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Title:
TAPE APPLICATION METHOD AND TAPE APPLICATION DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/116548
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and device (1) for applying laminated tapes (2, 3) consisting of an adhesive tape (2) and a cover tape (3) on a surface (4). The tape application device (1) comprises a frame (5), a tape winder (8) for the laminated tape (2, 3), a tape winder (9) for the pulled-off cover tape (3), a tape guide (14) and a pressure-exerting device (18) for pressing the adhesive tape (2) onto a surface (4). During application, the cover tape (3) is at some parts detached and guided away from the adhesive tape (2), wherein the adhesive tape (2) can be severed at the detachment point and can be pressed onto the surface (4) with two closely adjacent pressing elements (19, 20).

Inventors:
HERZ FRANK (DE)
SEMMLINGER WOLFGANG (DE)
LIEPERT JUERGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/001792
Publication Date:
October 02, 2008
Filing Date:
March 06, 2008
Export Citation:
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Assignee:
KUKA SYSTEMS GMBH (DE)
HERZ FRANK (DE)
SEMMLINGER WOLFGANG (DE)
LIEPERT JUERGEN (DE)
International Classes:
B65H19/10
Foreign References:
DE10235786A12004-02-26
US20020189746A12002-12-19
EP0181280A11986-05-14
EP0640545A11995-03-01
Attorney, Agent or Firm:
ERNICKE, H.-D. et al. (Augsburg, DE)
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Claims:

PATENTANSPRüCHE

1. ) Verfahren zum Aufbringen von mehrlagigen Bändern (2,3), bestehend zumindest aus einem Haftband (2) und einem Deckband (3), auf einem Untergrund (4) mittels einer Bandaufbringvorrichtung (1) , dadurch g e k e n n z e i c h n e t,, dass das Deckband (3) beim Aufbringen stellenweise vom Haftband (2) gelöst und weggeführt wird, wobei an der Lösestelle das Haftband (2) durchtrennt werden kann.

2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das gelöste Deckband (3) anschließend wieder auf das aufgebrachte Haftband (2,29) zurückgeführt, angedrückt und danach wieder entfernt und abtransportiert wird.

3. ) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das aufgebrachte

Haftband (2,29) an einen konturierten Untergrund (4) angeformt wird.

4.) Bandaufbringvorrichtung für mehrlagige Bänder (2,3), bestehend zumindest aus einem Haftband (2) und einem Deckband (3) , wobei die Bandaufbringvorrichtung (1) ein Gestell (5) , einen Bandwickel (8) für das mehrlagige Band (2,3) und einen Bandwickel (9) für das abgezogene Deckband (3) , eine Bandführung (14) und eine Andrückvorrichtung (18) zum Andrücken des Haftbands (2) auf einem Untergrund (4) aufweist, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Andrückvorrichtung (18) zwei eng benachbarte Andrückelemente (19,20) aufweist.

5. ) Bandaufbringvorrichtung nach Anspruch 4 , dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Andrückelemente (19,20) das Deckband (3) kontaktieren .

6. ) Bandaufbringvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5 , dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Andrückelemente (19,20) als frei drehbare Andrückrollen ausgebildet sind.

7.) Bandaufbringvorrichtung nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Andrückelemente (19,20) in Vorschubrichtung (23) der hintereinander angeordnet sind.

8. ) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das in Vorschubrichtung (23) vorn liegende Andrückelement (19) eine Stelleinrichtung (21) zum Abheben des Andrückelements (19) vom Untergrund (4) aufweist .

9. ) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine Stelleinrichtung (21) das Andrückelement (19) schräg nach oben abhebt und vom anderen Andrückelement (20) entfernt.

10.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass oberhalb des Andrückelements (19) ein in Stellrichtung geneigter Führungsschuh (17) für das Haft- und Deckband (2,3) angeordnet ist.

11.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Deckband (3) zwischen den Andrückelementen

(19,20) vom Haftband (2) gelöst und in einer Bandschlaufe (24) geführt ist.

12. ) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass an einer Bandschlaufe (24) eine Ausgleichseinrichtung (34) angeordnet ist.

13. ) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine Ausgleichseinrichtung (34) ein ausweichfähiges Ausgleichselement (35) im geschlossenen Schlaufenende aufweist.

14.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Ausgleichselement (35) als frei drehbare Ausgleichsrolle ausgebildet ist.

15. ) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine Ausgleichseinrichtung (34) eine Führung (36) und ein nachgiebiges Stellelement (37) für ein Ausgleichselement (35) aufweist.

16.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Deckband (3) am Ausgang der Bandschlaufe (24) um das in Vorschubrichtung (23) hinten liegende Andrückelement (20) herum geführt ist und dabei zwischen dem Andrückelement (20) und dem auf dem Untergrund (4) abgelegten Haftband (2) angeordnet ist.

17.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 16, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Deckband (3) nach Umlaufen des hinteren

Andrückelements (20) zum Bandwickel (9) geführt ist,

18. ) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 17, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Bandaufbringvorrichtung (1) eine

Trenneinrichtung (38) für das Haftband (2) aufweist.

19.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 18, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine Trenneinrichtung (38) zwischen den Andrückelementen (19,20) angeordnet ist.

20.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 19, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine Trenneinrichtung (38) im Bereich der

Bandschlaufenöffnung (27) auf den zwischen den Andrückelementen (19,20) gehaltenen Haftbandabschnitt (28) einwirkt.

21.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 20, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine Trenneinrichtung (38) ein Trennmesser (39) und einen Antrieb (40) aufweist.

22.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 21, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Bandaufbringvorrichtung (1) eine Fixiereinrichtung (30) für das Deckband (3) im Bereich der Bandschlaufe (24) aufweist.

23. ) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 22, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine Fixiereinrichtung (30) auf das vom vorderen Andrückelement (19) zulaufende Schlaufentrum (25) einwirkt.

24. ) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 23, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Fixiereinrichtung (30) als Klemmeinrichtung ausgebildet ist und einen stationären Gegenhalter (31), ein zustellbares Klemmelement (32) und einen Antrieb (33) aufweist.

25.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 24, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass am Bandwickel (9) für das abgelöste Deckband (2) ein Antrieb (10) angeordnet ist.

26.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 25, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass am Bandwickel (9) ein Tänzer (11) mit einem nachgiebigen Stellelement (13) angeordnet ist.

27.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 26, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Tänzer (11) den Antrieb (10) des Bandwickels (9) steuert .

28.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 27, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Bandwickel (8) für das mehrlagige Band (2,3) eine Rutschkupplung (43) aufweist.

29.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 28, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Bandaufbringvorrichtung (1) ein oder mehrere Sensoren (41,42) zur Prozess- und Positionierüberwachung aufweist.

30.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 29, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Bandaufbringvorrichtung (1) ein oder mehrere weitere Andrückelemente (47) für das mehrlagige Band

(2,3) aufweist.

31.) Bandaufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 30, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Bandaufbringvorrichtung (1) eine Formkörperanordnung (48) zum Anformen des aufgebrachten Haftbands (2) an einen konturierten Untergrund (4) aufweist.

Description:

BESCHREIBUNG

Bandaufbringverfahren und Bandaufbringvorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Bandaufbringverfahren und eine Bandaufbringvorrichtung mit den Merkmalen im Oberbegriff des Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruchs.

Die DE 102 35 784 Al zeigt eine Bandaufbringvorrichtung für mehrlagige Bänder, die aus einem doppelseitigen

Klebeband und einem Deckband bestehen. Die Vorrichtung besitzt ein Gestell, zwei Bandwickel für das mehrlagige Band und das abgezogene Deckband sowie eine Bandführung und eine Andrückvorrichtung zum Andrücken des Klebebands auf einem Untergrund. Die Andrückvorrichtung besitzt eine einzelne drehbare Andrückrolle, die das mehrlagige Band gegen den Untergrund presst. An der Andrückstelle werden das Klebeband und das Deckband voneinander getrennt, wobei das Deckband dann anschließend zu seinem Bandwickel weitergeführt wird.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Bandaufbringtechnik für mehrlagige Bänder aufzuzeigen.

Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch.

Die beanspruchte Bandaufbringtechnik hat den Vorteil, dass sie für alle Arten von mehrlagigen Bändern geeignet ist. Sie ist in der Lage, beliebig lange und insbesondere auch sehr kurze Bandstücke auf den Untergrund zu applizieren, was mit der vorbekannten Vorrichtung nicht möglich ist.

Mit der Erfindung kann auch eine Abfolge von Bandstücken in der Art einer Steppnaht mit beliebigen und insbesondere sehr kleinen gegenseitigen Abständen aufgebracht werden. Die beanspruchte Bandaufbringvorrichtung ist hinsichtlich

BCSTäTIGUNGSKOPIE

des gewünschten Auftragbilds hochflexibel und hat ein sehr weites EinsatzSpektrum.

Das Deckband kann stellenweise vom Haftband gelöst und weggeführt werden. Das hierdurch frei gelegte Haftband kann an dieser Stelle durchtrennt und auf die gewünschte Länge gebracht werden. Dies erleichtert den Trennvorgang, der zudem während der Bandapplikation durchgeführt werden kann. Das Deckband kann beim Trennvorgang unversehrt bleiben und lässt sich leichter abtransportieren und entsorgen. Beidseits der Löse- und Trennstelle kann das Haftband mit seiner Vorderseite am Untergrund angedrückt und für den Bandauftrag positionsgenau und sicher fixiert werden. An den Andrückstellen kann das Deckband auf dem Haftband liegen und ein unerwünschtes Ankleben der Rückseite des Haftbands beim Andrücken verhindern.

Eine Mehrfachanordnung, bevorzugt eine Doppelanordnung von Andrückelementen sorgt für ein verbessertes, sehr sicheres und schonendes Andrücken und Verbinden des Haftbands mit dem Untergrund. Die Bandaufbringvorrichtung ist dadurch schnell, betriebssicher und sehr wirtschaftlich. Diese Anordnung offeriert darüber hinaus weitere Vorteile.

Zwischen den Andrückelementen kann das Deckband vom

Haftband gelöst und in einer Schlaufe geführt werden. Dies bietet einerseits die Möglichkeit, im offenen Schlaufenbereich mit einer Trenneinrichtung auf den frei gelegten und zwischen den Andrückelementen gehaltenen Haftbandabschnitt einzuwirken. Hierdurch kann nur das Haftband durchgetrennt werden und das Deckband unbeschädigt bleiben. Durch ein schwebendes Halten und Trennen des Haftbandabschnitts kommt die Trenneinrichtung nicht in unerwünschten Kontakt mit dem Untergrund. Durch die schonende Technik können Bänder auch maschinell auf einen mechanisch empfindlichen Untergrund appliziert werden. Eine solche Trenntechnik ist außerdem günstig für

ein zielgenaues Ablängen des Haftbands und die ggf. intermittierende Applizierung kurzer Haftbandabschnitte.

Die Trenneinrichtung kann ein oder mehrere Trennorgane aufweisen, die an unterschiedliche Bandeigenschaften angepasst werden können. Ein Trennmesser mit stehender Klinge und in Form eines Zugmessers eignet sich für härtere und formstabilere Bandsorten. Für weichere und labilere Bandsorten kann ein rotierendes Trennmesser besser geeignet sein. Mittels einer Zustelleinrichtung kann das Trennorgan zwischen einer Arbeits- und einer Ruhestellung hin und her bewegt werden.

Andererseits wird das Haftband am Schlaufenausgang wieder unter dem zweiten, in Vorschubrichtung hinteren

Andrückelement durchgeführt und befindet sich hierbei zwischen dem Andrückelement und dem Haftband. Dies vermeidet einen direkten Kontakt zwischen dem Andrückelement und dem Haftband, was in verschiedener Hinsicht vorteilhaft ist. Einerseits wird bei Einsatz von Klebebändern ein Klebstoffübertrag auf das Andrückelement vermieden. Andererseits können Haftbänder auch eine in anderer Weise reaktive Oberfläche haben, die mit einem inerten Deckband beim Andrücken unter beiden Andrückelementen abgedeckt bleibt und nicht in einen eventuell schädigenden Kontakt mit den Andrückelementen gelangt .

Zum zielgenauen Trennen ist es ferner günstig, wenn im Schlaufenbereich eine Fixiereinrichtung für das Deckband angeordnet ist, welche nach dem Trennen einen Weitertransport des mehrlagigen Bandes unterbindet. Der dabei bestehende Restweg zum Andrücken des abgeschnittenen Haftbandendes kann im Schlaufenbereich durch eine Ausgleichsvorrichtung kompensiert werden. Deren

Ausgleichsbewegung kann anschließend bei Wiederaufnahme des Aufbringbetriebs wieder zurückgeführt werden.

Die beanspruchte Bandaufbringtechnik eignet sich für alle Arten von mehrlagigen Bändern. Das Haftband kann dabei selbstklebend sein und ein oder zwei Klebeflächen aufweisen. Es kann andererseits auch eine anderweitige HaftVerbindung mit dem Untergrund eingehen, indem dort z.B. eine Klebe- oder andere Haftfläche angeordnet ist, auf welche das besagte Band aufgedrückt wird und dann dort haftet. Eine Haftverbindung kann auf mechanischem Wege in der Art eines Klettverschlusses oder dergleichen erfolgen.

Die beanspruchte Bandaufbringtechnik sorgt für eine sichere Trennung des Haftbands vom Deckband und für ein genau definiertes Aufbringen des Haftbands in der gewünschten Länge. Das Haftband wird bestmöglich geschont und dabei trotzdem mit ausreichender Sicherheit zu der gewünschten Verbindung mit dem Untergrund gebracht . Insbesondere ist es günstig, wenn durch das hintere Andrückelement, beispielsweise eine frei drehbare Rolle, das abgeschnittene Haftbandende noch extra angedrückt und fixiert wird.

Die beanspruchte Bandaufbringvorrichtung ist durch ihre hohe Betriebssicherheit auch für einen automatischen Betrieb und in Verbindung mit einem Manipulator, z.B. einem mehrachsigen Roboter, geeignet. über eine entsprechende Sensorik kann dabei einerseits die Ausrichtung und Zustellung der Bandaufbringvorrichtung gegenüber dem Untergrund kontrolliert und überwacht werden. Andererseits lässt sich der Prozess überwachen und z.B. auf Spleißfehler, Bandriss oder dergleichen kontrollieren .

Die Bandaufbringvorrichtung geht außerdem besonders schonend mit dem mehrlagigen Band um. Der Bandabzug vom ersten Bandwickel kann durch die Andruckkräfte und die Einspannung an der Aufbringstelle am Untergrund erfolgen.

Der Bandzug richtet sich dabei automatisch nach der Vorschubgeschwindigkeit der Vorrichtung. Es genügt, nur für den Bandwickel des Deckbands einen eigenen Antrieb vorzusehen. Dieser kann mit einer dem Bandwickel vorgeschalteten Spannvorrichtung, z.B. einem Tänzer, ausgerüstet sein, welcher auch den Antrieb steuert. Hierdurch lässt sich automatisch ein prozessgerechtes Zusammenwirken mit der Fixiereinrichtung und der Ausgleichseinrichtung erreichen. Der Antrieb wird auch wieder selbstregulierend bei Wiederaufnahme des Bandaufbringbetriebs eingeschaltet .

Die Erfindung ermöglicht außerdem ein Anformen oder Nachformen des auf dem Untergrund applizierten Haft- oder Klebebands. Hierfür kann eine Formkörper- oder

Formrollenanordnung vorgesehen sein. Durch eine geeignete Anordnung und Ausbildung von Formkörpern, insbesondere frei drehbaren Formrollen, sind beliebige Konturanpassungen möglich.

Auch im Bereich der Formrollenanordnung kann das Deckband auf das bereits abgelegte Haftband zurückgeführt und hier temporär aufgelegt werden. Mittels eines wiederum nachfolgenden Andrückelements, insbesondere einer frei drehbaren Andrückrolle, kann das Deckband nach dem

Anformen vom abgelegten Haftband wieder abgelöst und zum Deckbandwickel zurückgeführt werden. Außerdem kann hierüber das abgelegte Haftband zusätzlich noch einmal auf dem Untergrund angedrückt werden.

In den Unteransprüchen ergeben sich weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen:

Figur 1: eine perspektivische Frontansicht der

Bandaufbringvorrichtung,

Figur 2 : eine perspektivische Rückansicht der Bandaufbringvorrichtung von Figur 1,

Figur 3 : eine vergrößerte perspektivische Darstellung der Bandaufbringvorrichtung von Figur 1 im Andrückbereich,

Figur 4 : eine vergrößerte Ansicht des Bereichs von Figur

3 aus einem anderen Blickwinkel,

Figur 5 : eine noch weiter vergrößerte perspektivische Darstellung des Andrückbereichs,

Figur 6: eine vergrößerte Frontansicht des Andrückbereichs,

Figur 7 : eine Variante der Bandaufbringvorrichtung in einer abgebrochenen Frontansicht,

Figur 8 : ein vergrößerter Ausschnitt des Andrückbereichs von Figur 7 mit einer geänderten Bandführung,

Figur 9 : einen Schnitt durch eine Formrollenanordnung gemäß Schnittlinie IX - IX von Figur 8 und

Figur 10: einen Schnitt durch eine Andrückrolle gemäß Schnittlinie X - X von Figur 8.

Die Erfindung betrifft eine Aufbringvorrichtung (1) für mehrlagige Bänder (2,3) nebst Betriebsverfahren. Eine solche Bandaufbringvorrichtung (1) ist beispielsweise in den Zeichnungen von Figur 1 bis 10 in zwei Varianten dargestellt.

Die aufzubringenden mehrlagigen Bänder (2,3) können von unterschiedlicher Art und Ausbildung sein. In der gezeigten Ausführungsform bestehen sie aus zwei Lagen, die von einem Haftband (2) und einem Deckband (3) gebildet werden. Die Lagenzahl kann alternativ größer sein. Insbesondere kann das Haftband (2) mehrlagig sein. Das Haftband (2) kann unterschiedlich ausgebildet sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein doppelseitiges Klebeband. Das Haftband (2) kann alternativ nur auf einer Seite eine Klebefläche und auf der anderen Seite eine reaktive Oberfläche, z.B. eine auf Druck, Wärme oder sonstige Beeinflussung reagierende Materialschicht aufweisen. Die zweite Seite kann auch von einem Schaumstoff oder einem beliebigen anderen Material gebildet werden, welches vom Deckband (3) geschützt wird.

Das Haftband (2) muss nicht von sich aus klebend sein. Unter einem Haftband (2) wird im Sinne der Erfindung jegliche Art von Band verstanden, welches nach der

Applizierung auf einem Untergrund (4) in irgendeiner Weise haftet oder einen sonstigen Lagebezug zum Untergrund (4) erhält. Die Haftwirkung kann hierbei einseitig vom Untergrund (4) oder beidseitig von Untergrund (4) und Haftband (2) ausgehen. Der Hafteffekt kann auf beliebige Weise erzielt werden, z.B. durch eine Klebeverbindung, durch Adhäsion, durch mechanische Verkrallung oder Vernetzung oder dgl. Das Deckband (3) besteht z.B. aus einem inerten Material, und ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als Silikonband oder dgl. ausgebildet. Das Deckband (3) hat bei doppelseitig klebenden Haftbändern (2) eine geringere Adhäsionskraft zum Haftband

(2) als der Untergrund (4) .

Das Deckband (3) kann bei der Bandaufbringung vom Haftband

(2) stellenweise gelöst und weggeführt werden. An dieser Stelle kann das frei gelegte Haftband (2) ohne

Beschädigung des Deckbands (3) durchtrennt werden. Beidseits der Löse- und Trennstelle können beide Bänder (2,3) von einer Andrückvorrichtung (18) am Untergrund (4) angedrückt werden.

Figur 1 bis 6 zeigen eine erste Variante der Bandaufbringvorrichtung (1) . Sie besteht aus einem Gestell (5) , an dem zumindest zwei parallelachsige Bandwickel (8,9) drehbar und lösbar angeordnet sind. Der obere Bandwickel (8) ist für das noch verbundene mehrlagige Band (2,3) vorgesehen. Der untere Bandwickel (9) dient zur Aufnahme des vom Haftband (2) abgelösten Deckbands (3) . Anstelle der drehbaren Bandwickel (8,9) können beliebige andere Arten von Bandbevorratungen oder Bandaufnahmen vorhanden sein.

Der obere Bandwickel (8) für das mehrlagige Band (2,3) ist frei drehbar gelagert und wird mit einer Rutschkupplung (43) oder dgl . anderen Konstruktion in der Abwickelbewegung gebremst. Hierdurch kann das mehrlagige Band (2,3) kontrolliert und unter ständigem Zug abgezogen werden. Der untere Bandwickel (9) für das Deckband (3) besitzt einen eigenen Antrieb (10) und einen vorgeschalteten Tänzer (11) . Am Arm des Tänzers (11) ist eine Tänzerrolle (12) angeordnet, über die das Deckband

(3) geführt wird. Der Tänzerarm ist drehbeweglich am Gestell (5) gelagert und ist mit einem nachgiebigen Stellelement (13) versehen. Hierdurch wird die um die Tänzerrolle (12) gelegte Bandschlaufe auf Zug gehalten und gestrafft. Das Stellelement (13) kann z.B. eine mechanische Feder oder der im Ausführungsbeispiel gezeigte pneumatisch federnde Zylinder sein.

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Der Tänzer (11) kann den Antrieb (10) steuern und in Abhängigkeit vom ausgeübten Deckbandzug ein- oder ausschalten. Hierfür können Endanschläge, Positionsgeber oder dergleichen andere Einrichtungen vorhanden sein, welche die Drehstellung des Tänzerarms abgreifen und die Antriebssteuerung entsprechend beaufschlagen.

Die Bandaufbringvorrichtung (1) weist ferner eine Bandführung (14) mit mehreren Umlenkrollen (15, 15 ',16) sowie einem Führungsschuh (17) für die Führung des mehrlagigen Bandes (2,3) und des abgelösten Deckbands (3) auf . Ferner ist an der Unterseite eine Andrückvorrichtung (18) zum Andrücken des Haftbands (2) auf einem Untergrund (4) vorgesehen. Die Bandaufbringvorrichtung (1) beinhaltet im weiteren eine Trenneinrichtung (38) und eine Ausgleichseinrichtung (34) für das abgelöste Deckband (3) .

Die Bandaufbringvorrichtung (1) kann mit einer Führungseinrichtung, z.B. einem mehrachsigen Manipulator, insbesondere einem mehrachsigen Roboter, verbunden werden. über die Führungseinrichtung wird die Bandaufbringvorrichtung (1) am Untergrund (4) positioniert, dort angedrückt und in Vorschubrichtung (23) bewegt. Die Bandaufbringvorrichtung (1) weist an der Oberseite oder an anderer geeigneter Stelle einen Anschluss (6) zur Verbindung mit der Führungseinrichtung auf. Dies kann im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Roboteranschluss zur Verbindung mit der mehrachsig drehbaren Roboterhand eines Gelenkarmroboters sein. Der Anschluss (6) kann wahlweise mit dem Gestell (5) direkt und fest oder über die in den Ausführungsbeispielen gezeigte Wechselkupplung (7) lösbar verbunden sein. Der Roboter kann hierdurch die Bandaufbringvorrichtung (1) bei Bedarf an- und abkuppeln und auch gegen ein anderes Werkzeug tauschen.

Zur Führung und Positionierung der Bandaufbringvorrichtung (1) kann eine Sensorik vorhanden sein. Diese weist z.B. ein oder mehrere Sensoren (41) auf, die z.B. als Kamera ausgebildet sind und zur Positionierung und Referierung der Bandaufbringvorrichtung (1) dienen. In Figur 1 ist ein solcher Sensor (41) am Anschluss (6) dargestellt. Die Bandaufbringvorrichtung (1) kann ferner ein oder mehrere weitere Sensoren (42) zur Prozessüberwachung besitzen. Dies ist z.B. der in Figur 1 und 3 gezeigte Sensor neben der Andrückvorrichtung (18) , der beispielsweise der

Spleißerkennung und als Bandrisskontrolle dient. Er ist auf den auf dem Untergrund (4) aufgelegten Haftbandabschnitt (29) gerichtet.

Die Andrückvorrichtung (18) ist in Figur 3 bis 6 in stärkerer Detaillierung und vergrößert dargestellt. Wie Figur 1 verdeutlicht, wird die Bandaufbringvorrichtung (1) von der Führungseinrichtung in Vorschubrichtung (23) bewegt. Die Andrückvorrichtung (18) weist mindestens zwei eng benachbarte Andrückelemente (19,20) auf, die in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sind und z.B. als frei drehbare zylindrische Andrückrollen ausgebildet sind. Die Andrückrollen (19,20) haben einen relativ kleinen Durchmesser von z.B. 10 bis 15 mm. Die Andrückelemente (19,20) sind in Vorschubrichtung (23) hintereinander angeordnet und kontaktieren beide das Deckband (3) . Sie wirken über das zwischenliegende Deckband (3) auf das Haftband (2) ein. Der kleine Durchmesser und der geringe Abstand der Andrückelemente (19,20) begünstigen das Aufbringen von sehr kurzen Haftbandabschnitten (29) , die z.B. eine Länge von ca. 30 mm haben können.

Das in Vorschubrichtung (23) vorn liegende Andrückelement (19) weist eine Stelleinrichtung (21) zum Abheben vom Untergrund (4) auf. Das Abheben des Andrückelements (19) kann vertikal oder in der gezeigten Weise schräg nach oben erfolgen, wobei das Andrückelement (19) vom anderen

hinteren Andrückelement (20) entfernt und auch in Vorschubrichtung (23) distanziert wird. Die Stelleinrichtung (21) kann konstruktiv in beliebiger Weise ausgebildet sein. Sie weist z.B. einen schräg aufwärts beweglich gelagerten Stellschlitten (22) mit einem geeigneten Antrieb auf.

Die Führungseinrichtung (14) besitzt zur Führung des mehrlagigen Bandes (2,3) eine in Zuführrichtung vor dem vorderen Andrückelement (19) angeordnete frei drehbare Umlenkrolle (16) und einen Führungsschuh (17) . Der Führungsschuh (17) ist unmittelbar vor dem vorderen Andrückelement (19) angeordnet und lenkt mit einer nach oben offenen Führungsnut das mehrlagige Band (2,3) direkt zum Andrückelement (19) . Der Führungsschuh (17) ist schräg ausgerichtet, wobei seine Neigung der Zuführrichtung des mehrlagigen Bandes (2,3) und ggf. auch der Stellrichtung des vorderen Andrückelements (19) entspricht. In der in Vorschubrichtung (23) angehobenen Stellung liegt das Führungselement (19) auf einer vorderen Leitfläche des Führungsschuhs (17) an oder ist dort eng benachbart. Figur 6 zeigt diese Anordnung.

Die vorgeschaltete Führungsrolle (16) kann eine leicht kegelige Mantelform haben, die sich zum Gestell (5) hin erweitert und dadurch das mehrlagige Band (2,3) mit einer definierten Bezugskante in den U-förmigen Führungsschuh (17) einführt. Wie Figur 5 verdeutlicht, hat der Führungsschuh (17) am oberen Ende eine im Querschnitt im wesentlichen U- förmige Führungsnut (44) , die zwei hochragende Seitenwände mit Einlaufschrägen und einen Nutenboden (46) aufweist. Die in Bandlaufrichtung linke und außen liegende Seitenwand (45) bildet z.B. die Führungskante, an der das mehrlagige Band (2,3) schwebend anläuft und welche die Seitenlage des Bands (2,3) unter dem Andrückelement (19) und auf dem Untergrund (4) definiert. Die Seitenwände können vor dem unteren

Führungsschuhende, z.B. etwa in der Schuhmitte enden, wobei der Nutenboden (46) bis zum unteren Ende reicht. Figur 4 zeigt diese Anordnung in Betriebs- und Andrückstellung .

In der in Figur 1, 3 und 4 gezeigten Betriebsstellung drücken beide Andrückelemente (19,20) das mehrlagige Band (2,3) unter Wirkung der Führungseinrichtung gegen den Untergrund (4) . Hierbei liegt das Deckband (3) mit seinem Rücken an den beiden Andrückelementen (19,20) an. Das

Haftband (2) liegt mit seiner Vorderseite nach unten frei und kann auf den Untergrund (4) angedrückt werden.

Das Deckband (3) wird zwischen den Andrückelementen (19,20) vom Haftband (2) gelöst und in einer Bandschlaufe (24) geführt. Die Bandschlaufe (24) kann sich zum geschlossenen Ende hin erweitern und dadurch eine

Trichterform haben. Die Bandschlaufe (24) kann sich z.B. in gerader Erstreckung vom Untergrund (4) weg senkrecht oder schräg nach oben erstrecken. Sie kann alternativ eine abgeknickte oder abgewinkelte Form haben.

Die Ausgleichseinrichtung (34) weist ein ausweichfähiges Ausgleichselement (35) im geschlossenen Schlaufenende auf. Hierdurch kann die Bandschlaufe (24) straff gehalten und bei Bedarf verkleinert werden. Das Ausgleichselement (35) kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein und besteht z.B. aus einer frei drehbar gelagerten Ausgleichsrolle. Die Ausgleichseinrichtung (34) weist ferner eine Führung (36) auf, die sich im wesentlichen in Längsrichtung der Bandschlaufe (24) erstreckt und z.B. eine Führungsschiene mit einem daran beweglich gelagerten Schlitten aufweist. Die Ausgleichseinrichtung (34) besitzt ferner ein nachgiebiges Stellelement (37) für das Ausgleichselement (35). Dies kann z.B. eine mechanische Feder oder der in den Zeichnungen dargestellte, pneumatisch federnde Zylinder sein. Hierdurch wird das

Ausgleichselement (35) nach oben gezogen und die Bandschlaufe (24) gestrafft.

Das Deckband (3) wird am Ausgang der Schlaufe (24) um das in Vorschubrichtung (23) hinten liegende Andrückelement (20) herum geführt und kommt dadurch wieder mit der Rückseite des Haftbands (2) in Kontakt, wobei es zwischen dem Haftband (2) und dem Andrückelement (20) liegt. Im normalen Auftragbetrieb drückt das Andrückelement (20) den bereits auf dem Untergrund (4) liegenden und vom vorderen Andrückelement (19) erstmalig angepressten

Haftbandabschnitt (29) noch einmal fest und sichert so den Haftverbund. Das Deckband (3) wird anschließend nach Umlaufen des hinteren Andrückelements (20) wieder vom abgelegten Haftbandabschnitt (29) gelöst und über eine frei drehbare Umlenkrolle (15) weiter zum Tänzer (11) und zum Bandwickel (9) geführt.

Zum Abtrennen des Haftbands (2) ist eine Trennvorrichtung (38) vorgesehen, die vorzugsweise an der Lösestelle und nur auf das Haftband (2) einwirkt und die das Deckband (3) unbeschädigt lässt. Die Trenneinrichtung (38) ist zwischen den Andrückelementen (19,20) angeordnet. Die Bandschlaufe (24) ist nach unten offen, wobei die Trenneinrichtung (38) im Bereich dieser Bandschlaufenöffnung (27) auf den zwischen den Andrückelementen (19,20) gehaltenen Haftbandabschnitt (28) einwirkt. Die Trenneinrichtung (38) weist ein Trennorgan (39,39') und einen Antrieb (40) zum Vorschub und Rückhub des Trennorgans (39,39') auf.

Das Trennorgan (39,39') kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. In der Variante von Figur 1 bis 6 ist das Trennorgan (39) als ein Trennmesser mit stehender Klinge ausgebildet, das vom Antrieb (40) vor und zurück bewegt werden kann und das bevorzugt einen ziehenden

Schnitt ausführt. Ein solches Zugmesser (39) eignet sich besonders für härte und formstabilere Bandmaterialien.

Im normalen Auftragbetrieb mit den eng benachbarten und auf gleicher Höhe befindlichen Andrückelementen (19,20) ist das Trennorgan (39) nach hinten zurück gezogen und befindet sich außerhalb der Bandschlaufe (24) . Figur 4 zeigt diese Anordnung. In Figur 5 und 6 ist die Trennfunktion bei vorgeschobenem Trennorgan (39) verdeutlicht. In diesem Fall wird das vordere Andrückelement (19) vertikal oder schräg nach oben abgehoben, wodurch der Haftbandabschnitt (28) zwischen den Andrückelementen (19,20) vom Untergrund (4) weg schräg aufwärts verläuft und gestrafft ist. Durch die Stellbewegung wird auch die Bandschlaufenöffnung (27) vergrößert und Platz für das z.B. in gerader Richtung vorgeschobene Trennorgan (39) geschaffen, welches in dieser Lage den schwebenden Haftbandabschnitt (28) mit einem ziehenden Schnitt durchschneidet. Am Führungsschuh (17) und dessen führender Seitenwand (45) erhält der Haftbandabschnitt (28) dabei eine Abstützung. In der Weiterbewegung der Bandaufbringvorrichtung (1) drückt das hintere Andrückelement (20) das freigeschnittene Bandende sicher an den Untergrund (4) an und überfährt es. In Figur 6 ist der Untergrund (4) gestrichelt angedeutet.

Für den Trennprozess ist es günstig, wenn nach dem Durchschneiden des Haftbandabschnitts (28) der Weitertransport des mehrlagigen Bandes (2,3) und insbesondere des darin befindlichen Haftbandes (2) temporär gestoppt wird. Zu diesem Zweck weist die Bandaufbringvorrichtung (1) eine Fixiereinrichtung (30) für das abgelöste Deckband (3) im Bereich der Bandschlaufe (24) auf. Die Fixiereinrichtung (30) wirkt dabei auf das vom vorderen Andrückelement (19) zur Ausgleichseinrichtung (34) zulaufende Schlaufentrum (25) ein und hält dieses fest. Die Fixiereinrichtung (30) kann z.B. als steuerbare Klemmeinrichtung ausgebildet sein und weist einen gestellfesten Gegenhalter (31) und ein von einem Antrieb

(33) gegen das Schlaufentrum (25) zustellbares Klemmelement (32) auf.

Durch das fixierte Schlaufentrum (25) wird ein Nachzug des mehrlagigen Bandes (2,3) vom oberen Bandwickel (8) vermieden. Andererseits kann dank der

Ausgleichseinrichtung (34) die restliche Vorschubbewegung zum Andrücken des frei geschnittenen Haftbandendes noch stattfinden, wobei das Deckband (3) um das hintere Andrückelement (20) herum noch ein Stück abgewälzt wird. Die betreffende Bandlänge kann aus dem anderen, ablaufenden Schlaufentrum (26) genommen werden, wobei das Ausgleichselement (35) zur entsprechenden Verkürzung der Schlaufenlänge nachgibt und sich abwärts bewegt.

Diese Nachführbewegung der Bandschlaufe (24) ist begrenzt. Durch den weiter laufenden Antrieb (10) des Deckbandwickels (9) wird wegen dieser Begrenzung der Tänzer (11) über seiner Bandschlaufe zunehmend gespannt, bis er eine Abschaltstellung für den Antrieb (10) erreicht .

Für eine erneute Bandaufbringung wird das angehobene vordere Andrückelement (19) wieder von der Stelleinrichtung (21) abwärts in die normale

Andrückposition bewegt, wobei das frei hängende Ende des Haftbandabschnitts (28) an den Untergrund angedrückt wird. Durch die Einspannung des mehrlagigen Bandes (2,3) zwischen dem Andrückelement (19) und dem Untergrund (4) wird in der anschließend einsetzenden Vorschubbewegung das mehrlagige Band (2,3) nachgezogen und dadurch auch das Deckband (3) durch die Bandschlaufe (24) und weiter bis zum Bandwickel (9) befördert. Hierdurch entspannen sich die Ausgleichseinrichtung (34) und der Tänzer (11) und kehren in ihre Ausgangsstellung zurück. über die

Tänzerbewegung wird dann automatisch der Antrieb (10) für den Deckbandwickel (9) wieder eingeschaltet. Zwischen den

auf gleicher Höhe befindlichen Andrückelementen (19,20) wird der vom Deckband (3) unterhalb der Schlaufenöffnung (27) abgelöste Haftbandabschnitt (28) am Untergrund (4) gehalten und durch die Andrückelemente (19,20) zwei Mal überfahren und angedrückt .

Figur 7 bis 10 zeigen eine zweite Variante der Bandandrückvorrichtung (1) . Diese weist wie in der ersten Variante ein Gestell (5) und einen Anschluss (6) zur Verbindung mit einem Roboter auf. Der Bandwickel (8) für das mehrlagige Band (2,3) ist seitlich versetzt und verdreht zum Bandwickel (9) für das Deckband (3) angeordnet, wobei die Bandwickel (8,9) z.B. rechtwinklig zueinander angeordnete Drehachsen haben. Wie Figur 7 verdeutlicht, wird das vom Bandwickel (8) kommende mehrlagige Band (2,3) um 90° gedreht und über Umlenkrollen (15,16) zum Andrückbereich geführt. Die Bandführung (14) mit der Andrückeinrichtung (18) und der Fixiereinrichtung (30) sowie der Ausgleichseinrichtung (34) ist gleich oder ähnlich wie im ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet. In der zweiten Variante hat die Bandandrückvorrichtung (1) allerdings eine andere Bandführung für das Deckband (3) nach dem Lösen vom Haftband (2) . Außerdem kann die Bandaufbringvorrichtung (1) in der zweiten Variante mindestens ein weiteres Andrückelement (47) und eine

Formrollenkörper- oder Formrollenanordnung (48) aufweisen. Außerdem ist die Trenneinrichtung (38) in der zweiten Ausführungsform anders ausgebildet.

Für die Führung des Deckbands (3) gibt es in der zweiten Ausführungsform der Bandaufbringvorrichtung (1) zwei verschiedene Ausführungsformen. In der ersten Variante von Figur 7 wird das Deckband (3) nach Umlaufen des hinteren Andrückelements (20) nach oben zu einer Umlenkrolle (15) und von hier aus weiter zu einem Tänzer (11) geführt.

Diese Art der Bandführung kann gewählt werden, wenn das Andrückelement (47) und die Formrollenanordnung (48)

deaktiviert oder abgebaut sind.

In der zweiten Ausführungsform von Figur 8 sind das Andrückelement (47) und die Formrollenanordnung (48) in Betriebsstellung. In diesem Fall bleibt das vom

Andrückelement (20) zurück geführte Deckband (3) auf der Rückseite des auf dem Untergrund (4) abgelegten Haftbandabschnitts (29) und deckt diesen nach oben ab. Die in Vorschubrichtung (23) nachfolgende Formkörperanordnung (48) kontaktiert hierdurch beide Bänder (2,3) und wirkt in der nachfolgend erläuterten Weise ein.

An dem wiederum in Vorschubrichtung (23) nachfolgenden Andrückelement (47), welches z.B. als frei drehbare Andrückrolle ausgebildet ist, wird das Deckband (3) vom Haftband (2) abgelöst und nach oben zu einer Umlenkrolle (15') und von hier aus weiter zum Tänzer (11) geführt. Figur 10 zeigt diese Deckbandführung im Schnitt. Das Andrückelement (47) kann einfach oder mehrfach vorhanden sein. Es kontaktiert das Deckband (3) und wirkt auf dieses von oben ein.

Die in Figur 8 in Frontansicht und in Figur 9 im Schnitt dargestellte Formrollenanordnung (48) dient zum Anlegen des Haftbandes und ggf. auch des Deckbandes (3) an einen abgewinkelten Untergrund (4) . Dieser kann z.B. die in Figur 10 dargestellte Stegform haben, wobei das Haftband (2) und ggf. das Deckband (3) U-förmig um den oberen Randbereich des Stegs (4) gelegt und beidseits angedrückt werden. Hierbei stehen das oder die Bänder (2,3) beidseits über den Steg (4) über.

Die Formrollenanordnung (48) kann ein oder mehrere ggf. frei drehbare Formrollen (49,50) aufweisen. In der Ausführungsform von Figur 9 sind zwei axial distanzierte Formrollen (49,50) mit prismatischen und angeschrägten Mantelformen vorgesehen, die schräge Drehachsen haben und

zueinander eine V-Stellung einnehmen, wobei sie eine den Steg (4) umgreifende doppelkonusförmige Geometrie bilden. Durch die prismatische Mantelform der Formrollen (49,50) werden das oder die zunächst plan auf die Stegoberseite applizierte (n) Band (2) oder Bänder (2,3) nach unten abgeklappt und an die seitlichen Stegrandbereiche beim Vorschub der Bandaufbringvorrichtung (1) angedrückt. Die V-förmig angestellten Formrollen (49,50) bewirken hierbei einen zangenartigen Klemm- und Pressschluss .

Die Formrollenanordnung (48) kann alternativ nur eine Formrolle (49,50) oder mehr als zwei Formrollen (49,50) aufweisen. Mit einer einzelnen Formrolle (49,50) kann z.B. gearbeitet werden, wenn ein Haftband (2) am Eckbereich eines Untergrunds (4) aufgebracht und dabei nur am Rand einmal und z.B. um 90 Grad abgewinkelt werden soll. Hierbei kann zusätzlich eine Andrückrolle vorhanden sein, die von oben auf das an der Oberseite des Untergrunds (4) befindliche Haftband (2) drückt und dessen Lage beim Abwinkein des seitlich überstehenden Bandbereichs sichert. In weiterer Abwandlung sind beliebige andere Winkelmaße für ein Abkanten möglich. In ähnlicher Weise kann ein ggf. mehrlagiges Band (2,3) auch an eine gerundete oder gewölbte Oberfläche des Untergrunds (4) angepasst und angedrückt werden. Die ein oder mehreren Formrollen

(49,50) sind hierzu mit einem entsprechend ausgebildeten Mantel versehen und können eine entsprechende Achsneigung haben. Der Untergrund (4) und die angepassten Formrollen (49,50) können eine beliebige gebogene oder gewölbte Kontur quer zur Vorschubrichtung (23) haben. Die

Rollenmäntel können druckfest oder begrenzt elastisch verformbar sein.

Um ein Anhaften des Haft- oder Klebebands (2) an den Formrollen (49,50) zu verhindern, kann in der in Figur 8 gezeigten Weise das Deckband (3) auf das Haftband (2) zurückgeführt sein und dieses im Bereich der

Formrollenanordnung (48) abdecken. Alternativ können die Formrollen (49,50) aus einem inerten und nicht haftenden Material bestehen, wobei das Deckband (3) in der in Figur 7 dargestellten Weise vor der Formrollenanordnung (48) abgezogen und abgeführt werden kann. In weiterer

Abwandlung der gezeigten Ausführungsform können die Formrollen (49,50) durch andere Arten von Formkörpern, z.B. gestellfeste Kufen, Kulissen oder dgl. bei einer anderen Formkörperanordnung ersetzt werden.

In der zweiten Variante der Bandaufbringvorrichtung (1) von Figur 7 bis 10 ist auch die Trenneinrichtung (38) in anderer Weise ausgebildet. Das Trennorgan (39') ist in diesem Fall als rotierendes Kreis- oder Scheibenmesser ausgebildet, welches mittels einer in Figur 8 angedeuteten Treibscheibe über einen Riementrieb und einen Antrieb in Drehung versetzt werden kann. Das Kreismesser (39 ') kann schräg zum Haftband (2) angeordnet sein. Die Stelleinrichtung (21) kann in gleicher oder ähnlicher Weise wie in der ersten Variante der

Bandaufbringvorrichtung (1) von Figur 1 bis 6 ausgebildet sein. Auch die anderen Komponenten der Bandaufbringvorrichtung (1) können in gleicher oder ähnlicher Weise wie im ersten Ausführungsbeispiel ausgeführt sein.

Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind in verschiedener Weise möglich. Die Merkmale der beiden Varianten können beliebig miteinander kombiniert oder vertauscht werden. Die gezeigten

Konstruktionsdetails können auch noch weiter abgewandelt werden.

Die Andrückelemente (19,20) können als gebogene Kufen ausgebildet und mit einem reibungsarmen Material bedeckt sein. Auch das Ausgleichselement (35) kann als eine solche Kufe ausgestaltet sein. Die Fixiereinrichtung (30) kann

statt als kraftschlüssige Klemmeinrichtung als formschlüssige Einrichtung ausgestaltet sein und z.B. mit einem Dorn oder einem Nadelkissen ausgerüstet sein. Ferner kann die Bandführung (14) beliebig in ihrer Anordnung und Ausrichtung variieren. Auch die Bandarten und -formen, insbesondere auch die Bandbreiten können variieren, wobei die Bandführung (14) mit den Umlenkrollen (15,16) und dem Führungsschuh (17) entsprechend umgerüstet werden kann. Variabel sind auch die konstruktiven Details der beschriebenen Komponenten der Bandaufbringvorrichtung (1) , die unter Beibehaltung ihrer Funktion beliebig abgewandelt werden können.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Bandaufbringvorrichtung

2 Band, Haftband, Klebeband 3 Band, Deckband

4 Untergrund, Steg

5 Gestell

6 Anschluss, Roboteranschluss

7 Wechselkupplung 8 Bandwickel, Haftbandwickel

9 Bandwickel, Deckbandwickel

10 Antrieb

11 Tänzer

12 Tänzerrolle 13 Stellelement, Feder

14 Bandführung

15 Umlenkrolle 15 • Umlenkrolle

16 Umlenkrolle 17 Führungsschuh

18 Andrückvorrichtung

19 Andrückelement, Andrückrolle vorn

20 Andrückelement, Andrückrolle hinten

21 Stelleinrichtung 22 Stellschlitten

23 Vorschubrichtung

24 Bandschlaufe Deckband

25 Schlaufentrum zulaufend

26 Schlaufentrum ablaufend 27 Bandschlaufenöffnung

28 Bandabschnitt Haftband abgehoben

29 Bandabschnitt Haftband aufgelegt

30 Fixiereinrichtung, Klemmeinrichtung 31 Gegenhalter 32 Klemmelement

33 Antrieb

34 Ausgleichseinrichtung

35 Ausgleichselement, Ausgleichsrolle

36 Führung, Schlitten

37 Stellelement, Feder

38 Trenneinrichtung 39 Trennorgan, Trennmesser, Zugmesser

39' Trennorgan, Kreismesser

40 Antrieb

41 Sensor, Kamera

42 Sensor, Spleißsensor 43 Rutschkupplung

44 Führungsnut

45 Seitenwand führend

46 Nutenboden

47 Andrückelement, weitere Andrückrolle 48 Formkörperanordnung, Formrollenanordnung

49 Formkörper, Formrolle

50 Formkörper, Formrolle