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Title:
TETRAHYDROPYRANE DERIVATIVES FOR USE AS ANTIDIABETICS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/058597
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the novel compounds of formula (I) wherein T, E, R, R , R , R1, R2 and R2 are defined as in claim 1. The novel compounds are suitable as antidiabetics.

Inventors:
MEDERSKI WERNER (DE)
VAN AMSTERDAM CHRISTOPH (DE)
BURGER CHRISTA (DE)
GREINER HARTMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/011875
Publication Date:
June 08, 2006
Filing Date:
November 07, 2005
Export Citation:
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Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
MEDERSKI WERNER (DE)
VAN AMSTERDAM CHRISTOPH (DE)
BURGER CHRISTA (DE)
GREINER HARTMUT (DE)
International Classes:
C07H15/203; A61K31/706; A61K31/7068; A61P3/10
Domestic Patent References:
WO2001074834A12001-10-11
WO2004052902A12004-06-24
Attorney, Agent or Firm:
MERCK PATENT GMBH (Darmstadt, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verbindungen der Formel I worin T einen sechsgliedrigen gesättigten oder ungesättigten Heterocyclus mit 1 bis 3 N und/oder OAtomen, der ein, zwei, drei oder vierfach durch =0 und/oder R3 substituiert ist, der mindestens ein NAtom enthält, und der über ein NAtom an E gebunden ist, E (CHz)n, R, R' jeweils unabhängig voneinander OH, F oder H, wobei die vier Kombinationen R=F, R'=OH und R=OH, R'=F und R,R'=H und R,R'=OH ausgenommen sind, R" OH oder F, R1 H oder COOA1 R2, R2 jeweils unabhängig voneinander H, HaI, A, OA oder OH, R3 Ar, A, OA, OAr, O(CH2)nAr, NR 44OR44' oder C(=O)R°, R , R ^4' jeweils unabhängig voneinander H, A, CHO, C(=O)A oder Ar, R5 H, OA, OAr, O(CH2)nAr oder NR4R4', A unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 110 CAtomen, worin eine oder zwei CH2Gruppen durch O oder SAtome und/oder durch CH=CHGruppen und/oder auch 17 H Atome durch F ersetzt sein können, oder Cycloalkyl mit 37 CAtomen, Ar unsubstituiertes oder ein, zwei oder dreifach durch HaI, A, OR6, N(R6)2, NO2, CN, COOR6, CON(R6)2, NR6COA, 5 NR6CON(R6)2, NR6SO2A, COR6, SO2N(R6)2, S(O)PA und/oder [C(R6)2]mCOOR6 substituiertes Phenyl, Naphthyl oder Biphenyl, R6 H oder A, 10 HaI F, Cl, Br oder I1 m O oder 1 , n 1 oder 2, p O, 1 oder 2, ^5 bedeuten, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen. *& 20.
2. Verbindungen nach Anspruch 1 , worin T unsubstituiertes oder ein, zwei oder dreifach durch R3 substituiertes 2Oxopyridin1yl, 3Oxopyridazin2yl, 2,3Dioxopiperazin1yl, 2Oxopiperazin1yl, 2Oxo 25 piperidin1yl, 2Oxotetrahydropyrimidin1yl, 2Oxo pyrimidin1yl, 4Oxopyridin1yl oder 3Oxomorpholin4yl, bedeutet, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze 30 und Stereόisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.
3. Verbindungen nach Anspruch 1 oder 2, worin R2, R2' H bedeuten, 35 sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.
4. Verbindungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 13, worin R3 Ar, A, O(CH2)nAr, NR4R4' oder C(=O)R5 bedeutet, 10 sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.
5. , c.
6. Verbindungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 14, worin R4, R4 jeweils unabhängig voneinander H oder C(=O)A bedeuten, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze 20 und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.
7. Verbindungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 5, 25 worin R5 O(CH2)nAr bedeutet, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen 2Q Verhältnissen.
8. Verbindungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 16, worin A unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 110 CAtomen, 35 worin 17 HAtome durch F ersetzt sein können, bedeutet, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.
9. Verbindungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 17, worin Ar unsubstituiertes oder ein, zwei oder dreifach durch HaI, A, OA, NH2, NO2, CN, COOA und/oder CONH2 substituiertes 0 Phenyl, bedeutet, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen g Verhältnissen.
10. Verbindungen nach den Ansprüchen 18, worin Ar Phenyl bedeutet, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze 0 und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.
11. Verbindungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 9, 5 worin R H, R1 OH, R" OH, Q bedeuten, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.
12. Verbindungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 110, worin T unsubstituiertes oder ein, zwei oder dreifach durch R3 substituiertes 2Oxopyridin1yl, 3Oxopyridazin2yl, 2,3Dioxopiperazin1yl, 2Oxopiperazin1yl, 2Oxo piperidin1 yl, 2Oxotetrahydropyrimidin1yl, 2Oxo pyrimidin1yl, 4Oxopyridin1yl oder 3Oxomorpholin4yl, E (CHz)n, R H, R1 OH, 10 R" OH, R1 H, R2, R2' H, R3 Ar, A, 0(CHa)nAr, NR4R4' oder C(=O)R5, «lg R4, R4' jeweils unabhängig voneinander H oder C(=O)A, R5 O(CH2)nAr, A unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 10 CAtomen, worin 17 HAtome durch F ersetzt sein können, Ar Phenyl, *& 20.
13. HaI F, Cl1 Br oder I, n 1 oder 2, bedeuten, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze 5 und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.
14. 12 Verbindungen gemäß Anspruch 1 ausgewählt aus der Gruppe 30*& 35.
15. sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.
16. 13 Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I nach den Ansprüchen 112 sowie ihrer pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel Il worin R, R1 jeweils unabhängig voneinander OAc, F oder H, wobei die vier Kombinationen R=F, R=OAc und R=OAc, R'=F und R,R'=H und R1R=OAc ausgenommen sind, R" OAc oder F, R"1 OAc, R1 Ac, Ac Acetyl, bedeuten, mit einer Verbindung der Formel III worin T, E, R2 und R2' die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben, umsetzt, und anschließend die Acetylgruppen abspaltet, und/oder eine Base oder Säure der Formel I in eines ihrer Salze umwandelt.
17. Arzneimittel, enthaltend mindestens eine Verbindung der Formel I nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12 und/oder ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen, sowie gegebenenfalls Träger und/oder Hilfsstoffe.
18. Arzneimittel enthaltend mindestens eine Verbindung der Formel I gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12 und/oder ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen, und mindestens einen weiteren Arzneimittelwirkstoff.
19. Verwendung von Verbindungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12 und/oder ihre physiologisch unbedenklichen Salze, Salze und Solvate zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung des Typ 1 und Typ 2 Diabetes.
20. Verwendung von Verbindungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12 und/oder ihre physiologisch unbedenklichen Salze, Salze und Solvate zur Herstellung eines Arzneimittels zur Blutzuckersenkung.
21. Verwendung von Verbindungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12 und/oder ihre physiologisch unbedenklichen Salze, Salze und Solvate und einem weiteren Arzneimittelwirkstoff zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung des Typ 1 und Typ 2 Diabetes.
22. Set (Kit), bestehend aus getrennten Packungen von (a) einer wirksamen Menge an einer Verbindung der Formel I gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12 und/oder ihrer pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen, und (b) einer wirksamen Menge eines weiteren Arzneimittelswirkstoffs.
23. Verwendung von Verbindungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12 und/oder ihre physiologisch unbedenklichen Salze, Salze und Solvate und einem weiteren Arzneimittelwirkstoff zur Herstellung eines Arzneimittels zur Blutzuckersenkung.
Description:
TETRAHYDROPYRANDERIVATE ALS ANTIDIABETIKA

Die Erfindung betrifft Verbindungen der Formel I

worin

T einen sechsgliedrigen gesättigten oder ungesättigten

Heterocyclus mit 1 bis 3 N- und/oder O-Atomen, der ein-, zwei-, drei- oder vierfach durch =O und/oder R 3 substituiert ist, der mindestens ein N-Atom enthält, und der über ein N-Atom an E gebunden ist, E (CH 2 ) n ,

R, R' jeweils unabhängig voneinander OH, F oder H, wobei die vier

Kombinationen R=F, R'=OH und R=OH, R'=F und R,R'=H und

R,R'=OH ausgenommen sind,

R" OH oder F,

R 1 H oder COOA,

R 2 , R 2 ' jeweils unabhängig voneinander H, HaI, A, OA oder OH, R 3 Ar, A, OA, OAr, O(CH 2 ) n Ar, NR 4 R 4 ' oder C(=O)R 5 ,

R 4 , R 4 jeweils unabhängig voneinander H, A, CHO, C(=O)A oder Ar,

R 5 H, OA, OAr, O(CH 2 ) n Ar oder NR 4 R 4 ',

A unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-Atomen, worin eine oder zwei CH 2 -Gruppen durch O- oder S-Atome und/oder durch -CH=CH-Gruppen und/oder auch 1-7 H-Atome durch F

ersetzt sein können, oder Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen, Ar unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch HaI, A,

OR 6 , N(R 6 ) 2 , NO 2 , CN, COOR 6 , CON(R 6 ) 2 , NR 6 COA, NR 6 CON(R 6 ) 2 , NR 6 SO 2 A, COR 6 , SO 2 N(R 6 ) 2 , S(O) P A und/oder

-[C(R 6 ) 2 ]m-COOR 6 substituiertes Phenyl, Naphthyl oder

Biphenyl,

R 6 H oder A, 0 HaI F, Cl, Br oder I, m O oder 1 , n 1 oder 2, p O, 1 oder 2, 5 bedeuten, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue Verbindungen mit wertvol- 0 len Eigenschaften aufzufinden, insbesondere solche, die zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden können.

Es wurde gefunden, daß die Verbindungen der Formel I und ihre Salze bei 5 guter Verträglichkeit sehr wertvolle pharmakologische Eigenschaften besitzen. Sie zeigen SGLT1 und SGLT2 (sodium dependent glucose co- transporter) inhibierende Eigenschaften und können daher zur Bekämpfung und Verhütung von Diabetes vom Typ 1 und Typ 2 eingesetzt Q werden.

Die Absorption von Glucose im Bürstensaum des Dünndarms und in den proximalen Nierentubuli gegen einen Konzentrationsgradienten erfolgt über epitheliale natriumabhängige Glucose-Cotransporter (SGLTs). Es 5 wurden mindestens zwei größere Klassen von SGLTs beschrieben:

SGLT1 (beispielsweise Lee W.S. et al. (1994) The high-affinity Na + /Glucose co-transporter: reevaluation of function and distribution of ex- pression. J. Biol. Chem. 269, 12032-12039) und SGLT2 (beispielsweise Mackenzie B. et al. (1994) SAAT1 ist a low-affinity Na + /glucose cotransporter and not an amino acid transporter. J. Biol. Chem. 269, 22488-22491).

Es wird angenommen, dass SGLT1 für die Absorption von Glucose im Darm wichtig ist, wohingegen SGLT2 wahrscheinlich für die Reabsorption von frei filtrierter Glucose in der Niere hauptsächlich verantwortlich ist.

Die hauptsächliche Veränderung bei Diabetes mellitus ist Hyperglykämie. Dies ist nicht nur ein Symptom der Erkrankung, sondern auch ein potentieller pathogener Faktor, der zu multiplen chronischen diabetischen mikro- und makrovaskularen Komplikationen und einer Störung der Insulinsekretion und Empfindlichkeit führt (Klein R. (1995), Hyperglycemia and microvascular and macrovascular disease in diabetes, Diabetes Care

18, 258-268; Rossetti L. (1995), Glucose toxicity: the implications of hyper- glycemia in the pathophysiology of diabetes mellitus, Clin. Invest. Med. 18,

255-260). Somit ist beim Diabetes-Patient die ausschließliche Regulation der Blut-Glucosespiegel innerhalb des normalen Bereichs ein wichtiges Therapieziel. Entsprechend ihrer beschriebenen Funktion führt eine Hemmung der SGLTs zu einer verringerten Absorption und gesteigerten Ausscheidung von Glucose, sowie zu einer anschließenden Abnahme der Blut-Glucosespiegel. Somit kann die Unterdrückung der SGLTs eine geeignete Alternative zur Behandlung von Diabetes sein.

In der Literatur sind mehrere Substanzklassen mit SGLT-Wirkung beschrieben. All diesen Strukturen diente als Leitbild der Naturstoff Phlorizin.

Aromatische Glycosidderivate kennt man aus WO 2004/052902 und WO

2004/052903. Propiophenonglycoside sind beschrieben in WO 0280936,

WO 0280935, JP 2000080041 und EP 850948. Glucopyranoslyoxy)-

benzylbenzole sind in WO 0244192, WO 0228872 und WO 0168660 beschrieben. Glucopyranosyloxy-pyrazole kennt man aus WO 0268440, WO 0268439, WO 0236602 und WO 0116147. O-Glycosidbenzamide sind in WO 0174835 und WO 0174834 offenbart. C-Arylglycoside sind in WO 0127128 und US 2002137903 beschrieben. Alle bekannten Strukturen enthalten als sehr wichtiges Strukturelement die Glucose. Ferner sind aus US 2002/132807 Diarylsulfid-Verbindungen zur Behandlung von Entzündungs- und Immun-Erkrankungen bekannt. In EP 0 953 357 A1 werden allgemein Glycosid-Verbindungen als renale Drug-Carrier und in WO 95/23780 4-Hydroxy-phenoxy-hetero-cycloalkyl-Verbindungen als Hautaufheller beschrieben.

Die Verbindungen der Formel I zeichnen sich durch günstige Wirkungen auf den Glucosestoffwechsel aus, sie senken insbesondere den Blutzuckerspiegel und sind zur Behandlung von Typ 1 und Typ 2 Diabetes geeignet. Die Verbindungen können daher allein oder in Kombination mit weiteren Blutzucker-senkenden Wirkstoffen (Antidiabetika) eingesetzt werden.

Die Verbindungen der Formel I eignen sich weiterhin zur Prävention und Behandlung von diabetischen Spätschäden, wie z.B. Nephropathie, Retinopathie, Neuropathie sowie Syndrom X, Obesitas, Herzinfarkt, myocardialem Infarkt, peripheren arteriellen Verschlusskrankheiten, Thrombosen, Arteriosklerose, Entzündungen, Immunkrankheiten, Autoimmunkrankheiten, wie z.B. AIDS, Asthma, Osteoporose, Krebs,

Psoriasis, Alzheimer, Schizophrenie und Infektionskrankheiten, bevorzugt ist die Behandlung von Typ 1 und Typ 2 Diabetes sowie zur Prävention und Behandlung 15 von diabetischen Spätschäden, Syndrom X und Obesitas.

Die Verbindungen der Formel I können als Arzneimittelwirkstoffe in der Human- und Veterinärmedizin eingesetzt werden, insbesondere zur Behandlung und Verhütung von Diabetes vom Typ 1 und Typ 2.

Gegenstand der Erfindung sind die Verbindungen der Formel I und ihre

Salze sowie ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I nach den Ansprüchen 1-12 sowie ihrer pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel Il

worin

R 1 R 1 jeweils unabhängig voneinander OAc, F oder H 1 wobei die vier

Kombinationen R=F 1 R'=OAc und R=OAc 1 R'=F und R,R'=H und

R,R'=OAc ausgenommen sind,

R" OAc oder F 1

R 1 " OAc,

R 1 Ac 1

Ac Acetyl, bedeuten,

mit einer Verbindung der Formel III

worin

T, E, R 2 und R 2' die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben,

umsetzt,

und anschließend die Acetylgruppen abspaltet,

und/oder eine Base oder Säure der Formel I in eines ihrer Salze umwandelt.

Gegenstand der Erfindung sind auch die optisch aktiven Formen (Stereoisomeren), die Enantiomeren, die Racemate, die Diastereomeren sowie die Hydrate und Solvate dieser Verbindungen. Unter Solvate der Verbindungen werden Anlagerungen von inerten Lösungsmittelmolekülen an die Verbindungen verstanden, die sich aufgrund ihrer gegenseitigen Anziehungskraft ausbilden. Solvate sind z.B. Mono- oder Dihydrate oder Alkoholate.

Unter pharmazeutisch verwendbaren Derivaten versteht man z.B. die Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen als auch sogenannte Prodrug-Verbindungen.

Unter Prodrug-Derivaten versteht man mit z. B. Alkyl- oder Acylgruppen, Zuckern oder Oligopeptiden abgewandelte Verbindungen der Formel I, die im Organismus rasch zu den wirksamen erfindungsgemäßen Verbindungen gespalten werden.

Hierzu gehören auch bioabbaubare Polymerderivate der erfindungsgemäßen Verbindungen, wie dies z. B. in Int. J. Pharm. 115, 61-67 (1995) beschrieben ist.

Gegenstand der Erfindung sind auch Mischungen der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I, z.B. Gemische zweier Diastereomerer z.B. im Verhältnis 1:1 , 1 :2, 1 :3, 1:4, 1 :5, 1:10, 1 :100 oder 1:1000. Besonders bevorzugt handelt es sich dabei um Mischungen stereo- isomerer Verbindungen.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch in verschiedenen polymorphen Formen vorliegen, z.B. als amorphe und kristalline polymorphe Formen. Alle polymorphen Formen der erfindungsgemäßen

Verbindungen gehören in den Rahmen der Erfindung und sind ein weiterer Aspekt der Erfindung.

Für alle Reste, die mehrfach auftreten, gilt, daß deren Bedeutungen unabhängig voneinander sind.

Vor- und nachstehend haben die Reste bzw. Parameter T, E, R, R 1 , R", R 1 , R 2 und R 2 die bei der Formel I angegebenen Bedeutungen, falls nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.

A bedeutet Alkyl, ist unverzweigt (linear) oder verzweigt, und hat 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 C-Atome. A bedeutet vorzugsweise Methyl, weiterhin Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl oder tert.-Butyl, ferner auch Pentyl, 1-, 2- oder 3-Methylbutyl, 1 ,1- , 1 ,2- oder 2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, Hexyl, 1- , 2- , 3- oder 4-Methylpentyl, 1,1- , 1 ,2- , 1 ,3- , 2,2- , 2,3- oder 3,3-Dimethylbutyl, 1- oder 2-Ethylbutyl, 1-Ethyl-1-methyl- propyl, 1-Ethyl-2-methylpropyl, 1,1,2- oder 1 ,2,2-Trimethylpropyl, weiter bevorzugt z.B. Trifluormethyl.

A bedeutet ganz besonders bevorzugt Alkyl mit 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6 C-

Atomen, vorzugsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl,

sek.-Butyl, tert.-Butyl, Pentyl, Hexyl, Trifluormethyl, Pentafluorethyl oder 1 ,1 ,1-Trifluorethyl.

Cycloalkyl bedeutet vorzugsweise Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cylopentyl, 5

Cyclohexyl oder Cycloheptyl.

R bedeutet vorzugsweise H. R 1 bedeutet vorzugsweise OH. 10 R" bedeutet vorzugsweise OH.

R 1 bedeutet vorzugsweise H, ferner auch COOA, wie z.B. COOCH 3 oder COOC 2 H 5 . <l c R 2 und R 2 bedeuten bevorzugt H.

R 3 bedeutet vorzugsweise Ar, A, O(CH 2 ) n Ar, NR 4 R 4' oder C(=O)R 5 .

R 4 , R 4' bedeuten vorzugsweise jeweils unabhängig voneinander H oder

C(=O)A.

R 5 bedeutet vorzugsweise 0(CH 2 )I 1 Ar. 20

-COA (Acyl) bedeutet vorzugsweise Acetyl, Propionyl, ferner auch Butyryl,

Pentanoyl, Hexanoyl oder z.B. Benzoyl.

HaI bedeutet vorzugsweise F, Cl oder Br, aber auch I.

25

Ar bedeutet z.B. Phenyl, o-, m- oder p-Tolyl, o-, m- oder p-Ethylphenyl, o-, m- oder p-Propylphenyl, o-, m- oder p-lsopropylphenyl, o-, m- oder p-tert.- Butylphenyl, o-, m- oder p-Hydroxyphenyl, o-, m- oder p-Nitrophenyl, o-, m-

O0 oder p-Aminophenyl, o-, m- oder p-(N-Methylamino)-phenyl, o-, m- oder p- (N-Methylaminocarbonyl)-phenyl, o-, m- oder p-Acetamidophenyl, o-, m- oder p-Methoxyphenyl, o-, m- oder p-Ethoxyphenyl, o-, m- oder p-Ethoxy- carbonylphenyl, o-, m- oder p-(N,N-Dimethylamino)-phenyl, o-, m- oder p-

(N,N-Dimethylaminocarbonyl)-phenyl, o-, m- oder p-(N-Ethylamino)-phenyl,

35 o-, m- oder p-(N,N-Diethylamino)-phenyl, o-, m- oder p-Fluorphenyl, o-, m- oder p-Bromphenyl, o-, m- oder p- Chlorphenyl, o-, m- oder p-(Methyl-

sulfonamido)-phenyl, o-, m- oder p-(Methylsulfonyl)-phenyl, weiter bevorzugt 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-Difluorphenyl, 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-Dichlorphenyl, 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-Di- bromphenyl, 2,4- oder 2,5-Dinitrophenyl, 2,5- oder 3,4-Dimethoxyphenyl, 3-Nitro-4-chlorphenyl, 3-Amino-4-chlor-, 2-Amino-3-chlor-, 2-Amino-4- chlor-, 2-Amino-5-chlor- oder 2-Amino-6-chlorphenyl, 2-Nitro-4-N,N-di- methylamino- oder 3-Nitro-4-N,N-dimethylaminophenyl, 2,3-Diamino- phenyl, 2,3,4-, 2,3,5-, 2,3,6-, 2,4,6- oder 3,4,5-Trichlorphenyl, 2,4,6-Tri-

10 methoxyphenyl, 2-Hydroxy-3,5-dichlorphenyl, p-lodphenyl, 3,6-Dichlor-4- aminophenyl, 4-Fluor-3-chlorphenyl, 2-Fluor-4-bromphenyl, 2,5-Difluor-4- bromphenyl, 3-Brom-6-methoxyphenyl, 3-Chlor-6-methoxyphenyl, 3-Chlor- 4-acetamidophenyl, 3-Fluor-4-methoxyphenyl, 3-Amino-6-methylphenyl, 3-

^ 5 Chlor-4-acetamidophenyl oder 2,5-Dimethyl-4-chlorphenyl.

Ar bedeutet insbesondere bevorzugt z.B. unsubstituiertes wie z.B. Phenyl, ferner 2-Methylsulfonylphenyl, 2-Aminosulfonylphenyl, 2-, 3- oder 4- Chlorphenyl, 3,4-Dichlorphenyl, 4-Methylphenyl, 4-Bromphenyl, 3-Fluor-4- methoxyphenyl, 4-Trifluormethoxyphenyl, 4-Ethoxyphenyl, 2-Methoxy-

20 phenyl, 3-Cyanphenyl, 4-Ethoxycarbonylphenyl, Methoxycarbonylphenyl,

Carboxyphenyl oder Aminocarbonylphenyl.

Ganz besonders bevorzugt bedeutet Ar unsubstituiertes Phenyl.

25 T bedeutet vorzugsweise unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch R 3 substituiertes 2-Oxo-pyridin-1-yl, 3-Oxo-pyridazin-2-yl, 2,3-Dioxo-piperazin-1-yl, 2-Oxo-piperazin-1-yl, 2-Oxo-piperidin-1-yl, 2-Oxo- tetrahydro-pyrimidin-1-yl, 2-Oxo-pyrimidin-1-yl, 4-Oxo-pyridin-1-yl oder 3-

2Q Oxo-morpholin-4-yl.

T bedeutet besonders bevorzugt unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch Methyl, Ethyl, Propyl, Phenyl, Benzyloxycarbonyl,

Acetamido, Benzyloxy, Methoxycarbonyl und/oder Ethoxycarbonyl

35 substituiertes 2-Oxo-pyridin-1-yl, 3-Oxo-pyridazin-2-yl, 2,3-Dioxo-piperazin-

1-yl, 2-Oxo-piperazin-1-yl, 2-Oxo-piperidin-1-yl, 2-Oxo-tetrahydro-

pyrimidin-1-yl, 2-Oxo-pyrimidin-1-yl, 4-Oxo-pyridin-1-yl oder 3-Oxo- morpholin-4-yl.

substituiertes 2-Oxo-pyridin-1-yl, 3-Oxo-pyridazin-2-yl,

2,3-Dioxo-piperazin-1-yl, 2-Oxo-piperazin-1-yl, 2-Oxo-piperidin-1-yl, 2-Oxo- tetrahydro-pyrimidin-1-yl, 2-Oxo-pyrimidin-1-yl, 4-Oxo-pyridin-1-yl oder 3- Oxo-morpholin-4-yl.

Die Verbindungen der Formel I können ein oder mehrere chirale Zentren besitzen und daher in verschiedenen stereoisomeren Formen vorkommen. Die Formel I umschließt alle diese Formen.

Dementsprechend sind Gegenstand der Erfindung insbesondere diejenigen Verbindungen der Formel I, in denen mindestens einer der genannten Reste eine der vorstehend angegebenen bevorzugten Bedeutungen hat. Einige bevorzugte Gruppen von Verbindungen können durch die folgenden

Teilformeln Ia bis Ij ausgedrückt werden, die der Formel I entsprechen und worin die nicht näher bezeichneten Reste die bei der Formel I angegebene

Bedeutung haben, worin jedoch

in Ia T unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch R 3 substituiertes 2-Oxo-pyridin-1-yl, 3-Oxo-pyridazin-2-yl,

2,3-Dioxo-piperazin-1-yl, 2-Oxo-piperazin-1-yl, 2-Oxo- piperidin-1-yl, 2-Oxo-tetrahydro-pyrimidin-1-yl, 2-Oxo- pyrimidin-1-yl, 4-Oxo-pyridin-1-yl oder 3-Oxo-morpholin- 4 -y'- bedeutet;

in Ib R 2 , R 2' H bedeuten;

in Ic R 3 Ar, A, O(CH 2 ) n Ar, NR 4 R 4' oder C(=O)R 5 bedeutet;

in Id R 4 , R 4' jeweils unabhängig voneinander H oder C(O)A bedeuten;

in Ie R 5 O(CH 2 ) n Ar bedeutet;

in If A unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-

Atomen, worin 1-7 H-Atome durch F ersetzt sein können, bedeutet;

in Ig Ar unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch HaI, A, OA, NH 2 , NO 2 , CN, COOA und/oder CONH 2 substituiertes Phenyl, bedeutet;

in Ih Ar Phenyl bedeutet;

. ,. in Ii R H,

R 1 OH,

R" OH, bedeuten;

in Ij T unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch R 3 substituiertes 2-Oxo-pyridin-1-yl, 3-Oxo-pyridazin-2-yl, 2,3-Dioxo-piperazin-1-yl, 2-Oxo-piperazin-1-yl, 2-Oxo- piperidin-1-yl, 2-Oxo-tetrahydro-pyrimidin-1-yl, 2-Oxo- pyrimidin-1-yl, 4-Oxo-pyridin-1-yl oder 3-Oxo-morpholin- 4-yl,

E (CHz) n ,

R H, R 1 OH,

R" OH,

R 1 H,

R 2 , R 2' H,

R 3 Ar 1 A, O(CH 2 )nAr, NR 4 R 4' oder C(=O)R 5 ,

R 4 , R 4' jeweils unabhängig voneinander H oder C(=O)A,

R 5 O(CH 2 ) n Ar,

A unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-

Atomen, worin 1-7 H-Atome durch F ersetzt sein können,

Ar Phenyl,

HaI F, Cl, Br oder I 1 n 1 oder 2, bedeuten;

sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und

Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

Die Verbindungen der Formel I und auch die Ausgangsstoffe zu ihrer Her-

Stellung werden im übrigen nach an sich bekannten Methoden hergestellt, wie sie in der Literatur (z.B. in den Standardwerken wie Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart) beschrieben sind, und zwar unter Reaktionsbedingungen, die für die ge- nannten Umsetzungen bekannt und geeignet sind. Dabei kann man auch von an sich bekannten, hier nicht näher erwähnten Varianten Gebrauch machen.

Die Ausgangsstoffe können, falls erwünscht, auch in situ gebildet werden, so daß man sie aus dem Reaktionsgemisch nicht isoliert, sondern sofort weiter zu den Verbindungen der Formel I umsetzt.

Die Ausgangsverbindungen der Formeln Il und III sind in der Regel bekannt. Sind sie neu, so können sie aber nach an sich bekannten

Methoden hergestellt werden.

Verbindungen der Formel I können vorzugsweise erhalten werden, indem man Verbindungen der Formel Il mit Verbindungen der Formel III umsetzt.

5

Die Umsetzung erfolgt in der Regel in einem inerten Lösungsmittel, in

Gegenwart eines säurebindenden Mittels vorzugsweise eines Alkali- oder Erdalkalimetall-hydroxids, -carbonats oder -bicarbonats oder eines anderen Salzes einer schwachen Säure der Alkali- oder Erdalkalimetalle,

10 vorzugsweise des Kaliums, Natriums, Calciums oder Cäsiums. Auch der Zusatz einer organischen Base wie Triethylamin, Dimethylanilin, Pyridin oder Chinolin oder eines Überschusses der Phenolkomponente der Formel Il bzw. des Alkylierungsderivates der Formel III kann günstig sein.

A ^ Die Reaktionszeit liegt je nach den angewendeten Bedingungen zwischen einigen Minuten und 14 Tagen, die Reaktionstemperatur zwischen etwa 0° und 150°, normalerweise zwischen 20° und 130°.

Als inerte Lösungsmittel eignen sich z.B. Kohlenwasserstoffe wie Hexan,

20

Petrolether, Benzol, Toluol oder XyIoI; chlorierte Kohlenwasserstoffe wie

Trichlorethylen, 1 ,2-Dichlorethan,Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform oder Dichlormethan; Alkohole wie Methanol, Ethanol, Isopropanol, n-Propanol, n-Butanol oder tert.-Butanol; Ether wie Diethylether, Diisopropylether,

25 Tetrahydrofuran (THF) oder Dioxan; Glykolether wie Ethylenglykol- monomethyl- oder -monoethylether (Methylglykol oder Ethylglykol), Ethylenglykoldimethylether (Diglyme); Ketone wie Aceton oder Butanon; Amide wie Acetamid, Dimethylacetamid oder Dimethylformamid (DMF);

OQ Nitrile wie Acetonitril; Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid (DMSO); Schwefelkohlenstoff; Carbonsäuren wie Ameisensäure oder Essigsäure; Nitroverbindungen wie Nitromethan oder Nitrobenzol; Ester wie Ethylacetat oder Gemische der genannten Lösungsmittel.

35

Vorzugsweise wird die Reaktion in Gegenwart eines Phasentransfer- katalysators, wie z.B. Tributylbenzylammoniumchlorid, durchgeführt.

Die Abspaltung der Hydroxy-Schutzgruppen, wie z.B. der Acetylgruppen, erfolgt nach Methoden, die dem Fachmann bekannt sind.

Pharmazeutische Salze und andere Formen

Die genannten Verbindungen der Formel I lassen sich in ihrer endgültigen Nichtsalzform verwenden. Andererseits umfaßt die vorliegende Erfindung auch die Verwendung dieser Verbindungen in Form ihrer pharmazeutisch

10 unbedenklichen Salze, die von verschiedenen organischen und anorganischen Säuren und Basen nach fachbekannten Vorgehensweisen abgeleitet werden können. Pharmazeutisch unbedenkliche Salzformen der Verbindungen der Formel I werden größtenteils konventionell hergestellt.

^ 5 Sofern die Verbindung der Formel I eine Carbonsäuregruppe enthält, läßt sich eines ihrer geeigneten Salze dadurch bilden, daß man die Verbindung mit einer geeigneten Base zum entsprechenden Basenadditionssalz umsetzt. Solche Basen sind zum Beispiel Alkalimetallhydroxide, darunter

Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid und Lithiumhydroxid; Erdalkalimetallen hydroxide wie Bariumhydroxid und Calciumhydroxid; Alkalimetall- alkoholate, z.B. Kaliumethanolat und Natriumpropanolat; sowie verschiedene organische Basen wie Piperidin, Diethanolamin und N-Methylglutamin. Die Aluminiumsalze der Verbindungen der Formel I

25 zählen ebenfalls dazu. Bei bestimmten Verbindungen der Formel I lassen sich Säureadditionssalze dadurch bilden, daß man diese Verbindungen mit pharmazeutisch unbedenklichen organischen und anorganischen Säuren, z.B. Halogenwasserstoffen wie Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff

OQ oder Jodwasserstoff, anderen Mineralsäuren und ihren entsprechenden Salzen wie Sulfat, Nitrat oder Phosphat und dergleichen sowie Alkyl- und Monoarylsulfonaten wie Ethansulfonat, Toluolsulfonat und Benzolsulfonat, sowie anderen organischen Säuren und ihren entsprechenden Salzen wie

Acetat, Trifluoracetat, Tartrat, Maleat, Succinat, Citrat, Benzoat, Salicylat,

35

Ascorbat und dergleichen behandelt. Dementsprechend zählen zu pharmazeutisch unbedenklichen Säureadditionssalzen der Verbindungen

der Formel I die folgenden: Acetat, Adipat, Alginat, Arginat, Aspartat, Benzoat, Benzolsulfonat (Besylat), Bisulfat, Bisulfit, Bromid, Butyrat, Kampferat, Kampfersulfonat, Caprylat, Chlorid, Chlorbenzoat, Citrat,

Cyclopentanpropionat, Digluconat, Dihydrogenphosphat, Dinitrobenzoat, 5

Dodecylsulfat, Ethansulfonat, Fumarat, Galacterat (aus Schleimsäure),

Galacturonat, Glucoheptanoat, Gluconat, Glutamat, Glycerophosphat, Hemisuccinat, Hemisulfat, Heptanoat, Hexanoat, Hippurat, Hydrochlorid, Hydrobromid, Hydroiodid, 2-Hydroxyethansulfonat, lodid, Isethionat,

10 Isobutyrat, Lactat, Lactobionat, Malat, Maleat, Malonat, Mandelat,

Metaphosphat, Methansulfonat, Methylbenzoat, Monohydrogenphosphat, 2-Naphthalinsulfonat, Nicotinat, Nitrat, Oxalat, Oleat, Pamoat, Pectinat, Persulfat, Phenylacetat, 3-Phenylpropionat, Phosphat, Phosphonat,

,J 5 Phthalat, was jedoch keine Einschränkung darstellt.

Weiterhin zählen zu den Basensalzen der Verbindungen der Formel I Aluminium-, Ammonium-, Calcium-, Kupfer-, Eisen(lll)-, Eisen(ll)-, Lithium-,

Magnesium-, Mangan(lll)-, Mangan(ll), Kalium-, Natrium- und Zinksalze,

20 was jedoch keine Einschränkung darstellen soll. Bevorzugt unter den oben genannten Salzen sind Ammonium; die Alkalimetallsalze Natrium und Kalium, sowie die Erdalkalimetalsalze Calcium und Magnesium. Zu Salzen der Verbindungen der Formel I, die sich von pharmazeutisch

25 unbedenklichen organischen nicht-toxischen Basen ableiten, zählen Salze primärer, sekundärer und tertiärer Amine, substituierter Amine, darunter auch natürlich vorkommender substituierter Amine, cyclischer Amine sowie basischer lonenaustauscherharze, z.B. Arginin, Betain, Koffein,

O0 Chlorprocain, Cholin, N.N'-Dibenzylethylendiamin (Benzathin),

Dicyclohexylamin, Diethanolamin, Diethylamin, 2-Diethylaminoethanol, 2- Dimethylaminoethanol, Ethanolamin, Ethylendiamin, N-Ethylmorpholin, N- Ethylpiperidin, Glucamin, Glucosamin, Histidin, Hydrabamin, Iso-propyl- amin, Lidocain, Lysin, Meglumin, N-Methyl-D-glucamin, Morpholin,

35

Piperazin, Piperidin, Polyaminharze, Procain, Purine, Theobromin,

Triethanolamin, Triethylamin, Trimethylamin, Tripropylamin sowie Tris-

(hydroxymethyl)-methylamin (Tromethamin), was jedoch keine Einschränkung darstellen soll.

Verbindungen der Formel I der vorliegenden Erfindung, die basische stickstoffhaltige Gruppen enthalten, lassen sich mit Mitteln wie (CrC 4 ) Alkylhalogeniden, z.B. Methyl-, Ethyl-, Isopropyl- und tert.-Butylchlorid, -bromid und -iodid; Di(C-ι-C 4 )Alkylsulfaten, z.B. Dimethyl-, Diethyl- und Diamylsulfat; (Ci 0 -Ci 8 )Alkylhalogeniden, z.B. Decyl-, Dodecyl-, Lauryl-, Myristyl- und Stearylchlorid, -bromid und -iodid; sowie Aryl-(Ci-C 4 )Alkyl- halogeniden, z.B. Benzylchlorid und Phenethylbromid, quarternisieren. Mit solchen Salzen können sowohl wasser- als auch öllösliche Verbindungen der Formel I hergestellt werden.

Zu den oben genannten pharmazeutischen Salzen, die bevorzugt sind, zählen Acetat, Trifluoracetat, Besylat, Citrat, Fumarat, Gluconat, Hemisuccinat, Hippurat, Hydrochlorid, Hydrobromid, Isethionat, Mandelat,

Meglumin, Nitrat, Oleat, Phosphonat, Pivalat, Natriumphosphat, Stearat,

Sulfat, Sulfosalicylat, Tartrat, Thiomalat, Tosylat und Tromethamin, was jedoch keine Einschränkung darstellen soll.

Die Säureadditionssalze basischer Verbindungen der Formel I werden dadurch hergestellt, daß man die freie Basenform mit einer ausreichenden Menge der gewünschten Säure in Kontakt bringt, wodurch man auf übliche Weise das Salz darstellt. Die freie Base läßt sich durch In-Kontakt-Bringen der Salzform mit einer Base und Isolieren der freien Base auf übliche Weise regenerieren. Die freien Basenformen unterscheiden sich in gewissem Sinn von ihren entsprechenden Salzformen in bezug auf bestimmte physikalische Eigenschaften wie Löslichkeit in polaren Lösungsmitteln; im Rahmen der Erfindung entsprechen die Salze jedoch sonst ihren jeweiligen freien Basenformen.

Wie erwähnt werden die pharmazeutisch unbedenklichen Basenadditionssalze der Verbindungen der Formel I mit Metallen oder Aminen wie Alkalimetallen und Erdalkalimetallen oder organischen Aminen gebildet.

Bevorzugte Metalle sind Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium. Bevor- 5 zugte organische Amine sind N.N'-Dibenzylethylendiamin, Chlorprocain,

Cholin, Diethanolamin, Ethylendiamin, N-Methyl-D-glucamin und Procain.

Die Basenadditionssalze von sauren Verbindungen der Formel I werden 10 dadurch hergestellt, daß man die freie Säureform mit einer ausreichenden Menge der gewünschten Base in Kontakt bringt, wodurch man das Salz auf übliche Weise darstellt. Die freie Säure läßt sich durch In-Kontakt- Bringen der Salzform mit einer Säure und Isolieren der freien Säure auf ^ 5 übliche Weise regenerieren. Die freien Säureformen unterscheiden sich in gewissem Sinn von ihren entsprechenden Salzformen in bezug auf bestimmte physikalische Eigenschaften wie Löslichkeit in polaren Lösungsmitteln; im Rahmen der Erfindung entsprechen die Salze jedoch sonst ihren jeweiligen freien Säureformen. 20

Enthält eine Verbindung der Formel I mehr als eine Gruppe, die solche pharmazeutisch unbedenklichen Salze bilden kann, so umfaßt die Formel I auch mehrfache Salze. Zu typischen mehrfachen Salzformen zählen zum 25 Beispiel Bitartrat, Diacetat, Difumarat, Dimeglumin, Diphosphat, Dinatrium und Trihydrochlorid, was jedoch keine Einschränkung darstellen soll.

Im Hinblick auf das oben Gesagte sieht man, daß unter dem Ausdruck 3 Q "pharmazeutisch unbedenkliches Salz" im vorliegenden Zusammenhang ein Wirkstoff zu verstehen ist, der eine Verbindung der Formel I in der Form eines ihrer Salze enthält, insbesondere dann, wenn diese Salzform dem Wirkstoff im Vergleich zu der freien Form des Wirkstoffs oder irgendeiner anderen Salzform des Wirkstoffs, die früher verwendet wurde,

35 verbesserte pharmakokinetische Eigenschaften verleiht. Die pharmazeutisch unbedenkliche Salzform des Wirkstoffs kann auch diesem

Wirkstoff erst eine gewünschte pharmakokinetische Eigenschaft verleihen, über die er früher nicht verfügt hat, und kann sogar die Pharmakodynamik dieses Wirkstoffs in bezug auf seine therapeutische Wirksamkeit im

Körper positiv beeinflussen.

Erfindungsgemäße Verbindungen der Formel I können aufgrund ihrer Molekülstruktur chiral sein und können dementsprechend in verschiedenen enantiomeren Formen auftreten. Sie können daher in racemischer oder in optisch aktiver Form vorliegen.

Da sich die pharmazeutische Wirksamkeit der Racemate bzw. der Stereoisomeren der erfindungsgemäßen Verbindungen unterscheiden kann, kann es wünschenswert sein, die Enantiomere zu verwenden. In diesen Fällen kann das Endprodukt oder aber bereits die Zwischenprodukte in enantiomere Verbindungen, durch dem Fachmann bekannte chemische oder physikalische Maßnahmen, aufgetrennt oder bereits als solche bei der Synthese eingesetzt werden.

Im Falle racemischer Amine werden aus dem Gemisch durch Umsetzung mit einem optisch aktiven Trennmittel Diastereomere gebildet. Als Trennmittel eignen sich z.B. optisch aktiven Säuren, wie die R- und S-Formen von Weinsäure, Diacetylweinsäure, Dibenzoylweinsäure, Mandelsäure, Äpfelsäure, Milchsäure, geeignet N-geschützte Aminosäuren (z.B. N-Ben- zoylprolin oder N-Benzolsulfonylprolin) oder die verschiedenen optisch aktiven Camphersulfonsäuren. Vorteilhaft ist auch eine chromatographische Enantiomerentrennung mit Hilfe eines optisch aktiven Trenn- mittels (z.B. Dinitrobenzoylphenylglycin, Cellulosetriacetat oder andere

Derivate von Kohlenhydraten oder auf Kieselgel fixierte chiral derivatisierte Methacrylatpolymere). Als Laufmittel eignen sich hierfür wäßrige oder alkoholische Lösungsmittelgemische wie z.B. Hexan/Isopropanol/

Acetonitril z.B. im Verhältnis 82:15:3.

Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung der Verbindungen der Formel I und/oder ihrer physiologisch unbedenklichen Salze zur Herstellung eines Arzneimittels (pharmazeutische Zubereitung), insbesondere auf nicht-chemischem Wege. Hierbei können sie zusammen mit mindestens einem festen, flüssigen und/oder halbflüssigen Träger- oder Hilfsstoff und gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren weiteren Wirkstoffen in eine geeignete Dosierungsform gebracht werden.

10 Gegenstand der Erfindung sind ferner Arzneimittel, enthaltend mindestens eine Verbindung der Formel I und/oder ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen, sowie gegebenenfalls Träger- und/oder

^ c Hilfsstoffe.

Diese Zubereitungen können als Arzneimittel in der Human- oder Veterinärmedizin verwendet werden.

20

Pharmazeutische Formulierungen können in Form von Dosiseinheiten, die eine vorbestimmte Menge an Wirkstoff pro Dosiseinheit enthalten, dargereicht werden. Eine solche Einheit kann beispielsweise 0,5 mg bis 1 g, vorzugsweise 1 mg bis 700 mg, besonders bevorzugt 5 mg bis 100 mg

25 einer erfindungsgemäßen Verbindung enthalten, je nach dem behandelten Krankheitszustand, dem Verabreichungsweg und dem Alter, Gewicht und Zustand des Patienten, oder pharmazeutische Formulierungen können in Form von Dosiseinheiten, die eine vorbestimmte Menge an Wirkstoff pro

O0 Dosiseinheit enthalten, dargereicht werden. Bevorzugte Dosierungs- einheitsformulierungen sind solche, die eine Tagesdosis oder Teildosis, wie oben angegeben, oder einen entsprechenden Bruchteil davon eines Wirkstoffs enthalten. Weiterhin lassen sich solche pharmazeutischen

Formulierungen mit einem der im pharmazeutischen Fachgebiet allgemein

35 bekannten Verfahren herstellen.

Pharmazeutische Formulierungen lassen sich zur Verabreichung über einen beliebigen geeigneten Weg, beispielsweise auf oralem (einschließlich buccalem bzw. sublingualem), rektalem, nasalem, topischem (einschließlich buccalem, sublingualem oder transdermalem), vaginalem oder parenteralem (einschließlich subkutanem, intramuskulärem, intravenösem oder intradermalem) Wege, anpassen. Solche Formulierungen können mit allen im pharmazeutischen Fachgebiet bekannten Verfahren hergestellt werden, indem beispielsweise der 10 Wirkstoff mit dem bzw. den Trägerstoff(en) oder Hilfsstoff(en) zusammengebracht wird.

An die orale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Formulierungen .. c können als separate Einheiten, wie z.B. Kapseln oder Tabletten; Pulver oder Granulate; Lösungen oder Suspensionen in wäßrigen oder nichtwäßrigen Flüssigkeiten; eßbare Schäume oder Schaumspeisen; oder Öl- in-Wasser-Flüssigemulsionen oder Wasser-in-ÖI-Flüssigemulsionen dargereicht werden. 20

So läßt sich beispielsweise bei der oralen Verabreichung in Form einer Tablette oder Kapsel die Wirkstoffkomponente mit einem oralen, nichttoxischen und pharmazeutisch unbedenklichen inerten Trägerstoff, wie

25 z.B. Ethanol, Glyzerin, Wasser u.a. kombinieren. Pulver werden hergestellt, indem die Verbindung auf eine geeignete feine Größe zerkleinert und mit einem in ähnlicher Weise zerkleinerten pharmazeutischen Trägerstoff, wie z.B. einem eßbaren Kohlenhydrat wie beispielsweise

O0 Stärke oder Mannit vermischt wird. Ein Geschmacksstoff, Konservierungsmittel, Dispersionsmittel und Farbstoff können ebenfalls vorhanden sein.

Kapseln werden hergestellt, indem ein Pulvergemisch wie oben beschrieben hergestellt und geformte Gelatinehüllen damit gefüllt werden.

35

Gleit- und Schmiermittel wie z.B. hochdisperse Kieselsäure, Talkum,

Magnesiumstearat, Kalziumstearat oder Polyethylenglykol in Festform

können dem Pulvergemisch vor dem Füllvorgang zugesetzt werden. Ein Sprengmittel oder Lösungsvermittler, wie z.B. Agar-Agar, Kalziumcarbonat oder Natriumcarbonat, kann ebenfalls zugesetzt werden, um die Verfügbarkeit des Medikaments nach Einnahme der Kapsel zu verbessern.

Außerdem können, falls gewünscht oder notwendig, geeignete Bindungs-, Schmier- und Sprengmittel sowie Farbstoffe ebenfalls in das Gemisch eingearbeitet werden. Zu den geeigneten Bindemitteln gehören Stärke, Gelatine, natürliche Zucker, wie z.B. Glukose oder Beta-Lactose, Süßstoffe aus Mais, natürliche und synthetische Gummi, wie z.B. Akazia, Traganth oder Natriumalginat, Carboxymethylzellulose, Polyethylenglykol, Wachse, u.a. Zu den in diesen Dosierungsformen verwendeten Schmier- mittein gehören Natriumoleat, Natriumstearat, Magnesiumstearat, Natrium- benzoat, Natriumacetat, Natriumchlorid u.a. Zu den Sprengmitteln gehören, ohne darauf beschränkt zu sein, Stärke, Methylzellulose, Agar, Bentonit, Xanthangummi u.a. Die Tabletten werden formuliert, indem beispielsweise ein Pulvergemisch hergestellt, granuliert oder trocken- verpreßt wird, ein Schmiermittel und ein Sprengmittel zugegeben werden und das Ganze zu Tabletten verpreßt wird. Ein Pulvergemisch wird hergestellt, indem die in geeigneter Weise zerkleinerte Verbindung mit einem Verdünnungsmittel oder einer Base, wie oben beschrieben, und gegebenenfalls mit einem Bindemittel, wie z.B. Carboxymethylzellulose, einem Alginat, Gelatine oder Polyvinylpyrrolidon, einem Lösungsverlang- s. samer, wie z.B. Paraffin, einem Resorptionsbeschleuniger, wie z.B. einem quaternären Salz und/oder einem Absorptionsmittel, wie z.B. Bentonit, Kaolin oder Dikalziumphosphat, vermischt wird. Das Pulvergemisch läßt sich granulieren, indem es mit einem Bindemittel, wie z.B. Sirup, Stärkepaste, Acadia-Schleim oder Lösungen aus Zellulose- oder Polymer- materialen benetzt und durch ein Sieb gepreßt wird. Als Alternative zur

Granulierung kann man das Pulvergemisch durch eine Tablettiermaschine laufen lassen, wobei ungleichmäßig geformte Klumpen entstehen, die in

Granulate aufgebrochen werden. Die Granulate können mittels Zugabe

von Stearinsäure, einem Stearatsalz, Talkum oder Mineralöl gefettet werden, um ein Kleben an den Tablettengußformen zu verhindern. Das gefettete Gemisch wird dann zu Tabletten verpreßt. Die Wirkstoffe können auch mit einem freifließenden inerten Trägerstoff kombiniert und dann ohne Durchführung der Granulierungs- oder Trockenverpressungsschritte direkt zu Tabletten verpreßt werden. Eine durchsichtige oder undurchsichtige Schutzschicht, bestehend aus einer Versiegelung aus Schellack, einer Schicht aus Zucker oder Polymermaterial und einer Glanzschicht aus 10 Wachs, kann vorhanden sein. Diesen Beschichtungen können Farbstoffe zugesetzt werden, um zwischen unterschiedlichen Dosierungseinheiten unterscheiden zu können.

«15 Orale Flüssigkeiten, wie z.B. Lösung, Sirupe und Elixiere, können in Form von Dosierungseinheiten hergestellt werden, so daß eine gegebene Quantität eine vorgegebene Menge der Verbindungen enthält. Sirupe lassen sich herstellen, indem die Verbindungen in einer wäßrigen Lösung mit geeignetem Geschmack gelöst werden, während Elixiere unter

20

Verwendung eines nichttoxischen alkoholischen Vehikels hergestellt werden. Suspensionen können durch Dispersion der Verbindungen in einem nichttoxischen Vehikel formuliert werden. Lösungsvermittler und Emulgiermittel, wie z.B. ethoxylierte Isostearylalkohole und Polyoxy- 25 ethylensorbitolether, Konservierungsmittel, Geschmackszusätze, wie z.B. Pfefferminzöl oder natürliche Süßstoffe oder Saccharin oder andere künstliche Süßstoffe, u.a. können ebenfalls zugegeben werden.

O0 Die Dosierungseinheitsformulierungen für die orale Verabreichung können gegebenenfalls in Mikrokapseln eingeschlossen werden. Die Formulierung läßt sich auch so herstellen, daß die Freisetzung verlängert oder retardiert wird, wie beispielsweise durch Beschichtung oder Einbettung von partikulärem Material in Polymere, Wachs u.a. 35

Die Verbindungen der Formel I sowie Salze, Solvate und physiologisch funktionelle Derivate davon sowie die anderen Wirkstoffe lassen sich auch in Form von Liposomenzuführsystemen, wie z.B. kleinen unilamellaren

Vesikeln, großen unilamellaren Vesikeln und multilamellaren Vesikeln, 5 verabreichen. Liposomen können aus verschiedenen Phospholipiden, wie z.B. Cholesterin, Stearylamin oder Phosphatidylcholinen, gebildet werden.

Die Verbindungen der Formel I sowie die Salze, Solvate und physiologisch 10 funktionellen Derivate davon sowie die anderen Wirkstoffe können auch unter Verwendung monoklonaler Antikörper als individuelle Träger, an die die Verbindungsmoleküle gekoppelt werden, zugeführt werden. Die Verbindungen können auch mit löslichen Polymeren als zielgerichtete ^ c Arzneistoffträger gekoppelt werden. Solche Polymere können Polyvinyl- pyrrolidon, Pyran-Copolymer, Polyhydroxypropylmethacrylamidphenol, Polyhydroxyethylaspartamidphenol oder Polyethylenoxidpolylysin, substituiert mit Palmitoylresten, umfassen. Weiterhin können die

Verbindungen an eine Klasse von biologisch abbaubaren Polymeren, die

20 zur Erzielung einer kontrollierten Freisetzung eines Arzneistoffs geeignet sind, z.B. Polymilchsäure, Polyepsilon-Caprolacton, Polyhydroxybutter- säure, Polyorthoester, Polyacetale, Polydihydroxypyrane, Polycyano- acrylate und quervemetzte oder amphipatische Blockcopolymere von 25 Hydrogelen, gekoppelt sein.

An die transdermale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Formulierungen können als eigenständige Pflaster für längeren, engen 30 Kontakt mit der Epidermis des Empfängers dargereicht werden. So kann beispielsweise der Wirkstoff aus dem Pflaster mittels lontophorese zugeführt werden, wie in Pharmaceutical Research, 3(6), 318 (1986) allgemein beschrieben.

35

An die topische Verabreichung angepaßte pharmazeutische Verbindungen können als Salben, Cremes, Suspensionen, Lotionen, Pulver, Lösungen, Pasten, Gele, Sprays, Aerosole oder Öle formuliert sein.

Für Behandlungen des Auges oder anderer äußerer Gewebe, z.B. Mund und Haut, werden die Formulierungen vorzugsweise als topische Salbe oder Creme appliziert. Bei Formulierung zu einer Salbe kann der Wirkstoff entweder mit einer paraffinischen oder einer mit Wasser mischbaren Cremebasis eingesetzt werden. Alternativ kann der Wirkstoff zu einer

Creme mit einer Öl-in-Wasser-Cremebasis oder einer Wasser-in-ÖI-Basis formuliert werden.

Zu den an die topische Applikation am Auge angepaßten pharmazeutischen Formulierungen gehören Augentropfen, wobei der Wirkstoff in einem geeigneten Träger, insbesondere einem wäßrigen Lösungsmittel, gelöst oder suspendiert ist.

An die topische Applikation im Mund angepaßte pharmazeutische

Formulierungen umfassen Lutschtabletten, Pastillen und Mundspülmittel.

An die rektale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Formulierungen können in Form von Zäpfchen oder Einlaufen dargereicht werden.

An die nasale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Formulierungen, in denen die Trägersubstanz ein Feststoff ist, enthalten ein grobes Pulver mit einer Teilchengröße beispielsweise im Bereich von 20-500

Mikrometern, das in der Art und Weise, wie Schnupftabak aufgenommen wird, verabreicht wird, d.h. durch Schnellinhalation über die Nasenwege aus einem dicht an die Nase gehaltenen Behälter mit dem Pulver.

Geeignete Formulierungen zur Verabreichung als Nasenspray oder

Nasentropfen mit einer Flüssigkeit als Trägersubstanz umfassen Wirkstofflösungen in Wasser oder Öl.

An die Verabreichung durch Inhalation angepaßte pharmazeutische Formulierungen umfassen feinpartikuläre Stäube oder Nebel, die mittels verschiedener Arten von unter Druck stehenden Dosierspendern mit Aerosolen, Verneblern oder Insufflatoren erzeugt werden können.

An die vaginale Verabreichung angepaßte pharmazeutische

Formulierungen können als Pessare, Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schäume oder Sprayformulierungen dargereicht werden.

Zu den an die parenterale Verabreichung angepaßten pharmazeutischen Formulierungen gehören wäßrige und nichtwäßrige sterile Injektionslösungen, die Antioxidantien, Puffer, Bakteriostatika und Solute, durch die die Formulierung isotonisch mit dem Blut des zu behandelnden

Empfängers gemacht wird, enthalten; sowie wäßrige und nichtwäßrige sterile Suspensionen, die Suspensionsmittel und Verdicker enthalten können. Die Formulierungen können in Einzeldosis- oder Mehrfachdosisbehältern, z.B. versiegelten Ampullen und Fläschchen, dargereicht und in gefriergetrocknetem (lyophilisiertem) Zustand gelagert werden, so daß nur die Zugabe der sterilen Trägerflüssigkeit, z.B. Wasser für Injektionszwecke, unmittelbar vor Gebrauch erforderlich ist. Rezepturmäßig hergestellte Injektionslösungen und Suspensionen können aus sterilen Pulvern, Granulaten und Tabletten hergestellt werden.

Es versteht sich, daß die Formulierungen neben den obigen besonders erwähnten Bestandteilen andere im Fachgebiet übliche Mittel mit Bezug auf die jeweilige Art der Formulierung enthalten können; so können beispielsweise für die orale Verabreichung geeignete Formulierungen

Geschmacksstoffe enthalten.

Eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung der Formel I sowie des anderen Wirkstoffs hängt von einer Reihe von Faktoren ab, einschließlich z.B. dem Alter und Gewicht des Tiers, dem exakten Krankheitszustand, der der Behandlung bedarf, sowie seines Schweregrads, der 5

Beschaffenheit der Formulierung sowie dem Verabreichungsweg, und wird letztendlich von dem behandelnden Arzt bzw. Tierarzt festgelegt. Jedoch liegt eine wirksame Menge einer Verbindung im allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 100 mg/kg Körpergewicht des Empfängers (Säugers) pro Tag

10 und besonders typisch im Bereich von 1 bis 10 mg/kg Körpergewicht pro Tag. Somit läge für einen 70 kg schweren erwachsenen Säuger die tatsächliche Menge pro Tag für gewöhnlich zwischen 70 und 700 mg, wobei diese Menge als Einzeldosis pro Tag oder üblicher in einer Reihe

* c von Teildosen (wie z.B. zwei, drei, vier, fünf oder sechs) pro Tag gegeben werden kann, so daß die Gesamttagesdosis die gleiche ist. Eine wirksame Menge eines Salzes oder Solvats oder eines physiologisch funktionellen Derivats davon kann als Anteil der wirksamen Menge der Verbindung per se bestimmt werden. 20

Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung von Verbindungen der Formel I 1 in Kombination mit mindestens einem weiteren Arzneimittelwirkstoff, vorzugsweise zur Behandlung des Typ 1 und Typ 2 Diabetes, 25 insbesondere zur Blutzuckersenkung.

Als weitere Wirkstoffe für die Kombinationspräparate sind geeignet:

Alle Antidiabetika, die in der Roten Liste 2001 , Kapitel 12 genannt sind.

30

Sie können mit den erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I insbesondere zur synergistischen Wirkungsverbesserung kombiniert werden. Die Verabreichung der Wirkstoffkombination kann entweder durch getrennte Gabe der Wirkstoffe an den Patienten oder in Form von 35 Kombinationspräparaten, worin mehrere Wirkstoffe in einer pharmazeutischen Zubereitung vorliegen, erfolgen. Die meisten der

nachfolgend aufgeführten Wirkstoffe sind in USP Dictionary of USAN and International Drug Names, US Pharmacopeia, Rockville 2001 , offenbart. Antidiabetika umfassen Insulin und Insulinderivate, wie z.B. Lantus ® (siehe www.lantus.com) oder HMR 1964, schnell wirkende Insuline (siehe US 6,221 ,633), GLP-1 -Derivate wie z.B. diejenigen die in WO 98/08871 von Novo Nordisk A/S offenbart wurden, sowie oral wirksame hypoglykämische Wirkstoffe.

Die oral wirksamen hypoglykämischen Wirkstoffe umfassen vorzugsweise Sulphonylhamstoffe, Biguanidine, Meglitinide, Oxadiazolidindione, Thiazolidindione, Glukosidase-Inhibitoren, Glukagon-Antagonisten, GLP- 1-Agonisten, Kaliumkanalöffner, wie z.B. diejenigen, die in WO 97/26265 und WO 99/03861 von Novo Nordisk A/S offenbart wurden, Insulin-

^ 5 Sensitizer, Inhibitoren von Leberenzymen, die an der Stimulation der

Glukoneogenese und/oder Glycogenolyse beteiligt sind, Modulatoren der Glukoseaufnahme, den Fettstoffwechsel verändernde Verbindungen wie antihyperlipidämische Wirkstoffe und antilipidämische Wirkstoffe,

20 Verbindungen, die die Nahrungsmitteleinnahme verringern, PPAR- und

PXR-Agonisten und Wirkstoffe, die auf den ATP-abhängigen Kaliumkanal der Betazellen wirken.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der 25 Formel I in Kombination mit einem HMGCoA-Reduktase Inhibitor wie

Simvastatin, Fluvastatin, Pravastatin, Lovastatin, Atorvastatin, Cerivastatin, Rosuvastatin verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der ^ Formel I in Kombination mit einem Cholesterinresorptionsinhibitor, wie z.B. Ezetimibe, Tiqueside, Pamaqueside, verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der

Formel I in Kombination mit einem PPAR gamma Agonist, wie z.B.

35

Rosiglitazon, Pioglitazon, JTT- 501 , Gl 262570, verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit PPAR alpha Agonist, wie z.B. GW 9578, GW 7647, verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der

Formel I in Kombination mit einem gemischten PPAR alpha/gamma Agonisten, wie z.B. GW 1536, AVE 8042, AVE 8134, AVE 0847, AVE 0897 oder wie in WO 00/64888, WO 00/64876, WO 03/20269 beschrieben, verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit einem Fihrat, wie z.B. Fenofibrat, Clofibrat, Bezafibrat, verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit einem MTP-Inhibitor, wie z.B. Implitapide, BMS-201038, R-103757, verabreicht. Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit Gallensäureresorptionsinhibitor (siehe z.B. US 6,245,744 oder US 6,221 , 897), wie z.B. HMR 1741 , verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit einem CETP-Inhibitor, wie z.B. JTT-705, verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit einem polymeren Gallensäureadsorber, wie z.B. Cholestyramin, Colesevelam, verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der

Formel I in Kombination mit einem LDL-Rezeptorinducer (siehe US 6,342,512) , wie z.B. HMR1171 , HMR1586, verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit einem ACAT-Inhibitor, wie z.B. Avasimibe, verabreicht.

5 Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der

Formel I in Kombination mit einem Antioxidans, wie z.B. OPC-14117, verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der 10 Formel I in Kombination mit einem Lipoprotein-Lipase Inhibitor, wie z.B. NO-1886, verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit einem ATP-Citrat-Lyase Inhibitor, wie z.B. SB- 1 5 204990, verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit einem Squalen Synthetase Inhibitor, wie z.B.

BMS-188494, verabreicht. Bei einer Ausführungsform der Erfindung

20 werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit einem

Lipoprotein(a) antagonist, wie z.B. CI-1027 oder Nicotinsäure, verabreicht. Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit einem Lipase Inhibitor, wie z.B. Orlistat, 25 verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit Insulin verabreicht.

Bei einer Ausführungsform werden die Verbindungen der Formel I in

OU

Kombination mit einem Sulphonylharnstoff, wie z.B. Tolbutamid, Glibenclamid, Glipizid oder Glimepirid verabreicht.

Bei einer Ausführungsform werden die Verbindungen der Formel I in 35 Kombination mit einem Biguanid, wie z.B. Metformin, verabreicht.

Bei einer anderen Ausführungsform werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit einem Meglitinid, wie z.B. Repaglinid, verabreicht.

Bei einer Ausführungsform werden die Verbindungen der Formel I in 5 Kombination mit einem Thiazolidindion, wie z.B. Troglitazon, Ciglitazon,

Pioglitazon, Rosiglitazon oder den in WO 97/41097 von Dr. Reddy's Research Foundation offenbarten Verbindungen, insbesondere 5-[[4-[(3,4- Dihydro-3-methyl-4-oxo-2-chinazolinylmethoxy]phenyl]methyl]- 2,4- thiazolidindion, verabreicht. 10

Bei einer Ausführungsform werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit einem α-Glukosidase-lnhibitor, wie z.B. Miglitol oder Acarbose, verabreicht.

^ ^ Bei einer Ausführungsform werden die Verbindungen der Formel I in

Kombination mit einem Wirkstoff verabreicht, der auf den ATP-abhängigen Kaliumkanal der Betazellen wirkt, wie z.B. Tolbutamid, Glibenclamid, Glipizid, Glimepirid oder Repaglinid.

20

Bei einer Ausführungsform werden die Verbindungen der Formel I in

Kombination mit mehr als einer der vorstehend genannten Verbindungen, z.B. in Kombination mit einem Sulphonylhamstoff und Metformin, einem Sulphonylhamstoff und Acarbose, Repaglinid und Metformin, Insulin und 25 einem Sulphonylhamstoff, Insulin und Metformin, Insulin und Troglitazon, Insulin und Lovastatin, etc. verabreicht.

Bei einer weiteren Ausführungsform werden die Verbindungen der Formel I in Kombination mit CART-Modulatoren (siehe "Cocaine-amphetamine-

30 regulated transcript influences energy metabolism, anxiety and gastric emptying in mice" Asakawa, A 1 et al., M.:Hormone and Metabolie Research (2001), 33(9), 554-558), NPY-Antagonisten z.B. Naphthalin-1- sulfonsäure {4-[(4- amino-quinazolin-2-ylamino)-methyl]-cyclohexylmethyl}-

35 amid; hydrochlorid (CGP 71683A)), MC4-Agonisten (z.B. 1-Amino-1 ,2,3,4- tetrahydro-naphthalin-2-carbonsäure [2-(3a-benzyl-2-methyl-3-oxo-

2,3,3a,4,6,7-hexahydro-pyrazolo[4,3-c]pyridin-5-yl)-1-(4-chl oro-phenyl)-2- oxo-ethyl]amid; (WO 01/91752)), Orexin-Antagonisten (z.B. 1 -(2-Methyl- benzoxazol-6-yl)-3-[1 ,5]naphthyridin-4-yl-harnstoff; hydrochloride (SB-

334867-A)), H3-Agonisten (3-Cyclohexyl-1-(4,4-dimethyl-1 ,4,6,7- tetrahydro-imidazo[4,5-c]pyridin-5-yl)-propan-1-on Oxalsäuresalz (WO 00/ 63208)); TNF-Agonisten, CRF-Antagonisten (z.B. [2-Methyl-9-(2,4,6- trimethyl-phenyl)-9H-1 ,3,9-triaza-fluoren-4-yl]-dipropyl-amin (WO 00/66585)), CRF BP-Antagonisten (z.B. Urocortin), Urocortin-Agonisten, ß3-Agonisten (z.B.1-(4-Chloro-3-methanesulfonylmethyl-phenyl)-2-[2-(2,3- dimethyl-1 H-indol-6-yloxy)ethylamino]-ethanol; hydrochloride (WO 01/83451)), MSH (Melanocyt-stimulierendes Hormon)-Agonisten, CCK-A Agonisten (z.B. {2-[4-(4-Chloro-2,5-dimethoxy-phenyl)-5-(2-cyclohexyl- ethyl)-thiazol-2-ylcarbamoyl]-5,7-dimethyl-indol-1-yl}-essig säure

Trifluoressigsäuresalz (WO 99/15525)); Serotonin-Wiederaufnahme- Inhibitoren (z.B. Dexfenfluramine), gemischte Serotonin- und noradrenerge Verbindungen (z.B. WO 10 00/71549), 5HT-Agonisten z.B. 1-(3-Ethyl- benzofuran-7-yl)-piperazin Oxalsäuresalz (WO 01/09111), Bombesin-

Agonisten, Galanin- Antagonisten, Wachstumshormon (z.B. humanes

Wachstumshormon), Wachstumshormon freisetzende Verbindungen (6- Benzyloxy-1~(2-diisopropylamino-ethylcarbamoyl)-3,4-dihydro- 1 H- isochinolin-2-carbonsäure-tert-butylester (WO 01/85695)), TRH-Agonisten (siehe z.B. EP 0 462 884) entkoppelnde Protein 2- oder 3-Modulatoren, Leptinagonisten (siehe z.B. Lee, Daniel W.; Leinung, Matthew C; Rozhavskaya-Arena, Marina; Grasso, Patricia. Leptin agonists as a Potential approach to the treatment of obesity, Drugs of the Future (2001), 26(9), 873-881), DA-Agonisten (Bromocriptin, Doprexin), Lipase/Amylase- Inhibitoren (z.B. WO 00/40569), PPAR-Modulatoren (z.B. WO 00/78312), RXR-Modulatoren oder TR-ß-Agonisten verabreicht.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der weitere Wirkstoff Leptin; siehe z.B. "Perspectives in the therapeutic use of leptin", Salvador, Javier;

Gomez Ambrosi, Javier; Fruhbeck, Gema, Expert Opinion on Pharmacotherapy (2001), 2(10), 1615-1622.

Bei einer Ausführungsform ist der weitere Wirkstoff Dexamphatamin oder 5 Amphetamin.

Bei einer Ausführungsform ist der weitere Wirkstoff Fenfluramin oder Dexfenfluramin.

Bei noch einer Ausführungsform ist der weitere Wirkstoff Sibutramin.

Bei einer Ausführungsform ist der weitere Wirkstoff Orlistat.

Bei einer Ausführungsform ist der weitere Wirkstoff Mazindol oder

Phentermin.

15

Bei einer Ausführungsform werden die Verbindungen der Formel I in

Kombination mit Ballaststoffen, vorzugsweise unlöslichen Ballaststoffen (siehe z.B. Carob/ Caromax ® (Zunft H J; et al., Carob pulp preparation for treatment of hypercholesterolemia, ADVANCES IN THERAPY (2001 Sep-

20

Oct), 18(5), 230-6.) Caromax ist ein Carob enthaltendes Produkt der Fa.

Nutrinova, Nutrition Specialties & Food Ingredients GmbH, Industriepark Höchst, 65926 Frankfurt / Main)) verabreicht. Die Kombination mit Caromax ® kann in einer Zubereitung erfolgen, oder durch getrennte Gabe 25 von Verbindungen der Formel I und Caromax ® . Caromax ® kann dabei auch in Form von Lebensmitteln, wie z.B. in Backwaren oder Müsliriegeln, verabreicht werden.

Es versteht sich, daß jede geeignete Kombination der erfindungsgemäßen

Of]

Verbindungen mit einer oder mehreren der vorstehend genannten Verbindungen und wahlweise einer oder mehreren weiteren pharmakologisch wirksamen Substanzen als unter den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung fallend angesehen wird. 35

Gegenstand der Erfindung ist auch ein Set (Kit), bestehend aus getrennten

Packungen von

(a) einer wirksamen Menge an einer Verbindung der Formel I und/oder ihrer pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen, und

(b) einer wirksamen Menge eines weiteren Arzneimittelwirkstoffs.

Das Set enthält geeignete Behälter, wie Schachteln oder Kartons, individuelle Flaschen, Beutel oder Ampullen. Das Set kann z.B. separate Ampullen enthalten, in denen jeweils eine wirksame Menge an einer Verbindung der Formel I und/oder ihrer pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen, und einer wirksamen Menge eines weiteren Arzneimittelwirkstoffs gelöst oder in lyophilisierter Form vorliegt.

Die Verbindungen können auf ihre SGLT-Hemmeigenschaften mittels BHK-Zellen getestet werden, die SGLT1 und SGLT2 exprimieren. Die Herstellung der Zellen und die Untersuchung kann wie nachstehend beschrieben durchgeführt werden.

Konstruktion und Expression von SGLT1 in BHK-Zellen

Zur Konstruktion des SGLT1 -Expressionsvektors (KL225) wurde das SLC5A1-Gen (homolog zu NM_000343) aus einer cDNA-Bank mittels Standard-PCR-Technologie amplifiziert und über Nhel/Xhol-Stellen in den pcDNA3.1 -Expressionsvektor (Invitrogen) kloniert, welcher Neomycin als

5 011875

- 35 -

Selektionsmarker enthielt. Bei diesem Vektor verwendet die Transkription den Enhancer/Promotor des Cytomegalievirus beim Menschen.

Der fertige Vektor KL225 wurde zusammen mit einem zusätzlichen Vektor, der ein Dihydrofolatreduktase-Gen als Selektionsmarker enthielt, in Zellen eingebracht. Die Transfektion in BHK21 -Zellen (ATCC CCL-10), gezüchtet in DMEM-Medium (GIBCO/ BRL), angereichert mit 10% fötalem Kälberserum (FCS) und 20 mM Glutamin, erfolgte mit Calciumphosphat- Transfektionen gemäß Graham, F. L. und van der Ebb, AJ. (1973),

Virology 52: 456 mit 5 - 20 μg ungeschnittenen Plasmiden für 10 7 Zellen. Stabile Transfektanten wurden in Medium selektiert, das 1 mg/ml G418 (GIBCO/BRL) und 20 - 5000 nM Methotrexat als Endkonzentration enthielt, wobei nur Zellen, die das Neomycin-Gen exprimierten und das dhfr-Gen überexprimierten, wachsen konnten. Nach 2 - 3 Wochen Wachstum wurden die Zellen kloniert (0,5 Zellen/Vertiefung) und die Klone in Radioaktivitäts-Aufnahme-Tests auf SGLT-Expression untersucht.

Konstruktion und Expression von SGLT2 in BHK-Zellen

Zur Konstruktion des SGLT2-Expressionsvektors (KL224) wurde das SLC5A2-Gen (homolog zu NM_003041) aus einer cDNA-Bank mittels Standard-PCR-Technologie amplifiziert und über Nhel/Xhol-Stellen in PCI- neo Expressionsvektor (Promega) kloniert, der Neomycin als

Selektionsmarker enthielt. In diesem Vektor verwendet die Transkription den Enhancer/Promotor des Cytomegalie-Virus beim Menschen und das Polyadenylierungssignal von SV40. Der fertige Vektor KL224 wurde zusammen mit einem zusätzlichen Vektor, der ein Dihydrofolatreduktase-Gen als Selektionsmarker enthielt, in Zellen eingebracht. Die Transfektion in BHK21 -Zellen (ATCC CCL-10), gezüchtet in DMEM-Medium (GIBCO/ BRL), angereichert mit 10% fötalem

Kälberserum (FCS) und 20 mM Glutamin, erfolgte mit Calciumphosphat-

Transfektionen gemäß Graham, F. L. und van der Ebb, AJ. (1973),

75

- 36 -

Virology 52: 456 mit 5 - 20 μg ungeschnittenen Plasmiden für 10 7 Zellen. Stabile Transfektanten wurden in Medium selektiert, das 1 mg/ml G418 (GIBCO/BRL) und 20 - 5000 nM Methotrexat als Endkonzentration enthielt, wobei nur Zellen, die das Neomycin-Gen exprimierten und das dhfr-Gen überexprimierten, wachsen konnten. Nach 2 - 3 Wochen Wachstum wurden die Zellen kloniert (0,5 Zellen/Vertiefung) und die Klone in Radioaktivitäts-Aufnahme-Tests auf SGLT-Expression untersucht.

Verfahren zur Messung der SGLT1/2-Aktivität

Prinzipiell wurde die Aufnahme von 14 C-α-Methyl-D-glucopyranosid (AMG) beispielsweise in Xenopus-Oozyten, denen die entsprechende cRNA injiziert wurde, beschrieben (beispielsweise Wen-Sen Lee et al. (1994), J. Biol. Chem. 269, 12032-12039; Guofeng You et al. (1995), J. Biol. Chem. 270, 29365-29371).

Ein in 96 Vertiefungen durchgeführter Test auf Zellbasis wurde entwickelt und an die HTS-Anforderungen angepasst:

BHK-Zellen (transfiziert mit SGLT1 oder SGLT2) wurden in

Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen (Cultureplates, Perkin Eimer) überimpft. Nach mindestens 24 Std. wurde das Medium enternt und die Zellschicht wurde mit Testpuffer (140 mM NaCI, 2 mM KCl, 1 mM CaCI 2 , 1 mM MgCI 2 , 10 mM HEPES, 5 mM Tris, mit 1 M KOH auf pH-Wert 7,4 eingestellt) gewaschen. Nach Zugabe von 40 μl Testpuffer 50 μl AMG (50 μM für SGLT1 bzw. 2 mM für SGLT2) in Gegenwart oder Abwesenheit von Verbindungen wurden die Zellen in einem Gesamtvolumen von 100 μl bei 37°C für 90 min. inkubiert. Der Überstand wurde abgesaugt und verworfen. Die Zellen wurden gewaschen und durch Zugabe von 50 μl Wasser lysiert. Nach 10 min bei Raumtemperatur wurden 200 μl Micrsoscint 40 (Perkin Eimer) hinzu gefügt. Die Radioaktivität wurde in einem Topcount Mikroplatten-Szintillationszähler (Perkin Eimer) gezählt. Die unspezifische

Aufnahme wurde in natriumfreiem Testpuffer (266 mM Saccharose, 2 mM

KCI, 1 mM CaCI 2 , 1 mM MgCI 2 , 10 mM HEPES, 5 mM Tris, mit 1 M KOH auf pH-Wert 7,4 eingestellt) bestimmt.

Vor- und nachstehend sind alle Temperaturen in 0 C angegeben. In den nachfolgenden Beispielen bedeutet "übliche Aufarbeitung": Man gibt, falls erforderlich, Wasser hinzu, stellt, falls erforderlich, je nach Konstitution des

Endprodukts auf pH-Werte zwischen 2 und 10 ein, extrahiert mit

Ethylacetat oder Dichlormethan, trennt ab, trocknet die organische Phase über Natriumsulfat, dampft ein und reinigt durch Chromatographie an

Kieselgel und /oder durch Kristallisation. Rf-Werte an Kieselgel; Laufmittel:

Ethylacetat/Methanol 9:1.

Massenspektrometrie (MS): El (Elektronenstoß-Ionisation) M + FAB (Fast Atom Bombardment) (M+H) +

ESI (Electrospray lonization) (M+H) + (wenn nichts anderes angegeben)

Beispiel 1

Die Herstellung von 4-Ethyl-1-[2-((2S,3R I 4S,5S,6R)-3,4,5-trihydroxy-6- hydroxymethyl-tetrahydro-pyran-2-yloxy)-benzyl]-1 H-pyridin-2-on ("1 ") erfolgt analog nachstehendem Schema:

1. 4,25 g (0,035 mol) Ethyl-Pyridon Ia (hergestellt analog der beschrieben Methylverbindung in Chem. Ber. 1924, 57, 794), gelöst in 50 ml_ DMF, werden mit 4,26 g (0,038 mol) Kalium-terf-butylat versetzt und 30 Minuten bei RT gerührt. Anschließend werden 5,95 g (0,038 mol) 2- Methoxybenzylchlorid 2a langsam zugetropft und 18 h bei RT gerührt. Danach wird wie üblich aufgearbeitet und man erhält so 7,5 g (89%) Methoxy-Benzyl-Pyridon 3a als Rohprodukt; MS-EI (M + ) = 243.

2. 7,5 g (0,031 mol) Methoxy-Benzyl-Pyridon 3a werden in 150 mL DCM gelöst, auf 5 0 C gekühlt, unter Rühren werden 14,63 mL (0,154 mol) Bortribromid, gelöst in 50 mL DCM, zugetropft und anschließend 18 h bei RT gerührt. Danach wird wie üblich aufgearbeitet und man erhält so 6,73 g (95%) Hydroxy-Benzyl-Pyridon 4a als ein Öl; MS-EI (M + ) = 229.

3. 5,0 g (0,022 mol) Hydroxy-Benzyl-Pyridon 4a, 18,1 g (0,044 mol) D- (+) alpha-Acetobromglucose 5a, 1 ,37 g (4,4 mmol) Benzyltributyl- ammoniumchlorid und 15,2 g (0,1 mol) Kaliumcarbonat werden in 250 mL Chloroform 2 Tage unter Stickstoff bei RT gerührt. Danach wird wie üblich

aufgearbeitet und man erhält so 2,48 g (20%) Tetraacetat 6a; MS-EI (M + ) = 559.

4. 1 ,0 g (1 ,8 mmol) Tetraacetat 6a werden in 30 mL Methanol gelöst, auf 5 0 C abgekühlt und 30 min mit Ammoniak begast. Anschließend wird 18 h bei RT nachgerührt. Danach wird wie üblich aufgearbeitet und man erhält so 505 mg (72%) "1", F. 174°; MS-EI (M + ) = 391.

Analog erhält man die nachstehenden Verbindungen

Die nachfolgenden Beispiele betreffen pharmazeutische Zubereitungen:

Beispiel A: Injektionsgläser

5

Eine Lösung von 100 g eines Wirkstoffes der Formel I und 5 g Dinatrium- hydrogenphosphat wird in 3 I zweifach destilliertem Wasser mit 2 n Salzsäure auf pH 6,5 eingestellt, steril filtriert, in Injektionsgläser abgefüllt, unter sterilen Bedingungen lyophilisiert und steril verschlossen. Jedes In- 10 jektionsglas enthält 5 mg Wirkstoff.

Beispiel B: Suppositorien

- j g Man schmilzt ein Gemisch von 20 g eines Wirkstoffes der Formel I mit 100 g Sojalecithin und 1400 g Kakaobutter, gießt in Formen und läßt erkalten. Jedes Suppositorium enthält 20 mg Wirkstoff.

Beispiel C: Lösung

20

Man bereitet eine Lösung aus 1 g eines Wirkstoffes der Formel I 1 9,38 g NaH 2 PO 4 • 2 H 2 O, 28,48 g Na 2 HPO 4 • 12 H 2 O und 0,1 g Benzalkonium- chlorid in 940 ml zweifach destilliertem Wasser. Man stellt auf pH 6,8 ein, 25 füllt auf 1 I auf und sterilisiert durch Bestrahlung. Diese Lösung kann in Form von Augentropfen verwendet werden.

Beispiel D: Salbe

30

Man mischt 500 mg eines Wirkstoffes der Formel I mit 99,5 g Vaseline unter aseptischen Bedingungen.

35

Beispiel E: Tabletten

Ein Gemisch von 1 kg Wirkstoff der Formel I, 4 kg Lactose, 1 ,2 kg Kartoffelstärke, 0,2 kg Talk und 0,1 kg Magnesiumstearat wird in üblicher

Weise zu Tabletten verpreßt, derart, daß jede Tablette 10 mg Wirkstoff enthält.

Beispiel F: Dragees

Analog Beispiel E werden Tabletten gepreßt, die anschließend in üblicher Weise mit einem Überzug aus Saccharose, Kartoffelstärke, Talk, Tragant und Farbstoff überzogen werden.

Beispiel G: Kapseln

2 kg Wirkstoff der Formel I werden in üblicher Weise in Hartgelatinekapseln gefüllt, so daß jede Kapsel 20 mg des Wirkstoffs enthält.

Beispiel H: Ampullen

Eine Lösung von 1 kg Wirkstoff der Formel I in 60 I zweifach destilliertem Wasser wird steril filtriert, in Ampullen abgefüllt, unter sterilen Bedingungen lyophilisiert und steril verschlossen. Jede Ampulle enthält 10 mg Wirkstoff.