LUTZER WILHELM (DE)
FLISTER MICHAEL (DE)
LUTZER WILHELM (DE)
US20030140946A1 | 2003-07-31 | |||
US20030185100A1 | 2003-10-02 | |||
JPS60196662A | 1985-10-05 | |||
US6474165B1 | 2002-11-05 | |||
US4669310A | 1987-06-02 | |||
DE10214678A1 | 2003-10-23 |
P A T E N T A N S P R Ü C H E 1. System (2) zum Detektieren von Ablagerungen in einer Fluidleitung (28), aufweisend - einen Messkörper (4), einen Ultraschallwandler (6) zum Aussenden von Ultraschallsignalen und einen Ultraschallempfänger (8) zum Empfangen von Antwortsignalen und mindestens eine mit dem Ultraschallwandler (6) und dem Ultraschallempfänger (8) verbundene Auswerteeinheit (12); wobei der Ultraschallwandler (6) und der Ultraschallempfänger (8) an dem Messkörper (4) angeordnet sind, wobei der Messkörper (4) dazu eingereichtet ist, in ein offenes Ende der Fluidleitung (28) zum Einkoppeln der Ultraschallsignale eingeschoben zu werden und Ultraschallsignale in axialer Richtung der Fluidleitung (28) auszusenden, wobei die Auswerteeinheit (12) dazu eingerichtet ist, Daten von geometrischen Formänderungen der Fluidleitung (28) zu speichern, Laufzeiten zwischen ausgesandten Ultraschallsignalen und aus Reflexionen innerhalb der Fluidleitung (28) resultierenden und von dem Ultraschallempfänger (8) empfangenen Antwortsignalen zu ermitteln, zu den gespeicherten geometrischen Formänderungen gehörige Antwortsignale auszufiltern und aus den verbleibenden und zu Ablagerungen gehörigen Antwortsignalen die Entfernungen zwischen dem Ultraschallwandler (6) und den Ablagerungen zu berechnen. 2. System (2) nach Anspruch 1, wobei die Auswerteeinheit (12) dazu eingerichtet ist, auf Basis der gespeicherten Daten eine Selbstkalibrierung durchzuführen. 3. System (2) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Messkörper (4) eine längliche Form aufweist und aus einem elastischen Material besteht. 4. System (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Auswerteeinheit (12) dazu eingerichtet ist, Tangentensteigungen oder andere signifikante Merkmale von Antwortsignalen von Ablagerungen zu ermitteln und aus den ermittelten Merkmalen die Größe der jeweiligen Ablagerungen zu bestimmen. 5. System (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner aufweisend eine Datenübertragungseinheit (22), die dazu eingerichtet ist, mit einer externen Komponente Daten über ermittelte Ablagerungen und/oder von Daten über geometrische Formänderungen auszutauschen. 6. System (2) nach Anspruch 5, wobei die externe Komponente ein Wartungssystem ist. 7. System (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner aufweisend eine Anzeige (24) und mindestens ein Bedienelement (26) zum Steuern der Aus werteeinheit (12). 8. System (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Auswerteeinheit (12) dazu eingerichtet ist, Anzeigedaten für eine ortsaufgelöste Darstellung ermittelter Ablagerungen in der Fluidleitung (28) zu generieren. 9. Verfahren zum Detektieren von Ablagerungen in einer Fluidleitung (28), aufweisend die Schritte: Aussenden eines Ultraschallsignals mittels eines Ultraschallwandlers (6) in die Fluidleitung (28); Empfangen von aus Reflexionen innerhalb der Fluidleitung (28) resultierenden Antwortsignalen mittels eines Ultraschallempfängers (8); Ausfiltern von zu gespeicherten geometrischen Formänderungen der Fluidleitung (28) gehörigen Antwortsignalen; Ermitteln von Laufzeiten zwischen dem ausgesandten Ultraschallsignal und den empfangenen Antwortsignalen; und Berechnen von Entfernungen zwischen dem Ultraschallwandler (6) und aus den Laufzeiten. 10. Verfahren nach Anspruch 9, ferner aufweisend den Schritt: Auswählen einer zu untersuchenden Fluidleitung mittels mindestens eines Bedienelements (26) an der Auswerteeinheit (12). 11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, ferner aufweisend den Schritt: Durchführen einer Selbstkalibrierung zum Bestimmen der Relativposition des Ultraschallwandlers (6) zu der Fluidleitung (28). 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, ferner aufweisend die Schritte: Ermitteln von charakteristischen Merkmalen von Antwortsignalen von Ablagerungen; und Ermitteln der Größe der jeweiligen Ablagerungen aus den charakteristischen Merkmalen. 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, ferner aufweisend den Schritt: Generieren von Anzeigedaten für eine ortsaufgelöste Darstellung ermittelter Ablagerungen in der Fluidleitung (28). 14. Verwendung eines Systems (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zum Detektieren von Ablagerungen in einer Fluidleitung (28) eines Flugzeugs (82). |
VERWANDTE ANMELDUNGEN
Die vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der US Provisional
Patentanmeldung Nr. 61/241,278, eingereicht am 10. September 2009, und der deutschen Patentanmeldung Nr. 10 2009 040 999.8, eingereicht am
10. September 2009, deren Inhalte hierin durch Referenz inkorporiert werden
TECHNISCHES GEBIET
Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zum Detektieren von
Ablagerungen in einer Fluidleitung.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Ablagerungen und Verstopfungen in Fluidleitungen werden häufig bemerkt, wenn ein regulärer Volumenstrom des Fluids durch die betreffende Fluidleitung nicht mehr erreicht werden kann. Ist dies der Fall, kann auf Ablagerungen bzw. Verstopfungen geschlossen werden. Zum Entfernen dieser Ablagerungen ist gerade bei längeren Fluidleitungen oder komplexen Fluidleitungssystemen günstig zu wissen, wo genau diese Ablagerungen angeordnet sind, damit an diesem Ort ein mechanischer Eingriff stattfinden kann. Durch sukzessive Demontage von Fluidleitungsteilen kann festgestellt werden, wo Ablagerungen vorliegen. Alternativ ist auch möglich, durch Einschieben von länglichen Rohrreinigungsvorrichtungen in die betroffene
Fluidleitung die Ablagerungen aufzuspüren und zu entfernen. Bei komplexen Fluidleitungssystemen, bei häufigen Richtungs- und
Querschnittsänderungen sowie bei besonders festsitzenden ad-hoc eingetretenen Verstopfungen ist dies jedoch nicht ohne weiteres in einem sehr kurzen Zeitrahmen möglich. Beispielsweise in größeren Fahrzeugen mit hohem Passagieraufkommen, etwa in Verkehrsflugzeugen, sind eine Vielzahl von Fluidleitungen installiert, die Verstopfungen unterliegen können. Dies betrifft alle Arten von Fluidleitungen, insbesondere Abwasserleitungen von Toiletten und Waschbecken. Aufgrund der Komplexität und der Länge der in einem Fahrzeug installierten Fluidleitungen und Fluidleitungssystemen sowie der Vielzahl von im Bereich der Fluidleitungen installierten weiteren Bordkomponenten ist es nicht möglich, Ablagerungen und Verstopfungen in derartigen Fluidleitungen durch sukzessive Demontage von Fluidleitungsteilen zu finden, ohne das Fahrzeug für längere Zeit stillzulegen, was jedoch wirtschaftlich nicht sinnvoll wäre. Eine etwa in Wartungshandbüchern von größeren Verkehrsflugzeugen vorgeschriebene präventive Freihaltung bzw.
Reinigung von Fluidleitungen mittels nicht unbedenklicher Chemikalien in starren Intervallen verursacht zusätzliche Kosten in der Anschaffung der Chemikalien und könnten auch ein Angreifen der Fluidleitung selbst sowie des Dichtungsmaterials in und an der Fluidleitung hervorrufen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Es könnte demnach als eine Aufgabe der Erfindung angesehen werden, ein System zum Detektieren von Ablagerungen in einer Fluidleitung vorzuschlagen, bei dem eine sukzessive Demontage der Fluidleitung zum Ermitteln des Orts von
Ablagerungen nicht erforderlich ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung könnte darin liegen, Intervalle präventiver Freihaltung von Fluidleitungen mittels
Chemikalien bedarfsgerecht, d.h. je nach angefallenen Ablagerungen, zu steuern. Die Aufgabe wird gelöst durch ein System gemäß unabhängigem Anspruch 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung weist das erfindungsgemäße System einen Messkörper mit einem Ultraschallwandler und einem Ultraschallempfänger und mindestens eine mit dem Ultraschallwandler und dem Ultraschallempfänger verbundene Auswerteeinheit auf. Der Ultraschallwandler und der
Ultraschallempfänger sind an dem Messkörper angeordnet. Die Auswerteeinheit ist dazu eingerichtet, Daten von Querschnitts- und Richtungsänderungen der
Fluidleitung zu speichern. Gleichermaßen ist sie dazu befähigt, Laufzeiten zwischen ausgesandten Ultraschallsignalen und empfangenen Antwortsignalen zu ermitteln und solche Antwortsignale aus den empfangenen Antwortsignalen herauszufiltern, die ausschließlich zu den gespeicherten Querschnitts- und Richtungsänderungen der Fluidleitung gehören. Schließlich ist die Auswerteeinheit dazu eingerichtet, aus den verbleibenden und zu Ablagerungen gehörenden Antwortsignalen die Entfernungen zwischen dem freien Ende des Ultraschallwandlers und den Ablagerungen zu berechnen.
Mit anderen Worten geschildert werden ausgehend von dem Messkörper
Ultraschallsignale in die Fluidleitung eingeleitet und resultierende Antwortsignale empfangen. Besonders günstig ist, die Ultraschallsignale direkt leitungsaxial in die Fluidleitung einzubringen, so dass sie sich im Wesentlichen in leitungsaxialer Richtung in der Fluidleitung fortbewegen. Die von dem Ultraschallempfänger erfassten Antwortsignale entstehen an jeder Richtungsänderung wie Krümmungen oder Biegungen der Fluidleitung, an ausreichend wirksamen Querschnittsänderungen der Fluidleitung sowie an Ablagerungen innerhalb der Fluidleitung. Je nach Ausprägung wird ein entsprechend ausgeprägtes reflektiertes Signal, im folgenden auch„Antwortsignal" genannt, in die Fluidleitung zurückgeworfen und schließlich von dem Ultraschallempfänger empfangen. Bei einer Mehrzahl von geometrischen Formänderungen und/oder Ablagerungen empfängt der Ultraschallempfänger eine im folgenden„Antwortsignalfolge" genannte Menge von Antwortsignalen. Die Laufzeit zwischen der Ultraschallsignalemission und eines Zeitpunkts der Reflexion, d.h. der Entstehung eines entsprechenden Antwortsignals, korrespondiert zum Abstand zwischen dem Ort des Ultraschallwandlers und dem Ort, an dem die betreffende Reflexion auftritt.
Zum Ermitteln von Antwortsignalen, die ausschließlich von Ablagerungen hervorgerufen werden, ist die Auswerteeinheit dazu eingerichtet, sämtliche Daten der betreffenden Fluidleitung über sämtliche geometrischen Formänderungen zu speichern, die im installierten Zustand der Fluidleitung vorliegen. Zu jeder dieser geometrischen Formänderungen der Fluidleitung gehört ein charakteristisches Antwortsignal, das eine charakteristische zeitliche Dauer und einen
charakteristischen Amplitudenverlauf aufweist. Die Auswerteeinheit ist dazu eingerichtet, aus diesem Datensatz sämtliche charakteristischen Antwortsignale mittels einer Art Mustererkennung bzw. Differenzbetrachtung aus der
Antwortsignalfolge herauszufiltern. Dies bedeutet gleichermaßen, dass in der Antwortsignalfolge lediglich solche Antwortsignale verbleiben, die nicht zu den geometrischen Formänderungen der Fluidleitung, sondern zu Ablagerungen oder Verstopfungen gehören. Aus der Kenntnis der Laufzeiten zwischen Aussenden des Ultraschallsignals und dem Empfangen der verbleibenden Antwortsignale kann der Ort jeder ursächlichen Ablagerung innerhalb der Fluidleitung festgestellt werden. Schließlich kann durch Auswertung des jeweiligen Amplitudenverlaufs der verbleibenden Antwortsignale die Größe und Schichtdicke der zugehörigen
Ablagerungen festgestellt werden. In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems ist die Auswerteeinheit dazu eingerichtet, auf Basis der gespeicherten Daten eine
Selbstkalibrierung durchzuführen. So können durch ungenaues Positionieren des Ultraschallwandlers und des Ultraschallempfängers beim Anbringen des
Messkörpers keine genauen Aussagen über den Ort der Ablagerungen getroffen werden, da die ermittelten Orte von der Relativposition des Ultraschallwandlers und des Ultraschallempfängers in der Fluidleitung abhängig sind. Aus einer ermittelten Antwortsignalfolge, die mit den gespeicherten Daten über geometrische Änderungen der Fluidleitung verglichen wird, können die genauen Relativpositionen des Ultraschallwandlers und des Ultraschallempfängers relativ zu der Fluidleitung festgestellt werden. Diese ermittelten Relativpositionen können die Auswerteeinheit bzw. einen hierin ausgeführten Algorithmus zur Erkennung von Ablagerungen kalibrieren, indem die Relativpositionen bei der späteren Detektierung oder bereits bei der empfangenen Antwortsignalfolge von Ablagerungen berücksichtigt werden.
Besonders bevorzugt ist der Messkörper aus einem elastischen Material hergestellt und weist eine längliche Form auf. Dies erlaubt das Einschieben des Messkörpers in ein offenes Ende einer Fluidleitung, beispielsweise durch eine Toilettenschüssel, ein Waschbecken oder dergleichen. Der Messkörper könnte etwa als ein flexibles Schlauchstück realisiert sein.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems ist die Auswerteeinheit dazu eingerichtet, die Tangentensteigungen von
Antwortsignalen, d.h. der Amplitudenverlauf über der Zeit bzw. die Hüllkurve des Antwortsignals oder ein anderes signifikantes Merkmal, zu ermitteln und aus den ermittelten Tangentensteigungen die Erstreckung der ermittelten Ablagerungen festzustellen.
In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems ist die Auswerteeinheit dazu eingerichtet, Anzeigedaten für eine ortsaufgelöste
Darstellung von Ablagerungen in der Fluidleitung zu generieren. Dabei können sowohl die Entfernungen von dem Ultraschallwandler bzw. Ultraschallempfänger zu der Ablagerung angegeben werden als auch auf einer maßstäblichen Darstellung der betreffenden Fluidleitung markiert werden. Dadurch kann eine Anzeige angesteuert werden, auf der für einen Bediener anschaulich sichtbar wird, wo eine zu entfernende Ablagerung in der Fluidleitung vorliegt.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Systems ist als eine mobile, tragbare Einheit ausgeführt.
Der Ultraschallwandler und der Ultraschallempfänger sind besonders vorteilhaft als sog. Ultraschalltransceiver ausgeführt, bei denen in einer kompakten Baueinheit sowohl die Funktion des Aussendens von Ultraschallsignalen als auch die Funktion des Empfangens von Antwortsignalen realisiert werden können.
Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren gemäß dem weiteren unabhängigen Anspruch gelöst. Außerdem wird die Aufgabe durch eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Systems in einer Fluidleitung eines Flugzeugs gelöst.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der
Ausführungsbeispiele und den Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich und in beliebiger Kombination den
Gegenstand der Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammensetzung in den einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehungen. In den Figuren stehen weiterhin gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche Objekte.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Systems.
Fig. 2 zeigt eine diagrammartige Gegenüberüberstellung einer Fluidleitung mit Ablagerungen und resultierenden Antwortsignalen über der Zeit.
Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Verfahren in schematischer Ansicht.
Fig. 4 zeigt ein Flugzeug mit mehreren Fluidleitungen, in dem das erfindungsgemäße System eingesetzt werden kann, um das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
DETAILLIERTE DARSTELLUNG EXEMPLARISCHER AUSFÜHRUNGSFORMEN
Schematisch zeigt Fig. 1 ein erfindungsgemäßes System 2, das einen Messkörper 4 aufweist, der mit einem Ultraschallwandler 6 und einem Ultraschallempfänger 8 verbunden ist. Die Komponenten Ultraschallwandler 6 und Ultraschallempfänger 8 können auch in Form eines sogenannten„Ultraschalltransceivers" vorliegen, bei dem das Aussenden und Empfangen von Ultraschallsignalen innerhalb einer einzigen Komponente durchgeführt wird.
Ultraschallwandler 6 und Ultraschallempfänger 8 sind an einem Ende 10 des
Messkörpers 4 angeordnet, wobei der Messkörper 4 eine längliche und bevorzugt schlauchartige Form aufweist, die ein Durchtreten von Ultraschallwellen erlaubt. Der Messkörper 4 lässt sich durch eine solche Form leicht in eine zu untersuchende Fluidleitung einführen, ohne dass eine partielle Demontage der Fluidleitung notwendig ist. Durch die Verwendung eines elastischen Materials kann der
Messkörper 4 auch stärkere Formänderungen der Fluidleitung überwinden, die sich beispielsweise an eine Öffnung des Waschbeckens oder einer Toilettenschüssel anschließen, durch die der Messkörper 4 in die Fluidleitung eingeführt werden kann.
Der Ultraschallwandler 6 und der Ultraschallempfänger 8 sind mit einer
Auswerteeinheit 12 verbunden, die den Ultraschallwandler 6 dazu veranlassen kann, Ultraschallwellen in die Fluidleitung auszusenden. Gleichermaßen werden die empfangenen Antwortsignalfolgen vom Ultraschallempfänger 8 an die
Auswerteeinheit 12 geleitet und dort weiterverarbeitet.
Die Auswerteeinheit 12 weist eine zentrale Datenverarbeitungseinheit 14 auf, in der die Auswertung der Antwortsignalfolgen in Form von Mustererkennungen,
Differenzbetrachtungen oder Korrelation mit Hilfe von geeigneten Algorithmen bewerkstelligt werden kann. Die Auswerteeinheit 12 ist mit einer Speichereinheit 16 verbunden, in der die Daten zu sämtlichen relevanten geometrischen
Formänderungen der betreffenden Fluidleitung vorliegen, die insbesondere
Richtungsänderungen und Querschnittsänderungen umfassen. Die Auswerteeinheit 12 ist damit befähigt, über die zentrale Datenverarbeitungseinheit 14 aus den empfangenen Antwortsignalfolgen solche Antwortsignale herauszufiltern, die zu den bekannten installationsbedingten geometrischen Formänderungen der Fluidleitung gehören. Zur Auswertung könnte eine Vergleichssignalfolge gebildet werden, die eine Simulation einer empfangenen Antwortsignalfolge einer„sauberen"
Fluidleitung ohne jegliche Ablagerungen sein kann. Durch Subtraktion dieser Vergleichssignalfolge von der empfangenen Antwortsignalfolge des
Ultraschallempfängers 8 entsteht eine bereinigte Antwortsignalfolge, in der die aus geometrischen Formänderungen resultierenden Antwortsignale nicht mehr vorhanden sind und ausschließlich unerwünschte Ablagerungen repräsentieren.
Aus den ermittelten Antwortsignalen kann durch Zugrundelegen einer
Ausbreitungsgeschwindigkeit der Ultraschallwellen in der Fluidleitung eine
Entfernung zu jedem Auslöser jedes empfangenen Antwortsignals berechnet werden, was der Entfernung zu der jeweiligen Ablagerung entspricht.
Die Auswerteeinheit 12 ist ferner dazu eingerichtet, die Tangentensteigung bzw. die Hüllkurve oder ein anderes signifikantes Merkmal der Antwortsignale zu ermitteln, wobei zu beachten ist, dass die Erstreckung einer Ablagerung in der Längsrichtung der Fluidleitung umso größer ist, je geringer die Tangentensteigung ist.
Die Auswerteeinheit 12 kann gleichzeitig auch eine Anzeigeeinheit 18 aufweisen, die dazu eingerichtet ist, Anzeigedaten zu den ermittelten Ablagerungen zu erstellen. Aufgrund der Kenntnis der geometrischen Form der betreffenden Fluidleitung sowie der Entfernung zu der betreffenden Ablagerung kann ortsaufgelöst dargestellt werden, wo sich innerhalb der Fluidleitung die Ablagerung befindet. Dies könnte beispielsweise durch eine graphische Darstellung der Fluidleitung erfolgen, in der die ermittelten Ablagerungen als Markierungen sichtbar sind.
Ferner kann die Auswerteeinheit 12 ein Lesegerät 20 aufweisen, in das eine
Speicherkarte, eine Diskette oder ein anderes Speichermedium eingesetzt und ausgelesen werden können, etwa um die Speichereinheit 16 mit aktualisierten Daten zu betreffenden Fluidleitungen zu versorgen.
Schließlich kann das erfindungsgemäße System auch eine Datenübertragungseinheit 22 aufweisen, die mit der Auswerteeinheit 12 verbunden ist. Die Auswerteeinheit 12 kann damit dazu eingerichtet sein, mit einem externen Wartungssystem eines Fahrzeugs zu kommunizieren. Dies ist besonders für die Anwendung in
Verkehrsflugzeugen relevant, bei denen eine regelmäßige Wartung durchgeführt wird, wofür ein Wartungssystem mit Daten über sämtliche relevanten Fahrzeugdaten vorgesehen sein könnte. Dadurch könnte außerdem die Auswerteeinheit 12 auch ohne externe Speichermedium Daten über die geometrischen Formänderungen der betreffenden Fluidleitung über das erhalten und gleichzeitig die ermittelten
Ablagerungen über die Datenübertragungseinheit 22 an das Wartungssystem übermitteln, so dass einem Techniker präsentiert werden könnte, an welchen Stellen vorhandener Fluidleitungen Ablagerungen oder Verstopfungen entfernt werden müssen. Die Datenübertragungseinheit ist bevorzugt als drahtlose
Datenübertragungseinheit ausgeführt, um die Mobilität des erfindungsgemäßen Systems gewährleisten zu können.
Das erfindungsgemäße System 2 kann schließlich auch eine Anzeige 24 und
Bedienelemente 26 aufweisen, mit denen ein Benutzer auswählen kann, welche der möglichen Fluidleitungen in einem Flugzeug oder dergleichen auf Ablagerungen untersucht wird. Zur Vereinfachung könnte eine betreffende Einrichtung an der Fluidleitung, etwa ein Waschbecken oder eine Toilettenschüssel, an verdeckter Stelle einen Strichcode oder einen RFID-Tag aufweisen, mit dem das erfindungsgemäße System über einen geeigneten und in Fig. 1 nicht dargestellten Scanner bei Bedarf einfach erfassen kann, welche Fluidleitung zur Zeit untersucht wird, so dass die relevanten Daten geladen bzw. aufgerufen werden können. Gleichzeitig ist durch die Anzeige 24 auch eine Rückmeldung des erfindungsgemäßen Systems 2 an den Benutzer möglich, wenn ein Bedienfehler durch einen verstopften oder falsch positionierten Messkörper 4 oder dergleichen vorliegt.
In Fig. 2 wird eine Fluidleitung 28 gezeigt, die mit einem Waschbecken 30 verbunden ist. Diese Art Waschbecken und Fluidleitung 28 könnte in einem modernen Verkehrsflugzeug untergebracht sein, in dem es schwer möglich ist, zur Ermittlung von Ablagerungen und Verstopfungen einer Fluidleitung diese sukzessive zu zerlegen, um dort den Querschnitt zu überprüfen.
Unterhalb der Fluidleitung 28 ist auf gleiche Länge skaliert eine Antwortsignalfolge dargestellt, die über die Zeit aufgetragen ist und aus Reflexionen innerhalb der Fluidleitung 28 auf ein ausgesandtes Ultraschallsignal 32 zur Zeit„0" folgt.
Zum Detektieren von Ablagerungen wird der Messkörper 4 in die Fluidleitung 28 über das Waschbecken 30 eingesetzt. Dort wird das Ausgangssignal beispielhaft leitungsaxial in die Fluidleitung 28 gesendet. Nachdem das Anfangssignal 32 durch die Fluidleitung 28 zu einem ersten Knick 34 gewandert ist, wird es dort reflektiert und verläuft wieder zum Messkörper 4. Hieraus resultiert ein erstes Antwortsignal 36 mit einer charakteristischen Amplitude und einer charakteristischen
Tangentensteigung. Nachdem der nicht reflektierte Teil des Signals weiter zu einem zweiten Knick 38 vorangeschritten und dort zum Messkörper 4 hin reflektiert wird, resultiert ein zweites Antwortsignal 40 mit ebenfalls einer charakteristischen Amplitude und einer charakteristischen Tangentensteigung.
Das Ausbreiten der Schallwellen in im Wesentlichen leitungsaxialer Richtung innerhalb der Fluidleitung 28 führt dazu, dass an sämtlichen Orten mit einer geometrischen Formänderung ein charakteristisches Antwortsignal erzeugt wird, das alleine aus der jeweiligen geometrischen Formänderung resultiert. Da die geometrische Ausgestaltung der installierten Fluidleitung 28 vollständig bekannt ist, können die daraus resultierenden Antwortsignale aus der empfangenen
Antwortsignalfolge herausgerechnet werden.
Exemplarisch sind in der gezeigten Fluidleitung 28 zwei Ablagerungen 42 und 44 dargestellt, sowie eine vollständige Verstopfung 46, die einen„schallharten" Abschluss bildet. Die Ablagerung 42 erstreckt sich in Längsrichtung weiter als die Ablagerung 44, so dass die Tangentensteigung 48 des zu der Ablagerung 42 gehörigen dritten Antwortsignals 50 flacher ist als die Tangentensteigung 52 des vierten Antwortsignals 54.
Die Amplitude 56 eines zu der Verstopfung 46 gehörigen fünften Antwortsignals 58 ist deutlich größer als die Amplituden der restlichen Antwortsignale, so dass hier auf eine vollständige Verstopfung geschlossen werden kann. In Fig. 3 wird das erfindungsgemäße Verfahren in einer Blockdarstellung schematisch gezeigt. Nach dem Aussenden 59 eines Ultraschallsignals mittels des Ultraschallwandlers 6 in die Fluidleitung 28 werden von aus Reflexionen innerhalb der Fluidleitung 28 resultierende Antwortsignale mittels des Ultraschallempfängers 8 empfangen 60. Anschließend werden zu gespeicherten geometrischen
Formänderungen der Fluidleitung gehörige Antwortsignale aus der empfangenen Antwortsignalfolge herausgefiltert 62. Die Laufzeiten zwischen dem ausgesandten Ultraschallsignal und den empfangenen Antwortsignalen wird bestimmt 64 und hieraus werden die Entfernungen zwischen dem Ultraschallwandler 6 und den Ablagerungen berechnet 66.
Vor Durchlaufen des erfindungsgemäßen Verfahrens könnte eine zu untersuchende Fluidleitung 28 über ein Bedienelement 26 und eine Anzeige 24 ausgewählt werden 68. Das erfindungsgemäße Verfahren sieht außerdem das Durchführen 70 einer Selbstkalibrierung zum Bestimmen der Relativposition des Ultraschallwandlers zu der Fluidleitung. Beispielhaft, ohne den Kern der Erfindung darauf zu beschränken, könnte die Selbstkalibrierung vor dem Herausfiltern 62 von Antwortsignalen von geometrischen Formänderungen der Fluidleitung 28 erfolgen.
Aus den Antwortsignalen von Ablagerungen könnten ferner Tangentensteigungen ermittelt 72 und daraus die Größe, d.h. Dicke und Erstreckung in leitungsaxialer Richtung, der jeweiligen Ablagerungen berechnet 74 werden. Schließlich könnten Anzeigedaten für eine ortsaufgelöste Darstellung ermittelter Ablagerungen in der Fluidleitung generiert 76 werden. Optional können die Anzeigedaten an ein Wartungssystem übermittelt 78 werden, über welches auch Daten über geometrische Formänderungen der Fluidleitung 28 erhalten 80 werden können.
Fig. 4 zeigt ein Flugzeug 82, das mit mehreren Fluidleitungen 28 ausgerüstet ist. Das erfindungsgemäße Verfahren, welches durch das erfindungsgemäße System 2 ausgeführt ist, eignet sich besonders dazu, Ablagerungen und Verstopfungen in einer Fluidleitung 28 in einem Flugzeug festzustellen, da die Notwendigkeit einer sukzessiven Demontage der Fluidleitung 28 entfällt und das Intervall der durch den Einsatz von Chemikalien durchgeführten Freihaltung der Fluidleitung durch das erfindungsgemäße Verfahren bedarfsgerecht gesteuert werden kann.
Ergänzend ist daraufhinzuweisen, dass„aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und„eine" oder„ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei daraufhingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als
Einschränkung anzusehen.
BEZUGSZEICHEN
2 erfindungsgemäßes System
4 Messkörper
6 Ultraschallwandler
8 Ultraschallempfänger
10 Ende des Messkörpers
12 Auswerteeinheit
14 Datenverarbeitungseinheit
16 Speichereinheit
18 Anzeigeeinheit
20 Lesegerät
22 Datenübertragungseinheit
24 Anzeige
26 Bedienelement
28 Fluidleitung
30 Waschbecken
32 Ultraschallsignal
34 erster Knick
36 erstes Antwortsignal
38 zweiter Knick
40 zweites Antwortsignal
42 Ablagerung
44 Ablagerung
46 vollständige Verstopfung
48 Tangentensteigung
50 drittes Antwort signal
52 Tangentensteigung 54 viertes Antwortsignal
56 Amplitude
58 fünftes Antwortsignal
59 Aussenden eines Ultraschallsignals
60 Empfangen von Antwortsignalen
62 Ausfütern
64 Laufzeiten bestimmen
66 Entfernungen berechnen
68 Auswählen Fluidleitung
70 Durchführen Selbstkalibrierung
72 Ermitteln Tangentensteigung
74 Berechnen Dicke und Erstreckung
76 Generieren von Anzeigedaten
78 Übermitteln an Wartungssystem
80 Erhalten von Daten
82 Flugzeug