WO2009051588A1 | 2009-04-23 |
GB2500034A | 2013-09-11 | |||
JPH07198503A | 1995-08-01 | |||
DD87677A1 | 1972-02-05 |
Patentansprüche 1 . Temperaturbestimmungseinrichtung (19) zur Bestimmung einer Mediumstemperatur (9) (TMED) über die Temperatur einer Oberfläche (1 ), umfassend einen in der Umgebung (6) der Oberfläche (1 ) angeordneten Umgebungstemperatursensor (7), zur Messung einer Umgebungstemperatur (8) (TU), und einen auf der Oberfläche (1 ) aufliegenden Oberflächentemperatursensor (4), zur Messung einer zwischen der Mediumstemperatur (9) (TMED) und der Umgebungstemperatur (8) (TU) liegenden Mischtemperatur (3) (TM), und eine Recheneinheit (10) mit darauf elektronisch hinterlegter Näherungsformel (16) zur Errechnung einer Mediumstemperaturnäherung (1 1 ) (TMEDN), wobei die Näherungsformel (16) als Summe aus der Mischtemperatur (3) (TM) und einem Produkt aus zwei Faktoren, der erste Faktor sich aus der Differenz von der Mischtemperatur (3) (TM) und der Umgebungstemperatur (8) (TU) ergebend und der zweite Faktor sich aus einem Verhältnis eines Dividenden zu einem Quotienten ergebend, dabei der Dividend sich aus der Differenz von einer Kalibrierungsmediumstemperatur (13) (TMEDKAL) und einer Kalibrierungsmischtemperatur (15) (TMKAL) ergebend und der Divisor sich aus der Differenz von der Kalibrierungsmischtemperatur (15) (TMKAL) und einer Kalibrierungsumgebungstemperatur (14) (TUKAL) ergebend, hinterlegt ist. 2. Temperaturbestimmungseinrichtung nach Anspruch 1 , wobei die Näherungsformel (16) als TMEDN = TM + (TM - TU) * ((TMEDKAL - TMKAL) / (TMKAL - TUKAL)) hinterlegt ist. 3. Verfahren zum Betrieb einer Temperaturbestimmungseinrichtung (19) zur Bestimmung einer Mediumstemperatur (9) (TMED) über die Temperatur einer das Medium umgebenden Oberfläche (1 ), umfassend Verfahrensschritte, bei denen eine Umgebungstemperatur (8) (TU) in der Umgebung (6) der Oberfläche (1 ) gemessen wird, und eine zwischen der Mediumstemperatur (9) (TMED) und der Umgebungstemperatur (8) (TU) liegende Mischtemperatur (3) (TM) gemessen wird, wonach durch eine Recheneinheit (10) eine Mediumstemperaturnäherung (1 1 ) (TMEDN) als Summe aus der Mischtemperatur (3) (TM) und einem Produkt aus zwei Faktoren, der erste Faktor sich aus der Differenz von der Mischtemperatur (3) (TM) und der Umgebungstemperatur (8) (TU) ergebend und der zweite Faktor sich aus einem Verhältnis eines Dividenden zu einem Quotienten ergebend, dabei der Dividend sich aus der Differenz von einer Kalibrierungsmediumstemperatur (13) (TMEDKAL) und einer Kalibrierungsmischtemperatur (15) (TMKAL) ergebend und der Divisor sich aus der Differenz von der Kalibrierungsmischtemperatur (15) (TMKAL) und einer Kalibrierungsumgebungstemperatur (14) (TUKAL) ergebend, errechnet wird. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Mediumstemperaturnäherung (1 1 ) (TMEDN) als TMEDN TU) * ((TMEDKAL - TMKAL) / (TMKAL - TUKAL)) errechnet wird. 5. Verfahren zur Kalibrierung (12) einer Temperaturbestimmungseinrichtung (19) zur Bestimmung einer Mediumstemperatur (9) (TMDE) über eine das Medium umgebende Oberfläche (1 ), umfassend Verfahrensschritte, bei denen eine Kalibrierungsumgebungstemperatur (14) (TUKAL) in der Umgebung (6) einer Oberfläche (1 ) gemessen wird, und eine Kalibrierungsmediumstemperatur (13) (TMDEKAL) des Mediums (9) gemessen wird, und eine zwischen der Kalibrierungsmediumstemperatur (13) (TMEDKAL) und der Kalibrierungsumgebungstemperatur (14) (TUKAL) liegende Kalibrierungsmischtemperatur (15) (TMKAL) eines Oberflächentemperatursensors (4) gemessen wird, und eine Näherungsformel (16) zur Errechnung einer Mediumstemperaturnäherung (1 1 ) (TMEDN) als Summe aus einer Mischtemperatur (3) (TM) und einem Produkt aus zwei Faktoren, der erste Faktor sich aus der Differenz von der Mischtemperatur (3) (TM) und einer Umgebungstemperatur (8) (TU) ergebend und der zweite Faktor sich aus einem Verhältnis eines Dividenden zu einem Quotienten ergebend, dabei der Dividend sich aus der Differenz von der Kalibrierungsmediumstemperatur (13) (TMEDKAL) und der Kalibrierungsmischtemperatur (15) (TMKAL) ergebend und der Divisor sich aus der Differenz von der Kalibrierungsmischtemperatur (15) (TMKAL) und der Kalibrierungsumgebungstemperatur (14) (TUKAL) ergebend, hinterlegt wird. 6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Näherungsformel (16) als TON = TM + (TM - TU) * ((TOKAL - TMKAL) / (TMKAL - TUKAL)) hinterlegt wird. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei die Kalibrierungsmediumstemperatur (13) (TMEDKAL) berührungslos gemessen wird. 8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Kalibrierungsmediumstemperatur (13) (TMEDKAL) durch ein Infrarotthermometer gemessen wird. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei die Kalibrierungsmediumstemperatur (13) (TMEDKAL) aus mindestens einer anderen, bekannten Prozessgröße berechnet wird. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei die Kalibrierungsmediumstemperatur (13) (TMEDKAL) aus bekannten Materialeigenschaften berechnet wird. |
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Temperaturbestimmungseinrichtung zur Bestimmung einer Mediumstemperatur über die Temperatur einer das Medium umschließenden
Oberfläche, umfassend einen in der Umgebung der Oberfläche angeordneten
Umgebungstemperatursensor, zur Messung einer Umgebungstemperatur, und einen auf der Oberfläche aufliegenden Oberflächentemperatursensor, zur Messung einer zwischen der Mediumstemperatur und der Umgebungstemperatur liegenden
Mischtemperatur. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Kalibrierung der Temperaturbestimmungseinrichtung sowie ein Verfahren zur Bestimmung einer Mediumstemperatur.
Das Einsatzgebiet der Erfindung erstreckt sich auf
Temperaturbestimmungseinrichtungen, bei denen ein Oberflächentemperatursensor auf einer Oberfläche aufliegt, um die Temperatur eines darunter bzw. dahinter liegenden Mediums zu bestimmen. Idealerweise sollte ein solcher Sensor die
Temperatur des Mediums annehmen, welches von der Oberfläche umschlossen wird. Ist der Temperatursensor beispielsweise als elektrisches Thermoelement ausgebildet, so kann durch Messung der Thermospannung auf die Temperatur des Sensors und somit auf die Temperatur des Mediums geschlossen werden, sofern sich beide im thermischen Gleichgewicht befinden, also die gleiche Temperatur aufweisen. Nachteilhaft aus dieser, aus dem allgemein bekannten Stand der Technik bekannten, Vorgehensweise ist, dass der Oberflächentemperatursensor thermisch nicht nur mit der Oberfläche sondern auch mit seiner Umgebung, beispielsweise der umgebenden Luft, wechselwirkt. Aufgrund dessen misst der Oberflächentemperatursensor in der Praxis weder die Temperatur des Mediums, noch der Oberfläche, sondern eine Mischtemperatur, die zwischen der Temperatur des Mediums und der
Umgebungstemperatur liegt.
Aus der DD 87 677 B1 ist eine Temperaturbestimmungseinrichtung zur Bestimmung der Temperatur von flüssigen und zähflüssigen Massen bekannt, welche neben einem Sensor in der Spitze eines in das Medium eintauchenden stabförmigen
Temperaturfühlers einen zweiten Sensor im Schaft des Fühlers umfasst. Die
Einrichtung weist eine Recheneinheit mit darauf elektronisch hinterlegter
Naherungsformel zur Errechnung einer Mediumstemperaturnäherung auf, wobei die Näherungsformel als Summe aus der Mischtemperatur und einem Produkt aus zwei Faktoren, der eine Faktor sich aus der Differenz von der Mischtemperatur und der Umgebungstemperatur ergebend und der zweite Faktor ein Kalibrierungsfaktor darstellend, hinterlegt ist.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Verfahren auf eine nicht-invasive Messung einer Mediumstemperaturen durch eine das Medium umgebende
Gehäusewand, eine Temperaturbestimmungseinrichtung sowie Verfahren zur Kalibrierung und zum Betrieb derselben zu schaffen, bei denen ein systematischer Messfehler, der durch den Einfluss der Umgebungstemperatur eingeführt wird, möglichst einfach vermieden wird.
Die Aufgabe wird ausgehend von einer Temperaturbestimmungseinrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Mit der Erfindung zusammenhängende Verfahren werden in den Ansprüchen 3 und 5 vorgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils in rückbezogenen Ansprüchen angegeben.
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass eine
Temperaturbestimmungseinrichtung neben einem Oberflächentemperatursensor auch einen Umgebungstemperatursensor umfasst, welcher die Umgebungstemperatur des die Oberfläche umgebenden Mediums, beispielsweise Luft, misst, wobei eine Recheneinheit vorgesehen ist, welche über eine darauf elektronisch hinterlegte Näherungsformel verfügt, wobei diese Näherungsformel einen Näherungswert der Mediumstemperatur liefert und als Summe aus der durch den
Oberflächentemperatursensor gemessenen Mischtemperatur und einem Produkt aus zwei Faktoren hinterlegt ist, wobei der erste Faktor sich aus der Differenz von der Mischtemperatur und der Umgebungstemperatur ergibt und der zweite Faktor sich aus einem Verhältnis eines Dividenden zu einem Quotienten ergibt, wobei der Dividend sich als Differenz von einer zuvor hinterlegten Kalibrierungsmedientemperatur und einer ebenfalls zuvor hinterlegten Kalibrierungsmischtemperatur ergibt, und der Divisor sich aus der Differenz von der Kalibrierungsmischtemperatur und einer zuvor hinterlegten Kalibrierungsumgebungstemperatur ergibt.
Der Kerngedanke dieser technischen Lösung baut darauf auf, dass die
Mischtemperatur, die der Oberflächentemperatursensor misst und liefert, der durch die Umgebungstemperatur verfälschten Mediumstemperatur entspricht. In einer ersten Näherung, angelehnt beispielsweise an die erste Ordnung einer Taylor-Entwicklung, ist die Verfälschung beziehungsweise die Abweichung der eigentlichen
Mediumstemperatur durch die Umgebungstemperatur linear. Erfindungsgemäß ist auf der Recheneinheit eine diesen linearen Zusammenhang charakterisierende
Temperaturenkonstellation hinterlegt, bestehend aus den drei miteinander thermisch verknüpften Temperaturen in Form einer Kalibrierungsmischtemperatur, einer
Kalibrierungsumgebungstemperatur, und einer Kalibrierungsmediumstemperatur. Diese Temperaturen können beispielsweise während eines Kalibrierungsvorgangs aufgenommen werden oder durch numerische Simulationen unter Zuhilfenahme von bekannten Prozessparametern und/oder bekannten Materialeigenschaften errechnet werden. Der Einfluss der Umgebungstemperatur auf die Mischtemperatur des
Oberflächentemperatursensors hängt dabei unter anderem von der Existenz und der Form und beispielsweise der Wärmekapazität eines Gehäuses des
Oberflächensensors ab sowie der Ausgestaltung der das Medium umschließenden Oberfläche (Material, Wandstärke, etc.) und des Mediums selbst.
Die erfindungsgemäße vorgesehene elektronisch hinterlegte Näherungsformel ist derart gestaltet, dass die folgenden, wesentlichen Kriterien erfüllt sind: Ein erstes Kriterium sieht vor, dass, wenn die Mischtemperatur der Umgebungstemperatur entspricht, der zu
errechnendeMediumstemperaturnäherungswert genau der gemessenen
Umgebungstemperatur entspricht. Würde nämlich hingegen die Mediumstemperatur von der Umgebungstemperatur abweichen, so würde sich als Mischtemperatur ein Wert zwischen diesen beiden Temperaturen bilden, und nicht einer, der exakt der Umgebungstemperatur entspricht.
Ein zweites Kriterium sieht vor, dass, wenn gleichzeitig die gemessene
Mischtemperatur genau der Kalibrierungsmischtemperatur entspricht und die gemessene Umgebungstemperatur genau der Kalibrierungsumgebungstemperatur entspricht, die zu errechnende Mediumstemperaturnäherung auch genau der
Kalibrierungsmediumstemperatur entsprechen muss. Dies wird entsprechend der Definition der Näherungsformel derart gelöst, dass sich in diesem Fall alle Teile der Gleichung bis auf die Kalibrierungsmediumstemperatur wegkürzen beziehungsweise wegsubtrahieren.
Als letzteres Kriterium ist die Gleichung linear gestaltet, beschreibt also einen linearen Zusammenhang zwischen der Abweichung der Mischtemperatur von der
Mediumstemperatur und der Differenz zwischen Mischtemperatur und
Umgebungstemperatur. Vorteilhaft hieran ist eine besonders einfache Modellierung eines thermisch relativ komplexen Systems, die in der Praxis sehr genaue
Vorhersagen über die Mediumstemperatur anhand der gemessenen Mischtemperatur und Umgebungstemperatur liefert. Der Proportionalitätsfaktor, der die lineare
Gleichung charakterisiert, ist dabei von den thermischen Eigenschaften der verwendeten Materialen und der Art von deren Zusammenbringung abhängig und kann beispielsweise durch Kalbrierung bestimmt werden oder - im Falle von hinreichend bekannten Eigenschaften - durch Simulation.
Infolgedessen dient diese Näherungsformel also dazu, zwischen zwei bekannten Zuständen linear zu interpolieren beziehungsweise außerhalb davon linear zu extrapolieren, wobei der erste Zustand derjenige ist, in dem die Mischtemperatur zwischen der Umgebungstemperatur und der Kalibrierungsmischtemperatur liegt und der zweite Zustand derjenige ist, bei dem die Mischtemperatur kleiner als die
Umgebungstemperatur ist oder größer als die Kalibrierungsmischtemperatur. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Näherungsformel hinterlegt ist als TMEDN = TM + (TM - TU) * ((TOKAL - TMKAL) / (TMKAL - TUKAL)) mit der Mediumstemperaturnäherung TMEDN, der Mischtemperatur TM, der
Umgebungstemperatur TU, der Kalibrierungsmediumstemperatur TMEDKAL, der Kalibrierungsmischtemperatur TMKAL und der Kalibrierungsumgebungstemperatur TUKAL. Die drei oben genannten Kriterien sind durch diese Gleichung jeweils erfüllt.
Gemäß einem die Erfindung betreffenden Verfahren wird die Temperatur eines Mediums dadurch bestimmt, dass eine Mischtemperatur zwischen der
Mediumstemperatur und einer Umgebungstemperatur gemessen wird, und zusätzlich die Umgebungstemperatur gemessen wird, und im Anschluss ein Näherungswert für die Mediumstemperatur errechnet wird, wobei die Näherungsformel zur Errechnung dieses Näherungswertes auf einem zuvor beschriebenen linearen Zusammenhang beruht und einer Kalibrierungsumgebungstemperatur des
Umgebungstemperatursensors, einer Kalibrierungsmediumstemperatur, und einer Kalibrierungsmischtemperatur des Oberflächensensors zugrundeliegt.
Vorteilhafterweise ist die Näherungsformel dabei wie zuvor dargelegt hinterlegt.
Zur Kalibrierung einer Temperaturbestimmungseinrichtung wird erfindungsgemäß ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem in einem Kalibrierungsszenario, in dem sich die Mediumstemperatur von der Umgebungstemperatur unterscheidet, eine
Kalibrierungsmischtemperatur durch den Oberflächensensor aufgenommen wird. Der Betrag dieser Kalibrierungsmischtemperatur ist dann abhängig von der Existenz, Form, und beispielsweise der Wärmekapazität von dem Gehäuse des Oberflächensensors und sonstigen thermisch relevanten Aspekten. In zwei weiteren Schritten wird eine Kalibrierungsmischtemperatur und eine Kalibrierungsumgebungstemperatur aufgenommen, und zusätzlich durch ein von der Umgebungstemperatur unabhängige, also unverfälschte, Werte lieferndes Messinstrument auch die
Kalibrierungsmediumstemperatur exakt gemessen. Durch Kenntnis von
Kalibrierungsmischtemperatur, Kalibrierungsumgebungstemperatur und
Kalibrierungsmediumstemperatur wird eine wie oben dargelegt definierte
Näherungsformel hinterlegt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die
Kalibrierungsmediumstemperatur berührungslos und insbesondere mit Hilfe eines Infrarotthermometers unter thermischer Isolation zur Umgebung der das Medium umschließenden Oberfläche gemessen. Dadurch ist es insbesondere möglich, die Mediumstemperatur ohne Beeinflussung durch die Umgebungstemperatur zu erfassen.
Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen
Figur 1 das Schema einer erfindungsgemäßen Temperaturbestimmungseinrichtung,
Figur 2 das Schema eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Kalibrierung und zum
Betrieb einer Temperaturbestimmungseinrichtung, und
Figur 3 eine grafische Repräsentation von gemessenen Temperaturen und einer errechneten Temperatur.
Gemäß Figur 1 umfasst eine erfindungsgemäße Temperaturbestimmungseinrichtung 19 einen auf der Oberfläche 1 eines Rohres 2 angebrachten, eine Mischtemperatur 3 aufweisenden, Oberflächentemperatursensor 4, der von einem Gehäuse 5 umgeben ist. Das Gehäuse 5 wiederum ist von der Luft in seiner Umgebung 6 umgeben. In der Nähe des Gehäuses 5 ist ein Umgebungstemperatursensor 7 angeordnet, der die Umgebungstemperatur 8 der dort angeordneten Luft misst. Die Mediumstemperatur 9 und die Temperatur der Oberfläche 1 ist höher als die Umgebungstemperatur 8 der umgebenden Luft. Dadurch ergibt sich eine Mischtemperatur 3 des im Gehäuse 5 angeordneten Oberflächentemperatursensors 4, die zwischen der Mediumstemperatur 9 und der Umgebungstemperatur 8 liegt.
Eine Recheneinheit 10 ist mit dem Oberflächentemperatursensor 4 und dem
Umgebungstemperatursensor 7 verbunden und errechnet eine
Mediumstemperaturnäherung 11 die linear abhängig ist von der Differenz von der Umgebungstemperatur 8 und der gemessenen Mischtemperatur 3. Der
Proportionalitätsfaktor ist dabei abhängig von Kalibrierungswerten, die zuvor beispielsweise durch Kalibrierung 12 oder durch nummerische Simulation definiert worden sind.
Gemäß Figur 2 wird einmalig die Kalibrierung 12 einer
Temperaturbestimmungseinrichtung durchgeführt, indem eine
Kalibrierungsmediumstemperatur 13 durch ein nicht dargestelltes Infrarotthermometer, eine Kalibrierungsumgebungstemperatur 14 durch einen Umgebungstemperatursensor 7 und eine Kalibrierungsmischtemperatur 15 durch einen Mediumstemperatursensor 4 aufgenommen wird, und in einer Recheneinheit 10 elektronisch hinterlegt wird, und zur Definition einer Näherungsformel 16 verwendet wird.
Im Anschluss wird in Schritten, die beliebig oft wiederholt werden können, in einem Messschritt 17 eine Umgebungstemperatur 8 und eine Mischtemperatur 3 gemessen und in einem zweiten Schritt 18 durch eine Recheneinheit 10 unter Verwendung der Näherungsformel 16 eine Mediumstemperaturnäherung 11 errechnet. Es wird im Vergleich zur Kalibrierung 12 also eine Messung und somit ein Messinstrument weniger benötigt.
Figur 3 zeigt in einem Koordinatensystem, das die Temperatur T in Grad Celsius über der Zeit t aufträgt, eine graphische Repräsentation von einer gemessenen
Umgebungstemperatur 8 (gestrichelt-gepunktete Linie), einer gemessenen
Mischtemperatur 3 (durchgezogene Linie), einer mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren errechneten Mediumstemperaturnäherung 11 (gepunktete Linie) und der tatsächlich vorhandenen Mediumstemperatur 9 (gestrichelte Linie). Zu erkennen ist vor allem zum einen der Einfluss der Umgebungstemperatur 8 auf die Mischtemperatur 3 und die sehr genaue Kompensation dieses Einflusses durch das beschriebene
Verfahren. Erkennbar ist dies vor allem daran, dass die Mediumstemperatur 9 und die Mediumstemperaturnäherung 11 nahezu deckungsgleich aufeinanderliegen.
Abweichungen betreffen vor allem hochfrequente Oszillationen, die beispielsweise durch die Trägheit des Oberflächentemperatursensors 4, des
Umgebungstemperatursensors 7 oder durch die Wärmekapazität des
Oberflächensensors 4 oder seines Gehäuses 5 erklärbar sind.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele, es sind vielmehr auch Abwandlungen hiervon denkbar, welche von den nachfolgenden Ansprüchen mit umfasst sind. Es ist beispielsweise auch denkbar, dass mehr als ein Oberflächentemperatursensor oder mehr als ein Umgebungstemperatursensor vorgesehen sind, oder dass der Oberflächensensor nicht von einem Gehäuse umgeben ist.
BezugszeichenSiste
1 Oberfläche
2 Rohr
3 Mischtemperatur (TM)
4 Oberflächentemperatursensor
5 Gehäuse
6 Umgebung
7 Umgebungstemperatursensor
8 Umgebungstemperatur (TU)
9 Mediumstemperatur (TMED)
10 Recheneinheit
1 1 Mediumstemperaturnäherung (TMEDN)
12 Kalibrierung
13 Kalibrierungsmediumstemperatur (TMEDKAL)
14 Kalibrierungsumgebungstemperatur (TUKAL)
15 Kalibrierungsmischtemperatur (TMKAL)
16 Näherungsformel
17 Messschritt
18 zweiter Schritt
19 Temperaturbestimmungseinrichtung
Next Patent: SUTURE DELIVERY SYSTEM