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Patent Searching and Data


Title:
SYSTEM AND METHOD FOR REPACKAGING DIFFERENT MEDICATIONS FROM THE RESPECTIVE ORIGINAL BLISTERS THEREOF INTO FILLING BLISTERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/037923
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a system and to a method for repackaging different medications from the respective original blister packs thereof into filling blisters, in particular patient-specific weekly blisters comprising accommodating compartments arranged in a matrix configuration, having rows corresponding to a number of intake times during a day and columns corresponding to a number of days, for example days of the week. The system according to the invention comprises a conveying device for separating and feeding filled original blisters, a temporary store having random access for temporarily storing the original blisters packaged in blister carriers each associated with an original blister type, said blister carriers having standardized outer dimensions, and an ejecting device for ejecting a defined number of units of a selected medication from the original blister in question into the filling blister.

Inventors:
KOHL EDWIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/070125
Publication Date:
March 17, 2016
Filing Date:
September 03, 2015
Export Citation:
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Assignee:
KOHL EDWIN (DE)
International Classes:
B65D83/04; B65B5/10
Domestic Patent References:
WO2005102841A12005-11-03
WO2005102841A12005-11-03
Foreign References:
US20100275552A12010-11-04
US7419056B22008-09-02
US20090321470A12009-12-31
JP2002255256A2002-09-11
DE102004034024A12006-02-09
EP2754615A12014-07-16
Attorney, Agent or Firm:
BETTEN & RESCH PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTGMBB et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Umverpackung einer Vielzahl unterschiedlicher Medikamente aus deren jeweiligen Originalblistern (10) in Befüllblister (40), welches Verfahren die folgenden Verfahrensschritte aufweist:

- Zuordnung der mit Medikamenten gefüllten Originalblister (10) zu einem für den jeweiligen Originalblistertyp vorgesehenen Blisterträger (20) mit standardisierten Außenabmessungen,

- Verpackung der mit Medikamenten gefüllten Originalblister (10) in dem zugeordneten Blisterträger (20),

- Zwischenlagerung der in den Blisterträgern (20) verpackten Originalblister in einem Zwischenlager (50),

- auf Anforderung Entnahme des in dem Blisterträger (20) verpackten Originalblisters (10) eines ausgewählten der Vielzahl von Medikamenten aus dem Zwischenlager (50), und

- Ausstoß einer definierten Anzahl von Einheiten des ausgewählten Medikaments aus dem Originalblister in den Befüllblister (40). 2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die Blisterträger (20) jeweils ein Trägerteil (21 ) mit einer Anzahl von Öffnungen (23) zur Aufnahme der Blisterhöfe (12) des Originalblisters (10), ein Deckelteil (22) mit der gleichen Anzahl von Öffnungen (23) als Ausstoßöffnungen für die in dem Originalblister verpackten Medikamente, und eine Identifizierungseinrichtung (27) zur Identifizierung des jeweiligen Blisterträgers (20) aufweisen. 3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Blisterträger (20) unterschiedliche Öffnungsmuster (23) zur Aufnahme von unterschiedlichen Originalblistern (10) aufweisen. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei während des Medikamenten-Ausstoßvorgangs der Originalblister (10) im Blisterträger (20) verbleibt

5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der Originalblister (10) in einer Orientierung mit nach unten weisenden Blisterhöfen (12) auf den Blisterträger (20) aufgesetzt wird und in umgekehrter Orientierung mit nach oben weisenden Blisterhöfen (12) die Medikamente aus den Origi na Ibl istern (10) ausgestoßen werden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Medikamente aus dem Originalblister (10) in ein Vordosiermagazin (70) ausgestoßen und von dort in einem zeitlich entkoppelten zweiten Arbeitsschritt in den Befüllblister (40) befördert werden.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, umfassend den Verfahrensschritt der Rücklagerung noch teilgefüllter Originalblister (10) mitsamt Blisterträger (20) in das Zwischenlager (50), während vollständig geleerte Originalblister (10) entsorgt werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Befüllblister (40) mit Medikamenten entsprechend vorgegebenen patientenindividuellen Verschreibungsdaten befüllt werden und die Befüllblister (40) in einer Matrixkonfiguration in Zeilen entsprechend einer Anzahl von Einnahmezeiten während eines Tages und Spalten entsprechend einer Anzahl von Tagen, beispielsweise Wochentagen, angeordnete Aufnahmefächer (42) für jeweilige Medikamenten- Verabreichungseinheiten aufweisen.

9. Anlage zur Umverpackung einer Vielzahl unterschiedlicher Medikamente aus deren jeweiligen Originalbl istern (10) in Befüllblister (40), aufweisend eine Fördereinrichtung (60) zur Vereinzelung und Zuführung von gefüllten Originalbllstern (10), ein Zwischenlager (50) mit wahlfreiem Zugriff zur Zwischenlagerung der in für einen jeweiligen Original blistertyp zugeordneten Blisterträgem (20) verpackten Originalblister (10) mit standardisierten Außenabmessungen, und eine Ausstoßeinrichtung (80) zum Ausstoß einer definierten Anzahl von Einheiten eines ausgewählten Medikaments aus dem jeweiligen Originalblister (10) in den Befüllblister (40).

10. Anlage nach Anspruch 9, wobei das Zwischenlager (50) als Schubladenlager ausgebildet ist

11 . Anlage nach Anspruch 9 oder 10, wobei die Blisterträger (20) jeweils ein Trägerteil (21 ) mit einer Anzahl von Öffnungen (23) zur Aufnahme der Blisterhöfe des Originalblisters (20), ein Deckelteil (22) mit der gleichen Anzahl von Öffnungen (23) als Ausstoßöffnungen für die in dem Originalblister (10) verpackten Medikamente, und eine Identifizierungseinrichtung (27) zur Identifizierung des jeweiligen Blisterträgers (20) aufweisen.

12. Anlage nach Anspruch 1 1 , wobei die Blisterträger (20) unterschiedliche Öffnungsmuster (23) zur Aufnahme von unterschiedlichen Originalblistern (10) aufweisen.

13. Anlage nach Anspruch 12, aufweisend eine Entblisterungseinrichtung (80) mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen Medikamenten-Auswurfstößeln (82), die jeweils an eine bestimmte Medikamenten- und/oder Originalblisterform und/oder die Öffnungen (23) des Blisterträgers (20) angepasst sind.

14. Anlage nach Anspruch 13, wobei die Mehrzahl von unterschiedlichen Medikamenten-Auswurfstößeln (82) zum wahlfreien Zugriff auf einer Achse drehbar gelagert ist.

15. Anlage nach einem der Ansprüche 10 bis 14, aufweisend eine Perforationseinrichtung (95) zur Perforation der Blisterfolie im Bereich der Blisterhöfe (12) der auszustoßenden Medikamente des Originalblisters (10).

16. Anlage nach einem der Ansprüche 10 bis 15, wobei die Medikamente aus dem Originalblister in ein Vordosiermagazin ausgestoßen und von dort in einem zeitlich entkoppelten zweiten Arbeitsschritt in den Befüllblister (40) befördert werden.

17. Anlage nach Anspruch 16, aufweisend optische Sensoreinrichtungen (90, 92) zur Überprüfung des ordnungsgemäßen Ausstoßes der ausgewählten Medikamente aus dem Originalblister (10) in das Vordosiermagazin (70) und/oder der korrekten Bestückung der Befüllblister (40).

18. Blisterträger (20) zur Aufnahme eines Originalblisters (10) mit darin verpackten Medikamenten, aufweisend ein Trägerteil (21) mit einer Anzahl von Öffnungen (23) zur Aufnahme der Blisterhöfe (12) des Originalblisters (10), einem Deckelteil (22) mit der gleichen Anzahl von Öffnungen (23) als Ausstoßöffnungen für die in dem Originalblister verpackten Medikamente, und einer Identifizierungseinrichtung (27) zur Identifizierung des Blisterträgers (20).

19. Blisterträger h A aufweisend unterschiedliche Öffnungsmuster (23) zur Aufnahme von unterschiedlich geformten Originalblistern (10). 20 Blisterträger (20) nach Anspruch 19 oder 20, wobei das Deckelteil (22) mit einem Scharnier (24) an dem Trägerteil (21 ) angebracht ist. 21. Blisterträger (20) nach Anspruch 19, 20 oder 21 , wobei die Identifizierungseinrichtung (27) ein RFID-Chip ist.

Description:
Anlage und Verfahren zur Um Verpackung von unterschiedlichen Medikamenten aus deren jeweiligen Originalblistern in Befüllblister

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Anlage und ein Verfahren zur Umverpackung von unterschiedlichen Medikamenten aus deren jeweiligen Originalblisterverpackungen in Befüllblister, insbesondere patientenindividuelle Wochenblister aufweisend in Matrixkonfiguration angeordnete Aufnahmefächer mit Zeilen entsprechend einer Anzahl von Einnahmezeiten während eines Tages und Spalten entsprechend einer Anzahl von Tagen, beispielsweise Wochentagen.

Verwandter Stand der Technik

Aus der DE 10 2004 034 024 A2 ist eine individuelle Blisterpackung für den wöchentlichen Medikamentenbedarf eines Patienten (Wochenblister) bekannt, der die Medikamente in einer nach Datum, Wochentag und Tageszeit (Morgen, Mittag und Abend und/oder Nacht) geordneten Folge einnehmen soll. Die Aufnahmefächer der Blisterpackung zur Aufnahme der jeweiligen Medikamente sind in Matrixform angeordnet mit sieben Tagesspalten mit jeweils mindestens drei Tageszeit-Fächern, die insgesamt durch eine zusammenhängende Blisterfolie verschlossen sind. An der Blisterpackung angebracht ist ein kartonförmiger Deckel, auf dem patientenindividuell die Zusammensetzung der einzelnen Tageszeit-Fächer sowie Verschreibungs- Informationen betreffend die jeweiligen Medikamente enthalten ist.

Derartige Wochenblister sind für Patienten, die regelmäßig mehrere verschiedene Medikamente einnehmen müssen, eine Hilfe dafür, einerseits das Einnehmen wichtiger Medikamente nicht zu vergessen und andererseits auch einen zuverlässigen Überblick darüber zu behalten, welche Medikamente schon eingenommen sind, um eine unter Umständen schädliche Übermedikation zu vermeiden. Aus der WO 2005 102 841 A1 ist eine Anlage zur Bestückung von derartigen patientenindividuellen Blisterpackungen mit der gewünschten Medikamentenzusammenstellung bekannt. Für jedes Medikament ist eine Ausgabe Station vorgesehen, die mittels den Aufnahmefächern der Blisterpackung räumlich zugeordneten Stösseln die jeweiligen Medikamente aus einer vorübergehenden Verpackung in Form eines Streifenblisters in die entsprechenden Aufnahmefächer der Verpackungseinheit befördert. Alle patientenindividuellen Blisterpackungen durchlaufen taktweise alle Ausgabestationen der Anlage, wobei nur an denjenigen Stationen Medikamente aufgenommen werden, die den der individuellen Blisterpackung zugeordneten Verschreibungsdaten entsprechen. So können patienten individuelle Verpackungseinheiten mit einer Auswahl aus mehreren hundert Medikamenten vollautomatisch sicher und zuverlässig befüllt werden.

Die EP 2 754 615 beschreibt eine Anlage und ein Verfahren zur patientenindividuellen Bestückung von Befüllblistern mit Medikamenten entsprechend vorgegebenen Verschreibungsdaten, wobei die Befüllblister einzeln hintereinander in einer Bewegungsrichtung entlang von mehreren hintereinander angeordneten Medikamenten-Befüllstationen zur Bestückung der Befüllblister mit jeweils einem bestimmten Medikament geführt und jeder Befüllblister individuell gesteuert wird, so dass dieser nur die entsprechend den Verschreibungsdaten jeweils erforderlichen Medikamenten-Befüllstationen für einen Befültvorgang anfährt und die anderen Medikamenten-Befüllstationen passiert.

Bei der in der EP 2 754 615 beschriebenen Anlage tritt das Problem auf, dass die Anzahl der verarbeitbaren Medikamente der Anzahl der Befüllstationen entspricht und daher begrenzt ist. Seiten verschriebene Medikamente, die ebenfalls eine eigene Befüllstation erfordern, lassen sich mit dieser Befüllanlage daher schwierig zu wirtschaftlichen Konditionen in den Befüllblistern verpacken. Zusammenfassung der Erfindung

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, die in der EP 2 754 615 beschriebene Anlage so weiterzuentwickeln, dass die Anzahl der verarbeitbaren Medikamente größer ist als die Anzahl der Befüllstationen, d.h. eine Befüllstation vorzuschlagen, die die Befüllung des Befüllblisters mit mehreren unterschiedlichen Medikamenten erlaubt.

Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Umverpackung einer Vielzahl unterschiedlicher Medikamente aus deren jeweiligen Originalblistern in Befüllblister aufweisend die Verfahrensschritte: Zuordnung der mit Medikamenten gefüllten Originalblister zu einem für den jeweiligen Originalblistertyp vorgesehenen Blisterträger mit standardisierten Außenabmessungen, Verpackung der mit Medikamenten gefüllten Originalblister in dem zugeordneten Blisterträger, Zwischenlagerung der in den Blisterträgern verpackten Originalblister in einem Zwischenlager, auf Anforderung Entnahme des in dem Blisterträger verpackten Originalblisters eines ausgewählten der Vielzahl von Medikamenten aus dem Zwischenlager, und Ausstoß einer definierten Anzahl von Einheiten des ausgewählten Medikaments aus dem Originalblister in den Befüllblister.

Die Aufgabe wird ferner gelöst duch Anlage zur Umverpackung einer Vielzahl unterschiedlicher Medikamente aus deren jeweiligen Originalblistern in Befüllblister, aufweisend eine Fördereinrichtung zur Vereinzelung und Zuführung von gefüllten Originalblistern, ein Zwischenlager mit wahlfreiem Zugriff zur Zwischenlagerung der Originalblister, verpackt in für einen jeweiligen Originalblistertyp zugeordneten Blisterträger mit standardisierten Außenabmessungen, und eine Ausstoßeinrichtung zum Ausstoß einer definierten Anzahl von Einheiten eines ausgewählten Medikaments aus dem jeweiligen Originalblister in den Befüllblister.

Die Erfindung schlägt weiterhin einen Blisterträger zur Aufnahme eines Originalblisters mit darin verpackten Medikamenten vor, aufweisend ein Trägerteil mit einer Anzahl von Öffnungen zur Aufnahme der Blisterhöfe des Originalblisters, einem Deckelteil mit dergleichen Anzahl von Öffnungen als Ausstoßöffnungen für die in dem Originalblister verpackten Medikamente, und einer Identifizierungseinrichtung zur Identifizierung des Blisterträgers.

Die Erfindung erlaubt so den Betrieb einer einzigen Medikamenten-Befüllstation, die in der Lage ist, Befüllblister patientenindividuell gesteuert mit mehreren unterschiedlichen Medikamenten zu befüllen. Die Zwischenlagerung der Medikamente in deren Original blisterverpackungen ermöglicht eine maximale Lagerzeit. Die den jeweiligen Medikamententypen zugeordneten Blisterträger mit standardisierten Aulienabmessungen ermöglichen eine effiziente Lagerung, Handhabung und sichere Entblisterung der Originalblisterpackungen.

Vorzugsweise weisen die Blisterträger jeweils ein Trägerteil mit einer Anzahl von Öffnungen zur Aufnahme der Blisterhöfe des Originalblisters, ein Deckelteil mit der gleichen Anzahl von Öffnungen als Ausstofiöffnungen für die in dem Originalblister verpackten Medikamente auf. Zur Lagerung unterschiedlich gestalteter Originalblister weisen die Blisterträger vorzugsweise unterschiedliche Öffnungsmuster zur Aufnahme von unterschiedlichen Originalblistern auf.

Die Blisterträger können ferner eine Identifizierungseinrichtung wie beispielsweise ein RFID-Chip oder einen Barcode oder QR-Code zur Identifizierung des jeweiligen Blisterträgers und damit des darin gelagerten Medikamententyps aufweisen.

Das Zwischenlager zur Lagerung der in den Blisterträgern verpackten Originalblisterpackungen kann beispielsweise als Schubladenlager ausgebildet sein, das eine raumeffiziente Lagerung und wahlweisen Zugriff auf die Blisterträger ermöglicht.

Erfindungsgemäß kann vorzugsweise eine Entblisterungseinrichtung mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen Medikamenten-Auswurfstößeln vorgesehen sein, die jeweils an eine bestimmte Medikamenten- und/oder Originalblisterform und/oder die Öffnungen des Blisterträgers angepasst sind. Die unterschiedlichen Medikamenten- Auswurfstößel sind zum wahlfreien Zugriff vorzugsweise auf einer Achse drehbar gelagert.

Die Entblisterungseinrichtung kann eine Perforationseinrichtung zur Perforation der Blisterfolie im Bereich der Blisterhöfe der auszustoßenden Medikamente des Originalbltsters aufweisen.

Vorzugsweise verbleibt der Originalbl ister während des Medikamente n- Ausstoßvorgangs im Blisterträger, wobei der Originalblister in einer Orientierung mit nach unten weisenden Blisterhöfen auf den Blisterträger aufgesetzt und in umgekehrter Orientierung mit nach oben weisenden Blisterhöfen die Medikamente aus den Originalblistem ausgestoßen werden können.

Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Anlage werden die Medikamente aus dem Originalblister in ein Vordosiermagazin ausgestoßen und von dort in einem zeitlich entkoppelten zweiten Arbeitsschritt in den Befüllblister befördert. Dadurch wird der zeitkritische Vorgang der Befüllung des Befüllblisters von dem mechanisch schwierigen Vorgang des Ausstossens der Medikamente aus dem Originalblister entkoppelt.

Vorzugsweise sind optische Sensoreinrichtungen zur Überprüfung des ordnungsgemäßen Ausstoßes der ausgewählten Medikamente aus dem Originalblister in das Vordosiermagazin und/oder der korrekten Bestückung der Befüllblister vorgesehen.

Teilgefüllte Originalblister werden vorzugsweise mitsamt Blisterträger in das Zwischenlager rückgelagert und vollständig geleerte Originalblister werden entsprechend entsorgt. Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Detail beschrieben.

Figur 1A ist eine schematische perspektivische Ansicht des Zwischenlagers eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Anlage zur Umverpackung von Medikamenten.

Figur 1B ist eine Detailansicht des in Fig. 1A gezeigten Zwischenlagers, wobei eine Schublade des Lagers herausgezogen ist.

Figur 2 ist eine schematische perspektivische Ansicht dreier Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Blisterträger in geöffneter Position.

Figur 3 ist eine schematische perspektivische Ansicht der drei in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Blisterträger in geschlossener Position.

Figur 4 ist eine schematische perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Entblisterungseinrichtung sowie eines Vordosiermagazins der erfindungsgemäßen Anlage zur Umverpackung von Medikamenten.

Figur 5 ist eine schematische perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer der Entblisterungseinrichtung vorgeschalteten Perforationseinrichtung der erfindungsgemäßen Anlage zur Umverpackung von Medikamenten.

Figur 6 ist eine schematische perspektivische Darstellung des Vorgangs der Übergabe der Medikamente aus dem Vordosiermagazin in den Befüllblister gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Umverpackung von Medikamenten. Figur 7 ist ein schamatisches Flussdiagramm zur Erläuterung der Verfahrensschritte eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Umverpackung von Medikamenten.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispie! der erfindungsgemäßen Anlage und des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Umverpackung von Medikamenten aus deren jeweiligen Originalbiisterverpackungen in patientenindividuelle Befüllblister anhand der Figuren 1-7 im Detail erläutert.

Die erfindungsgemäße Anlage und das erfindungsgemäße Verfahren dienen der Umverpackung einer größeren Anzahl (beispielsweise 100) von verschiedenen Medikamenten, die typischerweise in verschiedenen geformten Originalblister- Packungen geliefert werden. Die einzelnen Medikamente werden in der Originalverpackung angeliefert und die Blisterpackungen aus den jeweiligen (nicht dargestellten) Umverpackungen manuell oder maschinell entnommen und vereinzelt. Die vereinzelten Originalblisterpackungen 10 werden dann geeigneten Blisterträgern 20 zugeordnet, welche der Verpackung und Lagerung der unterschiedlichen Medikamente in deren jeweiligen Originalblisterpackungen 10 in dem erfindungsgemäßen Zwischenlager 50 (Figuren 1A und 1B) dienen. Erfindungsgemäß werden Blisterträger 20 für alle gewünschten Medikamententypen bereitgestellt, wobei unterschiedliche Medikamente mit ähnlich geformten Originalblisterpackungen 10 identischen Blisterträgern 20 zugeordnet werden können. Wichtig ist, dass Außenabmessungen aller Blisterträger 20 standardisiert, vorzugsweise identisch sind.

Drei Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Blisterträger 20 sind schematisch in den Figuren 2 und 3 dargestellt. Ein Blisterträger 20 besteht aus einem Trägerteil 21 und einem mittels einer Scharnierverbindung 24 oder dergleichen angelenkten Deckelteil 22. Trägerteil 21 und Deckelteil 22 weisen beide ein auf die jeweilige Originalblisterpackung 10 abgestimmtes Lochmuster 23 auf. Die Originalblister- packung 10 wird mit der Folienseite nach oben auf das Lochmuster 23 des Trägerteils 21 des Blisterträgers 20 gelegt, wie in Figur 2 illustriert ist. Das Lochmuster 23 nimmt dabei die Blisterhöfe 12 des Originalblisters 10 auf. Dann wird das Deckelteil 22 geschlossen, wie in Figur 3 illustriert ist. Die Außenabmessungen der Blisterträger 20 sind vorzugsweise alle identisch, so dass diese effizient im Zwischenlager 50 gelagert und transportiert werden können. Jeder Blisterträger 20 weist außerdem eine Identifizierungseinrichtungen 27 wie etwa ein RFID-Chip 27 (Figur 4) zur Identifizierung des in dem Blisterträger 20 gelagerten Medikaments auf.

Die in den Blisterträgem 20 verpackten Medikamente werden, wie in Figur 1A illusltriert ist, durch an sich bekannte Förderwagen 62 auf einem Förderweg 60 einem ebenfalls an sich bekannten Schubladenlager 50 zugeführt, in welchem die Blisterträger 20 auf effiziente Art und Weise in Schubladen 52 gelagert werden, die durch eine Betätigungseinrichtung 54 ein- und ausfahrbar sind. Figur 1 B zeigt das Schubladenlager 50 mit einer ausgefahrenen Schublade 52. Das Schubladenlager 50 ermöglicht wahlweisen Zugriff auf jeden einzelnen der darin gelagerten Blisterträger 20 mit darin im jeweiligen Originalblister 10 verpackten Medikamenten.

Wenn ein bestimmtes Medikament zur Befüllung eines Befüllblisters 40 benötigt wird, ermittelt die (nicht dargestellte) Steuertechnik die Position des in einem der Blisterträger 20 verpackten gewünschten Medikaments, welches mithilfe der Betätigungseinrichtung 54 aus dem Schubladenlager 50 entnommen und mittels eines Förderwagens 68 auf der Förderstrecke 66 der Entblisterungseinrichtung 80 zugeführt wird, die schematisch in Figur 4 gezeigt ist. Der Blisterträger 20 gelangt zur Entblisterungsposition, wo die Medikamente 15 mithilfe eines geeigneten Auswurfstößels 82 nacheinander in die Fächer 74 eines Vordosiermagazins 70 ausgeworfen werden. Wie in Figur 4 gezeigt ist, weist die Entblisterungseinrichtung 80 des gezeigten Ausführungsbeispiels eine Mehrzahl von Auswurfstößeln 82 auf, die beispielsweise drehbar um eine Achse angeordnet sind. Die Form der Auswurfstößel 82 ist zum reibungslosen Ausstoß der Medikamente 15 aus den jeweiligen Originalblisterverpackungen 10 optimiert und insbesondere an die Form der Öffnungen 23 der verwendeten Blisterträger 20, der Form der Medikamente 15 und/oder der Form der Blisterhöfe 12 der Originalblister 10 angepasst. Zur Optimierung des Entblisterungsvorgangs weist die Entblisterungseinrichtung 70 außerdem vorzugsweise eine Perforationseinrichtung 95 auf, die schematisch in Figur 5 gezeigt ist und die Folie des Originalblisters 10 an den Positionen der Blisterhöfe perforiert. Eine derartige Perforation ist schematisch mit der Bezugsziffer 11 bezeichnet.

Das Vordosiermagazin 70 des gezeigten Ausführungsbeispiels der Erfindung weist sieben Vordosierfächer 72 entsprechend den sieben Wochentagsspalten des Befüllblisters 40 auf, wobei erfindungsgemäß auch eine andere Anzahl an Fächern 72 möglich ist. Im unteren Bereich der Seitenwände der Vordosierfächer 72 sind vorzugsweise Schlitze vorgesehen zur optischen Überprüfung, ob sich in dem jeweiligen Vordosierfach 72 ein Medikament befindet oder nicht.

Schließlich werden die Medikamente aus den Vordosierfächern 72 des Vordosiermagazins 70 in die entsprechenden Fächer 42 des patientenindividuellen Befüllblisters 40 abgegeben, wie in Figur 6 schematisch dargestellt ist. Dazu wird das Vordosiermagazin 70 über der jeweiligen (Tageszeit-) Zeile des Befüllblisters 40 positioniert und durch Zurückschieben des Bodenteils 74 der Vordosierfächer 72 die Medikamente 15 in die jeweiligen Aufnahmefächer 42 des Befüllblisters 40 abgeworfen. Der Befüllblister 40 weist in Matrrxkonfiguration angeordnete Aufnahmefächer 42 auf, welche im gezeigten Ausführungsbeispiel in vier Zeilen entsprechend einer Anzahl von Einnahmezeiten während eines Tages (morgens, mittags, abends, nachts) und sieben Spalten entsprechend den Tagen einer Woche angeordnet sind. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese spezielle Anordnung der Aufnahmefächer 42 des Befüllblisters beschränkt.

Vorzugsweise sind weiterhin Sensoreinrichtungen 90,92 wie etwa Lichtschranken vorgesehen, die die Übergabe der Medikamente aus der Originalbiisterpackung 10 in das Vordosiermagazin 70 und weiter in die jweiligen Fächer 42 des Befüllblisters 40 überprüfen und im Falle eines Fehlers eine Fehlermeldung erzeugen. Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur personenindividuellen Bestückung von Befüllblistem ist schematisch im Flussdiagramm der Figur 7 zusammengefsst. In einem ersten Verfahrensschritt S1 werden die im Originalblister befindlichen Medikamente einem bestimmten Blisterträger zugeordnet, in Verfahrensschritt S3 in diesem Blisterträger verpackt und im anschließenden Verfahrensschritt S5 im Zwischenlager zwischengelagert. In Schritt S7 wird dann ein ausgewähltes der zwischengelagerten Medikamente aus dem Zwischenlager entnommen und der Entblisterungseinrichtung zugeführt und dort im Verfahrensschritt S8 in das Vordosiermagazin ausgestoßen. Im letzten Verfahrensschritt S9 werden die ausgewählten Medikamente aus dem Vordosiermagazin in die entsprechenden Fächer des Befüllblisters abgegeben. Es sei angemerkt das die Verwendung des Vordosiermagazins vorteilhaft ist, die Erfindung jedoch nicht darauf beschränkt ist.

Die Erfindung ermöglicht so, an einer einzigen Medikamenten-Befüllstation Befüllblister patientenindividuell gesteuert mit mehreren unterschiedlichen Medikamenten zu befüllen. Die Lagerung der Medikamente im Zwischenlager in den Originalblistern erlaubt eine maximale Lagerzeit. Die Lagerung der (teil-) gefüllten Originalblister erfolgt mit Hilfe von zugeordneten Blieterträgern mit standardisierten Außenabmessungen, die eine effiziente Lagerung, Handhabung und Entbllsterung der Originalblister ermöglichen.

Die optionale Verwendung des Vordosiermagazins 70 bei der erfindungsgemäßen Bestückungsanlage sorgt dafür, dass der Ausstoßvorgang aus dem Originalblister 10 und der Bestückungsvorgang des Befüllblisters 40 voneinander entkoppelt werden. Dadurch kann der für die Leistungsfähigkeit der Gesamtanlage zeitkritische Befüllvorgang des Befüllblisters 40 in Bezug auf Schnelligkeit optimiert werden, während für den mechanisch schwierig auszuführenden Ausstoßvorgang aus dem Originalblister 10 mehr Zeit zur Verfügung steht, ohne die Leistungsfähigkeit der Gesamtanlage zu beeinträchtigen.