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Title:
SYSTEM AND METHOD FOR PROCESSING DOCUMENTS OF VALUE, IN PARTICULAR BANKNOTES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/194422
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a system and to a method for processing documents of value, in particular banknotes. The system has: at least one processing device (10) which is designed to process, in particular to separate, to convey and/or to check, documents of value at a specifiable processing rate (R) and to feed said documents of value to in each case one of at least two banding devices (23, 33); at least two banding devices (23, 33) which are designed to provide at least one stack, which is formed by the documents of value respectively fed to a banding device (23, 33), with a band (B), wherein the banding devices (23, 33) are each characterized by a maximum banding rate (Blmax, B2max) which specifies the maximum number of documents of value that can be banded in the respective banding device (23, 33) per unit time; and a control device (15) for specifying the processing rate (R) based on i) the maximum banding rates (Blmax, B2max) of the banding devices (23, 33) and ii) at least one frequency parameter which characterizes a statistical frequency with which the documents of value can be distributed between the banding devices (23, 33).

Inventors:
NEUHAUSER RICHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/025093
Publication Date:
September 22, 2022
Filing Date:
March 09, 2022
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE DEVRIENT CURRENCY TECH GMBH (DE)
International Classes:
G07D11/20; G07D11/28
Foreign References:
EP3664050A12020-06-10
DE10049435A12002-04-18
US20110296802A12011-12-08
Attorney, Agent or Firm:
GIESECKE + DEVRIENT IP (DE)
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Claims:
P a te nt a n s p r ü c h e

1. System zur Bearbeitung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, mit

- mindestens einer Bearbeitungsvorrichtung (10), welche dazu eingerichtet ist, Wert dokumente mit einer vorgebbaren Bearbeitungsrate (R) zu bearbeiten, insbesondere zu vereinzeln, zu befördern und/ oder zu prüfen, und, insbesondere basierend auf mindestens einem Sortierkriterium, jeweils einer von mindestens zwei Banderolier vorrichtungen (23, 33, 43, 53) zuzuführen,

- mindestens zwei Banderoliervorrichtungen (23, 33, 43, 53), welche dazu eingerich tet sind, mindestens einen Stapel, welcher durch die einer Banderoliervorrich tung (23, 33, 43, 53) jeweils zugeführten Wertdokumente gebildet wird, mit einer Banderole (B) zu versehen, wobei die Banderoliervorrichtungen (23, 33, 43, 53) durch jeweils eine maximale Banderolierungsrate (Blmax - B4max) charakterisiert werden, welche die maximale Anzahl von Wertdokumenten angibt, die in der jewei ligen Banderoliervorrichtung (23, 33, 43, 53) pro Zeiteinheit banderoliert werden können, und

- einer Steuerungsvorrichtung (15) zur Vorgabe der Bearbeitungsrate (R) basierend auf i) den maximalen Banderolierungsraten (Blmax - B4max) der Banderoliervor richtungen (23, 33, 43, 53) und ii) mindestens einem Häufigkeitsparameter (hl - h4), welcher eine, insbesondere aufgrund des mindestens einen Sortierkriteriums, zu er wartende oder angenommene statistische Häufigkeit charakterisiert, mit welcher die Wertdokumente auf die Banderoliervorrichtungen (23, 33, 43, 53) verteilt werden.

2. System nach Anspruch 1, wobei die Steuerungsvorrichtung (15) zur Vorgabe der Be arbeitungsrate (R) eingerichtet ist, welche größer ist als die maximale Banderolie rungsrate (Blmax - B4max) mindestens einer der Banderoliervorrichtungen (23, 33, 43, 53).

3. System nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Steuerungsvorrichtung (15) zur Vorgabe der Bearbeitungsrate (R) zusätzlich basierend auf mindestens einem Konfidenzpara- meter (K), durch welchen eine Genauigkeit oder Zuverlässigkeit der zu erwartenden statistischen Häufigkeit, mit welcher die Wertdokumente auf die Banderoliervor richtungen (23, 33, 43, 53) verteilt werden, charakterisiert wird, eingerichtet ist.

4. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuerungsvorrich tung (15) zur Vorgabe der Bearbeitungsrate (R) eingerichtet ist, welche kleiner ist als mindestens eine obere Bearbeitungsrate (Blmax/hl, B2max/h2), die jeweils dem Quotienten aus der maximalen Banderolierungsrate (Blmax - B4max) einer der Banderoliervorrichtungen (23, 33, 43, 53) und dem Häufigkeitsparameter (hl - h4), welcher die statistische Häufigkeit charakterisiert, mit welcher die Wertdokumente auf diese Banderoliervorrichtung (23, 33, 43, 53) verteilt werden, entspricht.

5. System nach Anspruch 3 und 4, wobei die Steuerungsvorrichtung (15) zur Vorgabe der Bearbeitungsrate (R) eingerichtet ist, welche höchstens so groß ist wie mindes tens eine reduzierte Bearbeitungsrate ((Blmax/ hl) xK, (B2max/h2)xK, mit

0 < K < 1), welche der basierend auf dem mindestens einen Konfidenzparameter (K) reduzierten oberen Bearbeitungsrate (Blmax/hl, B2max/h2) entspricht.

6. System nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einer Benutzer Schnitt stelle (17), welche dazu eingerichtet ist, eine Vorgabe des mindestens einen Sortier kriteriums und/ oder des mindestens einen Häufigkeitsparameters (hl - h4) und/ o- der des mindestens einen Konfidenzparameters (K) durch einen Benutzer zu ermög lichen.

7. System nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einer Benutzerschnitt stelle (17), welche dazu eingerichtet ist, eine Änderung der durch die Steuerungs vorrichtung (15) vorgegebenen Bearbeitungsrate (R) durch einen Benutzer zu er möglichen. 8. System nach einem der vorangehenden Ansprüche mit mindestens einer Speicher einrichtung, in welcher die maximalen Banderolierungsraten (Blmax - B4max), durch welche die Banderoliervorrichtungen (23, 33, 43, 53) charakterisiert werden, gespeichert sind.

9. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuerungsvorrich tung (15) dazu eingerichtet ist, mindestens eine aktuelle Banderolierungsrate (Bl bis B4) zu erfassen und/ oder zu ermitteln, welche die Anzahl der in mindestens einer der Banderoliervorrichtungen (23, 33, 43, 53) pro Zeiteinheit banderolierten Wertdo kumente charakterisiert, und das System und/ oder die Bearbeitung der Wertdoku mente in Abhängigkeit von einer Abweichung der aktuellen Banderolierungs rate (Bl bis B4) der betreffenden Banderoliervorrichtung (23, 33, 43, 53) von der ma ximalen Banderolierungsrate (Blmax - B4max) dieser Banderoliervorrichtung (23, 33, 43, 53) zu steuern.

10. System nach Anspruch 9, wobei die Steuerungsvorrichtung (15) dazu eingerichtet ist, für den Fall, dass die Abweichung der aktuellen Banderolierungsrate (Bl bis B4) der betreffenden Banderoliervorrichtung (23, 33, 43, 53) von der maximalen Banderolierungsrate (Blmax - B4max) dieser Banderoliervorrichtung (23, 33, 43, 53) einen vorgegebenen Abweichungswert unterschreitet und/ oder sich mit der Zeit verringert,

- das System so zu steuern, dass Wertdokumente, die, insbesondere basierend auf dem mindestens einen Sortierkriterium und/ oder einer vorgegebenen Verteilung, der betreffenden Banderoliervorrichtung (23, 33, 43, 53) zugeführt werden sollen, stattdessen einer Staplervorrichtung, insbesondere einem Überschuss-Stapler oder Reject-Stapler (16), zugeführt werden, und/ oder

- die Bearbeitung der Wertdokumente, zumindest vorübergehend, zu stoppen und/ oder - eine gegenüber der aktuell vorgegebenen Bearbeitungsrate (R) reduzierte Bearbei tungsrate vorzugeben und/ oder eine gegenüber einer aktuellen Transportgeschwin digkeit, mit welcher die Wertdokumente während der aktuellen Bearbeitung beför dert werden, reduzierte Transportgeschwindigkeit vorzugeben.

11. Verfahren zur Bearbeitung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, bei wel chem

- Wertdokumente in mindestens einer Bearbeitungsvorrichtung (10) mit einer vor- gebbaren Bearbeitungsrate (R) bearbeitet, insbesondere vereinzelt, befördert und/ o- der geprüft, und, insbesondere basierend auf mindestens einem Sortierkriterium, je weils einer von mindestens zwei Banderoliervorrichtungen (23, 33, 43, 53) zugeführt werden und

- die den Banderoliervorrichtungen (23, 33, 43, 53) zugeführten Wertdokumente je weils mindestens einen Stapel bilden, welcher mit einer Banderole (B) versehen wird, wobei die Banderoliervorrichtungen (23, 33, 43, 53) durch jeweils eine maxi male Banderolierungsrate (Blmax - B4max) charakterisiert werden, welche die ma ximale Anzahl von Wertdokumenten angibt, die in der jeweiligen Banderoliervor richtung (23, 33, 43, 53) pro Zeiteinheit banderoliert werden können, wobei

- die Bearbeitungsrate (R) basierend auf i) den maximalen Banderolierungsraten (Blmax - B4max) der Banderoliervorrichtungen (23, 33, 43, 53) und ii) mindestens einem Häufigkeitsparameter (hl - h4), welcher eine, insbesondere aufgrund des mindestens einen Sortierkriteriums, zu erwartende oder angenommene statistische Häufigkeit charakterisiert, mit welcher die Wertdokumente auf die Banderoliervor richtungen verteilt werden, vorgegeben wird.

12. Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Pro gramms durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren nach Anspruch 11 auszuführen.

13. Computerlesbares Speichermedium, umfassend Befehle, die bei der Ausführung durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren nach Anspruch 11 auszu führen.

Description:
System und Verfahren zur Bearbeitung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten

Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur Bearbeitung von Wertdoku menten, insbesondere Banknoten.

Bei der maschinellen Bearbeitung von Banknoten werden diese in einer Banknotenbear beitungsvorrichtung geprüft und abhängig vom Ergebnis der Prüfung sortiert, indem sie in unterschiedliche Ausgabe- oder Staplerfächer ausgegeben und dabei gestapelt werden. Anschließend werden die gestapelten Banknoten in der Regel mit einer Banderole versehen. Die hierbei verwendeten Banderoliervorrichtungen, welche auch als Banderolierer oder Banderoliermodule bezeichnet werden, können je nach Bauart nur eine bestimmte maximale Anzahl von Stapeln bzw. Banknoten pro Zeiteinheit mit einer Banderole versehen, wodurch der Durchsatz der in der Bearbeitungsvorrichtung pro Zeiteinheit insgesamt bearbeiteten, d.h. geprüften, sortieren und banderolierten, Banknoten begrenzt wird.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein System und ein Verfahren zur Bearbeitung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, mit einem erhöhten Durchsatz anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch ein System und ein Verfahren gemäß den unabhängigen An sprüchen gelöst. Bevorzugte Ausführungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprü che.

Ein System zur Bearbeitung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, gemäß ei nem ersten Aspekt der Erfindung weist auf: mindestens eine Bearbeitungsvorrichtung, welche dazu eingerichtet ist, Wertdokumente mit einer vorgebbaren bzw. vorgegebe nen Bearbeitungsrate (R) zu bearbeiten, insbesondere zu vereinzeln, zu befördern und/ oder zu prüfen, und, insbesondere basierend auf mindestens einem Sortierkrite rium, jeweils einer von mindestens zwei Banderoliervorrichtungen zuzuführen; min destens zwei Banderoliervorrichtungen, welche dazu eingerichtet sind, mindestens ei- nen Stapel, welcher durch die einer Banderoliervorrichtung jeweils zugeführten Wert dokumente gebildet wird, mit einer Banderole zu versehen, wobei die Banderoliervor richtungen durch jeweils eine maximale Banderolierungsrate (Blmax, B2max, ...) cha rakterisiert werden, welche die maximale Anzahl von Wertdokumenten angibt, die in der jeweiligen Banderoliervorrichtung pro Zeiteinheit banderoliert werden können; und eine Steuerungsvorrichtung zur Vorgabe der Bearbeitungsrate (R) basierend auf den maximalen Banderolierungsraten (Blmax, B2max, ...) der Banderoliervorrichtun gen und ii) mindestens einem Häufigkeitsparameter (hl, h2, ...), welcher eine, insbe sondere aufgrund des mindestens einen Sortierkriteriums, zu erwartende und/ oder an genommene statistische Häufigkeit charakterisiert, mit welcher die Wertdokumente auf die Banderoliervorrichtungen verteilt werden.

Bei einem Verfahren zur Bearbeitung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung werden Wertdokumente in mindestens ei ner Bearbeitungsvorrichtung mit einer vorgebbaren bzw. vorgegebenen Bearbeitungs rate (R) bearbeitet, insbesondere vereinzelt, befördert und/ oder geprüft, und, insbeson dere basierend auf mindestens einem Sortierkriterium, jeweils einer von mindestens zwei Banderoliervorrichtungen zugeführt. Die den Banderoliervorrichtungen zugeführ ten Wertdokumente bilden jeweils mindestens einen Stapel, welcher mit einer Banderole versehen wird, wobei die Banderoliervorrichtungen durch jeweils eine maxi male Banderolierungsrate (Blmax, B2max, ...) charakterisiert werden, welche die maxi male Anzahl von Wertdokumenten angibt, die in der jeweiligen Banderoliervorrichtung pro Zeiteinheit banderoliert werden können. Die Bearbeitungsrate (R) wird basierend auf i) den maximalen Banderolierungsraten (Blmax, B2max, ...) der Banderoliervorrich tungen und ii) mindestens einem Häufigkeitsparameter (hl, h2, ...) vorgegeben, wel cher eine, insbesondere aufgrund des mindestens einen Sortierkriteriums, zu erwar tende und/ oder angenommene statistische Häufigkeit charakterisiert, mit welcher die Wertdokumente auf die Banderoliervorrichtungen verteilt werden. Ein Computerprogrammprodukt gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung umfasst Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veran lassen, das Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung auszuführen.

Ein computerlesbares Speichermedium gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung um fasst Befehle, die bei der Ausführung durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung auszuführen.

Aspekte der Erfindung basieren vorzugsweise auf dem Ansatz, die Bearbeitungsrate, mit welcher die Wertdokumente in der Bearbeitungsvorrichtung bearbeitet werden, un ter Berücksichtigung der maximalen Banderolierungsraten der Banderoliervorrichtun gen und einer, insbesondere je nach Sortierkriterium, zu erwartenden bzw. angenom menen statistischen Verteilung der Wertdokumente auf die Ausgabefächer bzw. Banderoliervorrichtungen vorzugeben bzw. einzustellen.

Die jeweiligen maximalen Banderolierungsraten (Blmax, B2max, ...) der Banderolier vorrichtungen werden beispielsweise in der Einheit „Wertdokumente pro Minute" oder „Wertdokumente pro Sekunde" angegeben und werden vorzugsweise vorab in einer Speichereinrichtung gespeichert, von welcher sie von der Steuerungsvorrichtung abge rufen werden können. Alternativ oder zusätzlich kann aber auch eine Benutzerschnitt stelle vorgesehen sein, über welche die jeweiligen maximalen Banderolierungsraten durch einen Benutzer eingegeben bzw. vorgegeben werden können.

Vorzugsweise sind die für das jeweilige Sortier kriterium zu erwartenden bzw. ange nommenen Häufigkeitsparameter (hl, h2, ...) auf 1 bzw. 100 % normiert und geben die zu erwartende bzw. angenommene statistische Häufigkeit im Wertebereich zwischen 0 und 1 bzw. 0 % und 100 % an, mit welcher die Wertdokumente auf die jeweiligen Aus gabefächer bzw. Banderoliervorrichtungen verteilt werden. Die jeweils zu erwartende bzw. angenommene statistische Verteilung der Wertdoku mente auf die Ausgabefächer und/ oder die entsprechenden Häufigkeitsparameter kann bzw. können beispielsweise auf Erfahrungswerten und/ oder statistischen Vertei lungen der Wertdokumente beruhen, welche bei vorausgegangenen Bearbeitungen von - hinsichtlich des jeweiligen Sortierkriteriums (wie z.B. Fitness oder Stückelung) ähnli chen oder vergleichbaren - Wertdokument-Chargen in derselben Bearbeitungsvorrich- tung und/ oder anderen Bearbeitungs V orrichtungen für dieses Sortier kriterium erhalten wurden.

Soll beispielsweise eine Charge von Wertdokumenten bezüglich Fitness sortiert wer den, so kann zum Beispiel für das erste Ausgabefach, in welches als „fit" eingestufte Wertdokumente ausgegeben werden, ein Häufigkeitsparameter (hl) von z.B. 0,7 bzw.

70 % und für das zweite Ausgabefach, in welches als „unfit" eingestufte Wertdoku mente ausgegeben werden, ein Häufigkeitsparameter (h2) von z.B. 0,3 bzw. 30 % ange nommen werden, wenn bei einer oder mehreren früheren Bearbeitungen von hinsicht lich Fitness ähnlichen oder vergleichbaren Wertdokument-Chargen im Mittel 70 % der Wertdokumente in das erste Ausgabefach („fit") und 30 % der Wertdokumente in das zweite Ausgabefach („unfit") ausgegeben wurden.

Der bei der Ermittlung bzw. Vorgabe der Bearbeitungsrate der Bearbeitungsvorrich- tung herangezogene mindestens eine Häufigkeitsparameter muss jedoch nicht zwin gend auf einer mehr oder weniger exakten statistischen Auswertung vorangegangener Bearbeitungen beruhen, sondern kann lediglich auf einer Annahme der zu erwartenden statistischen Häufigkeit beruhen, mit welcher die Wertdokumente bei der aktuell zu be arbeitenden Charge auf die Ausgabefächer voraussichtlich verteilt werden. Eine solche Annahme kann beispielsweise von einer Bedienperson getroffen werden, beispielsweise auf der Basis von Erfahrungswerten und/ oder von bei vorangegangenen Bearbeitun gen gewonnenen statistischen Verteilungen bei einer Fitness-Sortierung. Alternativ ist es auch möglich, die Verteilung der bearbeiteten Banknoten auf die Aus gabefächer bzw. Banderoliervorrichtungen vorzugeben, beispielsweise indem das Sys tem so gesteuert wird, dass die geprüften Banknoten - ohne Berücksichtigung eines Sortierkriteriums - abwechselnd einer ersten und zweiten Banderoliervorrichtung zu geführt werden. Entsprechend wird in diesem Fall eine statistische Verteilung der Banknoten auf die erste bzw. zweite Banderoliervorrichtung von jeweils 50 % (hl = h2 = 0,5) angenommen. Die Annahme bzw. Vorgabe einer solchen statistischen Verteilung findet beispielsweise in Fällen Anwendung, in denen die zu bearbeitenden Banknoten lediglich gezählt und/ oder registriert werden sollen, ohne eine Sortierung im engeren Sinne, also etwa hinsichtlich Fitness und/ oder Stückelung, vorzunehmen.

Unter Berücksichtigung der für ein Sortierkriterium zu erwartenden bzw. anzunehmen den statistischen Häufigkeitsverteilung kann eine Bearbeitungsrate (R) vorgegeben wer den, welche in der Regel höher ist als die maximalen Banderolierungsraten (Blmax, B2max, ...) der jeweiligen Banderoliervorrichtungen. Ist zum Beispiel die maximale Banderolierungsrate für beide Banderoliervorrichtungen gleich und beträgt diese 1000 Wertdokumente pro Minute, so wird unter Berücksichtigung des Häufigkeitsparame ters mit dem höchsten Wert, im vorstehend erwähnten Beispiel also 0,7 bzw. 70 %, eine Bearbeitungsrate vorgegeben, welche einerseits höher ist als die maximale Banderolie rungsrate (1000 Wertdokumente pro Minute) und andererseits aber so bemessen wird, dass die maximale Banderolierungsrate der dem betreffenden Ausgabefach (im vorste hend erwähnten Beispiel also dem ersten Ausgabefach für als „fit" eingestufte Wertdo kumente) zugeordneten Banderoliervorrichtung, gegebenenfalls einschließlich eines Si cherheitsabstands oder eines sog. Konfidenzintervalls, nicht überschritten wird. Im Zu sammenhang mit der vorliegenden Offenbarung werden die Begriffe „Sicherheitsab stand" und „Konfidenzintervall" als Synonyme verwendet.

Im vorstehend erwähnten Beispiel kann beispielsweise eine Bearbeitungsrate von 1200 oder 1300 Wertdokumenten pro Minute vorgegeben werden, bei welcher im ersten Ausgabefach dann eine Banderolierung mit einer Rate von 1200 x 0,7 = 840 Wertdoku menten pro Minute bzw. 1300 x 0,7 = 910 Wertdokumenten pro Minute (also jeweils un terhalb der maximalen Banderolierungsrate von 1000 Wertdokumenten pro Minute), zu erfolgen hat, damit ein Stau von Wertdokumenten vermieden bzw. eine kontinuierliche Bearbeitung der Wertdokumente gewährleistet wird. Bei Vorgabe einer Bearbeitungs rate von 1200 bzw. 1300 Wertdokumenten pro Minute wird somit ein Sicherheitsab stand bzw. Konfidenzintervall von (1000 - 840) = 160 bzw. (1000 - 910) = 90 Wertdoku menten pro Minute zur maximalen Banderolierungsrate von 1000 Wertdokumenten pro Minute eingehalten.

Vorzugsweise wird die Größe dieses Sicherheitsabstands bzw. Konfidenzintervalls in Abhängigkeit von der Zuverlässigkeit oder Genauigkeit der erwarteten statistischen Verteilung der Wertdokumente gewählt. Wenn die im vorliegenden Beispiel angenom mene statistische Verteilung von 70 % bzw. 30 % auf einer vorausgegangenen Bearbei tung einer Vielzahl von Wertdokumenten-Chargen beruht, so kann deren Zuverlässig keit bzw. Genauigkeit als hoch eingestuft werden, so dass bei Vorgabe einer Bearbei tungsrate von 1200 bzw. 1300 Wertdokumenten pro Minute ein ausreichend großer Si cherheitsabstand zur maximalen Banderolierungsrate eingehalten wird. Beruht die an genommene statistische Verteilung dagegen auf einer bloßen Annahme oder groben Schätzung, so kann durch die Vorgabe einer etwas geringeren Bearbeitungsrate von beispielsweise 1100 Wertdokumenten pro Minute ein entsprechend größerer Sicher heitsabstand von (1000 - (1100 c 0,7)) = 230 Wertdokumenten pro Minute eingestellt werden.

Ausgehend von der maximalen Banderolierungsrate von 1000 Wertdokumenten pro Minute wird also durch die Bearbeitung von Wertdokumenten mit einer vorgegebenen Rate von 1100, 1200 bzw. 1300 Wertdokumenten pro Minute eine Durchsatzsteigerung von 10 %, 20 % bzw. 30 % erzielt. Insgesamt wird durch die Erfindung somit der Durchsatz bei der Bearbeitung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, erhöht.

Vorzugsweise ist die von der Steuerungsvorrichtung vorgegebene Bearbeitungsrate (R) größer als die maximale Banderolierungsrate (Blmax, B2max...) mindestens einer der Banderoliervorrichtungen. Dadurch wird stets eine Durchsatzsteigerung, bezogen auf die maximale Banderolierungsrate der betreffenden Banderoliervorrichtung, erzielt. Je nach der zu erwartenden bzw. vorgegebenen Verteilung der Wertdokumente auf die Banderoliervorrichtungen kann hierbei eine Bearbeitungsrate sogar bis hin zu einer ma ximal möglichen Bearbeitungsrate des Systems vorgegeben werden. Die maximal mög liche Bearbeitungsrate des Systems kann beispielsweise durch eine maximale Vereinze lungsrate eines für die Vereinzelung der in Form eines Stapels bereitgestellten Wertdo kumente vorgesehenen Vereinzier s gegeben sein.

Um bei der vorstehend beschriebenen Ausführung einen Stau von Wertdokumenten in den jeweiligen Banderoliervorrichtungen zu vermeiden und einen kontinuierlichen Be trieb zu gewährleisten, kann vorzugsweise vorgesehen sein, die jeweils aktuelle Banderolierungsrate zu erfassen und/ oder zu ermitteln, welche die Anzahl der in min destens einer der Banderoliervorrichtungen pro Zeiteinheit banderolierten Wertdoku menten charakterisiert, und das System und/ oder die Bearbeitung der Wertdokumente in Abhängigkeit von einer Abweichung der aktuellen Banderolierungsrate der betref fenden Banderoliervorrichtung von der jeweiligen maximalen Banderolierungsrate die ser Bänder oliervorrichtung zu steuern. Beispielsweise kann im Falle eines auf diese Weise ermittelten drohenden Staus von Wertdokumenten in einer der Banderoliervor richtungen das System so gesteuert werden, dass Wertdokumente, die basierend auf dem mindestens einen Sortierkriterium, zum Beispiel Fitness, der betreffenden Banderoliervorrichtung, zum Beispiel am Ausgabefach für als „fit" eingestufte Wertdo kumente, zugeführt werden sollen, stattdessen einer Staplervorrichtung, insbesondere einem Überschuss-Stapler oder Reject-Stapler, zugeführt werden. Diese gesondert aus gegebenen Wertdokumente können dem System dann erneut, beispielsweise durch Ein legen in den Vereinzier, zur Bearbeitung und Sortierung zugeführt werden.

Vorzugsweise ist die Steuerungsvorrichtung zur Vorgabe der Bearbeitungsrate zusätz lich basierend auf mindestens einem Konfidenzparameter (K), durch welchen eine Zu verlässigkeit und/ oder Genauigkeit der zu erwartenden statistischen Häufigkeit, mit welcher die Wertdokumente auf die Banderoliervorrichtungen verteilt werden, charak terisiert wird, eingerichtet. Bei dem Konfidenzparameter (K) kann es sich beispielsweise um einen Faktor zwischen 0 und 1 handeln (z.B. 0 = keine Zuverlässigkeit, 1 = höchste Zuverlässigkeit oder auch umgekehrt), durch welchen der relative Sicherheitsabstand charakterisiert wird. Alternativ kann der Konfidenzparameter (K) aber auch den abso luten Sicherheitsabstand, beispielsweise in Wertdokumenten pro Minute, angeben. Durch Vorgabe bzw. Wahl des Konfidenzparameters (K) kann die Größe des Sicher heitsabstands zwischen der statistisch zu erwartenden bzw. erforderlichen Banderolie rungsrate (R x hl bzw. R x h2) und der maximalen Banderolierungsrate (Blmax bzw. B2max) in der jeweiligen Banderoliervorrichtung auf einfache und zuverlässige Weise eingestellt werden.

Alternativ oder zusätzlich zur vorstehend beschriebenen gesonderten Ausgabe von Wertdokumenten im Falle eines drohenden Staus ist es aber auch möglich, die vorgege bene Bearbeitungsrate mittels einer nachfolgend näher beschriebenen oberen Bearbei tungsrate oder reduzierten Bearbeitungsrate nach oben hin zu begrenzen, um einen Stau von Wertdokumenten in einer der Banderoliervorrichtungen zuverlässig zu ver meiden und einen kontinuierlichen Betrieb bei der Bearbeitung der Wertdokumente aufrechtzuerhalten.

Vorzugsweise ist die von der Steuerungsvorrichtung vorgegebene Bearbeitungsrate kleiner als mindestens eine obere Bearbeitungsrate (Blmax/ hl, B2max/h2, ...), die je- weils dem Quotienten aus der maximalen Banderolierungsrate (Blmax, B2max, ...) ei ner der Banderoliervorrichtungen und dem Häufigkeitsparameter (hl, h2, ...), welcher die zu erwartende statisüsche Häufigkeit charakterisiert, mit welcher die Wertdoku mente auf diese Banderoliervorrichtung verteilt werden, entspricht. Vorzugsweise ist die vorgegebene Bearbeitungsrate kleiner als alle oberen Bearbeitungsraten bzw. ist die vorgegebene Bearbeitungsrate kleiner als die kleinste der berechneten oberen Bearbei tungsraten. Im vorstehend beschriebenen Beispiel mit jeweils einer maximalen Banderolierungsrate von 1000 Wertdokumenten pro Minute und einer staüsüschen Häufigkeit der Verteilung der Wertdokumente auf die beiden Banderoliervorrichtun- gen von 70 % bzw. 30 % beträgt die obere Bearbeitungsrate 1000/ 0,7 = 1429 bzw. 1000/0,3 = 3333 Wertdokumente pro Minute. In diesem Beispiel wird somit eine Bear beitungsrate (R) vorgegeben, welche in jedem Fall kleiner, vorzugsweise deutlich klei ner, als 1429 Wertdokumente pro Minute ist. Dadurch wird auf einfache Weise ermög licht, dass die in der jeweiligen Banderoliervorrichtung staüsüsch zu erwartende bzw. erforderliche Banderolierungsrate stets kleiner, vorzugsweise deutlich kleiner, ist als die maximale Banderolierungsrate. Dadurch kann trotz Erhöhung des Gesamtdurchsat zes bei der Bearbeitung der Wertdokumente ein Stau von Wertdokumenten in den je weiligen Banderoliervorrichtungen vermieden und somit ein kontinuierlicher Betrieb ermöglicht werden.

Vorzugsweise ist die Steuerungsvorrichtung zur Vorgabe einer Bearbeitungsrate (R) eingerichtet, welche höchstens so groß (d.h. kleiner oder gleich) ist wie mindestens eine reduzierte Bearbeitungsrate, welche der basierend auf dem mindestens einen Kon- fidenzparameter (K) reduzierten oberen Bearbeitungsrate (Blmax/ hl, B2max/h2) ent spricht. Handelt es sich bei dem Konfidenzparameter (K) z.B. um einen Faktor zwi schen 0 und 1 (0 < K < 1), so errechnet sich die jeweilige reduzierte Bearbeitungsrate wie folgt: (Blmax/ hl) xK bzw. (B2max/h2)xK. Für die vorgegebene Bearbeitungs rate (R) gilt dann: R < (Blmax/ hl) *K und R < (B2max/h2)xK. Analog zum vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist bei der vorliegenden bevorzugten Ausführung die vorgegebene Bearbeitungsrate vorzugsweise kleiner oder gleich der kleinsten der mittels Konfidenzparameter reduzierten oberen Bearbeitungsraten. Nimmt man bei spielsweise für den Konfidenzparameter (K) einen Wert von 0,84 an, so beträgt im vor stehend beschriebenen Beispiel (maximale Banderolierungsrate von 1000 Wertdoku menten pro Minute, statistische Häufigkeit 70 % bzw. 30 %) die für die Vorgabe der Be arbeitungsrate maßgebliche reduzierte obere Bearbeitungsrate (1000/ 0,7)x0,84 = 1200 Wertdokumente pro Minute. Je nach Zuverlässigkeit bzw. Genauigkeit der jeweils an genommenen bzw. erwarteten statistischen Häufigkeit bei der Verteilung der Wertdo kumente auf die Banderoliervorrichtungen kann der Konfidenzparameter (K) selbstver ständlich auch kleinere oder größere Werte annehmen, wie zum Beispiel 0,7, 0,75 oder 0,8 bzw. 0,9 oder 0,95. Dadurch kann trotz Erhöhung des Gesamtdurchsatzes bei der Bearbeitung der Wertdokumente ein Stau von Wertdokumenten in den jeweiligen Banderoliervorrichtungen vermieden und somit ein kontinuierlicher Betrieb mit beson ders hoher Zuverlässigkeit gewährleistet werden.

Vorzugsweise kann ferner eine Benutzerschnittstelle vorgesehen sein, welche dazu ein gerichtet ist, eine Vorgabe des mindestens einen Sortierkriteriums und/ oder der jewei ligen maximalen Banderolierungsrate und/ oder des mindestens einen Häufigkeitspara meters und/ oder des mindestens einen Konfidenzparameters durch einen Benutzer zu ermöglichen. Die Benutzerschnittstelle kann beispielsweise eine Tastatur, einen Touch screen und/ oder Auswahltasten aufweisen, über welche bzw. welchen der gewünschte Wert eines oder mehrerer der vorstehend genannten Parameter ausgewählt und vorge geben werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Benutzerschnittstelle aber auch zur Eingabe der betreffenden Werte mittels Sprache bzw. Sprachsteuerung eingerichtet sein. Die zur Ermittlung bzw. Vorgabe der Bearbeitungsrate jeweils erforderlichen Para meter können dadurch auf einfache und schnelle Weise eingegeben bzw. vorgegeben werden, so dass die Bearbeitungsrate zuverlässig und schnell an die jeweils zu bearbei tende Charge von Wertdokumenten und die je nach Sortier kriterium zu erwartende sta tistische Verteilung der Wertdokumente auf die jeweiligen Ausgabefächer angepasst werden kann, um einen möglichst kontinuierlichen Betrieb bei der Bearbeitung zu ge währleisten. Alternativ oder zusätzlich kann eine Benutzerschnittstelle vorgesehen sein, welche dazu eingerichtet ist, eine Änderung der durch die Steuerungsvorrichtung vorgegebe nen Bearbeitungsrate durch einen Benutzer zu ermöglichen. Die Benutzerschnittstelle kann z.B. eine Tastatur, einen Touchscreen und/ oder Auswahltasten aufweisen, über welche bzw. welchen die Bearbeitungsrate geändert, insbesondere erhöht oder vermin dert, werden kann. In einer besonders einfachen Konfiguration können beispielsweise zwei Tasten „speed up" oder „beschleunigen" und „speed down" oder „verlangsamen" vorgesehen sein, durch deren Betätigung die zunächst ermittelte bzw. vorgegebene Be arbeitungsrate erhöht bzw. vermindert wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Benut zerschnittstelle aber auch dazu eingerichtet sein, eine Änderung der Bearbeitungsrate mittels Spracheingabe bzw. Sprachsteuerung zu ermöglichen. Dadurch kann die jeweils vorgegebene Bearbeitungsrate durch eine Bedienperson weiter optimiert werden, um einerseits einen noch höheren Gesamtdurchsatz zu erzielen und andererseits einen Wertdokumentstau in den Ausgabefächern bzw. Banderoliervorrichtungen zu verhin dern.

Vorzugsweise ist mindestens eine Speichereinrichtung vorgesehen, in welcher die ma ximalen Banderolierungsraten, durch welche die Banderoliervorrichtungen charakteri siert werden, gespeichert sind. Da sich die maximalen Banderolierungsraten der Banderoliervorrichtung in der Regel nicht oder nicht stark ändern, können diese von der Steuerungsvorrichtung einfach aus der Speichereinrichtung abgerufen und bei der Ermittlung der Bearbeitungsrate berücksichtigt werden, ohne dass eine Vorgabe der maximalen Banderolierungsraten durch eine Bedienperson erforderlich ist. Die Ermitt lung und Vorgabe der Bearbeitungsrate wird dadurch besonders schnell und, da Fehler bei der Eingabe der maximalen Banderolierungsraten durch eine Bedienperson ausge schlossen werden können, zuverlässig. Vorzugsweise ist die Steuerungsvorrichtung dazu eingerichtet, mindestens eine aktu elle Banderolierungsrate (Bl bis B4) zu erfassen und/ oder zu ermitteln, welche die An zahl der in mindestens einer der Banderoliervorrichtungen pro Zeiteinheit banderolier ten Wertdokumenten charakterisiert, und das System und/ oder die Bearbeitung der Wertdokumente in Abhängigkeit von einer Abweichung der aktuellen Banderolie rungsrate (Bl bis B4) der betreffenden Banderoliervorrichtung von der jeweiligen maxi malen Banderolierungsrate (Blmax bzw. B2max) dieser Banderoliervorrichtung zu steuern. Beispielsweise kann die Abweichung (z.B. Blmax - Bl bzw. B2max - B2) der er fassten aktuellen Banderolierungsrate von der jeweiligen maximalen Banderolierungs rate mit einem vorgegebenen Sicherheitsabstand bzw. Konfidenzintervall verglichen werden. Ist die Abweichung kleiner als der Sicherheitsabstand bzw. das Konfidenzin tervall, so kann beispielsweise die vorgegebene Bearbeitungsrate reduziert werden, um einen Wertdokumentstau in einer der Banderoliervorrichtungen zuverlässig zu verhin dern bzw. weiterhin eine kontinuierliche Bearbeitung der Wertdokumente zuverlässig zu gewährleisten. Ist die Abweichung dagegen größer als der Sicherheitsabstand bzw. das Konfidenzintervall, so wird die aktuell vorgegebene Bearbeitungsrate beibehalten oder, wenn die Abweichung zum Beispiel relativ groß ist, etwas erhöht. Dadurch wird auf besonders zuverlässige Weise eine kontinuierliche Bearbeitung der Wertdokumente bei gleichzeitig hohem Durchsatz ermöglicht.

Vorzugsweise ist die Steuerungsvorrichtung dazu eingerichtet, für den Fall, dass die Abweichung der aktuellen Banderolierungsrate der betreffenden Banderoliervorrich tung von der maximalen Banderolierungsrate dieser Banderoliervorrichtung einen vor gegebenen Abweichungswert unterschreitet und/ oder sich mit der Zeit verringert, d.h. die aktuelle Banderolierungsrate nähert sich der maximalen Banderolierungsrate an, be stimmte Maßnahmen einzuleiten, um einen kontinuierlichen Betrieb bei der Bearbei tung der Wertdokumente zuverlässig aufrechtzuerhalten und/ oder einen Wertdoku mentstau in den Ausgabefächern bzw. Banderoliervorrichtungen zu vermeiden. Bei spielsweise wird in diesem Fall das System so gesteuert, dass Wertdokumente, die ba- sierend auf dem mindestens einen Sortierkriterium, zum Beispiel Fitness, der betreffen den Banderoliervorrichtung, zum Beispiel am Ausgabefach für als „fit" eingestufte Wertdokumente, zugeführt werden sollen, stattdessen einer Staplervorrichtung, insbe sondere einem Überschuss-Stapler oder Reject-Stapler, zugeführt werden. Alternahv o- der zusätzlich kann auch die Bearbeitung der Wertdokumente, zumindest vorüberge hend, gestoppt werden. Hierbei wird insbesondere nur die Vereinzelung, Prüfung und Ausgabe der Wertdokumente in die Ausgabefächer gestoppt, wohingegen die Bandero lierung in der betreffenden Banderoliervorrichtung fortgesetzt wird, um einen drohen den Wertdokumentstau in der betreffenden Banderoliervorrichtung bereits im Vorfeld zu verhindern. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine gegenüber der aktuell vorge gebenen Bearbeitungsrate reduzierte Bearbeitungsrate vorgegeben werden und/ oder eine gegenüber einer aktuellen Transportgeschwindigkeit, mit welcher die Wertdoku mente während der aktuellen Bearbeitung, insbesondere während oder nach der Ver einzelung, Prüfung und Ausgabe, befördert werden, reduzierte Transportgeschwindig keit vorgegeben werden. Vorzugsweise wird auch in diesem Fall die Banderolierung der Wertdokumente in der betreffenden Banderoliervorrichtung fortgesetzt, so dass ein drohender Wertdokumentstau in der Banderoliervorrichtung zuverlässig verhindert werden kann.

Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfin dung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Fi guren. Es zeigen:

Fig. 1 ein Beispiel eines Systems zur Bearbeitung von Wertdokumenten;

Fig. 2 ein erstes Anwendungsbeispiel eines Systems bei der Bearbeitung von

W ertdokumenten;

Fig. 3 ein zweites Anwendungsbeispiel eines Systems bei der Bearbeitung von Wertdokumenten; und Fig. 4 ein drites Anwendungsbeispiel eines Systems bei der Bearbeitung von

W ertdokumenten.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Beispiels eines Systems zur Bearbei tung von Wertdokumenten, welches nachfolgend anhand der Bearbeitung von Bankno ten näher erläutert wird.

Im vorliegenden Beispiel weist das System ein Basismodul 10, ein erstes Modul 20 und ein zweites Modul 30 auf. Das Basismodul 10 weist einen sogenannten Vereinzier 11 auf, der dazu eingerichtet ist, die in Form eines Stapels 12 eingegebenen Banknoten ein zeln vom Stapel 12 abzuziehen und einem Transportpfad 13 zuzuführen.

Auf ihrem Transport passieren die Banknoten einen oder mehrere Sensoren 14, welche ein oder mehrere, beispielsweise optische, akustische und/ oder magnetische, Eigen schaften der Banknoten erfassen und in entsprechende Sensorsignale umwandeln. Die Sensorsignale werden in einer Steuerungsvorrichtung 15 ausgewertet und zur Prüfung und/ oder Klassifizierung und/ oder Identifikation der Banknoten herangezogen.

In Abhängigkeit vom Ergebnis der Prüfung bzw. Klassifizierung werden die Banknoten sortiert, indem sie unterschiedlichen Ausgabefächern 16, 21, 22, 31, 32 zugeführt wer den. Im vorliegenden Beispiel weist das System ein sogenanntes Reject-Fach 16 auf, in welches Banknoten ausgegeben werden, die zum Beispiel aufgrund von Eselsohren, Verschmutzungen und/ oder Rissen nicht oder nicht zuverlässig geprüft, klassifiziert bzw. identifiziert werden konnten und erneut, insbesondere manuell, nachbearbeitet werden müssen. Ferner weist das erste Modul 20 zwei Staplerfächer 21 und 22 auf, in welche Banknoten ausgegeben und gestapelt werden, die einer dem ersten Modul 20 zugeordneten Klasse angehören bzw. ein bestimmtes Sortierkriterium erfüllen oder nicht erfüllen hn vorliegenden Beispiel weist auch das zweite Modul 30 zwei Staplerfä cher 31 und 32 auf, in welche Banknoten ausgegeben und gestapelt werden, die einer dem zweiten Modul 30 zugeordneten Klasse angehören bzw. ein Sortierkriterium erfül len bzw. nicht erfüllen.

Das erste und zweite Modul 20 bzw. 30 weist ferner jeweils einen Banderolierer 23 bzw. 33 auf, welcher dazu eingerichtet ist, die in den Staplerfächern 21 und 22 bzw. 31 und 32 gebildeten Stapel von Banknoten mit jeweils einer Banderole B zu versehen. Die Mo- dule 20, 30 sind hierbei vorzugsweise so konfiguriert, dass nur Stapel mit einer be stimmten, vorzugsweise vorgebbaren, Anzahl von beispielsweise 100 Banknoten mit ei ner Banderole B versehen werden.

Im vorliegenden Beispiel ist den beiden Staplerfächern 21 und 22 bzw. 31 und 32 des je weiligen Moduls 20 bzw. 30 jeweils ein Banderolierer 23 bzw. 33 zugeordnet. Der Banderolierer 23 bzw. 33 wird daher auch als gemeinsamer Banderolierer (engl „shared bander"), und die beiden Staplerfächer 21 und 22 bzw. 31 und 32 werden als Tandem- Stapler (engl „tandem stacker") bezeichnet. Die Tandem-Stapler 21, 22 bzw. 31, 32 im ersten und zweiten Modul 20 bzw. 30 haben eine ähnliche Wirkung wie ein Hochpass filter in der elektronischen Signal- oder Bildverarbeitung: Solange die benötigte Zeit für das Erreichen der vorgegebenen Anzahl, zum Beispiel 100, von Banknoten im jeweili gen Staplerfach 21, 22 bzw. 31, 32 nicht kürzer ist als die vom jeweiligen Banderolierer 23 bzw. 33 benötigte Zeit (sog. Zykluszeit) für das Banderolieren eines Stapels, können weitere Banknoten von den Staplerfächer 21, 22 bzw. 31, 32 aufgenommen werden. Werden dagegen so viele Banknoten in eines der Module 20, 30 ausgegeben, dass die jeweils benötigte Zeit für das Erreichen der vorgegebenen Anzahl von Banknoten in den Staplerfächern kürzer ist als die Zykluszeit des jeweiligen Banderolierers 23 bzw.

33, so können ab einem bestimmten Zeitpunkt keine weiteren Banknoten mehr in das betreffende Modul 20, 30 aufgenommen werden.

Alternativ kann für jedes der Staplerfächer 21 und 22 bzw. 31 und 32 ein eigener Banderolierer (nicht dargestellt) vorgesehen sein oder pro Modul 20, 30 nur ein Stapler fach 21 oder 22 bzw. 31 oder 32 und ein Banderolierer 23 bzw. 33 vorgesehen sein. Je nach Ausgestaltung und/ oder Verwendungszweck des Systems können neben den beiden beispielhaft gezeigten Modulen 20 und 30 ein oder mehrere weitere Module vor gesehen sein, wie durch den gestrichelten Pfeil angedeutet ist.

Das Basismodul 10 ist dazu eingerichtet, die einzelnen Banknoten des Stapels 12 mit ei ner vorgebbaren bzw. einstellbaren Bearbeitungsrate R (Banknoten pro Minute) zu be arbeiten, d.h. insbesondere zu vereinzeln, zu befördern und zu prüfen, und einem der beiden Module 20, 30 oder dem Reject-Fach 16 zuzuführen. Die den Modulen 20, 30 je weils zugeführten Banknoten werden dort mit einer Banderolierungsrate Bl bzw. B2 (Banknoten pro Minute) banderoliert. Unter Berücksichtigung der Zurückweisungs rate Z (sog. Reject-Rate) der pro Zeiteinheit in das Reject-Fach 16 ausgegebenen Bank noten gilt folgende Kontinuitätsgleichung: R = Bl + B2 + Z.

Die maximale Anzahl der Banknoten, die in einem Modul 20, 30 bzw. durch den betref fenden Banderolierer 23 bzw. 33 pro Zeiteinheit banderoliert werden können, ist tech nisch bzw. durch die Konstruktion des jeweiligen Moduls 20, 30 und/ oder Banderolie- rers 23 bzw. 33 bedingt und wird jeweils durch eine maximale Banderolierungsrate Blmax bzw. B2max (Banknoten pro Minute) charakterisiert.

Gemäß einem besonders bevorzugten Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist die vor gegebene Bearbeitungsrate R der Banknoten im Basismodul 10 größer als die maxima len Banderolierungsraten Blmax und B2max der Module 20, 30. Die Ermittlung bzw. Vorgabe der Bearbeitungsrate R erfolgt dabei vorzugsweise unter Berücksichtigung der maximalen Banderolierungsraten Blmax, B2max und einer basierend auf mindestens einem Sortier kriterium zu erwartenden bzw. einer angenommenen statistischen Vertei lung der Banknoten auf die beiden Module 20, 30. Die zu erwartende bzw. angenom mene statistische Verteilung wird vorzugsweise durch mindestens einen Häufigkeitspa rameter charakterisiert. Optional kann dabei zusätzlich ein Maß für die Zuverlässigkeit der angenommenen sta tistischen Verteilung, insbesondere in Form eines Konfidenzparameters und/ oder Kon fidenzintervalls, berücksichügt werden.

OpÜonal können darüber hinaus Maßnahmen vorgesehen sein, mittels welcher auf Ab weichungen von der angenommenen statistischen Verteilung der Banknoten auf die Module 20, 30 bei der Sortierung der Banknoten einer aktuell bearbeiteten Charge rea giert werden kann, um einen kontinuierlichen Betrieb bei der Bearbeitung der Bankno ten zu gewährleisten.

Die vorstehend genannten Aspekte werden nachfolgend anhand von Anwendungsbei spielen näher erläutert.

Figur 2 zeigt ein erstes Anwendungsbeispiel eines Systems zur Bearbeitung von Wert dokumenten. Hinsichtlich Aufbau und FunkÜonsweise des Systems gelten die vorste henden Erläuterungen im Zusammenhang mit dem in Figur 1 gezeigten Beispiel ent sprechend.

Für dieses und die nachfolgend beschriebenen Anwendungsbeispiele wird angenom men, dass Banknoten im Basismodul 10 mit einer Bearbeitungsrate R von bis zu 2000 Banknoten pro Minute bearbeitet werden können. Ferner wird angenommen, dass die Banderolierer 23, 33 jeweils eine Zykluszeit von 6 Sekunden für das Banderolieren eines Stapels benöügen, was 10 Stapeln pro Minute entspricht. Beträgt die in jedem Bündel vorgesehene Anzahl von Banknoten beispielsweise 100, so entspricht die maximale Banderolierungsrate Blmax, B2max der Banderolierer 23, 33 also 10 Stapel/ Minute x 100 Banknoten/ Stapel = 1000 Banknoten/ Minute.

Im vorliegenden Anwendungsbeispiel soll eine Charge von Banknoten hinsichtlich Fit ness (Sortierkriterium) geprüft und entsprechend sorüert den beiden Module 20, 30 zu- geführt werden. Im vorliegenden Beispiel werden die als „unfit" klassifizierten Bankno ten dem ersten Modul 20 und die als „fit" klassifizierten Banknoten dem zweiten Mo dul 30 zugeführt. Aufgrund von Erfahrungswerten und/ oder bei der Bearbeitung von Banknotenchargen in der Vergangenheit gewonnenen Daten bei der Fitnesssortierung wird im vorliegenden Anwendungsbeispiel eine statistische Verteilung von als „fit" bzw. „unfit" eingestuften Banknoten von 70 % (hl = 0,7) bzw. 30 % (h2 = 0,3) angenom men.

Unter Berücksichtigung der maximalen Banderolierungsraten Blmax, B2max und der zu erwartenden statistischen Verteilung bzw. der entsprechenden Häufigkeitsparame ter hl, h2 kann nun eine Bearbeitungsrate R ermittelt bzw. so vorgegeben werden, dass einerseits ein möglichst hoher Gesamtdurchsatz der bearbeiteten Banknoten erreicht wird und andererseits ein kontinuierlicher Betrieb bei der Bearbeitung der Banknoten nicht durch ein Erreichen der maximalen Banderolierungsraten Blmax, B2max gefähr det wird.

Im vorliegenden Beispiel wird eine Bearbeitungsrate R von 1200 Banknoten/ Minute vorgegeben, aufgrund welcher unter Berücksichtigung der zu erwartenden statistischen Verteilung im ersten Modul 20 etwa 360 Banknoten/ Minute und im zweiten Modul 30 etwa 840 Banknoten/ Minute ausgegeben und banderoliert werden müssen. Optional kann hierbei zusätzlich eine Zurückweisungsrate Z von z.B. 36 Banknoten/ Minute (ent sprechend 3 % der Bearbeitungsrate R) berücksichtigt werden, so dass im ersten Mo dul 20 etwa 349 Banknoten/ Minute und im zweiten Modul etwa 815 Banknoten/Mi nute ausgegeben und banderoliert werden müssen. Die jeweils erforderlichen Bandero lierungsraten - insbesondere auch für das zweite Modul 30, in welches 70 % der Bank noten ausgegeben werden, - liegen damit in einem ausreichenden Sicherheitsabstand von der maximalen Banderolierungsrate Blmax bzw. B2max von 1000 Banknoten/ Mi nute, so das auch im Falle einer Abweichung von der angenommenen statistischen Ver teilung innerhalb gewisser Grenzen die jeweilige maximale Banderolierungsrate Blmax, B2max nicht erreicht oder überschritten wird. Stellt sich bei der aktuell bearbeiteten Charge abweichend von der angenommenen Ver teilung von 70% zu 30% („fit" zu „unfit") z.B. eine statistische Verteilung von 75 % zu 25 % ein, so werden (bei optionaler Berücksichtigung einer Zurückweisungsrate Z von 36 Banknoten/ Minute) im ersten Modul 300 (291) und im zweiten Modul 900 (873) Banknoten/ Minute ausgegeben und mit einer entsprechenden Banderolierungsrate banderoliert, welche nach wie vor kleiner ist als die jeweilige maximale Banderolie rungsrate Blmax bzw. B2max in Höhe von 1000 Banknoten/ Minute.

Bezogen auf die maximalen Banderolierungsraten Blmax, B2max von 1000 Bankno ten/Minute ist die vorgegebene Bearbeitungsrate R mit 1200 Banknoten/ Minute somit 20 % höher. Trotz der Limitierung des Bearbeitungsprozesses durch die gegebenen ma ximalen Banderolierungsraten wird dadurch ein 20 % höherer Gesamtdurchsatz bei der Bearbeitung der Banknoten erzielt.

Vorzugsweise ist eine Benutzerschnittstelle 17 vorgesehen, durch welche eine Bedien person die ursprünglich vorgegebene Bearbeitungsrate R verändern, insbesondere er höhen oder vermindern, kann. Im einfachsten Fall können zu dessen Zweck beispiels weise zwei Tasten (z.B. „speed up" und „speed down") vorgesehen sein. Dadurch kann die Bearbeitungsrate R weiter optimiert werden, um einerseits einen möglichst hohen Gesamtdurchsatz zu erzielen und andererseits eine kontinuierliche Bearbeitung der Banknoten aufrechtzuerhalten.

Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerungsvorrichtung 15 dazu eingerichtet sein, im Basismodul 10 bearbeitete Banknoten - statt den Modulen 20, 30 - dem Reject- Fach 16 oder einem anderen Staplerfach (nicht dargestellt) zuzuführen, falls in wenigs tens einem der Module 20, 30 die aktuell erforderliche Banderolierungsrate Bl, B2 die jeweilige maximale Banderolierungsrate Blmax bzw. B2max zu erreichen droht (d.h. sich dieser annähert), erreicht oder überschreitet. Alternativ oder zusätzlich kann statt einer solchen „Umleitung" bearbeiteter Banknoten aber auch - mittels der Steuerungsvorrichtung 15 und/ oder entsprechender Eingabe über die Benutzerschnittstehe 17 - die Geschwindigkeit der Bearbeitung der Banknoten im Basismodul 10 reduziert werden, beispielsweise indem die Transportgeschwindig keit, mit welcher die Banknoten bei der Bearbeitung im Basismodul 10 befördert wer den, zumindest vorübergehend vermindert wird. Im äußersten Fall kann auch vorgese hen sein, dass die Bearbeitung der Banknoten im Basismodul 10 zumindest vorüberge hend angehalten wird.

Figur 3 zeigt ein zweites Anwendungsbeispiel eines Systems bei der Bearbeitung von Wertdokumenten. Hinsichtlich Aufbau und Funkhonsweise des Systems gelten die vor stehenden Erläuterungen im Zusammenhang mit den in den Figuren 1 und 2 gezeigten Beispielen entsprechend.

In diesem Anwendungsbeispiel wird eine Charge von als „fit" betrachteten 50 €-Bank- noten (d.h. es ist nur eine Stückelung in der Charge enthalten) bearbeitet. Ein solcher Anwendungsfall kann beispielsweise auftreten, wenn eine in einem Geldautomaten be- ßndliche und zumindest teilweise mit Banknoten gefüllte Kassette (sog. ATM-Kassette) aus dem Geldautomaten entnommen und an eine Zentralstelle, beispielsweise ein sog. Cash Center, zurückgegeben wird. hn vorliegenden Beispiel erfolgt keine Sortierung der bearbeiteten Banknoten im enge ren Sinne, d.h. entsprechend einem Sortierkriterium wie z.B. Fitness oder Stückelung, sondern die bearbeiteten, z.B. sensorisch erfassten, gezählten und/ oder anhand ihrer Seriennummern identihzierten, Banknoten werden zu gleichen Anteilen auf die beiden, in einer Art „Tandem-Betrieb" genutzten Module 20, 30 verteilt. Die in diesem Fall an genommene bzw. vorgegebene statistische Verteilung der Banknoten auf die beiden Module 20, 30 beträgt also jeweils 50 % (hl = h2 = 0,5). Analog zum vorstehend beschriebenen ersten Anwendungsbeispiel kann auch vorlie gend unter Berücksichtigung der maximalen Banderolierungsraten Blmax, B2max und der angenommenen bzw. vorgegebenen statistischen Verteilung bzw. der entsprechen den Häufigkeitsparameter hl, h2 eine Bearbeitungsrate R ermittelt bzw. so vorgegeben werden, dass einerseits ein möglichst hoher Gesamtdurchsatz der bearbeiteten Bankno ten erreicht wird und andererseits ein kontinuierlicher Betrieb bei der Bearbeitung der Banknoten durch Erreichen oder Überschreiten maximalen Banderolierungsraten in den Modulen 20, 30 nicht gefährdet wird.

Im vorliegenden Beispiel wird eine Bearbeitungsrate R von 1600 Banknoten/ Minute vorgegeben, aufgrund welcher unter Berücksichtigung der angenommenen bzw. vorge gebenen statistischen Verteilung im ersten und zweiten Modul 20, 30 jeweils 800 Bank noten/Minute ausgegeben und banderoliert werden müssen. Optional kann hierbei zu sätzlich eine Zurückweisungsrate Z von z.B. 48 Banknoten/ Minute (entsprechend 3 % der Bearbeitungsrate R) berücksichtigt werden, so dass im ersten und zweiten Mo dul 20, 30 etwa 776 Banknoten/ Minute ausgegeben und banderoliert werden müssen. Die jeweils erforderlichen Banderolierungsraten liegen damit in einem ausreichenden Sicherheitsabstand von der maximalen Banderolierungsrate Blmax bzw. B2max von 1000 Banknoten/ Minute. Der Sicherheitsabstand von der jeweiligen maximalen Banderolierungsrate Blmax bzw. B2max kann in diesem Anwendungsfall, bei dem die Verteilung der bearbeiteten Wertdokumente fest vorgegeben wird, entsprechend klei ner ausfallen als in Anwendungsfällen, bei welchen die vorgegebene bzw. angenom mene Verteilung der bearbeiteten Wertdokumente auf Erfahrungs werten, Schätzungen oder früheren Auswertungen beruht.

Bezogen auf die maximalen Banderolierungsraten Blmax, B2max von 1000 Bankno ten/Minute ist die im vorliegenden Anwendungsbeispiel vorgegebene Bearbeitungs rate R mit 1600 Banknoten/ Minute somit 60 % höher. Trotz der Limitierung des Bear beitungsprozesses durch die gegebenen maximalen Banderolierungsraten wird dadurch ein 60 % höherer Gesamtdurchsatz bei der Bearbeitung der Banknoten erzielt. Analog zum ersten Anwendungsbeispiel kann auch bei diesem Anwendungsbeispiel vorgesehen sein, dass eine Bedienperson die ursprünglich vorgegebene Bearbeitungs rate R durch eine entsprechende Eingabe über eine Benutzer Schnitts teile 17 verändern, insbesondere erhöhen oder vermindern, kann. Im einfachsten Fall können zu dessen Zweck beispielsweise zwei Tasten (z.B. „speed up" und „speed down") vorgesehen sein. Dadurch kann die Bearbeitungsrate R weiter optimiert werden, um einerseits ei nen möglichst hohen Gesamtdurchsatz zu erzielen und andererseits eine kontinuierli che Bearbeitung der Banknoten aufrechtzuerhalten. Auch kann die Steuerungsvorrich tung 15 dazu eingerichtet sein, im Basismodul 10 bearbeitete Banknoten - statt den Mo dulen 20, 30 - dem Reject-Fach 16 oder einem anderen Staplerfach (nicht dargestellt) zu zuführen, falls aus unvorhersehbaren Gründen in wenigstens einem der Module 20, 30 die aktuell erforderliche Banderolierungsrate Bl, B2 die jeweilige maximale Banderolie rungsrate Blmax bzw. B2max zu erreichen droht (d.h. sich dieser annähert), erreicht o- der überschreitet. Auch kann anstelle einer solchen „Umleitung" bearbeiteter Bankno ten - mittels der Steuerungsvorrichtung 15 und/ oder entsprechender Eingabe über die Benutzerschnittstelle 17 - die Geschwindigkeit der Bearbeitung der Banknoten im Ba sismodul 10 reduziert werden, beispielsweise indem die Transportgeschwindigkeit, mit welcher die Banknoten bei der Bearbeitung im Basismodul 10 befördert werden, zumin dest vorübergehend vermindert wird. Im äußersten Fall kann auch vorgesehen sein, dass die Bearbeitung der Banknoten im Basismodul 10 zumindest vorübergehend ange halten wird.

Figur 4 zeigt ein drittes Anwendungsbeispiel eines Systems bei der Bearbeitung von Wertdokumenten. Hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise des Systems gelten die vor stehenden Erläuterungen im Zusammenhang mit den in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Beispielen entsprechend.

In diesem Anwendungsbeispiel wird eine Charge von Banknoten mit vier verschiede nen Stückelungen bearbeitet, nämlich 5 €-, 10 €-, 20 €- 50 €-Banknoten. Das System weist dementsprechend neben einem ersten und zweiten Modul 20 bzw. 30 ein drittes und viertes Modul 40 bzw. 50 auf, welches hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise mit dem ersten und zweiten Modul 20, 30 identisch oder zumindest im Wesentlichen iden tisch ist.

Aufgrund von Erfahrungswerten und/ oder bei der Bearbeitung von Banknotenchargen in der Vergangenheit gewonnenen Daten bei der Stückelungssortierung wird im vorlie genden Anwendungsbeispiel eine statistische Verteilung der in der zu bearbeitenden Charge enthaltenen Banknoten wie folgt angenommen: 20 % (5 €), 20 % (10 €), 30 % (20 €) und 30 % (50 €). Die entsprechende statistische Häufigkeit (Häufigkeitsparameter) beträgt somit hl = h2 = 0,2 für 5 €-und 10 €-Banknoten bzw. h3 = h4 = 0,3 für 20 €-und 50 €-Banknoten.

Im vorliegenden Beispiel wird eine Bearbeitungsrate R von 2000 Banknoten/ Minute vorgegeben, die der maximal erreichbaren Bearbeitungsrate des Basismoduls 10 ent spricht.

Unter Berücksichtigung der zu erwartenden statistischen Verteilung (und optional ei ner Zurückweisungsrate Z von z.B. 60 Banknoten/ Minute, entsprechend 3 % der Bear beitungsrate R) wird die nachfolgend angegebene Anzahl von Banknoten/ Minute an die Module 20, 30, 40 und 50 ausgegeben und dort banderoliert: jeweils 400 (388) Bank noten/Minute im ersten und zweiten Modul 20, 30 und jeweils 600 (582) Bankno ten/Minute dritten und vierten Modul 40.

Die jeweils erforderlichen Banderolierungsraten liegen somit für alle Banderolierer 23, 33, 43 und 53 deutlich unterhalb der jeweiligen maximalen Banderolierungsrate Blmax B2max, B3max bzw. B4max von jeweils 1000 Banknoten/ Minute. Dadurch ist gewähr leistet, dass selbst bei einer vergleichsweise großen Abweichung der sich bei der Bear beitung einer Charge ergebenden statistischen Verteilung von der angenommenen Ver teilung die jeweilige maximale Banderolierungsrate Blmax, B2max, B3max bzw. B4max nicht erreicht oder überschritten wird. Bezogen auf die jeweilige maximale Banderolie rungsrate von 1000 Banknoten/ Minute in jedem der Module 20, 30, 40 und 50 wird also durch die Bearbeitung von Wertdokumenten mit einer vorgegebenen Rate R von 2000 Banknoten/ Minute eine Durchsatzsteigerung von 100 %, erzielt. Insgesamt wird somit einerseits ein hoher Gesamtdurchsatz der bearbeiteten Banknoten erreicht und anderer seits ein kontinuierlicher Betrieb bei der Bearbeitung der Banknoten zuverlässig ge währleistet.

Analog zum vorstehend beschriebenen ersten und/ oder zweiten Anwendungsbeispiel kann auch beim vorliegenden Anwendungsbeispiel vorgesehen sein, dass eine Bedien person die ursprünglich vorgegebene Bearbeitungsrate R durch eine entsprechende Eingabe über eine Benutzerschnittstelle 17 verändern kann. Ausgehend von der ur sprünglich vorgegebenen maximal möglichen Bearbeitungsrate R von 2000 Bankno ten/Minute kommt in diesem Beispiel zunächst nur eine Reduktion der Bearbeitungs rate R, beispielsweise auf 1900 oder 1800 Banknoten/ Minute in Betracht. Im weiteren Verlauf der Bearbeitung kann es erforderlich bzw. vorteilhaft sein, die Bearbeitungsrate R durch eine entsprechende Benutzereingabe wieder etwas zu erhöhen, beispielsweise auf 1950 oder 2000 Banknoten/ Minute. Dadurch kann die Bearbeitungsrate R weiter optimiert werden, um einerseits einen möglichst hohen Gesamtdurchsatz zu erzielen und andererseits eine kontinuierliche Bearbeitung der Banknoten aufrechtzuerhalten. Auch die Steuerungsvorrichtung 15 kann dazu eingerichtet sein, im Basismodul 10 be arbeitete Banknoten - statt den Modulen 20, 30, 40 und 50 - dem Reject-Fach 16 oder ei nem anderen Staplerfach (nicht dargestellt) zuzuführen, falls in wenigstens einem der Module 20, 30, 40 und 50 die jeweils aktuell erforderliche Banderolierungsrate Bl bis B4 die jeweilige maximale Banderolierungsrate Blmax, B2max, B3max bzw. B4max zu er reichen droht (d.h. sich dieser annähert), erreicht oder überschreitet. Es kann auch an stelle einer solchen „Umleitung" bearbeiteter Banknoten - mittels der Steuerungsvor richtung 15 und/ oder entsprechender Eingabe über die Benutzerschnittstelle 17 - die Geschwindigkeit der Bearbeitung der Banknoten im Basismodul 10 reduziert werden, beispielsweise indem die Transportgeschwindigkeit, mit welcher die Banknoten bei der Bearbeitung im Basismodul 10 befördert werden, zumindest vorübergehend vermin dert wird. Im äußersten Fall kann auch vorgesehen sein, dass die Bearbeitung der Bank noten im Basismodul 10 zumindest vorübergehend angehalten wird.