Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
TEST DEVICE AND METHOD FOR TESTING THE RETROREFLECTION AND/OR FLUORESCENCE OF AN OBJECT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/001437
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a hand-held test device (10) and a method for testing an object (25) having at least one retroreflective region (39) and at least one fluorescent region (38), e.g. an item of high-visibility clothing (37). The hand-held test device comprises a white light LED (20), a UV LED (21), a common photoreceiver (23), and a control unit (24). In a reflection test mode, a reflective region (39) is briefly irradiated with white light (WL) and reflects onto the photoreceiver (23). In at least one fluorescence test mode, ultraviolet light (UVL) is emitted by the UV LED onto a fluorescent region (38), which generates fluorescent light (FL) of a corresponding colour via the fluorescence, which is received by the photoreceiver (23). In all test modes, a receive signal (E) corresponding with the irradiation strength is generated at the photoreceiver (23) and transmitted to the control unit (24) for evaluation, e.g. for carrying out a threshold value comparison with a predefined threshold value for the receive signal (E). Every test mode can preferably have a separate predefined threshold value for this purpose.

Inventors:
WEUTHEN MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/068551
Publication Date:
January 07, 2021
Filing Date:
July 01, 2020
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
DIEMIETWAESCHE DE GMBH CO KG (DE)
International Classes:
G01N21/88; G01J3/46; G01N21/27; G01N21/55; G01N21/95
Foreign References:
US5828460A1998-10-27
US20120229809A12012-09-13
EP2184600A22010-05-12
DE202007002298U12007-05-24
EP3351379A12018-07-25
EP3327627A12018-05-30
Attorney, Agent or Firm:
RÜGER ABEL PATENTANWÄLTE PARTGMBB (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche :

1. Handprüfgerät (10), das dazu eingerichtet ist, in einem Reflexionsprüfmodus eine Retroreflexion und in wenigs tens einem Fluoreszenzprüfmodus eine Fluoreszenz eines Objekts (25) zu prüfen, mit einem Gehäuse (11), an dem eine Bedienschnittstelle (26) zur Auswahl des Reflexionsprüfmodus oder eines Fluoreszenzprüfmodus angeordnet ist, wobei das Gehäuse (11) an einer Vorderseite (12) ein zumindest in einem vorgegebenen Wellenlängenbereich lichtdurchlässiges Fenster (15) aufweist, wobei in dem Gehäuse (11) eine Prüfanordnung (14) mit einer Weißlicht-Leuchtdiode (20), einer UV-Leuchtdiode (21), einer einen Fotoempfänger (23) aufweisenden Emp fangsschaltung (22) und einer Steuereinheit (24) auf weist, wobei die Weißlicht-Leuchtdiode (20) und der Fotoemp fänger (23) derart angeordnet sind, dass von der Weiß- licht-Leuchtdiode (20) emittiertes weißes Licht (WL) durch das Fenster (15) auf das Objekt (25) auftrifft und am Objekt (25) reflektiert wird, und dass das am Objekt (25) reflektierte und durch das Fenster (15) eintretende reflektierte Licht (RL) am Fotoempfänger (23) empfangen wird, wobei die UV-Leuchtdiode (21) und der Fotoempfänger (23) derart angeordnet sind, dass von der UV- Leuchtdiode (21) emittiertes ultraviolettes Licht (UVL) durch das Fenster (15) auf das Objekt (25) auftrifft und dass vom Objekt (25) aufgrund der Anregung mit ult raviolettem Licht (UVL) durch Fluoreszenz emittiere Licht (FL) am Fotoempfänger (23) empfangen wird, wobei die Steuereinheit (24) dazu eingerichtet ist, im Reflexionsprüfmodus die Weißlicht-Leuchtdiode (20) und im wenigstens einen Fluoreszenzprüfmodus die UV- Leuchtdiode (21) zur Lichtemission anzusteuern und ein Empfangssignal (E) der Empfangsschaltung (22) auszuwer ten, das die Bestrahlungsstärke des auf den Fotoempfän ger (23) auftreffenden Lichts beschreibt.

2. Handprüfgerät nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass das Handprüfgerät (10) da zu eingerichtet ist, einem ersten Fluoreszenzprüfmodus eine Fluoreszenz eines gelb fluoreszierenden Materials eines Objekts (25) zu prüfen und in einem zweiten Fluo reszenzprüfmodus eine Fluoreszenz eines orange fluores zierenden Materials eines Objekts (25) zu prüfen.

3. Handprüfgerät nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienschnittstelle (26) eine Anzeige (29) aufweist, die mit der Steuerein heit (24) kommunikationsverbunden ist.

4. Handprüfgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (24) da zu eingerichtet ist, das Empfangssignal (E) mit einem Referenzwert (R) zu vergleichen.

5. Handprüfgerät nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass das Vergleichsergebnis an- gibt, ob das Objekt (25) ausreichend Licht reflektiert oder ausreichend fluoreszierend ist.

6. Handprüfgerät nach Anspruch 4 oder 5,

dadurch gekennzeichnet, dass der Referenzwert (R) durch Prüfen wenigstens einer Kalibriereinrichtung oder eines Kalibrierobjekts mit dem Handprüfgerät (10) erzeugt und in der Steuereinheit (24) abgespeichert wird.

7. Handprüfgerät nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zum Referenz wert (R) durch Prüfen mit der Kalibriereinrichtung oder mit wenigstens eines weiteren Kalibrierobjekts mit dem Handprüfgerät (10) wenigstens ein weiterer Kalibrier wert (K) erzeugt und in der Steuereinheit (24) abge speichert wird.

8. Handprüfgerät nach Anspruch 3 und nach einem der An

sprüche 4 bis 7,

dadurch gekennzeichnet, dass das Vergleichsergebnis mittels der Anzeige (29) ausgegeben wird.

9. Handprüfgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) an der Vorderseite (12) eine Anlagefläche (17) aufweist, die dazu eingerichtet ist, während der Prüfung am Objekt (25) angelegt zu werden.

10. Handprüfgerät nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass das lichtdurchlässige Fenster (15) benachbart zur Anlagefläche (17) angeord net ist oder zumindest einen Teil der Anlagefläche (17) bildet .

11. Handprüfgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangsschaltung (22) einen Transmissionsverstärker (33) aufweist, wobei der Fotoempfänger (23) an einen Eingang des Transmissions verstärkers (33) angeschlossen ist und das Empfangssig nal (E) an einem Ausgang des Transmissionsverstärkers (33) anliegt.

12. Handprüfgerät nach Anspruch 11,

dadurch gekennzeichnet, dass der Transmissionsverstär ker (33) einen einstellbaren Widerstand (35) aufweist.

13. Handprüfgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fotoempfänger (23) ei ne relative spektrale Sensitivität (Sr) aufweist, so dass der Fotoempfänger (23) keinen oder lediglich einen unerheblichen Fotostrom (I) erzeugt, wenn das von der UV-Leuchtdiode (21) emittierte ultraviolettes Licht auf den Fotoempfänger (23) auftrifft.

14. Handprüfgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (24) da zu eingerichtet ist, die Weißlicht-Leuchtdiode (20) und/oder die UV-Leuchtdiode (21) für eine vorgegebene Emissionszeitdauer zu aktivieren.

15. Verfahren zum Prüfen einer Retroreflexion und/oder ei ner Fluoreszenz eines Objekts (25) mit einem Handprüf gerät (10) aufweisend ein Gehäuse (11), das eine Be dienschnittstelle (26) und an einer Vorderseite (12) ein zumindest in einem vorgegebenen Wellenlängenbereich lichtdurchlässiges Fenster (15) aufweist, wobei in dem Gehäuse (11) eine Prüfanordnung (14) mit einer Weiß- licht-Leuchtdiode (20), einer UV-Leuchtdiode (21), ei ner einen Fotoempfänger (23) aufweisenden Empfangs schaltung (22) und einer Steuereinheit (24) angeordnet ist, mit folgenden Schritten:

- Auswahl des Reflexionsprüfmodus oder eines Fluores zenzprüfmodus mittels der Bedienschnittstelle (26),

- Ansteuern der Weißlicht-Leuchtdiode (20) im Reflexi onsprüfmodus derart, dass die Weißlicht-Leuchtdiode

(20) weißes Licht (WL) durch das Fenster (15) auf das Objekt (25) emittiert und der Fotoempfänger (23) das von der Weißlicht-Leuchtdiode (20) emittierte, am Ob jekt (25) reflektierte und durch das Fenster (15) ein tretende reflektierte Licht (RL) empfängt,

- Ansteuern der UV-Leuchtdiode (21) im wenigstens einen Fluoreszenzprüfmodus derart, dass die UV-Leuchtdiode

(21) ultraviolettes Licht (UVL) durch das Fenster (15) auf das Objekt (25) emittiert und der Fotoempfänger (23) das vom Objekt (25) durch Fluoreszenz emittiere Licht (FL) empfängt,

- Auswerten eines Empfangssignals (E) der Empfangs schaltung (22), das die Bestrahlungsstärke des auf den Fotoempfänger (22) auftreffenden Lichts beschreibt.

Description:
Prüfgerät und Verfahren zur Prüfung der Retroreflexion und/oder Fluoreszenz eines Objekts

[0001] Die Erfindung betrifft ein Handprüfgerät, das da zu eingerichtet ist, eine Retroreflexion und/oder eine Flu oreszenz eines Objekts zu prüfen, sowie ein Verfahren zum Durchführen einer solchen Prüfung. Bei dem Objekt handelt es sich insbesondere um Textilmaterial, wie Bekleidungsstü cke und insbesondere um hochsichtbare Warnkleidung.

[0002] Bestimmte Objekte, insbesondere hochsichtbare Warnkleidung, müssen Anforderungen an eine Retroreflexion des Lichts, insbesondere weißen Lichts, und/oder an eine Fluoreszenz des Materials erfüllen. Für hochsichtbare Warn kleidung sind diese Anforderungen, z.B. in der Norm ISO 20471 definiert. Neben Warnkleidung gibt es auch andere Ge genstände, deren Sichtbarkeit von Bedeutung ist, wie etwa Warndreiecke, Baustellenmarkierungen, Verkehrsschilder, Markierungen an Fahrzeugen, insbesondere Einsatzfahrzeugen von Sicherheits- und Rettungskräften, usw.

[0003] EP 3 351 379 Al beschreibt das Herstellen von fluoreszierenden Textilien. Nach der Herstellung werden die Farbeigenschaften entsprechend dem Xenon-Test gemäß Ab schnitt 5.2 der ISO 20471 geprüft und die Leuchtdichte nach einer Xenon-Bestrahlung gemessen.

[0004] Ein portables Farbmessgerät wird durch die Firma HunterLab unter der eingetragenen Marke „MiniScan® EZ" an- geboten. Für die Durchführung des Xenon-Tests weist dieses Gerät eine Xenon-Blitzlampe auf. Die Farbmessung soll dadurch CIE-konform sein und hochgenaue Spektraldaten lie fern .

[0005] Aus einer Vortragsveranstaltung der Firma 3M am 17. November 2014 unter dem Titel ,,Innovation trifft In dustrie" ist ein Verfahren zur Leuchtdichtevermessung be kannt, bei dem eine Lichtquelle und ein Leuchtdichtemessge rät in einem Abstand von ca. 20 m zu einer Puppe angeordnet sind. An der Puppe kann Warnkleidung angebracht werden. Die Puppe kann um 360° um die Hochachse gedreht werden, so dass die Warnkleidung über diese Anordnung ringsum vermessen werden kann.

[0006] EP 3 327 627 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur visuellen Qualitätskontrolle von Textilien. Dazu wird wenigstens ein Bild des Textilobjekts aufgenommen und ein Teilbereich des Bildes ausgewählt. Die Bildpunkte in diesem Teilbereich werden mit einem vorgegebenen Bewer tungskriterium ausgewertet und daraus eine Bewertungsgröße ermittelt. Die Bewertungsgröße wird mit einem Schwellenwert verglichen, wobei der Vergleich das Ergebnis der Qualitäts kontrolle darstellt.

[0007] Die eingangs genannten Objekte sind einem gewis sen Verschleiß unterworfen. Zum Beispiel kann das Material der Warnbekleidung durch das Waschen einem Verschleißt un terliegen. Dies kann die Sichtbarkeit beeinträchtigen. Es besteht daher ein Bedarf zu prüfen, ob die genannten Gegen stände die vorgegebenen Anforderungen im Hinblick auf die Sichtbarkeit erfüllen. Die bisherigen Vorrichtungen und Verfahren sind aufwendig und/oder benötigen teure Vorrich- tungen. Es kann als Aufgabe der vorliegenden Erfindung an gesehen werden, eine Prüfung der Retroreflexion und/oder Fluoreszenz eines Objekts zu ermöglichen, die sehr schnell und einfach auch durch wenig geschultes oder ungeschultes Personal durchführbar ist.

[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Handprüfgerät mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 15 gelöst.

[0009] Das erfindungsgemäße Handprüfgerät ist dazu ein gerichtet, in wenigstens zwei verschiedenen Prüfmodi be trieben zu werden. In einem Reflexionsprüfmodus kann eine Retroreflexion eines Objekts geprüft werden. In wenigstens einem Fluoreszenzprüfmodus kann eine Fluoreszenz eines Ob jekts geprüft werden. Insbesondere stehen für unterschied lich farbige fluoreszierende Objekte mehrere Fluoreszenz prüfmodi zur Verfügung, beispielsweise ein Fluoreszenzprüf modus für ein gelb fluoreszierendes Objekt und ein Fluores zenzprüfmodus für ein orange fluoreszierendes Objekt. Zu sätzlich oder alternativ können auch andere oder weitere Fluoreszenzprüfmodi für andere oder weitere Farben vorhan den sein, beispielsweise für ein rot fluoreszierendes Ob jekt und/oder ein grün fluoreszierendes Objekt.

[0010] Das Handprüfgerät ist insbesondere dazu einge richtet, Textilmaterial aufweisende Objekte, wie Kleidungs stücke, zu prüfen. Das Handprüfgerät kann insbesondere dazu eingerichtet und/oder kalibriert sein, hochsichtbare Warn kleidung gemäß ISO 20471 zu prüfen.

[0011] Das Handprüfgerät hat ein Gehäuse mit einer Be dienschnittstelle zur Auswahl des Prüfmodus. Die Bedien- schnittstelle kann bei einem Ausführungsbeispiel außerdem ein optisches und/oder akustisches Ausgabemittel zur Ausga be des Prüfergebnisses an eine Bedienperson aufweisen. Als optisches Ausgabemittel können wenigstens ein Signalleucht mittel und/oder ein Display oder eine andere beliebige An zeige verwendet werden.

[0012] An einer Vorderseite hat das Gehäuse ein Fenster. Das Fenster ist zumindest in einem vorgegebenen Wellenlän genbereich lichtdurchlässig. Beim Ausführungsbeispiel ist das Fenster zumindest für die Lichtwellenlängen lichtdurch lässig, die von wenigstens einer Leuchtdiode einer Prüfan ordnung des Handprüfgeräts emittiert werden und für Licht wellenlängen im sichtbaren Bereich. Abgesehen von dem Fens ter ist das Gehäuse ansonsten im Wesentlichen lichtdicht verschlossen, so dass Licht im Wesentlichen ausschließlich durch das Fenster in den Innenraum des Gehäuses einfallen kann .

[0013] In dem Gehäuse befindet sich die Prüfanordnung mit einer und vorzugsweise genau einer Weißlicht- Leuchtdiode und einer und insbesondere genau einer UV- Leuchtdiode. Die Prüfanordnung weist außerdem eine Emp fangsschaltung mit einem und insbesondere genau einem Foto empfänger sowie eine Steuereinheit auf. Die Steuereinheit ist zur Ansteuerung der Weißlicht-Leuchtdiode und der UV- Leuchtdiode eingerichtet. Die Steuereinheit ist mit der Empfangsschaltung kommunikationsverbunden und dazu einge richtet, ein Empfangssignal der Empfangsschaltung zu emp fangen .

[0014] Die Weißlicht-Leuchtdiode und der Fotoempfänger sind derart im Gehäuse angeordnet, dass von der Weißlicht- Leuchtdiode emittiertes weißes Licht durch das Fenster auf das zu prüfende Objekt auftrifft, dort reflektiert wird, wieder durch das Fenster eintritt und am Fotoempfänger emp fangen wird. Weißes Licht legt diesen Lichtweg zurück, wenn ein zu prüfendes Objekt vor oder an der Vorderseite des Ge häuses vorhanden ist und der Reflexionsprüfmodus ausgewählt und gestartet wurde.

[0015] Die UV-Leuchtdiode und der Fotoempfänger sind derart angeordnet, dass von der UV-Leuchtdiode emittiertes ultraviolettes Licht durch das Fenster auf das Objekt auf trifft und dort fluoreszierendes Material anregt. Das auf grund der Anregung vom Objekt emittierte Licht tritt durch das Fenster ein und wird am Fotoempfänger empfangen. Ultra violettes Licht legt diesen Lichtweg zurück, wenn sich vor der Vorderseite oder an der Vorderseite des Gehäuses ein Objekt mit fluoreszierendem Material befindet und der we nigstens eine Fluoreszenzprüfmodus ausgewählt und gestartet wurde .

[0016] Bevorzugt hat der Fotoempfänger eine optische Achse, die das Fenster durchsetzt, insbesondere mittig durchsetzt. Die optische Achse des Fotoempfängers kann im Wesentlichen orthogonal zur Ebene des Fensters ausgerichtet sein .

[0017] Die Weißlicht-Leuchtdiode kann parallel zur opti schen Achse des Fotoempfängers versetzt angeordnet sein, um Direkteinstrahlung von weißem Licht auf den Fotoempfänger zu vermeiden. Insbesondere befindet sich die Weißlicht- Leuchtdiode näher am Fenster als der Fotoempfänger.

[0018] Die Steuereinheit ist erfindungsgemäß dazu einge- richtet, im Reflexionsprüfmodus die Weißlicht-Leuchtdiode und im wenigstens einen Fluoreszenzprüfmodus die UV- Leuchtdiode zur Lichtemission anzusteuern. Ein Empfangssig nal der Empfangsschaltung beschreibt die Bestrahlungsstärke des auf den Fotoempfänger auftreffenden Lichts. Das Emp fangssignal wird durch die Steuereinheit ausgewertet, wobei die Auswertung dem Prüfergebnis entspricht. Das Prüfergeb nis kann der Bedienperson über der Bedienschnittstelle aus gegeben bzw. angezeigt werden. Im einfachsten Fall kann der Bedienperson ausgegeben oder angezeigt werden, ob das ge prüfte Objekt die Anforderungen an die Retroreflexion eines retroreflektierenden Materials oder die Anforderungen an die Leuchtdichte eines fluoreszierenden Materials erfüllt. Hierzu kann das Empfangssignal beispielsweise mit einem Re ferenzwert verglichen werden. Der Referenzwert kann, z.B. ein Mindestwert sein, der erfüllt werden muss.

[0019] Alternativ oder zusätzlich dazu kann auch eine Ausgabe erfolgen, die einen Anteil oder ein Verhältnis am vorgegebenen Referenzwert angibt. Diese Anzeige kann zum Beispiel eine Prozentangabe sein.

[0020] Somit ist erfindungsgemäß ein genaues Ermitteln eines Messwertes, z.B. für eine Leuchtdichte, nicht notwen dig. Mit der Erfindung können sowohl die Retroreflexion als auch die Fluoreszenz eines Objekts, insbesondere von Warn kleidung, auf sehr einfache Weise geprüft werden. Die Prüf dauer ist extrem kurz und liegt im Bereich von wenigen Se kunden. Wird beispielsweise Warnkleidung in einer Wäscherei gewaschen und nach dem Waschen geprüft, kann eine Prüfung sämtlicher gewaschenen Kleidungsstücke in kurzer Zeit er folgen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass gebrauchte und mehrfach gewaschene Warnkleidung noch eine ausreichende Sicherheit für die Person bietet, die die Warnkleidung trägt .

[0021] Das Handprüfgerät weist einen sehr einfachen Auf bau auf und kann kostengünstig realisiert werden. Eine Weißlicht-Leuchtdiode, eine UV-Leuchtdiode und ein Fotoemp fänger sind als optische Bestandteile der Prüfanordnung des Handprüfgeräts bereits ausreichend. Die elektrische

und/oder elektronische Schaltung der Prüfanordnung kann mit einfachen und kostengünstigen Standardbauteilen aufgebaut werden .

[0022] Die Steuereinheit ist mit der Bedienschnittstelle kommunikationsverbunden. Bei einer bevorzugten Ausführungs form weist die Bedienschnittstelle wenigstens eine Eingabe taste und/oder eine Anzeige auf. Beispielsweise kann die Bedienschnittstelle für jeden auswählbaren Prüfmodus eine Eingabetaste aufweisen.

[0023] Bevorzugt ist die Steuereinheit dazu eingerich tet, das Empfangssignal mit einem Referenzwert zu verglei chen. Der Referenzwert kann im Rahmen einer Kalibrierung des Handprüfgeräts vorgegeben werden. Das Vergleichsergeb nis gibt insbesondere an, ob das Objekt im Hinblick auf die Retroreflexion und/oder die Fluoreszenz einer Vorgabe ent spricht oder gibt an, wie das Verhältnis zwischen dem aktu ell geprüften Objekt und dem vorgegebenen Referenzwert im betreffenden Prüfmodus ist.

[0024] Zur Ermittlung und/oder Vorgabe des Referenzwer tes kann das Handprüfgerät selbst verwendet werden. Bei spielsweise kann mittels eines Kalibrierobjekts oder einer Kalibriereinrichtung, dessen bzw. deren Eigenschaften be- kannt sind, eine Kalibrierung erfolgen. Bei der Prüfung ei nes bekannten Kalibrierobjekts kann das Empfangssignal den Referenzwert bilden, der beispielsweise ein Mindestwert für die Retroreflexion (Reflexionsprüfmodus) oder ein Mindest wert für die Fluoreszenz (Fluoreszenzprüfmodus) charakteri siert. Die anschließenden Prüfungen von zu prüfenden Objek ten können dann ermitteln, ob die Fluoreszenz bzw. die Ret- roreflexion eines geprüften Objekts zumindest den jeweils zugeordneten Referenzwert erreicht und/oder wie groß das Verhältnis der Fluoreszenz bzw. der Retroreflexion eines geprüften Objekts zu dem jeweils zugeordneten Referenzwert ist. Zum Beispiel kann das Verhältnis als Prozentangabe über die Bedienschnittstelle ausgegeben werden.

[0025] Alternativ zu einem Kalibrierobjekt kann bei spielsweise auch eine lichtabstrahlende Kalibriereinrich tung eingesetzt werden, bei der die Leuchtdichte und/oder die Wellenlänge des abgestrahlten Lichts bekannt oder ein stellbar ist. Mit Hilfe einer solchen Kalibriereinrichtung kann die Empfangsschaltung ohne Verwendung der Leuchtdioden des Handprüfgerätes kalibriert werden.

[0026] Es ist auch möglich, für jeden Prüfmodus einen entsprechenden Kalibriermodus vorzusehen, der von einem au torisierten Bediener aktiviert werden kann. Dadurch kann das Handprüfgerät nicht nur einmalig im Rahmen der Herstel lung, sondern auch später erneut zu kalibrieren, beispiels weise um Veränderungen in der Charakteristik der Leuchtdio den und/oder des Fotoempfängers kompensieren zu können oder um das Handprüfgerät an aktuelle Umgebungsbedingungen anzu passen .

[0027] Es ist auch möglich, zusätzlich zu dem Referenz- wert einen oder mehrere weitere Kalibrierwerte zu erzeugen bzw. vorzugeben und in der Steuereinheit abzuspeichern. Dadurch kann beispielsweise ein Kennfeld, eine Kennlinie oder eine andere Charakteristik erzeugt werden. Durch das Hinterlegen von zusätzlichen Kalibrierwerten lässt sich zum Beispiel auch ein nichtlineares Verhalten berücksichtigen. Die Genauigkeit kann erhöht werden.

[0028] Wie bereits erläutert, kann das Vergleichsergeb nis als Prüfergebnis über die Bedienschnittstelle und ins besondere über die Anzeige ausgegeben werden. Bei einer be vorzugten Aus führungs form wird ein Verhältnis des Empfangs signals zum Referenzwert des aktuell verwendeten Prüfmodus angegeben .

[0029] Es ist vorteilhaft, wenn das Gehäuse an der Vor derseite eine Anlagefläche aufweist, die dazu eingerichtet ist, während der Prüfung am Objekt angelegt zu werden. Die Anlagefläche kann das Fenster vollständig umschließen.

Dadurch wird Streulichteinfall durch das Fenster vermieden und ein definierter Abstand des Fotoempfängers und der Leuchtdiode zum Objekt vorgegeben. Das Fenster bzw. eine Abdeckplatte des Fensters kann dabei Bestandteil der Anla gefläche sein oder benachbart zur Anlagefläche und insbe sondere gegenüber der Anlagefläche zurückgesetzt angeordnet sein .

[0030] Vorzugsweise kann die Anlagefläche lichtundurch lässige, elastische Bestandteile aufweisen, die das Fenster vollständig umschließen. Dadurch können Unebenheiten im zu prüfenden Objekt ausgeglichen werden.

[0031] Die Empfangsschaltung weist bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel einen Transmissionsverstärker auf. Der Fotoempfänger kann an einen Eingang des Transmissionsver stärkers angeschlossen sein. An einem Ausgang des Transmis sionsverstärkers liegt das Empfangssignal an. Der Transmis sionsverstärker kann einen einstellbaren Widerstand aufwei sen, um den Wertebereich und insbesondere einen Spannungs bereich für das Empfangssignal einzustellen. Beispielsweise kann das Empfangssignal im Bereich von 0-5 Volt variieren, abhängig von der Bestrahlungsstärke des auf den Fotoempfän ger auftreffenden Lichts.

[0032] Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat der Fo toempfänger eine relative spektrale Sensitivität, derart, dass er keinen oder lediglich einen unerheblich kleinen Fo tostrom erzeugt, wenn ausschließlich ultraviolettes Licht auf den Fotoempfänger auftrifft. Somit kann ultraviolettes Streulicht, das von der UV-Leuchtdiode emittiert wird, die vom Fotoempfänger im wenigstens einen Fluoreszenzprüfmodus ermittelte Bestrahlungsstärke nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Fotoempfänger nicht sensitiv für einfallendes Licht mit einer Wellenlänge von kleiner als 400 nm.

[0033] Die Steuereinheit kann dazu eingerichtet sein, die Weißlicht-Leuchtdiode und/oder die UV-Leuchtdiode für die Prüfung für eine vorgegebene Emissionszeitdauer zu ak tivieren. Die Emissionszeitdauer ist insbesondere kleiner als 1,0 Sekunden. Durch die kurze Emissionszeitdauer ent stehen keine thermischen Beeinflussungen durch Wärmestrah lung auf das zu prüfende Objekt.

[0034] Die Prüfung eines Objekts wird wie folgt durchge führt : [0035] Das Handprüfgerät wird mit dem Fenster in Rich tung des Objekts angeordnet. Anschließend wird ein Prüfmo dus über die Bedienschnittstelle ausgewählt. Vorzugsweise startet die Steuereinheit den ausgewählten Prüfmodus auto matisch. Die Steuereinheit aktiviert im Reflexionsprüfmodus die Weißlicht-Leuchtdiode und im wenigstens einen Fluores zenzprüfmodus die UV-Leuchtdiode . Das dadurch in der Emp fangsschaltung erzeugte Empfangssignal wird in der Steuer einheit ausgewertet. Insbesondere wird es mit einem vorge gebenen Referenzwert verglichen. Das Vergleichsergebnis kann über die Bedienschnittstelle ausgegeben werden, bei spielsweise akustisch und/oder optisch.

[0036] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung erge ben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen. Nachfolgend werden bevorzugte Aus führungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen im Einzelnen erläutert. Es zeigen:

[0037] Figur 1 eine schematische, blockschaltbildähnli che Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Handprüf geräts,

[0038] Figur 2 eine schematische Darstellung eines zu prüfenden Objekts, das beispielsgemäß durch ein Warnklei dungsstück gebildet ist,

[0039] Figur 3 eine schematische Darstellung der Verwen dung des Handprüfgeräts aus Figur 1 bei der Prüfung des Ob jekts aus Figur 2 in einem Reflexionsprüfmodus,

[0040] Figur 4 eine schematische Darstellung der Verwen- dung des Handprüfgeräts aus Figur 1 bei der Prüfung des Ob jekts aus Figur 2 in einem Fluoreszenzprüfmodus,

[0041] Figur 5 einen Schaltplan eines Ausführungsbei spiels einer Prüfanordnung des Handprüfgeräts,

[0042] Figur 6 eine Kennlinie, mittels der eine Auswer tung eines bei der Prüfung erzeugten Empfangssignals erfol gen kann und

[0043] Figur 7 eine relative spektrale Sensitivität ei nes Ausführungsbeispiels eines Fotoempfängers des Handprüf geräts .

[0044] In Figur 1 ist schematisch nach Art eines Block schaltbilds ein Ausführungsbeispiel eines Handprüfgeräts 10 veranschaulicht. Das Handprüfgerät 10 hat ein Gehäuse 11 mit einer Vorderseite 12. Das Gehäuse 11 begrenzt einen In nenraum 13, in dem eine Prüfanordnung 14 des Handprüfgeräts 10 angeordnet ist. An der Vorderseite 12 hat das Gehäuse 11 ein Fenster 15, durch das Licht zumindest in einem vorgege benen Lichtwellenbereich in den Innenraum 13 einfallen kann. Das Fenster 15 ist beispielsgemäß durch eine von ei ner lichtdurchlässigen Platte 16 abgedeckten Durchbrechung im Gehäuse 11 gebildet. Beim Ausführungsbeispiel ist die Platte 16 zumindest für Licht im ultravioletten Wellenlän genbereich sowie im sichtbaren Wellenlängenbereich durch lässig. Die Platte 16 bzw. das Fenster 15 können somit zu mindest in einem Lichtwellenlängenbereich von 300 oder 350 nm bis 700 nm durchlässig sein. Das Fenster 15 bzw. die Platte 16 können auch für sämtliche Lichtwellenlängen transparent sein. [0045] Licht gelangt in den Innenraum 13 beispielsgemäß ausschließlich über das Fenster 15. Im Übrigen ist der In nenraum 13 durch das Gehäuse 11 gegen Lichteinfall ver schlossen .

[0046] An der Vorderseite 12 hat das Gehäuse 11 eine An lagefläche 17. Die Anlagefläche 17 umschließt das Fenster 15 vollständig. Das Fenster 15 kann gegenüber der Anlage fläche in Richtung zum Fotoempfänger 23 hin zurückgesetzt sein und/oder in der Ebene der Anlagefläche 17 angeordnet sein, so dass die nach außen gewandte Fläche der Platte 16 ein Bestandteil der Anlagefläche 17 ist.

[0047] Die Prüfanordnung 14 des Handprüfgeräts 10 weist eine Weißlicht-Leuchtdiode 20, eine UV-Leuchtdiode 21, eine Empfangsschaltung 22 (Figur 5) mit einem Fotoempfänger 23 sowie eine Steuereinheit 24 auf. Die Weißlicht-Leuchtdiode 20 ist dazu eingerichtet, weißes Licht zu emittieren, bei spielsweise in einem Wellenlängenbereich von etwa 400 nm bis etwa 700 nm. Durch die Weißlicht-Leuchtdiode 20 kann Licht emittiert werden, das vorzugsweise sämtlichen Wellen längen enthält, die auch vom menschlichen Auge erfassbar sind .

[0048] Der Fotoempfänger 23 hat eine optische Achse Al, die das Fenster 15 durchsetzt, beispielsweise in etwa mittig. Die optische Achse Al des Fotoempfängers 23 kann rechtwinklig zur Öffnung bzw. zur Fensterebene des Fensters 15 und beispielsgemäß rechtwinklig zur Platte 16 ausgerich tet sein.

[0049] Die Weißlicht-Leuchtdiode 20 hat eine optische Achse A2, die geneigt zur optischen Achse Al des Fotoemp- fängers 23 angeordnet ist, beispielsweise in einem Winkel von kleiner als 10° und vorzugsweise in einem Winkel von kleiner als 8°. Beim Ausführungsbeispiel schließen die op tische Achse A2 der Weißlicht-Leuchtdiode 20 und die opti sche Achse Al des Fotoempfängers 23 einen Winkel von 7,5° ein. Die optische Achse A2 der Weißlicht-Leuchtdiode 20 und die optische Achse Al des Fotoempfängers 23 schneiden sich vorzugsweise in einem Punkt, der in der Ebene der Anlage fläche 17 an der Vorderseite 12 des Gehäuses 11 liegt oder nahe zu dieser der Ebene angeordnet ist. An dieser Stelle ist bei einer Prüfung eine Oberfläche eines zu prüfenden Objekts 25 angeordnet.

[0050] Eine optische Achse A3 der UV-Leuchtdiode 21 schließt mit der optischen Achse Al des Fotoempfängers 23 vorzugsweise einen Winkel von 45° ein.

[0051] Sämtliche optische Achsen Al, A2, A3 durchsetzen das Fenster 15 bzw. die Platte 16, wie es schematisch in Figur 1 veranschaulicht ist.

[0052] Das Handprüfgerät 10 ist dazu eingerichtet, un terschiedliche Prüfmodi auszuführen. Über die Steuereinheit 24 wird der Betrieb im ausgewählten Prüfmodus ausgeführt. Die Steuereinheit 24 ist mit einer Bedienschnittstelle 26 kommunikationsverbunden. Die Bedienschnittstelle 26 ist von außen zugänglich am Gehäuse 11 angeordnet, beispielsweise auf einer der Vorderseite 12 entgegengesetzten Rückseite 27 des Gehäuses. Beim Ausführungsbeispiel weist die Bedien schnittstelle 26 für jeden möglichen Prüfmodus eine Aus wahltaste 28 auf und hat ein Mittel zur Ausgabe eines Prü fergebnisses, beispielsweise eine Anzeige 29, die als Bild schirm (z.B. LED-, OLED- oder LCD- Bildschirm) ausgebildet sein kann. Alternativ oder zusätzlich können auch andere oder weitere akustische und/oder optische Ausgabemittel vorhanden sein.

[0053] In Figur 5 ist ein Schaltungsaufbau für die

Prüfanordnung 24 in Form eines Prinzipschaltplans veran schaulicht. Die Steuereinheit 24 ist mit der Bedienschnitt stelle 26 und beispielsgemäß den Auswahltasten 28 sowie der Anzeige 29 kommunikationsverbunden. Außerdem ist die Steu ereinheit mit einem Betriebsschaltkreis 31 für die Weiß- licht-Leuchtdiode 20 und einem Betriebsschaltkreis 32 für die UV-Leuchtdiode 21 kommunikationsverbunden. Jeder Be triebsschaltkreis 31, 32 weist eine ansteuerbare Stromquel le 31a bzw. 32a und/oder einen ansteuerbaren Schalter auf, so dass durch die Ansteuerung mittels der Steuereinheit 24 ein Stromfluss durch die Weißlicht-Leuchtdiode 20 bzw. die UV-Leuchtdiode 21 bewirkt und/oder dessen Betrag gesteuert werden kann.

[0054] Bei der ersten Inbetriebnahme des Handprüfgerätes 10 hat der Strom durch die betreffende Leuchtdiode 20, 21 in dem jeweiligen Betriebsschaltkreis 31, 32 einen Betrag von weniger als 100% oder maximal 90% oder maximal 80% des maximalzulässigen Betriebsstromes der betreffenden Leucht diode 20, 21. Durch Erhöhung des Stromes - z.B. mittels der jeweiligen ansteuerbaren Stromquelle 31a, 32a - können De gradationseffekte der Leuchtdioden 20, 21, die mit zuneh mender Gesamtbetriebsdauer auftreten können, zumindest teilweise ausgeglichen werden.

[0055] Die Empfangsschaltung 22 weist beim Ausführungs beispiel einen Transmissionsverstärker 33 auf, an dessen Eingang der Fotoempfänger 23 angeschlossen ist und an des- sen Ausgang ein Empfangssignal E bereitgestellt wird, das beispielsgemäß in Form einer Ausgangsspannung U bezüglich eines Massepotentials M anliegt. Der Transmissionsverstär ker hat beispielsgemäß einen Operationsverstärker 34, an dessen invertierendem Eingang der Fotoempfänger 23 ange schlossen ist. Beim Ausführungsbeispiel ist der Fotoempfän ger 23 durch eine Fotodiode gebildet, deren Kathode mit dem invertierenden Eingang des Operationsverstärkers 34 und de ren Anode mit dem Massepotential M verbunden ist. Abhängig von der Bestrahlungsstärke liefert der Fotoempfänger 23 ei nen Fotostrom I. Zwischen den invertierenden Eingang des Operationsverstärkers 34 und den Ausgang des Operationsver stärkers 34, an dem die Ausgangsspannung U anliegt, ist ein Widerstand und beispielsgemäß ein einstellbarer Widerstand 35 geschaltet. Der einstellbare Widerstand 35 kann z.B. durch ein Potenziometer gebildet werden. Über den einstell baren Widerstand 35 lässt sich der Spannungsbereich der Ausgangsspannung U anpassen. Für die Ausgangsspannung U gilt :

U = -R-l,

wobei R der Betrag des ohmschen Widerstands des einstellba ren Widerstands 35 ist und I der vom Fotoempfänger 23 er zeugte Fotostrom ist.

[0056] Das Empfangssignal E, beispielsgemäß gebildet durch die Ausgangsspannung U, wird an die Steuereinheit 24 übermittelt. Die Empfangsschaltung 22 kann alternativ zum dargestellten Ausführungsbeispiel weitere Schaltungsteile zur Aufbereitung des Fotostromes I aufweisen, um ein Emp fangssignal E zu erzeugen, das von der Steuereinheit 24 empfangen und ausgewertet werden kann. Bei dem hier veran schaulichten Ausführungsbeispiel wird der einstellbare Wi derstand 35 derart justiert, dass die Ausgangsspannung U

-lö abhängig vom Betrag des Fotostromes I in einem Bereich von 0 V bis 5 V variiert.

[0057] In Figur 7 ist eine beispielhafte relative spekt rale Sensitivität Sr für einen Fotoempfänger 23 veranschau licht. Vorzugsweise ist die relative spektrale Sensitivität Sr derart gewählt, dass der Fotoempfänger 23 keinen oder lediglich einen unerheblich geringen Fotostrom I erzeugt, wenn ultraviolettes Licht auf den Fotoempfänger 23 auf trifft. Beim hier veranschaulichten Ausführungsbeispiel liefert der Fotoempfänger 23 einen Fotostrom I größer als 0, wenn Licht im Wellenlängenbereich von mindestens 400 nm bis maximal etwa 1100 nm auf die sensitive Fläche des Foto empfängers 23 auftrifft. Dadurch, dass ultraviolettes Licht keinen oder lediglich einen unerheblichen Fotostrom I be wirkt, wird die Prüfung durch Streulicht der UV-Leuchtdiode 21 nicht beeinflusst. Um den Einfluss von weißem Streulicht der Weißlicht-Leuchtdiode 20 zu vermeiden, ist diese in Richtung der optischen Achse Al des Fotoempfängers 23 zum Fenster 15 hin versetzt, so dass eine Streulichtabstrahlung auf den Fotoempfänger 23 vermieden oder derart reduziert ist, dass sie den Fotostrom I nicht wesentlich beeinflusst.

[0058] Bei dem hier veranschaulichten Beispiel ist das zu prüfende Objekt 25 ein Warnbekleidungsstück 37. Mit dem Handprüfgerät 10 kann geprüft werden, ob das Warnbeklei dungsstück 37 vorgegebene Erfordernisse erfüllt, insbeson dere solche Erfordernisse, die in der Norm ISO 20471 vorge geben sind. Das Warnbekleidungsstück 37 hat beim Ausfüh rungsbeispiel wenigstens einen fluoreszierenden Bereich 38 und wenigstens einen retroreflektierenden Bereich 39. Vor zugsweise ist das gesamte Warnbekleidungsstück 37 aus einem fluoreszierenden textilen Trägermaterial hergestellt und retroflektierende Aufsätze, beispielsweise Streifen, sind auf das fluoreszierende textilen Trägermaterial aufge bracht .

[0059] Mithilfe des Handprüfgeräts 10 kann sowohl die Retroreflexion des wenigstens einen retroreflektierenden Bereichs 39 als auch die Fluoreszenz des wenigstens einen fluoreszierenden Bereichs 38 geprüft werden. Hierzu weist das Handprüfgerät 10 unterschiedliche Prüfmodi auf. In ei nem Reflexionsprüfmodus wird die Retroreflexion eines ret roreflektierenden Bereichs 39 (Figur 3) und in wenigstens einem Fluoreszenzprüfmodus die Fluoreszenz eines fluores zierenden Bereichs 38 (Figur 4) geprüft. Beim Ausführungs beispiel ist das Handprüfgerät dazu eingerichtet, die Fluo reszenz sowohl von einem gelb fluoreszierenden Material, als auch von einem orange fluoreszierenden Material prüfen zu können und weist hierfür jeweils einen separaten Fluo reszenzprüfmodus auf. Somit sind beim Ausführungsbeispiel drei unterschiedliche Prüfmodi vorhanden. Abweichend hierzu können auch mehr oder weniger Prüfmodi vorhanden sein, bei spielsweise noch ein zusätzlicher Fluoreszenzprüfmodus für rot fluoreszierendes Material.

[0060] In Figur 3 ist schematisch die Durchführung einer Prüfung im Retroreflexionsmodus veranschaulicht. Zur Prü fung eines retroreflektierenden Bereichs 39 wird das Hand prüfgerät 10 mit der Anlagefläche 17 derart auf das Objekt 25 aufgelegt, dass das Fenster an dem zu prüfenden retrore flektierenden Bereich 39 anliegt oder diesen unmittelbar gegenüber liegt. Dadurch, dass die Anlagefläche 17 am Ob jekt 25 anliegt, wird der Eintritt von Streulicht aus der Umgebung in das Fenster 15 vermieden. [0061] Die Steuereinheit 24 aktiviert die Weißlicht- Leuchtdiode 20 nach dem Auswahlen des Reflexionsprüfmodus über die Bedienschnittstelle 26 für eine kurze Emissions zeitdauer von beispielsweise weniger als 1 Sekunde. Die Weißlicht-Leuchtdiode 20 emittiert während der Emissions zeitdauer weißes Licht WL, das durch das Fenster 15 aus- tritt und auf den retroreflektierenden Bereich 39 des Ob jekts 25 auftrifft. Dort wird das weiße Licht WL reflek tiert und trifft als reflektiertes Licht RL wieder in das Fenster 15 ein und trifft auf den Fotoempfänger 23 auf. Ab hängig von der Bestrahlungsstärke erzeugt der Fotoempfänger 23 einen Fotostrom I in der Empfangsschaltung 22, die dar aus eine beim Ausführungsbeispiel zum Betrag des Fotostroms I proportionale Ausgangsspannung U erzeugt. Die Ausgangs spannung U wird der Steuereinheit 24 als Empfangssignal E bereitgestellt. Die UV-Leuchtdiode 21 ist im Reflexions prüfmodus inaktiv.

[0062] Analog zu dieser Vorgehensweise wird zur Messung eines fluoreszierenden Bereichs 38 die Anlagefläche 17 auf das Objekt 25 aufgelegt, so dass ein fluoreszierender Be reich 38 am Fenster 15 anliegt oder dem Fenster 15 unmit telbar gegenüberliegt (Figur 4) .

[0063] Nach dem Auswählen des korrekten Fluoreszenzprüf modus mittels der Bedienschnittstelle 26, abhängig von der Farbe des zu prüfenden fluoreszierenden Bereichs 38, akti viert die Steuereinheit 24 für die Emissionszeitdauer von beispielsgemäß weniger als 1 Sekunde die UV-Leuchtdiode 21. Die UV-Leuchtdiode 21 strahlt während der Emissionszeitdau er ultraviolettes Licht UVL durch das Fenster 15 auf den zu prüfenden fluoreszierenden Bereich 38 ab. Dort wird das fluoreszierende Material durch das auftreffende ultravio- lette Licht UVL angeregt und emittiert fluoreszierendes Licht FL, das durch das Fenster 15 in das Gehäuse 11 ein- tritt und auf den Fotoempfänger 23 auftrifft. Dadurch wird ein Fotostrom I und ein zum Betrag des Fotostroms I propor tionales Empfangssignal E erzeugt und an die Steuereinheit 24 übermittelt.

[0064] Die Prüfung bzw. Auswertung in jedem Prüfmodus erfolgt beim Ausführungsbeispiel durch den Vergleich des Empfangssignals E mit wenigstens einem in der Steuereinheit 24 abgespeicherten Referenzwert R. Dieser Referenzwert R entspricht beispielsweise einem Empfangssignal E, das beim Prüfen eines Referenzobjekts gebildet wird. Das Referenzob jekt weist eine bekannte Charakteristik im Hinblick auf die Retroreflexion bzw. die Fluoreszenz auf. Für jeden Prüfmo dus ist ein separater Referenzwert R vorgegeben, der bei der Prüfung zum Vergleich herangezogen wird.

[0065] Anhand eines vorgegebenen Zusammenhangs, bei spielsweise eines linearen Zusammenhangs, kann ein beim Prüfen eines zu prüfenden Objekts 25 erzeugtes Empfangssig nal E mit dem hinterlegten Referenzwert R des jeweiligen Prüfmodus verglichen und aus dem Vergleich ein Prüfergebnis erzeugt und ausgegeben werden. Das Prüfergebnis gibt an, ob und/oder in welchem Maß die geprüfte Eigenschaft (Retrore- flexion oder Fluoreszenz) des zu prüfenden Objekts der ent sprechenden Eigenschaft das durch den Referenzwert des Prüfmodus beschriebenen Referenzobjekts entspricht.

[0066] Beim Ausführungsbeispiel wird ein prozentualer Wert P auf der Anzeige 29 ausgegeben, der charakteristisch ist für das Verhältnis des aktuellen Empfangssignals rela tiv zum Referenzwert des jeweiligen Prüfmodus. Beispiels- weise kann der Referenzwert R kann alternativ einen Rück strahlwert eines retroreflektierenden Materials oder eine Leuchtdichte eines fluoreszierenden Materials eines gerade noch den Vorgaben entsprechenden Referenzobjektes beschrei ben, dem eine Prozentangabe zugeordnet wird, beispielsweise 50%. Wenn ein zu prüfendes Objekt 25 ein Empfangssignal E erzeugt, das mindestens dem Referenzwert R entspricht kann anhand der ausgegebenen Prozentangabe P (> 50%) erkannt werden, dass das zu prüfende Objekt die vorgegebenen Anfor derungen erfüllt. Ist das Empfangssignal E kleiner als der Referenzwert R kann anhand der Prozentangabe P (< 50%) er kannt werden, dass das zu prüfende Objekt die Anforderungen nicht erfüllt.

[0067] Somit kann das Handprüfgerät 10 sozusagen einen Schwellwertvergleich ausführen und angeben, ob und/oder in welchem Maß die Anforderungen erfüllt werden oder nicht. Im einfachsten Fall kann lediglich eine das Erfüllen der Vor gaben oder das Nichterfüllen der Vorgaben angebende zwei stufige Ausgabe mittels der Bedienschnittstelle 26 erfol gen. Das Ausgeben einer Prozentangabe P hat den Vorteil, dass auch eine Tendenz erkannt werden kann, ob das Objekt 25 die Anforderungen gerade noch erfüllt oder qualitativ noch sehr gut ist. Wie es in Figur 6 veranschaulicht ist, wird beim Ausführungsbeispiel eine lineare Kennlinie ange nommen werden, deren Verlauf anhand von bekannten Zusammen hängen oder empirisch ermittelt werden kann. Auch andere Kennlinien können zur Umrechnung des Empfangssignals E in einen angezeigten Wert, beispielsgemäß die Prozentangabe P, verwendet werden.

[0068] Beim Kalibrieren des Handprüfgeräts 10 können au ßerdem zusätzlich zum Referenzwert R ein oder mehrere zu- sätzliche Kalibrierwerte K erfasst werden. Beispielsweise kann ein Kalibrierwert K an einem Referenzobjekt ermittelt werden, das optimale Eigenschaften im Hinblick auf die Ret- roreflexion oder die Fluoreszenz aufweist. Durch das Auf nehmen zusätzlicher Kalibrierwerte K kann die Genauigkeit der Kennlinie verbessert werden.

[0069] Für jeden Prüfmodus wird zumindest ein Referenz wert R für den Vergleich des Empfangssignals E im jeweili gen Prüfmodus mit dem Referenzwert R hinterlegt. Dies ist deshalb vorteilhaft, weil der Fotoempfänger 23 eine wellen längenabhängige Charakteristik hat und bei unterschiedli chen Spektren in den verschiedenen Prüfmodi andere Foto ströme I erzeugt. Dadurch lässt sich die Genauigkeit der Auswertung in den verschiedenen Prüfmodi verbessern. Ein schematisch in Figur 6 veranschaulichter Zusammenhang ist daher für jeden Prüfmodus in der Steuereinheit 24 hinter legt .

[0070] Die Erfindung betrifft ein Handprüfgerät 10 und ein Verfahren zum Prüfen eines Objekts 25 mit wenigstens einem retroreflektierenden Bereich 39 und wenigstens einem fluoreszierenden Bereich 38, beispielsweise einem Warnbe kleidungsstück 37. Das Handprüfgerät weist eine Weißlicht- Leuchtdiode 20, eine UV-Leuchtdiode 21, einen gemeinsamen Fotoempfänger 23 sowie eine Steuereinheit 24 auf. In einem Reflexionsprüfmodus wird ein reflektierender Bereich 39 mit weißem Licht WL kurzzeitig bestrahlt und auf den Fotoemp fänger 23 reflektiert. In wenigstens einem Fluoreszenzprüf modus wird mittels der UV-Leuchtdiode ultraviolettes Licht UVL auf einen fluoreszierenden Bereich 38 emittiert, der durch die Fluoreszenz fluoreszierendes Licht FL einer ent sprechenden Farbe erzeugt, das vom Fotoempfänger 23 empfan- gen wird. In allen Prüfmodi wird ein Empfangssignal E ent sprechend der Bestrahlungsstärke am Fotoempfänger 23 er zeugt und in die Steuereinheit 24 zur Auswertung übermit telt, beispielsweise zur Durchführung eines Schwellenwert vergleichs mit einem vorgegebenem Schwellenwert für das Empfangssignal E. Jeder Prüfmodus kann hierfür vorzugsweise einen separaten vorgegebenen Schwellenwert aufweisen.

Bezugs zeichenliste :

10 Handprüfgerät

11 Gehäuse

12 Vorderseite des Gehäuses

13 Innenraum

14 Prüfanordnung

15 Fenster

16 Platte

17 Anlagefläche

20 Weißlicht-Leuchtdiode

21 UV-Leuchtdiode

22 Empfangsschaltung

23 Fotoempfänger

24 Steuereinheit

25 Objekt

26 Bedienschnittstelle

27 Rückseite des Gehäuses

28 Auswahltaste

29 Anzeige

31 Betriebsschaltkreis für die Weißlicht-Leuchtdiode 31a Stromquelle des Betriebsschaltkreises für die Weiß licht-Leuchtdiode

32 Betriebsschaltkreis für die UV-Leuchtdiode

32a Stromquelle des Betriebsschaltkreises für die UV- Leuchtdiode

33 Transmissionsverstärker

37 Warnbekleidungsstück

38 fluoreszierender Bereich

39 retroreflektierender Bereich A1 optische Achse des Fotoempfängers

A2 optische Achse der Weißlicht-Leuchtdiode

A3 optische Achse der UV-Leuchtdiode

E Empfangssignal

FL durch Fluoreszenz emittiertes Licht K Kalibrierwert

M Massepotenzial

P Prozentangabe

R Referenzwert

RL reflektiertes Licht

Sr relative spektrale Sensitivität

U Ausgangsspannung

UVL ultraviolettes Licht

WL weißes Licht