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Title:
SYSTEM AND METHOD FOR OBTAINING OIL AND/OR FAT FROM OIL- AND/OR FAT-CONTAINING AQUEOUS WASTE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/028628
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a system (100) and method for obtaining oil and/or fat from oil- or fat-containing aqueous waste or raw materials (120). The system (100) comprises a raw material delivery/feed unit (10) and a raw material storage unit (20) which has at least two raw material tanks (21). Each raw material tank (21) is designed with a cone (28). The raw material tank (21) can be heated in the cone (28). A separation assembly (30) is provided for water, fat and sediments and has at least one separation stage. A filtration assembly (40) has at least one plate filter (44), by means of which the pure fat can be obtained. A product storage assembly (50) comprises at least two heatable product storage tanks (51).

Inventors:
ZUR NEDDEN KLAUS (AT)
ROQUETTE EBERHARD (DE)
STOECKLINGER ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/064941
Publication Date:
March 08, 2012
Filing Date:
August 31, 2011
Export Citation:
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Assignee:
G & R TECHNOLOGY GROUP AG (DE)
ZUR NEDDEN KLAUS (AT)
ROQUETTE EBERHARD (DE)
STOECKLINGER ROBERT (DE)
International Classes:
C11B13/00; B01D17/02; B01D21/00; C02F1/40; C02F11/12
Foreign References:
DE3441528A11986-05-28
DE4443662C11996-06-20
ATA691A1993-01-15
DD250629A31987-10-21
DE29518862U11996-03-07
DE69624271T22003-08-07
EP0956269B12002-10-09
GB116384A1918-06-13
GB310542A1930-07-28
US4163009A1979-07-31
HU9000063W1990-09-03
DD297628B51995-04-20
DE102006003328A2006-01-23
DE10040388A12002-03-07
DE10232976A12004-02-05
DD220074B11986-12-10
DE4212456C21997-10-23
DE19620695C11997-05-15
US20100089835A12010-04-15
DE19614612A11997-10-16
Attorney, Agent or Firm:
REICHERT, Werner, F. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Einrichtung (100) zur Gewinnung von Öl und/oder Fett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen Abfall bzw. Rohware (120), dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (100) eine Rohwarenanlieferung/ -annähme (10); eine Rohwarenlagerung (20), die mindestens zwei Rohwarentanks (21 ) aufweist, der einen Konus (28) ausgebildet hat und im Konus (28) beheizbar ist; eine Trennanordnung (30) mit einem Abscheider (32) für Wasser, Fett, Eiweiße und Sedimente, der aus mindestens einer Trenneinrichtung (320i , 3202) besteht, in der eine Zwischenschicht (Z) eine wässrige Phase (W) von einer fetthaltigen Phase (F) trennt; eine Filtrationsanord- nung (40), die mindestens einen Plattenfilter (44) aufweist und eine Produktlageranordnung (50), die aus mindestens zwei beheizbaren Produktlagertanks (51 ) besteht, umfasst.

2. Einrichtung nach Anspruch 1 , wobei die Zwischenschicht (Z) über einen Abzug (320A) kontinuierlich oder schrittweise abziehbar ist. 3. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Abscheider (32) aus mindestens zwei, in Reihe geschalteten Trenneinrichtungen (3201 5 3202) besteht, wobei die fetthaltige Phase (F) von der vorangehenden Trenneinrichtung (320i) zur nachfolgenden Trenneinrichtung (3202) mittels einer Leitung (321 i) transportierbar ist. 4. Einrichtung nach Anspruch 1 , wobei der Abscheider (32) mehrere Kammern (321 5 322, 323, 324)umfasst.

5. Einrichtung (100) nach Anspruch 1 , wobei die Rohwarenanlieferung/ -annähme (10) mindestens eine Rohwarenmulde (1 1 ) zur Aufnahme der Rohware (120) ausgebildet hat, wobei die Rohwarenmulde (1 1 ) mit mindestens einer Schnecke (12) ausgestattet ist, über die die Rohware (120) in einen Befüllbehälter (13) verbringbar ist und dass in einer Leitung (16) eine Kolbenpumpe (14) angebracht ist, mittels der die Rohware (120) über einen ersten Wärmetauscher (15) föderbar ist.

6. Einrichtung (100) nach den vorhergehenden Ansprüchen, wobei die Rohwarenlagerung (20) mindestens einen Rohwarentank (21 ) aufweist, dem über die Leitung (16) Rohware (120) zuführbar ist, dass der mindestens eine Rohwarentank (21 ) einen Konus (28) ausgeformt hat, der mit einer Heizung (29) versehen ist, und dass von einer Dampfleitung (101 ) eine Abzweigung (101 1 ) in den Rohwarentank (21 ) führt, so dass die Rohware (120) mit Direktdampfeinspritzung erhitzbar ist.

7. Einrichtung (100) nach Anspruch 6, wobei dem mindestens einen Rohwarentank

(21 ) ein Sortierrechen (23) nachgeschaltet ist, dem über eine Schleusenanordnung

(22) die Rohware (120) zuführbar ist, wobei der Sortierrechen (23) über eine Leitung (21 L), in der eine Konditionierpumpe (24) und ein Rohrwärmetauscher (26) vorgesehen sind, mit einem Konditionierbehälter (27) verbunden ist und dass von der Dampfleitung (101 ) eine Abzweigung (1012) in den Konditionierbehälter (27) führt, so dass die Rohware (120) mit Direktdampfeinspritzung erhitzbar ist.

8. Einrichtung (100) nach Anspruch 7, wobei von der Schleusenanordnung (22) eine Leitung (22L) zu einem Container (25) für Sand führt. 9. Einrichtung (100) nach den vorhergehenden Ansprüchen, wobei der Abscheider (32) oder die Trenneinrichtungen (320i , 3202) mehrere Kammern (321 5 322, 323, 324) ausgebildet haben und denen über eine dem Konditionierbehälter (27) nachgeschaltete Schleuse (31 ) das Rohmaterial aus Fett/Wasser/Sand zuführbar ist.

10. Einrichtung (100) nach Anspruch 9, wobei in einem unteren Bereich (32u) des Ab- scheiders (32) oder der Trenneinrichtungen (320i , 3202) eine Sandschnecke (33) vorgesehen ist, die über eine Leitung (323L) mit einem Sandentwässerer (37) verbunden ist und wobei der entwässerte Sand über die Leitung (323L) zum Container (25) für Sand gelangt.

1 1 . Einrichtung (100) nach Anspruch 9, wobei eine Kammer (322) mit einer Leitung (322L) verbunden ist, die mittels einer Sandschnecke (38) Sand zum Container (25) für Sand fördert.

12. Einrichtung (100) nach Anspruch 9, wobei eine Kammer (32^ mit einer Leitung (321 L) verbunden ist, die in eine Abwasserleitung (106) mündet, in der eine Abwas- serpumpe (1 10) und mehrere Wärmetauscher (1 1 1 , 1 12) angeordnet sind, über die die Temperatur des aus der Kammer (32^ abgezogenen Wassers derart absenkbar ist, dass es einer nachgeschalteten Kläranlage (2) zuführbar ist.

13. Einrichtung (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Filtrationsanordnung (40) mindestens einen Plattenfilter (44) umfasst, der über eine Lei- tung (42L), in der eine Filterpumpe (49) angeordnet ist, das mit Filterhilfsmittel versetzte Rohfett aus einem Filtertank (42) empfängt.

14. Einrichtung (100) nach Anspruch 13, wobei eine Leitung (44L) den Plattenfilter (44) mit einem Polizeifilter (47) und einem nachgeschalteten Produktkühler (48) verbindet, wobei über die Leitung (44L) aus dem Plattenfilter (44) Reinfett entnehmbar ist. 15. Einrichtung (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Produktlageranordnung (50) mehrere Produktlagertanks (51 ) umfasst, von denen jeder mit einer Leitung (48L) aus dem Produktkühler (48) verbunden ist und wobei jeder der Produktlangertanks (51 ) eine Heizung (52) aufweist, um das Reinfett im pumpbaren Zustand zu halten. 16. Verfahren zur Gewinnung von Öl und/oder Fett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen Abfall bzw. Rohware, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

• dass die Rohware (120) an einer Rohwarenanlieferung/ -annähme (10) im flüssigen bis festen Zustand angeliefert und mit mindestens einer Schnecke (12) zu einem Befüllbehälter (13) transportiert und die Zusammensetzung der Rohware (120) bestimmt wird;

• dass in Abhängigkeit von der Bestimmung der Rohware (120) Wasser zugesetzt oder Wasser entzogen wird, damit die Rohware (120) mit einem in Wesentlichen konstantem Mischverhältnis dem Verfahren zugeführt wird;

• dass die Rohware (120) vom Befüllbehälter (13) mittels einer Kolbenpumpe (14) und einer Leitung (16) zu mindestens zwei Rohwarentanks (21 ) transportiert wird und wobei die Leitung (16) über einen Wärmetauscher (15) geführt ist, der die Rohware auf eine erste Temperatur bringt; • dass die Rohware (120) in den mindestens zwei Rohwarentanks (21 ) über eine Abzweigung (101 1 ) von einer Dampfleitung (101 ) durch Direktdampfeinspritzung auf eine zweite Temperatur aufgeheizt wird und dass eine Heizung (29) am Konus (28) der Rohwarentanks (21 ) die Rohware (120) auf der zweiten Temperatur hält;

• dass die Rohware aus den mindestens zwei Rohwarentanks (21 ) einem Sortierrechen (23) zugeführt wird, so das Grob- und Fremdteile aus der Rohware (120) entfernt werden und dass die Rohware (120) über einen Rohrwärmetauscher (26) auf eine dritte Temperatur aufgeheizt und in einen Konditionierbehäl- ter (27) überführt wird, wobei im Konditionierbehälter (27) die Rohware (120) mittels Direktdampfeinspritzung aus einer Abzweigung (1012) der Dampfleitung (101 ) auf eine vierte Temperatur aufgeheizt wird;

• dass die auf die vierte Temperatur aufgeheizte Rohware (120) aus dem Konditionierbehälter (27) in einen Abscheider (32) überführt wird, der aus mindestens einer Trenneinrichtung (320i , 3202) besteht, in der eine wässrige Phase (W) von einer fetthaltigen Phase (F) durch eine Zwischenschicht (Z) getrennt wird;

• dass aus der mindestens einen Trenneinrichtung (320i , 3202) die Zwischenschicht (Z) kontinuierlich oder schrittweise abgezogen wird und wobei die fetthaltigen Phase (F) mittels einer Leitung (321 ^von der mindestens einen Trenneinrichtung (3201 5 3202) zu einem Trockner (41 ) transportiert wird;

• dass das Fett aus dem Trockner (41 ) in einem Filtertank (42) mit Filterhilfsmittel versetzt und homogenisiert wird und anschließend mittels einer Filterpumpe (49) einem Plattenfilter (44) zugeführt wird; und

• dass vom Plattenfilter (44) über eine Leitung (44L) entnommenes Reinfett über einen Polizeifilter (47) und einen nachgeschalteten Produktkühler (48) geführt wird, der das Reinfett auf eine fünfte Temperatur einstellt, mit der das Reinfett in mindestens einen der mehreren Produktlagertanks (51 ) überführt wird. Verfahren nach Anspruch 16, wobei die erste Temperatur kleiner als die zweite Temperatur, die zweite Temperatur kleiner als die dritte Temperatur, die dritte Temperatur kleiner als die vierte Temperatur und die fünfte Temperatur kleiner als die vierte und größer als die dritte Temperatur ist.

18. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 16 bis 17, wobei die Produktlageranordnung (50) drei beheizbare Produkttanks (21 ) umfasst, wobei ein Produkttank (21 ) mit Reinfett mit einem hohen Fettsäure-Gehalt gefüllt wird, ein weiterer Produkttank (21 ) mit Reinfett mit einem niederen Fettsäure-Gehalt gefüllt wird und ein letzter Produkttank (21 ) mit Reinfett mit einem Fettsäure-Gehalt gefüllt wird, der einen Verschnitt der beiden vorherigen Produkttanks (21 ) darstellt und dass ein beliebiger Fettsäureanteil des Reinfetts bei der Verladung auf einen Lastkraftwagen durch gezielte Mischung aus den drei Produkttanks (21 ) eingestellt wird.

Description:
EINRICHTUNG UND VERFAHREN ZUR GEWINNUNG VON ÖL UND/ODER FETT AUS ÖL- UND/ODER FETTHALTIGEM WÄSSERIGEN ABFALL

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Gewinnung von Öl und/oder Fett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen Abfall. Dieser öl- und/oder fetthaltige wässerige Abfall wird nachstehend als Rohware bezeichnet.

Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung von Öl und Fett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen Abfall.

Die österreichische Patentschrift 69 106 beschreibt ein Klärbecken für die Abwasser- reinigung mit und ohne Fettrückgewinnung. Das Klärbecken für die Abwasserreinigung besteht aus konzentrisch zueinander liegenden Klärabteilungen mit darunter liegenden gemeinsamen Schlammraum. Die Klärabteilungen bilden mit der inneren Klärabteilung eine fortlaufende Umlaufspirale, wobei die spiralförmigen Trennungswände im schräg aufsteigenden Boden mit Schlitzen versehen sind, durch die die Sinkstoffe in den zent- ralen Schlammraum abrutschen können.

Die Patentschrift der Deutschen Demokratischen Republik DD 250 629 A3 offenbart ein Verfahren zur Reinigung und Wiederverwendung von Abwasser aus der Fleischindustrie. Mittels eines Separators wird die heiße Kochkesselbrühe aus den Kochkesselgruppen in Fett und heißes Kochkesselwasser getrennt. Über einen Zwischenbehälter wird das Kochkesselwasser einer Ringleitung zugeführt. Das Kochkesselfett wird zur Wiederaufbereitung in einen transportablen Fettbehälter und das heiße Kochkesselwasser in eine Behältergruppe für Reinigungswasser geleitet, zwischengelagert und einer Waschmaschine oder an verschiedene Abnahmen für Reinigungswasser zugeführt. Vom Zwischenbehälter wird wahlweise die ungetrennte Kochkesselbrühe in eine Behältergruppe für Futterbrühe gefördert und als Futtermittel aufbereitet. Wahlweise wird auch ungetrennte Kochkesselbrühe einem Rotationsbecken zugeführt und einer Druckentspannung unterworfen. Die dabei entstehenden Schwebstoffteilchen als Flotat werden mittels Abräumer in einem Sammelbehälter transportiert und das gereinigte Abwasser wieder dem Druckbehälter zugeführt.

Das deutsche Gebrauchsmuster DE 295 18 862 U1 beschreibt eine Fettabscheidevorrichtung. Die Fettabscheidevorrichtung dient zum Abtrennen von Fett und Schlamm aus Abwasser. Hierzu sind eine erste Stufe zum Abtrennen des Schlamms und eine zweite Stufe mit einem insbesondere nach dem Aufschwimmprinzip arbeitenden Fettabscheider zum Abtrennen des Fetts vorgesehen. Die erste Stufe weist ein zum Aussieben der den Schlamm bildenden Stoffteilchen geeignetes, feststehendes Schlammsieb auf. Durch das Schlammsieb wird Abwasser geleitet. Ferner ist das Schlammsieb mit einer automatischen, kontinuierlich arbeitenden Schnecke versehen, die zum Abführen des Schlamms dient. Das Schlammsieb umgibt die Schnecke rillenartig.

Die deutsche Übersetzung DE 696 24 271 P2 der europäischen Patentanmeldung EP 0 956 269 B1 beschreibt einen ÖI7Fettabscheider. Die Erfindung betrifft einen Ab- scheider, welcher mit Abwasserrohrleitungen verbunden ist, um Öle und Fett aus Abwasser abzuscheiden. Die Abscheidung erfolgt mittels Gravitation alleine. Die Abwasserrohrleitungen, welche das Öl, bzw. das Fett im Abwasser enthalten, kommen von Küchen, Cafes, Restaurants, Kiosken, der Lebensmittelindustrie, Schlachthäusern, Molkereien und von der verarbeitenden Industrie. Das britische Patent GB 1 16,384 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Fetten aus Schlachtabfällen. Das Fett liegt in der Regel mit einem gewissen Wasseranteil vor, der ebenfalls eine gewisse Menge an Sediment mitführt. Hierzu wird ein Körper zur Verfügung gestellt, der im oberen Bereich die Flüssigkeit relativ ruhig hält. Im unteren Bereich des Körpers herrscht eine Querströmung vor. Das Fett wird im ruhigen Bereich mittels der Gravitation von der restlichen Flüssigkeit getrennt. Im unteren Bereich wird der restliche Abfall, bzw. das Sediment durch die Strömung abtransportiert. Die britische Patentanmeldung GB 310 542 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Extraktion von Fett oder anderen Materialien von Tierkörpern oder Schlachtabfällen. Die Schlachtabfälle oder die Tierkörper werden unter Anwendung von Dampf oder eines Lösungsmitteldampfes vorverdaut. Die Vorrichtung umfasst eine Schnecke, aus der eine Mischung der Flüssigkeit und aller festen Bestandteile des Verdauungsprozesses des Fettes des Wassers und anderer Feststoffe kontinuierlich abtransportiert wird. Mittels eines Gitters wird die noch unter Druck stehende Mischung in feste und flüssige Bestandteile separiert.

Das U.S. -Patent 4,163,009 offenbart ein Verfahren zur Trennung von tierischem Roh- material in Fett- und Proteinanteile. Das Material ist fein zerteilt und zirkuliert in einem Kreislauf, der eine Heizzone enthält, in der das Material kontinuierlich auf eine Temperatur von ungefähr 45^ bis 70°C erhitzt wird. Anschließend wird ein Strom von warmen Material von diesem Kreislauf schnell auf eine höhere Temperatur von ungefähr 85 °C bis ~ \ 00 °C gebracht. Dieses schnell erhitzte Material wird sofort einer zentrifuga- len Trennung zugeführt. Die zentrifugale Trennung kann in einem oder mehreren Schritten ablaufen, um somit die zwei Fraktionen aus Fett und Protein zu erhalten.

Die internationale Patentanmeldung PCT/HU90/00063 (siehe auch die Patentschrift DD 297 628 B5) offenbart ein Verfahren und eine Einrichtung zur Gewinnung von fett- und/oder eiweißhaltigem Material aus fetthaltigem, flüssigem Stoff, insbesondere aus Schlachthofschlamm und/oder Schlachthof abwasser. Das flüssige Material wird homogenisiert und auf eine Temperatur von 30 ^ bis 60 °C erhitzt. Der angewärmte flüssige Stoff schwimmt unter einem Überdruck von 2 bis 4 bar und wird durch unmittelbares Einführen von Dampf auf eine Temperatur von 130 0 bis 151 °C erhitzt. Der flüssige Stoff wird unter Aufrechterhaltung des Drucks und der erhöhten Temperatur für eine Zeitdauer von etwa 60 sek. bis 300 sek. weiter in Strömung gehalten. Daraus folgend wird der flüssige Stoff durch Verminderung seines Druckes auf etwa 0,01 bis 0,02 bar während einer Zeitdauer von 1 sek. bis 2 sek. adiabatisch expandiert. Der expandierte flüssige Stoff wird dann in Wasser, Wasser- und Feststoffverunreinigung enthaltenes Fett, sowie in eine feuchte, eiweißhaltige Festphase getrennt. Die deutsche Patentschrift DE 10 2006 003 328.0 B1 offenbart ein Verfahren zur Gewinnung von Brennstoffen ausgehend von pflanzlichen und/oder tierischen Fettabfällen, die neben Fetten und/oder Ölen freie Fettsäuren enthalten. Die in den Fettabfällen enthaltenen freien Fettsäuren werden bei Reaktionstemperaturen oberhalb von 220 °C mit mindestens einem mehrwertigen Alkohol in Abwesenheit enzymatischer und fester neutraler Katalysatoren umgesetzt. Es erfolgt somit eine Veresterung der freien Fettsäuren.

Die deutsche Patentanmeldung DE 100 40 388 A1 betrifft die Herstellung von Biokraftstoffs, aus biogene Fette und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstoffen, insbesondere Rückläufern und Reststoffen der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie. Die Ausgangsstoffe werden einer rein biologischen Aufbereitung unterzogen, wobei keine Veränderung der molekularen Struktur der Ausgangsstoffe und keine Umwandlung in Biogas erfolgt. So erzeugte Biokraftstoffe können in einer Energieerzeugungsanlage (z. B. Blockheizkraftwerk) genutzt werden, die unmittelbar mit der zur Aufbereitung der Aus- gangsstoffe verwendeten Vorrichtung verbunden ist.

Die deutsche Patentanmeldung DE 102 32 976 A1 betrifft Verfahren zur Aufarbeitung von Fettabscheideinhalten. Das Verfahren umfasst mindestens einen Aufarbeitungsschritt mit mindestens einem Mehrphasen-Dekanter. Das Fettgemisch besitzt einen Wassergehalt zwischen 0,1 und 5%. Die Patentschrift DD 220074 B1 offenbart eine Vorrichtung zur Entleerung von

Abscheideranlagen, insbesondere von Fetten und absetzbaren Schwebstoffen. In der hier vorgeschlagenen Vorrichtung erfolgt keine Gewinnung von Öl oder Fett in einem Reinigungszustand, der sich für den Wiederverkauf eignet.

Die deutsche Patentschrift DE 42 12 456 C2 offenbart ein Verfahren zum Recycling von wasserhaltigen Altfetten. Es handelt sich bei diesem Dokument nicht um Schlachtabfälle. Ferner wird die Phasentrennung mit einem Flockungsmittel unterstützt. Die deutsche Patentschrift DE 196 20 695 C1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur adsorptiven Reinigung von pflanzlichen und/oder mineralischen Ölen und Fetten in mehrstufigem Gegenstromprozeß. Ungereinigtes Öl wird einer ersten Stufe zugeführt und dort mit bereits benutztem und teilweise beladenem Adsorbens kontaktiert und vorgereinigt. Es wird dann einer ersten Trennstufe zugeführt. Nach Durchlaufen dieser ersten Trennstufe wird es dann in einer zweiten Stufe mit frischem Adsorbens kontaktiert und dann einer zweiten Trennstufe zugeführt. Nach diesem Verfahrensschritt wird das gereinigte und gebleichte Öl oder Fett zur Weiterverarbeitung geführt. Die in der zweiten Trennstufe aus dem Öl herausgetrennten Bestandteile werden als bereits benutztes und teilweise beladenes Adsorbens wieder im ersten Verfahrensschritt eingesetzt. Dabei werden diese Bestandteile als pumpfähiger Schlamm gewonnen und/oder aufbereitet und unter Luftausschlu ß in die erste Stufe zu dem

ungereinigten Öl gefördert. Auch hier handelt es sich nicht um die Gewinnung von Fett aus Schlachtabfällen. Die US-Patentanmeldung US 2010/0089835 A1 und die deutsche Patentanmeldung DE 196 14 612 A1 betreffen Verfahren und/oder Vorrichtungen zur Gewinnung von Fett und/oder Öl aus Abfall. Auch hier handelt es sich nicht um die Gewinnung von Fett aus Schlachtabfällen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, mit der es möglich ist, aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen Abfall Reinfett im großtechnischen Maßstab kostengünstig zu gewinnen. Ferner soll es möglich sein, dass die Einrichtung quasi kontinuierlich in Betrieb ist und energieeffizient betrieben werden kann.

Die obige Aufgabe wird durch eine Einrichtung zur Gewinnung von Reinfett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen Abfall gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1 um- fasst. Ferner liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Gewinnung von Reinfett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen Abfall zu schaffen, das einen quasi kontinuierlichen und energieeffizienten Betrieb ermöglicht.

Die obige Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das die Merkmale des Anspruchs 16 umfasst.

Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Gewinnung von Öl und/oder Fett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen Abfall zeichnet sich dadurch aus, dass die Einrichtung eine Rohwarenanlieferung/-annahme, eine Rohwarenlagerung, eine Trennanordnung, eine Filtrationsanordnung und eine Produktlageranordnung umfasst. Die Rohwa- renlagerung besteht aus mindestens zwei Rohwarentanks, wobei jeder der Tanks einen Konus ausgebildet hat. Der Konus eines jeden Rohwarentanks ist beheizbar ausgebildet. Die Trennanordnung umfasst einen Abscheider für Wasser, Fett, Eiweiße und Sedimente, der aus mindestens einer Trenneinrichtung besteht, in der zumindest eine Zwischenschicht eine wässrige Phase von einer fetthaltigen Phase (F) trennt. Die Fil- teranordnung besteht aus mindestens einem Plattenfilter. In den Plattenfilter wird das aus der Trennanordnung abgezogene Fett gefiltert, um somit daraus das Reinfett zu gewinnen. Letztendlich besteht die Produktlageranordnung aus mindestens zwei beheizbaren Produktlagertanks. Die Zwischenschicht kann über einen Abzug kontinuierlich oder schrittweise abgezogen werden. Der Abscheider besteht aus mindestens zwei, in Reihe geschalteten Trenneinrichtungen besteht, wobei die fetthaltige Phase von der vorangehenden Trenneinrichtung zur nachfolgenden Trenneinrichtung mittels einer Leitung transportierbar ist.

Vorteilhaft ist, wenn die Produktanordnung aus drei Produktlagertanks besteht. Dabei ist ein Produktlagertank mit Reinfett befüllt, das einen niederen Fettsäureanteil besitzt. Ein weiterer Produktlagertank ist mit Reinfett gefüllt, das einen höheren Fettsäureanteil aufweist. Der dritte Produktlagertank ist mit Reinfett gefüllt, das gemäß dem Fettsäureanteil eine Mischung aus den beiden vorherigen Produktlagertanks darstellt. Die Pro- duktlagertanks sind ferner beheizbar, so dass das Reinfett auf einer Viskosität gehalten wird, dass diese noch mit einer Pumpe zu PKWs befördert werden kann.

Die Trennanordnung für Wasser, Fett und Sedimente (Sand) besitzt mehrere Kammern. Durch diese Ausgestaltung mit den mehreren Kammern ist es möglich, in den einzelnen Kammern die Trennung der einzelnen Bestandteile in Wasser, Fett und Sedimente (Sand) durchzuführen.

Für den Fall, dass drei Produktlagertanks vorgesehen sind, die sich hinsichtlich des oben beschriebenen Fettsäureanteils im Reinfett unterscheiden, ist es möglich, dass man für die Ablieferung des gewonnenen Reinfetts einen Verschnitt herstellen kann, so dass für den Kunden ein gewünschter Anteil an Fettsäure im Reinfett eingestellt werden kann.

Die Rohwarenanlieferung/-annahme umfasst mindestens eine Rohwarenmulde zur Aufnahme der Rohware. Jede der Rohwarenmulde besitzt eine Schnecke, über die die Rohware in einen Befüllbehälter förderbar ist. Hierzu ist der Befüllbehälter mit einer Leitung versehen, in der eine Kolbenpumpe angebracht ist. Mittels der Kolbenpumpe ist die Rohware über einen Wärmetauscher förderbar. Der Wärmetauscher kann mit Heißwasser gespeist werden und überträgt somit die entsprechende Wärmeenergie auf die in der Leitung transportierte Rohware. Mittels des Wärmetauschers ist es möglich, die Rohware auf eine erste Temperatur einzustellen. Mit dieser Temperatur ge- langt die Rohware in die Rohwarentanks.

Die Rohwarentanks bilden die Rohwarenlagerung. Für die Rohwarenlagerung ist mindestens ein Rohwarentank vorgesehen. Der Rohwarentank hat einen unteren Konus ausgeformt. Dem Konus ist eine Heizung zugeordnet, so dass die Rohware im Innern des Rohwarentanks auf einer bestimmten Temperatur gehalten werden kann. Es ist empfehlenswert, die Rohware auf einer derartigen Temperatur zu halten, dass die Rohware mit den den Rohwarentanks nachgeschalteten Einrichtungen verarbeitbar, bzw. förderbar ist. Die Einrichtung umfasst ferner eine Vielzahl von Versorgungsleitungen, wobei eine Leitung eine Dampfleitung ist, eine weitere Leitung ist eine Kühlwasserleitung und eine weitere Leitung ist eine Druckluftleitung. Ferner ist eine Abluftleitung vorgesehen, über die aus den verschiedenen Vorrichtungen der Einrichtung Abluft abgeführt werden kann. Hinzu kommt, dass die Einrichtung mit einer Abwasserleitung versehen ist, die in einer Kläranlage endet. Ferner ist das System mit einem Kühlwasserrücklauf versehen. Aus der Dampfleitung führt eine Abzweigung zu jedem der Rohrwarentanks. Mit der Abzweigung ist es somit möglich, durch Direktdampfeinspritzung die Rohware im Rohwarentank zu erhitzen. Durch die Direktdampfeinspritzung wird die Rohware auf eine zweite Temperatur erhitzt, die höher liegt, als die erste Temperatur, mit der die Rohware in die Rohwarentanks eingeleitet wird.

Neben den Rohwarentanks ist ein Sortierrechen nachgeschaltet. Dem Sortierrechen ist über eine Schleusenanordnung die Rohware zuführbar. Der Sortierrechen dient dazu, um Grobteile, wie z. B. Handschuhe, Fleischerhaken, usw. aus der Rohware zu entfer- nen. Der Sortierrechen ist ebenfalls beheizbar ausgeführt. Mit dem Sortierrechen werden nur Grobteile größer als 30 mm abgetrennt. Mit Hilfe einer Konditionierpumpe und einem Rohrwärmetauscher wird das Rohmaterial über eine Leitung zu einem Konditio- nierbehälter befördert. In den Konditionierbehälter mündet ebenfalls eine weitere Abzweigung aus der Dampfleitung. Die Rohware ist im Konditionierbehälter ebenfalls mit Direktdampfeinspritzung erhitzbar. Durch die Direktdampfeinspritzung wird die Rohware auf eine dritte Temperatur gebracht, die über der zweiten Temperatur der Rohware im Rohwarentank liegt. Die Rohware wird, wie bereits erwähnt, mit Hilfe der Konditionierpumpe durch einen mäanderförmig angeordneten Rohrbündelwärmetauscher in den Konditionierbehälter gepumpt. Der dem Rohwarentank nachgeordneten Schleu- senanordnung ist eine Leitung zugeordnet, die zu einem Container für Sand führt.

In dem Konditionierbehälter gelangt das Rohmaterial in die Trennanordnung. Im Konditionierbehälter ist ebenfalls eine Schleuse nachgeordnet, mit der über ein Ventilsystem die Aufgabe des Rohmaterials in den Fettabscheider regelbar ist. Der Überlauf im Konditionierbehälter wird durch einen Überlaufring fest eingehalten. Hier wird die Vor- fettphase bereits abgezogen. Im unteren Konus, bzw. im unteren Bereich wird fettreiches Wasser mit Sand aus dem Konditionierbehälter abgezogen. Über die Schleuse gelangt das fettreiche Wasser mit Sand in den Fett-/Wasser-/Sandabscheider. Der Abscheider weist mehrere Kammern auf. Der obere Bereich des Abscheiders ist mit einer Leitung verbunden. Über diese Leitung ist das Fett abziehbar und kann somit einem Trockner zugeführt werden.

Im unteren Bereich des Abscheiders ist eine Sandschnecke vorgesehen. Über eine Leitung kann der Sand zu einem Sandentwässerer transportiert werden. Vom Sandentwässerer gelangt der entwässerte Sand zum Container für die Aufnahme des Sandes.

Eine weitere Kammer ist mit einer Leitung verbunden, die mittels einer Sandschnecke des Abscheiders Sand direkt zum Container fördert. Eine weitere Kammer ist mit einer Leitung verbunden, die in eine Abwasserleitung mündet. In dieser Abwasserleitung ist eine Abwasserpumpe vorgesehen, die Wasser, das noch etwas Sand enthält, aus dem Abscheider abtransportiert. Ferner sind in der Abwasserleitung mehrere Wärmetauscher angeordnet, die die Temperatur des Abwassers auf eine derartige Temperatur mindern, dass das Abwasser bedenkenlos in eine Kläranlage (bevorzugt eine biologische Kläranlage) übergeführt werden kann.

Die Filtrationsanordnung gemäß der gegenwärtigen Erfindung umfasst mindestens einen Plattenfilter, der über eine Leitung, in der eine Filterpumpe angeordnet ist, das mit Hilfsmittel versetzte Rohfett aus einem Filtertank empfängt. Im Filtertank wird das Rohfett aus dem Trockner mit dem Filterhilfsmittel versetzt und homogenisiert. Die Filterpumpe drückt das homogenisierte und mit Filtermittel versetzte Rohfett durch den Plattenfilter. Dem Plattenfilter sind ein Polizeifilter und ein Produktkühler nachgeschal- tet. Über eine entsprechende Leitung ist das Reinfett aus dem Plattenfilter entnehmbar.

Nach dem Produktkühler, welcher das Reinfett auf eine fünfte Temperatur herabsetzt, wird das Reinfett über eine Leitung mindestens einem Produkttank zugeführt. Ferner ist jeder der Produkttanks mit einer Heizung versehen, um das im Produkttank gelagerte Reinfett auf einer Temperatur zu halten, so dass das Reinfett mit einer Pumpe für die Verladung auf einen LKW pumpbar bleibt. Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Produktlageranordnung vorteilhafter Weise mit drei Produkttanks ausgestattet, die sich hinsichtlich des Fettsäuregehalts im Reinfett unterscheiden.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung von Öl und/oder Fett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen Abfall zeichnet sich durch eine Vielzahl von Schritten aus. Der öl- und/oder fetthaltige wässerige Abfall wird als Rohware bezeichnet. Die Rohware wird an eine Rohwarenanlieferung/-annahme in flüssigem bis festem Zustand angeliefert. Ebenso wird die Zusammensetzung der Rohware bestimmt, wobei in Abhängigkeit von der Bestimmung der Zusammensetzung der Rohware dieser Wasser zugesetzt oder Wasser entzogen wird, damit die Rohware mit einem in Wesentlichen konstantem Mischverhältnis dem Verfahren zugeführt wird. Die Rohware als Eingangsstoff für die Einrichtung, bzw. das Verfahren umfasst Fettinhaltsstoffe mit einem Anteil von 5% bis 50%. Der Wassergehalt der Rohware hat einen Anteil von 50% bis 70%. Feststoffe haben an der Rohware einen Anteil von 8% bis 12%. Die nach dem Verfahren gewonnenen Ausgangsstoffe sind Fett, welches einen Fettsäureanteil von 20% bis 80% besitzt. Ein weiterer Ausgangsstoff ist Wasser, das zu 98% aus Wasser besteht. Der Ausgangsstoff Sand hat immer noch einen Wasseranteil von 40%. Die Rohware mit einem Fettanteil von 5% bis 50% wird mit Sammel-LKWs angeliefert und in mindestens einer Rohwarenmulde zwischengelagert. Bevorzugter Weise stehen zwei Rohwarenmulden zur Verfügung. Die Rohware fällt flüssig bis fest an, so dass die Mulde mit großen Schnecken ausgestattet ist. Mit dieser Schnecke wird die Rohware zu einem Befüllbehälter transportiert. Vom Befüllbehälter wird mittels einer Kolbenpumpe, die in einer Leitung angeordnet ist, die Rohware zu mindestens zwei Rohwarentanks transportiert. Die Leitung ist mit einem Wärmetauscher versehen, so dass die Rohware vor Einbringen in die Rohwarentanks auf eine erste Temperatur gebracht wird. Der Wärmetauscher ist bevorzugter Weise als mäanderförmig aufgestellter Doppelmantelwärmetauscher ausgebildet. Bevorzugter Weise stehen zwei Rohwarentanks zur Verfügung.

Die Rohware wird in den mindestens zwei Rohwarentanks über eine Abzweigung von einer Dampfleitung durch Direktdampfeinspritzung auf eine zweite Temperatur aufge- zeigt. Ferner hat jeder Rohwarentank einen Konus ausgebildet, dem eine Heizung zugeordnet ist. Über die Heizung kann die Rohware in den Rohwarentanks auf einer Temperatur gehalten werden, die es ermöglicht, die Rohware mit nachstehenden Vorrichtungen weiter zu verarbeiten, bzw. die Rohware durch die dafür vorgesehenen Leitungen zu fördern. Auch in mindestens zwei Rohwarentanks wird die Rohware einem Sortierrechen zugeführt. Der Sortierrechen ist ebenfalls beheizbar, damit die Verarbeitung der Rohware mit dem Sortierrechen gewährleistet ist. Der Sortierrechen dient dazu, Grob- und Fremdteile aus der Rohware zu entfernen. Die mit dem Sortierrechen gereinigte Rohware wird über einen Rohrwärmetauscher auf eine dritte Temperatur aufgeheizt und über eine entsprechend angeordnete Leitung in einen Konditionierbehälter überführt. Im Konditionierbehälter wird die Rohware mittels Direktdampfeinspritzung aus einer Abzweigung der Dampfleitung auf eine vierte Temperatur aufgeheizt. Die auf die vierte Temperatur aufgeheizte Rohware gelangt aus dem Konditionierbehälter in einen aus mehreren Kammern bestehenden Abscheider. Aus dem oberen Teil des Konditionier- behälters wird Fett direkt einem Mischkondensator zugeführt. Aus dem oberen Bereich des Abscheiders wird mit einer Leitung Fett abgezogen und einem Trockner zugeleitet. Das Fett aus dem Trockner wird in einem Filtertank mit Filterhilfsmittel versetzt und homogenisiert. Anschließend wird die homogenisierte Mischung aus Fett und Filterhilfsmittel mittels einer Filterpumpe einem Plattenfilter zugeführt. Vom Plattenfilter wird Reinfett mittels einer Leitung entnommen und über einen Polizeifilter und einem nachgeschalteten Produktkühler geführt. Der Produktkühler dient dazu, das Reinfett auf eine fünfte Temperatur einzustellen, mit der das Reinfett in den mindestens einen der mehreren Produkttanks übergeführt wird. Die im Verfahren bevorzugt eingestellten Temperaturen sind derart gewählt, dass die erste Temperatur kleiner ist, als die zweite Temperatur. Die zweite Temperatur ist kleiner als die dritte Temperatur. Die dritte Temperatur ist kleiner als die vierte Temperatur. Die fünfte Temperatur hingegen ist kleiner als die vierte Temperatur und größer als die dritte Temperatur.

Die auf die vierte Temperatur aufgeheizte Rohware wird aus dem Konditionierbehälter in einen Abscheider (32) überführt, der aus mindestens einer Trenneinrichtung besteht, in der eine wässrige Phase von einer fetthaltigen Phase durch eine Zwischenschicht getrennt wird. Aus der mindestens einen Trenneinrichtung wird die Zwischenschicht kontinuierlich oder schrittweise abgezogen. Die fetthaltige Phase wird mittels einer Leitung von der mindestens einen Trenneinrichtung zu einem Trockner transportiert wird.

Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens läuft dieses im Abscheider derart ab, dass dem Abscheider über eine dem Konditionierbehälter nachgeschalteten Schleuse das Rohmaterial, welches aus Fett/Wasser/Sand besteht, zugeführt wird. In einem un- teren Bereich des Abscheiders ist eine Sandschnecke vorgesehen, die über eine Leitung mit einem Sandentwässerer verbunden ist. Der entwässerte Sand gelangt über eine Leitung zu einem Container für Sand. In einer weiteren Kammer wird eine Niederdruckflotation durchgeführt, um flotierbare Stoffe weiter abzutrennen. Die Kammer ist mit einer Leitung verbunden, über die mittels einer Sandschnecke Sand zum Container für Sand befördert wird. Ferner ist eine weitere Kammer mit einer Leitung versehen, die in eine Abwasserleitung mündet. In der Abwasserleitung sind eine Abwasserpumpe und mehrere Wärmetauscher angeordnet, so dass die Temperatur des aus der Kammer abgezogenen Wassers derart abgezogen Wassers derart abgesenkt wird, dass es bedenkenlos einer nachgeschalteten Kläranlage zugeführt werden kann. Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu den anderen Elementen dargestellt sind.

Figur 1 zeigt den Ablauf innerhalb der Einrichtung zur Gewinnung von Öl und/oder Fett aus öl- und/oder fetthaltigen wässerigen Abfällen von der Anlieferung bis zur Verladung;

Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung der Einrichtung zur Gewinnung von

Öl und/oder Fett aus öl- und/oder fetthaltigen wässerigen Abfällen, wobei zusätzlich zu der Einrichtung periphere Anordnungen dargstellt sind, die für den Betrieb der Einrichtung erforderlich sind.

Figur 3 zeigt eine Darstellung der Rohwarenanlieferung/-annahme und der Versorgungsleitungen für die Einrichtung zur Gewinnung von Öl und/oder Fett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen Abfall.

Figur 4 zeigt eine schematische Ausgestaltung der Rohwarenlagerung, der aus der Rohwarenanlieferung/-annahme überführten Rohware.

Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung der Trennanordnung, mit der die

Rohware, welche aus Fett, Wasser und Sedimente (Sand) besteht, in die einzelnen Bestandteile getrennt ist.

Figur 5a zeigt eine Ausführungsform des Abscheiders zum Abtrennen des Fetts vom Wasser.

Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung der Filtrationsanordnung, mit der das aus der Trennanordnung entnommene Fett zu Reinfett gefiltert wird.

Figur 7 zeigt eine schematische Darstellung der Produktlageranordnung und gleichzeitig einer Überführung von Reinfett (Produkt) in LKWs für den Abtransport. Figur 8 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Recyclingsystems, bei dem ebenfalls die Einrichtung zur Gewinnung von Öl und/oder Fett aus öl- und fetthaltigem wässerigen Abfall eingebunden ist. Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Einrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen somit keine abschließende Begrenzung der Erfindung dar.

Figur 1 zeigt den Ablauf innerhalb der Einrichtung 100 zur Gewinnung von Öl und/oder Fett aus öl- und/oder fetthaltigen wässerigen Abfällen (Rohware 120) von der Anlieferung bis zur Verladung. Die wässrigen Abfälle, die neben dem Fettbestandteil auch Sande und andere nicht verarbeitbare Bestandteile (wie z.B. textile Abfälle, metallische Abfälle oder Kunststoffabfälle) aufweisen, werden bei der LKW-Anlieferung 130 in min eine Ruhwarenmulde 1 1 (siehe Fig. 3) gekippt. Jede Anlieferung (Rohware 120) wird mit jeweils einer Pumpe 14 (bzw. Pumpsystem) zu einer Zerkleinerung 201 verbracht. Von der Zerkleinerung 201 gelnagt die Rohware zu mind. einem Rohwarentank 21 . Von den Rohwarentanks 21 gelangt die zu behandelnde Rohware 120 zu einem Sandabscheider 202. Danach folgt ein Abscheider 203 für Störstoffe, die bereits als feine Störstoffe vorliegen können. Die um die Grobteile gereinigte Rohware 120 gelangt mit zu einem Konditionierbehälter 27 und anschließend zu einem Pufferbehälter 204. Da die Rohware 120 mit variierenden Anteilen von Wasser, Fett, Sand und anderen Bestandteilen angeliefert wird, ist es empfehlenswert, bereits bei der Anlieferung 130 die prozentuale Zusammensetzung der Rohware 120 zu ermitteln, um somit den Prozess der Gewinnung von Reinfett aus den Schlachtabfällen mit im Wesentlichen gleichen Anteilen an Bestandteilen zu fahren. Vom Pufferbehälter 204 gelangt die Rohware 120 zu einem Abscheider 32, der in der in Figur 1 beschriebenen Ausführungsform mit hintereinander geschalteten Trennstufen 320i und 320 2 ausgebildet ist. Es ist für einen Fachmann selbstverständlich, dass sie Erfindung nicht auf zwei Trennstufen 320i und 320 2 beschränkt ist. Aus den Trenn- stufen 320i und 320 2 kann Schlamm 322 abgezogen werden. Ferner wird aus den Trennstufen 320i und 320 2 Abwasser abgezogen, dass über einen Filter 205 einer Kläranlage 2 (siehe Figur 8) zugeführt wird. Mit dem Filter 205 können noch Schwebstoffe aus dem abgezogen Abwasser entfernt werden. Von der letzten Trennstufe 320 2 des Abscheiders 32 gelangt das Fett zu den Filtration 40 und von dort in mindestens einen Endprodukt-Lagertank 50. Schließlich erfolgt aus den Endprodukt-Lagertank 50 die Verladung auf entsprechende LKWs 54.

Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung des Aufbaus der Einrichtung 100 zur Gewinnung von Öl und/oder Fett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen Abfall. Der öl- und/oder fetthaltige wässerige Abfall wird nachstehend als Rohware 120 bezeichnet. Die Rohware 120 wird an der Rohwarenanlieferung/-annahme 10 angeliefert. Von der Rohwarenanlieferung/-annahme 10 gelangt die Rohware 120 in eine Rohwarenlagerung 20. Die Rohwarenlagerung 20 weist mindestens zwei Rohwarentanks 21 auf (siehe Figur 4). Der Rohwarenlagerung 20 ist eine Trennanordnung 30 nachgeordnet. Mit der Trennanordnung 30 ist es möglich, die Rohware 120 in die entsprechenden Anteile an Wasser, Fett und Sedimente (Sand) aufzutrennen. Der Trennanordnung ist weiter eine Filtrationsanordnung 40 nachgeschaltet. Mit der Filtrationsanordnung 40 kann Reinfett erzeugt werden. Von der Filtrationsanordnung 40 gelangt das gewonnene Reinfett in eine Produktlageranordnung 50, die aus mindestens zwei beheizbaren Produkttanks 51 besteht (siehe hierzu Figur 7). Der Einrichtung 100 zur Gewinnung von Öl und/oder Fett aus Rohware 120 ist ferner eine Vielzahl von Peripheriesystemen zugeordnet, die für den reibungslosen Betrieb der Einrichtung 100 erforderlich sind. Abwasser 121 aus dem Wasserversorgungsnetz gelangt zu einer Wasseraufbereitung 122. Ebenso ist eine Lagerung 123 von Energieträgern vorgesehen. Zusammen mit dem Wasser 121 aus der Wasseraufbereitung 122 und der Lagerung 123 für den Energieträger wird in einem Dampferzeuger 124 Dampf erzeugt. Der im Dampferzeuger 124 erzeugte Dampf kann der Rohwarenlagerung 20, sowie der Trennanordnung 30 zugeführt werden. Der Dampferzeuger 124 selbst ist mit einem Schornstein 125 verbunden, über den die Abgase an die Umgebungsluft abge- geben werden. Von der Trennanordnung 30 gelangt Abwasser zu einer Abwasserreinigung 126, die wiederum über eine Leitung mit dem Dampferzeuger 124 verbunden ist, so dass diesem gereinigtes Abwasser zugeführt werden kann. Von der Abwasserreinigung 126 gelangt das Abwasser in einen Pumpenschacht 127 und von dort kann das Abwasser in das öffentliche Kanalisationssystem 128 überführt werden. Von der Trennanordnung 30 werden ebenfalls über eine Leitung 132 Sedimente (Sand) abgeführt. Ebenso ist die Filtrationsanordnung 40 mit einer Leitung 140 verbunden, über die Filterhilfsmittel abgeführt werden können. Die RohwarenanlieferungAannahme 10, die Rohwarenlagerung 20, die Trennanordnung 30, die Filtrationsanordnung 40 und die Produktlageranordnung 50 sind über ein Leitungssystem 150 mit einer Abluftbehandlungsvorrichtung 160 verbunden. Die Abluftbehandlungsvorrichtung 160 kann als biologische Abluftbehandlung ausgebildet sein. Von der Abluftbehandlungsanordnung 160 gelangt die Luft letztendlich in die Abluft 161 .

Figur 3 zeigt eine detailliertere Darstellung der Rohwarenanlieferung/-annahme 10. Die Rohware 120 besteht im Wesentlichen aus vorkonzentrierten Fettabscheiderinhalten. Die Fettabscheiderinhalte haben einen Fettanteil von 5% bis 50% und werden mit einem entsprechenden Sammel-LKW 130 angeliefert. Vom Sammel-LKW 130 wird die Rohware 120 in mindestens eine Rohwarenmulde 1 1 gekippt, bzw. verbracht. Es ist für die Einrichtung 100 vorteilhaft, dass für eine Tagesproduktion, die mit der Einrichtung 100 verarbeitet werden soll, zwei Rohwarenmulden 1 1 zur Verfügung stehen. Sind zwei Rohwarenmulden 1 1 vorgesehen, ist es möglich, dass zwei LKWs parallel entladen werden können. In der Rohwarenmulde 1 1 wird die von dem LKW 130 angelieferte Rohware 120 aufgenommen. Die Rohware 120 kann flüssig bis zum Teil fest anfallen. Zum Abtransport der Rohware 120 aus der Rohwarenmulde 1 1 ist jeweils eine Schnecke 12 vorgesehen. Jede dieser Schnecken 12 för- dert die Rohware 120 in einen Befüllbehälter 13. Vom Befüllbehälter 13 wird die Rohware 120 mit einer weiteren Schnecke 17 zu der Kolbenpumpe 14 befördert. Die Kolbenpumpe 14 pumpt über eine Leitung 16 die Rohware 120 zu mindestens einem Rohwarentank 21 (siehe Figur 4). Zur Erwärmung der Rohware 120 ist in der Leitung 16 ein Wärmetauscher 15 vorgesehen. Der Wärmetauscher 15 ist bevorzugter Weise als mäanderförmig aufgestellter Doppelmantelwärmetauscher ausgebildet. Mit dem Wärmetauscher 15 wird die Rohware 120 auf eine erste Temperatur erwärmt. Der Wärmetauscher 15 wird mit Heißwasser 18 versorgt. In einer bevorzugten Ausgestaltung dient der Wärmetauscher 15 dazu, die Rohware 120 von ca. 10°C auf 20 ^ bis 25 °C zu erwärmen.

Bei der in Figur 3 gezeigten Darstellung sind ebenfalls die für den Betrieb der Einrichtung 100 erforderlichen Versorgungsleitungen eingezeichnet. Über eine Dampfleitung 101 kann der Einrichtung 100 der für die Bearbeitung und Erwärmung der Rohware 120 erforderliche Dampf zugeführt werden. Der Dampf liegt in der Dampfleitung 101 unter einem bestimmten Druck und einer bestimmten Temperatur vor. Eine Kühlwasserleitung 102 stellt der Einrichtung 100 das erforderliche Kühlwasser zur Verfügung. Das Kühlwasser wird in der Kühlwasserleitung 102 unter einem definierten Druck geführt. Ebenso wird der Einrichtung 100 Druckluft über eine Druckluftleitung 103 zur Verfügung gestellt. Die Druckluft liegt in der Druckluftleitung 103 unter ebenfalls einem vordefinierten Druck vor. Ferner ist der Einrichtung 100 eine Leitung 105 für den Kühlwasserrücklauf zugeordnet. Von den verschiedenen Systemen der Einrichtung 100 gelangt das Kühlwasser zu der Leitung 105 und kann ggf. weiter innerhalb der Einrichtung 100 zur Kühlung der Produkte verwendet werden.

Figur 4 zeigt den Abschnitt der Einrichtung 100, der die Rohwarenlagerung 20 dar- stellt. Die Rohwarenlagerung 20 umfasst dabei mindestens einen Rohwarentank 21 . Über die Leitung 16, wird mit der Kolbenpumpe 14 (Figur 3) die Rohware 120 in den mindestens einen Rohwarentank 21 gefördert. Bevorzugt stehen zwei Rohwarentanks 21 für die Aufnahme der Rohware 120 zur Verfügung. Jeder der Rohwarentanks 21 hat einen Konus 28 ausgeformt. Im Bereich des Konus 28 ist eine Heizung 29 vorgesehen. Mit der Heizung 29 ist somit der Konus 28 beheizbar, so dass die Rohware 120 im Rohwarentank 21 auf der für die weitere Verarbeitung erforderlichen Temperatur gehalten werden kann. Von der Dampfleitung 101 der Einrichtung 100 führt eine Abzweigung 101 1 in den Rohwarentank 21 . Mit der Abzweigung 101 1 ist es möglich, durch Direktdampfeinspritzung die Rohware 120 im Rohwarentank 21 auf eine zweite Temperatur zu erhitzen. Die zweite Temperatur liegt dabei höher, als die erste Temperatur. Bevorzugter Weise wird die Rohware 120 im Rohwarentank 21 durch die Direktdampfeinspritzung auf eine Temperatur von 50 °C bis 60 °C erhitzt. Bevorzugt liegt die Temperatur der Rohware 120 im Rohwarentank 21 bei 55 °C. Optional besteht die Möglichkeit, dass drei Rohwarentanks 21 für die Aufnahme der Rohware 120 aufgestellt werden. Jedem Rohwarentank 21 ist eine Schleuse 22 nachgeordnet. Über diese Schleuse 22 kann die Rohware 120 dosiert auf einen Sortierrechen 23 gegeben werden. Mit dem Sortierrechen 23 ist es möglich, Grobteile, wie z. B. Handschuhe, Fleischerhaken, usw. aus der Rohware 120 zu entfernen. Durch den Sortierrechen 23 werden Grobteile von einer Größe, die größer als 30 mm ist, aus der Rohware 120 abgetrennt. Der Sortierrechen 23 ist beheizbar ausgeführt. Die um die Grobteile gereinigte Rohware 120 gelangt mit der Leitung 21 L zu einer Konditionierpumpe 24. Die Konditionierpumpe 24 fördert die Rohware 120 zu einem Konditionierbehälter 27. Der Leitung 21 L ist ebenfalls ein Rohrwärmetauscher 26 zugeordnet. Die über die Leitung 21 L geförderte Rohware 120 wird durch den Rohrwärmetauscher 26 auf eine dritte Temperatur erwärmt. Die dritte Temperatur liegt dabei über der zweiten Temperatur. Bevorzugt liegt die dritte Temperatur im Bereich von 65 °C bis 75°C. Der Konditionierbehälter 27 ist ebenfalls mit einer Abzweigung 101 2 der Dampfleitung 101 verbunden. Durch Direktdampfeinspritzung wird die Rohware 120 im Konditionierbehälter 27 auf eine vierte Temperatur aufge- heizt. Bevorzugter Weise wird die vierte Temperatur zwischen 90 ° C und 100° C aufgeheizt. Durch diese Erhitzung wird das Fett aufgeschmolzen und anhaftende Fettbestandteile vom Sand, bzw. Sediment getrennt. Zwischen der Schleusenanordnung 22 und dem Sortierrechen 23 ist eine Leitung 22 L vorgesehen, über die Sand zu einem Container 25 für den Sand transportiert werden kann. Über eine Leitung 27 L kann aus dem Konditionierbehälter 27 die Vorfettphase bereits abgezogen werden. Diese Vorfettphase wird über die Leitung 27 L dem Mischkondensator 36 (siehe Figur 5) zugeführt.

Figur 5 zeigt eine Detaildarstellung der Trennanordnung 30 der Einrichtung 100. Der Konditionierbehälter 27 hat im unteren Bereich einen Konus 27 K ausgeformt. Für den Konus 27 K wird fettreiches Wasser mit Dampf abgezogen. Dem Konditionierbehälter 27 ist eine Schleuse 31 nachgeordnet, über die das fettreiche Wasser und der Sand in den Abscheider 32 gelangen. Der Abscheider 32 hat mehrere Kammern 32 1 5 32 2 , 32 3 und 32 4 ausgebildet. In dem Abscheider 32 wird das Fett vom Wasser, Eiweißbestand- teilen und dem Sand oder Schlamm abgetrennt. Der obere Bereich 32 0 des Abscheiders 32 ist mit einer Leitung 32 4L verbunden. Über diese Leitung 32 4L ist das Fett aus dem Abscheider 32 abziehbar und kann einem Trockner 41 (siehe Figur 6) zugeführt werden. In einem unteren Bereich 32u des Abscheiders 32 ist eine Sandschnecke 33 vorgesehen, die über eine Leitung 32 3L mit einem Sandentwässerer 37 verbunden ist. In dem Sandentwässerer 37 wird dem aus dem unteren Bereich 32u des Abscheiders 32 entnommenen wasserhaltigen Sand das Wasser zu einem bestimmten Prozentsatz entzogen. Der zum Teil entwässerte Sand wird über die Leitung 32 3L zu dem Container 25 für den Sand befördert. Eine Kammer 32 2 ist mit einer Leitung 32 2 i_ verbunden. Über diese Leitung 32 2 i_ kann mittels einer Sandschnecke 39 Sand zu dem Container 25 für den Sand gefördert werden. In der Kammer 32 2 wird eine Niederdruckflotation durchgeführt, um flotierbare Stoffe weiter abzutrennen. Das anfallende Flotat wird über die Sandschnecke 38, bzw. die Sandschnecke 39 zu dem Container 25 befördert.

Eine Kammer 32^ der Trennanordnung 30 ist mit einer Leitung 32 1 L verbunden. In dieser Kammer 32^ wird sich noch ein wenig Sand absetzen. Diese Kammer 32^ dient als Überlauf für das Wasser. Die Leitung 32 1 L mündet in eine Abwasserleitung 106. Wie in Figur 6 dargestellt, sind in der Abwasserleitung 106 eine Abwasserpumpe 1 10, sowie mehrere Wärmetauscher 1 1 1 und 1 12 angeordnet. Über die Wärmetauscher 1 1 1 und 1 12 kann die Temperatur des aus der Kammer 32 abgezogenen Wassers derart abgesenkt werden, dass es einer nachgeschalteten Kläranlage 2 zugeführt werden kann. Die nachgeschaltete Kläranlage 2 (siehe Figur 8) ist bevorzugter Weise als biologische Kläranlage ausgebildet.

Die Vorfettphase, bzw. die Dampfwrasen aus den Rohwarentanks 21 , bzw. aus dem Konditionierbehälter 27 werden, wie in Figur 5 dargestellt, dem Mischkondensator 36 zugeführt. Die im Mischkondensator 36 gewonnene Vorfettphase wird über eine Leitung 36 L ebenfalls dem Abscheider 32 zugeführt. Die Abluft aus dem Mischkondensator 36 gelangt in eine Abluftleitung 104 der Einrichtung 100.

Das Abwasser, welches aus der Kammer 32 über die Leitung 32 1 L aus dem Abscheider 32 abgezogen wird, läuft über die Wärmetauscher 1 1 1 und 1 12 und wird auf eine derartige Temperatur gebracht, dass sie einer nachgeschalteten Kläranlage 2 zugeführt werden kann. Hier muss sichergestellt werden, dass die Temperatur des Abwassers, bevor es in die Kläranlage 2 gelangt, nicht über 30 °C liegt. Der Wärmetauscher 1 1 1 hat die Aufgabe, Sekundärheizwasser zu erzeugen, welches benutzt wird, um die Temperatur der Rohware 120 mittels des Wärmetauschers 26 von beispielsweise 55 °C auf 69 Ό zu erhöhen. Ferner kann das Sekundärheizwasser dazu benutzt werden, mit dem Wärmetauscher 15 die Rohware 120 von 1 CO auf ca. 22 °C zu erwärmen. Durch den Wärmetauscher 1 1 1 wird das Abwasser in der Abwasserleitung 106 von 95 °C auf ca. 55 °C abgekühlt.

Der zweite Wärmetauscher 1 12 in der Abwasserleitung 106 hat die Aufgabe, das Ab- wasser von 55°C auf die gewünschte Austrittstemperatur, beispielsweise 30°C abzukühlen, mit der das Abwasser in die Kläranlage 2 übergeführt wird.

Wie bereits in Figur 5 beschrieben, wird über die Leitung 32 4L das Fett im oberen Bereich 32 0 des Abscheiders 32 abgezogen. Hierzu ist in der Leitung 32 4L eine Rohfettpumpe 35 angeordnet. Das aus dem Abscheider 32 abgezogene Rohfett enthält noch Feuchtigkeit und Schwebstoffe, von denen es befreit werden muss.

Wie in Figur 1 bereits angedeutet, kann zur Trennung des Fetts von den unerwünschten Bestandteilen der Abscheider 32 mehrere Trennstufen 320i und 320 2 umfassen, die in Reihe geschaltet sind. In Figur 5a ist das Ausführungsbeispiel dargestellt, dass der Abscheider 32 zwei Trennstufen 320i und 320 2 umfasst, was nicht als eine Beschränkung der Erfindung aufgefasst werden kann. Von der ersten Trennstufe 320i zu der nächsten Trennstufe 320 2 erreicht man eine zunehmende Reinheit des Fetts, das mit der erfindungsgemäßen Einrichtung 100 gewonnen werden kann. In jeder der Trennstufen 320i und 320 2 ergibt sich eine Trennung der wässrigen Phase W und der fetthaltigen Phase F. Zwischen der wässrigen Phase W und der fetthaltigen Phase F bildet sich eine Zwischenschicht Z aus, die Eiweißbestandteile umfasst. Die Zwischenschicht Z ist für die Wanderung der Fettteilchen aus der wässrigen Phase W in die fett- haltige Phase F hinderlich. In jeder Trennstufe 320i und 320 2 wird die Zwischenschicht Z abgezogen, um die Trennung von Fett und Wasser zu begünstigen. Die fetthaltige Phase F einer vorangehenden Trennstufe 320i wird in die folgende Trennstufe 320 2 mittels einer Leitung 321 ! übergeführt. Analog kann man mit der folgenden Trennstufe 320 2 verfahren. Von Trennstufe 320i zu Trennstufe 320 2 erzielt man einen höhren Reinheitsgrad des Fettes aus den Abfällen. Die Zwischenschicht Z kann über einen Abzug 320 A kontinuierlich oder schrittweise abgezogen werden.

Figur 6 zeigt eine detailliertere Ansicht der Filtrationsanordnung 40. Über die Leitung 32 4L gelangt das Rohfett zu einem Trockner 41 . Dieser Trockner 41 dient zur Abtrennung der Restfeuchtigkeit aus dem Rohfett. Im Trockner 41 wird mit Hilfe von Vakuum (100 mbar) das Fett getrocknet. Etwa 1 % Wasser gehen dann zusammen mit dem Luftstrom über die Leitung 41 L zu einem Vakuumkondensator 49, in dem das Wasser auskondensiert. Das getrocknete Rohfett gelangt dank der Schwerkraft in einen Filtertank 42. Hier werden mit Hilfe eines Big-Bag-Dosiersystems und einer Schleuse 43 Filterhilfsmittel 45 zugegeben. In dem Filtertank 42 wird das Rohfett homogenisiert. Dieses homogenisierte Rohfett wird über eine Filterpumpe 49, welche in einer Leitung 42 L angeordnet ist, zu einem Plattenfilter 44 gefördert. Im Plattenfilter 44 wird das Rohfett gefiltert. Die Platten des Plattenfilters 44 können mittels einer Kranbahn (nicht dargestellt) entnommen werden. Für die Lagerung und Reinigung der Platten (nicht dargestellt) kann neben den Plattenfiltern 44 ein entsprechendes Gestell (nicht darge- stellt) vorgesehen sein. Mit dem Plattenfilter 44 ist eine Leitung 44 L verbunden, die das gefilterte Reinfett über einen Polizeifilter 47 und einen nachgeschalteten Produktkühler 48 führt. Der Produktkühler 48 senkt die Temperatur des Reinfetts auf eine fünfte Temperatur ab. Die fünfte Temperatur ist dabei derart bemessen, dass sie kleiner ist, als die vierte Temperatur. Bevorzugter Weise beträgt die fünfte Temperatur 80 °C. Über eine Leitung 48 L gelangt das auf die fünfte Temperatur heruntergekühlte Reinfett zu der Produktlageranordnung 50, die in Figur 7 dargestellt ist.

Die Produktlageranordnung 50 umfasst mindestens einen Produktlagertank 51 . In einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Produktlageranordnung drei Produkttanks 51 . Jeder der Produktlagertanks 51 ist mit einer Heizung 52 versehen. Über die Heizung 52 kann das in den Produktlagertanks 51 vorliegende Fett mit Heißwasser aus dem Sekundärheißwasserkreislauf beheizt werden. Wie bereits in der Beschreibung zu Figur 6 erwähnt, gelangt das Reinfett über die Leitung 48 L in den entsprechenden Produktlagertank 51 . Die Heizung 52 im Produktlagertank 51 dient dazu, das Reinfett in einem pumpbaren Zustand zu halten. Über eine Leitung 51 L kann das Reinfett aus den Produktlagertanks 51 entnommen werden. Eine Pumpe 53 fördert das Reinfett auf entsprechende LKWs 54, die zum Abtransport des Reinfetts dienen. Bevorzugter Weise umfasst die Einrichtung 100 drei Produktlagertanks 51 . Dabei befindet sich in einem Produktlagertank 51 Reinfett mit einem hohen Gehalt an Fettsäure. In einem weiteren Produktlagertank 51 ist Reinfett mit einem niedrigen Fettsäuregehalt gelagert. In einem weiteren Produktlagertank 51 ist Reinfett mit einem Verschnitt der beiden vorherigen Produktlagertanks 51 gelagert, so dass hier eine Vermischung des Fettsäuregehalts der beiden vorherigen Produktlagertanks 51 einstellbar ist. Wie bereits erwähnt, kann durch die Pumpe 53 das Reinfett auf die LKWs 54 gepumpt werden. Je nach Kunden- wünsch kann der Fettsäureanteil des Reinfetts durch geeignete Mischung aus den drei Produktlagertanks 51 definiert eingestellt werden.

Figur 8 zeigt eine schematische Darstellung der Einordnung der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Gewinnung von Öl und/oder Fett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen Abfall in ein Recyclingsystem 1 . Hier ist die Einrichtung 100 zur Gewinnung von Öl und/oder Fett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen Abfall und eine Einrichtung 4 zur Erzeugung von Kohlenstoff einer Kläranlage 2 zugeordnet. Der Stofffluss innerhalb dieses Recyclingsystems 1 ist dargestellt, um ebenfalls die Einbindung der Einrichtung 100 in das Recyclingsystem 1 zu verdeutlichen. Die Kläranlage 2 besteht aus dem Energiebereich 2a, dem Klärbereich 2b und dem Belüftungsbereich 2c. Im Energiebereich 2a kann thermische und elektrische Energie erzeugt werden. Im Klärbereich 2b der Kläranlage kann eine aerobe Klärung und/oder eine anaerobe Klärung durchgeführt werden. Im Belüftungsbereich 2c wird mit einem Biofilter die Abluft der Einrichtung 100 zur Gewinnung von Öl und/oder Fett und der Einrichtung 4 zur Erzeugung von Kohlenstoff und/oder der Aufschlemmung aus Wasser und Kohlenstoff gereinigt.

Auf der Eingangsseite 1 ein des Recyclingsystems wird dem Klärbereich 2b der Kläranlage kommunales Abwasser 70 zugeführt. Wässerige Fettabscheiderinhalte (Rohware 120) gelangen zur Einrichtung 100, um daraus Reinfett zu gewinnen. Der organische Abfall 72, wie z. B. grüne Tonne oder andere Biomasse, gelangt zur Einrichtung 4 zur Gewinnung von Kohlenstoff und/oder einer Aufschlemmung aus Wasser und Kohlenstoff. Über eine Abwasserleitung 106 gelangt das Abwasser aus der Einrichtung 100 zur Gewinnung von Reinfett in den Klärbereich 2b der Kläranlage 2. Ebenso wird die Abluft über eine Abluftleitung 104 aus der Einrichtung 100 zur Gewinnung von Reinfett dem Belüftungsbereich 2c der Kläranlage 2 zugeführt. Über eine Abwasserleitung 75 gelangt das Abwasser aus der Einrichtung 4 zur Gewinnung von Kohlenstoff und/oder einer Aufschlemmung aus Wasser und Kohlenstoff zu dem Klärbereich 2b der Kläranlage 2. Parallel dazu gelangt die Abluft über eine Abluftleitung 76 zu dem Belüftungsbereich 2c der Kläranlage 2.

In der hier dargestellten Ausführungsform des Recyclingsystems wird auf der Aus- gangsseite 1 aus des Recyclingsystems 1 vom Klärbereich 2b der Kläranlage 2 Klärschlamm 80 ausgegeben, der einer Verbrennung zugeführt wird. Dieser Klärschlamm kann auch direkt der Einrichtung 4 zur Gewinnung von Kohlenstoff und/oder einer Auf- schlämmung aus Wasser und Kohlenstoff zugeführt werden. Gereinigtes Wasser 82 kann aus dem Klärbereich 2b der Kläranlage direkt zu einem Fluss abgegeben werden. Das gereinigte Wasser 82 kann ebenso der Einrichtung 4 zur Gewinnung von Kohlenstoff und/oder einer Aufschlemmung aus Wasser und Kohlenstoff zugeführt werden. Die Einrichtung 100 liefert Reinfett 83, das einen gewissen Anteil an Fettsäure enthält. Der Einrichtung 4 zur Gewinnung von Kohlenstoff und/oder einer Aufschlemmung aus Wasser und Kohlenstoff liefert in der hier dargestellten Ausführungsform Kohle 84, die einen C02-neutralen Brennstoff darstellt. Auf der Eingabeseite 1 e i n des Recyclingsystems 1 erhält man einen Entsorgungsertrag und auf der Ausgabeseite 1 aus des Recyclingsystems 1 erhält man einen Verkaufsertrag aus dem Reinfett, welches zu einem bestimmten Prozentsatz Fettsäuren enthält. Ebenso erhält man durch das Recycling- System 1 Kohle 84 als C02-neutralen Brennstoff, der zur Zufeuerung in fossilen Kraftwerken benutzt werden kann.

Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.