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Patent Searching and Data


Title:
SYSTEM FOR SINTERING METAL OR CERAMICS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/053950
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for the oxygen-free sintering of metal or ceramics, particularly in the field of dental technology, in which a sintering chamber that can be supplied with protective gas is formed from a base plate and a hood. This protective gas can be introduced by means of a protective gas inlet and conducted away via a protective gas outlet, with a flow channel and/or a flow gap being located between said protective gas inlet and protective gas outlet.

Inventors:
WOLZ STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/070429
Publication Date:
April 18, 2013
Filing Date:
October 15, 2012
Export Citation:
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Assignee:
WDT WOLZ DENTAL TECHNIK GMBH (DE)
International Classes:
A61C13/00; A61C13/20; B22F3/00; B22F3/10; C04B35/64; F27B5/04; F27B5/16; F27B14/04; F27B17/02; F27D5/00
Domestic Patent References:
WO2011020688A12011-02-24
WO2011020688A12011-02-24
Foreign References:
EP0524438A21993-01-27
DE202010002533U12010-05-27
DE202010007606U12010-09-02
DE202011005465U12011-06-29
Attorney, Agent or Firm:
GÖTZ, LL. M., Georg (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Vorrichtung zum sauerstofffreien Sintern von Metall oder Keramik, insbesondere für die Dentaltechnik, bei der ein mit Schutzgas

beaufschlagbarer Sinterraum (10) durch eine Bodenplatte (2) und eine Haube (1 ) gebildet ist, wobei das Schutzgas mittels einer Schutzgaszufuhr (6) einleitbar und über eine Schutzgasabfuhr (9) abführbar ist, wobei zwischen der Schutzgaszufuhr (6) und der Schutzgasabfuhr (9) ein

Strömungskanal (8') und/oder ein Strömungsspalt (8) angeordnet sind.

Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der

Strömungskanal (8') und/oder Strömungsspalt (8) das Schutzgas zur Erzeugung eines Venturieffektes an einer Bohrung (7) vorbeigeleitet wird, die vorzugsweise mit der Schutzgasabfuhr (9) in Verbindung steht.

Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich zwischen der Bodenplatte (2) und

Tiegelschalen-Tragmittel (15) oder einem Sintertiegel (5) der

Strömungsspalt (8) und/oder der Strömungskanal (8') befinden, der beziehungsweise die an mindestens einer Schutzgaszufuhr (6) und/oder Schutzgasabfuhr (9) vorbeiführen.

Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungsspalt (8) und/oder der

Strömungskanal (8') zumindest teilweise als Umlaufspalt (13) gestaltet sind, indem sie um eine Mittelachse geführt sind.

Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (8') sich in einen

Strömungsspalt (8) erweitert.

Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sintertiegel (5) auf dem oder den Tiegelschalen- Tragmitteln (15) oder auf einer Bodenplatte (2) aufliegt.

7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Tiegelschalen-Tragmittel (15) oder der

Sintertiegel (5) zur Bodenplatte (2) hin mindestens zwei diskrete

Einzelfüße (12) oder einen um eine Achse umlaufenden Ringfuß (14) besitzt.

8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Tiegelschalen-Tragmittel (15) mehrere

Einzelteile, zum Beispiel eine Trägerplatte (4) und eine Deckplatte (3), umfasst. 9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass ein oder mehrere zu sinternden Objekte mindestens durch eine Haube (1 ,16) geschützt sind.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (16) auf dem Sintertiegel (5) aufliegt und somit die zu sinternden Objekte umgibt.

1 1 . Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass eine auf der Bodenplatte (2) aufliegende

Außenhaube (1 ) eine auf dem Sintertiegel (5) aufliegende Innenhaube (16) umgibt. 12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Durchgänge der Schutzgaszufuhr (6) und der Schutzgasabfuhr (9) sowie des Strömungsspalts (8), Strömungskanals (8') oder Umlaufspalts (13) jeweils eine quer zur Strömungsrichtung

verlaufende, lichte Innenweite aufweisen, wobei die Innenweiten der Schutzgaszufuhr- oder Schutzgasabfuhr-Durchgänge weiter sind als die

Innenweiten des Strömungsspalts (8), Umlaufspalts (13) oder

Strömungskanals (8').

13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Schutzgaszufuhr (6) und/oder Schutzgasabfuhr (9) an einer Außenfläche der Haube (1 ) angeordnet sind.

14. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass sich der Strömungsspalt (8), Umlaufspalt (13) oder

Strömungskanal (8') oberhalb von einer unvermeidbaren, diskreten oder kontinuierlich umlaufenden Undichtigkeit bei einer Auflagefläche (1 1 ) zwischen der Haube (1 ) und Bodenplatte (2) erstreckt.

15. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die gegenüberliegenden vertikalen Seiten der Haube

(1 ) und des Sintertiegels (5) einen Abstand von 0.05 bis 0.2 mm aufweisen.

16. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass Leitungen für die Schutzgaszufuhr (6) und

Schutzgasabfuhr (9) mit Ventilen versehen sind, um eine kontrollierte Kohlenstoffverbrennung zu erzielen.

17. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der Sinterraum (10) als Einheit aus dem Sinterofen entnehmbar ist.

18. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Haube (1 ) und/oder der Sintertiegel (5) entweder rekristallisiertes Siliziumkarbid oder Kanthai beinhaltet.

19. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Vorrichtung die Werkstoffe X8CrAI20-5 oder ähnliche Legierungen und/oder NiCr25FeAIY beinhaltet. 20. Verwendung der Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, zur Erzielung eines Abführens von Sauerstoffpartikeln im Sinterraum (10), indem beim mit dem Sinterraum (10) in Wirkungsverbindung tretenden Schutzgas eine Erhöhung der Fließgeschwindigkeit und Erniedrigung des Druckes herbeigeführt werden.

21 . Verwendung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Strömungsspalt (8) oder den Strömungskanal (8') mittels des eingeleiteten Schutzgases etwa eindringender Sauerstoff abtransportiert wird, wobei eine etwa aufgewirbelte Sauerstoffrestmenge über eine mit der

Schutzgasabfuhr (9) in Verbindung stehende Bohrung (7) abgeführt wird, welche in dem oder den Tiegelschalen-Tragmitteln (15) angeordnet ist.

22. Verwendung nach Anspruch 20 oder 21 , dadurch gekennzeichnet, dass der Sintervorgang im Temperaturbereich von 1250°C bis 1370°C, vorzugsweise von 1340°C bis 1350°C, durchgeführt wird.

23. Verwendung nach einem der vorangehenden Ansprüche zur Erzeugung einer Schutzgas-Konvektionsströmung im Sinterraum (10) und/oder entlang der Innenseite der Haube (1 ), gegebenenfalls in

Wirkungsverbindung mit vorzugsweise außerhalb der Haube (1 ) angeordneten, einem oder mehreren Heizelementen (20) oder sonstigen aktiven Wärmequellen.

24. Verwendung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der

Wärme-Einfluss der einen oder mehreren Wärmequellen im Bereich der Schutzgaszufuhr (6) konzentriert oder fokussiert wird.

Description:
System zum Sintern von Metall oder Keramik

[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum sauerstofffreien Sintern von Metall oder Keramik, insbesondere für die Dentaltechnik. Bei dieser Vorrichtung ist ein mit Schutzgas beaufschlagbarer Sinterraum durch eine Bodenplatte und eine Haube gebildet. Das Schutzgas ist mittels einer Schutzgaszufuhr einleitbar und über eine Schutzgasabfuhr abführbar. Zwischen der Schutzgaszufuhr und der Schutzgasabfuhr sind ein Strömungskanal und/oder ein Strömungsspalt angeordnet. Ferner betrifft die Erfindung eine Verwendung der genannten Vorrichtung.

[0002] Sinteröfen sowie deren dazugehöriger Sinterprozess werden vor allem in der Pulvermetallurgie und in der Keramikindustrie eingesetzt. Bei der Herstellung von Sintergegenständen findet ein oberflächliches Zusammenwachsen von Material körnern durch Diffusion von Material an den Kontaktpunkten statt, wodurch ein fester Körper entsteht. Die Verschmelzung findet bei Temperaturen knapp unterhalb des Schmelzpunktes des jeweiligen Materials in einem Sinterofen statt. Es ist üblich bei der Herstellung von Sintermetallgegenständen aus Metallpulver den Sintervorgang unter Schutzgasatmosphäre durchzuführen. Hierbei wird in der Regel Argon als billigstes Edelgas eingesetzt. Die Erfahrung mit diesem Verfahren hat aber gezeigt, dass selbst bei extremer Flutung des Innenraumes eines Sinterofens noch Restsauerstoff vorhanden ist, der zur Verfärbung und Oxidation des Sinterobjekts führt. Dieser Effekt ist insbesondere in der Dentaltechnik störend, wo die Sintertechnik für verschiedene Arbeiten eingesetzt wird. Eine Alternative zur Verwendung von Schutzgas bietet die Sinterung unter Vakuum.

[0003] Prinzipiell sind schon Sinteröfen bekannt, die ein vollkommen sauerstofffreies Sintern ermöglichen. Ein Einsatz dieser aufwendigen Öfen, die für wissenschaftliche Untersuchungen entwickelt wurden, verbietet sich schon aus Kostengründen in der Dentaltechnik. [0004] Es wurden verschiedene Vorschläge gemacht, um ein sauerstofffreies Sintern zu ermöglichen. Gemäß der Druckschriften DE 20 2010 002 533 U1 , DE 20 2010 007 606 U1 , WO 201 1/020688 A1 sowie DE 20 201 1 005 465 U1 wurde eine beachtliche Verbesserung der Sauerstofffreiheit erzielt. Die Grundidee der Druckschriften besteht darin, den Sinterraum, in dem das Produkt gesintert wird, von dem eigentlichen Sinterofen zu trennen. Mit dieser Technik gelingt es dennoch nicht vollständig, eine Diffusion von Sauerstoff in den Sinterraum zu verhindern.

[0005] Es ist daher Aufgabe der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung, eine Sauerstofffreiheit in Sinteröfen während eines Sintervorgangs mit einfachen Mitteln zu erzielen, wie sie nur bei aufwendigen Sintervorrichtungen möglich ist.

[0006] Zur Lösung der Aufgabe wird die im Anspruch 1 angegebene Vorrichtung und im Anspruch 22 angegebene Verwendung vorgeschlagen. Optionale vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Die Vorrichtung der Erfindung soll insbesondere die Dentaltechnik beim sauerstofffreien Sintern von Metall oder Keramik unterstützen. Die Vorrichtung zum sauerstofffreien Sintern umfasst einen Sinterraum, der mit Schutzgas beaufschlagbar ist. Der Sinterraum ist durch eine Bodenplatte und eine Haube gebildet. Das Schutzgas ist mittels einer Schutzgaszufuhr einleitbar und über eine Schutzgasabfuhr abführbar. Zwischen der Schutzgaszufuhr und der Schutzgasabfuhr sind ein Strömungskanal und/oder ein Strömungsspalt angeordnet.

[0007] Der Sinterraum ist während des Sintervorgangs bzw. im Betrieb mit Schutzgas beaufschlagt, damit der Sauerstoff verdrängt und/oder abtransportiert wird. Es tritt jedoch Sauerstoff an einer unvermeidbaren, diskreten oder kontinuierlich umlaufenden Undichtigkeit ein. Diese so genannte undichte Stelle beziehungsweise unvermeidbare Undichtigkeit stellt beispielsweise die bearbeitete bzw. geschliffene Auflagefläche der Bodenplatte dar. Aufgrund von den Temperaturen und/oder der Ausdehnungskoeffizienten der Werkstoffe sowie des Gasdrucks oder auch anhand von Oxidresten entsteht ein „Luftspalt", wodurch Sauerstoff an der umlaufenden Auflagefläche der Bodenplatte, auf der die Haube sitzt, eindringen kann. Um das Eintreten von Sauerstoff an der Auflagefläche und somit an der unvermeidbaren umlaufenden Undichtigkeit zu verhindern, befindet sich zwischen der Bodenplatte und dem oder den Tiegelschalen-Tragmitteln oder dem Sintertiegel ein Strömungsspalt oder ein Strömungskanal. Der Strömungsspalt und/oder auch der Strömungskanal führen an mindestens einer Schutzgaszufuhr und/oder Schutzgasabfuhr vorbei. Außerdem kann der Strömungskanal sich in einen flächigen oder in der Breite ausgedehnteren Strömungsspalt erweitern. Neben einem Strömungsspalt und einem Strömungskanal gibt es noch eine weitere Spaltausführung, einen Umlaufspalt.

[0008] Der Strömungsspalt und/oder der Strömungskanal besitzt eine geringere Höhe oder Querschnittserstreckung im Vergleich zur Querschnittsfläche der Schutzgaszufuhr und der Schutzgasabfuhr. Ein Umlaufspalt hingegen besitzt eine geringere Breite im Vergleich zur Querschnittsfläche der Schutzgaszufuhr und der Schutzgasabfuhr. Die Durchgänge der Schutzgaszufuhr und der Schutzgasabfuhr sowie des Strömungsspalts, Strömungskanals oder des Umlaufspalts weisen jeweils eine quer zur Strömungsrichtung verlaufende, lichte Innenweite auf. Die Innenweiten der Schutzgaszufuhr- oder der Schutzgasabfuhr- Durchgänge sind weiter als die Innenweiten des Strömungsspalts, Umlaufspalts oder Strömungskanals. Durch diese Ausgestaltung wird eine Beschleunigung des Schutzgases im Strömungsspalt, Umlaufspalt oder Strömungskanal gegenüber der Zufuhr und Abfuhr erzielt. Des Weiteren entspricht der beim eingeleiteten Schutzgas vorherrschende Druck im Sinterraum mindestens dem atmosphärischen Druck. Bei einer Verkleinerung des Strömungsspalts oder des Strömungskanals steigt die Strömungsgeschwindigkeit beziehungsweise die Fließgeschwindigkeit des Schutzgases. Dies führt zu einer Reduktion der nötigen Schutzgasmenge um weniger als 1 ,5 Liter. [0009] Das eingeleitete Schutzgas, das durch den Strömungsspalt oder Strömungskanal beschleunigt wird, transportiert den eindringenden Sauerstoff ab. Dies geschieht dadurch, dass durch die Beschleunigung des Schutzgases die Sauerstoffrestmenge aufgewirbelt wird und nach Art eines Venturieffekts eine Sogwirkung erzielt wird, um die Sauerstoffrestmenge durch Bohrungen und/oder durch Schutzgasabfuhr-Durchgänge aus dem Sinterraum abzuführen. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lässt sich somit ein Abführen von Sauerstoffpartikeln im Sinterraum erzielen, indem beim mit dem Sinterraum in Wirkungsverbindung tretenden Schutzgas eine Erhöhung der Fließgeschwindigkeit und eine Erniedrigung des Druckes herbeigeführt werden. Durch den Strömungsspalt oder den Strömungskanal wird mittels des eingeleiteten Schutzgases etwa eindringender Sauerstoff abtransportiert, wobei eine etwa aufgewirbelte Sauerstoffrestmenge über eine mit der Schutzgasabfuhr in Verbindung stehende Bohrung abgeführt wird, welche in dem oder den Tiegelschalen-Tragmitteln angeordnet ist.

[0010] Die Bodenplatte und die Haube schließen den Sinterraum ein und somit können sich die Schutzgaszufuhr- und/oder die Schutzgasabfuhr- Durchgänge in der Bodenplatte und/oder in der Haube befinden. Die Schutzgaszufuhr und/oder die Schutzgasabfuhr sind an einer Außenfläche der Haube und/oder an der Bodenplatte angeordnet. Die Durchgänge können senkrecht von unten nach oben durch die Bodenplatte führen oder sie führen horizontal in die Bodenplatte hinein und enden senkrecht zum Sinterraum hin. Das bedeutet, dass die Schutzgaszufuhr- und/oder die Schutzgasabfuhr- Durchgänge entweder gerade oder rechtwinklig ausgeführt werden können. Eine weitere Ausführungsmöglichkeit, die Haube mit den benötigten Schutzgas- Durchgängen zu versehen, ist ebenso möglich. Diese können senkrecht beziehungsweise radial oder schräg zur Mantelfläche oder seitlichen Haubenaußenflächen und/oder achsparallel oder auch schräg zur Mittelachse verlaufen. Des Weiteren können die Anzahl und die Anordnung der Schutzgaszufuhr- und/oder der Schutzgasabfuhrmittel variieren. Es müssen jedoch mindestens eine Zufuhr- und eine Abfuhreinrichtung für das Schutzgas vorhanden sein, damit das Schutzgas den Sinterraum fluten kann und somit der Sauerstoff vor dem Eindringen in den Sinterraum gehindert wird. Nach einer vorteilhaften Erfindungsausbildung ist der Sinterraum als Einheit aus dem Sinterofen entnehmbar, indem beispielsweise die Haube von der Bodenplatte abgenommen wird.

[0011] Auf der Bodenplatte liegt entweder ein Sintertiegel direkt auf oder es befinden sich ein oder mehrere Tiegelschalen-Tragmittel zwischen Sintertiegel und Bodenplatte. Somit liegt ein Sintertiegel auf den oder dem Tiegelschalen-Tragmitteln oder auf einer Bodenplatte auf. Das Tiegelschalen- Tragmittel kann auch mehrere einzelne Bauteile bzw. Einzelteile umfassen, wie zum Beispiel eine Deckplatte und eine Trägerplatte. Das Tiegelschalen-Tragmittel oder der Sintertiegel selbst weist zur Bodenplatte hin einen vorbestimmten Abstand auf. Dieser Abstand zwischen Bodenplatte und Tiegelschalen-Tragmittel oder Sintertiegel wird durch eine vorteilhafte Gestaltung des Tiegelschalen- Tragmittels bzw. Deckplatte oder Sintertiegel bestimmt. Das Tiegelschalen- Tragmittel oder der Sintertiegel besitzt zur Bodenplatte hin mindestens zwei diskrete Einzelfüße oder einen um eine Achse kontinuierlich umlaufenden Ringfuß. Es können dabei beliebig viele Einzelfüße an dem oder den Tiegelschalen-Tragmitteln oder Sintertiegel angebracht sein. Der resultierende Abstand stellt den Strömungsspalt oder den Strömungskanal dar, um das einzuleitende Schutzgas beschleunigen zu können. Bei der Verwendung eines um eine Achse umlaufenden Ringfußes entsteht ein Umlaufspalt. Das bedeutet, dass der Strömungsspalt und/oder der Strömungskanal zumindest teilweise als Umlaufspalt gestaltet sind, indem sie um eine Mittelachse geführt sind. Dieser Strömungsspalt und/oder Strömungskanal oder Umlaufspalt führt an mindestens einer Schutzgaszufuhr und/oder Schutzgasabfuhr vorbei. Das durch die Schutzgaszufuhr einströmende Schutzgas wird aufgrund der spaltartigen Verengung beschleunigt. Dadurch umströmt das eingeleitete Schutzgas mit relativ hoher Geschwindigkeit den Sinterraum, so dass der Sauerstoff keine Möglichkeit erhält an den undichten Stellen einzudringen.

[0012] Auf dem oder den Tiegelschalen-Tragmitteln befindet sich ein Sintertiegel, in dem ein oder mehrere zu sinternde Objekte gesintert werden. Ein oder mehrere zu sinternde Objekte sind durch mindestens eine Haube abgedeckt bzw. geschützt. Eine Haube kann direkt auf dem Sintertiegel aufliegen und somit die zu sinternden Objekte umgeben. Der entstehende Spalt zwischen Sintertiegel und Innenhaube ist möglichst eng auszulegen. Dennoch ist eine direkte Berührung unzweckmäßig, da der verbrannte Kohlenstoff abtransportiert werden muss. [0013] Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass eine auf der

Bodenplatte aufliegende Außenhaube eine auf dem Sintertiegel aufliegende Innenhaube umgibt. Der durch die Bodenplatte und der Haube einschließende Sinterraum kann auch von einer weiteren Haube eingeschlossen werden, so dass die erste Haube durch eine zweite Haube umgeben ist. [0014] Es ist ein definierter waagrechter Abstand von 0.05 bis 0.2 mm zwischen der Haube und dem Sintertiegel zweckmäßig. Das bedeutet, dass die gegenüberliegenden vertikalen Seiten der Haube und des Sintertiegels einen Abstand von 0.05 bis 0.2 mm aufweisen würden.

[0015] Der Sintervorgang wird im Temperaturbereich von 1250°C bis 1370°C, vorzugsweise von 1340°C bis 1350°C, durchgeführt. Es werden somit hohe Anforderungen an die verwendeten Materialien für die Vorrichtung gestellt. Die Vorrichtung beinhaltet die Werkstoffe X8CrAI20-5 oder ähnliche Legierungen und/oder NiCr25FeAIY. Die Haube und/oder der Sintertiegel beinhalten entweder rekristallisiertes Siliziumkarbid oder Kanthai. Diese Werkstoffe sind temperaturbeständig und besitzen keine schädlichen Stoffe, die während des Sintervorgangs abdiffundieren.

[0016] Eine bevorzugte Ausführungsvariante besteht darin, dass das Tiegelschalen-Tragmittel zwei Einzelteile bzw. zwei Bauteile, z.B. eine Trägerplatte und eine Deckplatte, umfasst. In dieser Deckplatte befindet sich eine Bohrung, die einen kleineren Durchmesser als die Schutzgaszufuhr und/oder Schutzgasabfuhr besitzt. Die Deckplatte besitzt des Weiteren einen durchgehend, um eine Achse umlaufenden Ringfuß, der am Rand der Deckplatte angeordnet ist und sich fast über die gesamte Fläche der Deckplatte zieht. Mittig und auf einer Achse angeordnet weist die Deckplatte einen Strömungskanal auf, der sich über die Schutzgaszufuhr und Schutzgasabfuhr erstreckt. Das in die Schutzgaszufuhr eingeleitete Schutzgas strömt in den Strömungskanal zwischen Deckplatte und Bodenplatte. Durch die spaltartige Verengung wird das Schutzgas beschleunigt und strömt an der Bohrung der Deckplatte vorbei bis zur Schutzgasabfuhr. Dabei wird eine Art Venturieffekt erzielt. Das Schutzgas wird an einer mit der Schutzgasabfuhr in Verbindung stehenden Bohrung zur Erzeugung des Venturieffektes vorbeigeleitet. Es entsteht so im oberen Bereich des Sinterraumes ein leichter Unterdruck aufgrund des Sogeffektes, der verhindert, dass Gas von unten nach oben strömt. Sauerstoffreste werden also quasi abgesaugt. [0017] Eine weitere bevorzugte Ausführungsvariante besteht darin, das durch die spaltartige Verengung beschleunigte Schutzgas direkt auf die unvermeidbare umlaufende Undichtigkeit strömen zu lassen. Dies geschieht indem das Tiegelschalen-Tragmittel bzw. die Deckplatte einen mittig angeordneten umlaufenden Ringfuß oder mindestens zwei Einzelfüße am Rand des Tiegelschalen-Tragmittels aufweist. Die Gasströmung darf nicht durch Ausgestaltungen der Bauteile bzw. der Einzelfüße behindert werden. Die Höhe der Einzelfüße und somit die Höhe des Strömungsspalts und/oder des Strömungskanals oder die Breite des Umlaufspalts muss immer kleiner sein als die Querschnittsfläche oder eine Querschnittserstreckung der Schutzgaszufuhr und/oder der Schutzgasabfuhr, damit eine Beschleunigung des Schutzgases hervorgeht. Durch den Strömungsspalt strömt das Schutzgas an die unvermeidbare Undichtigkeit. Der Strömungsspalt, Umlaufspalt oder Strömungskanal ist oberhalb von der unvermeidbaren, diskreten oder kontinuierlich umlaufenden Undichtigkeit bei der Auflagefläche zwischen Vorrichtungs-Mantelteilen angeordnet. Diese Auflagefläche erstreckt sich insbesondere zwischen der Haube und der Bodenplatte. Dadurch wird der eindringende Sauerstoff entweder mit dem Schutzgas verwirbelt oder der Sauerstoff wird „zurück gehalten", da das Edelgas schwerer als Luft bzw. Sauerstoff ist. [0018] Die Schutzgaszufuhr und Schutzgasabfuhr werden mittels

Leitungen an das Schutzgas angeschlossen. Diese Leitungen sind mit Ventilen versehen, um eine kontrollierte Kohlenstoffverbrennung zu erzielen. Nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel wird eine Schutzgas- Konvektionsströmung im Sinterraum und/oder entlang der Innenseite der Haube, gegebenenfalls in Wirkungsverbindung mit vorzugsweise außerhalb der Haube angeordneten Heizelementen oder sonstigen aktiven Wärmequellen, erzeugt.

[0019] Weitere Einzelheiten, Merkmale, Merkmalskombinationen und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter, beispielhafter Ausführungsformen der Erfindung sowie aus den Zeichnungen. Diese zeigen in: ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im vertikalen Querschnitt

Figur 2 eine Ansicht des Tiegelschalen-Tragmittels 15 von unten gemäß des Ausführungsbeispiels in Fig. 1

Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung im vertikalen Querschnitt

Figur 4 eine Ansicht des Tiegelschalen-Tragmittels 15 von unten gemäß des Ausführungsbeispiels in Fig. 3

Figur 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung im vertikalen Querschnitt

Figur 6 eine Ansicht des Deckplatte 3 von unten gemäß des

Ausführungsbeispiels in Fig. 5

Figur 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung im vertikalen Querschnitt

Figur 8 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung im vertikalen Querschnitt [0020] Gemäß Figur 1 ist die erfindungsgemäße sauerstofffreie Sintervorrichtung zu sehen, die den Sinterraum 10 mit einer Haube 1 und einer Bodenplatte 2 einschließt oder umgibt. Die Bodenplatte liegt auf einem Schamotteblock oder Keramiksockel 17 auf, wodurch vor allem für das zugeführte und abgeführte Schutzgas eine Wärmeisolation erzielt wird. Der Sinterraum 10 kann als Einheit aus dem Sinterofen entnommen werden oder er kann im eigentlichen Sinterofen getrennt werden, indem die Haube 1 von der Bodenplatte 2 abgenommen wird. Die Bodenplatte 2 weist eine ringartig umlaufende Auflagefläche 11 auf, die sich am äußeren Rand der Bodenplatte 2 befindet und die unvermeidbare Undichtigkeit hervorruft. Die Haube 1 steht auf der Bodenplatte 2 auf der dafür vorgesehenen Auflagefläche 11 und umgibt auch einen Teil der Bodenplatte 2. In der Bodenplatte 2 ist eine Schutzgaszufuhr 6 und eine Schutzgasabfuhr 9 vorgesehen, damit das Schutzgas, wie zum Beispiel Argon, in und aus den Sinterraum 10 strömen kann. Des Weiteren ist ein Tiegelschalen-Tragmittel 15 auf der Bodenplatte 2 angeordnet. Das Tiegelschalen-Tragmittel 15 weist einen mittig angeordneten oder um eine Achse umlaufenden Ringfuß 14 auf, wodurch ein Umlaufspalt 13 zwischen Bodenplatte 2, Haube 1 und Tiegelschalen-Tragmittel 15 entsteht. Die inneren Stirnöffnungen der Schutzgaszufuhr 6 und Schutzgasabfuhr 9 münden radial außerhalb des umlaufenden Ringfußes 14, so dass das einfließende Schutzgas die sich im Sinterraum 10 befindenden Sauerstoffreste abtransportieren kann. Dieser Effekt entsteht durch die Beschleunigung des Schutzgases und der Erniedrigung des Druckes im Sinterraum 10. Das Tiegelschalen-Tragmittel 15, das auf der Bodenplatte 2 steht, trägt einen Sintertiegel 5, in dem sich das oder die zu sinternden Objekte befinden.

[0021] In der Figur 2 ist das Tiegelschalen-Tragmittel 15 von unten mit seinem in eine vertikale Mittelachse konzentrisch oder symmetrisch umlaufenden Ringfuß 14 dargestellt. Der Bereich zwischen Außendurchmesser des Ringfußes 14 und dem Außendurchmesser des Tiegelschalen-Tragmittels 15 stellt den Umlaufspalt 13 dar, der zur Erhöhung der Fließgeschwindigkeit dient und somit ein Abführen von Sauerstoffpartikeln im Sinterraum 10 bewirkt. [0022] Gemäß Figur 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung für sauerstofffreies Sintern skizziert. Der Unterschied zu Figur 1 liegt darin, dass die Bodenplatte 2 gemäß Figur 3 eine mittig sitzende Schutzgaszufuhr 6 sowie in peripherer Lage beispielsweise achssymmetrisch angeordnete Schutzgasabfuhrmittel 9, beispielsweise Abfuhrbohrungen, besitzt. Auf der Bodenplatte 2 liegt ein Tiegelschalen-Tragmittel 15 über seine diskret nach unten vorspringende Einzelfüße 12 auf, wozwischen das Schutzgas zum Sinterraum 10 strömen kann. Das Schutzgas wird durch die Schutzgaszufuhr 6 zwischen den Einzelfüßen 12 hindurch nach oben in den Sinterraum 10 eingeleitet und durch die mittels des relativ schmalen Strömungsspalts 8 (Abmessungsbeispiel: von 0,1 bis 0,9 mm) gebildete Verengung zwischen Bodenplatte 2 und Tiegelschalen- Tragmittel 15 beschleunigt. Dadurch werden die im Sinterraum 10 vorhandenen Sauerstoffrestmengen aufgewirbelt und vom Schutzgas über die Schutzgasabfuhrbohrungen 9 abgeführt. [0023] In der Figur 4 ist das Tiegelschalen-Tragmittel 15 mit seinen vorspringenden Einzelfüßen 12 aus Figur 3 mit der Ansicht von unten dargestellt. Seine Unterseite bildet die obere Begrenzung des relativ engen Strömungsspaltes 8.

[0024] Die Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem das Tiegelschalen-Tragmittel 15 eine Trägerplatte 4 und eine letztere tragende Deckplatte 3 aufweist. Dazu ist die Trägerplatte 4 mit voneinander beabstandet bzw. diskret angeordneten Einzelfüßen 12 versehen, die von ihrer Unterseite nach unten vorspringen und auf der Oberseite der Deckplatte 3 aufstehen. Zwischen ihnen kann Schutzgas strömen. Die Deckplatte 3 ist von einer mittig oder zentrisch angeordneten, vertikalen Bohrung 7 axial durchsetzt, die in einen Strömungskanal 8' mündet. Dieser erstreckt sich von der Schutzgaszufuhr 6 zur Schutzgasabfuhr 9, wobei diese miteinander verbunden werden. Zweckmäßig ist der Strömungskanal 8' mit einer nut- oder rinnenartigen, relativ schmalen, vorzugsweise geradlinigen Ausnehmung in der Unterseite der Deckplatte 3, der Bodenplatte 2 gegenüberliegend, realisiert. [0025] Wie auch aus Figur 6 zu entnehmen ist, fließt das Schutzgas durch den relativ schmalen, den Strömungsweg verengenden Strömungskanal 8' mit resultierender Erhöhung der Strömungs-Geschwindigkeit an der Bohrung 7 vorbei, wodurch ein Venturi-Effekt erzielt wird. Hierdurch entsteht im oberen Bereich des Sinterraums 10 ein leichter Unterdruck oder Sog, der verhindert, dass das Schutzgas oder Sauerstoff-Argon-Gemisch von unten nach oben strömt.

[0026] Gemäß Figur 7 weist das plattformartige Tiegelschalen- Tragmittel 15 einen vorzugsweise axialsymmetrisch nach unten vorspringenden, ringartig umlaufenden Ringfuß 14 zum Aufstand auf der gegenüberliegenden Oberseite der Bodenplatte 2 auf. Von der Bodenplatte erhebt sich in das Vorrichtungsinnere ein mit dem Ringfuß 14 konzentrischer oder koaxialer Ringvorsprung 18, wobei zwischen beiden ein ringförmiger Umlaufspalt 13 gebildet wird. Dieser mündet über eine vorzugsweise rechtwinklige Krümmung radial auswärts in Richtung zur Innenwandung der Haube 1 und damit in den Sinterraum 10. Komplementär zum im Querschnitt L-artiges Profil aufweisenden Umlaufspalt 13 verlaufen die Durchgänge der Schutzgas-Zufuhr 6 und -Abfuhr 9 auch mit rechtwinkliger bzw. L-artiger Krümmung, wobei sie von radial außen in die Bodenplatte 2 einmünden und über die rechtwinklige Krümmung deren Ringvorsprung 18 durchsetzen und dabei in den radial nach außen verlaufenden Abschnitt des Umlaufspalts 13 einmünden. An diesem Umlaufspalt 13 wird das durch die Schutzgaszufuhr 6 eingeleitete Schutzgas zur Schutzgasabfuhr 9 vorbei an der Bohrung 7 geleitet, welche in peripherer Lage die Tiegelschalenplattform 15 achsparallel durchsetzt (grundsätzlich auch schräg möglich). Durch die spaltartige Verengung im Umlaufspalt 13 wird das Schutzgas beschleunigt, wodurch ein Venturi-Effekt erzielt wird. Analog zur Figur 6 entsteht im oberen Bereich des Sinterraums 10 ein leichter Unterdruck oder Sog, der einem Strömen des Schutzgases oder des Sauerstoff-Argon-Gemisches von unten nach oben entgegensteht.

[0027] Ähnlich wie nach Figur 7 ist auch nach Figur 8 die Bodenplatte 2 sowie der unterste Teil oder das untere Stirnende der Haube 1 in einem Schamottblock oder Keramiksockel 17 eingebettet. Dieser ist von der Zufuhr 6 und der Abfuhr 9 jeweils für Schutzgas von der Außenseite bzw. vom Außenmantel nach gegebenenfalls radial innen bis hin zu dem vorbeschriebenen L-artigen Verlauf durchsetzt. Damit wird eine Wärmeisolation für die Schutzgas- Zufuhr und -abfuhr bewirkt, was wiederum die Ausprägung einer Konvektionsströmung 19 innerhalb des Sinterraums 10 um den Sintertiegel 5 herum fördert. Die Konvektionsströmung 19 kann dann nach Umströmen des Sintertiegels 5 in die Bohrung 7 und, den Umlaufspalt 13 querend, in die Schutzgas-Abfuhr 9 münden. Der Ausprägung der Konvektionsströmung 19 dient auch ein Heizelement 20, welches außerhalb, aber in Wirkungsverbindung mit der Haube 1 und unmittelbar oberhalb des Keramiksockels 17 angeordnet ist. So wird eine besondere partielle Schutzgaserwärmung gezielt im Bereich der Zufuhr 6 zwecks Erzeugung der Konvektionsströmung 19 bewirkt.

[0028] Um zu verhindern, dass Sauerstoff in den Bereich des Sintertiegels 5 eindiffundiert, ist der Spalt zwischen dem Sintertiegel 5 und der Haube 1 möglichst eng auszulegen. Er sollte daher in dem Bereich von 0,05 bis 0,2 mm liegen. Eine direkte Berührung wäre unzweckmäßig wegen der unterschiedlichen Wärmeausdehnung dieser Bauteile.

[0029] Da bei der Sinterung Temperaturen von ca. 1250°C bis 1370°C, beispielsweise ca. 1300°C, erzeugt werden, sind an die Werkstoffe der Vorrichtung hohe Anforderungen gestellt. Die eingesetzten Materialien müssen einerseits temperaturfest sein, andererseits darf das Material keine schädlichen Stoffe abdiffundieren, die zu einer Verfärbung oder Schädigung des Sintermaterials führen. Als Material bietet sich, wie in früheren Schriften erwähnt, Quarzglas oder rekristallisiertes Siliziumkarbid an. Die Haube 1 sowie auch der Sintertiegel 5 können aus rekristallisiertem Siliziumkarbid oder aus Kanthai bestehen. Noch geeigneter erscheinen hochtemperaturbeständige Edelstähle. Beispielhaft hierfür ist der mit Yttrium und Hafnium legierte aluminiumhaltige ferritische Chromstahl mit der Werkstoffbezeichnung X8CrAI20-5, der auch unter dem Namen Kanthai bekannt ist. Eine Alternative hierzu ist die hochkohlenstoffhaltige Nickel-Chrom-Eisen-Legierung mit

Werkstoffbezeichnung NiCr25FeAIY.

Bezugszeichenliste

1 Haube

2 Bodenplatte

3 Deckplatte

4 Trägerplatte

5 Sintertiegel

6 Schutzgaszufuhr

7 Bohrung

8 Strömungsspalt

8' Strömungskanal

9 Schutzgasabfuhr

10 Sinterraum

1 1 Auflagefläche

12 Einzelfuß

13 Umlaufspalt

14 umlaufender Ringfuß

15 Tiegelschalen-Tragmittel

16 zweite Haube

17 Keramiksockel

18 Ringvorsprung

19 Konvektionsströmung

20 Heizelement 14