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Patent Searching and Data


Title:
SYSTEM AND METHOD FOR PRODUCING ANIMAL FEED CONTAINING MEAT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/004979
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a system (1) and a method for producing animal feed containing meat, comprising a system part (5) for preheating meat material, a device (9) for separating moisture from a preheated meat material, and a system part (15, 17) for the further processing of the meat freed from moisture to animal feed containing meat.

Inventors:
MUNZ KONRAD (CH)
Application Number:
PCT/EP2020/068925
Publication Date:
January 14, 2021
Filing Date:
July 06, 2020
Export Citation:
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Assignee:
BUEHLER AG (CH)
International Classes:
A22C5/00; A22C7/00; A22C17/00; A22C18/00; A23K10/20; A23L5/20; A23L13/00
Domestic Patent References:
WO2018152346A12018-08-23
Foreign References:
US5405632A1995-04-11
US5965184A1999-10-12
GB1371817A1974-10-30
Attorney, Agent or Firm:
WILMING, Martin et al. (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Anlage (1) zur Herstellung von fleischhaltiger Tiernahrung, umfassend

- einen Anlagenteil (5) zur Vorerwärmung von Fleischmateri al,

- eine Vorrichtung (9) zum Abtrennen von Feuchtigkeit aus einem vorerwärmten Fleischmaterial mit

i. einem Einlass (10) für das vorerwärmte Fleischma terial am oberen Ende der Vorrichtung (9)

ii. einer Abtrenneinheit (13) mit Perforationen zum

Abtrennen von Feuchtigkeit vom vorerwärmten

Fleischmaterial aufgrund der Schwerkraft, wobei die Abtrenneinheit (13) in der Vorrichtung ange ordnet ist, insbesondere parallel zu einer Wandung der Vorrichtung (9), sodass zwischen der Wandung der Vorrichtung (9) und der Abtrenneinheit (13) ein Kompartiment zur Aufnahme der abgetrennten Feuchtigkeit ausgebildet ist,

iii. einem mit diesem Kompartiment verbundenen Auslass

(11) für die abgetrennte Feuchtigkeit, und

iv. einem Auslass (12) für das von Feuchtigkeit be

freite Fleischmaterial am unteren Ende der Vor richtung (9), wobei der Einlass (10) der Vorrich tung (9) mit dem Anlagenteil (5) zur Vorerwärmung von Fleischmaterial über Zuführleitungen verbunden ist,

einen Anlagenteil (15, 17) zur Weiterverarbeitung des von Feuchtigkeit befreiten Fleisches zu fleischhaltiger Tier nahrung . 2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der An lagenteil (5) zur Vorerwärmung von Fleischmaterial einen Schabewärmetauscher umfasst.

3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (9) zum Abtrennen von Feuchtigkeit trich terförmig ist.

4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die Abtrenneinheit (13) eine Perforatio nen aufweisende Platte ist, wobei die Perforationen eine Grösse aufweisen, durch welche die Feuchtigkeit hindurch treten kann, aber nicht das Fleisch.

5. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass der Anlagenteil (15, 17) zur Weiterver arbeitung des von Feuchtigkeit befreiten Fleisches zu fleischhaltiger Tiernahrung eine Einheit umfasst, welche ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus einem Extruder, einem Vorkonditionierer, und einer Kombination davon.

6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die Anlage (1) weiterhin einen Lagerbe hälter (14) zur Aufnahme der abgetrennten Feuchtigkeit um fasst, welcher mit dem Auslass (12) für die abgetrennte Feuchtigkeit der Vorrichtung (9) zum Abtrennen von Feuch tigkeit verbunden ist.

7. Verfahren zur Herstellung von fleischhaltiger Tiernahrung, umfassend die Schritte:

a) Vorerwärmen von Fleisch, sodass Feuchtigkeit aus dem

Fleisch entfernt wird, b) Abtrennen des vorerwärmten Fleisches von der aus dem Fleisch entfernten Feuchtigkeit,

c) Verarbeitung des von der Feuchtigkeit abgetrennten Flei sches

dadurch gekennzeichnet, dass Schritt b) in einer Vorrich tung (9) zum Abtrennen von Feuchtigkeit gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6 durchgeführt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren in einer Anlage (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6 durchgeführt wird.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt b) abgetrennte Feuchtigkeit Leimwasser ist .

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Leimwasser gelagert wird, um anderweitig verwendet zu wer den .

Description:
Anlage und Verfahren zur Herstellung von fleischhaltiger Tier nahrung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage und ein Verfahren zur Herstellung von fleischhaltiger Tiernahrung, insbesondere Heimtiernahrung .

Im Gebiet der Tiernahrungsmittel gibt es einen starken Trend zur Bereitstellung von Produkten, welche sich durch einen sehr hohen Fleischanteil auszeichnen. Die Bereitstellung eines Nahrungsmit tels mit hohem Fleischanteil stellt aber gleichzeitig eine hohe Herausforderung dar.

Fleisch hat typischerweise einen signifikanten Feuchtigkeitsge halt, so dass eine Erhöhung des Fleischanteils in einem Nah rungsprodukt zu einer Erhöhung dessen Feuchtigkeitsgehalts führt .

Fleischhaltige Nahrungsmittel werden üblicherweise durch ein Verfahren hergestellt, welches mindestens einen Extrusions schritt umfasst. Für diesen Extrusionsschritt ist aber der

Feuchtigkeitsgehalt des zu extrudierenden Materials ein limitie render Faktor. Beim Austritt aus dem Extruder hat das Fleischma terial üblicherweise einen Feuchtigkeitsgehalt von 26 bis 29% und eine Temperatur von 120-140°C.

Zudem wird die Textur des extrudierten Fleischmaterials durch den Feuchtigkeitsgehalt beeinflusst. Beim Austritt aus dem

Extruder wird das Fleischmaterial zerkleinert und abgekühlt ver dampften Teil der im Fleischmaterial enthaltenen Feuchtigkeit, was zu einer Expansion des Materials führt. Bei zu hohem Feuch tigkeitsgehalt bleibt das Material elastisch und klebrig, weswe- gen es nicht zufriedenstellend geschnitten werden kann und zudem zum Zusammenkleben neigt.

Einer Erhöhung des Fleischanteils in einem Nahrungsprodukt ste hen somit die damit verbundene Erhöhung des Feuchtigkeitsgehalts des Nahrungsprodukts und die sich daraus ergebenden vorstehend beschriebenen herstellungstechnischen Probleme entgegen.

In der GB-1 371 817 ist ein Verfahren zur Herstellung von

Fleischprodukten beschrieben, bei welchem Fleisch zunächst vor gekocht wird, wodurch ein Teil des im Material gebundenen Was sers freigesetzt und durch einen üb der Material geleiteten Strom heissen Gases entfernt wird, und anschliessend einer Mik rowellenbehandlung unterzogen wird. Dieses Verfahren ist appara tiv aufwendig. Die aus dem Material freigesetzte Feuchtigkeit wird nicht als Nebenprodukt gewonnen.

Es war die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von fleischhaltiger Tiernah rung bereitzustellen, welche die Erhöhung des Fleischanteils in der Tiernahrung auf einfache, effiziente und ökonomische Weise ermöglichen .

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprü che der vorliegenden Anmeldung gelöst.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zur Herstellung von fleischhaltiger Tiernahrung, umfassend

- einen Anlagenteil zur Vorerwärmung von Fleischmaterial,

- eine Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit aus einem

vorerwärmten Fleischmaterial mit

i. einem Einlass für das vorerwärmte Fleischmaterial am oberen Ende der Vorrichtung ii. einer Abtrenneinheit zum Abtrennen von Feuchtigkeit vom vorerwärmten Fleischmaterial, wobei die Ab

trenneinheit in der Vorrichtung, insbesondere parallel zu einer Wandung der Vorrichtung, angeordnet ist, so- dass zwischen der Wandung der Vorrichtung und der Ab trenneinheit ein Kompartiment zur Aufnahme der abge trennten Feuchtigkeit ausgebildet ist,

iii. einem mit diesem Kompartiment verbundenen Auslass für die abgetrennte Feuchtigkeit, und

iv. einem Auslass für das von Feuchtigkeit befreite

Fleischmaterial am unteren Ende der Vorrichtung, wobei der Einlass der Vorrichtung mit dem Anlagenteil zur Vorerwärmung von Fleischmaterial über Zuführleitungen verbunden ist,

einen Anlagenteil zur Weiterverarbeitung des von Feuchtigkeit befreiten Fleisches zu fleischhaltiger Tiernahrung.

Es wurde erfindungsgemäss überraschend gefunden, dass der

Fleischanteil in einem Tiernahrungsprodukt auf einfache und öko nomische Weise erhöht werden kann, wenn die bei einer üblichen Vorerwärmung des Fleischmaterials aus dem Fleischmaterial ent fernte Feuchtigkeit von dem Fleischmaterial abgetrennt wird, be vor das Fleischmaterial aus übliche Weise (beispielweise in ei nem Vorkonditionierer/Extruder-System) zum gewünschten Nahrungs produkt verarbeitet wird. Das beispielsweise dem Vorkonditionie- rer/Extruder-System zugeführte Material kann aufgrund der Ver ringerung des Feuchtigkeitsgehalts einen deutlich erhöhten

Fleischanteil aufweisen.

Erfindungsgemäss erfolgt die Abtrennung von Feuchtigkeit von dem Fleischmaterial auf einfache und ökonomische Weise in der hier beschriebenen Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit. Die vorliegende Erfindung vermeidet herkömmliche teure und energie- intensive Trocknungsausrüstung. Die Abtrennung der Feuchtigkeit erfolgt erfindungsgemäss lediglich durch Schwerkraft (insbeson dere durch Filtration) ; dies erlaubt eine apparativ weniger auf wändige Ausgestaltung der Vorrichtung im Vergleich zu Trennver fahren, die auf unterschiedlicher Dichte basieren (Zentrifugati on, Dekantierung, etc.) .

Erfindungsgemäss bevorzugt ist die Abtrenneinheit zum Abtrennen von Feuchtigkeit aus einem vorerwärmten Fleischmaterial trich terförmig, d.h. die Vorrichtung verjüngt sich in der bestim- mungsgemässen Anordnung von der Oberseite zur Unterseite. Die insbesondere parallel zu einer Wandung (z.B. Seitenwand oder Bo den) der Vorrichtung angeordnete Abtrenneinheit ist entsprechend geneigt, vorzugsweise um 10-45° relativ zu einem vertikalen Lot.

Bevorzugt ist die Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit ge schlossen, d.h. sie ist mit Ausnahme der näher beschriebenen Einlässe und Auslässe von der Umgebung abgeschlossen.

Das vorerwärmte Fleischmaterial durchläuft die Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit aus einem vorerwärmten Fleischmateri al von oben nach unten, unter Einfluss der Gravitation. Das vor erwärmte Fleischmaterial wird durch einen Einlass am oberen Ende der Vorrichtung eingeführt. Der Einlass kann das Ende eines aus dem vorgeschalteten Anlagenteil zur Vorerwärmung von Fleischma terial kommendes Rohr sein. Vorzugsweise kann der Einlass eine Absperreinheit wie eine Schleuse aufweisen, um den Eintritt von Material in die Vorrichtung kontrollieren zu können.

Am unteren Ende der Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit ist ein Auslass für das von Feuchtigkeit befreite Fleischmateri al bereitgestellt. Durch diesen Auslass verlässt das von Feuch tigkeit befreite Fleischmaterial die Vorrichtung. Der Auslass kann der Anfang eines in ein nachgeschaltetes Anlagenteil zur Weiterverarbeitung des von Feuchtigkeit befreiten Fleisches zu fleischhaltiger Tiernahrung führenden Rohres sein. Vorzugsweise kann der Auslass eine Absperreinheit wie eine Schleuse aufwei sen, um den Austritt von Material aus der Vorrichtung kontrol lieren zu können.

In der Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit befindet sich eine Abtrenneinheit zum Abtrennen von Feuchtigkeit vom vorer wärmten Fleischmaterial. Diese Abtrenneinheit ist insbesondere parallel zu einer Wandung der Vorrichtung angeordnet, sodass zwischen der Wandung der Vorrichtung und der Abtrenneinheit ein Kompartiment zur Aufnahme der abgetrennten Feuchtigkeit ausge bildet ist. Die Abtrenneinheit ist vorzugsweise eine Perforatio nen aufweisende Platte, wobei die Perforationen eine Grösse auf weisen, durch welche die Feuchtigkeit hindurchtreten kann, aber nicht das Fleisch. Auf diese Weise wird die Feuchtigkeit vom Fleischmaterial abgetrennt, während sich das Fleischmaterial durch die Vorrichtung von oben nach unten bewegt.

Material und Dicke der Platte sind nicht wesentlich. Erfindungs gemäss bevorzugt ist eine Platte ein Dünnschichtmaterial wie ei ne Folie mit einer Dicke von 0.01 bis 1 cm, kann aber auch eine grössere Dicke von 1 bis 5 cm aufweisen.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit weist einen mit dem zwischen der Wandung der Vorrichtung und der Abtrenneinheit ausgebildeten Kompartiment verbundenen Auslass für die abgetrennte Feuchtigkeit auf. Die Feuchtigkeit und das fleischhaltige Material werden somit aus der erfindungsgemässen Vorrichtung durch zwei getrennte Ströme abgeführt. Im Fall der Verarbeitung von fleischhaltigem Material wird in der erfindungsgemässen Vorrichtung als Feuchtigkeit Leimwasser abgetrennt. Unter Leimwasser wird eine wässrige Flüssigkeit ver standen, welche Bestandteile wie Proteine oder Fette enthält und beispielsweise zur Herstellung weiterer Nahrungsmittel einge setzt werden kann. Dieses Leimwasser kann erfindungsgemäss auf einfache Weise abgetrennt und einem Lagerbehälter wie einen Tank zugeführt werden, wo es für eine allfällige weitere Verwendung aufbewahrt werden kann. Erfindungsgemäss handelt es sich bei der abgetrennten Feuchtigkeit nicht um ein Abfallprodukt, sondern um ein wertvolles weiter verwendbares Nebenprodukt. Dies ist ein erheblicher ökonomischer Vorteil der vorliegenden Erfindung, welcher sich beispielsweise mit herkömmlichen Trocknungsvorrich tungen, welche auf Basis der Verdampfung der Feuchtigkeit funk tionieren, nicht oder nur mit erheblichem Aufwand realisieren Hesse .

Der Auslass für die abgetrennte Feuchtigkeit ist erfindungsge mäss bevorzugt über ein Rohr oder ein anderes geeignetes Lei tungssystem mit einem Lagerbehälter verbunden, sodass die Feuch tigkeit, vorzugsweise Leimwasser, aus der Vorrichtung zum Ab trennen von Feuchtigkeit in den Lagerbehälter überführt werden kann. Vorzugsweise kann der Auslass eine Absperreinheit wie eine Schleuse aufweisen, um den Austritt von Feuchtigkeit, vorzugs weise Leimwasser, aus der Vorrichtung kontrollieren zu können.

Das in der erfindungsgemässen Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit zu verarbeitende Fleischmaterial ist vorerwärmt. In üblichen fleischverarbeitenden Anlagen wird das Fleisch aus ei ner Kühlstufe kommend eingespeist und weist typischerweise eine Temperatur im Bereich von 0 bis 5°C und einen Feuchtigkeitsge halt von 70-80% auf. Das Fleischmaterial kann der Anlage aus einem Zwischenlagerbe hälter zugeführt werden, welcher vorzugsweise trichterförmig ist. In diesen Zwischenlagerbehälter kann das Fleischmaterial direkt aus Tankwagen gepumpt werden, oder alternativ aus her kömmlichen Transportwagen in einen Schneckenförderer eingebracht werden, mit dessen Hilfe das Fleischmaterial in den Zwischenla gerbehälter gefördert werden kann.

Das Fleischmaterial durchläuft üblicherweise zunächst eine Vor erwärmungsstufe, bevor es der eigentlichen Verarbeitungsstufe zugeführt wird. Erfindungsgemäss bevorzugt wird das Fleischmate rial der Vorerwärmungsstufe mit Hilfe einer Dosierpumpe aus dem Zwischenlagerbehälter zugeführt.

Derartige Vorerwärmungsstufen sind bekannt. Erfindungsgemäss be vorzugt wird die Vorerwärmungsstufe in einem Anlagenteil durch geführt, der einen Schabewärmetauscher umfasst. Schabewärmetau scher sind bekannt und kommerziell erhältlich. In einem Schabe wärmetauscher befindet sich ein inneres Rohr für den Materi alstrom, in welchem ein mit Klingen versehener Schaft rotiert. Die Klingen kratzen kontinuierlich Material von der Innenseite dieses Rohres ab und transportieren das Material durch den Scha bewärmetauscher. Das innere Rohr ist von einem äusseren Rohr um geben, in welchem sich ein erwärmtes Fluid, vorzugsweise Wasser oder ein Gas wie Wasserdampf befindet, das das im inneren Rohr beförderte Material erwärmt.

Erfindungsgemäss bevorzugt wird ein Schabewärmetauscher einge setzt, der eine Länge von 1-5 m, vorzugsweise 1,5-3 m, besonders bevorzugt 2 m, und einen Durchmesser des inneren Rohes, in wel chem das Material befördert wird, von 20-60 mm, vorzugsweise 30- 50 mm aufweist. Als Fluid im äusseren Rohr wird vorzugsweise Wasserdampf eingesetzt. Da in einem Schabewärmetaischer eine indirekte Erwärmung durch geführt wird und das Material somit nicht in direkten Kontakt mit dem heissen Fluid kommt, wird das Fleischmaterial nicht zu sätzlich mit Feuchtigkeit angereichert. Theoretisch könnte das erfindungsgemässe Verfahren auch mit einem Vorerhitzer mit Dampfdirekteinspeisung durchgeführt werden; dies würde aber zu einer unerwünschten Anreicherung des Fleischmaterials mit Feuch tigkeit führen.

In der Vorerwärmungsstufe, vorzugsweise in einem Schabewärmetau scher, wird das Fleischmaterial derart erwärmt, dass Feuchtig keit austritt und somit von dem Fleischmaterial entfernt wird. Erfindungsgemäss bevorzugt ist eine Erwärmung auf eine Tempera tur von 75-100°C, bevorzugt 90-100°C. Oberhalb von 75°C koagu liert das Fleisch und bildet agglomerierte Klumpen, wie Hack fleisch in einer heissen Pfanne. Hierbei tritt ein Teil des im Fleischmaterial enthaltenen Wasser aus. Es wird ein Zweiphasen system ausgebildet, welches sich anschliessend, wie vorstehend beschrieben, in der erfindungsgemässen Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit aus einem vorerwärmten Fleischmaterial auf ein fache und ökonomische Weise separieren lässt.

Erfindungsgemäss bevorzugt ist die Vorerwärmungsstufe, vorzugs weise der Schabewärmetauscher, mit der Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit aus einem vorerwärmten Fleischmaterial durch ein Rohr verbunden. Durch das Rohr kann das Fleischmaterial zur vorstehenden Vorrichtung befördert werden, beispielsweise ge pumpt werden.

Der Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit aus einem vorer wärmten Fleischmaterial nachgeschaltet ist ein Anlagenteil zur Weiterverarbeitung des von Feuchtigkeit befreiten Fleisches zu fleischhaltiger Tiernahrung.

Derartige Einheiten sind bekannt. Erfindungsgemäss bevorzugt ist diese Einheit ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Extruder, einem Vorkonditionierer, und einer Kombination davon.

Erfindungsgemäss besonders bevorzugt wird ein Vorkonditionie- rer/Extruder-System eingesetzt. Derartige Systeme sind hinläng lich bekannt und können beispielsweise einen Vorkonditionierer wie den Vorkonditionierer POLYtherm™ der Firma Bühler und einen herkömmlichen Zwei- oder Mehrwellenextruder umfassen.

Erfindungsgemäss bevorzugt ist die Einheit zur Weiterverarbei tung mit der Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit aus ei nem vorerwärmten Fleischmaterial durch ein Rohr verbunden. Durch das Rohr kann das Fleischmaterial zur Einheit zur Weiterverar beitung befördert werden, beispielsweise gepumpt.

Erfindungsgemäss sind die Vorerwärmungsstufe, die Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit aus einem vorerwärmten Fleischma terial und die Stufe zur Weiterverarbeitung des Fleischmaterials in einer Anlage zusammengefasst.

Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von fleischhaltiger Tiernahrung, umfassend die

Schritte :

a) Vorerwärmen von Fleisch, sodass Feuchtigkeit aus dem Fleisch entfernt wird,

b) Abtrennen des vorerwärmten Fleisches von der aus dem Fleisch entfernten Feuchtigkeit,

c) Verarbeitung des von der Feuchtigkeit abgetrennten Fleisches dadurch gekennzeichnet, dass Schritt b) in einer Vorrichtung wie vorstehend beschrieben durchgeführt wird.

Mit der erfindungsgemässe Anlage und dem erfindungsgemässen er fahren können vorzugsweise 500 bis 2000 kg Fleisch pro Minute verarbeitet werden.

Obwohl Fleisch das erfindungsgemäss vornehmlich zu verarbeitende Material ist, kann die vorliegende Erfindung grundsätzlich zur Verarbeitung jeglichen proteinhaltigen Materials eingesetzt wer den .

Wie vorstehend ausgeführt wird das Fleischmaterial der Anlage vorzugsweise aus einer Kühlstufe zugeführt und weist üblicher weise eine Temperatur von 0 bis 5°C auf. Das Fleischmaterial wird vorzugsweise wie vorstehend beschrieben über einen Zwi schenlagerbehälter zugeführt und gelangt durch ein Rohr in die Vorerwärmungseinheit, vorzugsweise einen Schabewärmetauscher wie vorstehend beschrieben.

Das Fleischmaterial verlässt die Vorerwärmungseinheit vorzugs weise mit einer Temperatur von 75-100°C, bevorzugt 90-100°C, und liegt als Zweiphasensystem vor. In diesem Zustand wird es durch den Einlass der Vorrichtung zum Abtrennen von Feuchtigkeit aus einem vorerwärmten Fleischmaterial eingeleitet und während des Durchtritts von oben nach unten durch die Vorrichtung von der Feuchtigkeit getrennt. Die Feuchtigkeit, vorzugsweise Leimwas ser, tritt durch die Perforationen aufweisende Platte in ein zwischen der Platte und einer Wandung ausgebildetes Kompartiment und von dort durch den vorstehend beschriebenen Auslass vorzugs weise in einen Lagerbehälter. Das Fleischmaterial kann nicht durch die Perforationen der Platte treten und gelangt am unteren Ende der Vorrichtung durch den dort vorhandenen Auslass aus der Vorrichtung heraus.

Von diesem Auslass gelangt das von Feuchtigkeit befreite

Fleischmaterial durch das vorstehend beschriebene Leitungssys tem, vorzugsweise ein Rohr, in die vorstehend beschriebene Stufe zur Weiterverarbeitung des Fleischmaterials. Dort wird das

Fleischmaterial wie vorstehend beschrieben auf übliche Weise zu einem Tiernahrungsprodukt weiterverarbeitet.

Da das Fleischmaterial der Stufe zur Weiterverarbeitung in einem vorerwärmten Zustand zugeführt wird, vorzugsweise mit einer Tem peratur von 75-100°C, bevorzugt 90-100°C, muss im Vorkonditio- nierer erheblich weniger Wasserdampf eingesetzt werden. Zusammen mit der erfindungsgemässen Abtrennung von Feuchtigkeit vom

Fleischmaterial hat dies zur Folge, dass der Fleischgehalt im Tiernahrungsmittel erhöht werden kann, beispielsweise von 20-25% auf 25-30%. Auch höhere Fleischgehalte (absolut; bspw. 30-35%, 35-40%, 40-45%) und/oder grössere relative Unterschiede der Fleischgehalte vor und nach der Abtrennung der Feuchtigkeit (bspw. 5-10%, 10-15%, 15-20%) sind erfindungsgemäss erzielbar.

Weiterhin ist die erfindungsgemässe Vorerwärmungsstufe auch aus Gründen der Nahrungsmittelsicherheit vorteilhat. Das auf eine Temperatur von 75-100°C, bevorzugt 90-100°C, gebrachte Fleisch material kann unter diesen Bedingungen für einen längeren Zeit raum gehalten und bearbeitet werden, ohne dass Beeinträchtigun gen der Nahrungsmittelqualität zu befürchten sind. Würde das Fleischmaterial dem Extruder in kaltem Zustand zugeführt, wäre eine längere Behandlungszeit nicht möglich.

Die abgetrennte Feuchtigkeit, vorzugsweise Leimwasser, kann bei spielsweise bei erhöhter Temperatur von 75-100°C, bevorzugt 90- 100°C gelagert und bei Bedarf zur Herstellung von beispielsweise Standard-Nahrungsmitteln (ohne erhöhten Fleischanteil) einge setzt werden.

Die vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand von nicht ein schränkenden Ausführungsformen und Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemässen Anlage zur Herstellung von fleisch haltiger Tiernahrung

Fig. 2 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum Abtrennen von Feuch tigkeit aus einem vorerwärmten Fleischmaterial

Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform ei ner erfindungsgemässen Anlage 1 zur Herstellung von fleischhal tiger Tiernahrung.

Fleischmaterial wird (wie mit den dicken Pfeilen angedeutet) in eine Fördervorrichtung 2 wie einen Schneckenförderer in einen Zwischenlagerbehälter 3 gefördert. Alternativ kann das Material, beispielsweise aus einem Tankwagen, über eine Leitung 4 in den Zwischenlagerbehälter 3 gefördert (beispielsweise gepumpt) wer den .

Von dem Zwischenlagerbehälter 3 wird das Material über eine Lei tung, vorzugsweise ein Rohr in einen Schabewärmetauscher 5 ge führt. Durch das innere Rohr 6 des Schabewärmetauschers 5 wird das zu erwärmende Fleischmaterial geleitet, während über eine Zuführleitung 7 Wasserdampf in den Schabewärmetauscher 5 einge leitet wird, um das im Schabewärmetauscher 5 befindliche Materi al zu erwärmen, vorzugsweise auf 75-100°C, bevorzugt 90-100°C. Der Wasserdampf verlässt den Schabewärmetauscher 5 durch die Ab führleitung 8.

Das vorerwärmte Fleischmaterial gelangt durch den Einlass 10 in die Vorrichtung 9 zum Abtrennen von Feuchtigkeit und durchläuft diese unter Einfluss der Gravitation. Innerhalb der Vorrichtung 9 und im gezeigten Ausführungsbeispiel parallel zu einer Seiten wand der Vorrichtung 9 ist eine Abtrenneinheit 13 in Form einer Platter angeordnet, welche Perforationen einer Grösse aufweist, durch welche die Feuchtigkeit hindurchtreten kann, aber nicht das Fleisch. Dadurch gelangt die Feuchtigkeit in ein Komparti ment zwischen der Seitenwand der Vorrichtung 9 und der Ab trenneinheit 13 und verlässt die Vorrichtung 9 durch den Auslass 11. Durch eine Leitung, vorzugsweise ein Rohr, gelangt die abge trennte Feuchtigkeit, vorzugsweise Leimwasser, in einen Lagerbe hälter 14, wo sie bis zu einer allfälligen weiteren Verwendung aufbewahrt wird.

Das von der Feuchtigkeit getrennte Fleischmaterial gelangt durch einen Auslass 12 in einen Vorkonditionierer 15. Der Vorkonditio- nierer 15 wird aus einer Leitung 16 mit Wasserdampf versorgt. Nach erfolgter Vorkonditionierung gelangt das Fleischmaterial in einen Extruder 17, wo es zu dem gewünschten Nahrungsprodukt ver arbeitet wird.

Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform ei ner erfindungsgemässen Vorrichtung 9 zum Abtrennen von Feuchtig keit aus einem vorerwärmten Fleischmaterial. Gleiche Bezugszei chen in den Figuren bezeichnen gleiche Komponenten. Hinsichtlich der Details der Vorrichtung 9 wird auf die Beschreibung der Fig. 1 verwiesen.