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Title:
SYSTEM AND METHOD FOR THE DIAGNOSIS OF BRAKING SYSTEMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/028937
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a system for the diagnosis of braking systems, comprising a control device (11) for generating signal codes as a function of defects of the braking system and with an optical or acoustic signal transmitter for outputting the signal codes. According to the invention, a mobile reading and display device is provided for reading the signal codes, for combining the signal codes with additional information and for displaying the information.

Inventors:
CZAJA DANIEL (DE)
DIERS HAUKE (DE)
STENDER AXEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/001072
Publication Date:
February 23, 2017
Filing Date:
June 23, 2016
Export Citation:
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Assignee:
WABCO GMBH (DE)
International Classes:
B60T17/22; B60T8/88; G07C5/08
Foreign References:
DE19620440A11997-11-27
DE102011008616A12012-07-19
US20030114980A12003-06-19
DE102009022362A12010-11-25
DE102010020941A12011-11-24
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
LAUERWALD, Jörg (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . System zur Diagnose einer Bremsanlage eines Fahrzeugs, mit einem Steuergerät (1 1 ) zum Erzeugen von Signalcodes in Abhängigkeit von Fehlern der Bremsanlage und mit einem optischen oder akustischen Signalgeber am

Fahrzeug zur Ausgabe der Signalcodes,

gekennzeichnet durch ein mobiles Lese- und Anzeigegerät zum Lesen der Signalcodes, zum Verknüpfen der Signalcodes mit zusätzlichen Informationen und zum Anzeigen der Informationen.

2. System nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das mobile Gerät zusätzliche Informationen in einem Speicher bereithält.

3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mobile Gerät zusätzliche Informationen aus einer externen Datenbank einholt und hierzu eine insbesondere drahtlose Schnittstelle aufweist.

4. System nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein optischer Signalgeber am Fahrzeug vorgesehen ist, insbesondere eine Lampe (12) und dass das mobile Gerät einen optischen Sensor aufweist, insbesondere einen Helligkeitssensor oder eine Kamera.

5. System nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein akustischer Signalgeber am Fahrzeug vorgesehen ist, insbesondere ein Lautsprecher, und dass das mobile Gerät einen akustischen Sensor aufweist, insbesondere ein Mikrophon.

6. System nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mobile Gerät ein mobiles Telefon (14) oder ein mobiler Computer ist, und dass auf dem Telefon oder Computer eine Software zum

Verarbeiten der Signalcodes installiert ist.

7. Verfahren zur Diagnose von Bremsanlagen, wobei ein Steuergerät einen optischen oder akustischen Signalgeber zur Ausgabe von Signalcodes ansteuert, dadurch gekennzeichnet, dass ein mobiles Lese- und Anzeigegerät die

Signalcodes erfasst, mit zusätzlichen Informationen verknüpft und die

Informationen anzeigt.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mobile Lese- und Anzeigegerät die zusätzlichen Informationen in einem Speicher bereithält.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das mobile Gerät zusätzliche Informationen aus einer externen Datenbank (17) einholt und hierzu eine insbesondere drahtlose Verbindung (16) zu einem externen Sender/Empfänger aufbaut.

10. Mobiles Lese- und Anzeigegerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der voranstehenden Ansprüche 7 - 9, nämlich ein mobiles Telefon (14) oder ein mobiler Computer, mit Helligkeitssensor, Kamera und/oder Mikrophon, und mit einer Software zum Erkennen und Verarbeiten von Signalcodes.

1 1 . Mobiles Gerät nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine insbesondere drahtlose Schnittstelle zur Verbindung mit einer externen Datenbank (17), und mit einer Software zum Abruf von Informationen aus der externen Datenbank (17).

12. Steuergerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 7

Description:
System und Verfahren zur Diagnose von Bremsanlagen

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein System zur Diagnose einer Bremsanlage eines

Fahrzeugs, mit einem Steuergerät zum Erzeugen von Signalcodes in Abhängigkeit von Fehlern der Bremsanlage und mit einem optischen oder akustischen

Signalgeber am Fahrzeug zur Ausgabe der Signalcodes.

Bremsanlagen in Nutzfahrzeugen und Personenkraftwagen weisen elektronische Komponenten und entsprechend elektronisch gesteuerte Funktionen auf, wie Antiblockier-Regelung, Antischlupf-Regelung (ASR) und andere, je nach

Ausstattung. Für die Steuerung und Ausführung der elektronischen Funktionen ist zumindest ein Steuergerät vorhanden, welches Daten von Sensoren oder über eine digitale Schnittstelle (CAN-Bus) empfängt, verarbeitet und Steuerbefehle ausgibt. Das Steuergerät kann auch dazu vorgesehen sein Fehlermeldungen aufzunehmen und bei Bedarf auszugeben.

Bekannt ist die Ausgabe von Fehlercodes über eine Kontrollleuchte der

Antischlupf-Regelung. Die Fehlercodes werden in Form von Blinkcodes

ausgegeben. Erforderlich ist eine Aktivierung durch die Betätigung eines hierfür vorgesehenen Tastschalters. Jedem Fehler ist ein eigener Blinkcode zugeordnet. Der Fahrer oder ein anderer Fahrzeugbenutzer kann die vorhandenen Blinkcodes abfragen. Der Ablauf gestaltet sich aufwendig, da die Person die Blinkcodes beobachten, notieren und mit Blinkcodes in einem Handbuch oder einer Tabelle vergleichen muss, um Informationen über den jeweiligen Fehler zu erhalten. Aus anderen Anwendungsgebieten bekannt ist die Erkennung und Verarbeitung optischer Signale mittels mobiler Geräte. Mobile Telefone mit Kamera und passender Software, insbesondere sogenannte Smartphones, können QR-Code oder Barcode erfassen und auswerten. Möglich ist sogar eine Gesichtserkennung per Smartphone. Im Zusammenhang mit der Durchführung von Bank-Geschäften zu Hause am Computer ist die Verwendung eines TAN-Generators mit optischen Sensoren bekannt. Das Verfahren nennt sich Chip-TAN-Komfort, Smart TAN Plus oder Smart TAN Optik und wird von deutschen Sparkassen und Volksbanken angeboten. Der TAN-Generator ist ein kleines mobiles Gerät mit optischen Sensoren, Display, Ziffernfeld und Einschub für eine persönliche Bankkarte des Benutzers. Der Benutzer erstellt an seinem Computer eine Online-Überweisung mit sämtlichen Daten. Daraufhin erscheint am Bildschirm des Computers eine Graphik, die flackernde schwarz-weiße Flächen enthält. Der TAN-Generator wird mit eingesetzter Bankkarte an die Graphik am Bildschirm gehalten und erfasst mit den optischen Sensoren die Lichtsignale der flackernden schwarz-weißen

Flächen. Anschließend werden die wichtigsten Daten auf dem Display des TAN- Generators angezeigt und der TAN-Generator errechnet eine auftragsbezogene TAN, die auf dem Display zusammen mit den zuvor genannten Daten angezeigt wird und die vom Benutzer an seinem Computer eingegeben werden muss. Diese Art eines optischen Übertragungsverfahrens wird auch als Flickering bezeichnet.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines für den Benutzer einfacheren Systems und Verfahrens zur Diagnose von Bremsanlagen in

Verbindung mit Signalcodes bzw. Fehlercodes.

Das erfindungsgemäße System weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf.

Insbesondere ist Bestandteil des Systems ein mobiles Lese- und Anzeigegerät zum Lesen der Signalcodes, zum Verknüpfen der Signalcodes mit zusätzlichen Informationen und zum Anzeigen der Informationen. Nicht mehr der Benutzer muss die Signalcodes lesen und interpretieren. Diese Arbeit wird von dem mobilen Gerät übernommen. Bei den genannten zusätzlichen Informationen handelt es sich insbesondere um Ausdrücke, mit denen die Signalcodes verbalisiert werden. Beispielsweise besteht der Signalcode im Kern aus 7 + 4 Blinksignalen. Das mobile Gerät erkennt die Blinksignale, gleicht diese mit einer im Speicher abgelegten Fehlertabelle ab und zeigt auf einem Display die Verbalisierung "nicht plausibles Radgeschwindigkeitssignal, Drehzahlsensor, hinten links" an.

Erfindungsgemäß kann das mobile Gerät die zusätzliche Information in einem eigens hierfür vorgesehenen Speicher bereithalten, etwa im internen Speicher oder einem mobilen Speicher (etwa einer Speicherkarte).

Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann das mobile Gerät zusätzliche Informationen aus einer externen Datenbank einholen und hierzu eine

insbesondere drahtlose Schnittstelle aufweisen. Bei der drahtlosen Schnittstelle handelt es sich insbesondere um eine Funkschnittstelle, etwa nach üblichen Mobilfunk-Standards (GSM, UMTS, LTE, WLAN). Auch drahtgebundene

Schnittstellen sind möglich, etwa per USB, Micro-USB, Firewire.

Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist ein optischer Signalgeber am Fahrzeug vorgesehen, insbesondere eine Lampe, wobei das mobile Gerät einen optischen Sensor aufweist, insbesondere einen Helligkeitssensor oder eine Kamera. Das Zusammenwirken vom optischen Signalgeber einerseits mit

Helligkeitssensor oder Kamera andererseits ist aus anderen Anwendungsgebieten bekannt und bewährt.

Erfindungsgemäß kann alternativ oder zusätzlich ein akustischer Signalgeber am Fahrzeug vorgesehen sein, insbesondere ein Lautsprecher. Entsprechend weist dann das mobile Gerät einen akustischen Sensor auf, insbesondere ein

Mikrophon. Auch die Übertragung und Auswertung akustischer Signalcodes ist aus anderen Anwendungsgebieten bekannt. So wurden in der Anfangszeit der elektronischen Datenübertragung im Telefonnetz die Daten zunächst über sogenannte Akustikkoppler übertragen.

Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung handelt es sich beim mobilen Gerät um ein mobiles Telefon oder einen mobilen Computer, wobei auf dem Telefon oder Computer eine Software zum Verarbeiten der Signalcodes installiert ist.

Telefon oder Computer sind mit Helligkeitssensor, Kamera und/oder Mikrophon ausgestattet. Außerdem sind ein Computerprogramm oder eine sogenannte App zum Verarbeiten der Daten vorhanden. Bei dem Telefon handelt es sich

vorzugsweise um ein sogenanntes Smartphone. Die App bzw. das Programm gibt den aufgenommen Signalcode in eine Tabelle ein und holt aus der Tabelle die zum Signalcode passenden zusätzlichen Informationen und zeigt diese an. Die Tabelle bzw. die zusätzlichen Informationen können auch in einer externen

Datenbank liegen. Zu der vom mobilen Gerät jeweils die Verbindung hergestellt wird, insbesondere über eine drahtlose Schnittstelle.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist die Merkmale des Anspruchs 7 auf.

Insbesondere werden die Signalcodes von einem mobilen Lese- und Anzeigegerät erfasst und mit zusätzlichen Informationen verknüpft. Schließlich werden die Informationen von dem mobilen Gerät angezeigt.

Erfindungsgemäß kann das mobile Gerät die zusätzlichen Informationen in einem Speicher bereithalten oder aus einer externen Datenbank einholen.

Gegenstand der Erfindung ist auch ein mobiles Lese- und Anzeigegerät zur Durchführung des Verfahrens und/oder als Bestandteil des Systems. Dabei handelt es sich um ein mobiles Telefon oder einen mobilen Computer mit

Helligkeitssensor, Kamera und/oder Mikrophon, und mit einer Software zum Erkennen und Verarbeiten von Signalcodes.

Erfindungsgemäß kann das mobile Gerät gekennzeichnet sein durch eine insbesondere drahtlose Schnittstelle zur Verbindung mit einer externen Datenbank und mit einer Software zum Abruf von Informationen aus der externen Datenbank.

Vorzugsweise handelt es sich bei dem mobilen Gerät um ein Smartphone, Tablet- Computer oder Notebook.

Schließlich ist gemäß Anspruch 12 Gegenstand der Erfindung auch ein

Steuergerät zur Durchführung des Verfahrens. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der Beschreibung im Übrigen. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der einzigen Figur näher erläutert.

Gezeigt ist ein Armaturenbrett 10 eines Nutzfahrzeugs mit elektronischem

Bremssystem, insbesondere in Verbindung mit einer pneumatischen

Bremsanlage. Bestandteil des elektronischen Bremssystems ist in an sich bekannter Weise ein elektronisches Steuergerät 1 1 (ECU), welches Daten von Sensoren oder über eine Schnittstelle (z. B. CAN-Bus) empfängt und

Bremsfunktionen steuert. Außerdem stellt das Steuergerät 1 1 Informationen zur Anzeige am Armaturenbrett 10 bereit.

Das elektronische Bremssystem ist mit einer Antischlupf-Regelung (ASR- Funktion) ausgestattet und weist am Armaturenbrett 10 eine ASR-Kontrollleuchte 12 auf. Diese leuchtet zumindest dann, wenn die Antischlupf-Regelung aktiv ist und Räder bremst oder sogar in das Motor-Management eingreift.

Neben der ASR-Kontrollleuchte 12 ist am Armaturenbrett ein Taster 13 als Auslöser vorgesehen, bei dessen Betätigung im Steuergerät 1 1 aufgelaufene Fehlermeldungen abgerufen und in Form von Blinkcodes über die Kontrollleuchte 12 ausgegeben werden. Der Taster 13 wird vom Fahrer oder einer anderen Bedienungsperson betätigt. Zugleich hält die Bedienungsperson ein Smartphone 14 mit in der Figur nicht sichtbarer Kamera so vor die Kontrollleuchte 12, dass der Blinkcode aufgenommen und von einer Software des Smartphones 14 verarbeitet werden kann. In einem Speicher des Smartphones 14 ist eine Tabelle hinterlegt mit zusätzlichen Informationen, korrespondierend zu den möglichen Blinkcodes. In Abhängigkeit vom aufgenommenen Blinkcode werden die zusätzlichen

Informationen auf einem Bildschirm 15 des Smartphones 14 angezeigt.

Optional werden der aufgenommene Blinkcode oder hierzu korrespondierende Daten über eine Mobilfunkverbindung oder eine andere drahtlose Verbindung 16 an eine externe Datenbank 17 gesendet. Anschließend gelangen die zugehörigen Informationen von der externen Datenbank über die drahtlose Verbindung 16 zum Smartphone 14 und werden dort angezeigt. Möglich ist auch eine Kombination beider Verfahren, etwa eine Kurzinformation zum Blinkcode aus einer Tabelle des Smärtphones 14 und eine umfassende, möglichst aktuelle Information aus der externen Datenbank 17.

Elektronische Bremssysteme mit Steuergerät sind auch in Anhängefahrzeugen von Nutzfahrzeugen vorgesehen.

Das Steuergerät im Anhängefahrzeug überträgt einen Status der

Betriebsbereitschaft des Bremssystems als Signal über eine separate elektrische Leitung zum Zugfahrzeug. Dort wird der Status über eine Warnlampe im

Armaturenbrett angezeigt. Das Signal kann auch durch Verwendung von Power Line Communication (PLC) über eine Leitung für die Spannungsversorgung zum Zugfahrzeug übertragen, dort decodiert und über die Warnlampe angezeigt werden. Eine Aktivierung der Ausgabe des Signals, welches gegebenenfalls Fehlercodes enthält, erfolgt durch eine sogenannte„Reizung" wie zum Beispiel durch eine bestimmte Sequenz des Einschaltens der Zündung am Zugfahrzeug mit dem Zündschlüssel: einschalten - innerhalb 5 s ausschalten - einschalten.

Eine Leuchte zur Abgabe des Blinkcodes und ein Taster zur Aktivierung der Leuchte können ebenso am Anhängefahrzeug vorhanden und mit dem

Steuergerät verbunden sein.