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Patent Searching and Data


Title:
SYSTEM FOR STORING POTENTIAL ENERGY AND METHOD FOR PRODUCING SUCH A SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/022439
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a system for storing potential energy (10), comprising a hydraulic cylinder (2), a mass (1) to be lifted, and a sealing ring (33) at the edge of the mass (1) to be lifted, wherein the mass (1) to be lifted is a solid rock mass in the form of a cut-out solid rock, wherein the hydraulic cylinder (2) is formed by the cavity between surrounding rocks and the cut-out solid rock, and wherein the cavity is sealed with respect to the surrounding rocks by the sealing ring (33). The invention further relates to a method for producing such a system.

Inventors:
HEINDL EDUARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/003933
Publication Date:
February 23, 2012
Filing Date:
August 05, 2011
Export Citation:
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Assignee:
HEINDL EDUARD (DE)
International Classes:
F03G3/00; F03B17/00; H02J15/00
Domestic Patent References:
WO2004002897A12004-01-08
Foreign References:
US6996937B22006-02-14
DE102007057323A12009-06-04
Other References:
See also references of EP 2556251A1
Attorney, Agent or Firm:
WESTPHAL, MUSSGNUG & PARTNER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Anlage zur Speicherung von Lageenergie (10) mit einem Hy¬ draulikzylinder (2), einer anzuhebenden Masse (1) und mit einem Dichtungsring (33) am Rand der anzuhebenden Masse (1), d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die anzuhebende Masse (1) eine Felsmasse ist, die durch einen ausgeschnittenen Fels dargestellt wird, dass der Hydraulikzylinder (2) durch den Hohlraum zwischen umgebendem Gestein und dem ausgeschnittenen Fels gebildet wird und dass der Hohlraum durch den Dichtungsring (33) zum umgebenden Gestein hin abgedichtet wird.

Anlage zur Speicherung von Lageenergie (10) nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass auf der Oberseite der anzuhebenden Masse (1) ein oder mehrere Ballastmittel angeordnet sind.

Anlage zur Speicherung von Lageenergie (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Dichtungsring (33) einen den Umfang der anzuhebenden Masse umlaufenden Konus (52) aufweist, in den ein zylinderförmiges Gelenk (53) eingelegt ist, das eine mit einem Dichtungswulst (55) versehene Lamelle (54) trägt, so dass durch den Druck einer Hydraulikflüssigkeit der Dichtungswulst (55) gegen die Oberfläche (57) der Wand des Hydraulikzylinders (2) gedrückt und so eine Abdichtung erzielt wird. 4. Anlage zur Speicherung von Lageenergie (10) nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass ein dichtes, flexibles Material (56) an der Unterseite der Lamelle

(54) angebracht ist, das schlüssig mit dem Dichtungswulst

(55) und der anzuhebenden Masse (51) schließt. Anlage zur Speicherung von Lageenergie (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Dich tungsring (33) in halber Arbeitshöhe (H/2) angeordnet ist, so dass ein abrollender Dichtungsring vorliegt.

Verfahren zur Herstellung einer Anlage zur Speicherung von Lageenergie mit einer anzuhebenden Masse mit den Schritten: a) Abteufen eines Schachts (30) unter der Erdoberfläche, der mindestens eine Tiefe H hat;

b) Vortreiben mindestens eines ersten horizontalen Stollens (32) in der Tiefe H bis zu der Stelle, an der die Wand eines Hydraulikzylinders (2) liegen soll;

c) Treiben eines ersten Tunnels (36) , der in sich geschlossen ist, in den Berg, ausgehend von der Stelle des ersten horizontalen Stollens (32), an der die Wand des Hydraulikzylinders (2) liegen soll;

d) Abteufen mindestens einer Bohrung (41) von der Erdoberfläche (3) bis in die Tiefe H, wobei die Bohrungen (41) so positioniert sind, dass sie jeweils senkrecht zum ersten Tunnel (36) von der Erdoberfläche (3) bis zum ersten Tunnel (36) verlaufen;

e) Einführen mindestens einer Gesteinssäge in die Bohrungen (41) ;

f) Aussägen mindestens eines Abschnitts zum Ausbilden der Wand des Hydraulikzylinders (2) zwischen Erdoberfläche (3) und Tunnel (36) mit der Gesteinssäge;

g) Führen horizontaler Bohrlöcher ausgehend vom Tunnel (36) in die Mitte des auszubildenden Hydraulikzylinders (2 ) ;

h) Zertrümmern des Gesteins am Boden des Hydraulikzylinders (2), so dass keine feste mechanische Verbindung zwischen dem Boden des Hydraulikzylinders (2) und der anzuhebenden Masse (1) mehr vorliegt,

i) Vorantreiben eines Tunnelstücks (4,5) zwischen einem Flüssigkeitsreservoir und dem Boden des Hydraulikzylinders (2), so dass Flüssigkeit in den Hydraulikzylinder (2) zugeführt werden kann;

j) Befestigen eines Dichtungsrings (33) an der anzuhebenden Masse ( 1 ) ; und

k) Wasserdichtes Abschließen des ersten horizontalen Stollens (32) .

7. Verfahren nach Anspruch 6,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass mindestens ein weiterer horizontaler Stollen (31) in einer Tiefe, die kleiner als H ist, bis zu der Stelle, an der die Wand des Hydraulikzylinders (2) liegen soll vorgetrieben wird, dass mindestens ein weiterer Tunnel (35), der in sich geschlossen ist, ausgehend von der Stelle des weiteren horizontalen Stollens (31), an der die Wand des Hydraulikzylinders (2) liegen soll, in den Berg getrieben wird, und dass die weiteren horizontalen Stollen (31) wasserdicht abgeschlossen werden .

Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass bei der Durchführung der Schritte e) und f) gleichzeitig mehrere Gesteinssägen in unterschiedlichen Bohrlöchern (41) verwendet werden .

Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Ausführen des Schritts h) durch eine Sprengung erfolgt. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass eine Vermessung der Oberfläche der anzuhebenden Masse (1) mit einem Gravimeter erfolgt.

Description:
Beschreibung

Anlage zur Speicherung von Lageenergie und Verfahren zur Herstellung einer solchen Anlage

Es ist bekannt, dass Energie durch Anheben von Massen gespeichert werden kann. Das bekannteste Verfahren sind Pumpspeicherkraftwerke, bei denen aus einem Reservoir Wasser auf ein höheres Niveau gepumpt wird. Bei Bedarf kann die Energie durch Ablassen des Wassers mit einer zwischengeschalteten Turbine wieder in elektrische Energie umgewandelt werden. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass ein hochgelegenes Speicherbecken benötigt wird, was einen erheblichen Flächenbedarf hat, und dass nur in Gebirgen geeignete Standorte existieren. Einen gu- ten Überblick zu dieser Technik liefert die Internetseite http: //de . wikipedia . org/wiki/ Pumpspeicherkraftwerk.

Eine Alternative ist das Anheben von Gebäuden mit einem hydraulischen System, wie es in der Patentschrift „Potential E- nergy Storage System", Patent No.: US 6.996.937 B2 beschrieben wird. Der Nachteil ist ein hoher technischer Aufwand im Gebäude und die verhältnismäßig geringe Energiemenge, die relativ zum Aufwand gespeichert werden kann. Vergleichbare Vorschläge, mit Kränen Massen anzuheben, wie in der Patentanmeldung DE 10 2007 057 323 AI beschrieben, oder über Gleise auf höhere Orte zu verlagern, bringen hohe Kosten pro gespeicherter Energieeinheit und einen hohen Verschleiß der Systeme mit sich.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Anlage zur Speicherung von Lageenergie und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Anlage bereitzustellen, die für eine Speicherung großer Energiemengen bis in die Größenordnung des Tagesbedarfs eines Landes wie Deutschland geeignet ist und geringe Kosten pro gespeicherter Energieeinheit und geringen Ver- schleiß des Systems mit sich bringt. Dieses Problem wird durch eine Anlage zur Speicherung von Lageenergie gemäß Patentanspruch 1 und ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Anlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweils abhängigen Ansprüche.

Eine erfindungsgemäße Anlage zur Speicherung von Lageenergie weist einen Hydraulikzylinder, eine anzuhebenden Masse und eine Dichtungsring am Rand der anzuhebenden Masse auf, so dass sicher gestellt ist, dass an mindestens einer Stelle der Zwischenraum zwischen der anzuhebenden Masse und der dieser zugewandten Innenwand des Hydraulikzylinders gegen einen Durchtritt von Hydraulikflüssigkeit, hier insbesondere Wasser, abgedichtet ist. Die anzuhebende Masse bildet also einen Kolben, der im Hydraulikzylinder geführt wird. Es wird ergänzend darauf hingewiesen, dass der Hydraulikzylinder auch einen Querschnitt haben kann, der von der Kreisform abweist. Zweckmäßig ist allerdings ein über die Länge des Hydraulikzylinders in Richtung zwischen Erdoberfläche und Erdmittelpunkt gesehen konstanter Querschnitt, um ein Verkeilen einer anzuhebenden Masse im Hydraulikzylinder möglichst zu vermeiden.

Erfindungswesentlich ist, dass die anzuhebende Masse eine Felsmasse ist, die durch einen ausgeschnittenen Fels dargestellt wird, dass der Hydraulikzylinder durch den Hohlraum zwischen umgebendem Gestein und dem ausgeschnittenen Fels gebildet wird und dass der Hohlraum durch den Dichtungsring zum umgebenden Gestein hin abgedichtet wird. Im Gegensatz zu bekannten Anlagen zur Speicherung von Lageenergie wird liegt also eine Situation vor, in der die anzuhebende Masse und der Hydraulikzylinder „aus dem Vollen gearbeitet" sind.

Wenn nachfolgend die Begrifft „oben" und „unten" im Zusammenhang mit dem Hydraulikzylinder und/oder der anzuhebenden Masse verwendet werden, ist mit „unten" die dem Erdmittelpunkt zugewandte Seite gemeint und mit „oben" die dieser Seite gegenüberliegende Seite.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden etwaige Dichteschwankungen des Materials innerhalb des Volumens der anzuhebenden Masse, die bei natürlichen Felsen denkbar sind, durch Anordnen von Ballastmitteln kompensiert, die auf der Stirnseite der anzuhebenden Masse, die der Atmosphäre zugewandt ist, d.h. der oberen Seite, die ursprünglich einen Teil der Erdoberfläche gebildet hat, angeordnet sind. Insbesondere können als Ballastmittel Wassertanks verwendet werden. Auf diese Weise kann ein Verkippen der anzuhebenden Masse im Hydraulikzylinder, das die Bewegung des Zylinders behindern könnte, vermieden werden

Eine besonders gute Abdichtung wird bei einer Anlage zur Speicherung von Lageenergie erreicht, bei der der Dichtungsring durch einen den Umfang der anzuhebenden Masse umlaufenden Konus gebildet wird, in den ein zylinderförmiges Gelenk eingelegt ist, das eine mit einem Dichtungswulst versehene Lamelle trägt. Durch den Druck einer Hydraulikflüssigkeit wird somit der Dichtungswulst gegen die Oberfläche der Wand des Hydraulikzylinders gedrückt und so eine Abdichtung erzielt. Besonders bevorzugt ist dabei wegen einer besonders guten Abdichtung bei hohen Drücken eine Ausführungsform, bei der ein dichtes, flexibles Material an der Unterseite der Lamelle angebracht ist, das schlüssig mit dem Dichtungswulst und der anzuhebenden Masse schließt.

Besonders reibungsarm kann das Anheben und Absenken der anzuhebenden Masse erfolgen, wenn der Dichtungsring in halber Arbeitshöhe angeordnet ist, so dass ein abrollender Dichtungsring vorliegt. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Anlage zur Speicherung von Lageenergie weist zumindest die folgenden Schritte auf: a) Abteufen eines Schachts, der mindestens eine Tiefe H hat, unter die Erdoberfläche. Die Tiefe H entspricht dabei in etwa der Längenausdehnung der anzuhebenden Masse in Arbeitsrichtung, also in der Richtung zwischen Erdoberfläche und Erdmittelpunkt. Insbesondere wird dieser Schacht, der als Versor- gungs- und Transportschacht für die späteren Arbeiten dienen soll, in der Regel zweckmäßigerweise außerhalb des Bereiches liegen, der später die anzuhebende Masse bildet. Die Tiefe H muss nicht zwingend in einem einzigen Abteufschritt erreicht werden, sondern es ist auch denkbar, dass nach Abteufen eines Teilstücks vor dem oder gleichzeitig mit dem Abteufen eines weiteren Teilstücks weitere Verfahrensschritte ausgeführt werden. Natürlich können auch mehrere solche Schächte abgeteuft werden, beispielsweise um Transportwege zu reduzieren. b) Vortreiben mindestens eines ersten horizontalen Stollens in der Tiefe H bis zu der Stelle, an der die Wand eines Hydraulikzylinders liegen soll. c) Treiben eines ersten Tunnels, der in sich geschlossen ist, dessen Anfang und Ende also ineinander übergehen, in den Berg ausgehend von der Stelle des ersten horizontalen Stollens, an der die Wand des Hydraulikzylinders liegen soll. Dieser erste Tunnel gibt zweckmäßigerweise die spätere Umfangslinie des Hydraulikzylinders vor. d) Abteufen mindestens einer Bohrung von der Erdoberfläche bis in die Tiefe H, wobei die Bohrungen so positioniert sind, dass sie jeweils senkrecht zum ersten Tunnel von der Erdoberfläche bis zum ersten Tunnel verlaufen. Diese Bohrungen können in den nachfolgenden Schritten als Startpunkte für das Heraussägen der anzuhebenden Masse und die damit gleichzeitig einher ¬ gehende Schaffung des Hydraulikzylinders und von dessen Wandfläche verwendet werden. e) Einführen mindestens einer Gesteinssäge in die Bohrungen. f) Aussägen mindestens eines Abschnitt der Wand des Hydraulikzylinders zwischen Erdoberfläche und Tunnel mit der Gesteinssäge .

Die Schritte d) bis f) dienen somit der Schaffung der Seitenflächen von Hydraulikzylinder und anzuhebender Masse. g) Führen horizontaler Bohrlöcher ausgehend vom Tunnel in die Mitte des Hydraulikzylinders. h) Zertrümmern des Gesteins am Boden des Hydraulikzylinders, so dass keine feste mechanische Verbindung zwischen dem Zylinderboden und dem Hubkolben mehr vorliegt.

Mit den Schritten g) und h) wird die Bodenfläche (also die Unterseite) von Hydraulikzylinder und anzuhebender Masse geschaffen . i) Vorantreiben eines Tunnelstücks zwischen einem Flüssigkeitsreservoir und dem Boden des Hydraulikzylinders, so dass Flüssigkeit in den Hydraulikzylinder zugeführt werden kann. j) Befestigen eines Dichtungsrings an der anzuhebenden Masse. k) Wasserdichtes Abschließen des ersten horizontalen Stollens.

Die Schritte des Verfahrens können in der angegebenen Reihenfolge abgearbeitet werden, es ist aber auch möglich, Verfah- rensschritte parallel zueinander abzuarbeiten. In der Regel ist eine Parallelisierung wegen des resultierenden Zeitgewinns wünschenswert, sie erfordert aber einen stärkeren Einsatz von Ressourcen . In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird mindestens ein weiterer horizontaler Stollen in einer Tiefe vorangetrieben, die kleiner als H ist, und bis zu der Stelle führt, an der die Wand des Hydraulikzylinders liegen soll.

Daraufhin wird ein weiterer Tunnel, der in sich geschlossen ist, ausgehend von der Stelle des ersten horizontalen Stollens, an der die Wand des Hydraulikzylinders liegen soll, in den Berg getrieben und der weitere horizontalen Stollen wasserdicht abgeschlossen. Dadurch kann die maximal erreichbare Tiefe des Hydraulikzylinders, die durch die Leistungsfähigkeit der Gesteinssägen begrenzt ist, erhöht werden.

Eine Parallelisierung der Arbeitsschritte kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass bei der Durchführung der Schritte e) und f) gleichzeitig mehrere Gesteinssägen in unter- schiedlichen Löchern verwendet werden.

Als besonders einfache Methode für die Ausführung des Schritts h) bietet sich eine Sprengung an. Besonders wünschenswert ist es, eine möglichst homogene Gewichtsverteilung der anzuhebenden Masse zu erzielen. Daher ist es zweckmäßig, eine Vermessung der Oberfläche der durch das Verfahren geschaffenen anzuhebenden Masse mit einem Gravimeter durchzuführen .

Der Erfindung liegt der Grundgedanke zu Grunde, dass eine große Felsmasse durch ein hydraulisches System angehoben wird, wobei die anzuhebende Masse durch einen vorzugsweise zylindrisch ausgeschnittenen Fels dargestellt wird. Der Hydraulikzy- linder ist der entstandene Hohlraum zwischen dem umgebenden Gestein und dem ausgeschnittenen Fels. Dieser Hohlraum ist durch einen Dichtungsring am Rand der zu hebenden Masse gegen das umgebende Gestein abgedichtet. Der Hohlraum wird über eine Hochdruckpumpe und einen Verbindungsstollen zwischen Pumpe und Hohlraum mit Wasser aus einem Reservoir gefüllt. Dabei hebt sich die Felsmasse aufgrund des Wasserdrucks an und speichert damit potentielle Energie (Lageenergie) . Diese Lageenergie kann bei Bedarf dadurch entnommen werden, dass das unter Druck stehende Wasser über den Verbindungsstollen und über eine Tur- bine, wie in Pumpspeicherkraftwerken üblich, geleitet wird.

Aus der Rotationsenergie der Turbine wird konventionell, über einen Generator, Strom gewonnen und weitergeleitet.

Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass die ausgeschnittene Felsmasse in der dritten Potenz des Systemradius wächst, die Schnittfläche, die die hauptsächlichen Herstellungskosten verursacht, aber nur in der zweiten Potenz mit dem Systemradius wächst. Dies folgt aus der Gleichung für die Mantelfläche M eines Zylinders, dessen Höhe h dem Zylinderdurchmesser entspricht:

M = 2 * 7i * r * h = 4 * * r 2 (1) Die gespeicherte Energiemenge wächst hingegen mit der vierten Potenz des Systemradius. Dies liegt daran, dass die mögliche Hubhöhe ebenfalls proportional zum Systemradius wächst.

Die maximal gespeicherte Energie berechnet sich aus der Dichte des Gesteins pi und der effektiven Dichte p 2 , die aufgrund der hydrostatischen Situation zu berücksichtigen ist, da Wasser mit der Dichte p 3 die Gesteinsmasse ersetzt. Somit ist die effektive Dichte: P2 = Pi - p 3 (2)

Es gilt die Gleichung für die Potentielle Energie E bei einer Hubhöhe D im Schwerefeld der Erde mit der Fallkonstanten g für eine Masse m

E = g * m * D (3)

Die effektive Masse eines Zylinders errechnet sich nach m = π * r 2 * h * p 2 (4)

Gleichung (4) in Gleichung (3) eingesetzt, unter Berücksichtigung, dass D = r sein soll:

E = g * π * r 2 * 2 * r * p 2 * r (5) Gleichung (5) zusammengefasst : E = g * p 2 * 2 * π * r 4 (6)

Womit gezeigt ist, dass in diesem System die gespeicherte E- nergie proportional zur vierten Potenz des Systemradius wächst .

Der Systemradius ist im einfachen Fall einer zylinderförmigen anzuhebenden Masse der Radius r des Zylinders, die Höhe h des Zylinders soll dem Zylinderdurchmesser d entsprechen (d = 2 * r) ) . Die Abdichtung hat eine Länge L, die proportional zum Systemradius ist (L= 2 * π * r) , und fällt daher bei großen

Anlagen im Verhältnis zu den anderen Elementen nicht besonders groß aus. Nachfolgend wird die Erfindung an Hand von Figuren, die Ausführungsbeispiele darstellen, näher erläutert. Es zeigen:

Fig.l: Ein Ausführungsbeispiel einer Anlage zur Speicherung von Lageenergie,

Fig.2: Ein erstes Zwischenstadium bei der Durchführung eines

Verfahrens zum Aufbau einer solchen Anlage,

Fig.3: Ein zweites Zwischenstadium bei der Durchführung eines

Verfahrens zum Aufbau einer solchen Anlage,

Fig.4: Eine Detaildarstellung der Vorgehensweise beim Aussägen der anzuhebenden Masse aus dem Fels, und

Fig.5: Eine Detaildarstellung des Aufbaus eines Dichtrings für eine solche Anlage,

Gleiche Bauteile identischer Ausführungsformen werden in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen, sofern nichts anderes erwähnt ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung 1 dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Bei der dargestellten Anlage zur Speicherung von Lageenergie 10 wird ein aus dem Fels herausgeschnittener Hubkolben 1 mit dem

Durchmesser d in einem Zylinder 2 geführt, der durch das Herausschneiden des Hubkolbens 1 aus dem Fels gebildet wurde. Zwischen dem durch die aus dem Fels geschnittene anzuhebende Masse gebildeten Hubkolben 1 und dem als Hydraulikzylinder dienenden Zylinder 2 wird eine Dichtung lb, auf der halben Strecke h, also in der Höhe h/2, angebracht. Von unten wird an der Stelle 4 über ein Leitungssystem 5 und 6 Wasser in den Zylinder 2 mit einer Pumpe 8 aus dem Reservoir 9 zugeführt. Die Fläche 3 soll die Erdoberfläche darstellen. Befindet sich der Hubkolben in angehobener Lage (Hubhöhe) D, so kann jederzeit durch den hydrostatischen Druck Wasser über eine Turbine 7 in das Reservoir 9 zurückfließen und dabei Strom in einem Generator 7b produzieren.

Die speicherbare Energiemenge E hängt von der Hubhöhe D und der effektiven Masse m des Zylinders 2 über die einfache Gleichung: E=g*D*m ab, wobei g die Erdbeschleunigung mit 9,81N/kg ist .

Um große Energiemengen zu speichern, muss die Masse m möglichst groß gewählt werden. Die Hubhöhe D kann nicht beliebig frei gewählt werden, da sie kleiner als die halbe Zylinderlänge h sein muss, da es sonst zum Verkippen des Hubkolbens kom- men kann.

Der Aufbau des Ausführungsbeispiels erfolgt durch bergmännische Arbeiten, die im folgenden kurz anhand der Figuren 2 bis 4 geschildert werden. Zuerst wird, wie in Figur 2 dargestellt, ein Schacht 30 mit einer Tiefe H unter der Erdoberfläche abgeteuft. Von diesem Schacht werden zwei Stollen, nämlich ein Stollen 32 in der Tiefe H und ein Stollen 31 in der Tiefe H/2 horizontal bis nahe zur geplanten Zylinderwand 2 vorgetrieben. Von dort aus werden kreisförmige Tunnel 35 und 36 mit einem dem Durchmesser d des späteren Hubkolbens 2 entsprechenden To- rus-Durchmesser in den Berg getrieben.

Wird der Schacht 30, wie in Figur 2 dargestellt, noch um eine Tiefe G weiter abgeteuft, kann er später als Leitungsabschnitt 6 dienen oder diesen aufnehmen.

Von der Erdoberfläche 3 aus werden mehrere Bohrungen 41, wie in Figur 3 dargestellt, bis in die Tiefe H mit relativ kleinem Radius abgeteuft. Diese Bohrlöcher 41 dienen zum Einführen von Gesteinssägen, mit denen die Zylinderwand ausgesägt wird. In Figur 4 ist dargestellt, wie zwischen einem oberen Sägean ¬ trieb 51a, der auf der Erdoberfläche steht, und einem unteren Sägeantrieb 51b, der im Tunnel 35 steht, ein Sägeband 51c mit Sägezähnen 51d eingespannt ist. Angetrieben durch den oberen und/oder unteren Sägeantrieb 51a, 51b bewegt sich das Sägeband 51c und wird gegen die Felswand geführt. Dabei wird das Gestein abgetragen und im Tunnel 35 entsorgt. Das Sägeband 51c kann zusätzlich mit Wasser, das oben mit dem Sägeantrieb 51a eingeführt wird, gekühlt werden. Die beiden Sägebandantriebe 51a, 51b werden auf einem Kreisbogen geführt, der dem Hubkolben 2 entspricht. Damit entsteht die kreisförmig ausgeschnittene obere Hubkolben 2. Diese Arbeiten können parallel an allen Bohrlöchern 41 ausgeführt werden.

Parallel dazu werden vom Tunnel 35 zum Tunnel 36 ebenfalls durch die Bohrlöcher 41 weitere Sägebänder geführt und mit Sä ¬ gebandantrieben, die in den Tunnel 35 und 36 stehen, angetrieben. Damit wird der untere Teil des Hubzylinders freigelegt. Bei sehr hohen Zylindern können weitere torusförmige Tunnel angelegt werden, damit die Länge der Sägebänder nicht die technischen Möglichkeiten überschreitet.

Parallel zu diesen Arbeiten werden vom Tunnel 36 aus, dem Ba- sistunnel, horizontale Bohrlöcher in die Mitte des Zylinders 2 geführt. Diese Löcher werden mit Sprengmittel gefüllt und das Sprengmittel wird gezündet. Damit wird das Gestein im Bereich des hierdurch entstehenden Zylinderbodens zertrümmert und es liegt keine feste mechanische Verbindung zwischen dem Zylin- derboden und dem Hubkolben mehr vor.

Parallel dazu werden die Tunnelstücke 5 und 4 aus Figur 1 vorangetrieben, um den Boden des Zylinders 2 zu erreichen, über den das Wasser in den Zylinder zugeführt werden kann. Wenn die Sägearbeiten beendet sind, wird vom Tunnel 35 in Figur 2 aus der Dichtungsring 33 am Hubkolben befestigt. Danach werden die Verbindungsstollen 31 und 32 wasserdicht abgeschlossen. Jetzt kann über die Pumpe 8 Wasser eingespeist und damit Energie gespeichert werden.

In Figur 5 ist ein Dichtungsring 33 mit einer bevorzugten Konstruktion abgebildet, die ausgleichend auf Unebenheiten der Wand des Zylinders 2 reagieren kann. Dazu ist in einem um den gesamten Hubkolben 1 umlaufenden Konus 52 ein zylinderförmiges Gelenk 53 eingelegt, das eine Lamelle 54 trägt, die mit einer Dichtungswulst 55 gegen die Oberfläche 57 der Zylinderwand 2 aufgrund des Wasserdrucks 58 drückt und damit den Kolben 1 gegen seine Umgebung abdichtet. Zur Verbesserung der Abdichtwir- kung kann ein dichtes flexibles Material 56 an der Unterseite der Dichtungslamelle angebracht werden, das schlüssig mit der Wulst 55 und dem Kolben 51 schließt. Es ist zu beachten, dass die Lamelle 54, aufgrund der großen Länge, die mehrere Kilometer betragen kann, ein eindimensionales mechanisches Verhalten zeigt.

Es folgt ein Rechenbeispiel für die Energiemenge die durch eine Anlage mit 500m Radius gespeichert werden kann. Bei einer Angenommenen mittleren Dichte des Gesteins von

pi = 2500 kg/m 3 und nach Gleichung (2) einer effektiven Dichte von p 2 = 1500kg/m 3 erhält man aus Gleichung (6)

E = 9,81 N/kg * 1500kg/m 3 * 2 * 3,14 * (500m) 4 oder ausgerechnet

E = 5.775.637.500.000.000 Joule. Umgerechnet in die üblichere Einheit Kilowattstunde können somit 1.604.343.750 kWh in der Anlage gespeichert werden. Zum Vergleich, die Bruttostromerzeugung eines durchschnittlichen Tages in Deutschland betrug 1.635.000.000 kWh im Jahr 2009, Quelle B WI (http://bmwi.de/BMWi/Navigation/Energie/Statistik- und-Prognosen/energiedaten . html)

Aus der Rechnung geht hervor, dass die gespeicherte Energiemenge gegenüber allen vergleichbaren Speicherkraftwerken mit Wasserkraft sehr groß ist. Dabei ist der Eingriff in die Umwelt relativ gering. Es wird nur Wasser in den Boden gepumpt, der notwendige Eingriff in die Landoberfläche ist gering und beschränkt sich im Wesentlichen auf die Fläche des Hubkolbens. Dieser wird allerdings durch das Anheben gut sichtbar. Ein ka- tastrophales Versagen des Systems ist schwer denkbar, da dazu das Wasser aus dem System schlagartig entweichen müsste, was aufgrund der Bauweise, etwa im Vergleich zu einem Staudamm, nicht möglich ist.