ENDERLE RENE
DE4213797A1 | 1993-10-28 | |||
FR2694421A1 | 1994-02-04 | |||
EP0575230A1 | 1993-12-22 |
1. | l. |
2. | betreibbar ist und über eine Schnittstelle mit einem Datennetz verbunden werden kann, wobei die ICKarte patientenspezifische und notfallrelevante sowie Medikationsdaten enthält und diese Daten vom behandelnden Arzt mittels der Lese/Schreibvorrichtung gelesen und aktua¬ lisiert werden können, wobei weiterhin mit Hilfe der gelesenen Daten und nach Eingabe von aktuellen Medikationsdaten mittels eines Überprüfungsmoduls Interaktionen mit solchen Arzneimitteln, die bereits als verordnet gespeichert sind, Kontraindikationen in bezug auf Arzneimittel sowie Allergien gegen Medikamente angezeigt werden und zusätzlich per Datenaustausch über die Schnittstelle auf ex¬ terne Datenspeicher mit Diagnose und BefundThesauri zurück¬ gegriffen wird, um eine Diagnoseunterstützung sowie eine Abspeicherung des ärztlichen Diagnoseergebnisses im normierten Diagnoseschlüssel auf der ICKarte zu ermöglichen. |
3. | ICKarte mit einem mikroprozessorgesteuerten Schreib/ Lesespeicher, insbesondere für ein System nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch personenbezogene medizinischklinische Daten, welche zu einer externen Lese/Schreibvorrichtung übertragbar sind, wobei mit diesen Daten ein Zugriff auf externe Diagnose und Befund Thesauri über Datennetze und ein Informationsaustausch über ein lokales Praxis oder Klinikdatennetz möglich ist, sowie diese Daten mittels der externen Schreib/Lesevorrichtung in einen Personalcomputer, Laptop oder dgl. zur Abprüfung auf Arznei¬ mittelInteraktionen und Kontraindikationen einlesbar sind. |
4. | ICKarte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach Abprüfung auf mögliche ArzneimittelInteraktionen und —Kontraindikationen die jeweils aktuelle Medikation mittels der externen Schreib/Lesevorrichtung in den Schreib/Lesespeicher abgelegt ist. |
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein System zur personenbezogenen Über¬ tragung und Speicherung medizinisch-klinischer Daten und eine IC-Karte, insbesondere zur Verwendung in einem derartigen System.
Im medizinisch-klinischen Bereich ist es seit längerer Zeit be¬ kannt, patientenrelevante Daten innerhalb einer Praxis oder Klinik computergestützt zu speichern und entsprechend der je¬ weiligen Behandlung zu aktualisieren.
Mit einer derartigen Archivierung von Patientendaten läßt sich die Historie einer Krankheitsausbildung und der Verlauf des Heilungsprozesses beurteilen sowie der Behandlungserfolg maxi- mieren. In der Regel erfolgt die Abspeicherung der Daten nach bestimmten von Praxis zu Praxis oder von Arzt zu Arzt unter¬ schiedlichen, individuellen Kriterien im Sinne eines Befund¬ berichtes mit Kurznotizen über die verwendeten Arzneimittel oder Heilbehandlungen.
In dem Falle, wenn der Patient den behandelnden Arzt wechselt, wird die Krankengeschichte mehr oder weniger gut dokumentiert und aufbereitet dem weiterbehandelnden Arzt übermittelt. Diesem obliegt es nun, die erhaltenen Unterlagen sorgfälig zu studie¬ ren und ggfs. in sein eigenes Datenbanksystem zu übernehmen.
Schwierigkeiten entstehen dann, wenn während der Behandlung Me¬ dikamentenunverträglichkeiten festgestellt, jedoch nicht mit der erforderlichen Sorgfalt dokumentiert wurden. Gleichfalls
besteht die Gefahr, daß Interaktionen, Kontraindikationen aus¬ gewählter Medikamente bei Allergien oder ähnliches auftreten und diese Erkenntnisse nicht oder nur unzulänglich gespeichert wurden. Ein weiteres Problem in der ärztlichen Praxis besteht darin, daß der behandelnde Arzt häufig keine ausreichenden Kenntnisse über Wechselwirkungen zwischen verordneten und be¬ reits eingenommenen Medikamenten hat .
Medikamentenunverträglichkeit oder allergische Reaktionen auf bestimmte Medikamente sind insbesondere dann problematisch, wenn eine Notfallbehandlung erforderlich ist. Zur Lösung dieses Problems wurde bereits vorgeschlagen, einen sogenannten Not¬ fall- oder Nothilfepaß auszufertigen, welcher vom jeweiligen Patienten ständig bei sich zu tragen ist.
Es liegt jedoch in der Natur der Sache, daß ein derartiger Not- hilfepaß oder —ausweis nur eine äußerst begrenzte Anzahl von Informationen umfassen kann, wobei zusätzlich im unmittelbaren Moment des Notfalleinsatzes es nahezu unmöglich ist, vom behan¬ delnden Arzt visuell eine Vielzahl von geschriebenen Informa¬ tionen bei physischer und psychischer Höchstbelastung aufzuneh¬ men und zu verarbeiten.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein System zur personenbe¬ zogenen Übertragung und Speicherung medizinisch-klinischer Da¬ ten anzugeben, welches es gestattet, auf minimalem Raum eine Vielzahl patientenspezifischer Informationen zu speichern und wobei weiterhin die gespeicherten Daten bzw. Informationen mit¬ tels peripherer Geräte interaktiv und optimal zum Wohle des Pa¬ tienten und einer entsprechenden Behandlung eingesetzt werden können.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Gegen¬ stand nach den Merkmalen des Patentanspruches 1, wobei die Un¬ teransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiter¬ bildungen umfassen.
Gemäß einem Grundgedanken der Erfindung wird bei dem System zur personenbezogenen Übertragung und Speicherung medizinisch-kli¬ nischer Daten davon ausgegangen, als Trägermedium eine speziel¬ le IC-Karte im Scheckkartenformat einzusetzen, welche einen mikroprozessorgesteuerten Schreib/Lesespeicher aufweist.
Diese IC-Karte enthält patientenspezifische medizinische Daten, welche der Kommunikation zwischen Patient und behandelndem Arzt dienen. Schwerpunktmäßig findet die erfindungsgemäße IC-Karte Anwendung in der Notfallmedizin und bei der Betreuung von Risi¬ kopatienten.
Vorteilhafterweise wird in einem geschützten Bereich des Schreib/Lesespeichers ein die erwähnte Kommunikation optimal unterstützendes spezifisches Betriebssystem implementiert.
Die IC-Karte wirkt extern mit einer IC-Karten-Lese/Schreibvor¬ richtung zusammen, welche über einen PC, einen Laptop oder dgl. betreibbar ist. Zusätzlich kann über eine Schnittstelle eine Verbindung zu einem Datennetz hergestellt werden.
Der externe Personalcomputer, Laptop oder dgl. enthält spe¬ zielle Softwaremodule, mit deren Hilfe das Beschreiben, Lesen und Bewerten der Speicherinhalte der IC-Karte möglich ist. Im Notfalleinsatz wird die vom Patienten mitgeführte IC-Karte in die IC-Karten-Lese/Schreibvorrichtung, welche z.B. mit einem Laptop kommuniziert, eingeschoben und sodann der Dateninhalt übernommen. Nachdem der behandelnde Arzt seine Diagnose abge¬ schlossen hat und bestimmte Behandlungsmaßnahmen einschließlich der Verabreichung von Medikamenten festliegen, werden diese Maßnahmen und/oder Medikamente über den mobilen Personalcom¬ puter bzw. Laptop eingegeben. Im Anschluß daran erfolgt eine Überprüfung dahingehend, ob für eingegebene Medikamente Kon¬ traindikationen, z.B. in bezug auf Allergien oder Interaktionen mit bereits abgespeicherten Medikamenten vorliegen, so daß der behandelnde Arzt seine Medikamententherapie überprüfen kann.
Zusätzlich kann über ein externes Datennetz oder stationäre, mitgeführte Datenbanken eine Diagnoseunterstützung erfolgen und z.B. eine Anzeige von Alternativmedikamenten und/oder Behand¬ lungsmethoden erfolgen.
Ziel ist es, auch im Notfall oder bei Risikopatienten schnell und unkompliziert auf die Krankheitsgeschichte und bisher ver¬ ordnete Medikamente rückgreifen zu können, so daß Behand¬ lungskomplikationen und Medikamentenunverträglichkeiten ausge¬ schlossen werden.
Es wird also vor Ort im Einsatzfall mit Hilfe der gelesenen Da¬ ten aus der IC-Karte und nach Eingabe von aktuellen Medi¬ kationsdaten mittels eines Überprüfungsmoduls die Möglichkeit von Interaktionen von zur Medikamententherapie ausgewählten Arzneimitteln mit solchen, die bereits verabreicht wurden und gespeichert sind, festgestellt. Ebenso können Kontraindikatio¬ nen in bezug auf Arzneimittel sowie Allergien gegen bestimmte Medikamente angezeigt werden. Nach Bestätigung und Durchführung des oder der Behandlungsschritte sowie der Verabreichung von entsprechenden Medikamenten wird vom behandelnden Arzt der Da¬ tenspeicher der IC-Karte aktualisiert. Dieses Aktualisieren kann unter Rückgriff auf einen extern gespeicherten normierten Diagnoseschlüssel erfolgen, um einerseits den vorhandenen Spei¬ cherplatz optimal ausnutzen zu können und um andererseits sicherzustellen, daß einheitliche, übliche Deskriptoren verwen¬ det werden.
Die IC-Karte, die vorzugsweise bei dem vorstehend kurz be¬ schriebenen System verwendet wird, weist also einen mikro¬ prozessorgesteuerten Schreib/Lesespeicher auf, welcher perso¬ nenbezogen medizinisch-klinische Daten enthält. Diese Daten sind an eine externe Schreib/Lesevorrichtung übertragbar und dienen dem Zugriff auf externe Diagnose- und Befundthesauri über entsprechende Datennetze und ermöglichen einen Informa¬ tionsaustausch, z.B. über ein lokales Praxis- oder Klinik¬ datennetz. Abgespeicherte Daten können auch zur Zeiterfassung und Abrechnung herangezogen werden.
Die IC-Karte ist so ausgebildet, daß die in ihrem Speicher be¬ findlichen Daten mittels der externen Schreib/Lesevorrichtung in einen externen Personalcomputer, Laptop oder dgl. geladen werden können. Die externe Einrichtung umfaßt dann Module zur Abprüfung auf Arzneimittel-Interaktionen und Kontraindi¬ kationen.
Alternativ besteht die Möglichkeit, einen Arbeits- und Pro¬ grammspeicher des Mikroprozessors der IC-Karte so auszu¬ gestalten, daß bereits kartenseitig eine Abprüfung auf Arznei¬ mittel-Interaktionen und Kontraindikationen erfolgt, und das Ergebnis dem externen Personalcomputer mitgeteilt wird.
Es liegt im Sinne der Erfindung, die IC-Karte mit personen¬ bezogenen medizinisch-klinischen Daten als Identifikationskarte eines Patienten sowie zur Abrechnung der erhaltenen Leistungen im medizinisch-klinischen Bereich zu verwenden.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei- spieles und einer Figur näher erläutert werden.
Die Figur zeigt hierbei eine Prinzipdarstellung der verschie¬ denen Anwendungsbereiche der IC-Karte bzw. des Systems zur per¬ sonenbezogenen Übertragung und Speicherung medizinisch-klini¬ scher Daten.
Die IC-Karte ist beispielweise eine Plastikkarte im Scheck¬ kartenformat mit einem Mikroprozessorchip und umfaßt einen Lese/Schreibspeicher, welcher die personenbezogenen medizi¬ nischen Daten aufnimmt. Grundsätzlich dient die IC-Karte sowie das System der Übermittlung von medizinischen Daten zwischen Patient und Arzt sowie zwischen Ärzten. Schwerpunkte der Anwen¬ dung sind die Notfallmedizin und die medizinische Betreuung von Risikopatienten.
Bei einer entsprechenden stationären Applikation wird die IC- Karte mittels eines Chipkarten-Lesegerätes gelesen oder be-
schrieben, welches wiederum an einen z.B. Personalcomputer an¬ geschlossen ist. Im mobilen Einsatz kann ein Laptop mit mögli¬ cherweise integriertem Chipkarten-Lesegerät verwendet werden.
Zusätzlich notwendig werdende Softwaremodule sind im Personal¬ computer bzw. im Laptop geladen und ermöglichen das Lesen und/oder Schreiben von Daten aus der bzw. auf die IC-Karte.
Das in der Figur gezeigte Modul la und lb versteht sich als Arzneimittelmodul zur Abprüfung von Interaktionen, d.h. Wech¬ selwirkungen, Wirkungsverstärkungen bzw. Abschwächungen und ähnliches zwischen Arzneimitteln und Kontraindikationen, d.h. Gegenanzeigen in bezug auf Arzneimittel, deren Verordnung oder Abgabe durch den behandelnden Arzt unter Verwendung der IC- Karte und des zugehörigen Systems gesteuert und dokumentiert wird.
Im Speicher der IC-Karte sind beispielweise Allergien gegen Me¬ dikamente, Dauermedikationen und Akutmedikationen enthalten. Nachdem entsprechende Einträge vorgenommen wurden, wird extern auf einen Programmodul mit Medikations-Thesauri zurückgegrif¬ fen, wobei ein Stoff-Thesaurus z.B. Wirkstoffe und Wirkstoff- gruppen enthält und ein Medikamenten-Thesaurus Handelspackungen von Medikamenten mit Pharmazentralnummern umfaßt, so daß die jeweilige Darreichungsform des Medikaments mit Packungsstärke und Preisinformation auf einer Anzeigevorrichtung des externen Personalcomputers oder Laptop eingeblendet werden kann.
Im Falle der Akutmedikation wird nach Eintrag eines zu verab¬ reichenden Medikaments eine interne Abprüfung auf Kontraindika¬ tionen bei Allergien oder Interaktionen mit Medikamenten, die bei Dauer- oder Akutmedikation bereits eingetragen sind, vorge¬ nommen.
Der Modul zur Abprüfung von Arzneimittel-Interaktionen und —Kontraindikationen eröffnet zunächst die Möglichkeit der Spei¬ cherung und der Ansicht von Allergien gegen Medikamente, die im
Speicher der IC-Karte, z.B. im Datensegment Allergien enthalten sind.
Sobald der Anwender Medikamente, d.h. Fertigarzneimittel, über den entsprechenden Medikations-Thesaurus zur Eintragung in den Speicher der IC-Karte auswählt, werden die in dem Allergiebe¬ reich der IC-Karte mit Hilfe des Stoff-Thesaurus eingetragenen Stoffgruppen bzw. Wirkstoff mit den Stoffgruppen bzw. Wirk¬ stoffen der ausgewählten Medikamente verglichen. Dieser Ver¬ gleich bzw. diese Abprüfung findet vorteilhafterweise über die Stoffe-Präparate-Verknüpfungen des Arzneimittel-Informa- tionsmoduls gemäß der Roten Liste statt. Hierdurch werden dem verordnenden Arzt automatisch Kontraindikationen bei entspre¬ chend vorab dokumentierter Medikamentenallergie angezeigt.
In dem Falle, wenn der Anwender eine Medikation über ein Arz¬ neimittel-Verordnungsmodul innerhalb seiner per Schnittstelle an das System angebundenen Praxis- oder Klinikverwaltungs-Soft¬ ware dokumentiert, werden die ausgewählten Medikamentennamen über ihre Pharmazentralnummern an den IC-Karten-Medikamenten- Thesaurus übergeben. Aus dem Medikamenten-Thesaurus werden dann die Einträge in den Speicher der IC-Karte übertragen, so daß auch in diesem Falle die erforderliche Vorgehensweise zur auto¬ matischen Abprüfung von Kontraindikationen gewährleistet ist.
In einem weiteren Modul kann eine Auswahl, die Speicherung und die Ansicht von Medikationen vorgenommen werden.
Im Datensegment Medikamente erfolgt beispielweise eine Spei¬ cherung von Dauermedikationen, z.B. von Analgetika, Anti- allergika oder Antibiotika.
Der Anwender kann nach Aktivieren des entsprechenden Moduls über den Medikamenten-Thesaurus eine oder mehrere Medikamente zur Eintragung in den Speicher der IC-Karte auswählen. Dadurch besteht die Möglichkeit, über den angebundenen Rote Liste-Arz¬ neimittel-Informationsmodul ein oder mehrere Medikamente aus einer entsprechenden Indikationsgruppe oder anderen Kriterien
auszuwählen und über den Medikamenten-Thesaurus auf die IC- Karte zu übertragen. Hierbei werden die Handelsnamen zusammen mit ihrer Pharmazentralnummer, die der Artikelnummer ent¬ spricht, auf der IC-Karte abgespeichert.
Zusätzlich kann die jeweilige Darreichungsform des Medikamentes mit Packungsstärke und Preisinformationen mit Rückgriff auf den Medikamenten-Thesaurus dargestellt werden.
Zweckmäßigerweise ist der Dauermedikationsspeicher als soge¬ nannter Ringspeicher aufgebaut, d.h. nach Abspeichern einer de¬ finierten Anzahl von Medikamenten wird ein Löschen älterer Ein¬ träge vorgenommen.
Die Speicherung von Akutmedikationen erfolgt zweckmäßigerweise ebenfalls über den Medikamenten-Thesaurus und nach Auswahl eines oder mehrerer Medikamente, die in die IC-Karte übertragen werden sollen.
Dabei kann zunächst über den Rote Liste-Arzneimittel-Informa¬ tionsmodul eine Auswahl der Medikamente anhand verschiedener Kriterien erfolgen und diese Auswahl über den Medikamenten- Thesaurus auf der IC-Karte abgespeichert werden. Auch hier wer¬ den die Handelsnamen zusammen mit ihrer Pharmazentralnummer ab¬ gelegt.
Ebenso wie der Dauermedikationsspeicher kann der Akutmedi- kationsspeicher oder der betreffende Speicherplatz als Ring¬ speicher aufgebaut sein, wobei nach Abspeichern einer definier¬ ten Anzahl von Medikamenten durch Löschen Speicherplatz für weitere Einträge selbsttätig geschaffen wird.
Alternativ besteht die Möglichkeit, daß der behandelnde Arzt die zu speichernden Medikamentennamen auch frei eintragen kann, dies ist z.B. dann von Wichtigkeit, wenn das Medikament kein Fertigarzneimittel ist.
Die automatischen Abprufungen erfolgen unter Rückgriff auf die Inhalte des Speichers in der IC-Karte, wobei die einzelnen Da¬ ten entsprechend dem Medikamenten-Thesaurus vorliegen.
Die Abprüfung umfaßt mögliche Kontraindikationen von zur Ein¬ tragung ausgewählten Medikamenten bei Allergien, die im ent¬ sprechenden Speicherbereich unter Allergien gegen Medikamente abgelegt sind. Interaktionen mit Medikamenten werden dann fest¬ gestellt, wenn entsprechende Informationen im Speicherbereich unter Dauer- oder Akutmedikationen enthalten sind.
Die Bewertung möglicher Interaktionen zwischen den Medikamenten über das entsprechende Abprüfungsmodul erfolgt auf der Ebene der Fertigarzneimittel. Die Fertigarzneimittel sind jedoch im Medikamenten-Thesaurus Interaktionsgruppen zugeordnet und wer¬ den über das Schema Wirkstoffgruppe/Stoff-Darreichungsform-Prä¬ parat anhand sogenannter Interaktionsdaten gegeneinander abge¬ prüft.
Im Falle festgestellter Interaktionen werden dem behandelnden Arzt Hinweise angeboten bzw. angezeigt, wobei die Möglichkeit besteht, daß weitere Detailinformationen erschließbar sind. Eine derartige Detailinformation kann beispielweise eine Interaktions-Monographie mit Wirkstoffalternativen umfassen.
Zusätzlich sind über Rückgriff auf die im Arzneimittel-Infor- mationsmodul gespeicherten Daten Informationen zu Anwen¬ dungsbeschränkungen, Gegenanzeigen, Nebenwirkungen, Wechsel¬ wirkungen usw. zu dem ausgewählten Medikament einblendbar.
Letztendlich wird nach positivem Prüfungsergebnis eine Abspei¬ cherung der aktuellen Behandlungs- und Medikamentendaten auf der IC-Karte vorgenommen.
Dies ermöglicht die Darstellung einer quasi historischen Medi¬ kationsübersicht, so daß sich das Behandlungsrisiko insbeson¬ dere im Notfall erheblich reduziert.
Über eine Schnittstelle können externe Diagnose- und Befund- Thesauri, z.B. über ein entsprechendes Datennetz aktiviert wer¬ den. Hierfür werden die Diagnoseeinträge auf der IC-Karte, ggfs. kodiert mit einem medizinischen Informationssystem ver¬ bunden und diesem zugeführt. Hierdurch kann insbesondere bei klinischer Anwendung der behandelnde Arzt auf relevante zusätz¬ liche medizinische und pharmakologische Informationen und Pu¬ blikationen zurückgreifen. Für diesen Zweck werden die Diagno¬ seeinträge nicht nur im Klartext, sondern auch im sogenannten ICD-Schlüssel, d.h. in einem normierten Diagnoseschlüssel ge¬ speichert .
Die Speicher- und Zugriffεbereiche der Karte sind in admini¬ strative Personendaten, medizinische Gesamtdaten und medizini¬ sche Notfalldaten aufgeteilt. Die medizinischen Notfalldaten stellen eine Untermenge der Gesamtdaten dar, wobei die Auftei¬ lung der Speicher- und Zugriffsbereiche mit der Sicherheits¬ struktur der Daten, insbesondere bezogen auf die Zugriffsrechte korreliert. Für besonders wichtige stabile Daten besteht nach erstmaligem Eintrag ein Schreibschutz.
Zur Erfüllung der Kriterien des Datenschutzes werden entspre¬ chende technische Maßnahmen vorgesehen. Beispielsweise ist ein vorhandener Mikroprozessorchip mit einer Verschlüsselungstech¬ nologie eingesetzt auf der 3asis eines im Betriebssystem inte¬ grierten synchronen Protokolls und unter Nutzung eines Hard¬ ware-Schlüssels. Darüber hinaus werden medizinische Daten, die auf normierte Daten, z.B. Pharmazentralnummern bei Medikamen¬ ten, beruhen, kodiert. Diese Referenzdaten werden in einer ex¬ ternen Datenbank gespeichert.
Auch sind einzelne Berechtigungsstufen, z.B. durch eine Personal Identification Number (PIN) des Karteninhabers für den Zugriff auf die verschlüsselten Daten, die der Karteninhaber selbst generieren oder ändern kann, vorgesehen oder es exi¬ stieren spezielle Arztkarten, nämlich personifizierte Karten eines Arztes oder einer jeweiligen Notfalleinrichtung, die den behandelnden Arzt zum Zugriff auf die verschlüsselten Daten be-
rechtigt. Bei einer Notfall-Applikation ist vorgesehen, daß durch Anwählen einer Notfall-Applikation der behandelnde Arzt unter Verwendung seiner individuellen Arzt-Karte die PIN des Karteninhabers überspringen kann.
Die spezielle PIN-Logik des Systems ist so aufgebaut, daß die persönliche PIN für die Grundinitialisierung mit dem Versenden der IC-Karte mitgeteilt wird. Eine persönliche PIN für die Arztkarte wird vom Arzt selbst generiert; eine Notarzt-Karte kann von der jeweiligen Notarzt-Zentrale aus eingerichtet wer¬ den. Der Karteninhaber kann in den Räumen des Emittenten oder beim Arzt seine eigene PIN generieren. Mit seiner individuellen PIN kann der Karteninhaber über ein eigenes und für diesen Zweck ausgerüstetes Infoterminal in entsprechend diskreter Um¬ gebung in Räumen des Emittenten den Inhalt seiner IC-Karte ein¬ sehen, ausdrucken sowie seine PIN neu generieren.
Durch einen Dokumentationsspeicher wird jeder Zugriff auf die IC-Karte sowie jede Änderung des Inhaltes mit Arztnummer der Arztkarte sowie Zugriffsdatum protokolliert. Der Dokumenta¬ tionsspeicher kann Bestandteil der IC-Karte sein.
Die zur Verfügung stehende Applikations-Software für die aktu¬ elle Benutzergruppe, z.B. Fachärzte, Allgemeinärzte, Kranken¬ hausärzte, ist mit einer Applikationsidentifikation der jewei¬ ligen Lesegeräte gekoppelt. Für weitere Benutzergruppen, die in das System integrierbar sind, z.B. Apotheker, werden separate Applikationsidentifikationen vergeben.
Zusätzlich kann als weiteres Sicherheitsmerkmal das Photo des Karteninhabers auf der IC-Karte angebracht werden. Die Frei¬ schaltung des implementierten Mikrochips zur Benutzung erfolgt nur im Zusammenhang mit dieser Photopersonalisierung.
Alles in allem gelingt es, mit dem erfindungsgemäßen System und der zugehörigen IC-Karte patientenspezifisch relevante Medika¬ tionsdaten und weitere Informationen für eine medizinisch-kli¬ nische Behandlung, insbesondere im Notfall oder für Risiko-
patienten zu speichern und innerhalb des Systems diese Daten mit aktuell notwendig werdenden Behandlungsschritten oder einer Medikamentenverabreichung auf mögliche Interaktionen oder Kon¬ traindikationen hin zu überprüfen, so daß sich für den jeweili¬ gen Patienten das Behandlungsrisiko insgesamt veringert.
Next Patent: LAPAROSCOPIC SCOPE MANIPULATOR