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Patent Searching and Data


Title:
TEXTILE ELEMENTS IN VEHICLE COMPOSITE GLASS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/212205
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a vehicle composite glass (5) comprising an outer pane (1), an inner pane (2), at least one polymer intermediate layer (3) which is arranged between the outer pane (1) and the inner pane (2), and a textile film (4) which comprises a textile in a plastic matrix. The textile film (4) is adhered onto a sub-region of the outer pane (1) or the inner pane (2) of the vehicle composite glass or is laminated in a sub-region between the polymer intermediate layer (3) and the outer pane (1) or the inner pane (2). The vehicle composite glass according to the invention has a pleasing design while simultaneously exhibiting an increased mechanical rigidity. The textile film can also be used as a screen so that the otherwise conventional black imprint is not required.

Inventors:
LAKSHMANAN MARTIN (DE)
GARCIA ORIANE (FR)
WOLF JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/059910
Publication Date:
October 22, 2020
Filing Date:
April 07, 2020
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
International Classes:
B32B17/10; B32B7/12
Foreign References:
US20130299856A12013-11-14
US20150165751A12015-06-18
US3953630A1976-04-27
DE102013003456A12014-09-04
Attorney, Agent or Firm:
HERMANNS, Ellen (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Fahrzeug-Verbundglas (5), umfassend eine Außenscheibe (1), eine Innenscheibe (2), mindestens eine polymere Zwischenschicht (3), die zwischen der Außenscheibe (1) und der Innenscheibe (2) angeordnet ist, und eine Textilfolie (4), die ein farbiges oder gefärbtes Textil in einer Kunststoffmatrix umfasst, wobei die Textilfolie (4) auf einem Teilbereich der Außenscheibe (1) oder der Innenscheibe (2) des Fahrzeug-Verbundglases (5) aufgeklebt ist oder in einem Teilbereich zwischen der polymeren Zwischenschicht (3) und der Außenscheibe (1) oder der Innenscheibe (2) einlaminiert ist.

2. Fahrzeug-Verbundglas (5) nach Anspruch 1 , wobei das Textil aus anorganischen oder organischen Fasern gebildet ist, wobei die Fasern bevorzugt aus Kohlefasern, Glasfasern oder Aramidfasern ausgewählt sind.

3. Fahrzeug-Verbundglas (5) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Textil aus schwarzen Fasern gebildet ist.

4. Fahrzeug-Verbundglas (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Textilfolie (4) eine Kohlefaserfolie ist.

5. Fahrzeug-Verbundglas (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Textilfolie (4) undurchsichtig ist.

6. Fahrzeug-Verbundglas (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Textilfolie (4) auf einem Teilbereich der Außenscheibe (1) oder der Innenscheibe (2) des Fahrzeug-Verbundglases (5) aufgeklebt ist.

7. Fahrzeug-Verbundglas (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei, wenn die Textilfolie (4) zwischen der polymeren Zwischenschicht (3) und der Außenscheibe (1) laminiert ist, zwischen der Textilfolie (4) und der Außenscheibe (1) eine polymere Verbindungsschicht (7) angeordnet ist, oder, wenn die Textilfolie (4) zwischen der polymeren Zwischenschicht (3) und der Innenscheibe (2) laminiert ist, zwischen der Textilfolie (4) und der Innenscheibe (2) eine polymere Verbindungsschicht (7) angeordnet ist.

8. Fahrzeug-Verbundglas (5) nach Anspruch 7, wobei die Verbindungsschicht (7) vollflächig im Fahrzeug-Verbundglas (5) oder teilflächig im Teilbereich der Textilfolie (4) ausgebildet ist.

9. Fahrzeug-Verbundglas (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Textilfolie (4) im Randbereich des Fahrzeug-Verbundglases (5) positioniert ist, wobei die Textilfolie (4) vorzugsweise umlaufend um den ganzen Randbereich des Fahrzeug- Verbundglases (5) angeordnet ist.

10. Fahrzeug-Verbundglas (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Textilfolie (4) rahmenförmig ausgebildet ist.

11. Fahrzeug-Verbundglas (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und 7 bis 10, wobei zwei oder mehr Textilfolien (4) jeweils auf einem Teilbereich der Außenscheibe (1) oder der Innenscheibe (2) des Fahrzeug-Verbundglases (5) aufgeklebt sind oder jeweils in einem Teilbereich zwischen der polymeren Zwischenschicht (3) und der Außenscheibe (1) oder der Innenscheibe (2) einlaminiert sind.

12. Fahrzeug-Verbundglas (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , wobei die

Außenscheibe (1) und die Innenscheibe (2) keine schwarze Beschichtung, insbesondere keinen Schwarzdruck, im Randbereich aufweisen.

13. Fahrzeug-Verbundglas (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das

Fahrzeug-Verbundglas (5) ferner ein Funktionselement oder eine zusätzliche Funktionsschicht umfasst.

14. Fahrzeug-Verbundglas (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei das

Fahrzeug-Verbundglas (5) eine Heckscheibe, Seitenscheibe, Windschutzscheibe oder Dachscheibe ist.

15. Verwendung eines Fahrzeug-Verbundglases (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 als Dachscheibe eines Kraftfahrzeugs.

Description:
Textilelemente in Fahrzeug-Verbundglas

Die Erfindung betrifft Fahrzeug-Verbundgläser, insbesondere Automobilverglasungen.

Ein Verbundglas umfasst zwei Glasscheiben, die durch eine transparente Kunststoffzwischenschicht fest miteinander verbunden sind. Bei Bruch bleiben die Glasstücke an der Zwischenschicht haften. Solche Sicherheitsgläser werden umfangreich eingesetzt, z.B. als Fahrzeugverglasung und in der Bauindustrie.

Insbesondere bei Fahrzeugscheiben wird das Verbundglas im Allgemeinen am Seitenrand mit einer undurchsichtigen Beschichtung, meist einem Schwarzdruck, als Designelement versehen, die gewöhnlich den ganzen Seitenrand des Verbundglases umläuft. Die undurchsichtige Beschichtung bzw. der Schwarzdruck selbst wird im Allgemeinen nicht als optisch ansprechend empfunden, sondern dient dazu, unansehnliche Teile optisch zu verdecken, die für den Einbau in ein Fahrzeug erforderlich sind, wie z.B. mechanische Teile, Dichtungen, Verklebungen oder Kabel. Eine solche undurchsichtige Beschichtung erfordert einen zusätzlichen Produktionsschritt. Darüber hinaus hat die undurchsichtige Beschichtung einen anderen thermischen Ausdehnungskoeffizienten als das Fahrzeug-Verbundglas, was bei Temperaturwechseln zur mechanischer Spannung oder sogar zu thermischem Bruch führen kann. Ein Problem ist auch die erforderliche thermische Belastung beim Einbrennen des Schwarzdrucks, der gewöhnlich aus einer Keramikfarbe gebildet wird.

Es besteht ein Bedarf nach Fahrzeug-Verbundgläsern, die ein optisch ansehnlicheres Design aufweisen.

Je nach Anwendungszweck müssen Fahrzeug-Verbundgläser auch bestimmte Anforderungen an die Steifigkeit erfüllen. Dies wird gewöhnlich durch Einsatz von Scheiben mit einer geeigneten Dicke erreicht. Jede Maßnahme, die die Steifigkeit eines Fahrzeug-Verbundglases auf andere Weise erhöht, ist wünschenswert, da dies den Einsatz von Scheiben mit einer geringeren Dicke ermöglicht, was insbesondere hinsichtlich des reduzierten Gewichts von Vorteil ist. Im Zuge der Entwicklung von Leichtdachkonstruktionen führt z.B. die Reduzierung der Glasdicke zu einer geringeren mechanischen Festigkeit. In Bezug auf den aerodynamischen Auftrieb des Daches bei hohen Geschwindigkeiten des Fahrzeugs ist das Dach mit verminderter mechanischer Steifigkeit anfällig für Wasserdichtigkeitsprobleme und erhöhtes Bruchrisiko. Die Kanten sollten daher verstärkt werden, um eine Gewichtsreduzierung und eine höhere Steifigkeit der Struktur zu erreichen.

Die vorliegende Erfindung wurde vor dem Hintergrund des vorstehend beschriebenen Stands der Technik gemacht. Insbesondere war die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeug-Verbundglas bereitzustellen, das ein optisch ansehnliches Design aufweist, wobei gleichzeitig eine erhöhte Steifigkeit des Verbundglases erreicht werden soll. Gegebenenfalls soll es auch ermöglicht werden, den sonst üblichen Schwarzdruck am Seitenrand des Fahrzeug-Verbundglases zu vermeiden.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß durch ein Fahrzeug- Verbundglas gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen gehen aus den

Unteransprüchen hervor.

Die Erfindung betrifft somit ein Fahrzeug-Verbundglas, umfassend eine Außenscheibe, eine Innenscheibe, mindestens eine polymere Zwischenschicht, die zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe angeordnet ist, und eine Textilfolie, die ein farbiges oder gefärbtes Textil in einer Kunststoffmatrix umfasst, wobei die Textilfolie auf einem Teilbereich der Außenscheibe oder der Innenscheibe des Fahrzeug-Verbundglases aufgeklebt ist oder in einem Teilbereich zwischen der polymeren Zwischenschicht und der Außenscheibe oder der Innenscheibe einlaminiert ist.

Es versteht sich, dass die Textilfolie, die auf einem Teilbereich der Außenscheibe oder der Innenscheibe des Fahrzeug-Verbundglases aufgeklebt ist oder in einem Teilbereich zwischen der polymeren Zwischenschicht und der Außenscheibe oder der Innenscheibe einlaminiert ist, nicht über die Außenscheibe und die Innenscheibe des Fahrzeug- Verbundglases ragt und auch nicht eine oder mehrere Seitenkanten der Außenscheibe oder der Innenscheibe umschließt. Die Erfindung ermöglicht es, ein Fahrzeug-Verbundglas mit einem ansprechenden Design zu schaffen. Die Produktion ist einfach und kann kostengünstig durchgeführt werden. Die sonst zur Abdeckung von unansehnlichen Elementen erforderliche undurchsichtige Beschichtung im Randbereich, insbesondere in Form eines schwarzen Drucks, kann bei Bedarf durch die Textilfolie ersetzt werden, die ebenfalls als Sichtschutz dienen kann. Dadurch können die mit solchen Beschichtungen verbundenen Nachteile vermieden und die Kosten für die Beschichtung werden eingespart.

Gleichzeitig wird durch den Einsatz der Textilfolie nicht nur ein dekoratives Design, sondern auch eine erhöhte mechanische Festigkeit bzw. mechanische Steifigkeit des Fahrzeug-Verbundglases erreicht, insbesondere wenn die Textilfolie in das Fahrzeug- Verbundglas einlaminiert wird. Die erhöhte mechanische Steifigkeit des Systems durch die Textilfolie ermöglich auch den Einsatz von Scheiben mit geringerer Dicke als bei herkömmlichen Fahrzeug-Verbundgläsern ohne Textilfolie ohne Beeinträchtigung der mechanischen Steifigkeit. Dies ermöglicht eine vorteilhafte Gewichtsersparnis durch Einsatz dünnerer Scheiben.

Die Erfindung wird nachfolgend im Einzelnen erläutert. Abgesehen von der Textilfolie entsprechen die Anordnungen der Schichten und dazu eingesetzte Materialien den von üblichen Fahrzeug-Verbundgläsern.

Das Fahrzeug-Verbundglas umfasst eine Außenscheibe und eine Innenscheibe, die durch mindestens eine zwischen Außenscheibe und Innenscheibe angeordnete polymere Zwischenschicht zu einem festen Verbund laminiert ist.

Mit der Innenscheibe wird im Sinne der Erfindung die Scheibe bezeichnet, die beim Einbau als die dem Innenraum, z. B. einem Fahrzeuginnenraum, zugewandte Scheibe des Fahrzeug-Verbundglases vorgesehen ist. Mit der Außenscheibe wird die Glasscheibe bezeichnet, die beim Einbau als die der äußeren Umgebung zugewandten Scheibe vorgesehen ist. Das Fahrzeug-Verbundglas kann ein flaches oder gebogenes Fahrzeug-Verbundglas sein.

Die Innenscheibe und die Außenscheibe können aus dem gleichen Material oder aus verschiedenem Material sein. Die Innenscheibe und die Außenscheibe können aus anorganischem Glas und/oder organischem Glas (Polymere) sein, wobei anorganisches Glas bevorzugt ist. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Innenscheibe und/oder die Außenscheibe Flachglas, Quarzglas, Borosilikatglas, Kalk-Natron-Glas, Alkalialuminosilikatglas, Polycarbonat und/oder Polymethacrylat. Die Innenscheibe und die Außenscheibe sind bevorzugt aus Kalk-Natron-Glas.

Die Innenscheibe und die Außenscheibe können die gleiche Dicke oder unterschiedliche Dicken aufweisen. Bevorzugt weisen die Innenscheibe und die Außenscheibe unabhängig voneinander eine Dicke im Bereich von 0,4 bis 5,0 mm, z. B. 0,4 bis 3,9 mm, bevorzugter 1 ,6 bis 2,5 mm, auf. Aus mechanischen Gründen ist die Außenscheibe bevorzugt dicker oder gleich dick wie die Innenscheibe. Beispielsweise ist die Außenscheibe 2, 1 mm und die Innenscheibe 1 ,6 mm dick. Die erfindungsgemäße Verwendung der Textilfolie erhöht die mechanische Steifigkeit und ermöglicht so den Einsatz von dünneren Scheiben.

Die Innenscheibe und/oder die Außenscheibe können weitere geeignete, an sich bekannte Funktionsschichten als Beschichtungen aufweisen, z. B. Antihaftbeschichtungen, getönte Beschichtungen, infrarotreflektierende Beschichtungen, z. B. in Form einer Metallbeschichtung, Antikratzbeschichtungen oder Low-E-Beschichtungen.

Das Fahrzeug-Verbundglas umfasst ferner zwischen Innenscheibe und Außenscheibe mindestens eine polymere Zwischenschicht. Vorzugsweise enthält die mindestens eine polymere Zwischenschicht ein thermoplastisches Polymer. In der Regel werden als Ausgangsmaterial zur Bildung der mindestens einen polymeren Zwischenschicht entsprechende handelsübliche Laminierfolien eingesetzt. Sie dienen zur Verklebung bzw. Laminierung der Komponenten der Fahrzeugscheibe, um den haftenden Glasverbund zu erhalten. Die mindestens eine polymere Zwischenschicht ist insbesondere transparent, wobei sie bevorzugt klar, d.h. farblos, oder getönt sein kann.

Die mindestens eine polymere Zwischenschicht kann z. B. Polyvinylbutyral (PVB), Ethylenvinylacetat, Polyurethan, Polypropylen, Polyacrylat, Polyethylen, Polycarbonat, Polymethylmethacrylat, Polyvinylchlorid, Polyacetatharz, Gießharz, Acrylat, fluoriniertes Ethylen-Propylen, Polyvinylfluorid und/oder Ethylen-Tetrafluorethylen und/oder ein Gemisch und/oder ein Copolymer davon enthalten oder daraus bestehen. Vorzugsweise enthält die polymere Zwischenschicht Polyvinylbutyral (PVB), Ethylenvinylacetat, Polyurethan und/oder Gemische davon und/oder Copolymere davon, wobei PVB- Laminierschichten besonders bevorzugt sind.

Die mindestens eine polymere Zwischenschicht, bevorzugt in Form einer PVB-Schicht, weist bevorzugt eine Dicke von 0,04 bis 1 ,5 mm, bevorzugter 0, 1 bis 1 ,2 mm, noch bevorzugter von 0,3 bis 0,9 mm, beispielsweise 0,38 mm oder 0,76 mm, auf.

Das Fahrzeug-Verbundglas umfasst ferner eine Textilfolie, die ein Textil in einer Kunststoffmatrix umfasst. Solche Textilfolien sind im Handel in großer Vielfalt erhältlich.

Das Textil ist bevorzugt ein flächenförmiges Textil. Das Textil ist aus farbigen oder gefärbten Fasern gebildet. Die Fasern können anorganische oder organische Fasern sein, wobei anorganische Fasern bevorzugt sind. Beispiele für geeignete Fasern sind Kohlefasern, Glasfasern oder Aramidfasern, wie z.B. Poly(p- phenylenterephthalamid)fasern (PPT-Fasern), wobei Textilien aus Kohlefasern besonders bevorzugt sind. Kohlefasern sind besonders vorteilhaft, da sie leicht sind und ästhetisch besonders ansprechende Textilien erhalten werden können. Wegen ihrer Eigenfärbung ist auch keine zusätzliche Einfärbung erforderlich. Kohlefasern werden auch als Kohlenstofffasern oder Carbonfasern bezeichnet.

Erfindungsgemäß ist das Textil farbig oder gefärbt, d.h. das Textil ist nicht farblos. Somit handelt es sich bei dem Textil beispielsweise nicht um ein farbloses Glasfasernetz.

Das Textil wird bevorzugt aus schwarzen Fasern gebildet, z.B. Kohlefasern oder schwarz gefärbten Fasern, wie z.B. schwarzen Glasfasern. Mit schwarzen Fasern kann ein guter optischer Abdeckungsgrad erreicht und ein besonders dekoratives Aussehen erzielt werden. Die mit schwarzen Textilien erzielbare optische Anmutung eignet sich gut für technische Produkte im Fahrzeugsektor. Natürlich sind neben schwarzen Fasern auch Fasern mit anderen Farben denkbar. Das Textil bzw. das flächenförmige Textil, vorzugsweise aus Kohlefasern, kann z.B. ein Gelege, Gewebe, Gewirke oder Gestricke sein, wobei ein Gewebe besonders bevorzugt ist. Dies erleichtert nach Bedarf die Bildung von optischen Mustern im Textil, wodurch der dekorative Effekt weiter verbessert wird. Das Textil oder das flächenförmige Textil befindet sich in einer Kunststoffmatrix, wobei es gewöhnlich vollständig in der Kunststoffmatrix eingebettet ist. Die Kunststoffmatrix ist insbesondere transparent, so dass das Textil als dekoratives Element sichtbar ist. Als Kunststoff für die Kunststoffmatrix können alle Kunststoffe eingesetzt werden, die für handelsübliche Textilfolien Verwendung finden, wie z.B. Polyesterharze, Vinylesterharze und Epoxidharze, wobei Epoxidharze bevorzugt sind.

Die Dicke der Textilfolie kann an den Verwendungszweck angepasst werden und liegt z.B. im Bereich von 0,05 bis 2 mm, bevorzugt von 0,1 bis 1 mm, bevorzugter 0,1 bis 0,6 mm.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Textilfolie eine Kohlefaserfolie. Kohlefaserfolien sind relativ leicht und gestatten ein besonders dekoratives Aussehen. Außerdem sind Kohlefaserfolien in vielen verschiedenen Dicken und Mustern im Handel erhältlich.

Die Textilfolie kann teilweise durchscheinend bzw. durchsichtig oder undurchsichtig sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Textilfolie undurchsichtig. Eine undurchsichtige Textilfolie kann als Sichtschutz zur optischen Verdeckung unansehnlicher Teile, z.B. mechanischer Teile, Dichtungen, Verklebungen oder Kabel dienen, die für den Einbau in ein Fahrzeug erforderlich sind, und so den sonst für diesen Zweck üblicherweise eingesetzten schwarz Aufdruck auf dem Fahrzeug-Verbundglas ersetzen. Die vorstehend beschriebenen Nachteile solcher undurchsichtigen Beschichtungen werden vermieden. Dünne Textilfolien sind in der Regel teilweise durchscheinend, so dass dann noch ein schwarzer Aufdruck zur vollständigen Abdeckung erforderlich sein kann.

Für die Verbindung der Textilfolie mit dem Fahrzeug-Verbundglas sind zwei Varianten möglich. In einer Ausführungsform ist die Textilfolie auf einem Teilbereich der Außenscheibe oder der Innenscheibe des Fahrzeug-Verbundglases aufgeklebt, vorzugsweise auf einem Teilbereich der Außenscheibe. Dies ist sehr einfach und kostengünstig zu realisieren und weist vor allem dekorative Vorteile auf. Eine Verbesserung der mechanischen Steifigkeit des Fahrzeug-Verbundglases wird ebenfalls erreicht. Zur Bildung eines solchen Fahrzeug-Verbundglases wird ein herkömmliches Fahrzeug- Verbundglas bereitgestellt. Die Textilfolie wird entsprechend der Form des Teilbereichs, der mit der Textilfolie zu versehen ist, zurechtgeschnitten und anschließend mithilfe eines Klebstoffs auf den vorgesehenen Teilbereich der Außenscheibe des Fahrzeug- Verbundglases oder der Innenscheibe des Fahrzeug-Verbundglases aufgeklebt. Als Klebstoff können handelsübliche Klebstoffe verwendet werden, z. B. Epoxykleber, Siliconkleber oder Polyurethankleber.

In einer alternativen Ausführungsform ist die Textilfolie in einem Teilbereich zwischen der polymeren Zwischenschicht und der Außenscheibe oder zwischen der polymeren Zwischenschicht und der Innenscheibe einlaminiert. Auch hier ergeben sich dekorative Vorteile durch ein optisch ansehnliches Erscheinungsbild. Gleichzeitig erhöht sich die Steifigkeit des Fahrzeug-Verbundglases noch deutlicher als bei einem einfachen Aufkleben der Textilfolie auf das Fahrzeug-Verbundglas. Die Textilfolie wird bevorzugt zwischen der polymeren Zwischenschicht und der Außenscheibe einlaminiert.

In der alternativen Ausführungsform ist es bevorzugt, dass, wenn die Textilfolie zwischen der polymeren Zwischenschicht und der Außenscheibe laminiert ist, zwischen der Textilfolie und der Außenscheibe eine zusätzliche polymere Verbindungsschicht angeordnet ist, oder, wenn die Textilfolie zwischen der polymeren Zwischenschicht und der Innenscheibe laminiert ist, zwischen der Textilfolie und der Innenscheibe eine zusätzliche polymere Verbindungsschicht angeordnet ist.

Die polymere Verbindungsschicht kann vollflächig im Fahrzeug-Verbundglas oder nur teilflächig im Teilbereich der Textilfolie ausgebildet sein.

Die polymere Verbindungsschicht ist bevorzugt thermoplastisch. Als Material für die polymere Verbindungsschicht kommen alle Materialien in Betracht, die vorstehend für die polymere Zwischenschicht genannt wurden, so dass darauf verwiesen wird. Die polymere Verbindungsschicht ist ebenfalls bevorzugt eine PVB-Schicht. Die polymere Verbindungsschicht ist auch insbesondere transparent. Die Dicke der polymeren Verbindungsschicht kann in den Bereichen liegen, die vorstehend für die polymere Zwischenschicht genannt wurden, so dass darauf verwiesen wird. Im Allgemeinen weist die polymere Verbindungsschicht bevorzugt eine geringere Dicke auf als die polymere Zwischenschicht. Zur Bildung eines Fahrzeug-Verbundglases mit einlaminierter Textilfolie wird die Textilfolie entsprechend der Form des Teilbereichs, der mit der Textilfolie zu versehen ist, zurechtgeschnitten. Zur Bildung des Fahrzeug-Verbundglases wird zunächst eine Anordnung aus Außenscheibe, einer polymeren Zwischenschichtfolie und Innenscheibe gebildet, wobei ferner in einem Teilbereich zwischen der polymeren Zwischenschichtfolie und der Außenscheibe oder zwischen der polymeren Zwischenschichtfolie und der Innenscheibe die zurechtgeschnittene Textilfolie angeordnet wird. Bevorzugt kann zusätzlich eine weitere polymere Verbindungsfolie in die Anordnung eingelegt werden, so dass die Textilfolie zwischen der polymeren Zwischenschichtfolie und der polymeren Verbindungsfolie positioniert ist. Die polymere Verbindungsfolie kann vollflächig oder nur teilflächig im Teilbereich der Textilfolie ausgebildet sein. In dem Teilbereich, der nicht mit der Textilfolie versehen ist, können ein oder mehrere weitere polymere Verbindungsfolien in die Anordnung eingelegt werden, um ein Folienpaket mit etwa gleicher Dicke zwischen den beiden Scheiben zu bilden. Die Anordnung wird anschließend auf übliche Weise durch Anwendung von Druck und/oder Wärme unter Bildung des erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundglases laminiert. Die polymere Zwischenschichtfolie bildet nach der Laminierung die polymere Zwischenschicht und die polymere Verbindungsfolie bildet die polymere Verbindungsschicht.

Die folgenden Ausführungen gelten für beide vorstehend beschriebene Varianten, sofern nicht anders angegeben.

Die verbesserte Steifigkeit wird insbesondere in dem Bereich des Fahrzeug- Verbundglases erzielt, auf dem die Textilfolie aufgeklebt bzw. in den die Textilfolie einlaminiert ist. Besonders vorteilhaft ist die Textilfolie im Randbereich der Textilfolie angeordnet, da eine Versteifung des Fahrzeug-Verbundglases im Randbereich bzw. an den Kanten besonders vorteilhaft ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Textilfolie daher in einem Randbereich des Fahrzeug-Verbundglases positioniert, insbesondere bis an die Kante. Die Textilfolie ist dabei vorzugsweise umlaufend um den ganzen Randbereich des Fahrzeug- Verbundglases angeordnet. Die Textilfolie ist daher bevorzugt rahmenförmig ausgebildet. Dies bietet den Vorteil, dass die Textilfolie die sonst übliche undurchsichtige Beschichtung auf dem Fahrzeug-Verbundglas als Sichtschutz zur Verdeckung unansehnlicher Elemente ersetzen kann.

Es können gegebenenfalls auch zwei oder mehr Textilfolien jeweils auf einem Teilbereich der Außenscheibe oder der Innenscheibe des Fahrzeug-Verbundglases aufgeklebt sein oder jeweils in einem Teilbereich zwischen der polymeren Zwischenschicht und der Außenscheibe oder der Innenscheibe einlaminiert sein. So kann z.B. ein rahmenförmig um den ganzen Randbereich des Fahrzeug-Verbundglases umlaufender Bereich, der mit Textilfolie versehen ist, auch durch z.B. vier einzelne Textilfolien zusammengesetzt sein, wobei eine einzelne Textilfolie in Form eines Rahmens aber bevorzugt ist.

Wie oben beschrieben ragt auch bei umlaufender Anordnung um den ganzen Randbereich des Fahrzeug-Verbundglases die Textilfolie oder die zwei oder mehr Textilfolien nicht über die Außenscheibe und die Innenscheibe des Fahrzeug- Verbundglases hinaus und umschließt auch nicht eine oder mehrere Seitenkanten der Außenscheibe oder der Innenscheibe.

Das Fahrzeug-Verbundglas weist gewöhnlich einen Durchsichtbereich auf, der nicht mit Textilfolie versehen ist. Der Durchsichtbereich macht z.B. mindestens 50%, bevorzugt mindestens 60%, der Fläche des Fahrzeug-Verbundglases aus.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Fahrzeug-Verbundglas im Randbereich keine undurchsichtige Beschichtung, insbesondere keine schwarze Beschichtung wie ein schwarzer Aufdruck, auf der Außenscheibe und der Innenscheibe auf.

Das Fahrzeug-Verbundglas kann ferner ein Funktionselement und/oder eine zusätzliche Funktionsschicht umfassen, die auf dem Gebiet gebräuchlich sind. Hierbei kann es sich z.B. um Funktionsschichten auf den Scheiben handeln, die vorstehend beschrieben wurden. Zusätzliche Funktionsschichten sind z.B. Akustikschichten oder Infrarot (I R)- reflektierende Schichten. Akustikschichten sind z.B. aus mehreren PVB-Schichten aufgebaut. Da die Akustikschichten auch als Laminierschichten geeignet sind, können sie eine Doppelfunktion ausüben. IR-reflektierende Schichten sind z.B. aus einer polymeren Trägerschicht und einer darauf befindlichen IR-reflektierenden Beschichtung gebildet. Ferner sind elektrisch leitende Funktionsschichten oder Funktionselemente denkbar.

Das erfindungsgemäße Fahrzeug-Verbundglas eignet sich insbesondere als Fahrzeugscheibe für Kraftfahrzeuge oder Transportfahrzeuge. Die Fahrzeugscheibe kann z.B. eine Heckscheibe, Seitenscheibe, Windschutzscheibe oder Dachscheibe sein, insbesondere für Automobile. Besonders bevorzugt ist das erfindungsgemäße Fahrzeug- Verbundglas eine Dachscheibe. Die erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundgläser eignen sich z.B. als Dachscheibe für Leichtdachkonstruktionen, da durch die verbesserte mechanische Steifigkeit der erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundgläser die Glasdicke reduziert werden kann.

Die Erfindung betrifft auch die Verwendung des erfindungsgemäßen Fahrzeug- Verbundglases als Fahrzeugscheibe, z.B. als Heckscheibe, Seitenscheibe, Windschutzscheibe oder Dachscheibe, bevorzugt als Dachscheibe eines Kraftfahrzeugs.

Die Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Textilfolie, die ein Textil in einer Kunststoffmatrix umfasst, auf oder in einem Fahrzeug-Verbundglas zu dekorativen Zwecken und/oder als Sichtschutz und/oder zur zusätzlichen Versteifung des Fahrzeug- Verbundglases. Bevorzugt ist die Verwendung als in das Fahrzeug-Verbundglas einlaminierte Textilfolie. Alle vorstehenden Ausführungen zum erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundglas gelten analog für die erfindungsgemäße Verwendung, so dass darauf verwiesen wird.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen weiter erläutert. Die Zeichnungen sind schematisch und nicht maßstabsgetreu. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Textilfolie, Fig. 2 eine Textilfolie als Rollenware,

Fig. 3 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Fahrzeug-Verbundglas,

Fig. 4 einen Querschnitt von einem Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Fahrzeug- Verbundglases und Fig. 5 einen Querschnitt von einem Ausschnitt eines weiteren erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundglases.

Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Textilfolie 4 in Form einer Kohlefaserfolie wie sie im Handel erhältlich ist. Die Kohlefaserfolie weist ein Gewebe aus Kohlefasern auf. Das Gewebe ist in einer Kunststoffmatrix eingebettet. Die Kohlefaserfolie ist undurchsichtig. Die Kohlefaserfolie zeigt ein dekoratives Muster.

Fig. 2 zeigt eine Textilfolie 4 in Form einer Kohlefaserfolie als Rollenware, wie sie im Handel erhältlich ist.

Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Fahrzeug-Verbundglas 5. Das Fahrzeug-Verbundglas 5 weist umlaufend um den Randbereich eine Textilfolie 4 gemäß Fig. 1 in Form eines Rahmens auf. Im mittleren Bereich des Fahrzeug-Verbundglases 5 befindet sich der Durchsichtbereich 6. Die rahmenartige Textilfolie 4 kann im Fahrzeug- Verbundglas 5 einlaminiert (siehe Fig. 4) oder auf das Fahrzeug-Verbundglas 5 aufgeklebt (siehe Fig. 5) sein. Durch die Textilfolie 4 zeigt das Fahrzeug-Verbundglas 5 ein dekoratives Aussehen. Die Textilfolie ist beispielsweise eine undurchsichtige Kohlefaserfolie. Bei Verwendung einer undurchsichtigen Textilfolie, können zudem beim Einbau in ein Fahrzeug unansehnliche Elemente, wie mechanische Teile, Dichtungen, Verklebungen oder Kabel, optisch verdeckt werden, so dass der sonst übliche Sichtschutz durch einen Schwarzdruck im Randbereich des Fahrzeug-Verbundglases nicht erforderlich ist. Das Fahrzeug-Verbundglas eignet sich z.B. als Dachscheibe für die Leichtdachkonstruktion eines Autos.

Fig. 4 zeigt einen Querschnitt eines Ausschnitts des erfindungsgemäßen Fahrzeug- Verbundglases gemäß einer Variante von Fig. 3 in einem Teilbereich, der mit der einlaminierten Textilfolie 4 versehen ist. Das Fahrzeug-Verbundglas weist in diesem Ausschnitt in dieser Reihenfolge eine Innenscheibe 2, eine polymere Zwischenschicht 3, die Textilfolie 4, eine polymere Verbindungsschicht 7 und eine Außenscheibe 1 auf. Die Innenscheibe 2 und die Außenscheibe 1 sind aus Kalk-Natron-Glas. Die polymere Zwischenschicht 3 ist beispielsweise eine PVB-Folie mit einer Dicke von 0,76 mm. Die polymere Verbindungsschicht 7 ist beispielsweise eine PVB-Folie mit einer Dicke von 0,38 mm. Die Textilfolie 4 ist beispielsweise eine Kohlefaserfolie mit einer Dicke von 0,4 mm. Durch die Einlaminierung der Textilfolie 4 in den Verbund wird eine erhöhte Steifigkeit des Fahrzeug-Verbundglases erreicht, insbesondere im Randbereich bzw. an den Kanten.

Fig. 5 zeigt einen Querschnitt eines Ausschnitts des erfindungsgemäßen Fahrzeug- Verbundglases gemäß einer Variante von Fig. 3 in einem Teilbereich, der mit einer aufgeklebten Textilfolie 4 versehen ist. Das Fahrzeug-Verbundglas weist in diesem Ausschnitt in dieser Reihenfolge eine Innenscheibe 2, eine polymere Zwischenschicht 3 und eine Außenscheibe 1 auf. Die Innenscheibe 2 und die Außenscheibe 1 sind aus Kalk-Natron-Glas. Die polymere Zwischenschicht 3 ist beispielsweise eine PVB-Folie mit einer Dicke von 0,76 mm. Die Textilfolie 4 ist beispielsweise eine Kohlefaserfolie mit einer Dicke von 0,4 mm. Die Textilfolie 4 ist mit einem Klebstoff auf die Außenscheibe 1 aufgeklebt (Klebschicht ist nicht gezeigt). Auch durch das Aufkleben der Textilfolie 4 wird eine erhöhte Steifigkeit des Fahrzeug-Verbundglases erreicht, eine durch Einlaminierung der Textilfolie 4 erzielte Versteifung ist aber signifikanter.

Bezugszeichenliste

1 Außenscheibe

2 I nnenscheibe

3 polymere Zwischenschicht

4 Textilfolie

5 Fahrzeug-Verbundglas

6 Durchsichtbereich

7 polymere Verbindungsschicht