Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
TANK SYSTEM FOR A LOW-FLOOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/101381
Kind Code:
A1
Abstract:
A tank system (2) for a low-floor vehicle (1), especially a bus, comprises at least one tank (5) for receiving a cryo-fluid (4) and is characterized by a storage unit (8), which can be mounted to the roof (7) of the vehicle (1) and comprises the at least one tank (5) and a protective housing (11) which surrounds and/or borders on said tank and in which a valve module (12) connected to the tank (5) is received, and comprises an operating unit (9), which can be mounted in or to the vehicle (1) within reach of a person located in or standing next to the vehicle and which is linked to the storage unit (8) by a duct system (10), wherein the valve module (12) has a stop valve (17), which is connected into an intake duct (13) leading out from the bottom space of the tank (5) and can be electrically actuated by an emergency cut-off switch (18) disposed in the operating unit (9).

Inventors:
RASSER CHRISTIAN (AT)
BERGER SIMON (AT)
EDER CHRISTIAN (AT)
Application Number:
PCT/EP2018/073938
Publication Date:
May 31, 2019
Filing Date:
September 06, 2018
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SAG MOTION GMBH (AT)
International Classes:
B60K15/00
Foreign References:
EP3236133A12017-10-25
EP3236132A12017-10-25
DE69311502T21997-10-23
US6125637A2000-10-03
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
WEISER & VOITH PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT (AT)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche :

1. Tanksystem für ein Niederflur-Fahrzeug, insbesondere einen Bus, mit zumindest einem Tank zur Aufnahme eines Kryoflu- ids, gekennzeichnet durch

eine am Dach (7) des Fahrzeugs (1) montierbare Spei chereinheit (8) umfassend den zumindest einen Tank (5) und ein ihn umhüllendes oder daran angrenzendes Schutzgehäuse (11) , in dem eine an den Tank (5) angeschlossene Ventilbaugruppe (12) aufgenommen ist, und

eine im oder am Fahrzeug (1) in Reichweite einer darin be findlichen oder daneben stehenden Person montierbare Bedienein heit (9) , welche über einen Leitungsstrang (10) mit der Spei chereinheit (8) verbunden ist,

wobei die Ventilbaugruppe (12) ein in eine vom Bodenraum des Tanks (5) ausgehende Entnahmeleitung (13) eingeschaltetes Absperrventil (17) aufweist, welches von einem in der Bedien einheit (9) angeordneten Notabschalter (18) aus elektrisch be tätigbar ist.

2. Tanksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrventil (17) in einem stromlosen Modus gesperrt und in einem stromversorgten Modus geöffnet ist, wobei der Not abschalter (18) die Stromversorgung des Absperrventils (17) zu dessen Betätigung abschaltet.

3. Tanksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, dass das Absperrventil (17) auch von einer Motorsteu erung (3') des Fahrzeugs (1) aus elektrisch betätigbar ist.

4. Tanksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (9) einen Befüllan- schluss (19) darbietet, welcher über eine im Leitungsstrang (10) geführte Füllleitung (20) an den Tank (5) angeschlossen ist .

5. Tanksystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (9) in einen an der Seite des Fahrzeugs (1) montierbaren ersten Bedienteil (9a), der zumindest den Be- füllanschluss (19) enthält, und einen davon gesondert im Füh rerstand des Fahrzeugs (1) montierbaren zweiten Bedienteil (9b) , der zumindest den Notabschalter (18) enthält, unterteilt ist .

6. Tanksystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bedienteil (9a) einen weiteren Notabschalter (18) enthält, von welchem aus das Absperrventil (17) ebenfalls elektrisch betätigbar ist.

7. Tanksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilbaugruppe (12) ein in eine vom Kopfraum des Tanks (5) ausgehende Entgasungsleitung (23) einge schaltetes Entgasungsventil (26) aufweist, welches von einem in der Bedieneinheit (9) angeordneten Entgasungsschalter (27) aus elektrisch betätigbar ist.

8. Tanksystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (9) einen Entgasungsanschluss (24) dar bietet, welcher an die im Leitungsstrang (10) geführte Entga sungsleitung (23) angeschlossen ist.

9. Tanksystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn zeichnet, dass das Entgasungsventil (26) auch von einer Mo torsteuerung (3') des Fahrzeugs (1) aus elektrisch betätigbar ist .

10. Tanksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilbaugruppe (12) ein an eine vom Kopfraum des Tanks (5) ausgehende Füll- oder Entgasungsleitung (20, 23) angeschaltetes Überdruckventil (30) aufweist, welches mit einem seine Überdruckauslösung detektierenden Sensor (32) ausgestattet ist, der eine in der Bedieneinheit (9) angeordnete Anzeigeeinrichtung (33) steuert.

11. Tanksystem nach Anspruch 10 in Verbindung mit An spruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung (33) im zweiten Bedienteil (9b) angeordnet ist.

12. Tanksystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bedienteil (9a) eine weitere Anzeigeeinrichtung (33) enthält, welche vom Sensor (32) ebenfalls gesteuert ist.

Description:
Tanksystem für ein Niederflur-Fahrzeug

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Tanksystem für ein Niederflur-Fahrzeug, insbesondere einen Bus, mit zumindest ei nem Tank zur Aufnahme von Kryofluiden wie verflüssigtem Wasser stoff oder Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) .

Bei Tanksystemen dieser Art liegt das Kryofluid im Tank unter Tiefsttemperaturbedingungen von bis zu -130 °C und Drü cken von bis zu 20 - 25 bar in Form eines Zweiphasengemischs aus Kryogas und Kryoflüssigkeit vor, und der Tank ist entspre chend temperaturisoliert und druckfest. Das Kryofluid wird nach der Entnahme aus dem Tank in einem Heizelement verdampft und im gasförmigen Zustand dem Verbrennungsmotor des Fahrzeugs als Brennstoff zugeführt.

Die Handhabung und Speicherung solcher Kryofluide ist ein sicherheitskritischer Aspekt des Fahrzeugs. Tanksysteme für Kryofluide unterliegen daher zahlreichen Sicherheitsanforderun gen, welche beispielsweise im europäischen Raum in der Richtli- ne ECE R110 definiert sind. Eine der Sicherheitsmaßnahmen be steht darin, ein Absperrventil für die Entnahmeleitung des Tanks in unmittelbarer Nähe bzw. direkt am Tank anzuordnen, um im Notfall, z.B. bei einem Bruch der Entnahmeleitung oder einem Motorbrand, ein unkontrolliertes Austreten von Kryofluid aus dem Tank sofort unterbinden zu können. Das Absperrventil muss vom Benutzer, z.B. dem Fahrer, Tankwart oder Rettungspersonal, sofort erreichbar sein. Während dies bei Lastkraftwagen, bei welchen die Kryotanks unter dem Ladeboden oder hinter der Fah rerkabine angeordnet werden können, kein Problem ist, stellt dies für Niederflur-Fahrzeuge eine signifikante Nutzungsein schränkung dar: Denn hier soll gerade der leicht erreichbare Niederflurbereich des Fahrzeugs für das Ein- und Ausladen bzw. Ein- und Aussteigen maximiert werden. Der Einbau eines Tanksys tems in diesem gut zugänglichen Fahrzeugbereich, beispielsweise hinter der letzten Sitzreihe in einem Bus, vergeudet kostbaren Lade- und Sitzraum. Die Erfindung setzt sich zum Ziel, die Nachteile des be kannten Standes der Technik zu überwinden und ein Tanksystem für Niederflur-Fahrzeuge zu schaffen, welches den Beförderungs raum des Niederflur-Fahrzeugs maximiert und dabei die hohen Si cherheitsanforderungen bei der Handhabung von Kryofluiden er füllt.

Diese Ziel wird mit einem Tanksystem der einleitend ge nannten Art erreicht, welches sich gemäß der Erfindung aus zeichnet durch

eine am Dach des Fahrzeugs montierbare Speichereinheit um fassend zumindest einen Tank zum Aufnehmen eines Kryofluids und ein den Tank umhüllendes oder daran angrenzendes Schutzgehäuse, in dem eine an den Tank angeschlossene Ventilbaugruppe aufge nommen ist, und

eine im oder am Fahrzeug in Reichweite einer darin befind lichen oder daneben stehenden Person montierbare Bedieneinheit, welche über einen Leitungsstrang mit der Speichereinheit ver bunden ist,

wobei die Ventilbaugruppe ein in eine vom Bodenraum des Tanks ausgehende Entnahmeleitung eingeschaltetes Absperrventil aufweist, welches von einem in der Bedieneinheit angeordneten Notabschalter aus elektrisch betätigbar ist.

Durch die erfindungsgemäße Zweiteilung des Tanksystems kann der kostbare bodennahe Beförderungsbereich von Niederflur- Fahrzeugen maximiert werden, ohne die Sicherheitsfunktionalität des Tanksystems zu beeinträchtigen. Die voluminöse Speicherein heit mit den Kryotanks kann am Dach angeordnet werden und ver braucht dadurch keinen Niederflur-Bauraum, lediglich die ver hältnismäßig kleine Bedieneinheit muss in diesem Bereich ange ordnet werden. Das sicherheitskritische Absperrventil ist dabei - mechanisch geschützt vom Schutzgehäuse - direkt am Kryotank angeordnet, während seine Betätigung über die im Niederflur- Bauraum befindliche Bedieneinheit für den Notfall sofort zu gänglich ist. Bevorzugt ist das Absperrventil in einem stromlosen Modus gesperrt und in einem stromversorgten Modus geöffnet, wobei der Notabschalter die Stromversorgung des Absperrventils zu dessen Betätigung abschaltet. Dadurch ist das Absperrventil ausfallsi cher („failsafe") bei einem Stromausfall des Fahrzeugs.

Das Absperrventil kann zusätzlich von einer Motorsteuerung des Fahrzeugs aus elektrisch betätigbar sein, um z.B. bei einem von der Motorsteuerung erkannten kritischen Betriebszustand ei ne automatische Absperrung zu bewirken.

Besonders günstig ist es, wenn in die Bedieneinheit gleich alle zum Betanken erforderlichen Komponenten integriert sind, insbesondere ein Befüllanschluss , welcher über eine im Lei tungsstrang geführte Füllleitung an den Tank angeschlossen ist. Die Bedieneinheit kann damit gleichsam als „One-Stop-Shop" - Modul für alle beim Betankungsvorgang erforderlichen Funktionen ausgeführt werden, das im gut zugänglichen Niederflurraum des Fahrzeugs dem Bediener zur Verfügung steht .

Alternativ kann die Bedieneinheit zweigeteilt werden, und zwar in einen an der Seite des Fahrzeugs montierbaren ersten Bedienteil, der zumindest den Befüllanschluss enthält, und ei nen davon gesondert im Führerstand des Fahrzeugs montierbaren zweiten Bedienteil, der zumindest den Notabschalter enthält. Die Notabsperrung des Kryotanks kann dadurch auch vom Fahrer direkt im Führerstand vorgenommen werden. In dieser Ausfüh rungsform kann optional ein weiterer Notabschalter im ersten Bedienteil angeordnet werden, von welchem aus das Absperrventil ebenfalls elektrisch betätigbar ist, um eine Notabsperrung z.B. beim Tanken oder bei einem Unfall auch von außen durchführen zu können .

Für die Betankung von Kryotanks ist eine vorhergehende Entgasung des Tanks günstig, um den Anteil an Kryoflüssigkeit in dem Zweiphasengemisch aus Kryogas und Kryoflüssigkeit zu ma ximieren. Dazu wird herkömmlicherweise ein manuelles Entga sungsventil eingesetzt, das aus Sicherheitsgründen möglichst nahe bzw. direkt am Tank anzubringen ist. Um die Zugänglichkeit des Entgasungsventils zu gewährleisten und dabei die Sicher- heitsanforderungen zu erfüllen, weist die in der Speicherein heit enthaltende Ventilbaugruppe ein in eine vom Kopfraum des Tanks ausgehende Entgasungsleitung eingeschaltetes Entgasungs ventil auf, welches von einem in der Bedieneinheit angeordneten Entgasungsschalter aus elektrisch betätigbar ist. Bevorzugt bietet dabei die Bedieneinheit einen Entgasungsanschluss dar, welcher an die im Leitungsstrang geführte Entgasungsleitung an geschlossen ist, was die Bedieneinheit zu einem „One-Stop-Shop" für den Tankvorgang macht .

Auch das Entgasungsventil ist bevorzugt zusätzlich von der Motorsteuerung des Fahrzeugs aus elektrisch betätigbar, welche z.B. im Fährbetrieb ein automatisches Schließen des Entgasungs ventils veranlassen kann.

Als weitere Sicherheitsmaßnahme für Kryo-Tanksysteme wird in der Regel ein Überdruckventil vorgesehen, das vor, während und auch regelmäßig nach dem Tankvorgang einer Sichtprüfung auf Auslösung unterzogen werden muss. Gemäß einer bevorzugten Aus führungsform der Erfindung wird diese Sicherheitsventilfunktion zweigeteilt: Die Ventilbaugruppe weist ein an eine vom Kopfraum des Tanks ausgehende Füll- oder Entgasungsleitung angeschalte tes Überdruckventil auf, welches mit einem seine Überdruckaus lösung detektierenden Sensor ausgestattet ist, der eine in der Bedieneinheit angeordnete Anzeigeeinrichtung steuert. Dadurch kann die Sichtprüfung der Auslösung des Überdruckventils direkt an der Anzeigeeinrichtung der Bedieneinheit vorgenommen werden.

Wenn die Bedieneinheit in einen ersten und einen zweiten Bedienteil unterteilt ist, liegt die Anzeigeeinrichtung bevor zugt im zweiten, im Führerstand des Fahrzeugs montierbaren Be dienteil. Zusätzlich kann auch der erste Bedienteil eine Anzei geeinrichtung enthalten, welche ebenfalls vom Sensor gesteuert ist, so dass die Auslösung des Überdruckventils auch beim Tank vorgang bzw. von außen geprüft werden kann. Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beige schlossenen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels nä her erläutert . In den Zeichnungen zeigt :

Fig. 1 ein mit einem erfindungsgemäßen Tanksystem ausges tattetes Niederflur-Fahrzeug in einer teilweisen querschnittli - chen Seitenansicht;

Fig. 2 ein Fluidschaltbild des Tanksystems von Fig. 1; und

Fig. 3 eine beispielhafte Ausführungsform des Überdruck ventils des Tanksystems von Fig. 1 in einer schematischen Sei tenansicht .

Gemäß Fig. 1 weist ein Niederflur-Fahrzeug 1, beispiels weise ein Tieflader oder ein Bus, ein Kryo-Tanksystem 2 auf, das im Detail in Fig. 2 gezeigt ist. Das Tanksystem 2 bevorra tet einen Kraftstoff für einen Verbrennungsmotor 3 des Fahr zeugs 1 mit einer Motorsteuerung 3 ' , und zwar in Form eines Kryofluids 4, das als Zweiphasengemisch aus Kryogas und Kry- oflüssigkeit in einem oder mehreren Tanks 5 des Tanksystems 2 vorliegt .

Das Kryofluid 4 ist beispielsweise verflüssigter Wasser stoff oder verflüssigtes Erdgas (LNG) . Um kostbaren Bauraum im gut zugänglichen Niederflurbereich 6 des Fahrzeugs 1 einzuspa ren, ist das Tanksystem 2 aufgeteilt, und zwar in eine am Dach 7 des Fahrzeugs 1 montierbare Speichereinheit 8, welche die großvolumigen Tanks 5 enthält, und eine davon gesonderte Be dieneinheit 9, die im Niederflurbereich 6 des Fahrzeugs 1 mon tierbar ist, d.h. in jenem Bereich, der für eine im Fahrzeug 1 befindliche oder neben dem Fahrzeug 1 stehende Person leicht erreichbar ist. Über einen Leitungsstrang 10 ist die Bedienein heit 9 mit der Speichereinheit 8 verbunden.

Die Bedieneinheit 9 kann einteilig ausgeführt sein, wie in Fig. 1 gezeigt, oder in zwei oder mehr Bedienteile 9a, 9b un terteilt sein, wie in Fig. 2 gezeigt. Die Bedieneinheit 9 bzw. ihr erster Bedienteil 9a ist beispielsweise an der Seite des Fahrzeugs 1 montiert, auch bündig in die Seitenwand oder die Unterseite des Fahrzeugs 1 integriert. Im Falle der Zweiteilung kann ihr zweiter Bedieneinteil 9b z.B. im Führerstand des Fahr zeugs 1 montiert werden.

Die Bedieneinheit 9 bzw. ihr Bedienteil 9a enthält in der Art eines „One-Stop-Shop" alle für das Betanken des Fahrzeugs 1 handzuhabenden Komponenten, wie später noch ausführlicher er läutert. Die Speichereinheit 8 enthält demgegenüber die volumi nösen Tanks 5 und alle sicherheitskritischen, daran direkt an zuschließenden Komponenten in einem geschützten Bereich bzw. Schutzgehäuse 11 pro Tank 5. Alternativ kann das Schutzgehäuse 11 allen Tanks 5 gemeinsam zugeordnet sein. Jedes Schutzgehäuse 11 bietet mechanischen Schutz für die darin aufgenommene Kompo nenten, z.B. Aufprallschutz im Falle eines Unfalls, und kann sowohl eine allseitig geschlossene als auch eine bloß gerüst- oder rahmenartige Struktur sein. Das Schutzgehäuse 11 ist ent weder gemeinsam mit seinem oder seinen Tank(s) 5 am Dach 7 di rekt an diese (n) angrenzend montiert oder umhüllt auch gleich seinen bzw. seine Tank(s) 5.

Jedes Schutzgehäuse 11 bzw. das allen Tanks 5 gemeinsame Schutzgehäuse 11 enthält pro Tank 5 eine Ventilbaugruppe 12, die einerseits direkt am jeweiligen Tank 5 und andererseits - über den Leitungsstrang 10 - an die Bedieneinheit 9 angeschlos sen ist. Eine Entnahmeleitung 13 führt vom Bodenraum des Tanks 5 über die Ventilbaugruppe 12 zum Verbrennungsmotor 3 des Fahr zeugs 1, um diesem Kryofluid 4 zur Verbrennung zuzuführen. Die Entnahmeleitungen 13 der Tanks 5 sind dabei zusammengeschaltet und über ein Heizelement 14, z.B. einen Wärmetauscher, geführt, um das Kryofluid 4 vor seiner Einspeisung in den Motor 3 zu verdampfen. Dem Heizelement 14 ist für jeden Tank 5 ein Rohr bruchsicherungsventil 15 vorgeschaltet.

In jeder Ventilbaugruppe 12 ist in die Entnahmeleitung 13 direkt hinter dem Tank 5 ein Absperrventil 17 eingeschaltet, das über eine elektrische Verbindung 17' von einem in der Be dieneinheit 9 angeordneten Notabschalter 18 aus elektrisch be tätigbar ist. Die elektrischen Verbindungen 17' aller Ventil baugruppen 12 können zusammengeschaltet sein oder zu gesonder- ten Notabschaltern 18 führen. Im Falle einer Zweiteilung der Bedieneinheit 9 kann der bzw. jeder Notabschalter 18 im ersten Bedienteil 9a und/oder oder im zweiten Bedienteil 9b angeordnet werden, d.h. es können auch zwei gleichwirkende Notabschalter 18 an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs 1 vorgesehen werden, und sogar auch noch weitere Notabschalter 18 an zusätzlichen Stellen, z.B. an der Unterseite des Fahrzeugs 1.

Zur Errichtung einer ausfallsicheren („failsafe") Absperr funktion, die auch bei einem Stromausfall des Fahrzeugs 1 funk tioniert, kann jedes Absperrventil 17 optional so ausgeführt sein, dass es im stromlosen Modus sperrt und im stromversorgten Modus öffnet, wobei der Notabschalter 18 im unbetätigten Zu stand die Stromversorgung des Absperrventils 17 gewährleistet und im betätigten Zustand, d.h. zur Absperrung der Entnahmelei tung 13, die Stromversorgung des Absperrventils 17 abschaltet.

Jedes Absperrventil 17 kann zusätzlich von der Motorsteue rung 3' aus elektrisch betätigbar sein, um z.B. bei einem von der Motorsteuerung 3 ' erkannten kritischen Betriebszustand des Motors 3 und/oder Fahrzeugs 1 eine automatische Absperrung der jeweiligen Entnahmeleitung 13 zu bewirken.

Die Bedieneinheit 9 enthält optional auch alle weiteren, zur Betankung der Tanks 5 erforderlichen Komponenten, wie einen Befüllanschluss 19, der über eine im Leitungsstrang 10 geführte Füllleitung 20 zu den Tanks 5 führt, um diese zu befüllen. Die Füllleitungen 20 mehrerer Tanks 5 können dabei zusammengeschal tet sein. Jede Füllleitung 20 kann mit Rückschlagventilen 21, 22 in der Bedieneinheit 9 bzw. Speichereinheit 8 beschältet sein .

Um das Befüllen der Tanks 5 zu erleichtern, ist jeder Tank 5 mit einer von seinem Kopfraum ausgehenden Entgasungsleitung (Ventleitung) 23 ausgestattet, die zu einem Abgasstrang (Vent Stack) des Fahrzeugs 1 oder einem Entgasungsanschluss 24 in der Bedieneinheit 9 geführt ist. Die Entgasungsleitungen 23 mehre rer Tanks 5 können dabei zusammengeschaltet sein. An den Entga sungsanschluss 24 kann vor bzw. während des Tankens eine Absau- gung angeschlossen werden, welche ein Rückschlagventil 25 auf stößt und den Druck im Inneren der Tanks 5 abbaut, um den An teil an Kryoflüssigkeit im Kryofluid 4 beim Tanken zu maximie ren .

Aus Sicherheitsgründen ist jede Entgasungsleitung 23 mit einem Absperrventil 26 versehen, im Weiteren Entgasungsventil genannt, welches in der jeweiligen Ventilbaugruppe 12 angeord net ist. Das Entgasungsventil 26 ist über eine elektrische Ver bindung 26' von einem in der Bedieneinheit 9 angeordneten Ent gasungsschalter 27 aus elektrisch betätigbar. Die elektrischen Verbindungen 26' aller Ventilbaugruppen 12 können zusammenge schaltet sein oder zu gesonderten Entgasungsschaltern 27 füh ren. Im Falle der Zweiteilung der Bedieneinheit 9 wird der Ent gasungsschalter 27 in dem den Entgasungsanschluss 24 enthalten den ersten Bedienteil 9a angeordnet. Optional kann auch der zweite Bedienteil 9b einen gleichwirkenden, zweiten Entgasungs schalter 27 enthalten.

Auch jedes Entgasungsventil 26 kann zusätzlich von der Mo torsteuerung 3' aus elektrisch betätigbar sein. Die Motorsteue rung 3' kann z.B. im Fährbetrieb des Fahrzeugs 1 ein automati sches Schließen aller Entgasungsventile 26 veranlassen, um zu verhindern, dass diese versehentlich offenbleiben.

Ebenfalls aus Sicherheitsgründen sind in jedem Schutzge häuse 11 zwei Überdruckventile angeordnet, und zwar ein an die Entgasungsleitung 23 angeschaltetes erstes Überdruckventil 28, das bei einem Druck von z.B. 16 bar öffnet und ins Freie oder zu einem Abgasstrang (Vent Stack) 29 des Fahrzeugs 1 führt, und ein an die Füllleitung 20 angeschlossenes zweites Überdruckven til 30, das als Notventil bei einem Druck von z.B. 22 bar öff net und ins Freie oder zum Abgasstrang 29 führt. Sowohl das erste Überdruckventil 28 als auch das zweite Überdruckventil 30 können jeweils entweder an die Füllleitung 20 oder die Entga sungsleitung 23 angeschaltet sein.

Ein als sog. „Economizer" arbeitendes Überdruckventil 31 zwischen der Entgasungsleitung 23 und der Entnahmeleitung 13 öffnet bei Überschreiten eines Schwellwerts, um dem Motor 3 statt Kryoflüssigkeit direkt Kryogas zuzuführen; eine Drossel 31' reduziert dabei den Druck in der Entnahmeleitung 13 um bei spielsweise 1 bar, um bei geöffnetem Überdruckventil 31 an der Einmündung 31" dem Kryogas Vorrang zu geben.

Das zweite Überdruckventil 30 stellt eine kritische „letz te Sicherung" bzw. Hauptsicherung für das Tanksystem 1 dar und ist daher aus Sicherheitsgründen in der Nähe des Tanks 5 im je weiligen Schutzgehäuse 11 der Speichereinheit 8 angeordnet. Um das Überdruckventil 30 vor bzw. während des Betankens oder auch in regelmäßigen Abständen, z.B. nach längeren Standzeiten des Fahrzeugs 1, in welchen der Druck in den Tanks 5 aufgrund der fortschreitenden Erwärmung des Kryofluids 4 ansteigen kann, auf Auslösung überprüfen zu können, ist das Überdruckventil 30 mit einem seine Überdruckauslösung detektierenden Sensor 32 ausge stattet. Der Sensor 32 steuert über eine elektrische Verbindung 32 ' eine in der Bedieneinheit 9 angeordnete Anzeigeeinrichtung 33, z.B. eine Warnleuchte. Im Falle von mehreren Tanks 5 können alle Verbindungen 32' zusammen zusammengeschaltet sein oder je weils zu einer eigenen Anzeigeeinrichtung 33 führen. Jede An zeigeeinrichtung 33 kann bei Zweiteilung der Bedieneinheit 9 im ersten Bedienteil 9a und/oder im zweiten Bedienteil 9b angeord net sein.

Es versteht sich, dass die elektrischen Verbindungen 32 ' - ebenso wie die elektrischen Verbindungen 17' und 26' - sowohl drahtgebundene als auch drahtlose elektrische Verbindungen sein können, d.h. Kabel, Funkstrecken, optische Verbindungen usw.

Fig. 3 zeigt eine praktische Ausführungsform des Über druckventils 30 und seines Sensors 32. Das Überdruckventil 30 weist eine bei seiner Überdruckauslösung absprengende Kappe 34 auf, deren An- bzw. Abwesenheit der Sensor 32 detektiert. Bei spielsweise ist der Sensor 32 ein Reed-Kontakt , der von einem in der Kappe 32 gelagerten Magnet 35 im geschlossenen Zustand gehalten wird. Bei Absprengung der Kappe 32 öffnet der Reed- Kontakt, der Sensor 32 spricht an und veranlasst die Anzeige- einrichtung 33 zur Abgabe eines Warnsignals. Alternativ könnte der Sensor 32 auch auf jede andere in der Technik bekannte Art ausgebildet sein, z.B. als mechanischer Kontakt, der beim Aus lösen des Überdruckventils 30 geöffnet oder geschlossen wird, als optischer Sensor, der das Fehlen der Kappe 34 erkennt, als RFID-Lesegerät , welches das Vorhandensein eines in der Schutz kappe 34 integrierten RFID-Tag (Radio Frequency Identification Tag) detektiert, od.dgl.

Die Erfindung ist demgemäß nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern umfasst alle Varianten, Modifikationen und deren Kombinationen, die in dem Rahmen der angeschlossenen Ansprüche fallen.