Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
TENTER UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/039554
Kind Code:
A1
Abstract:
The tenter unit (100) for textile fabric webs comprises a first porcupine disk unit (20) with two porcupine disks (26, 28) arranged along a first axis (27) with a distance between them corresponding to the width of the fabric web (4) and a second porcupine disk unit (40) with a second axis (47) parallel to the first axis (27) and situated in the tilting plane, with two porcupine disks (46, 48) perpendicular to axis (47) and revolving around it at the same circumferential speed as the first two porcupine disks (46, 48). The axial distance between the porcupine disks (46, 48) is equal to the axial distance between the first porcupine disks (26, 28) in their expanded separation. The edges of the porcupine disks (26, 46 and 28, 48) nearly touch each other in their expanded separation, and so the fabric web (4) can be transferred from the first porcupine disks (26, 28) to the second porcupine disks (46, 48) without giving up the pinning to at least one of the porcupine disks (26 or 46 and 28 or 48).

Inventors:
GREIF STEFFEN (DE)
PFEIFFER PETER (DE)
LISON INGO (DE)
Application Number:
PCT/DE1996/000462
Publication Date:
December 12, 1996
Filing Date:
March 09, 1996
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
KUESTERS ZITTAUER MASCHF GMBH (DE)
GREIF STEFFEN (DE)
PFEIFFER PETER (DE)
LISON INGO (DE)
International Classes:
B65H20/20; B65H23/025; D06C3/06; (IPC1-7): D06C3/06; B65H23/025; B65H20/20
Domestic Patent References:
WO1994010369A11994-05-11
Foreign References:
DE4141779A11993-06-24
DE610937C1935-03-19
Download PDF:
Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Breitstreckaggregat für textile Warenbahnen mit einem ersten Nadelscheibenaggregat (20) mit zwei längs einer ersten Achse (27) in einem der Breite der Warenbahn (4) entsprechenden Abstand angeordneten Nadel¬ scheiben (26,28) mit über den Umfang verteilten, radial nach außen weisenden zum Einstecken in die Ränder (4' ) der Warenbahn (4) bestimmten Nadeln (30), mit einer Einrichtung (13,50) zur Verschwenkung der Drehachsen (35,37) der Nadelscheiben (26,28) in einer durch die Achse gehenden Verschwenkungsebene und mit einer Einrichtung zum Aufnadeln der Warenbahn (4) mit ihren Rändern auf die Nadeln (30) der Nadelschei¬ ben (26,28) in dem Bereich des geringeren axialen Abstan¬ des der Ränder der Nadelscheiben (26,28), dadurch gekennzeichne , daß dem ersten Nadelscheibenaggregat (20) ein zweites Nadelscheibenaggregat (40) mit einer zweiten, zur ersten Achse (27) parallelen, in der Verschwenkungsebene gelege¬ nen Achse (47) zugeordnet ist, um die zwei zu der Achse (47) senkrechte Nadelscheiben (46,48) mit zu den ersten Nadelscheiben (26,28) gleicher Umfangsgeschwindigkeit umlaufen, daß der axiale Abstand der Nadelscheiben (46,48) dem axialen Abstand der ersten Nadelscheiben (26,28) in einem Bereich ihres vergrößerten Abstandes gleich ist und daß die Ränder der Nadelscheiben (26,46 bzw. 28,48) in dem Bereich vergrößerten Abstandes einander fast berühren, so daß ein Übergang der Warenbahn (4) von den ersten Nadelscheiben (26,28) auf die zweiten Nadelscheiben (46,48) ohne Aufgabe der Aufnadelung auf mindestens eine der Nadelscheiben (26 oder 46 bzw. 28 oder 48) bewirkbar ist.
2. Breitstreckaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an jeweils einem Rand (4') der Warenbahn (4) gelegenen Nadelscheiben (26,46 bzw. 28,48) der beiden Nadelscheibenaggregate (20 bzw. 40) gemeinsam gegenüber den an dem anderen Rand (4') gelegenen Nadel¬ scheiben (28,48 bzw. 26,46) in Breitenrichtung der Waren¬ bahn (4) verstellbar sind.
3. Breitstreckaggregat nach Anspruch 2, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß die an jeweils einem Rand (4') der Wa¬ renbahn (4) gelegenen Nadelscheiben (26,46 bzw. 28,48) der beiden Nadelscheibenaggregate (20 bzw. 40) einen gemein¬ samen, auf der zweiten Achse (47) gelagerten Träger (50) aufweisen und die einander gegenüberliegenden Träger (50,50) auf der zweiten Achse (47) gegeneinander verstell¬ bar sind.
4. Breitstreckaggregat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Träger (50) ein zu der zweiten Achse (47) winkelfestes Tragglied (56,58) und ein zweites Tragglied (36,38) für die Drehachsen (35,37) der Nadel¬ scheiben (26,28) des ersten Nadelscheibenaggregats (20) umfaßt, welches an dem ersten Tragglied (56,58) mittels eines Schwenkantriebs (13) um eine Schwenkachse (15) schwenkbar ist, die in einer zu der Achse (47) senkrechten Ebene zu der Verbindungsebene der Achsen (27,47) senkrecht und zu den Nadelscheiben (26 und 46 bzw. 28 und 48) tan gential verläuft.
5. Breitstreckaggregat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Tragglied (56,58) gewinkelt ist und mit dem Fuß des zur zweiten Achse (47) radialen Schenkels (56",58") an einer auf der zweiten Achse (47) gelagerten Nabe (42,44) befestigt ist, während der achs¬ parallele andere Schenkel (56',58') an seinem freien Ende die Schwenkachse (15) trägt.
6. Breitstreckaggregat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Tragglied (56,58), senkrecht zu der Verbindungsebene der Achsen (27,47) gesehen, Tför mig ausgebildet und der Steg (56",58") des "T" der eine Schenkel ist, während der achsparallel verlaufende Quer¬ balken (56',58') an dem inneren freien Ende die Schwenk¬ achse (15) und an dem äußeren freien Ende den einen An¬ griffspunkt (31') des Schwenkantriebs (13) trägt.
7. Breitstreckaggregat nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Tragglied ein einenends an dem ersten Tragglied (56,58) um die Schwenkachse (15) schwenkbar gelagertes Schwenkglied (36,38) ist, an dem anderenends die Drehachse (35,37) für jeweils eine der ersten Nadelscheiben (26,28) angebracht ist.
8. Breitstreckaggregat nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkantrieb (13) ein Linearantrieb ist, der, in Achsrichtung des ersten Nadelscheibenaggregats (20) gesehen, axial außerhalb des Schwenkgliedes (36,38) angeordnet ist und an dem anderen Angriffspunkt (31) in der Nähe des freien Endes des Schwenkgliedes (36,38) angreift.
9. Breitstreckaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Nadel¬ scheiben (26,28;46,48) mindestens eines Nadelscheibenag¬ gregats (20,40) eine den Zwischenraum in Achsrichtung fast ausfüllende, den gleichen Durchmesser wie die zugehörigen Nadelscheiben (26,28 bzw. 46,48) aufweisende Stütztrommel (29,49) für die Warenbahn (4) vorgesehen ist.
10. Breitstreckaggregat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütztrommel (29,49) in ihrer Länge verstellbar ist.
11. Breitstreckaggregat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütztrommel (29,49) aus jeweils mindestens zwei koaxialen zylindrischen Teilen gleichen Durchmessers besteht, deren Umfang auf den einander zu¬ gewandten Seiten durch frei vorkragende fingerartige Seg¬ mente (51) gebildet ist, die zwischen sich in Umfangsrich tung der Segmentbreite entsprechende Abstandsräume (52) belassen, daß die Segmente (51) des einen Teils in die Abstandsräume des anderen Teils eingreifen und daß Mittel vorgesehen sind, um die Teile (29',29" bzw. 49',49") axial gegeneinander zu verlagern.
12. Breitstreckaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Nadelschei¬ benaggregat (20) über dem zweiten Nadelscheibenaggregat (40) angeordnet ist und die Warenbahn (4) derart geführt ist, daß sie etwa horizontal im Bereich der oberen Schei¬ tellinie auf das erste Nadelscheibenaggregat (20) auf¬ läuft.
13. Breitstreckaggregat nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der von dem zweiten Nadel¬ scheibenaggregat (40) fortlaufenden Warenbahn (4) auf der dem Warenbahneinlauf auf das erste Nadelscheibenaggregat (20) gegenüberliegenden Seite ein sich quer über die Wa¬ renbahn (4) erstreckender Bedienstand (24) vorgesehen ist.
14. Breitstreckaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß in de von der Wa renbhan (4) umschlungenen Bereichen der Nadelscheibenag gregate (40) eine Auftragsanordnung (16) zum Auftragen einer Behandlungsflüssigkeit auf die Warenbahn (4) vor¬ gesehen ist.
15. Breitstreckaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß kurz vor dem Auflauf der Warenbahn (4) auf das erste Nadelscheibenaggregat (20) an beiden Rändern der Warenbahn (4) Kantenausbreiter (5) vorgesehen sind.
16. Breitstreckaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Rand der Warenbahn (4) in Laufrichtung der Warenbahn (4) nach der Übergangsstelle (3) von dem ersten Nadelscheibenaggregat (20) auf das zweite Nadelscheibenaggregat (40) eine Umna¬ deleinrichtung (90) vorgesehen ist, mittels derer ein das Eindringen der Nadeln (30) des zweiten Nadelscheibenaggre¬ gats (40) in den Rand (4') der Warenbahn (4) fördernder, radial von außen wirkender Druck auf den Rand (4' ) der Warenbahn (4) ausübbar ist.
17. Breitstreckaggregat nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Umnadeleinrichtung (90) an jedem Rand (4') der Warenbahn (4) eine federnd von außen auf den Rand (4') der Warenbahn (4) bzw. den Umfangsrand (46') der jeweiligen Nadelscheibe (46) des zweiten Nadelscheiben¬ aggregats (40) gedrückte Rolle (96) umfaßt, die um eine zur Achse des zweiten Nadelscheibenaggregats (40) paralle¬ le Achse drehbar ist und Umfangsnuten (97) zum Hindurch¬ lassen der Nadeln (30) aufweist.
18. Breitstreckaggregat nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (96) an dem jeweiligen Trag¬ glied (56 bzw. 58) gelagert ist.
19. Breitstreckaggregat nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (96) einen radial vorspringenden Bund (98) aufweist, mit dem sie federnd axial von außen gegen die Stirnseite (46") des Umfangs randes (46') der jeweiligen Nadelscheibe (46) gedrückt ist.
20. Breitstreckaggregat nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der letzten Leitwalze (8") vor dem Auflaufen der Warenbahn (4) auf das erste Nadelscheibenaggregat (20), deren oberer Scheitel etwa in der gleichen Höhe wie der obere Scheitel des ersten Nadel¬ scheibenaggregats (20) liegt, eine an Lenkern (73) um eine etwa in Höhe der oberen Hälfte der Leitwalze (8") gelegene Achse (24) schwenkbar angeordnete Umlenkwalze (72) nach¬ geschaltet ist, deren Durchmesser größer ist als der lich¬ te Abstand zwischen der Leitwalze (8") und dem ersten Nadelscheibenaggregat (20) und die aus einer Stellung oberhalb der von dem Scheitel der Leitwalze (8") zu dem Scheitel des ersten Nadelscheibenaggregats (20) verlaufen¬ den Warenbahn (4") in eine Stellung niederschwenkbar ist, in der sie sowohl an der Leitwalze (8") als auch an der Stütztrommel (29) des ersten Nadelscheibenaggregats (20) zwischen dessen Nadeln (30) anliegt und in ihrem unteren Bereich von der Warenbahn (4) teilweise umschlungen ist.
21. BreitStreckaggregat nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse der Umlenkwalze (72) an den Lenkern (73) geringfügig verlagerbar ist.
22. Breitstreckaggregat nach einem der Ansprüche 12 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß am Auslauf (77) der Warenbahn (4) von dem zweiten Nadelscheibenaggregat (40) eine Ausnadelwalze (78) vorgesehen ist, deren Durchmesser größer ist als der lichte Abstand von dem zweiten Nadel¬ scheibenaggregat (40) zur ersten Folgewalze (79) und die an einer Vertikalführung (65) frei beweglich derart ge¬ führt ist, daß sie auf der Folgewalze (79) aufliegt und die Nadeln (30) des zweiten Nadelscheibenaggregats (40) gerade nicht mehr berührt.
23. Breitstreckaggregart nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (65) in der Horizontal¬ richtung (67) einstellbar ist.
24. Breitstreckaggregat nach einem der Ansprüche 4 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkantriebe (13) über Kraftaufnehmer (81) angeschlossen sind, deren Signale einer Steuer und Regeleinrichtung (80) eingebbar sind, die über einen Antriebsmotor (85) die Breitenein¬ stellung des zweiten Nadelscheibenaggregats (40) steuert.
25. Breitstreckaggregat nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßeinrichtung (83) für den Ist¬ wert der eingestellte Breite des zweiten Nadelscheiben¬ aggregats (40) vorgesehen ist, deren Signal der Steuer und Regeleinrichtung (80) eingebbar ist.
26. Breitstreckaggregat nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer und Regeleinrich¬ tung (80) die Breiteneinstellung des zweiten Nadelschei¬ benaggregats (40) so regelt, daß die Querzugspannung in der Warenbahn (4) zwischen einem minimalen und einem maxi¬ malen Wert bleibt.
27. Breitstreckaggregat nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem plötzlichen Abfall der Querzugspannung in der Warenbahn (4) beim Aus¬ reißen oder Ausnadeln der Warenbahnränder (4') ein unkon¬ trolliertes Breitfahren des zweiten Nadelscheibenaggregats (40) unterbunden ist.
28. Breitstreckaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 27, gekennzeichnet durch seine Kombination mit einem Längsstreckfeld.
29. Breitstreckaggregat nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß das Längsstreckfeld (2) dem Breit¬ streckaggregat (100) vorgeschaltet ist.
Description:
Breitstreckaggregat

Die Erfindung bezieht sich auf ein Breitstreckaggre¬ gat der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.

Als Nadelscheiben sollen mit der Warenbahn umlaufende radähnliche Scheiben meist aus Metall verstanden sein, die an ihrem Umfangsrand rundum mit dicht beieinanderstehenden mit den Spitzen radial nach außen weisenden Nadeln unter¬ einander gleicher Länge besetzt sind, die in die Ränder der Warenbahn einstechen und diese in Breitenrichtung zu spannen oder gespannt zu halten gestatten.

Ein gattungsgemäßes Breitstreckaggregat ist aus der DE-PS 480 155 bekannt. Die Warenbahn läuft auf zwei in der Warenbahnebene schrägstehende Nadelscheiben in dem Bereich auf, in dem sie an ihrem benadelten Rand'einen geringeren axialen Abstand haben, umrundet die Nadelscheiben um etwa 240°, wobei sich die Ränder der Nadelscheiben axial von¬ einander entfernen und eine Breitstreckung der an den Rändern von den Nadeln gepackten Warenbahn erfolgt, und verläßt sie in einer etwa um 90° zur Einlaufebene winkel¬ versetzten Ebene wieder. Die Nadelscheiben sind in ihrer Winkellage und in ihrem Querabstand verstellbar und ge¬ meinsam angetrieben.

Aus der DE 41 41 779 AI ist eine Vorrichtung zum Egalisieren einer Warenbahn bekannt, die ebenfalls mit

zwei in ihrer Winkellage veränderbaren Nadelscheiben ar¬ beitet. Der Zweck dieser Vorrichtung besteht darin, das Egalisieren einer Warenbahn mit wesentlich geringerem Aufwand als ein konventioneller Spannrahmen zu bewerkstel¬ ligen und gleichwohl eine mit der Egalisierung eines Spannrahmens gleichwertige Behandlungswirkung zu erzeugen.

Den bekannten Vorrichtungen mit gegeneinander ver¬ schwenkbaren, auf einer gemeinsamen Achse angeordneten Nadelscheiben ist gemeinsam, daß die behandelte Warenbahn nach dem Verlassen der Nadelscheiben freigegeben wird. Bei einem Einsatz einer derartigen Vorrichtung in Mercerisier- und ähnlichen Anlagen hat die Warenbahn nach dem erfolgten Breitstrecken jedoch eine Tendenz wieder zu schrumpfen. Sie springt in Querrichtung nach dem Verlassen der Nadel¬ scheiben sogleich wieder ein.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gat¬ tungsgemäßes Breitstreckaggregat so weiterzuentwickeln, daß die erzielte Breitstreckung noch über eine gewisse Laufstrecke der Warenbahn zwangsweise aufrechterhalten wird.

Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiederge¬ gebene Erfindung gelöst.

Es wird also also dem ersten Nadelscheibenaggregat ein zweites Nadelscheibenaggregat zugeordnet, auf welches die Warenbahn an der Stelle ihrer maximalen Breitstreckung übergeht, ohne freigegeben zu werden, und auf welchem die Warenbahn auf einer gewissen Umlaufstrecke in Querrichtung noch aufgenadelt festgehalten wird.

Ein spezieller Anwendungsfall eines solchen Breit¬ streckaggregats ist eine Mercerisieranlage, in der sich das Breitstreckaggregat an die Diffusionsstrecke, die dem Auftrag der Mercerisierflotte nachfolgt, anschließt. Die Warenbahn hat in diesem Bereich eine starke Tendenz, in Quer- und Längsrichtung zu schrumpfen und wird durch das zweite Nadelscheibenaggregat daran gehindert.

Eine sogenannte Palmerscheiben-Anordnung, bei welcher die Warenbahn an ihren Rändern über schräggestellte Schei-

ben läuft und in Querrichtung daran festgehalten wird, so daß sie die AbstandsVergrößerung beim Umlauf der Scheiben mitmachen muß, ist Gegenstand der DE-PS 610 937. Die Wa¬ renbahn geht hierbei auf ein unmittelbar nachgeschaltetes Aggregat in Gestalt einer Kalanderwalze über, auf der sie in gebundener Warenführung flächig festgehalten wird. Allerdings erfolgt der Übergang nicht ohne Aufgabe der gebundenen Warenführung und nicht in der Weise, daß die Warenbahn anschließend nur am Rand gefaßt und in Querrich¬ tung gehalten wird.

Das Maß der Breitstreckung wird bei der Erfindung durch die Verschwenkung der beiden Nadelscheiben des er¬ sten Nadelscheibenaggregats eingestellt.

Um selbsttätig eine Anpassung des Abstandes der Na¬ delscheiben des zweiten Nadelscheibenaggregats an die neue Breitenlage zu erzielen, empfiehlt sich die Ausgestaltung nach Anspruch 2, die konstruktiv im einzelnen in der in den Ansprüchen 3 bis 7 wiedergegebenen Weise ausgestaltet sein kann.

Eine vorteilhafte Ausbildung und Anordnung des Schwenkantriebs ist Gegenstand des Anspruchs 8.

Ein wichtiges Merkmal ist die Stütztrσmmel nach An¬ spruch 9. Eine durch am Rand angreifende Nadelscheiben in eine teilzylindrische Form umgelenkte und unter Querzug stehende Warenbahn hat nämlich die Neigung, sich radial einzuschnüren, d.h. zwischen den Nadelscheiben konkav zu verlaufen. Dem kann durch die Stütztrommeln, die das Ein¬ schnüren unterbinden, entgegengewirkt werden.

Zweckmäßig ist die Stütztrommel zwischen den Nadel¬ scheiben in ihrer Länge, d.h. quer zur Warenbahn, ein¬ stellbar, um sich an die eingestellte jeweilige Lage der Nadelscheiben anpassen zu können (Anspruch 10), was ins¬ besondere durch die in Anspruch 11 angegebene Konstruktion realisiert werden kann, bei der die Stütztrommel im ein¬ fachsten Fall aus zwei ineinandergreifenden Teilen be¬ steht, aber auch mehr als zwei entsprechend ausgestaltete axial ineinandergreifende Teile umfassen kann.

Die bevorzugte Anordnung der beiden Nadelscheiben¬ aggregate ist die Übereinanderanordnung nach Anspruch 12. Diese hat eine Reihe von Vorteilen. Sie erlaubt es bei¬ spielsweise, gemäß Anspruch 13 einen Bedienstand anzubrin¬ gen, der den Einlauf der Warenbahn auf das erste Nadel¬ scheibenaggregat zu beobachten gestattet. Auch ist es zwanglos möglich, gemäß Anspruch 14 während und nach der erfolgten Breitstreckung eine Behandlungsflüssigkeit auf die die Nadelscheibenaggregate umrundende Warenbahn auf¬ zugeben, wodurch diese in breitgestreckter Lage mit der Behandlungsflüssigkeit versehen werden kann. So kann zum Beispiel beim Mercerisieren auf den Nadelscheibenaggrega¬ ten eine Ausspülung der Mercerisierflotte begonnen werden, die zur Folge hat, daß die Warenbahn ihre Tendenz zur Schrumpfung verliert, bevor sie freigegeben wird. Auf diese Weise kann die wesentliche erste Phase der Stabili¬ sierung der mit Lauge versehenen Warenbahn erfolgen, ohne Breitenverluste wegen zu früh freigegebener Warenbahn befürchten zu müssen. Es versteht sich, daß die Überein¬ anderanordnung auch im Hinblick auf einen geringen Grund- fläüchenbedarf von Vorteil ist.

Es kann sich empfehlen, vor dem Auflauf der Warenbahn auf das erste Nadelscheibenaggregat an beiden Rändern Kantenausbreiter vorzusehen um sicherzustellen, daß die Warenbahn in einwandfreier Breitlage auf die Nadeln ge¬ langt (Anspruch 15).

Eine für die Praxis wichtige Ausgestaltung des erfin¬ dungsgemäßen Breitstreckaggregats ist Gegenstand des An¬ spruchs 16. Am Übergang von dem ersten Nadelscheibenaggre¬ gat auf das zweite Nadelscheibenaggregat steht ohne beson¬ dere Maßnahmen nur die LängsZugspannung in der Warenbahn zur Verfügung, um die Warenbahnränder beim Auflaufen auf das zweite Nadelscheibenaggregat aufzunadeln. Da das Umna- deln an einer Stelle geschieht, an der unter Umständen noch erhebliche Querzugspannungen in der Warenbahn vor¬ liegen, muß das Aufnadeln auf das zweite Nadelscheiben¬ aggregat sogar unter erschwerten Bedingungen erfolgen.

Um diesen Vorgang zu unterstützen und sicherer zu gestalten, ist gemäß Anspruch 16 eine Uranadeleinrichtung vorgesehen, die die Ränder der Warenbahn radial von außen positiv in die Nadeln des zweiten Nadelscheibenaggregats drückt.

Eine solche Umnadeleinrichtung kann bei dem bevorzug¬ ten Ausführungsbeispiel des Anspruchs 17 eine mit Umfangs- nuten zum Hindurchlassen der Nadeln versehene, auf dem Rand der Warenbahn bzw. dem Umfang der jeweiligen Nadel¬ scheiben abrollende Rolle umfassen, die die Warenbahn neben den Nadeln auf den Rand der Nadelscheiben nieder¬ drückt.

Die Rolle ist jedoch nur eine mögliche Ausführung einer solchen Umnadeleinrichtung. Es können auch umlaufen¬ de Bürsten, geeignet geformte Druckschienen oder ein Dü¬ sensystem Anwendung finden, welches Luft oder ein flüssi¬ ges Medium radial von außen auf den Rand der Warenbahn im Bereich der Nadeln lenkt und den Rand auf die Nadeln auf¬ drückt.

Die jeweilige Rolle sollte gemäß Anspruch 18 an dem dortigen Tragglied gelagert sein, welches auch zur Abstüt- zung des ersten Nadelscheibenaggregats dient.

Dies hat den Sinn, daß sich bei einer Breitenverstel¬ lung die Rolle selbsttätig mitbewegt und ihre richtige Position relativ zum Rand der Nadelscheibe stets beibe¬ hält.

Um diese Position weiter zu sichern, kann die Rolle gemäß Anspruch 19 einen radial vorspringenden Bund auf¬ weisen, mit dem sie federnd axial von außen gegen den Rand der jeweiligen Nadelscheibe gedrückt ist.

Hierdurch ist die Rolle gegenüber dem Rand der Nadel¬ scheibe stets exakt positioniert, so daß die Nadeln immer sauber durch die Umfangsnuten der Rolle laufen.

Eine weitere Ausgestaltung betrifft den Auflauf der auf das ersten Nadelscheibenaggregat zulaufenden Warenbahn von der letzten Leitwalze in Fällen, in denen diese mit ihrem oberen Scheitel etwa in gleicher Höhe liegt wie der

obere Scheitel des ersten Nadelscheibenaggregats und in denen die Warenbahn bis zu der letzten Leitwalze gebunden geführt ist. Normalerweise stellt sich beim Übergang von der letzten Leitwalze auf das erste Nadelscheibenaggregat aus geometrischen Gründen zwangsläufig eine freie Waren¬ strecke ein, die sehr unerwünscht sein kann.

Zur Unterbindung dieser freien Warenstrecke dient die Ausgestaltung nach Anspruch 20, deren Wirkung darin be¬ steht, die gebundene Warenbahnführung bis zum Auflaufen auf das erste Nadelscheibenaggregat vollständig durchzu¬ halten.

Damit sich die Umlenkwalze gleichmäßig in den Zwickel zwischen der letzten Leitwalze und dem ersten Nadelschei¬ benaggregat einfügen kann, empfielt eine gewisse Nachgie¬ bigkeit der Lagerung der Umlenkwalze gemäß Anspruch 21.

Auch am Auslauf der Warenbahn von dem zweiten Nadel¬ scheibenaggregat kann die möglichst unterbrechungslose Aufrechterhaltung der gebundenen Warenbahnführung von Bedeutung sein und durch eine Ausnadelwalze gemäß Anspruch 22 realisiert werden. Die Ausnadelwalze nimmt die Waren¬ bahn tangential von dem zweiten Nadelscheibenaggregat ab und liegt unter ihrem Gewicht und dem Warenbahnzug auf der ersten Folgewalze an, wobei sie in vertikaler Richtung in der Führung frei beweglich ist.

Um die Stellung der Ausnadelwalze gegenüber dem zwei¬ ten Nadelscheibenaggregat optimieren zu können, empfiehlt sich eine Verstellbarkeit der Führung in der Horizontai- richtung also gegen das zweite Nadelscheibenaggregat bzw. von diesem hinweg (Anspruch 23).

Die Breitstreckung der Warenbahn kann nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Breitstreck¬ aggregats gemäß Anspruch 24 automatisiert werden, indem die Schwenkantriebe für das erste Nadelscheibenaggregat, die die Querzugspannung der Warenbahn erfahren, über Kraftaufnehmer angeschlossen sind, deren Signale einer Steuereinrichtung eingebbar sind, die über einen Antriebs- mσtor die Breiteneinstellung des zweiten Nadelscheiben-

aggregats und damit auch des ersten Nadelscheibenaggregats steuert.

Es kann gemäß Anspruch 26 auch eine Meßeinrichtung für den Istwert der eingestellten Breite des zweiten Na¬ delscheibenaggregats vorgesehen sein, deren Signal der Steuereinrichtung eingebbar ist.

Gemäß Anspruch 25 kann der Steuereinrichtung eine Regeleinrichtung zugeordnet sein, die die Breiteneinstel¬ lung des zweiten Nadelscheibenaggregats so regelt, daß die Querzugspannung der Warenbahn zwischen einem minimalen und einem maximalen Wert, also in einem Sollbereich bleibt.

Die Warenbahn darf in Querrichtung nicht schlaff werden, wenn das Breitstreckaggregat einen Sinn haben soll. Sie darf andererseits in Querrichtung aber auch nicht so stark gereckt werden, daß Zerstörungen insbeson¬ dere an den Rändern der Warenbahn auftreten. Die von einer bestimmten Warenbahn ertragene Maximalspannung ist aus Versuchen bekannt. Die Regelung erfolgt also so, daß die Warenbahn beim Durchlaufen des Breitstreckaggregats einer vorbestimmten Querzugspannung ausgesetzt wird und auf diese Weise eine gleichbleibende Strukturänderung erfährt.

Um zu vermeiden, daß bei einem unversehens doch ein¬ getretenen Ausreißen oder Ausnadeln der Warenbahnkanten das zweite Nadelscheibenaggregat auf die maximale Breite auseinanderfährt, kann die Regelung die in Anspruch 27 wiedergegebene Ausgestaltung aufweisen.

Um die Dehnung der Warenbahn nicht nur in Querrich¬ tung beeinflussen bzw. insbesondere einem beim Mercerisie- ren auftrenden Längsschrumpf entgegenwirken zu können, kann eine Kombination des Breitstreckaggregats mit einem Längsstreckfeld zweckmäßig sein (Anspruch 28), welches bei einem Breitstreckaggregat mit übereinander angeordneten Nadelscheibenaggregaten mit Vorteil dem Breitstreckaggre¬ gat vorgeschaltet ist (Anspruch 29), weil es dann gleich¬ zeitig die notwendige Übergangsstrecke bildet, um von der Höhe des vorgeschalteten Anlagenteils auf die Scheitelhöhe des oberen Nadelscheibenaggregats zu kommen.

Alle beschriebenen Merkmale sind sowohl für sich genommen als auch in beliebiger Kombination erfindungs¬ wesentlich.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfin¬ dung dargestellt.

Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines in eine kontinuierliche Behandlungsanlage integrierten Breit¬ streckaggregats;

Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht gemäß den Pfeilen II-II in Fig. 1 bei weggelassenem Bedienungsstand;

Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht des gegen¬ seitigen Eingriffs der Nadeln zusammenwirkender Nadel¬ scheiben;

Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht des Breitstreckaggre¬ gats;

Fig. 5 zeigt eine perspektivische Detailansicht aus dem Auflaufbereich der Warenbahn;

Fig. 6 zeigt eine perspektivische Seitenansicht des Breitstreckaggregats von der bezüglich Fig. 4 gegenüber¬ liegenden Seite;

Fig. 7 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 mit einer Umnadeleinrichtung;

Fig. 8 zeigt die Umnadeleinrichtung nach Fig. 7 von oben;

Fig. 9 zeigt einen Längsschnitt durch die Rolle der Umnadeleinrichtung in vergrößertem Maßstab;

Fig. 10 zeigt eine Teilansicht entsprechend Fig. 1 einer am Einlauf und Auslauf des Breitstreckaggregats geänderten Ausführungsform;

Fig. 11 zeigt eine Ansicht entsprechend Fig. 2 mit Automatisierungselementen.

Das in Fig. 1 als Ganzes mit 100 bezeichnete Breit¬ streckaggregat ist in dem dargestellten Ausführungsbei- spiel Bestandteil einer Mercerisieranlage. Diese umfaßt einen vorgeschalteten Anlagenteil in Gestalt eines Diffu¬ sionsabteils 1, welches von der Warenbahn 4 durchlaufen wird, nachdem die Mercerisierlauge aufgetragen worden ist.

- 9 -

In dem Diffusionsabteil 1 hat die Mercerisierlauge 1 Gele¬ genheit, ganz in die Warenbahn 4 hineinzudiffundieren.

Alle erwähnten Walzen und Nadelscheiben haben ein¬ ander parallele, in Breitenrichtung der Warenbahn 4 ver¬ laufende Achsen.

Dem Diffusionsabteil 1 schließt sich ein Längsstreck- feld 2 an, in dem die Warenbahn 4 in gebundener Warenfüh¬ rung aus der Höhe des Diffusionsabteils 1, also etwa hal¬ ber Mannshöhe, in eine größere Höhe von etwa 2 m überführt wird. Das Längsstreckfeld 2 umfaßt festgelagerte Leitwal¬ zen 7, in Zugkraftaufnehmern 8' gelagerte Leitwalzen 8 und 8", pendelnd aufgehängte Leitwalzen 9 und eine angetriebe¬ ne Zugwalze 10. Über den Antrieb der Zugwalze 10 ist es möglich, die Warenbahn 4 vor dem Breitstreckvorgang in Längsrichtung zu strecken und die dabei in der Warenbahn 4 auftretende Längsspannung durch die vorgschaltete Walze 8 mit den Zugkraftaufnehmern 8' zu kontrollieren. Die beiden Leitwalzen 8,8" liegen an ihren Nachbarwalzen nicht an, sondern können sich unter dem Zug der Warenbahn 4 gering¬ fügig verlagern, um die Messung in den Zugkraftaufnehmern 8' zu ermöglichen. Die Folge der Walzen 8,7,9,7,9,9,10,8", die das Längsstreckfeld 2 umfaßt, erstreckt sich nach oben, d.h. die späteren Walzen der Folge liegen mit ihren Achsen immer höher, so daß ein Höhenunterschied überwunden werden kann.

Von der oberen Leitwalze 8" als letzter Walze der Folge verläuft die Warenbahn 4 etwa horizontal von dem Längsstreckeld 2 hinweg in das Breitstreckaggregat 100 ein. Dieses umfaßt ein erstes, in dem Ausführungsbeispiel oberes Nadelscheibenaggregat 20 und ein vertikal darunter angeordnetes zweites Nadelscheibenaggregat 40. Die Waren¬ bahn 4 läuft im Bereich des oberen Scheitelpunktes auf das obere Nadelscheibenaggregat 20 auf, umrundet dieses um etwa 180°, geht an der Stelle 3 auf das untere Nadelschei¬ benaggregat 40 über, umrundet dieses um etwa 270° und verläßt das untere Nadelscheibenaggregat 40 an der Stelle 14, wo sie durch eine Leitwalze 21 aus den Nadeln 30 ge-

führt und mittels einer weiteren Leitwalze 23 dem an¬ schließenden Maschinenteil, in dem Ausführungsbeispiel das Stabilisierabteil 22 der Mercerisiermaschine, übergeben wird.

Über der durch die Leitwalzen 21,23 gegebenen, im wesentlichen horizontal verlaufenden Führungsstrecke ist ein quer über die Warenbahnbreite führender Bedienstand 24 angeordnet, auf welchem eine Bedienungsperson 25 den ord¬ nungsgemäßen Einlauf der Warenbahn 4 auf das erste, obere Nadelscheibenaggregat 20 verfolgen kann.

Um den Prozeß der Aufnadelung der Warenbahn 4 an ihren Rändern auf das erste, obere Nadelscheibenaggregat 20 sicher zu gestalten, ist unmittelbar vor dem Auflauf auf das Nadelscheibenaggregat 20 auf jeder Seite ein me¬ chanischer Kantenausbreiter 5 vorgesehen und sind oberhalb der beiden Nadelscheiben des Nadelscheibenaggregats 20 Andrückbürstrollen 6 vorgesehen, die den Rand der Waren¬ bahn in die Nadeln 30 des Nadelscheibenaggregats 20 ein¬ drücken. Das Vorhandensein der Warenkante im Bereich des Kantenausbreiters 5 wird durch eine elektronische Waren- kantenerkennung 12 festgestellt, die ordnungsgemäße Auf¬ nadelung, d.h. das Vorhandensein der Warenbahnkante im Bereich der Nadelscheiben, mittels entsprechender Sensoren 18.

Die eigentliche Breitstreckung der Ware erfolgt durch das obere Nadelscheibenaggregat 20, während das untere Nadelscheibenaggregat 40 die erreichte Breite der Wa¬ renbahn während deren Umlauf über die 270° festhält. In diesem Umlaufbereich, in dem Ausführungsbeispiel unter dem unteren Nadelscheibenaggregat 40, ist eine Auftragsein- richtung für Behandlungsflüssigkeit in Gestalt eines Paars von Spritzrohren 16 vorgesehen, die radial von außen Was¬ ser oder stark verdünnte Lauge gegen die Warenbahn 4 spritzen, um die Stabilisierung schon einzuleiten. Über¬ schüssige Behandlungsflüssigkeit wird über eine unter dem unteren Nadeϊscheibenaggregat 40 angeordnete Wanne 17 abgeführt.

Aus Fig. 2 ist der Aufbau der beiden Nadelscheiben¬ aggregate 20 und 40 mehr im einzelnen dargestellt.

Das in Laufrichtung der Warenbahn 4 erste, in dem Ausführungsbeispiel obere Nadelscheibenaggregat 20 umfaßt zwei im Bereich der Ränder 4' einer Warenbahn 4 längs einer ersten Achse 27 angeordnete, zu dieser im wesentli¬ chen senkrechte Nadelscheiben 26,28 von etwa 800 mm Durch¬ messer, die an ihrem Umfang dicht beieinander stehende radiale Nadeln 30 tragen, die etwa 10 bis 15 mm radial frei vorragen, in die Ränder 4' der Warenbahn 4 einstechen und diese in Achsrichtung festhalten. Die Nadelscheiben 26,28 sind um Drehachsen 35,37 drehbar auf im wesentlichen gegeneinander gerichteten Wellenzapfen 32,34 gelagert, die an dem jeweiligen oberen Ende von im wesentlichen aufrech¬ ten Schwenkgliedern 36,38 befestigt sind, die um eine Schwenkachse 15 verschwenkbar sind, die zu der durch die Achsen 27 des oberen Nadelscheibenaggregats 20 und 47 des unteren Nadelscheibenaggregats 40 gehenden Ebene senkrecht steht und tangential zu den Nadelscheiben 26 bzw. 28 ver¬ läuft. Bei einer Verschwenkung des jeweiligen Schwenkglie¬ des 36,38 verbleibt also der Rand der Nadelscheiben 26,28 in seinem unteren Scheitelpunkt stets im Bereich der Schwenkachse 15. Bei einer Verschwenkung der Schwenkglie¬ der 36,38 verlagern sich ferner die Drehachsen 35,37 der Nadelscheiben 26,28 in der angedeuteten Weise aus der fluchtenden Stellung heraus, und es stellen sich die bei¬ den Nadelscheiben 26,28 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise schräg. Die Verschwenkung wird bewirkt durch je einen Schwenkantrieb 13, der als Linearantrieb, z.B. als Spindel oder Kolben/Zylindereinheit, ausgebildet ist und einenends an einem Angriffspunkt 31 auf der Außenseite der Schwenkglieder 36,38 im Bereich der Achsen 35,37 angreift.

Die Schwenkachse 15 ist durch eine Lagerstelle an einem dem unteren Nadelscheibenaggregat 40 zuzuordnenden Paar von im wesentlichen aufrechten Traggliedern 56,58 ausgebildet. Die Tragglieder 56,58 sind in der Ansicht der Fig. 2 etwa T-förmig gestaltet und weisen einen zur Achse

47 des unteren Nadelscheibenaggregats 40 etwa parallelen Querbalken 56' bzw. 58' auf, an dessen einander zugewand¬ ten inneren freien Enden die Lagerstellen mit den Schwenk¬ achsen 15 und an dessen äußeren freien Enden der andere Angriffspunkt 31' für den jeweiligen Schwenkantrieb 13 angeordnet ist. Der Schwenkantrieb 13 ist also jeweils außerhalb des Schwenkgliedes 36 bzw. 38 angeordnet und in der Lage, dieses in Pfeilrichtung zu verschwenken, wodurch die Schrägstellung der Nadelscheiben 26,28 veränderbar ist. Die Stege 56",58" der Tragglieder 56,58 sind unten jeweils mit einer Nabe 42,44 fest verschweißt, die auf einer Welle 41 mit der Achse 47 angeordnet ist. Die Welle 41 ist in Lagerböcken 43 im Maschinengestell gelagert.

Auf der Welle 41 sind innenseitig der Naben 42,44 die Nadelscheiben 46,48 des zweiten Nadelscheibenaggregats 40 drehbar gelagert, die in dem Ausführungsbeispiel etwa 1000 mm Durchmesser aufweisen. Sie sind in Achsrichtung so positioniert, daß ihr äußerer Rand mit den Nadeln 30 in der gleichen Querebene der Achse 47 gelegen ist wie die Schwenkachse 15. Im Bereich der Schwenkachse 15 stehen einander die mit Nadeln 30 besetzten Umfange der Nadel¬ scheiben 26 und 46 bzw. 28 und 48 unmittelbar mit einem geringen, die Nadellänge nur wenig übertreffenden Abstand 55 (Fig. 3) gegenüber. Diese Situation ändert sich nicht, wenn die Nadelscheiben 26,28 in ihrer Schrägstellung ver¬ ändert werden.

Die Naben 42,44 und mit diesen die Nadelscheiben 46,48 sind im Sinne der Pfeile 77 längs der Welle 41 ver¬ schiebbar, um eine Anpassung der axialen Lage der Nadel¬ scheiben 46,48 an die Warenbahnbreite herbeiführen zu können. Bei einer solchen Verschiebung gehen die Tragglie¬ der 56,58 und 36,38 mit und verlagern sich gemeinsam mit diesen. Auch bei einer Verschiebung der Nadelscheiben 46,48 bleibt somit die gegenseitige Lage der Nadelscheiben 26 und 46 bzw. 28 und 48 im Bereich der Schwenkachsen 15 erhalten.

Das Schwenkglied 36 und das Tragglied 56 einerseits

und das Schwenkglied 38 und das Tragglied 58 andererseits bilden jeweils einen eine geschlossene Baugruppe darstel¬ lenden in Achsrichtung verstellbaren Träger 50, der je¬ weils beide Nadelscheiben einer Seite trägt und diese bei einer Verstellung unter Beibehaltung ihrer gleichen axia¬ len Position bzw. ihrer unmittelbaren Gegenüberlage im Bereich der Schwenkachse gemeinsam mitnimmt.

Wenn die Warenbahn 4 oben auf das Nadelscheibenaggre¬ gat 20 aufläuft und dieses um 180° gemäß Fig. 2 nach unten umrundet, wird sie in Breitenrichtung gestreckt, weil sich die die Warenbahn 4 an den Rändern 4' packenden Nadeln 30 in Achsrichtung voneinander entfernen. Ein flexibles Flä¬ chengebilde wie eine textile Warenbahn hat die Tendenz, unter einem derartigen Querzug sich bei einem teilzylin- drischen Verlauf einzuschnüren, so daß der "Durchmesser" in der Mitte geringer wird als am Rand. Um diese Erschei¬ nung zu unterbinden, umfassen beide Nadelscheibenaggregate 20,40 zwischen den Nadelscheiben 26,28 bzw. 46,48 Stütz¬ trommeln 29 bzw. 49, die mit den Nadelscheiben umlaufen. Die Stütztrommeln 29,49 bestehen in dem Ausführungsbei- spiel jeweils aus zwei gleichen zylindrischen Hälften 29',29" bzw. 49',49", deren Durchmesser dem Durchmesser der jeweils zugeordneten Nadelscheiben 26,28 bzw. 46,48 gleich ist. Die Hälften 29',29" und 49',49" sind koaxial auf den Achsen 27 bzw. 47 angeordnet und laufen mit den Nadelscheiben um. An den einander zugewandten Seiten sind die Hälften 29',29" in über den Umfang gleichmäßig ver¬ teilte achsparallele schmale fingerartige Segmente 51 aufgeteilt, die zwischen sich achsparallele Ausnehmungen 52 von einer die Breite die Segmente 51 etwas übertreffen¬ den Breite aufgeteilt, so daß die einander zugewandten Enden der Segmente 29',29" in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise axial ineinandergeschoben und auch axial gegenein¬ ander verlagert werden können, ohne daß die Unterstützung der Warenbahn im mittleren Bereich dadurch wesentlich leidet. Die Hälften 29',29" bzw. 49',49" werden bei einer axialen Verlagerung der Träger 50 in Pfeilrichtung mit-

genommen, so daß sich die Länge der den Zwischenraum zwi¬ schen den Nadelscheiben 26,28 bzw. 46,48 in Achsrichtung fast ausfüllenden Stütztrommeln 29,49 selbsttätig anpaßt.

In Fig. 3 ist der Eingriffsbereich der jeweils ein¬ ander zugeordneten Nadelscheiben am Beispiel der Nadel¬ scheiben 26,46 im Detail wiedergegeben. Die Nadelscheiben 26,46 weisen am Rand axial vorspringende Bunde 53,54 rechteckigen Querschnitts auf, die die Umfangsränder 26' bzw. 46' der Nadelscheiben 26 bzw. 46 bilden. In einer Umfangsnut 68 des Umfangsrandes 46' ist ein diese ausfül¬ lender Nadelstreifen 39 mit den Nadeln 30 angeordnet. Entsprechendes gilt für die Umfangsfläche 26'. Die Nadeln 30 sind jeweils in zwei zur Achse der jeweiligen Nadel¬ scheibe 26,46 senkrechten einander benachbarten Ebenen vorgesehen. An der engsten Stelle belassen die Umfangs- flachen 26',46' den schon erwähnten Abstand 55 voneinan¬ der. Da die Nadeln 30 auch in Achsrichtung etwas gegenein¬ ander versetzt sind, können sich die beiderseitigen Nadel¬ bereiche durchdringen, ohne daß sich die Nadeln 30 ein¬ ander berühren oder auf dem gegenüberliegenden Bund 53 oder 54 aufsetzen. In Fig. 3 ist die Situation ohne Waren¬ bahn dargestellt. Wenn die Warenbahn sich in der Vorrich¬ tung befindet, geht sie an der engsten Stelle mit dem Abstand 55 von der oberen Nadelscheibe 26 auf die untere Nadelscheibe 46 über. Diese Stelle ist also die Übergangs¬ stelle 3 der Fig. 1. Im Bereich der Stelle 3 wird die Warenbahn sowohl von den Nadeln 30 der oberen Nadelscheibe 26 als auch von den Nadeln 30 der unteren Nadelscheibe erfaßt. Die Nadeln 30 der oberen Nadelscheibe 26 heben sich dann beim weiteren Umlauf aus der Warenbahn heraus, die in dem Moment schon auf die Nadeln 30 der unteren Nadelscheibe 46 aufgenadelt ist. Der Übergang auf die Nadelscheibe 46 geht also ohne jegliche zwischenzeitliche Freigabe oder Lockerung der Erfassung der Warenbahn an ihrem Rand vonstatten.

Die Nadelscheiben 26,46 und 28,48 werden durch die Warenbahn in Umfangsrichtung gekoppelt und laufen also von

selbst mit gleicher, der Warenbahngeschwindigkeit entspre¬ chender Umfangsgeschwindigkeit um. Eines Antriebs der Nadelscheiben 26,46;28,48 bedarf es nicht, weil sie ebenso wie die Stütztrommeln 29,49 von der Warenbahn 4 mitgenom¬ men werden.

In Fig. 4 ist eine Seitenansicht des Breitstreckag¬ gregats 100 in einer konkreten Ausführungsform wiedergege¬ ben. Auf der Achse 47 ist ein Handrad 57 drehbar, mittels welchem die Verstellung der Träger 50 längs der Welle 41 in Pfeilrichtung erfolgt. Statt der manuellen Verstellung kann auch ein motorischer Versteilantrieb vorgesehen sein. Das Tragglied 56 hat am oberen Ende ein Querglied 59, an welchem eine gestellfeste Führung 60 angreift, die ein Kippen der Träger 50 um die Welle 41 verhindert. Auch das Schwenkglied 38 hat am unteren Ende ein Querglied 61, welches parallel oberhalb des Quergliedes 59 verläuft und an diesem um die Schwenkachse 15 verschwenkbar ist. Auch am oberen Ende des Schwenkgliedes 36 ist ein Querglied 62 angeordnet, an welchem einerseits der Kantenausbreiter 5 und die Andrückbürstrolle 6 sowie der Sensor 12 angebracht sind, wie sich aus Fig. 5 im einzelnen erkennen läßt.

In Fig. 6 ist eine Ansicht von der der Fig. 4 gegen¬ überliegenden Seite perspektivisch wiedergegeben. Die Bezugszahlen sind gleich. Es ist zu erkennen, daß das untere Querglied 61 des Schwenkgliedes 38 nach unten sich erstreckende Lagerflansche 63 aufweist, die auf der im Bereich des Quergliedes 59 des Traggliedes 58 verlaufenden Schwenkachse 15 verschwenkbar sind.

In den Fig. 7 bis 9 ist ein als Ganzes mit 90 be¬ zeichnetes Umnadelaggregat wiedergegeben, von denen je eines jedem Warenbahnrand zugeordnet ist. Beschrieben wird nur die dem gemäß Fig. 1 vorderen und gemäß Fig. 2 linken Warenbahnrand zugeordnete Umnadeleinrichtung 90. Sie ist an einem Träger 91 angeordnet, der mit dem Tragglied 56 fest verbunden ist und dessen Bewegungen in Querrichtung der Warenrichtung also mitmacht.

An dem Träger 91 ist eine zur Achse der Nadelscheibe

46 parallele Schwenkachse 92 vorgesehen, auf der ein Win¬ kelhebel 93 schwenkbar gelagert ist, dessen nach unten weisender einer Schenkel 93' durch eine Feder 94, die mittels einer Schraube 95 einstellbar ist, gemäß Fig. 7 im Uhrzeigersinn belastet wird.

Die Schwenkachse 92 ist in Umlaufrichtung der Nadel¬ scheibe 46 mit Abstand außerhalb der die Achsen der Nadel¬ scheiben 26,46 verbindenden Mittelebene M dicht oberhalb der Nadelscheibe 46 angeordnet. Der zweite Schenkel 93" des Winkelhebels 93 weist gegen den Spalt zwischen den Nadelscheiben 26,46 und trägt am freien Ende eine Rolle 96, die um eine zur Achse der Nadelscheibe 46 bzw. des Nadelscheibenaggregats 40 parallele Achse frei drehbar ist und auf dem * Rand 46' der Nadelscheibe 46 abrollt, wobei die Rolle 96 durch die Wirkung der Feder 94 auf den Rand 46' aufgedrückt wird. In den Rand 46' sind die Nadelstrei¬ fen 39 mit den radial abstehenden und in zwei zur Achse der Nadelscheibe 46 senkrechten Ebenen angeordneten Nadeln 30 eingelassen. Die Rolle 96 ist im Bereich der Breite des Randes 46' im wesentlichen zylindrisch und weist an der Stelle der Nadeln 30 zwei Umfangsnuten 97 auf, die die Nadeln 30 in der aus Fig. 9 ersichtlichen Weise ganz auf¬ nehmen können. Durch die Wirkung der Feder 94 wird die Rolle 96 auf den Rand 46' niedergedrückt, wobei der da¬ zwischen befindliche Rand 4 ' der Warenbahn 4 auf die Na¬ deln 30 aufgedrückt und somit sicher aufgenadelt wird. Die Rolle 96 hat in ihrem zylindrischen Teil einen relativ geringen Durchmesser von etwa 60 mm und ist in Umfangs- richtung so dicht wie möglich an den Spalt zwischen den Nadelscheiben 24,26 herangerückt, damit der Abstand der vollständigen Aufnadelung von der Übergangsstelle 3 mög¬ lichst gering ist.

Die Rolle 96 besitzt an ihrem axial äußeren Ende einen umlaufenden Bund 98 mit einer zur Achse der Rolle 96 senkrechten Seitenfläche 98'. Die Rolle 96 ist auf ihrer Welle 99 axial verschiebbar und wird durch eine die Welle umgebende Schraubendruckfeder 70 mit der Seitenfläche 98'

des Bundes 98 gegen die äußere Stirnseite 46" des Randes 46' der Nadelscheibe 46 gedrückt, wodurch die richtige gegenseitige Lage der Nadeln 30 und der Umfangsnuten 97 gewährleistet ist.

In Fig. 10 ist eine Umlenkwalze 72 dargestellt, die im Bereich des Einlaufs der Warenbahn 4 auf das erste Nadelscheibenaggregat angeordnet ist und dazu dient, die in Fig. 1 sichtbare und in Fig. 10 mit 4" angedeutete freie Laufstrecke der Warenbahn 4 zu vermeiden. Bis zum oberen Scheitel der letzten Leitwalze 8" läuft die Waren¬ bahn in gebundener oder im wesentlichen gebundener Füh¬ rung. Zur Vermeidung der freien Strecke 4" ist eine Um¬ lenkwalze 72 an Lenkern 73 um eine im Bereich der oberen Hälfte der letzten Leitwalze 8" angeordnete Achse 74 schwenkbar gelagert und kann mittels eines Linearantriebs 75, der an dem Lenker 73 angreift, aus einer gestrichelt wiedergegebenen Position oberhalb der Strecke 4" in eine in ausgezogenen Linien wiedergegebene Position verschwenkt werden, in der der untere Teil der Umlenkwalze 72 von der Warenbahn 4 umschlungen ist und die Umlenkwalze 72 sowohl an der letzten Leitwalze 8" als auch an dem ersten Nadel¬ scheibenaggregat 20 bzw. dessen Stütztrommel 29 (zwischen den Nadeln 30) anliegt. Auf diese Weise ist die gebundene Warenführung auch auf der Strecke zwischen der letzten Leitwalze 8" und dem ersten Nadelscheibenaggregat 20 ge¬ währleistet.

Die Lagerung der Umlenkwalze 72 an dem Ende des Len¬ kers 73 ist etwas nachgiebig gestaltet, damit sich die Umlenkwalze 72 ihre richtige Position gleichmäßiger Anlage an der Leitwalze 8" und der Stütztrommel 29 selbst suchen kann. Dies soll durch die gabelartige Ausführung des Endes der Lenker 73 in Fig. 10 schematisch angedeutet sein.

In dem gezeigten Ausführungsbeispiel haben die Um- lenkwaize 72 und die letzte Leitwalze 8" etwa den gleichen Durchmesser, während die Stütztrommel 29 etwa den dreifa¬ chen Durchmesser aufweist.

Um das einwandfreie Ausnadeln von dem zweiten Nadel-

Scheibenaggregat 40 an der Ausnadelstelle 14, an der Wa¬ renbahn 4 etwa vertikal nach oben verläuft, zu gewährlei¬ sten, ist gemäß dem Beispiel rechts unten in Fig. 10 eine besondere Ausnadelwalze 78 vorgesehen, die in einer ver¬ tikalen Führung 65 frei beweglich gelagert ist. Die Waren¬ bahn 4 umschlingt, nachdem sie sich aus den Nadeln des zweiten Nadelscheibenaggregats 40 gelöst hat, die obere Hälfte der Ausnadelwalze 78 und geht von dieser, die von oben an der Folgewalze 79 anliegt, in gebundener Führung auf die Folgewalze 79 über. Die Ausnadelwalze 78 ist in der Führung 65 im Sinne der Pfeile 66 frei beweglich gela¬ gert und sucht sich ihre Position in der Vertikalrichtung unter ihrem Eigengewicht und der LängsZugspannung in der Warenbahn selbst. Um die Position der Ausnadelwalze 78 bei Anlage auf der Folgewalze 79 gegenüber den Nadeln des zweiten Nadelscheibenaggregats 40 im Hinblick auf den AusnadelVorgang optimieren zu können, kann die Führung 65 in der Horizontalen im Sinne des Pfeiles 67 verstellt werden. Diese Verstellung ist aber selbsthemmend, d.h. die Ausnadelwalze 78 kann sich nicht von selbst in der Hori¬ zontalen verlagern.

Die Ausnadelstelle 14 liegt in dem gezeigten Ausfüh- rungsbeispiel etwas oberhalb der Achse des zweiten Nadel¬ scheibenaggregats 40. Die Ausnadelwalze 78 hat einen Durchmesser, der im wesentlichen dem Durchmesser der Wal¬ zen 8" und 72 entspricht. Die Ausnadelwalze 78 wird durch geeignete Verschiebung der Führung 65 im Sinne des Pfeiles 67 so positioniert, daß sie die Nadeln des zweiten Nadel¬ scheibenaggregats 40 gerade noch nicht berührt.

In Fig. 11 ist eine Möglichkeit der Automatisierung des Betriebs des Breitstreckaggregats 100 angedeutet. Es ist eine Steuer- und Regeleinrichtung 80 vorgesehen. Die Schwenkantriebe 13 des ersten Nadelscheibenaggregats er¬ fahren die Querzugspannung der Warenbahn. Sie greifen an den jeweiligen Schenkeln 56',58' der Tragglieder 56,58 über Kraftmeßglieder 81 an, deren Signale über Leitungen 82 der Steuer- und Regeleinrichtung 80 zugeführt werden.

Die Breiteneinstellung des zweiten Nadelscheibenaggregats 40 und damit auch des ersten Nadelscheibenaggregats 20 wird von einem Motor 85 vorgenommen, der von der Steuer- und Regeleinrichtung über eine Leitung 86 angesteuert wird. Zur Erfassung des Istwertes der Breiteneinstellung des zweiten Nadelscheibenaggregats 40 kann eine Meßein¬ richtung 83 vorgesehen sein, deren Signal über eine Lei¬ tung 84 ebenfalls der Steuer- und Regeleinrichtung 80 zuführbar ist.

Die Regelung kann so erfolgen, daß die Querzugspan¬ nung auf einen bestimmten Wert eingestellt wird, der zwi¬ schen einem Minimalwert und einem Maximalwert liegt, der durch die Reißfestigkeit der Warenbahn in Querrichtung bestimmt und vorher experimentell ermittelt ist. Eine so behandelte Warenbahn hat also stets eine gleiche Querzugs¬ pannung und die damit einhergehende strukturelle Verände¬ rung erfahren.

Es ist aber auch möglich, die Regelung so vorzuneh¬ men, daß eine bestimmte zu erzielende Breite der Warenbahn vorgegeben wird. Diese Breite wird unabhängig von der dazu erforderlichen Spannung eingehalten. Wenn aber der Mini¬ malwert oder insbesondere der Maximalwert der Querzugspan¬ nung überschritten werden, erfolgt ein entsprechendes Signal oder ein Abschalten des Aggregats.