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Patent Searching and Data


Title:
TEXTILE FABRIC AND METHOD FOR THE PRODUCTION AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/067826
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a voluminous, textile, multi-layered fabric, especially a unilaterally mesh-layered non-woven fabric comprising pile fibres and/or pile fibre loops (24, 25) and at least one pile fibre layer (22), said pile fibres having essentially the same length and with respect to the cross-section thereof, are anchored and protrude from the cross-section thereof (21) in a predominately vertical to diagonal manner. The free ends of the pile fibres and/or pile fibre loops are clamped in a fixed manner in a closed functional layer (26). The functional layer (26) is arranged at a distance from the fabric cross-section (21). The invention also relates to a method for the production of fabric in addition to the use thereof.

Inventors:
SCHULTE WOLFGANG (DE)
KRAUSE ULRICH (DE)
BOETTCHER PETER (DE)
FUCHS HILMAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/014891
Publication Date:
August 12, 2004
Filing Date:
December 24, 2003
Export Citation:
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Assignee:
HAENSEL VERBUNDTECHNIK GMBH (DE)
SCHULTE WOLFGANG (DE)
KRAUSE ULRICH (DE)
BOETTCHER PETER (DE)
FUCHS HILMAR (DE)
International Classes:
D04B21/14; D04H13/00; (IPC1-7): D04H1/45; D04H13/00; D04B21/14
Foreign References:
DE4300091A11994-07-07
DE4235858A11994-03-03
DE19839418C12000-06-29
DD39819A11965-06-15
EP0858790A21998-08-19
DE10047824C12002-08-22
Attorney, Agent or Firm:
Solf, Alexander (Wuppertal, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Voluminöses, textiles, mehrschichtiges Flächengebilde, insbesondere aus einem einseitig maschenbeschichteten Vliesstoff mit einem Flächengebildequerschnitt (2,21) und mindestens einer Polfaserschicht (22) mit überwiegend senk recht bis diagonal vom Querschnitt (2,21) abstehenden, im Querschnitt (2,21) verankerten, im Wesentlichen gleich langen Polfasern und/oder Polfaserschlingen (7,24, 25), d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Polfasern und/oder Polfaserschlingen (7,24, 25) im Bereich ihrer freien Endbereiche in eine geschlossene Funk tionsschicht (19,26) ortsfest eingespannt sind, wobei die Funktionsschicht (19,26) im Abstand vom Flächengebilde querschnitt (2,21) angeordnet ist.
2. Flächengebilde nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Funktionsschicht (19,26) ein Funktionsmittel enthält.
3. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1 und/oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Funktionsschicht (19,26) aus einem Funktionsmittel besteht.
4. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Funktionsmittel ein an sich bekannter Flüssigkeitsab sorber ist.
5. Flächengebilde nach Anspruch 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Funktionsmittel ein an sich bekanntes superabsorbieren des Polymer in Form eines ElektrolytNetzwerkes ist.
6. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das textile Flächengebilde ein nach dem Kunitoder Mali vliesoder MaliwattVerfahren hergestellter Vliesstoff ist, der auf einer Flächenseite des Vliesstoffquerschnitts (21) eine Fasermaschenstruktur (29) und auf der anderen Seite eine Faserpolstrukturschicht (22) mit aus einem Fa serflor mit längsorientierten und/oder querorientierten Fasern, aufgestellten Fasern oder Faserschlingen (23) auf weist.
7. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Funktionsmittel ein an sich bekanntes geruchbindendes Mittel ist.
8. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Funktionsmittel ein an sich bekannter Duftstoff ist.
9. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Funktionsmittel ein an sich bekanntes wärmeleitendes Mittel ist.
10. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,<BR> d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Funktionsmittel ein an sich bekanntes wärmedämmendes Mittel ist.
11. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Funktionsmittel ein Schaumstoff ist.
12. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Funktionsmittel ein elastisches Material ist.
13. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s zwischen den Polfasern und/oder Polfaserschlingen (7,8, 23) ein körniges Funktionsmittel eingebracht ist.
14. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s es mehrschichtig ausgebildet ist und eine unterseitige Maschengrundschicht (2), darüber eine Polfaserschicht mit kurzen Polfasern oder Polfaserschlingen (8) und darüber eine Polfaserschicht mit längeren Polfasern oder Polfaser schlingen (7) aufweist.
15. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s der Querschnitt (2,21) einen Unterflächenbereich (10) aufweist, der aus flächig verfestigend wirkenden Fasern und/oder Fadenmaschen (4,29) gebildet wird.
16. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s der Querschnitt (2,21) im Wesentlichen in der Flächenge bildeebene ausgerichtete Fasern und/oder Faserteillängen (3) aufweist.
17. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Polfasern und/oder Polfaserschlingen (7, 8,24, 25) mit Verankerungsbereichen (5,6) im Querschnitt (2,21) festge halten sind und aus dem Querschnitt herausragen.
18. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Polfasern und/oder Polfaserschlingen (7,8, 24,25) im Wesentlichen senkrecht und/oder schräg vom Querschnitt (2, 21) abstehen.
19. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Polfasern oder Polfaserschlingen (7,8, 24,25) mit seitlichem Abstand voneinander angeordnet sind.
20. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 19, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Polfasern (7,24, 25) mindestens überwiegend eine glei che Polspitzenhöhe H der Polspitzen (9), gemessen von der Unterfläche (10), aufweisen.
21. Flächengebilde nach Anspruch 20, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Polspitzen (9) in einer Flächenebene (12) liegen.
22. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 21, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Polfasern (8) mindestens überwiegend eine gleiche Pol spitzenhöhe h der Polspitzen (11) gemessen von der Unter fläche (10) aufweisen.
23. Flächengebilde nach Anspruch 22, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Polspitzen (11) in einer Flächenebene (13) liegen.
24. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 23, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Verhältnis der Höhe H zur Höhe h zwischen 1,2 und 1 liegt.
25. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 24, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s zwischen den Polfasern (7,24, 25) Aufnahmehohlräume (15, 28) gebildet sind.
26. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 25, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Flächengebilde 3 bis 20 mm, insbesondere 5 bis 12 mm dick ist.
27. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis <BR> <BR> 26,<BR> d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s auf einem Quadratzentimeter Vliesstoffoberfläche in der Polfaserschicht mindestens 200 aufrecht stehende Polfasern (7, 24, 25) angeordnet sind.
28. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass der Vliesstoff bis 25 M% thermoplastische Bindefasern enthält.
29. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 28, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Vliesstoffmasse 100 bis 800, insbesondere 200 bis 600 g/m2 beträgt.
30. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 29, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s in der Faserpolschicht (22) 250 bis 350, insbesondere 270 bis 320 g/m2 Fasermasse enthalten ist.
31. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 30, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Funktionsschicht (26) eine Masse von 80 bis 120, ins besondere von 90 bis 110 g/m2 aufweist.
32. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 31, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s in der Funktionsschicht (26) mindestens 80% der in der Faserpolschicht (22) enthaltenen freien Faserteilenden (24) und/oder Faserteilschlingen (25) fest eingebunden sind.
33. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 32, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s in der Polschicht (22) 40 bis 50% der im gesamten textilen Flächengebilde enthaltenen textilen Masse enthalten ist.
34. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der An sprüche 1 bis 33, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Dicke der nichttextilen Funktionsschicht (19,26) höchstens 50% der Dicke der Polschicht (22) beträgt.
35. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 34, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s mindestens 50% der in der Faserpolschicht (22) enthaltenen freien Faserteilenden (24) und/oder Faserteilschlingen (25) in die nichttextile Funktionsschicht (26) eingebunden sind.
36. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 35, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die nichttextile Funktionsschicht (26) aus einem thermo plastischen Polymer oder einem Duroplast oder aus Polyvi nylchlorid mit faseroberflächeneinbindender Wirkung, oder insbesondere aus einem Klebevlies besteht.
37. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 36, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die freien Faserteilenden (24) und/oder die freien Faser teilschlingen (25) der Faserpolschicht (22) aus der dem Vliesstoffquerschnitt (21) abgewandten Oberflächenseite der nichttextilen Funktionsschicht (26) herausragen, vorzugs weise in einer Höhe von höchstens einem Drittel der Höhe der Faserpolschicht (22).
38. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 37, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s der Vliesstoff in seinen Komponenten Vliesstoffquerschnitt (21) und Faserpolschicht (22) aus Filamenten besteht.
39. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis <BR> <BR> 38,<BR> d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Fasern oder Filamente des Vliesstoffs aus Mischungen unterschiedlicher Chemie und/oder Naturfasern bestehen.
40. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 39, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s es aus einem Vliesstoff aus Fasern oder Filamenten besteht, der eine Poloberfläche aus vertikal bis schräg vom Vlies stoffquerschnitt abstehenden Faseroder Filamentteilen oder Faseroder Filamentschlingen aufweist und vorzugs weise ein Polfaltenvliesstoff oder einen Nähwirkvliesstoff oder durch Nachnadeln velourisierter Nadel, Nähwirkoder Spinnvliesstoff ist.
41. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Polgewebe oder Polgestrick oder Polgewirke ist, die eine Poloberfläche aus vertikal bis schräg vom Flächenge bildequerschnitt abstehenden Garnoder Faserteilen und/ oder Garnoder Faserschlingen aufweisen.
42. Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis <BR> <BR> 39,<BR> d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s es ein Flockstoff mit einer durch Flockfasern gebildeten Poloberfläche oder ein als Tufting bezeichnetes textiles Flächengebilde ist, dessen Poloberfläche aus Schlingen oder aufgeschnittenen Schlingen gebildet ist, die in einen tex tilen oder nichttextilen Träger eingetuftete Faseroder Filamentgarne aufweist.
43. Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 40, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s aus einem Faserflor mit längsorientierten und/oder quer orientierten Fasern ein Vliesstoff mit Faserpolstruktur auf der einen und mit Fasermaschenstruktur auf der anderen Oberseite gebildet wird, wobei mit einer Bürste zur Ver maschung Fasermaterial in eine Schiebernadel eingestrichen und eine Verdichtung des Faserflors von 1 zu 4 bis 1 zu 10 durchgeführt wird, wobei anschließend im Bereich der freien Poloberfläche eine Funktionsschicht aufgebracht wird.
44. Verfahren nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vliesstoff mit einer Flächenmasse von 100 bis 800, insbesondere von 200 bis 600 g/m2 erzeugt wird.
45. Verfahren nach Anspruch 43 und/oder 44, gekennzeichnet durch ein Zweischrittverfahren, wobei ein durch Faseroder Fa denmaschen verfestigter Vliesstoff mit vorwiegender Quer oder Längsorientierung der Fasern des Krempelflors vor der mechanischen Verfestigung hergestellt wird und anschließend bei diesem Vliesstoff mit senkrecht zur Vliesstoffoberflä che durchstehenden Widerhakennadeln die unterschiedlichen Faserpolschichten durch Austragen von abstehenden Faser teilen aus dem Vliesstoff gebildet werden, wobei die unter schiedlichen Höhen sowie die unterschiedliche Anzahl von abstehenden Fasern zur Ausbildung der neuen Vliesstoff struktur durch die Anzahl und die Art austragender Nadeln erzeugt wird, was vorzugsweise durch einen vorgegebenen Abstand der Nadelspitze zu einem ersten Widerhaken erreicht wird.
46. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 43 bis 45, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s mindestens ein Funktionsmittel auf und/oder in die Polfa serschicht mit den Polfasern (7,24) bzw. Polschlingen (25) aufgesprüht und verfestigt wird.
47. Verfahren nach Anspruch 46, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s eine Superabsorberlösung aufgesprüht und polymerisiert wird.
48. Verwendung eines textilen Flächengebildes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 42 als Polsterstoff.
49. Verwendung eines textilen Flächengebildes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 42 in einer Kinderwindelkonstruktion.
50. Verwendung eines textilen Flächengebildes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 42 in Inkontinenzprodukten.
Description:
TEXTILES FLÄCHENGEBILDE, UND VERFAHREN ZU SEINER HERSTELLUNG UND SEINER VERWENDUNG Die Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde vorzugsweise aus einem vorzugsweise ein Funktionsmittel tragenden voluminösen Faservliesstoff sowie ein Verfahren zur Herstellung des Flächen- gebildes und seine Verwendung.

Im Rahmen der folgenden Beschreibung und Beanspruchung der Er- findung werden auch eingebürgerte Markenbezeichnungen für mecha- nische Vliesverfestigungsverfahren wie Maliwatt, Malivlies, Kunit, Multiknit, Struto verwendet, die in dem Fachbuch "Vliesstoffe", Rohstoffe, Herstellung, Anwendung, Eigenschaften, Prüfung, herausgegeben von W. Albrecht, H. Fuchs, W. Kittelmann, Wilay-VCH-Verlag GmbH, D-69469 Weinheim, 2000, insbesondere auf Seite 305 erläutert sind.

Voluminöse Faservliesstoffe, die einseitig oder beidseitig eine verfestigende Fasermaschenschicht aufweisen, sind z. B. aus der DE 198 12 499 A1 bekannt. Der einseitig maschenbeschichtete Vliesstoff weist eine Maschenschicht als Grundware und eine plüschartige Oberfläche auf, die aus abstehenden Fasern gebildet wird. Hergestellt wird der einseitig maschenbeschichtete Vlies- stoff durch die Herstellung eines beidseitig maschenbeschichte- ten, voluminösen Vliesstoffs und mittiges Trennen in einer Flä- chenebene.

Die DE 42 39 469 AI befasst sich mit einem Verfahren zum Ver- festigen von querorientierten Faservliesen, bei dem ebenfalls ein einseitig maschenbeschichtetes, sog. Vlies-Gewirke herge- stellt wird.

Eine andere Technologie zur Herstellung eines vermaschten volu- minösen Vliesstoffes ist aus der EP 1 149 882 AI bekannt. Dieser Vliesstoff ist konzipiert als textiler Träger eines Klebebandes und weist eine durch ein Nadelverfahren erzeugte, velourisierte Oberfläche auf, die u. a. für die Funktion des Abbaus von Druck- kräften geeignet ist. Die velourisierte Oberfläche ist aus einer Vielzahl paralleler, senkrecht zur Vliesstoffbahn angeordneter, im Wesentlichen gleich langer Faserteile gebildet, deren Fußende in der Vliesstoffbahn verankert ist. Auf der der Velouroberflä- che gegenüber liegenden Oberfläche der Vliesstoffbahn ist das Klebemittel des Klebebandes vorgesehen. Da beim Abrollen eines im Lieferzustand aufgerollten Klebebandes, bei dem die Ve- loursoberfläche mit dem Klebemittel in Kontakt steht, uner- wünscht Fasern aus der verankernden verfestigten Vliesstoffbahn gerissen werden können, wird vorgeschlagen, während der Verfe- stigung des Vliesstoffes zum Vliesstoff in der Vliesstoffbahn oder während des velourisierenden Vernadelns auf der velouri- sierten Oberfläche des Vliesstoffes eine dünne, nicht textile Bahn anzuordnen.

Voluminöse einseitig oder beidseitig maschenverfertigte Vlies- stoffe werden u. a. auch als druckelastische Polsterstoffe ver- wendet. Die Polsterstoffe werden zwischen einem z. B. aus einem Wollstoff bestehenden Überzugsmaterial und einem z. B. aus Polyu- rethan bestehenden Schaumstoffkern angeordnet. Sie sollen ins- besondere Druckelastizität gewährleisten und feuchtigkeitsspei- chernd und feuchtigkeitsdurchlassend sein (EP 0 126 798 B1).

Aus der DE 44 24 636 C2 ist ein als Polsterstoff zu verwenden- der, mehrschichtiger voluminöser Kaschiervliesstoff bekannt, bei dem zwei Nähwirkvliesstoffe durch vertikale Faserpfropfen ver- bunden sind, die aus den Faserteilen der außen liegenden Faser- maschenschichten bestehen und die sich bis in die Mitte der jeweils gegenüberliegenden Faserschicht erstrecken. Damit soll durch eine dichtere Faseranordnung in der jeweiligen Faser- schicht eine druckelastische Zone erzeugt werden.

Die aus der DE 41 27 337 AI bekannte Polsterung weist u. a. einen Vliesstoff auf, der als Funktionsstoff ein superabsorbierendes Hydrogel enthält. Das hydrophile Hydrogel soll einerseits große Feuchtigkeits-und Dampfmengen aufnehmen und andererseits leicht regenerierbar, insbesondere desorbierbar sein. Über die Art des Vliesstoffes wird keine Aussage gemacht.

Aus der WO 00/64311 ist ein Polster eines Sitzes oder eines Liegemöbels bekannt, das einen desorbierenden Feuchtigkeitsspei- cher in Form einer hydrophilen Schicht zur reversiblen Aufnahme von Körperfeuchtigkeit aufweist. Die hydrophile Schicht besteht u. a. aus einem Vliesstoff als Trägermaterial und einem auf den Vliesstoff aufpolymerisierten Superabsorber, wobei die Fasern des Vliesstoffes zumindest anteilig vom Superabsorber überzogen sind. Der Superabsorber wird vor seiner Polymerisation auf den Vliesstoff aufgesprüht oder im Tauchbadverfahren aufgebracht.

Über die Art des Vliesstoffes werden auch in dieser Druckschrift keine Angaben gemacht.

Beim Aufsprühen dringt der Superabsorber inhomogen tief in den Vliesstoff ein und verteilt sich auch inhomogen auf der Ober- fläche. Die Folge ist eine extreme Oberflächenrauhigkeit und eine unerwünschte Versteifung des Vliesstoffes. Zudem ist es auch nicht möglich, definierte Mengen an Superabsorber aufzu- bringen, so dass die Absorptionskapazität nicht regelbar ist.

Aufgabe der Erfindung ist, ein druckelastisches, insbesonderes als Polsterstoff verwendbares textiles Flächengebilde insbeson- dere aus einem Vliesstoff zu schaffen, das insbesondere homogen verteilt definierte Mengen an Funktionsmittel enthalten kann, wobei definierte Vliesstoffeigenschaften wie Geschmeidigkeit und/oder Flexibilität (elastische Biegesteifigkeit) und/oder Weichheit und/oder Druckelastizität gewährleistet werden können.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 43 und 48 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Die Erfindung betrifft insbesondere druckelastische Vliesstoffe mit dreidimensionaler Faseranordnung.

Unter Druckelastizität wird im Rahmen der Erfindung die Eigen- schaft eines voluminösen textilen Flächengebildes verstanden, bei einer Druckeinwirkung bzw. Druckbelastung~auf eine Oberflä- che der Textilie die Druckkraft durch elastische Verformungen von Strukturelementen in der Volumenstruktur der Textilie auf- zunehmen und bei der Entlastung zu gewährleisten, dass die ver- formten Strukturelemente elastisch zurückfedern. Das druckela- stische Verhalten der textilen Flächengebilde wird nach dem bei elastischen Schaumstoffen bekannten Verfahren bestimmt.

Die erfindungsgemäßen textilen Flächengebilde, insbesondere in Form eines Vliesstoffes haben eine Faserpolschicht mit hoher Druckelastizität und insbesondere auch mit weiteren funktionalen Gebrauchseigenschaften und finden Einsatz z. B. als Polyurethan- schaumsubstitut in der Fahrzeuginnenausstattung, in der Polster- möbelindustrie sowie als druckelastisches, funktionelles texti- les Material im Bekleidungs-, Medizin-und Isolationsbereich.

Es ist allgemein bekannt, dass Vliesstoffe mit dreidimensionaler Faseranordnung durch einen strukturell bedingten Anteil von Faserteilen vertikaler bis diagonaler Anordnung zum Vliesstoff- querschnitt Druckbelastungen einen höheren Widerstand entgegen- setzen als klassische Vliesstoffe mit weitgehender horizontaler Faseranordnung im Vliesstoffquerschnitt. Solche Vliesstoffe mit dreidimensionaler Anordnung sind fachlich bekannt als Struto, als ein in Längsfalten gelegter Faserflor, verfestigt durch Bindefasern, als dilourisierte Vliesstoffe mit nachträglichem Ausstoß vertikaler Faserteile aus dem Vliesstoffquerschnitt durch durchstechende Widerhakennadeln, als Kunit als ein durch Fasermaschen verfestigten, längs gestauchten Faserflor. Bei hoher Druckbeanspruchung, wie sie z. B. beim Einsatz solcher Vliesstoffe als Polyurethanschaumsubstitut im Sitzpolsterbereich in Polstermöbeln oder Fahrzeugsitzen sowie bei Innenverklei- dungsteilen im Pkw auftreten, weichen die vertikal bis diagonal abstehenden Faserteile aus, legen sich durch die Druckbeanspru- chung um und bilden in dieser horizontalen Anordnung parallel zum Vliesstoffquerschnitt keine oder wenig Erholungskräfte zur Rückstellung in die Ausgangslage nach Wegfall der Druckbelastung aus ; sie zeigen somit ein geringes druckelastisches Verhalten.

Zur Verbesserung der Druckelastizität solcher dreidimensional orientierter Faservliesstoffe wird beispielsweise in der DE 202 09 709 U1 der Einsatz von thermoplastischen Bindefasern vorge- schlagen. Diese Bindefasern bilden bei thermischer Behandlung kleine Bindeflächen mit und zwischen den Faserteilen, auch den vertikal bis schräg vom Vliesstoffquerschnitt abstehenden Faser- teilen, und können damit ein Umlegen bei Druckbelastungen er- schweren. Allerdings sind diese verbindend wirkenden Bindepunkte in Folge der gleichmäßigen Verteilung der Bindefasern innerhalb des gesamten Bindefasergerüsts im Vliesstoff auch in demselben gleichmäßig verteilt und bei zu hohem Anteil führt eine zu große Anzahl solcher Bindepunkte zur Verhärtung und zur Versteifung des Vliesstoffes. Außerdem ist aus wirtschaftlichen und/oder funktionellen Gründen bei solchen Vliesstoffen mit dreidimensio- naler Faserorientierung oft der Einsatz solcher Bindefasern unerwünscht, z. B. wenn Gebrauchs-oder Verarbeitungstemperaturen auftreten, die über dem Schmelzbereich der Bindefasern liegen.

Aus der DE 101 39 843 Al ist ein Vliesstoff mit dreidimensiona- ler Faserorientierung bekannt, der aus einem durch Fadenmaschen verfestigten Vliesstoff besteht und der auf einer Seite eine Faserpolschicht besitzt, die aus vertikal zum Vliesstoffquer- schnitt abstehenden Faserteilen gebildet ist, welche über die gesamte Fläche eine hohe Dichte, Parallelität und gleichmäßige Höhe aufweisen, wobei ein oder beide Enden der Faserteile im Vliesstoffquerschnitt mechanisch eingebunden sind. Nachteil bei diesen Vliesstoffen ist neben der geringen Druckelastizität, dass nur eine maximale Faserpolhöhe von 6 mm erreicht wird und die Faserteile in der Faserpolschicht nicht untereinander ab- stützend verbunden sind.

In der DE 100 47 824 C1 ist ein Vliesstoff aus Fasermaterial ohne zusätzliche Fäden für den Einsatz als Unterpolstermaterial beschrieben, der eine voluminöse Polstruktur aus Faserteilen mit einer räumlich-diagonalen Anordnung besitzt, die auf einer Seite mit Maschen abgedeckt ist, um die Querfestigkeit des Vliesstof- fes zu verbessern. Nachteilig ist, dass bei diesen Vliesstoffen eine starke Differenz zwischen den Polfaserhöhen vorhanden ist, die eine sehr ungleichmäßige Oberfläche der Polfaserschicht bewirkt, und die auch die Druckelastizität des Vliesstoffes negativ beeinflusst.

Entsprechend DE 42 35 858 AI kann die Polfaseroberfläche eines durch Fasermaschen verfestigten Kunit-Vliesstoffes auch zur Ausbildung von Fasermaschen verwendet werden. Der so entstandene Multiknit-Vliesstoff hat dann zwei Fasermaschenoberflächen mit gewisser Dickengleichmäßigkeit, weist allerdings zwischen diesen beiden Fasermaschenschichten diagonal orientierte Faserteile auf, deren Höhe für gute Druckelastizitätseffekte zu gering ausfällt.

Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist ein einseitig maschenverfestigter, voluminöser Vliesstoff ausgewählt und derart verändert, dass bei der Herstellung eine vorbestimmte Druckelastizität gewährleistet und gegebenenfalls auch eine vorbestimmte Funktionsmittelmenge an Polfasern oder Polfaser- schlingen angelagert und/oder in Hohlräumen zwischen den Polfa- sern eingebracht werden kann.

Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird eine neue Struktur des Vliesstoffes geschaffen in Form eines voluminösen, einseitig maschenbeschichteten bzw. maschenverfestigten Vliesstoffes mit aus der Maschenschicht senkrecht zur Flächenebene bzw. zum Vliesstoffquerschnitt aufrecht abstehenden Polfasern und/oder Polfaserschlingen, die in der Ebene des Flächengebildes minde- stens drei unterschiedliche Strukturebenen aufweist, wovon eine innere Strukturschicht z. B. eine Eindringsperre für ein Funk- tionsmittel bildet und eine äußere Strukturschicht vorgegebene Hohlräume zur Aufnahme von Funktionsmitteln und vorbestimmte Polfaseroberflächen zur Anlagerung von Funktionsmitteln zur Ver- fügung stellt.

Das Hohlraumvolumen, die Hohlraumverteilung und/oder die Größe der Anlagerungsoberflächen der Fasern können bei der Herstellung des neuen Vliesstoffes vorherbestimmbar eingestellt werden, so dass die erfindungsgemäßen Vliesstoffe auf einfache Weise an vorgegebene Anforderungen anpassbar sind.

Anhand der Figuren 1 bis 6 der Zeichnung wird die Erfindung im Folgenden beispielhaft näher erläutert. Die Figuren 1 bis 6 zeigen schematisch im Querschnitt den Aufbau von erfindungsgemä- ßen, voluminösen Flächengebilden.

Das textile Flächengebilde nach Fig. 1 besteht aus einem volumi- nösen Vliesstoff 1 und weist eine dreischichtige Struktur auf.

Zuunterst ist eine Grundschicht 2-der sogenannte Vliesstoff- querschnitt-mit im Wesentlichen in der Flächenebene ausgerich- teten Faserteilen 3 angeordnet. Sie enthält unterseitig die flächig verfestigend wirkenden Faser-und/oder Fadenmaschen 4 und verankert die z. T. ebenfalls in der Flächenebene verlaufen- den, in der Grundschicht 2 sitzenden Verankerungsbereiche 5,6 von hauptsächlich senkrecht von der Grundschicht 2 abstehenden längeren Polfasern 7 und kürzeren Polfasern 8, wobei die Polfa- sern 7 im seitlichen Abstand von den Polfasern 8 angeordnet sind.

Die Polfasern 7 weisen mindestens überwiegend die gleiche Pol- spitzenhöhe H der Polspitzen 9, gemessen von der Unterfläche 10 des textilen Flächengebildes, auf bzw. die Polspitzen 9 der Pol- fasern 7 liegen mindestens überwiegend in einer Flächenebene 12.

Ebenso weisen die Polspitzen 11 der Polfasern 8 mindestens über- wiegend gleiche Polspitzenhöhe h, gemessen von der Unterfläche 10, auf bzw. liegen die Polspitzen 11 der Polfasern 8 mindestens überwiegend in einer Flächenebene 13. Die Ebene 12 der Polfaser- spitzen 9 liegt-von der Unterfläche 10 der Maschenebene 14 betrachtet-oberhalb der Ebene 13 der Polfaserspitzen 11.

Durch diese Struktur des neuen Vliesstoffes werden relativ wei- te, nach oben offene Hohlräume 15 zwischen den langen Polfasern 7 gebildet und verbleiben relativ enge Räume 16 zwischen den langen und den kurzen Polfasern 7,8. Nach der Erfindung wird die räumliche Verteilung der Kurzfasern 8 z. B. so dicht gewählt, dass z. B. fast kein Funktionsmittel, z. B. in Form eines Adsorp- tionsmittels in die Polfaserstruktur der Polfasern 8 bzw. in die Hohlräume 16 eindringen kann, wenn ein Funktionsmittel in die Hohlräume 16 eingefüllt wird, wobei die Polspitzen 11 sperrend gegen das Eindringen von Funktionsmittel wirken. Dadurch bleiben die Vliesstoffeigenschaften im Vliesstoffbereich 17, der aus dem Kurzfaserschichtbereich und dem Bereich der Grundschicht 2 be- steht, erhalten. Dieser Schichtaufbau gewährleistet insbesondere die für viele Anwendungen erwünschte Druckelastizität und Flexi- bilität sowie Weichheit des Vliesstoffes. Der über der Kurzfa- serschicht vorgesehene Langfaserschichtbereich 18 stellt die Hohlräume 15 z. B. für die Aufnahme von Funktionsmitteln und für das Funktionsmittel zugängige Anlagerungsoberflächen der langen Polfasern 7 zur Verfügung.

Nach der Erfindung wird auf den Vliesstoff auf der Seite der Ebene 12 eine Funktionsschicht 19 aufgebracht, deren Dicke wähl- bar ist und die bis zu den Spitzen 11 der kurzen Polfasern 8 reichen kann, und verfestigt ist, wobei die Hohlräume 15 zumin- dest teilweise ausgefüllt und die langen Polfasern 7 in diesem Bereich eingebunden sind.

Die geschlossene Funktionsschicht hat im Wesentlichen die funk- tionelle Aufgabe, die freien Endbereiche der Polfasern bzw.

Polfaserschlingen der Polfasern 7 lage zu fixieren bzw. ortsfest einzubinden, so dass die Polfasern bzw. Polfaserschlingen zwei- seitig eingespannt sind, nämlich einmal in der Grundschicht bzw. im Vliesstoffquerschnitt 2 und zum anderen in der Funktions- schicht 19. Diese Einspannung bewirkt in überraschender Weise eine hohe Druckelastizität des Vliesstoffs. Die Polfasern können bei der Druckbelastung lediglich sich biegen oder einknicken, federn bei Druckentlastung jedoch elastisch in ihre Ausgangs- stellung zurück. Selbst bei lang anhaltenden Druckbelastungen verlieren die beidseitig eingespannten Polfasern ihre Elastizi- tät nicht, so dass der Vliesstoff ausgezeichnetes Rückfederver- mögen mit hoher Formstabilität aufweist. Dabei können die kurzen Polfasern 8 den Widerstand gegen die Druckbelastung erhöhen, wenn die Funktionsschicht 19 auf die Polfaserspitzen 11 der Polfasern 8 trifft, wenn die Funktionsschicht 19 oberhalb der Polfaserspitzen 11 angeordnet ist. Im Falle, dass die Funktions- schicht 19 auf den Polfaserspitzen 11 aufsitzt, verstärken die kurzen Polfasern 8 die Widerstandskraft gegen Druckbelastungen und unterstützen das elastische Rückfedern.

Die Funktionsschicht kann aber auch eine zusätzliche Aufgabe übernehmen, nämlich dann, wenn sie Funktionsmittel, wie z. B.

Feuchtigkeits-bzw. Flüssigkeits-Absorptionsmittel enthält, oder aus einem Funktionsmittel besteht.

Vorzugsweise wird die Funktionsschicht durch Sprühen aufge- bracht. Das Aufbringen kann aber auch mit einem Tauchbadverfah- ren erfolgen.

Zweckmäßigerweise wird der erfindungsgemäße Vliesstoff mit einem superabsorbierenden Polymer, einem sog. Superabsorber besprüht.

Superabsorber sind Elektrolyt-Netzwerke, die große Flüssig- keitsmengen aufnehmen und speichern und leicht desorbieren kön- nen.

Es liegt im Rahmen der Erfindung, Vliesstoffe mit mehr als zwei Ebenen von Polfaserspitzen und den entsprechend unterschiedli- chen Hohlraumvolumina vorzusehen. Es liegt außerdem im Rahmen der Erfindung, anstelle von Polfasern Polfaserschlingen oder Polfasern in Kombination mit Polfaserschlingen vorzusehen, wobei z. B. in der einen Schicht Polfasern und in einer anderen Schicht Polfaserschlingen erzeugt werden.

Ein erfindungsgemäßes textiles Flächengebilde kann z. B. nach dem sog. Kunit-Verfahren hergestellt werden. Dabei wird aus einem Faserflor mit längsorientierten oder querorientierten Fasern ein Vliesstoff mit Faserpolstruktur auf der einen und mit Faserma- schenstruktur auf der anderen Oberflächenseite gebildet. All- gemeine Daten der Vermaschung des durch eine Bürste in die Schiebernadel eingestrichenen Faserflors sind : Verdichtung des Faserflors 1 : 4 bis 1 : 10 Schwinghub der Bürste 80 bis 70 mm Flächenmaße des Vliesstoffes 100 bis 800 g/m2 Über spezielle Einstellung der Verdichtung und des Schwinghubes kann die erfindungsgemäße Struktur des Vliesstoffes für den Sprühauftrag von Funktionsmitteln erreicht werden.

Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Vliesstoffes ist ein Zweischrittverfahren mit Herstellung eines durch Faser-oder Fadenmaschen verfestigten Vlieses mit vorwie- gender Querorientierung der Fasern durch Quertäfeln des Krem- pelflores vor der mechanischen Verfestigung durch Vermaschen (Malivlies) oder Übernähen (Maliwatt). Anschließend werden bei diesem Vliesstoff mit senkrecht zur Vliesstoffoberfläche durch- stechenden Widerhakennadeln die Faserpolschichten bzw. Faserpol- strukturen durch Austragen von abstehenden Faserteilen aus dem Vliesstoffquerschnitt gebildet. Mit diesem Verfahren ist es auch möglich, einen längsorientierten Faserflor zu verwenden.

Die unterschiedlichen Höhen sowie die unterschiedliche Anzahl von abstehenden Faserteilen zur Ausbildung der erfindungsgemäßen Struktur des Vliesstoffes wird durch die Anzahl von Nadeln und die Art der Nadeln, speziell des Abstandes der Nadelspitze zum ersten Widerhaken erreicht.

Hohe Druckelastizität wird allein schon durch die verklebende Wirkung der in die Aufnahmeräume 15 eingetragenen Funktionsmit- tel (Schicht 19) auf die langen Polfaserfäden im Bereich der.

Polspitzen 9 erzielt.

Bei einer Druckbelastung auf die Oberfläche des Flächengebildes verformt sich die Struktur, wobei auch die Kurzpolfasern 8 ela- stisch seitlich ausweichen, sich wegen entsprechend hoher Anzahl pro Quadratzentimeter gegenseitig abstützen und beim Nachlassen der Druckbelastung elastisch zurückfedern. Dabei leisten die Langpolfasern 7 eine erhebliche zusätzliche Abstützung, weil sie in die Grundschicht 2 und in die Funktionsschicht 19 eingebunden sind und einem von den Kurzpolfasern 8 ausgeübten seitlichen Druck Widerstand entgegensetzen.

Die Kurzpolfasern 8 gewährleisten insoweit einen synergistischen Effekt, indem sie einerseits eine Sperre gegen das Eindringen von Funktionsmittel bilden und andererseits in Kombination mit den Langfasern den Hohlraum 15 für Funktionsmittel bilden und Druckelastizität bzw. Druckwiderstand des Flächengebildes ge- währleisten.

Ebenso kann die Funktionsschicht 19 einen synergistischen Effekt leisten. Sie gewährleistet zum einen die gewünschte Funktion, z. B. die Ab-und Desorption oder Geruchsbindung oder derglei- chen, und zum anderen bildet sie durch die Einbindung der Lang- polfasern 7 eine elastische membranartige Oberfläche, die Druk- kelastizität gewährleistet.

Hinzu kommt, dass die Oberfläche der Funktionsschicht 19 relativ glatt ist, so dass das Flächengebilde z. B. bei Verwendung als Polsterstoff, ohne zusätzliche Gleitmittel auf einen Polsterkern gezogen werden kann. Bei herkömmlichen Polsterstoffen muss zu diesem Zweck häufig eine zusätzliche Gleitbeschichtung aufge- bracht werden.

Die relativ glatte Oberfläche der Maschenschicht der Grund- schicht 2 ist besonders gut geeignet für eine Laminierung mit einem Polsterbezugsstoff.

Beispiel 1 : Für die Faserflorbildung wird eine Fasermischung aus 60% Polye- sterfasern der Faserfeinheit 3,6 dtex und einer Faserlänge von 60 mm und 40% Polyesterfasern der Faserfeinheit 4,4 dtex und der Faserlänge 36 mm eingesetzt. Es wird ein Doppelflor mit einer Masse von 36 g/m2 gebildet und auf einer Nähwirkmaschine Kunit mit einer Verdichtung von 1 : 8 und einem Schwinghub der Bürste von 48 mm bei einer Maschenfeinheit von 18 F vermascht.

Es entsteht ein voluminöser Vliesstoff mit einer Flächenmasse von 280 g/m2 und mit einer Gesamtdicke von 4,8 mm.

Strukturell ist dieser Vliesstoff durch folgende Daten gekenn- zeichnet : Von der je Flächeneinheit im Vliesstoff enthaltenen Faserlänge sind 50% in den Fasermaschen angeordnet.

Die der Vliesstoffdicke von 4,8 mm entsprechende Höhe H zuzuordnende Höhe h der Polspitzen 11 beträgt 3,2 mm. Damit ergibt sich ein Verhältnis der Höhe H zur Höhe h von 1,5 zu 1.

Die Querschnittsfläche der für die Funktionsmittel- anlagerung vorgesehenen Aufnahmeräume 15 errechnet sich bei einer mittleren Anzahl von langen Polfasern 7 von 7000 je cm2 Vliessstofffläche zu 0,98875 cm2 pro cm2. Für die Querschnittsfläche der Zwischenräume 16 ergibt sich bei einer mittleren Anzahl kurzer Polfa- sern 8 von 9000 je cm2 Vliesstofffläche ein Wert von 0,96085 cm2 pro cm2 Vliesstoff. Damit ist das Verhält- nis der Querschnittsflächen der Aufnahmeräume 15 zu der Querschnittsfläche der Zwischenräume 16 1,021 zu 1.

Die Polfasern 7 werden in eine Funktionsschicht 19 aus einem Superabsorber fest eingebettet, die eine Dicke von 1,2 mm auf- weist. Vor dem Aufbringen der Funktionsschicht 19 betrug die bleibende Verformung 40,5%. Sie erniedrigte sich durch die Funk- tionsschicht auf 25%.

Beispiel 2 : In einem weiteren Ausführungsbeispiel besteht der voluminöse Vliesstoff aus einem durch Fasermaschen verfestigten Querla- genvlies, der anschließend zur Erzielung der speziellen Polfa- serstruktur mit langen und kurzen Polfasern mit vertikal durch den Vliesstoffquerschnitt durchstechenden Widerhakennadeln be- handelt wird. Dabei besteht der auch als Malivlies bezeichnete Vliesstoff aus einer Fasermaschenunterseite und im Vliesstoff- querschnitt horizontal angeordneten Fasern aus Polyesterfasern der Faserfeinheit 3,3 dtex, der Faserlänge von 50 mm und er hat eine Flächenmasse von 240 g/m2, eine Dicke von 1,8 mm und eine Maschenreihendichte von 14 Maschenreihen je 25 mm sowie eine Maschenlänge von 1,6 mm. Dieses Malivlies wird dann auf zwei Strukturierungsnadelmaschinen mit folgenden Parametern verna- delt : Maschine 1 : Einstichseite Fasermaschenseite Nadelart Kronennadel 15 x 18 x 42 S 111 Einstichtiefe 6 mm Stichdichte 600 Stich je cm2 Maschine 2 : Einstichseite Fasermaschenseite Nadelart Kronennadel 15 x 18 x 42 S 111 Einstichtiefe 11 mm Stichdichte 400 Stich je cm2 Dabei entsteht ein voluminöser Vliesstoff mit einer unterseiti- gen Maschengrundschicht (2), die das Malivlies bereits aufwies, und einer durch das Vernadeln ausgebildeten Polfaserschicht aus den kurzen Polfasern (8) und aus den langen Polfasern (7). Diese Polfasern sind durch das vertikale Austreiben aus dem ursprüng- lichen Vliesquerschnitt ausschließelich vertikal angeordnet und weisen aufgrund der ausgewählten Nadel eine große Höhengleichmä- ßigkeit auf.

Die Gesamtdicke und damit Höhe H beträgt 3,6 mm, die Höhe h ist 2,4 mm und die Dicke der Fasermaschen- schicht ist 1,2 mm.

In der ersten Vernadelungspassage werden ausschließ- lich aus den horizontal angeordneten Fasern die kurzen Polfasern (8) angeordnet, mit einer Dichte entspre- chend der Nadelart und Stichdichte von 7200 Fasertei- len je cm2. In der zweiten Nadelpassage erfolgt der Austrieb der langen Polfasern (7) in einer Dichte von 4000 Faserteilen je cm2 Vliesstoff.

Mit den erhaltenen Höhen errechnet sich das Verhältnis von H zu h mit einem Wert von 1,5 zu 1.

Querschnittsfläche Aufnahmeräume = 0, 9908 cm2/cm2 Material Querschnittsfläche Zwischenräume = 0, 97424 cm2/cm2 Material Somit ergibt sich ein Verhältnis der beiden Flächen von 1,017 zu 1.

Auch bei diesem Beispiel werden die langen Polfasern 7 in eine Funktionsschicht 19 aus einem Superabsorber fest eingebettet.

Die Dicke der Schicht 19 beträgt 1,4 mm. Vor dem Aufbringen wies der Vliesstoff eine bleibende Verformung von 38% auf. Sie wurde durch die Funktionsschicht auf 26% erniedrigt.

Das Ziel der Erfindung wird durch die nicht-textile Funktions- schicht 19 erreicht, die z. B. selbst keine elastischen Eigen- schaften aufweisen muss.

Die Funktionsschicht weist aber vorzugsweise auch eine eigene feder-oder gummiartige Elastizität auf, die die Elastizität der elastischen Struktur des textilen Flächengebildes unterstützt.

Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung erfüllt die Funktionsschicht nicht nur die fasereinbindende Funktion und hat nicht nur ggf. Eigenelastizität, sondern sie besteht aus einem Material, das als sog. Funktionsmittel wirkt. Beispielsweise kann die Funktionsschicht gute sitzklimatische und/oder beklei- dungsphysiologische Eigenschaften aufweisen, wie z. B. Wasser- speicherung und/oder Wasserdampfaufnahme und/oder Wasserdampf- durchlässigkeit und/oder Luftdurchlässigkeit und/oder Geruchs- bindung und/oder Geruchsbildung (Duftstoff) und/oder Wärmelei- tung und/oder Wärmedämmung.

I. d. R. weist die Funktionsschicht 19 Dicken zwischen 1 und 4 mm, insbesondere zwischen 1,1 und 3 mm auf.

Erreicht wird das Ziel der Erfindung nicht nur durch die Ver- wendung eines voluminösen textilen Flächengebildes, insbesondere in Form eines Vliesstoffs mit unterschiedlichen Polfaserlängen gemäß Fig. 1, sondern auch mit Flächengebilden, insbesondere in Form von Vliesstoffen mit einer einheitlichen Faserpolschicht.

Zweckmäßigerweise sollte eine Faserpolschicht mit überwiegendem Anteil darin vertikal bis diagonal vom Vliesstoffquerschnitt abstehenden gleich langen Faserteilen vorhanden sein, die im oberen, vom Vliesstoffquerschnitt am weitesten entfernten Teil durch die flächige, verbindend wirkende, nicht-textile Funk- tionsschicht 19 untereinander so zusammengehalten werden, dass bei Druckbeanspruchungen zwar Ein-und Zusammendrücken des Vliesstoffs im Bereich der Faserpolschicht aber kein Umlegen der Faserteile der Faserpolschicht mit geringem Wiederholungseffekt erfolgt.

Die hohe druckelastische Wirkung einer solchen flächigen Faser- einbindung im oberen Teil der Faserpolschicht ergibt sich durch die relativ dünne, nicht textile Funktionsschicht. Wichtig für die gute Druckelastizität ist dabei der Verbleib einer gewissen freien beweglichen Höhe der einzelnen Faserteile der Faserpol- schicht im Bereich zwischen dem Flächengebildequerschnitt bzw. dem Vliesstoffquerschnitt und Unterseite der nicht-textilen Funktionsschicht. Außerdem ist günstig, dieser nicht-textilen, Faserteilbereiche einbindenden Funktionsschicht aufgrund einer Materialauswahl noch weitere verarbeitungs-und gebrauchstechni- sche Eigenschaften, wie oben beschrieben, zuzuordnen.

Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung anhand der Figu- ren 2 bis 6 bei Verwendung von voluminösen Vliesstoffen mit hohem Anteil vertikal bis diagonal abstehenden Polfaseranteilen.

Der in der Fig. 2 dargestellte druckelastische Vliesstoff be- steht aus dem Vliesstoffquerschnitt 21 und der Polfaserschicht 22. Die Polfaserschicht 22 weist die vertikal bis diagonal vom Vliesstoffquerschnitt 21 abstehenden Faserteile 23 mit im vom Vliesstoffquerschnitt 21 am weitesten entfernten Bereich freien Faserteilenden 24 oder Faserteilschlingen 25 auf. Die in diesem Bereich der Faserteilenden 24 oder der Faserteilschlingen 25 angeordnete, in einem zusätzlichen Arbeitsgang eingebrachte nicht-textile Funktionsschicht 26 bindet diese so ein, dass bei auftretenden Druckbeanspruchungen die Faserteile 23 nicht in eine horizontale Lage gedrückt werden, sondern dass sie im ela- stischen Strukturteilbereich 27 der Faserpolschicht 22 diese Druckkräfte elastisch aufnehmen und nach Wegfall der Druckbela- stung die Faserpolschicht 22 bzw. den Strukturbereich 27 wieder in die Ausgangslage zurückbilden. Die z. B. kanalartigen Hohlräu- me 28 im elastischen Teilbereich 27 der Faserpolschicht 22 bie- ten Raum zum Weiterleiten und/oder Speichern von gasförmigen oder flüssigen Medien und Raum zum Einlagern von nicht-textilen, festen, teilchenförmigen Funktionsmitteln (nicht dargestellt).

Beispiel 3 : Der in Figur 3 im Querschnitt schematisch dargestellte druckela- stische Vliesstoff besteht aus einem Kunit-Vliesstoff aus Polye- sterfasern der Feinheit 3,3 dtex und mit einer Faserlänge von 90 mm. Er hat eine Masse von 380 g/m2 und eine Gesamtdicke von 5,6 mm. In der Faserpolschicht 22 sind 280 g/m2 Fasermasse enthalten, bei einer Dicke der den Vliesstoffquerschnitt 21 bildenden Fa- sermaschenschicht 29 von 1,2 mm weist die Faserpolschicht 22 eine Dicke von 4,4 mm auf. Auf die Oberseite der Faserpolschicht 22 wurde ein Superabsorber aufgesprüht, der damit die nichttex- tile Funktionsschicht 26 bildet und eine Masse von 100 g/m2 und eine Dicke von 1,4 mm aufweist. In dieser nichttextilen Funk- tionsschicht sind 80% der in der Faserpolschicht 22 enthaltenen freien Faserteilenden 24 und Faserteilschlingen 25 fest einge- bunden. Durch diese erfindungsgemäße Einlagerung von Faserteilen 23 der Faserpolschicht 22 in die nichttextile Funktionsschicht 26 verändern sich die druckelastischen Eigenschaften des drucke- lastischen Vliesstoffes gegenüber dem bekannten Kunit-Vliesstoff wie folgt : Eigenschaft Kunit-erfin- Vlies-dungsgemäßer stoff druckelasti- scher Vlies- stoff Dicke (mm) 5,4 5,6 Stauchhärte 1,2 5,7 (kPa) Druckelastisches Verhalten als a30-5H % 21, 0 45,5 als a30-5E3 % 80, 1 94,3 bleibende 39,5 28, 3 Verformung % Neben einer deutlichen Verbesserung des druckelastischen Verhal- tens durch die einem flachen Umlegen der Faserteile 23 der Fa- serpolschicht 22 entgegenstehende Einbindung der Faserteile 23 in die nichttextile Funktionsschicht 26 ergibt die erfindungs- gemäße Vliesstoffkonstruktion durch die Art und Menge der nicht- textilen Funktionsschicht 26 eine wesentliche Erhöhung der Was- serdampfaufnahme und des Feuchtespeichervermögens als wichtige Funktionseigenschaften für den Einsatz des erfindungsgemäßen Vliesstoffes als klimatisch hervorragend geeignete Polsterkom- ponente für Fahrzeugsitze. Die entsprechenden Prüfwerte sind nachfolgend zusammengestellt : Eigenschaft Kunit-Vlies-erfindungs- stoff gemäßer druckelasti- scher Vlies- stoff Wasserdampfdurch-0,11 0,16 gangs-Widerstand (g/m'Pa h) Wasseraufnahme (%) 842 1890 Beispiel 4 : Der erfindungsgemäße, druckelastische Vliesstoff besteht wie im Beispiel 3 aus einem Kunit-Vliesstoff aus Polyesterfasern der Feinheit 4,0 dtex und der Länge von 70 mm. Er hat eine Masse von 290 g/m2 und eine Dicke von 4,4 m. In der Faserpolschicht 22 sind 200 g/m2 Fasermasse enthalten und diese Faserpolschicht 22 hat eine Dicke von 3,7 mm. Die Oberseite der Faserpolschicht 22 wurde mit einem thermoplastischen Klebstoffvlies aus Polyolefin mit einer Masse von 40 g/m2 verklebt, die dabei entstandene nichttextile Funktionsschicht 26 bindet bei einer Dicke von 0,8 mm 2/3 aller freien Faserteilenden 24 und Faserteilschlingen 25 fest in sich ein und bildet den erfindungsgemäßen druckelasti- schen Vliesstoff. Es wird eine Erhöhung der die Druckelastizität kennzeichnenden Werte wie folgt gegenüber dem bekannten Kunit- Vliesstoff ohne nicht-textile Funktionsschicht erreicht : Eigenschaft Kunit-erfin- Vlies-dungsgemäßer stoff druckelasti- scher Vlies- stoff Dicke (mm) 4, 4 4, 3 Stauchhärte 1,2 4, 6 (kPa) Druckelastisches Verhalten als a30-5H % 23, 2 30,1 als a30-5E3 % 75, 6 95, 1 bleibende 44,2 27, 6 Verformung % Zu dieser bedeutsamen Verbesserung des druckelastischen Verhal- tens durch die erfindungsgemäße Konstruktion des druckelasti- schen Vliesstoffes gegenüber einen vergleichbaren Kunit-Vlies- stoff kommt durch die thermoplastische flächige Polymerschicht der aus einem speziellen Klebstoffvlies gebildeten nichttextilen Funktionsschicht 26 die Möglichkeit bei dem Aufbringen der nichttextilen Funktionsschicht 26 oder in einem nachfolgenden Arbeitsgang ein Dekortextil oder eine andere textile oder nicht- textile Fläche anzukleben. Damit kann eine Trennkraft von 17,6 N/5 cm Breite erreicht werden.

Beispiel 5 : Der in Figur 4 im Querschnitt schematisch dargestellte druckela- stische Vliesstoff besteht aus einem durch Fasermaschen verfe- stigten Vliesstoff Malivlies mit einer Flächenmasse von 155 g/m2 aus Polyesterfasern der Feinheit 3,6 dtex und der Länge von 60 mm. Durch Nachnadeln auf einer Nadelmaschine mit vertikal durch- stechenden Gabelnadeln ist die Faserpolschicht 22 mit den Faser- teilbüscheln 31 ausgebildet worden, die jeweils freie Faser- teilenden 24 und Faserteilschlingen 25 enthalten. Der Massean- teil der Faserpolschicht 22 beträgt 105 g/m2 und sie hat eine Dicke von 2, 1 mm. Zwischen die einzelnen Faserbüschel 31 sind granulatförmige Aktivkohlepartikel 32 mit einer Masse von 30 g/m2 eingelagert. In einem weiteren Arbeitsgang wurde die nichttexti- le Funktionsschicht 26 aufgebracht, die eine wasserdampfdurch- lässige Polyurethanfolie mit einer Flächenmasse von 80 g/m2 und einer Dicke von 0,7 mm ist. Der druckelastische Vliesstoff mit der dargestellten Struktur mit den eingelagerten Funktionsparti- keln aus Aktivkohle 32 und der die Faserbüschel 31 fest einbin- denden wasserdichten elastischen nichttextilen Funktionsschicht 26 bildet eine hervorragende druckelastische und bekleidungs- klimatisch aktive Komponente in der Schutzkleidungsherstellung.

Beispiel 6 : Der in Figur 5 im Querschnitt schematisch dargestellte druckela- stische Vliesstoff besteht aus einem Kunit-Vliesstoff aus 60% Polyesterfasern der Feinheit 3,6 dtex und einer Länge von 60 mm sowie aus 40% Viskosefasern der Feinheit 4,2 dtex und einer Länge von 80 mm. Der Vliesstoff hat eine Flächenmasse von 510 g/m2 und eine Dicke von 6,2 mm. In der Faserpolschicht 22 sind 360 g/m2 Fasermasse enthalten, die Faserpolschicht 22 hat eine Dicke von 5, 4 mm. Auf die Oberseite der Faserpolschicht 22 wurde ein Superabsorber in flüssiger Form so aufgebracht, dass er einerseits die nichttextile Funktionsschicht 26 mit einer Flä- chenmasse von 130 g/m2 und einer Dicke von 2,0 mm bildet und zum anderen einige der den oberen Teil der Faserpolschicht 22 bil- denden freien Faserteilenden 24 und Faserteilschlingen 25 aus der Oberfläche der nichttextilen Funktionsschicht 26 in einer Höhe von 0,5 mm herausragen.

Die zu einem Anteil von 40% an den aus der Oberfläche der nicht- textilen Funktionsschicht 26 herausragenden freien Faserteilen- den 24 und Faserteilschlingen 25 beteiligten Viskosefasern bil- den dabei eine zusätzliche vertikale Leitung für Feuchtigkeit zur nichttextilen Funktionsschicht 26 hin oder von ihr weg.

Dieser Effekt unterstützt je nach Lage und Funktion des z. B. in einen Fahrzeugsitz eingebrachten druckelastischen Vliesstoffes dessen klimatisches Verhalten in sehr positiver Weise. Die durch die erfindungsgemäße Vliesstoffkonstruktion sich einstellenden Eigenschaftsverbesserungen hinsichtlich Druckelastizität und Feuchtetransport sind anhand folgender ermittelter Eigenschafts- werte nachweisbar : Eigenschaft Kunit-erfin- Vlies-dungsgemäßer stoff druckelasti- scher Vlies- stoff Dicke (mm) 6,2 6,4 Stauchhärte 3,2 6,5 (kPa) Druckelastisches Verhalten als a30-5H % 28,1 46, 1 als a30-5E3 % 86,7 94,7 bleibende Ver-39,5 28,4 formung (%) Wasserdampf-0,10 0,16 durchgangswider- stand (g/m2 Pa h) Wasseraufnahme 712 1383 (%) Das erfindungsgemäße textile Flächengebilde kann ein Vliesstoff aus Fasern oder Filamenten sein, der eine Poloberfläche aus vertikal bis schräg vom Vliesstoffquerschnitt abstehenden Fasern oder Filamentteilen oder Faser-bzw. Filamentschlingen aufweist.

Solche Vliesstoffe sind allgemein z. B. als Polfaltenvliesstoff Struto, als Nähwirkvliesstoff Kunit oder als durch Nachnadeln velourisierte Nadel-, Nähwirk-oder Spinnvliesstoffe bekannt.

Ein erfindungsgemäßes textiles Flächengebilde kann aber auch ein textiles Flächengebilde aus Filament-und/oder Fasergarnen als Polgewebe, Polgestrick oder Polgewirke sein, die alle eine Pol- oberfläche aus vertikal bis schräg vom Flächengebildequerschnitt abstehenden, im Wesentlichen gleich langen Garn-oder Fasertei- len und/oder Garn-oder Faserschlingen aufweisen. Es können auch Gewebe, Gewirke oder Gestricke sein, die diese Poloberfläche durch einen als Rauhen oder als Velourisieren durch Nachnadeln bezeichneten Ausrüstungsvorgang erhalten haben. Das erfindungs- gemäße druckelastische textile Flächengebilde kann auch ein Flockstoff mit einer durch Flockfasern gebildeten Poloberfläche sein. Ebenso kann es ein als Tufting bezeichnetes textiles Flä- chengebilde sein, dessen Poloberfläche aus Schlingen oder aufge- schnittenen Schlingen in einen textilen oder nicht-textilen Träger aus eingetufteten Faser-oder Filamentgarnen eingebunden ist.

Anhand der folgenden Beispiele werden derartige erfindungsgemäße textile Flächengebilde beschrieben.

Beispiel 7 : Das in Figur 6 im Querschnitt schematisch dargestellte druckela- stische textile Flächengebilde besteht aus einem 250 g/m2 schwe- ren als Webvelour bezeichneten Polgewebe 21a aus Polyesterfila- mentgarnen. Die Polschicht 22 besteht aus durch spezieller Web- technik gebildeten Polschlingen, die durch nachfolgendes Auf- schneiden zu den vertikal abstehenden Filamentteilen 23 ausge- bildet sind. Die Dicke des als Webvelour bezeichneten Polgewebes beträgt 3,8 mm, dabei hat die Polschicht eine Dicke von 2,9 mm.

Die Oberseite der Polschicht 22 wird dann mit einem nichttexti- len Funktionsmittel z. B. aus Superabsorberpolymer so besprüht, dass die freien Filamentteilenden 24 in die nichttextile Funk- tionsschicht 26 fest eingebunden sind. Diese nichttextile Funk- tionsschicht 26 hat eine Dicke von 1,1 mm und eine Masse von 110 g/m2. Diese erfindungsgemäße Konstruktion aus einem textilen Flächengebilde mit Polschicht 22 und aufgebrachter nichttextiler Funktionsschicht 26 ergibt neben dem durch den Superabsorber der Funktionsschicht 26 bedingten hohen Feuchtetransport und hoher Feuchtespeicherung eine Verringerung der ursprünglich im texti- len Flächengebilde vorhandenen bleibenden Verformung nach ge- brauchsnaher Druckbelastung um 65%.

Beispiel 8 : Das erfindungsgemäße druckelastische textile Flächengebilde besteht aus einem als Wirkvelour bezeichneten Polgewirke aus Polyamidfilamentgarn und hat eine Flächenmasse von 190 g/m2 und eine Dicke von 3,0 mm. In der aus Filamentteilen 23 gebildeten Polschicht 22 sind 120 g/m2 Filamentgarnmasse enthalten und die Polschicht 22 hat eine Dicke von 2,3 mm. Die Oberfläche der Pol- schicht 22 wird mit einer Polyamid-Klebstofffolie mit einer Flä- chenmasse von 50 g/m2 so verklebt, dass diese Klebstoff-Folie mit einer Dicke von 0,7 mm die nichttextile Funktionsschicht 26 bil- det und dabei 85% aller freien Filamentteilenden 24 der Pol- schicht 22 fest einbindet. Diese erfindungsgemäße Einbindung in Kombination mit der textilen Konstruktion ergibt im Hinblick auf einen Einsatz des druckelastischen textilen Flächengebildes als Sitzpolsterkomponente eine hohe Druckelastizität und geringe bleibende Verformung.