WO/2000/051791 | TENSIONING HYDRAULIC NUTS |
WO2001012999A1 | 2001-02-22 |
US5083889A | 1992-01-28 | |||
DE3611251A1 | 1987-10-08 | |||
US5083889A | 1992-01-28 |
Patentansprüche 1. Spannmutter (03) mit einer zentrische Bolzenachse (04) und einer quer dazu (04) angeordnete Unterseite (07) und ei- ner gegenüberliegende Oberseite (08) und einer die Oberseite mit der Unterseite verbindenden Außenfläche (09), wobei eine Bolzenaufnahme (05), welche ein Innengewinde (06) aufweist, und eine Mehrzahl beabstandet von der Bolzenaufnahme (05) im Umfang verteilt angeordneter Schrau- benbohrungen (10), welche jeweils eine Schraubenachse (11) aufweisen, die Spannmutter (03) von der Oberseite (08) bis zur Unterseite (07) durchdringen, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubenachse (11) geneigt zur Bolzenachse (04) an- geordnet ist, wobei der Abstand der Schraubenbohrung (10) zur Bolzenaufnahme (05) an der Oberseite (08) größer als an der Unterseite (07) ist. 2. Spannmutter (03) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubenbohrungen (10) gleichmäßig im Umfang verteilt angeordnet sind und alle (10) den gleichen Abstand zur Bolzenachse (04) und den gleichen Durchmesser aufweisen. 3. Spannmutter (03) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung aller Schraubenbohrungen (10) gleich ist. 4. Spannmutter (03) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsflächen aller Schraubenbohrungen (10) in Summe zumindest 50%, insbesondere zumindest 80%, und höchs¬ tens 200%, insbesondere höchstens 120%, der Querschnittsfläche der Bolzenaufnahme (05) beträgt. 5. Spannmutter (03) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Neigungswinkel ( ) zwischen der Bolzenachse (04) und der Schraubenachse (11) größer als 1° und kleiner als 30° be¬ trägt . 6. Spannsystem (01), umfassend eine Spannmutter (03) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und in den jeweiligen Schraubenbohrungen (10) angeordnete Druckschrauben (12) sowie eine Unterlegscheibe (14), deren (14) Innendurchmesser größer als der Durchmesser der Bolzenaufnahme (05) und kleiner als das Doppelte des Abstands von der Schraubenbohrung (10) zur Bolzenachse (04) ist und die (14) eine zur Unterseite (07) weisende Druckfläche (15) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfläche (15) nach außen abfallend geneigt ist. 7. Spannsystem (01) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckwinkel ( ) zwischen der Bolzenachse (04) und der Druckfläche (15) mindestens einem Winkel von 90° minus dem Neigungswinkel ( ) entspricht. 8. Spannsystem (01) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bolzenaufnahme (05) eine Innengewindelänge (h) und das Innengewinde (06) eine bestimmungsgemäß maximal zulässige Überdeckungsreduktion (Ag) aufweist, wobei ein Druckwinkel ( ) zwischen der Bolzenachse (04) und der Druckfläche (15) höchstens einem Winkel von 90° minus dem Neigungswinkel ( ) plus einem Quotienten aus der Überdeckungsreduktion (Ag) und der Innengewindelänge (h) entspricht. |
Die Spannmutter wird auf einen zentralen Bolzen geschraubt, welcher dann mit mehreren zum zentralen Bolzen parallel aus- gerichteten Druckschrauben in den in den Mutterkörper eingebrachten Gewindeöffnungen auf Zug gespannt wird. Neben Aspekten von Montagezeitersparnis, einfacher Handhabung (es kann übliches Handwerkzeug verwendet werden) usw. ist einer der Hauptvorteile solcher Spannelemente, dass die Belastung des Gewindes des zentralen Bolzens durch eine Stülpverformung des Mutterkörpers gleichmäßiger ausfällt als bei einer konventio ¬ nellen Starrmutter, da die ersten Gewindegänge bei der elastischen Verformung des Mutterkörpers entlastet werden. Die Stülpverformung ist einerseits gewünscht, sorgt aber anderer- seits auch für Biegemomente innerhalb der Druckschrauben so ¬ wie einen Schiefstand derselben. Die Stülpverformung hängt direkt von der Geometrie des Mut ¬ terkörpers sowie den elastischen Konstanten des Grundmaterials des Mutterkörpers ab und kann daher nicht unabhängig von der axialen Zugkraft eingestellt werden. In gewissen, durch den verfügbaren Bauraum gegebenen Grenzen kann zwar die elastische Verformung des Mutterkörpers durch die radiale Posi ¬ tion der Druckschrauben in Abhängigkeit von den Axialkräften eingestellt werden. Bei gegebener Geometrie (Bauraum), Axial ¬ kraft und Mutterkörper-Material sind jedoch keine Design- Freiheitsgrade mehr vorhanden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Spannmutter der eingangs genannten Art anzugeben, welche eine verbesserte Kraft ¬ übertragung zwischen der Spannmutter und einem Gewindebolzen ermöglicht.
Die Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Ausführungsform nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausfüh ¬ rungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die gattungsgemäße Spannmutter weist eine zentrische
Bolzenachse auf, welche definiert wird durch eine die Spann ¬ mutter durchdringende mittig angeordnete Bolzenaufnahme. Die Bolzenaufnahme ist mit einem Innengewinde zur Aufnahme eines Gewindebolzens versehen. Quer zur Bolzenachse liegt einer ¬ seits die Unterseite und gegenüberliegend die Oberseite, wo ¬ bei die Unterseite und die Oberseite am Außenumfang von der Außenfläche verbunden wird. Die Formgebung der Unterseite, der Oberseite und der Außenfläche ist zunächst unerheblich. Im einfachsten Fall wird die Unterseite und die Oberseite eben ausgeführt und die Außenfläche zylindrisch. Da diese Flächen bestimmungsgemäß jedoch nicht zur Anlage an einem an ¬ deren Bauteil kommen, sind hiervon abweichende Formgebungen ohne Belang. (Bspw. könnte die Spannmutter sechseckig oder quadratisch ausgeführt sein und eine gewölbte oder konische Oberseite und/oder Unterseite aufweisen.) Die Bolzenachse umgebend befinden sich in der Spannmutter im Umfang verteilt mehrere Schraubenbohrungen, welche jeweils eine Schraubenachse definieren. Es ist zunächst unerheblich, ob die Schraubenbohrungen gleichmäßig oder ungleichmäßig (bspw. paarweise) verteilt am Umfang angeordnet sind. Ebenso ist es zunächst unerheblich, ob der Abstand von der jeweili ¬ gen Schraubenbohrung zur Bolzenaufnahme in allen Fällen gleich ist. Ein welchselnder geringerer und größerer Abstand führt zu einer ebenso tauglichen Ausführung. Erforderlich ist es jedoch, dass sowohl die Bolzenaufnahme als auch die
Schraubenbohrungen die Spannmutter von der Oberseite bis zur Unterseite durchdringen, wobei in jedem Fall ein Mindestab ¬ stand zwischen den Schraubenbohrungen und der Bolzenaufnahme verbleibt (d.h. dass die Schraubenbohrungen nicht die
Bolzenaufnahme schneiden) .
Die Lastübertragung zwischen der Spannmutter und dem Gewindebolzen wird erfindungsgemäß nunmehr dadurch verbessert, indem die Schraubenbolzen geneigt zur Bolzenaufnahme angeordnet werden. Dieses führt zu einem Neigungswinkel zwischen der Schraubenachse und der Bolzenachse, welche größer als Null ist. Dabei ist es erforderlich, dass der Abstand der Schrau ¬ benbohrung zur Bolzenaufnahme an der Oberseite größer als an der Unterseite ist.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass die Stülpverformung letztlich dadurch erzeugt wird, dass die Axialkraft der Druckschrauben eine radiale Komponente hat, da die resultierende Kraft innerhalb des Mutterkörpers in der Linie zwischen Angriffspunkt (Mitte der Schraubenbohrung nahe der Unterseite) und effektivem Presspunkt (im Innengewinde nahe der Oberseite) wirkt. Diese Linie steht nicht parallel zur Bolzenachse der Spannmutter. Durch eine Neigung der
Druckschrauben um einen Neigungswinkel kann eine radiale Komponente der Axialkraft in einem erweiteren Bereich frei gewählt werden, zumindest unabhängig vom Höhen-Seiten- Verhältnis des Mutterkörpers. Wird eine Vergrößerung radiale Komponente zur Vergrößerung der Stülpverformung gefordert, so kann eine Spannmutter mit stärker geneigten Druckschraubengewinden gewählt werden. Dadurch steigt die radiale Komponente, ohne dass die Druckschrauben unter Erhöhung der Axialkraft stärker angezogen werden müssen.
Wenngleich eine Radiärsymmetrie nicht zwingend für die gat ¬ tungsgemäße oder erfindungsgemäße Ausführung ist, so ist es dennoch hinsichtlich der Auslegung und der Fertigung von Vorteil, wenn die Schraubenbohrungen gleichmäßig im Umfang ver- teilt angeordnet werden. Ebenso ist es vorteilhaft, wenn alle Schraubenbohrungen zumindest an der Unterseite den gleichen Abstand zur Bolzenaufnahme aufweisen. Die Ausführung aller Schraubenbohrungen mit übereinstimmendem Durchmesser des Gewindes vereinfacht weiterhin die Realisierung der Spannmutter sowie dessen Verwendung.
Vorteilhafterweise sind die Achsen jeder zylindrischen Öff ¬ nung für die Druckschrauben im gleichen Neigungswinkel gegen die Bolzenachse geneigt. Hierdurch kann am einfachsten einge- halten eine gleichmäßige Kräfteverteilung erzielt werden.
Zunächst einmal sind die Durchmesserverhältnisse zwischen der Bolzenaufnahme und den Schraubenbohrungen unerheblich. Um jedoch eine optimale Spannungsverteilung zu erzielen bzw. um bei gegebenen Bauraum oder gegebenen Durchmesser der Bolzenaufnahme eine maximale Kraftübertragung zu erzielen ist es vorteilhaft, wenn die Querschnittsfläche der Bolzenaufnahme ähnlich der Querschnittsfläche der Schraubenbohrungen in Summe zusammen betrachtet entspricht. Hierbei ist es vorteil- haft, wenn die Querschnittsflächen aller Schraubenbohrungen zumindest 50% und höchstens 200% der Querschnittsfläche der Bolzenaufnahme entspricht. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Querschnittsflächen aller Schraubenbohrungen zumindest 80% und/oder höchstens 120% der Querschnittsfläche der
Bolzenaufnahme entspricht.
Die Wahl des am besten geeigneten Neigungswinkels richtet sich nach den geometrischen Verhältnissen der Spannmutter be- züglich deren Höhe sowie dem Abstand zwischen der Schraubenachse und dem Innengewinde der Bolzenaufnahme. Weiterer Fak ¬ tor zur Bestimmung des vorteilhaften Neigungswinkels ist die zu erzielende Zugkraft im Gewindebolzen. Eine genauere Be ¬ trachtung zu den Kräfteverhältnissen im Verhältnis zu den vorteilhaften Winkeln wird erläuternd zu der Figurenbeschrei ¬ bung durchgeführt. Zumindest ist es vorteilhaft, wenn der Neigungswinkel zwischen der Schraubenachse und der
Bolzenachse zwischen 1° und 30° beträgt.
Ein erfindungsgemäßes Spannsystem umfasst zunächst einmal ei ¬ ne erfindungsgemäße Spannmutter in einer Ausführung gemäß vorheriger Beschreibung. Weiterhin umfasst das Spannsystem analog der gattungsgemäßen Ausführung eine in jeder Schraubenbohrung eingedrehte Druckschraube sowie eine Unterleg ¬ scheibe, deren Innendurchmesser größer als der Durchmesser der Bolzenaufnahme in der Spannmutter ist. Jedoch muss der Innendurchmesser kleiner sein, als es sich aus dem Abstand zur Schraubenbohrung ergibt, d.h. kleiner als das Doppelte des Abstands vom der Schraubenbohrung an der Unterseite zur Bolzenachse. Die Unterlegscheibe weist eine zur Unterseite der Spannmutter weisende Druckfläche und eine gegenüberlie ¬ gende zum Bauteil weisende Auflagefläche auf.
Zur weiteren Verbesserung der Spannungsverteilung und der Lastübertragung von der Spannmutter auf einen Gewindebolzen wird die erfindungsgemäßen Ausführung des Spannsystem über die Verwendung einer erfindungsgemäßen Spannmutter hinaus mit einer Unterlegscheibe versehen, dessen Druckfläche nach außen hin abfallend geneigt, ausgeführt wird. D.h. die Stärke der Unterlegscheibe reduziert sich vom Innendurchmesser hin zum Außenumfang .
Eine derartige Unterlegscheibe bildet mit der Druckfläche ei ¬ ne Auflage für jeweils ein stirnseitiges Ende der Druck ¬ schrauben. Wird die Druckfläche in einer vorteilhaften Neigung ungefähr entsprechend der Schraubenbohrungen geneigt, sorgt dies für ein nahezu senkrechtes Auftreffen der Druck- schrauben auf die Unterlegscheibe und Biegemomente in den Druckschrauben werden minimiert.
In vorteilhafter und einfacher Ausführung ist die Auflageflä- che - wie dies bei Unterlegscheiben üblich ist - plan ausgeführt .
Weiterhin ist die Unterlegscheibe vorteilhafterweise rotati ¬ onssymmetrisch ausgebildet. Dies erleichtert die Montage und deren Herstellung.
Hierbei ist es weiterhin vorteilhaft, ein Druckwinkel zwi ¬ schen der Druckfläche und der Bolzenachse mindestens einem Winkel von 90° minus den Neigungswinkel entspricht. Hierdurch wird vermieden, dass unkontrollierte nach außen weisende
Querkräfte auf die Druckschrauben aufgrund der Auflage auf der geneigten Druckfläche entstehen.
Um diese Druckfläche weiter zu optimieren, entspricht der Druckwinkel vorteilhafterweise höchstens, besonders vorteil ¬ haft genau, einem Winkel von 90° minus dem Neigungswinkel mi ¬ nus einem Quotient aus einer maximalen Überdeckungsreduktion des Innengewindes der Spannmutter und der Höhe der Spannmutter in Richtung der Bolzenachse. Unter der Überdeckungsre- duktion wird hierbei die absolute erlaubte Änderung der Ge ¬ windeüberdeckung des Innengewindes infolge der Stülpverformung bezeichnet. Diese sollte vorteilhafterweise relativ zwi ¬ schen 5% und 50% betragen. Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch eine Schrägstellung der Druckschrauben einer Spannmutter die gewünschte Vergleichmäßigung der Gewindebelastung durch Stülpverformung bereits bei geringeren Axialkräften genutzt werden kann. Das ist in allen Anwendungs- fällen sinnvoll, wo die Belastung des zentralen Gewindes problematischer als die Zugbelastung des zentralen Bolzens ist. Bei Verwendung einer geneigten Auflagefläche einer Un- terlegscheibe können Biegemomente in den Druckschrauben minimiert werden.
Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
FIG 1 ein auf einem Bauteil aufgesetzte und auf einen Ge ¬ windebolzen aufgeschraubtes Spannsystem nach dem Stand der Technik im Längsschnitt;
FIG 2 eine schematische Darstellung der Spannmutter im
Längsschnitt ;
FIG 3 eine Darstellung der Kraftflüsse in der Spannmut ¬ ter;
FIG 4 eine schematische Darstellung einer Spannmutter mit geneigten Gewindegängen für Druckschrauben im
Längsschnitt ;
FIG 5 eine Darstellung der Kraftflüsse in der Spannmutter und
FIG 6 eine schematische Darstellung eines beispielhaften erfindungsgemäßen Spannsystems.
Die FIG 1 zeigt im Längsschnitt ein Spannsystem 31 mit einer Spannmutter 33 gemäß dem Stand der Technik. Diese ist ringförmig ausgestaltet und weist eine zylindermantelförmige ra ¬ diale Außenfläche auf. Konzentrisch zur Achse 34 dieser Au ¬ ßenfläche ist eine zentrale zylindrische Bolzenaufnahme 35 in der Mitte der Spannmutter 33 eingebracht, welche die Spann ¬ mutter 33 in axialer Richtung durchdringt und mit einem Innengewinde 36 versehen ist.
Die Spannmutter 33 dient dazu, einen Gewindebolzen 18 eines Bauteils 19 auf Zug zu spannen. Hierzu ist um den Gewindebol ¬ zen 18 zunächst eine plane kreisscheibenförmige Unterleg- scheibe 44 auf das Bauteil 19 gelegt, deren Innendurchmesser geringfügig größer als der Außendurchmesser des Gewindebol ¬ zens 18 ist. Sodann ist die Spannmutter 33 auf den Gewinde ¬ bolzen 18 geschraubt.
Zur Fixierung unter möglichst gleichmäßiger Kraftverteilung weist die Spannmutter 33 in zur Achse 34 radiärsymmetrischer Anordnung mehrere zylindrische Gewindebohrungen 40 mit Innengewinde auf, die parallel zur Achse 34 des zentralen
Bolzenaufnahme 35 verlaufen und in die jeweils eine Druck ¬ schraube 42 eingeschraubt ist. Deren Durchmesser ist deutlich geringer als der Durchmesser der Bolzenaufnahme 35. In der SchnittZeichnung der FIG 1 sind zwei Druckschrauben 42 zu sehen. Die weiteren in der Spannmutter angeordneten Druck- schrauben 42 sind identisch ausgebildet und im Umfang verteilt in gleicher Weise angeordnet. Ihr Schraubenkopf ist für einen Außenantrieb in Form eines Außen-Sechskants ausgebil ¬ det .
Die Druckschrauben 42 werden nun um ihre jeweilige Achse 41 gedreht, wobei eine Druckkraft auf die Unterlegscheibe 44 er ¬ zeugt wird. Dies führt zu einer entgegengesetzten Bewegung der Spannmutter 33 in einer Spannrichtung 26 und entsprechend zu einer Druckkraft in der Spannmutter 33 und einer Zugkraft in dem Gewindebolzen 17. Die Druckspannung in Richtung der Spannrichtung in Verbindung mit dem radialen Abstand der Angriffspunkte zwischen Achse 41 der Druckschrauben 42 und dem Innengewinde 36 führt zu einer Stülpverformung der Spannmut ¬ ter 33 derart, dass die Spannmutter 33 am oberen, d. h. vom Bauteil 19 entfernten Bereich radial nach innen verformt wird, während am dem Bauteil 19 nahgelegensten Bereich eine Verformung radial nach außen in der Verformungsrichtung 23 erfolgt . Der Verformungsmechanismus wird anhand der FIG 2 und FIG 3 noch näher erläutert. FIG 2 zeigt schematisch allein die Spannmutter 33 aus FIG 1 in gleicher Ansicht, jedoch der Übersicht halber mit nur einer Gewindebohrung 40. FIG 2 zeigt zunächst die für die Stülpverformung relevanten geometrischen Werte: Dies ist zunächst der Angriffspunkt A am dem Bauteil 19 zugewandten Ende der Gewindebohrung 40 in der Achse 41 mit dem Radius RA, an dem die durch das Einschrauben der Druck- schrauben 42 erzeugte, auf die Spannmutter 33 wirkende axiale Druckkraft angreift. Weiterhin ist der Presspunkt P zu nen ¬ nen, der am dem Bauteil 19 abgewandten axialen Ende der
Spannmutter 33 am Innengewinde 36 der Bolzenaufnahme 35 liegt. Hier greift letztlich die Gegenkraft an. Der Press- punkt P liegt auf dem Radius RP, der dem Radius des Innenge ¬ windes 36 entspricht. Hieraus leitet sich eine Radiusdiffe ¬ renz d = RA - RP ab. Der auf die Achse 34 bezogene Abstand zwischen Angriffspunkt A und Presspunkt P ist die Höhe h. FIG 3 zeigt nun die sich einstellenden Kräfteverhältnisse in der Konfiguration nach FIG 2. Die Stülpverformung wird dadurch erzeugt, dass die Achse 41 der Druckschrauben 42 paral ¬ lel beabstandet zum Innengewinde 36 liegt und eine von den Druckschrauben 42 erzeugte Druckkraft FA im Punkt A ein Mo- ment um den Punkt P erzeugt. Die in der Spannmutter resultie ¬ rende Kraft FR verläuft vom Punkt A in Richtung zum Punkt P. Hierdurch bedingt tritt eine radiale Komponente, die Stülp- verformungskraft FS λ als Differenz zwischen der resultierenden Kraft FR und der Axialkraft FA auf, die sich wie in FIG 3 gezeigt aus den Regeln zur Vektoraddition von Kräften ergibt.
Für den Stützwinkel δ zwischen der resultierender Kraft FR (Linie A-P) und der Druckkraft bzw. der axialen Kraft FA (Achse 34) gilt: tan δ = FS λ -- FA. Der Stützwinkel δ ist aber auch aus den geometrischen Abmessungen der Spannmutter 33 ermittelbar, hier gilt: tan δ = (RA - RP) -- h. Die Stülpver- formungskraft FS λ wird damit durch die Anzugskraft FA sowie die geometrischen Verhältnisse der Spannmutter 33 definiert, nämlich durch FS λ = FA χ (RA - RP) - h.
In der FIG 4 wird nunmehr eine erfindungsgemäße Ausführungs ¬ form einer Spannmutter 03 in analoger Ansicht zur Fig. 2 skizziert. Zu erkennen ist im Schnitt gleichfalls die mittige Bolzenaufnahme 05 mit dem InnengewindeO 6. Zentrisch zur
Bolzenaufnahme liegt die Bolzenachse 04. Die Spannmutter 03 weist eine quer zur Bolzenachse 04 liegende Unterseite 07 und eine gegenüberliegende Oberseite 08 auf. Eine Außenfläche 09 verbindet am Außenumfang die Unterseite 07 mit der Oberseite 08. Im Umfang um die Bolzenaufnahme 05 verteilt durchdringen analag der bekannten Ausführung aus Fig. 2 eine Mehrzahl an Gewindebohrungen 10 die Spannmutter 03 von der Oberseite 08 bis zur Unterseite 07. Jede Gewindebohrung 10 definiert hier- bei eine Schraubenachse 11.
Im Gegensatz zur vorherigen bekannten Ausführung sind bei dieser erfindungsgemäßen Ausführung der Spannmutter 03 die Gewindebohrungen 10 gegenüber der Bolzenachse 04 geneigt. Dieses führt zu einem Neigungswinkel zwischen der
Bolzenachse 04 und der Schraubenachse 11 größer als Null. In diesem Ausführungsbeispiel beträgt der Neigungswinkel circa 10°. Wenngleich in diesem Schnitt nur eine Gewindebohrung 10 dargestellt ist, so ist vorgesehen, dass im Umfang verteilt eine Mehrzahl an Gewindebohrungen 10 im jeweils gleichen Abstand zueinander und im gleichem Abstand zur Bolzenaufnahme 05 und mit gleichem Neigungswinkel vorhanden sind. Da die Lastübertragung von einer Druckschraube 12 auf die Spannmut ¬ ter 03 lediglich im unteren Ende der Gewindebohrung 10 er- folgt ist es hinreichend, wenn nur dieses untere Ende ein Ge ¬ winde aufweist und der obere Bereich (circa 2/3 der Höhe der Spannmutter 03) mit größerem Durchmesser ohne Gewinde ausgeführt wird. Der optimale Neigungswinkel kann anhand der geometrischen Abmessungen der Spannmutter und der zu erzeugenden Zugkraft in einem Gewindebolzen 18 bestimmt werden. Hinsichtlich der Bereitstellung der optimierten Spannmuttern 03 kann wahlweise eine Vorhaltung einer Auswahl an Spannmuttern 03 mit einer Staffelung von verschiedenen Neigungswinkel erfolgen oder die Gewindebohrungen 10 werden auftragsbezogen eingebracht. Durch die Möglichkeit Spannmuttern 03 mit unterschiedlichen Neigungswinkel bereitstellen zu können, entsteht ein neuer Freiheitsgrad hinsichtlich der resultierenden Stülpverformung, wie anhand der FIG 5 erläutert wird, die die Kraftver ¬ hältnisse in der Konfiguration nach FIG 4 zeigt, analog zu dem Schema aus FIG 3 für die bekannte Ausführung in FIG 2.
Wiederum wirkt die resultierende Kraft FR in der Linie zwi ¬ schen Angriffspunkt A und Presspunkt P, die im Stützwinkel δ angeordnet ist. Die Druckkraft FD der Druckschrauben 18 wirkt nun jedoch nicht mehr in axialer Richtung, sondern entlang der Schraubenachse 11 mit dem Neigungswinkel . Hierdurch vergrößert sich die Stülpverformungskraft FS ausgehend von zur Ausführung aus Fig. 3 übereinstimmenden Kraft FA in axialer Richtung. Es gilt: FS = FA χ ((RA - RP) 4 h + tan ex ) . Für den Neigungswinkel gilt damit: = arc tan (FS 4 FA -
( (RA - RP) 4 h ) ) . Die folgende Tabelle zeigt den benötigten Neigungswinkel in Grad bei gegebenem Größenverhältnis (RA -
RP) 4 h der Spannmutter 03 und gewünschtem Verhältnis von Stülpverformungskraft FS zu Axialkraft FA:
Werden höhere Stülpverformungskräfte FS schon bei geringen Axialkräften FA gewünscht, kann eine Spannmutter 1 mit größerem Neigungswinkel verwendet werden. FIG 6 zeigt schließlich ergänzend zur Darstellung aus FIG 4 ein Spannsystem Ol mit zusätzlich eingebrachter Druckschraube 12 und einer modifizierten Unterlegscheibe 14. Die Unterleg ¬ scheibe 14 weist eine der Spannmutter 03 zugewandte nach au ¬ ßen abfallende Druckfläche 15 sowie eine auf dem Bauteil 19 zur Anlage kommende Auflagefläche 16 auf. Die Unterlegscheibe 14 ist in diesem Ausführungsbeispiel rotationssymmetrisch ausgebildet .
Die Druckfläche 15 ist gegen die Bolzenachse 04 in einem Druckwinkel ß ausgerichtet. Dieser entspricht mindestens dem Winkel 90°minus dem Neigungswinkel . Er ist jedoch in der FIG 6 noch geringfügig größer, da für ein optimales senkrech ¬ tes Auftreffen der Druckschrauben 12 auf die Druckfläche 15 auch die Stülpverformung zu berücksichtigen ist. Der Korrek- turbetrag Δ , wobei der optimierte Druckwinkel ß = 90° - - Δ ist, ergibt sich aus der Größe der tatsächlichen elasti ¬ schen Stülpverformung der Spannmutter 03. Diese ist konstruktiv gegeben und ergibt sich aus der absoluten Überdeckungsre ¬ duktion Ag des Innengewindes 06 der zentralen Bolzenaufnahme 05. Der Korrekturbetrag Δ kann (aufgrund der Verhältnisse von Ag << h) abgeschätzt werden durch: Δ = Ag - - h. Somit kann die ideale Unterlegscheibe 14 für eine gegebene Spann ¬ mutter 03 ermittelt werden, indem deren Druckwinkel ß aus dem Winkel , der Überdeckungsreduktion Ag und der axialen Höhe h bestimmt wird. Bezugs zeichenliste
Ol 31 Spannsystem
03 33 Spannmutter
04 34 Bolzenachse
05 35 Bolzenaufnahme
06 36 Innengewinde
07 Unterseite
08 Oberseite
09 Außenfläche
10 40 Schraubenbohrung
11 41 Schraubenachse
12 42 Druckschraube
14 44 Unterlegscheibe
15 45 Druckfläche
16 Auflägefläche
18 Gewindebolzen
19 Bauteil
21 Antriebsbewegung
22 Spannrichtung
23 Verformungsrichtung
A Angriffspunkt Druckschraube
P Angriffspunkt Gewindebolzen
RA Radius A um 04 bzw. 34
RP Radius P um 04 bzw. 34
h Abstand A-P parallel zu 04 bzw. 34 d Radiusdifferenz A-P
FA Axialkraft = Druckkraft in 42 FR Resultierende Kraft
FS FS λ Stülpverformungskraft
FD Druckkraft in 12
Neigungswinkel zw. 04 und 11 Druckwinkel zw. 04 und 15 Stützwinkel zw. 04 und FR
Ag Überdeckungsreduktion