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Title:
SYSTEM FOR REMOVAL AND INFUSION OF BODY FLUID, AND METHOD FOR ITS OPERATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/043555
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a system for removal and infusion of body fluid, in particular a system for removal and infusion of blood, with a fluid distributor device (1) comprising an outer component (13) on which several connectors are formed, and an inner component (12) which is arranged at least partially in a seat in the outer component (13), is movable between positions and has a cavity (11) configured for receiving and discharging fluid, wherein the fluid distributor device has a first connector (4) serving as patient connector, a first assigned connector (10), which is assigned to the first connector (4) and serves as infusion connector, and a second connector (7) serving as analysis connector. In a first position of the inner component (12), a first bidirectional fluid connection is formed via the cavity (11) between the first connector (4) and the first assigned connector (10), and the cavity (11) is separated from the second connector (7) and from a second assigned connector (14), which is assigned to the second connector (7), and, in a second position, a second bidirectional fluid connection is formed via the cavity (11) between the second connector (7) and the second assigned connector (14), and the cavity (11) is separated from the first connector (4) and from the first assigned connector (10). The invention further relates to a method for operating a system for removal and infusion of body fluid.

Inventors:
SCHWEIGER GERD (AT)
Application Number:
PCT/EP2008/008228
Publication Date:
April 09, 2009
Filing Date:
September 26, 2008
Export Citation:
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Assignee:
ROCHE DIAGNOSTICS GMBH (DE)
HOFFMANN LA ROCHE (CH)
SCHWEIGER GERD (AT)
International Classes:
A61B5/15; A61M39/22; G01N35/10; F16K11/085
Domestic Patent References:
WO2006039310A22006-04-13
WO1991018632A11991-12-12
Foreign References:
EP0513789A21992-11-19
GB1512989A1978-06-01
US5466228A1995-11-14
US3834372A1974-09-10
US4573968A1986-03-04
US4608996A1986-09-02
FR2535848A11984-05-11
Other References:
See also references of EP 2192857A1
Attorney, Agent or Firm:
BOEHMERT & BOEHMERT (Thomas L, Hollerallee 32 Breman, DE)
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Claims:

Ansprüche

1. Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystem, insbesondere Blutentnahme- und Infusionssystem, mit einer Fluidverteilvorrichtung (1) mit einem äußeren Bauteil (13), an welchem mehrere Anschlüsse gebildet sind, und einem inneren Bauteil (12), welches wenigstens teilweise in einer Aufnahme in dem äußeren Bauteil (13) angeordnet ist, zwischen Stellungen verlagerbar ist und einen für eine Fluidaufhahme und -abgäbe konfigurierten Hohlraum (11) aufweist, wobei:

- an der Fluidverteilvorrichtung ein erster Anschluss (4) als ein patientenseitiger An- Schluss, ein erster zugeordneter Anschluss (10), welcher dem ersten Anschluss (4) zugeordnet ist, als ein infusionsseitiger Anschluss und ein zweiter Anschluss (7) als ein analysatorseitiger Anschluss gebildet sind,

- in einer ersten Stellung des inneren Bauteils (12) über den Hohlraum (11) zwischen dem ersten Anschluss (4) und dem ersten zugeordneten Anschluss (10) eine erste bidi- rektionale Fluidverbindung gebildet ist und der Hohlraum (11) getrennt ist von dem zweiten Anschluss (7) und einem zweiten zugeordneten Anschluss (14), welcher dem zweiten Anschluss (7) zugeordnet ist, und

- in einer zweiten Stellung über den Hohlraum (11) zwischen dem zweiten Anschluss (7) und dem zweiten zugeordneten Anschluss (14) eine zweite bidirektionale Fluid- Verbindung gebildet ist und der Hohlraum (11) getrennt ist von dem ersten Anschluss

(4) und dem ersten zugeordneten Anschluss (10).

2. System nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass mit dem Hohlraum (11) eine Kanalstruktur in dem inneren Bauteil (12) gebildet ist.

3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e nn z e i c hn et, dass in einer dritten Stellung der Hohlraum (11) in Fluidverbindung mit einem dritten Anschluss (15) steht, welcher konfiguriert ist, ein Funktionsfluid in den Hohlraum (11) zuzuführen, und getrennt ist von dem ersten Anschluss (4), dem ersten zugeordneten Anschluss (10), dem zweiten Anschluss (7) und dem zweiten zugeordneten Anschluss (14).

4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Stellung der Hohlraum (11) getrennt ist von dem dritten Anschluss (15).

5. System nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Stel- lung der Hohlraum (11) getrennt ist von dem dritten Anschluss (15).

6. System nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Bauteil (12) mittels einer Drehbewegung zwischen den Stellungen verlagerbar ist.

7. System nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Bauteil (12) in die Aufnahme formschlüssig eingepasst ist.

8. System nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass die erste Stellung und die zweite Stellung benachbarte Verlagerungsstellungen des inneren Bauteils (12) sind.

9. System nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (11) in Zwischenstellungen, welche von der ersten und der zweiten Stellung verschieden sind, als anschlussfreier Hohlraum gebildet ist.

10. System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (11) zwischen der ersten und der zweiten Stellung anschlussfrei über die Zwischenstellungen verlagerbar ist.

11. Verfahren zum Betreiben eines Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems, insbesondere eines Blutentnahme- und Infusionssystems, mit einer Fluidverteilvorrichtung (1) mit einem äußeren Bauteil (13), an welchem mehrere Anschlüsse gebildet sind, und einem inneren Bauteil (12), welches wenigstens teilweise in einer Aufnahme in dem äu- ßeren Bauteil (13) angeordnet ist, zwischen Stellungen verlagerbar ist und einen für eine

Fluidaufhahme und -abgäbe konfigurierten Hohlraum (11) aufweist, wobei an der Fluidverteilvorrichtung (1) ein erster Anschluss (4) als ein patientenseitiger Anschluss, ein erster zugeordneter Anschluss (10), welcher dem ersten Anschluss (4) zugeordnet ist, als ein

infusionsseitiger Anschluss und ein zweiter Anschluss (7) als ein analysatorseitiger An- schluss gebildet sind und wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:

- Anordnen des inneren Bauteils (12) in einer ersten Stellung, in welcher über den Hohlraum (11) zwischen dem ersten Anschluss (4) und dem ersten zugeordneten Anschluss (10) eine bidirektionale Fluidverbindung gebildet und der Hohlraum (11) getrennt wird von dem zweiten Anschluss (7) und einem zweiten zugeordneten Anschluss (14), welcher dem zweiten Anschluss (7) zugeordnet ist,

- Einbringen einer Körperflüssigkeitsprobe über den ersten Anschluss in den Hohlraum

(H), - Verlagern des inneren Bauteils (12) in eine zweite Stellung, in welcher der Hohlraum

(11) in Fluidverbindung mit dem zweiten Anschluss (7) steht, wobei der Hohlraum (11) beim Anordnen des inneren Bauteils (12) in der zweiten Stellung getrennt wird von dem ersten Anschluss (4) und dem ersten zugeordneten Anschluss (10),

- wenigstens teilweises Abgeben der Körperflüssigkeitsprobe aus dem inneren Hohl- räum (11) über den zweiten Anschluss (7) an eine Analyseeinrichtung (6),

- Verlagern des inneren Bauteils (12) in die erste Stellung und

- Bereitstellen einer Infusionsflüssigkeit mittels einer Infusionseinrichtung (9) an dem ersten zugeordneten Anschluss (10) für eine Abgabe über den Hohlraum (11) und den ersten Anschluss (4).

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das innere Bauteil (12) in eine dritte Stellung verlagert wird, in welcher der Hohlraum (11) in Fluidverbindung mit einem dritten Anschluss (15) steht, wobei der Hohlraum (11) beim Anordnen des inneren Bauteils (12) in der dritten Stellung getrennt wird von dem ersten Anschluss (4), dem ersten zugeordneten Anschluss (10), dem zweiten Anschluss (7) und dem zweiten zugeordneten Anschluss (14).

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 und 12, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass beim Einbringen der Körperflüssigkeitsprobe über den ersten Anschluss in den Hohlraum (11) eine entnommene Blutprobe eingebracht wird.

14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (11) mit einem Funktionsfluid gespült wird, indem dem Hohlraum (11) das Funktionsfluid zugeführt wird.

Description:

Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystem und Verfahren zum Betreiben

Die Erfindung bezieht sich auf ein Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystem sowie ein Verfahren zum Betreiben desselben.

Hintergrund der Erfindung

Fluidentnahmesysteme werden beispielsweise auf dem Gebiet der Medizin-, der Labor- oder der Analysetechnik verwendet. Zum Beispiel findet eine Anwendung in Systemen statt, die der Entnahme einer Probe einer Körperflüssigkeit sowie einer anschließend wahlweise ausgeführten Analyse der entnommenen Probe in einem hierfür geeigneten Analysegerät dienen. Insbesondere werden solche Systeme dafür genutzt, einem Patienten Blut zu entnehmen und wenigstens einen Teil des entnommenen Blutes in einem Blutanalysegerät zu untersuchen. In diesem Zusammenhang kann auch vorgesehen sein, dass die Blutentnahme kontinuierlich automatisiert erfolgt. Die Entnahme kann sowohl für arterielles als auch venöses Blut erfolgen. Eine anschließende Blutanalyse erfolgt, um handlungsrelevante Informationen über den Zustand des Patienten zu gewinnen, und ermöglicht daher eine gezielte Betreuung und Therapie. Mit Hilfe von in geeigneter Weise ausgestalteten Analysegeräten können verschiedene Blut- parameter untersucht werden, zu denen beispielsweise der Partialdruck von Sauerstoff und Kohlendioxid als auch die Sauerstoffsättigung gehören. Andere Parameter sind der pH- Wert, der Hämatokritwert oder der Gehalt an Natrium, Kalzium oder Kalium.

Kombiniert werden derartige Systeme zur Entnahme einer Probe der Körperflüssigkeit, bei- spielsweise einer Blutprobe, häufig mit Systemkomponenten für eine Infusion, wobei die Infusion gekoppelt an das Ergebnis der Analyse der entnommenen Körperflüssigkeitsprobe oder losgelöst hiervon ausführbar ist. In einem solchen System kann beispielsweise eine in Fluid- leitungen integrierte Komponente wie ein 3-Wegehahn zwischen Patient und genutzten Geräten vorgesehen sein, insbesondere dem Analysegerät und einer Infusionsvorrichtung. Mit der Komponente wird Einfluss auf den Strom der Flüssigkeiten in den Fluidleitungen genommen, die Patient und angeschlossene Geräte bedarfsweise verbinden.

In Verbindung mit einem Entnahme- und Infusionssystem besteht häufig die Anforderung, dem Patienten die Infusionslösung mit variabler Flussrate über eine Leitung zuzuführen. Mittels Umkehr der Flussrichtung in der Leitung kann dem Patienten Blut entnommen werden. Eine Verteil Vorrichtung in der Leitung dient dann dazu, eine Blutprobe bereitzustellen, die anschließend mit Hilfe eines Analysegerätes untersucht werden kann. Nach der Probennahme wird folgend auf eine erneute Flussrichtungsumkehr die Infusion fortgesetzt. Hierbei erfolgt gleichzeitig eine Säuberung der Fluidleitung von Blutresten.

Bei Vorrichtungen für die Entnahme einer Probe einer Körperflüssigkeit ist die Verwendung eines Septums bekannt. Hierbei wird die Probe aus der Fluidleitung unter Verwendung einer Kapillare oder einer Nadel entnommen, indem das Septum mittels der Kapillare oder der Nadel durchstochen wird, so dass die Kapillarenspitze oder die Nadelspitze in der Leitung in Kotakt mit der Körperflüssigkeit kommt. Nach der Entnahme durch die Kapillare oder die Nadel wird diese wieder aus dem Septum herausgezogen. Zur Wahrung der Sterilität muss die Kapillare oder die Nadel entweder vor jeder Entnahme desinfiziert werden, oder es wird für jede Entnahme ein neuer Einwegartikel genutzt. Hierbei treten Probleme dahingehend auf, dass die Außenseite des Septum auch zwischen zwei Probenentnahmen gegen Kontamination geschützt werden muss.

Es ist weiterhin bekannt, eine Körperflüssigkeitsprobe aus einer Fluidleitung zu entnehmen, indem die Probe durch ein überdruckventil aus der Leitung abgegeben wird. Die so entnommene Probe kann dann dem gewünschten Analysegerät zugeführt werden. Optional kann zusätzlich ein 3 -Wegehahn eingesetzt werden. Während das überdruckventil geöffnet ist, besteht bei diesem System eine direkte Fluidverbindung zwischen der Zuleitung zu dem Analy- segerät und dem Patienten. Dieses stellt ein inhärentes Sicherheitsrisiko dar. Weiterhin sind Probleme bei der Ventildichtung im Betrieb beobachtet worden, so dass es schwierig ist, hohe Anforderungen an die mit dem überdruckventil gebildete sterile Barriere zwischen Analysegerät und Patient zu erfüllen. Aus dem Dokument US 4,608,996 ist ein 3-Wegehahn für Fluide mit drei Stellungen bekannt. In jeder der drei Stellungen ist eine Fluidverbindung zwischen genau zwei von drei äußeren Anschlüssen gebildet, nämlich einem Probenanschluss, einen Patientenanschluss und einem Ausgangsanschluss.

Aus dem Dokument US 5,758,643 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum überwachen der Blutchemie bekannt. Das System ermöglicht die überwachung der Blutgase und Elektro- lyte. Es kann Blut aus dem Kreislauf des Patienten mittels Katheter und Pumpe entnehmen. Der Aufbau der Analyseeinheit beinhaltet mehrere Sensoren, um die verschiedenen Parameter zu bestimmen. Diese Einheit befindet sich in unmittelbarer Nähe des Patientenkatheters. Nach der Analyse wird der Rest des abgenommenen Blutes wieder reinfundiert und das System mit Infusionsflüssigkeit gespült. Eine interne überwachung ermöglicht es, den Patienten mit dem Analysator, mittels Anschlusssystemen unterschiedlicher Länge und unterschiedlichem Volumen zu verbinden.

Weiterhin ist aus dem Dokument US 5,165,406 eine Sensoranordnung für ein kombiniertes Infusions- und Blutanalysesystem bekannt. Eine Sensoranordnung weist eine Elektrodenanordnung auf, die in einem Elektrodenraum montiert ist.

Aus dem Dokument WO 2007/137285 A2 ist eine Ventilvorrichtung bekannt, bei der ein Bauteil mit einem Hohlraum in einem Gehäuse drehbar gelagert ist, so dass der Hohlraum in zwei Drehstellungen jeweils mit zwei in dem Gehäuse gebildeten öffnungen in Fluidverbin- dung gebracht werden kann. Drei der am Gehäuse gebildeten öffnungen verfügen über Anschlüsse, an die Fluidleitungen gekoppelt werden können.

In dem Dokument WO 91/18632 ist eine Ventileinrichtung beschrieben, bei der mittels eines Hohlraums in einem inneren Bauteil wahlweise zwei getrennte Fluidanschlusspaare verbunden werden können. Der Hohlraum ist gebildet, so dass ein Eingangsanschluss alternativ mit zwei Ausgängen verbunden werden kann.

Das Dokument US 3,834,372 offenbart eine Ventileinrichtung mit vier einander paarweise gegenüberliegend gebildeten Anschlüssen. In unterschiedlichen Ventilstellungen können über einen Hohlraum benachbart angeordnete oder einander gegenüberliegende Anschlüsse verbunden werden.

Auch im Dokument US 5,466,228 ist eine Ventileinrichtung beschrieben, bei der in einem Gehäuse, welches seinerseits über mehrere Anschlüsse verfügt, ein inneres Bauteil drehbar gelagert ist, in dem ein Hohlraum gebildet ist, um paarweise Anschlüsse zu verbinden. Der

Hohlraum ist derart ausgeführt, dass in bestimmten Stellungen benachbart angeordnete Anschlüsse des Gehäuses miteinander verbunden werden.

Zusammenfassung der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Körperflüssigkeitsentnahme- und Infüsionssystem mit einer Fluidverteilvorrichtung und ein Verfahren zum Betreiben des Systems zu schaffen, bei denen eine Körperflüssigkeitsprobe auch bei häufiger Nutzung zuverlässig und je nach Anwendungszweck in gewünschter Art und Weise sicher entnommen oder verteilt werden kann. Hierbei soll des weiteren die Einhaltung hoher Sterilitätsanforderungen ermöglicht sein.

Die Erfindung umfasst den Gedanken eines Körperfiüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems, insbesondere eines Blutentnahme- und Infusionssystems, mit einer Fluidverteilvorrichtung mit einem äußeren Bauteil, an welchem mehrere Anschlüsse gebildet sind, und einem inneren Bauteil, welches wenigstens teilweise in einer Aufnahme in dem äußeren Bauteil angeordnet ist, zwischen Stellungen verlagerbar ist und einen für eine Fluidaufhahme und - abgäbe konfigurierten Hohlraum aufweist, wobei:

- an der Fluidverteilvorrichtung ein erster Anschluss als ein patientenseitiger Anschluss, ein erster zugeordneter Anschluss, welcher dem ersten Anschluss zugeordnet ist, als ein infu- sionsseitiger Anschluss und ein zweiter Anschluss als ein analysatorseitiger Anschluss gebildet sind,

- in einer ersten Stellung des inneren Bauteils über den Hohlraum zwischen dem ersten Anschluss und dem ersten zugeordneten Anschluss eine erste bidirektionale Fluidverbindung gebildet ist und der Hohlraum getrennt ist von dem zweiten Anschluss und einem zweiten zugeordneten Anschluss, welcher dem zweiten Anschluss zugeordnet ist, und

- in einer zweiten Stellung über den Hohlraum zwischen dem zweiten Anschluss und dem zweiten zugeordneten Anschluss eine zweite bidirektionale Fluidverbindung gebildet ist und der Hohlraum getrennt ist von dem ersten Anschluss und dem ersten zugeordneten Anschluss.

über den patientenseitigen Anschluss gelangt eine Körperflüssigkeit des Patienten, insbesondere Blut, zu der Fluidverteilvorrichtung, nämlich in den Hohlraum. Wenn das System zur Infusion genutzt wird, dient der patientenseitige Anschluss weiterhin dazu, eine über den infusi-

onsseitigen Anschluss zugeführte Infüsionsflüssigkeit in eine Leitung zu dem Patienten einzuspeisen. Der analysatorseitige Anschluss dient zur Abgabe einer entnommenen Probe an eine Analyseeinrichtung, bedarfsweise über ein geeignetes Leitungssystem. Mit Hilfe der Analyseeinrichtung wird die Körperflüssigkeitsprobe analysiert.

Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Betreiben eines Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems, insbesondere eines Blutentnahme- und Infusionssystems geschaffen, mit einer Fluidverteilvorrichtung mit einem äußeren Bauteil, an welchem mehrere Anschlüsse gebildet sind, und einem inneren Bauteil, welches wenigstens teilweise in einer Aufnahme in dem äußeren Bauteil angeordnet ist, zwischen Stellungen verlagerbar ist und einen für eine Fluidaufnahme und -abgäbe konfigurierten Hohlraum aufweist, wobei an der Fluidverteilvorrichtung ein erster Anschluss als ein patientenseitiger Anschluss, ein erster zugeordneter Anschluss, welcher dem ersten Anschluss zugeordnet ist, als ein infusionsseiti- ger Anschluss und ein zweiter Anschluss als ein analysatorseitiger Anschluss gebildet sind und wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:

- Anordnen des inneren Bauteils in einer ersten Stellung, in welcher über den Hohlraum zwischen dem ersten Anschluss und dem ersten zugeordneten Anschluss eine bidirektionale Fluidverbindung gebildet und der Hohlraum getrennt wird von dem zweiten Anschluss und einem zweiten zugeordneten Anschluss, welcher dem zweiten Anschluss zu- geordnet ist,

- Einbringen einer Körperflüssigkeitsprobe über den ersten Anschluss in den Hohlraum,

- Verlagern des inneren Bauteils in eine zweite Stellung, in welcher der Hohlraum in Fluidverbindung mit dem zweiten Anschluss steht, wobei der Hohlraum beim Anordnen des inneren Bauteils in der zweiten Stellung getrennt wird von dem ersten Anschluss und dem ersten zugeordneten Anschluss,

- wenigstens teilweises Abgeben der Körperflüssigkeitsprobe aus dem inneren Hohlraum über den zweiten Anschluss an ein Analyseeinrichtung,

- Verlagern des inneren Bauteils in die erste Stellung und

- Bereitstellen einer Infusionsflüssigkeit mittels einer Infusionseinrichtung an dem ersten zugeordneten Anschluss für eine Abgabe über den Hohlraum und den ersten Anschluss.

Das Verfahren kann in einer bevorzugten Ausgestaltung einen Schritt umfassen, welcher als Spülschritt ausgeführt wird, zum Beispiel mittels einer physiologischen Salzlösung oder einer

Infusionslösung, und bei dem der Hohlraum, einschließlich der in der gewählten Stellung ankoppelnden Anschlüsse, luftfrei gemacht werden, wodurch Luftblasen vermieden werden. Der Spülschritt kann ausgeführt werden, wenn der Hohlraum in beiden Endbereichen jeweils mit einem Anschluss verbunden ist, so dass das Spülfluid durch den Hohlraum hindurch von dem einen zu dem anderen Anschluss fließt. Aber auch ein Einströmen und Ausströmen des Spülfluids durch den gleichen Anschluss kann vorgesehen sein, wenn zum Beispiel der Hohlraum in der zum Spülen gewählten Stellung mit nur einem Anschluss in Verbindung steht.

Mit dem vorgeschlagen System ist es für den Benutzer auf einfache Art und Weise ermög- licht, die Körperfiüssigkeitsprobe mittels Einströmen der Körperflüssigkeit in den Hohlraum zu sammeln und anschließend mit Hilfe einer Verlagerung des inneren Bauteils die gesammelte Körperflüssigkeitsprobe ganz oder teilweise über den zweiten Anschluss abzugeben. Ein Durchfluss zwischen dem ersten und dem ersten zugeordneten Anschluss ist mittels der bidirektionalen Fluidverbindung über den Hohlraum der Fluidverteilvorrichtung ermöglicht, der im Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystem je nach Flussrichtung zur Entnahme einer Körperflüssigkeit oder zum Infundieren einer Flüssigkeit nutzbar ist. Beim Infundieren erfolgt nicht notwendigerweise das Einbringen einer Infusionsflüssigkeit zu therapeutischen Zwecken, auch wenn die Fluidverteilvorrichtung ebenfalls in einer solchen Anwendung nutzbar ist. Vielmehr kann eine Flüssigkeit in die Fluidverteilvorrichtung eingebracht werden, um Reste der Körperflüssigkeit in den Körper zurück zu spülen.

Bei der Entnahme der Körperflüssigkeitsprobe, zum Beispiel einer Blutabnahme bei einem Patienten, kann über den ersten zugeordneten Anschluss ein Unterdruck aufgegeben werden, um für die Entnahme einen Sog zu erzeugen, der dazu führt, dass die Körperflüssigkeit in den Hohlraum einströmt. Hohe Sterilitätsanforderungen werden hierbei erfüllt, da weder in der Stellung noch in der zweiten Stellung eine Fluidverbindung zwischen dem ersten Anschluss und dem zweiten Anschluss besteht. In den Stellungen steht der Hohlraum, in welchem sich die Körperflüssigkeitsprobe sammelt, lediglich mit einem der Anschlüsse in Fluidverbindung. Ein direkter Fluss zwischen den Anschlüssen ist so wirksam unterbunden, wodurch eine ef- fektive Barriere zwischen den Anschlüssen gebildet ist.

Das innere Bauteil mit dem Hohlraum kann in einer möglichen Ausgestaltung aus einem Vollmaterial hergestellt sein, in welches in einer einfachen Ausführung eine Bohrung für den

Hohlraum eingebracht ist. Eine andere Ausfuhrungsform sieht vor, dass das innere Bauteil als Spritzgussbauteil ausgeführt ist, so dass die Hohlraumstruktur wenigstens teilweise durch ein Werkzeug vorgegeben ist, in welches ein Kunststoffmaterial bei der Herstellung eingebracht wird.

über den zweiten zugeordneten Anschluss kann der Hohlraum im Betrieb in einer Ausgestaltung mit Druck beaufschlagt werden, welcher insbesondere zum Ausdrücken der Körperflüssigkeitsprobe aus dem Hohlraum über den zweiten Anschluss dienen kann. Beispielsweise dient die Druckbeaufschlagung hierbei dazu, die Fluidprobe dem Analysegerät zuzuführen.

Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass mit dem Hohlraum eine Kanalstruktur in dem inneren Bauteil gebildet ist. In einer einfachen Fortbildung handelt es sich bei der Kanalstruktur um einen das innere Bauteil durchsetzenden, geraden Kanal, beispielsweise in Form einer Bohrung. Die Kanalstruktur ist in nahezu beliebiger Weise ausgestaltbar und kann mit einer oder mehrerer öffnungen gebildet sein, durch welche die Körperflüssigkeitsprobe in den Hohlraum ein- oder ausströmen kann.

Bevorzugt sieht eine Fortbildung der Erfindung vor, dass in einer dritten Stellung der Hohlraum in Fluidverbindung mit einem dritten Anschluss steht, welcher konfiguriert ist, ein Funktionsfluid in den Hohlraum zuzuführen, und getrennt ist von dem ersten Anschluss, dem ersten zugeordneten Anschluss, dem zweiten Anschluss und dem zweiten zugeordneten Anschluss. Beim Vorsehen des dritten Anschlusses ist der Hohlraum in der ersten und / oder der zweiten Stellung bevorzugt hiervon getrennt.

Eine Fortbildung der Erfindung kann vorsehen, dass das innere Bauteil mittels einer Drehbewegung zwischen den Stellungen verlagerbar ist. Ein hierfür geeignetes inneres Bauteil weist beispielsweise im wesentlichen die Form eines Zylinders auf, welcher in einem von dem äußeren Bauteil gebildeten Gehäuse angeordnet ist, zweckmäßig passgenau. In Anlehnung an die Zylinderform des inneren Bauteils kann das äußere Bauteil insgesamt einen runden Quer- schnitt aufweisen, wobei auf der äußeren Umlauffläche die Anschlüsse gebildet sind.

Eine Weiterbildung der Erfindung kann vorsehen, dass das innere Bauteil in die Aufnahme formschlüssig eingepasst ist. Die formschlüssige Einpassung optimiert den Schutz gegen ein

nicht beabsichtigtes überströmen des Fluids zwischen dem ersten und dem zweiten An- schluss. Hierbei ist das innere Bauteil zweckmäßig so eingepasst, dass die Verlagerung zwischen der Stellung und der weiteren Stellung nur unter überwindung von Reibungskräften möglich ist, wodurch ein unbeabsichtigtes Verlagern zwischen den Stellungen, beispielsweise aufgrund von Vibrationen des Systems oder durch bloßes Anstoßen, vermieden ist. Auf diese Weise wird die Betriebssicherheit erhöht.

Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die erste Stellung und die zweite Stellung benachbarte Verlagerungsstellungen des inneren Bauteils sind. Beispielsweise sind die erste Stellung und die zweite Stellung zwei benachbarte Rastposition des inneren Bauteils in dem äußeren Bauteil. Die verschiedenen Verlagerungsstellungen des inneren Bauteils sind beispielsweise dadurch charakterisiert, dass in ihnen jeweils eine Fluidverbindung zwischen dem Hohlraum und irgendeinem Anschluss besteht, der an dem äußeren Bauteil gebildet ist.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Hohlraum in Zwischenstellungen, welche von der ersten und der zweiten Stellung verschieden sind, als anschlussfreier Hohlraum gebildet ist. Bei den Zwischenstellungen handelt es sich in einer Ausführungsform um Stellungen des inneren Bauteils, die von dem inneren Bauteil relative zu dem äußeren Bauteil eingenommen werden können, in denen der Hohlraum aber nicht mit einem an dem äußeren Bauteil gebildeten Anschluss in Fluidverbindung steht. Insoweit kann in den Zwischenstellungen weder Fluid über einen Anschluss in den Hohlraum einströmen, noch diesen verlassen. In einer Ausführungsform kann dieses zweckmäßig dadurch erreicht werden, dass eine den Zugang zum Hohlraum liefernde öffnung in den Zwischenstellungen stets von einem an dem äußeren Bauteil gebildeten Oberflächenabschnitt verschlossen ist. Zweckmäßig berühren sich in einer Weiterbildung hierbei die öffnung umgebende Oberflächenabschnitte des inneren Bauteil mit zugeordneten Oberflächenabschnitten des äußeren Bauteils, wodurch die Abdichtung des Hohlraums weiter optimiert.

Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Hohlraum zwischen der ersten und der zweiten Stellung anschlussfrei über die Zwischenstellungen verlagerbar ist. Dieses bedeutet, dass der Hohlraum während der Verlagerung zwischen den Stellungen, was über die Zwischenstellungen erfolgt, mit keinem Anschluss in Fluidverbin-

dung tritt. Des weiteren kann vorgesehen sein, dass das Ausbilden der Fluidverbindung zwischen dem Hohlraum und einem Anschluss, mit dem der Hohlraum aufgrund der Verlagerung des inneren Bauteils neu verbunden wird, erst erfolgt, wenn die Fluidverbindung des Hohlraums zum vorangehend mit dem Hohlraum verbundenen Anschluss vollständig unterbrochen ist. Hierdurch wird insbesondere einen mögliche Kontamination des Fluids im Hohlraum vermieden. Ergänzend oder alternativ kann vorgesehen sein, dass der Hohlraum zwischen der zweiten und der dritten Stellung und / oder der ersten und der dritten Stellung anschlussfrei über die Zwischenstellungen verlagerbar ist.

Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Hohlraum in der dritten Stellung in Fluidverbindung mit einem dritten zugeordneten Anschluss steht, welcher dem dritten Anschluss zugeordnet ist, wodurch über den Hohlraum eine bidirektionale Fluidverbindung zwischen dem dritten Anschluss und dem dritten zugeordneten Anschluss gebildet ist. Auf diese Weise ist eine durchgehende Fluidverbindung zwischen dem dritten Anschluss und dem dritten zugeordneten Anschluss geschaffen, so dass der Hohlraum beispielsweise von dem Funktionsfluid in einer Flussrichtung oder einer entgegengesetzten Flussrichtung durchströmt werden kann.

Für Ausgestaltungen des Verfahrens zum Betreiben des Körperflüssigkeitsentnahme- und In- fusionssystems nach den abhängigen Unteransprüchen gelten die in Verbindung zughörigen Merkmalen vorangehend gemachten Erläuterungen entsprechend. Je nach Anwendungsfall können darüber hinausgehende Verfahrensgestaltungen bei der Nutzung der Verteilvorrichtung und der wahlweise angeschlossenen Geräte und Leitungssysteme vorgesehen sein, welche sich die konstruktiven Ausgestaltungsvarianten der und Anschlussmöglichkeiten für die Verteilvoπϊchtung zu Nutze machen.

Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems mit einer Fluidverteilvorrichtung, wobei eine Fluidverbindung zwischen einem ersten Anschluss und einem ersten zugeordneten Anschluss gebildet ist,

Fig. 2 eine schematische Darstellung des Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems aus Fig. 1 , wobei eine Fluidverbindung zwischen einem zweiten Anschluss und einem zweiten zugeordneten Anschluss gebildet ist,

Fig. 3 eine schematische Darstellung des Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssys- tems aus Fig. 2, wobei eine Körperflüssigkeitsprobe über den zweiten Anschluss abgegeben wird,

Fig. 4 eine schematische Darstellung des Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems aus Fig. 1, wobei zwischen einem Dritten Anschluss und einem dritten zugeordneten Anschluss eine Fluidverbindung gebildet ist, Fig. 5 eine schematische Darstellung des Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems aus Fig. 4, wobei eine Infusionslösung eingebracht ist,

Fig. 6 eine schematische Darstellung des Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems aus Fig. 5, wobei nun eine Fluidverbindung zwischen dem ersten Anschluss und dem zugeordneten ersten Anschluss gebildet ist, Fig. 7 eine schematische Darstellung des Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems aus Fig. 6, wobei eine Infusion fortgesetzt wird,

Fig. 8 eine schematische Darstellung des Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems nach Fig. 1, wobei eine verminderte Anzahl von Anschlüsse gebildet ist, und

Fig. 9 eine schematische Darstellung des Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssys- tems nach Fig. 1, wobei zusätzliche, einander zugeordnete Anschlüsse gebildet sind.

Ln Folgenden wird eines Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems mit einer Fluid- verteilvorrichtung unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 7 näher erläutert. Hierbei werden für gleiche Merkmale dieselben Bezugszeichen verwendet.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Fluidverteilvorrichtung 1, mit welcher eine Körperflüssigkeit, insbesondere Blut, in dem System mit mehreren Fluidleitungen verteilt werden kann. Gemäß der schematischen Darstellung in Fig. 1 ist die Fluidverteilvorrichtung 1 patientenseitig über ein patientenseitiges Leitungssystem 2 mit einem Patienten 3 verbunden. Das patientenseitige Leitungssystem 2 ist mit einem ersten Anschluss 4 verbunden. Analysa- torseitig ist die Fluidverteilvorrichtung 1 über ein analysatorseitiges Leitungssystem 5 mit einem Analysegerät 6 verbunden, welches eingerichtet ist, ein über die Verteilvorrichtung 1 an das Analysegerät 6 abgegebenes Fluid zu analysieren, beispielsweise eine Blutprobe. Das

analysatorseitige Leitungssystem 5 ist an einen zweiten Anschluss 7 gekoppelt. Weiterhin ist die Fluidverteilvorrichtung 1 gemäß Fig. 1 infüsionsseitig über ein infusionsseitiges Leitungssystem 8 an eine Infusionseinrichtung 9 gekoppelt. Auf diese Weise kann über das infusions- seitige Leitungssystem 8, welches an einen ersten zugeordneten Anschluss 10 angeschlossen ist, eine Infusionslösung durch einen Hohlraum 11, der seinerseits in einem inneren Bauteil 12 gebildet ist, zu dem patientenseitigen Leitungssystem 2 geführt werden. Bei umgekehrter Strömungsrichtung gelangt über den ersten Anschluss 4 eine Körperflüssigkeit des Patienten 3 in den Hohlraum 11, beispielsweise Blut.

Gemäß Fig. 1 sind an einem ein Gehäuse bildenden, äußeren Bauteil 13, in welchem das innere Bauteil 12 mit dem Hohlraum 11 drehbar gelagert ist, weiterhin ein zweiter zugeordneter Anschluss 14 sowie ein dritter Anschluss 15 und ein dritter zugeordneter Anschluss 16 gebildet. Einem oder mehreren der Anschlüsse, beispielsweise dem zweiten zugeordneten Anschluss 14 oder dem dritten Anschluss 15, können geeignete Ventile vorgeschaltet sein, insbe- sondere zur Ausbildung von getrennten Kreisläufen für unterschiedliche Funktionsfluide.

Das äußere Bauteil 13 und das innere Bauteil 12 sind beispielsweise als Spritzgussbauteile aus einem Kunststoff ausgeführt. Das innere Bauteil 12 ist passgenau in das äußere Bauteil 13 eingelassen. Mittels Drehen kann das innere Bauteil 12 unter überwindung der Reibungskräf- te zwischen zugeordneten Oberflächen von innerem und äußerem Bauteil 12, 13 in verschiedene Drehstellungen gebracht werden, in denen der Hohlraum 11 bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform mit jeweiligen Anschlüssen in Fluidverbindung steht. In Zwischenstellung (nicht dargestellt) ist der Hohlraum 11 so positioniert, dass keine Fluidverbindung zu einem der Anschlüsse besteht.

Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung des Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems aus Fig. 1, wobei das innere Bauteil 12 mittels Drehen in eine Verlagerungsstellung gebracht ist, in welcher eine Fluidverbindung zwischen dem zweiten Anschluss 7 und dem zweiten zugeordneten Anschluss 14 gebildet ist. Nachdem in der in Fig. 1 gezeigten Verlage- rungsstellung des inneren Bauteils 12 eine Blutprobe in den Hohlraum 11 eingeströmt ist, kann diese nun über den zweiten Anschluss 7 dem analysatorseitigen Leitungssystem 5 und schließlich dem Analysegerät 6 zugeführt werden, insbesondere mittels Druckbeaufschlagung über den zweiten zugeordneten Anschluss 14, was in Fig. 3 schematisch gezeigt ist.

Unter Ausnutzung der Fig. 2 dargestellten Stellung des Hohlraums 11 oder einer anderen Stellung, welche den Hohlraum 11 von dem ersten Anschluss 4 trennt, können Funktionsflüssigkeiten in das Analysegerät 6 eingebracht werden, zum Beispiel eine Kalibrierflüssigkeit zum Kalibrieren oder eine Kontrollflüssigkeit.

Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung des Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems aus Fig. 1, wobei nun das innere Bauteil 12 in eine Verlagerungsstellung gebracht ist, in welcher über den Hohlraum 11 eine Fluidverbindung zwischen dem dritten Anschluss 15 und dem dritten zugeordneten Anschluss 16 gebildet ist. In dieser Verlagerungsstellung befindet sich das innere Bauteil 12 in einer Reinigungsposition, in welcher über den dritten Anschluss 15 ein Reinigungsfluid eingebracht werden kann. Auf diese Weise wird der Hohlraum 11 gewaschen. Weiterhin kann ein Desinfektionsmittel eingebracht werden. Ein Reinigungs- oder Waschflüssigkeit kann auch über den dritten Anschluss 15 eingebracht werden (vgl. Stellung des Hohlraums 11 in Fig. 2), wodurch eine Reinigung oder Spülung des analysatorseitigen Leitungssystems 5 realisiert werden kann.

Schließlich wird, was in Fig. 5 schematisch gezeigt ist, der Hohlraum 11 mit Infusionslösung oder einer Kochsalzlösung ausgespült, um im Infusionskanal Luftblasen zu vermeiden. Hier- bei kann das Einbringen der Infusionslösung auch dazu dienen, einen in dem Hohlraum 11 verbliebenen Rest der Körperflüssigkeit in den Körper des Patienten zurück zu spülen. Insoweit handelt es sich dann nicht um eine Infusionsflüssigkeit zu therapeutischen Zwecken, welche auch als Spülflüssigkeit bezeichnet werden kann.

Fig. 6 zeigt dann schematisch, wie der Hohlraum 11, welcher mit der Infusionslösung oder der Kochsalzlösung gefüllt ist, nun wieder mit dem ersten Anschluss 4 und dem ersten zugeordneten Anschluss 8 in Fluidverbindung steht, um eine Infusion fortzusetzen, was dann in Fig. 7 schematisch gezeigt ist.

Die Fluidverteilvorrichtung 1 in dem Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystem aus den Fig. 1 bis 7 kann in Anlehnung an die vorangehenden Ausführungen oder wahlweise abweichend hiervon gemäß der in Tabelle 1 schematisch aufgezeigten Art und Weise betrieben

werden. Hierbei sind in der Spalte „Stellung" unter Verwendung der entsprechenden Bezugszeichen die mit dem Hohlraum 11 in Verbindung stehenden Anschlüsse genannt.

Tabelle 1

Am dritten Anschluss 15 können ein oder mehrere Ventile angeschlossen sein, so dass wahlweise Luft oder eine von mehreren Funktionsflüssigkeiten eingebracht werden können. Optional handelt es sich bei der Waschflüssigkeit und der Infusionsflüssigkeit um ein und dieselbe Flüssigkeit. Zur Initialisierung (Inbetriebnahme) der erläuterten Anordnung mit der Fluidver- teilvorrichtung 1 sind üblicherweise hier nicht näher ausgeführte, dem Schritt 1 vorgelagerte Schritte vorgesehen. Zur Abkopplung der erläuterten Anordnung gibt es hier nicht näher ausgeführte, dem der Schritte 1 bis 15 nachgelagerte Schritte.

Fig. 8 zeigt eine schematische Darstellung einer Fluidverteilvorrichtung 1, wobei eine verminderte Anzahl von Anschlüsse gebildet ist. Die Fluidverteilvorrichtung 1 aus Fig. 8 kann gemäß der in Tabelle 2 schematisch aufgezeigten Art und Weise betrieben werden. Hierbei sind wieder in der Spalte „Stellung" unter Verwendung der entsprechenden Bezugszeichen die mit dem Hohlraum 11 in Verbindung stehenden Anschlüsse genannt.

Tabelle 2

Am zweiten zugeordneten Anschluss 14 können ein oder mehrere Ventile angeschlossen sein, so dass wahlweise Luft oder eine von mehreren Funktionsflüssigkeiten eingebracht werden können. Optional handelt es sich bei der Waschflüssigkeit und Infusionsflüssigkeit um ein und dieselbe Flüssigkeit. Zur Initialisierung (Inbetriebnahme) der erläuterten Anordnung mit der Fluidverteilvorrichtung 1 gibt es hier nicht näher ausgeführte, dem Schritt 1 vorgelagerte Schritte. Zur Abkopplung der erläuterten Anordnung können hier nicht näher ausgeführte, einem der Schritte 1 bis 10 nachgelagerte Schritte vorgesehen sein.

Fig. 9 zeigt eine schematische Darstellung des Körperflüssigkeitsentnahme- und Infusionssystems nach Fig. 1, wobei zusätzliche, einander zugeordnete Anschlüsse 17, 18 und 19, 20 gebildet sind. Unter Verwendung der zusätzlichen, einander zugeordneten Anschlüsse 17, 18 und 19, 20 können weitere separate Kreisläufe realisiert werden.

Die vorangehend beschriebenen Betriebszyklen der Verteilvorrichtung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen bilden bevorzugte Ausgestaltungen, die jedoch anderen Anforderungen im konkreten Anwendungsfall geändert und angepasst werden können.

Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung sein.