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Title:
TEXTILE MACHINE WITH DRIVEN THREAD GUIDING MEMBER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/008373
Kind Code:
A1
Abstract:
The thread processing device (8) of a textile machine has at least one thread guiding device that moves a thread (4) back and forth between at least two positions (12, 14) by means of a thread guiding member (30, 32, 34). The thread guiding member may be moved in one direction by means of an interlocking drive (28) and in the opposite direction by a frictional engagement drive (36) that acts against the interlocking drive (28). The textile machine is substantially improved by designing the frictional engagement drive (36) as a pneumatic drive with an individual gas chamber (64) that contains a gas volume that may be compressed by the interlocking drive at the working frequency. The gas chamber communicates with a compressed gas source through a non-return valve.

Inventors:
SPEICH FRANCISCO (CH)
Application Number:
PCT/CH1996/000285
Publication Date:
March 06, 1997
Filing Date:
August 19, 1996
Export Citation:
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Assignee:
TEXTILMA AG (CH)
SPEICH FRANCISCO (CH)
International Classes:
D03C3/44; D03C5/00; D03C13/00; D03D47/27; B65H51/18; D04B25/06; D04B27/26; (IPC1-7): D03C3/44; D03C5/00; D03C13/00; D04B27/26
Foreign References:
DE2631175B11977-12-29
CH531588A1972-12-15
DE2939421B11981-01-22
DE2758421A11978-06-29
EP0159790A11985-10-30
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Textilmaschine zur Herstellung von Textilerzeugnissen aus Fäden, mit einer Fadenverarbeitungsvorrichtung (8,90), die mindestens eine Fadensteuervorrichtung (27) aufweist, welche mindestens einen Faden mittels eines Fadenfüh¬ rungsorgans (34,128) über mindestens zwei Stellungen hin und herbewegt, wobei das Fadenführungsorgan in einer Bewegungsrichtung mittels eines formschlüssigen Antriebes (28,96) und in der entgegengesetzten Bewegungsrichtung mittels eines gegen den formschlüssigen Antrieb wirkenden kraftschlüssigen pneumatischen Antriebes (36,112) beweg¬ bar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der pneumatische Antrieb für den Fadenführer ein durch den formschlüssigen Antrieb (28,96) in der Arbeitsfrequenz komprimierbares Gasvolumen in einer individuellen Gaskammer (64,120) aufweist.
2. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der pneumatische Antrieb (36,112) ein Kolben/Zylin derAggregat (58,118) aufweist, welches einen Kolben (60,114) enthält, der einerseits eine die Gaskammer (64,120) bildende Zylinderkammer begrenzt und der ande¬ rerseits über eine Kolbenstange (56,92) mit dem form¬ schlüssigen Antrieb (28,96) gekoppelt ist.
3. Textilmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, dass an der Gaskammer (64,120) ein betätigbares Druckentlastungsventil (72) angeschlossen ist.
4. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Gaskammer (64,120) ein Über¬ druckventil angeschlossen ist.
5. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gaskammer (64,120), vorzugsweise über ein Rückschlagventil (68,124) mit einer Druckgas¬ quelle (70,126) verbunden ist.
6. Textilmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckgasquelle (70,126) eine Steuervorrichtung (74), die vorzugsweise mit einem Steuergerät (76) der Textilmaschine verbunden ist, aufweist, mit der der Gasdruck (P) in der Gaskammer (64,120) in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Textilmaschine einstellbar ist.
7. Textilmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (74) derart ausgebildet ist, dass der Gasdruck (P) in der Gaskammer (64) wie folgt einstellbar ist: Gasdruck Pj in einer Artikelwechselphase I der Textilmaschine, welcher dem Umgebungsdruck PQ entspricht; Gasdruck PJJ in einer Anlaufphase II, welcher minde¬ stens so hoch ist wie der Gasdruck PJJJ der Schnellaufphase; Gasdruck PJU in einer Schnellaufphase III, welcher kleiner als oder gleich wie der Gasdruck PJJ der Anlaufphase II ist; Gasdruck PIV in einer Kriechgangphase IV, der kleiner ist als der Gasdruck PJJJ der Schnellaufphase III; und Gasdruck Pv in einer Handbetriebsphase V, der gleich oder kleiner ist als der Gasdruck PIV der Kriechgang phase.
8. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie derart ausgebildet ist, dass der Gasdruck (PE) bei expandiertem Gas in der Gaskammer (64) dem Gasdruck (PQ) der Druckgasquelle (70) entspricht.
9. Textilmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie derart ausgebildet ist, dass der Gasdruck (P) in der Gaskammer (64) im komprimierten Endzustand folgen¬ der Formel entspricht: E Vτ PK 'K wobei: PE = Gasdruck des expandierten Gasvolumens der Gaskammer VE = Volumen des Gases der Gaskammer im expandierten Zustand VK = Volumen des Gases der Gaskammer im komprimierten Endzustand .
10. Textilmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie derart ausgebildet ist, dass der Gasdruck (PR) im komprimierten Endzustand: pκ ^ 100 E .
11. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass auch der auf der zweiten Seite des Kolbens (60) befindliche Zylinderteil (62) als Gaskammer (84) ausgebildet und mit einer Drucksteuervorrichtung (86) verbunden ist, derart, dass der Gasdruck (P) in der zweiten Gaskammer (84) die Funktion der ersten Gaskammer (64) unterstützt und/oder dieser entgegenwirkt.
12. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Webmaschine ausgebildet ist, wobei mindestens die Fachbildevorrichtung mit einem kraftschlüssigen pneumatischen Antrieb (36) versehen ist.
13. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Wirkmaschine, vorzugsweise als Kettenwirkmaschine ausgebildet ist, wobei mindestens eine Fadenlegestange (92), vorzugsweise eine Schussfaden legestange mit einem kraftschlüssigen pneumatischen Antrieb (112) versehen ist.
Description:
Textil ma schxne zur Herstellung von Textxlerzeugnxssen ans Fäden

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrif ft eine Textilmaschine zur Herstellung von Textilerzeugnissen aus Fäden gemäss Oberbegriff des Anspruches 1.

Stand der Technik

Textilmaschinen sind in grösser Zahl beispielsweise als Webmaschinen ( US-PS 3 603 351 , US-PS 3 695 304 , CH-PS 531 588 , EP-PS 0 107 099 , EP-PS 0 325 547 , EP-OS 0 363 311 , DE-OS 31 20 097 ) oder Wirkmaschinen (DE-A-27 58 421 ) bekannt.

Webmaschinen enthalten zur Webf aσhbildung Fadenverarbeitungs¬ einrichtungen, welche die Kettfäden aus einer Mittelfachstel¬ lung in eine Hoch- oder Tiefstellung bewegen, um ein Webfach zu öffnen, in das ein Schussfaden eingebracht wird, der dann mittels eines Webblattes an einem Warenrand angeschlagen wird. Zur Fachbildung dienen die verschiedensten Vorrichtun¬ gen wie Schaftrahmen und Einzellitzensteuerungen, zu deren Antrieb Kurbelgetriebe , Kurvenscheiben , Nockengetriebe , Schaftmaschinen, Jacquardmaschinen oder dergleichen verwendet werden. Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Antriebsarten, einem positiven Antrieb , wie beispielsweise einem Kurbelgetriebe , bei dem der Antrieb in beiden Bewe¬ gungsrichtungen formschlüssig, das heisst positiv erfolgt .

Bei einem negativen Antrieb, zum Beispiel Kurvenscheiben, Nockengetrieben, Schaftmaschinen, Jacquardmaschinen und dergleichen erfolgt der Antrieb in einer Bewegungsrichtung formschlüssig, das heisst positiv, und in der anderen Bewe¬ gungsrichtung kraftschlüssig, das heisst negativ zum Beispiel über Zug-, Druck-, Blatt- oder Torsionsfedern.

Der Nachteil eines positiven Antriebes liegt darin, dass insbesondere bei hohen Drehzahlen die Lagerstellen ausge¬ schlagen werden und Spiel bekommen. Dies führt einerseits zu einer grossen Lärmentwicklung und andererseits zu Ungenauig¬ keiten und schlussendlich zum Ausfall des Antriebes. Ein solcher Antrieb ist beispielsweise für Drehzahlen über 2*000 Umdrehungen/Minute nicht geeignet.

Bei einem negativen Antrieb, zu dessen Kategorie die vorlie¬ gende Erfindung gehört, erfolgt der kraftschlüssige Antrieb mittels Zug-, Druck-, Blatt- oder Torsionsfedern aus Feder¬ stahl, gummi- und synthetischen Elastomeren. Da der kraft¬ schlüssige Antrieb immer gegen den formschlüssigen Antrieb wirkt ergeben sich Probleme bei höheren Drehzahlen. So treten beispielsweise in vielen Systemen Resonanzschwingungen auf, die die Antriebsteile ausser Kontrolle bringen, d.h. die Antriebsteile liegen nicht mehr immer in vorgespanntem Zu¬ stand zueinander. Dies führt zu grösser Lärmentwicklung, Ausfall der Lagerstellen, Bruch der Federn und letztlich somit zu einem vollständigen Ausfall der Fadensteuerung. Stahlfedern sind im übrigen relativ lang und schwer, was eine tiefe Resonanzdrehzahl ergibt. Bei Gummi- und Elasthan-Federn liegen die Probleme in der molekularen Reibung des Werkstof¬ fes, was zu hoher Erwärmung der Federn führt. Eine solche hohe Erwärmung führt zu einer frühzeitigen Alterung und zum Verlust der Federeigenschaften, dies führt wiederum zu einer tiefen Resonanzdrehzahl, ungenügenden Federeigenschaften und schlussendlich zu deren Ausfall. Daraus folgt schliesslich

eine drastische Minderung des Nutzungsgrades, des Nutzungs¬ effektes und der Produktionsleistung solcher Textilmaschinen. Es hat sich herausgestellt, dass Fadenverarbeitungsvorrich¬ tungen zur Fachbildung einer Webmaschine unter Verwendung folgender Werkstoffe klare Grenzen gesetzt sind und zwar bei kraftschlüssigen Antrieben mit:

Stahlzugfedern max. 1'500 Umdrehungen/Min.

Stahldruckfedern max. 2'000 Umdrehungen/Min.

Gummizugfedern max. 3'000 Umdrehungen/Min.

Elasthanfedern max. 2'500 Umdrehungen/Min.

Hinzu kommt, dass solche Fadenverarbeitungsvorrichtungen in der Regel ein relativ grosses Bauvolumen haben und sich während des Betriebes nicht auf die Betriebsbedingungen der Textilmaschinen einstellen lassen.

Aus der DE-AS 26 31 175 ist eine Webmaschine der eingangs genannten Art bekannt, bei der der Rückzug für die Weblitzen einer Jacquardmaschine pneumatisch erzeugt wird. Die Weblit¬ zen sind dabei jeweils mit einem Kolben/Zylinder-Aggregat verbunden, wobei die Zylinder mit einer gemeinsamen gross- volumigen Gaskammer in Verbindung stehen, so dass eine für alle Weblitzen gemeinsame und über den ganzen Rückzugsweg der Weblitze konstante Rückzugskraft zur Verfügung steht. Eine individuelle pneumatische Steuerung jeder Weblitze ist da¬ durch ausgeschlossen.

Darstellung der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Textilmaschine der ein¬ gangs genannten Art zu schaffen, die verbesserte Eigen¬ schaften aufweist.

Erfindungsgemäss wird die Aufgabe gelöst durch die kennzeich¬ nenden Merkmale des Anspruches 1.

Dadurch, dass dem Fadenführungsorgan ein individuelles Gasvo¬ lumen zugeordnet ist, ergeben sich wesentliche Verbesserungen der Textilmaschine, die insbesondere in einer individuellen Steuerung jedes Fadenführungsorganes bestehen. Die Rückzugs¬ kraft kann somit individuell auf die Bedürfnisse des jeweili¬ gen Fadenführungsorganes eingestellt werden. Dies ist beson¬ ders wichtig, da die Fadenführungsorgane unterschiedliche Steuerwege und/oder zu steuernde Fadenqualitäten haben, an die die Rückzugskraft anzupassen ist, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Durch die neuartige Ausbildung der Fadenverar¬ beitungsvorrichtung werden bei Textilmaschinen wie Web- und Wirkmaschinen wesentlich höhere Drehzahlen, beispielsweise bis zu 6*000 Umdrehungen/Min. möglich, dies bei stark redu¬ ziertem Lärmpegel, das heisst reduzierter Geräuschentwick¬ lung. Die hohen Drehzahlen werden möglich, da durch die pneumatische Ausbildung des kraftschlüssigen Antriebes die kritischen Resonanzschwingungen wesentlich höher liegen und zwar im Bereich über 6'000 Umdrehungen/Min.. Da die kriti¬ schen Resonanzschwingungen sehr hoch liegen und höher als der angestrebte Drehzahlbereich, kann die maximal erforderliche Rückzugskraft reduziert werden, wodurch eine leichtere Bauart möglich ist. Ferner lässt sich die Anzahl der bewegten Teile und deren Baugrösse wesentlich reduzieren, was nicht nur zu einer einfacheren, kompakteren Bauart führt, sondern auch die Herstellungskosten einer solchen Textilmaschine senkt und dennoch die Standzeiten der Textilmaschine bis zum Auftreten von nicht tolerierbarem Verschleiss grösser sind. Die pneuma¬ tische Ausbildung des kraftschlüssigen Antriebes macht es insbesondere auch möglich, die Kraft des kraftschlüssigen Antriebes insbesondere auch während des Betriebes auf die einzelnen Betriebsbedingungen einzustellen.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Textilmaschine sind in den Ansprüchen 2 bis 13 beschrieben.

Grundsätzlich ist es möglich, jede beliebige Gaskammer zu verwenden, deren Gasvolumen mittels des formschlüssigen Antriebes in der Arbeitsfrequenz der Textilmaschine kompri¬ mierbar ist. So ist es beispielsweise möglich, den form¬ schlüssigen Antrieb über einen Stössel mit einer Membrane einer Gaskammer zu verbinden, um durch Eindrücken der Membra¬ ne gegen die Gaskammer und Herausziehen derselben das Gasvo¬ lumen zu komprimieren. Vorteilhafter ist jedoch eine Ausge¬ staltung nach Anspruch 2. Dabei kann die Gaskammer auf der Seite der Kolbenstange liegen, vorteilhafter ist es jedoch, wenn die Gaskammer auf der an der Kolbenstange abgewandten Seite des Zylinders angeordnet ist.

Vorteilhaft ist eine Ausgestaltung der Textilmaschine nach Anspruch 3. Durch Entlüften der Gaskammer kann bei still¬ stehender Textilmaschine die Fadensteuervorrichtung bezie¬ hungsweise der Faden, unabhängig von der Stellung des form¬ schlüssigen Getriebes, beispielsweise eines Nockengetriebes, in eine Ausgangslage gebracht werden. Dies erlaubt ein ver¬ einfachtes Einziehen der Fäden in die Fadensteuervorrichtung, was insbesondere bei einer Ausbildung der Fadenverarbeitungs¬ vorrichtung als Fachbildevorrichtung von Vorteil ist. Die Fadenreparaturzeiten und die Umrüstzeiten einer solchen Textilmaschine werden damit stark reduziert.

Vorteilhaft ist auch eine Ausgestaltung der Textilmaschine nach Anspruch 4, wobei durch ein Überdruckventil an der Gaskammer der Maximaldruck, beispielsweise bei zu starker Erwärmung oder dergleichen nicht überschritten werden kann.

Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung der Textilma¬ schine nach Anspruch 5 und insbesondere in der Weiterbildung nach Anspruch 6, wodurch der Gasdruck in der Gaskammer in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Textilmaschine einstell¬ bar ist. Dies ermöglicht eine völlig neue Betriebsart der

Textilmaschine, wobei unter Betriebszustand der Textilmaschi¬ ne nicht nur die einzelnen Laufphasen wie Stillstand, Anlauf, Schnellauf, Kriechgang und Handbetrieb zu verstehen sind, sondern insbesondere auch die Art des herzustellenden Textil- erzeugnisses, wie leichte oder schwere Ware, stark gemusterte oder wenig gemusterte Ware, und die Art der verwendeten Fäden, wie feine, grobe Fäden, Gummifäden, umwickelte Fäden sowie Fäden aus den verschiedensten Werkstoffen. Daraus ergibt sich weiter, dass die einzelnen Bauteile der Textilma¬ schine nur auf das unmittelbar notwendige Mass belastet werden und dass der Energiebedarf der Textilmaschine stets auf den minimalsten Belastungsbedarf eingestellt werden kann, wodurch sich die Produktionskosten stark reduzieren lassen. Diese Betriebsart ermöglicht es auch, dass aufgrund der bedarfsweisen Reduzierung der Kraft des kraftschlüssigen Antriebes ein Handbetrieb für Einstell- und Reparaturarbeiten erleichtert wird. Dies führt zu einem vereinfachten Handling, wodurch Umrüstzeiten und Reparaturzeiten stark reduziert werden. Vorteilhafte Betriebsbedingungen der Textilmaschine umschreiben die Ansprüche 7 bis 10.

In bestimmten Fällen kann auch eine Ausgestaltung der Textil¬ maschine nach Anspruch 11 von Vorteil sein, wobei durch die zweite Gaskammer, welche die Funktion der ersten Gaskammer unterstützen und/oder dieser entgegen wirken kann, nicht nur deren Funktion verbessert werden kann, sondern allenfalls auch das Resonanzverhalten des pneumatischen Antriebes weiter positiv beeinflusst werden kann. Mittels der zweiten Gaskam¬ mer und der Steuervorrichtung kann allenfalls auch eine positive Steuerung der Fadenverarbeitungsvorrichtung erzielt werden, wenn beispielsweise durch Anlegen eines steuerbaren Überdruckes in der zweiten Gaskammer ein Fadenführungsorgan dem kraftschlüssigen Antrieb nicht mehr folgt zum Beispiel ein Kettfaden in Tiefstellung verharrt und dadurch zu Muste¬ rung des herzustellenden Textilerzeugnisses beiträgt.

Der Anspruch 12 umschreibt die Ausgestaltung der Textilma¬ schine als Webmaschine, wobei die Fachbildevorrichtung mit einem kraftschlüssigen pneumatischen Antrieb versehen ist. Insbesondere bei Bandwebmaschinen ist es aber auch denkbar, dass der Antrieb einer Schusseintragnadel mit einem solchen kraftschlüssigen pneumatischen Antrieb ausgestattet ist.

Der Anspruch 13 beschreibt die Ausgestaltung der Textilma¬ schine als Wirkmaschine, wobei der kraftschlüssige pneumati¬ sche Antrieb einer Fadenlegestange, insbesondere einer Schussfadenlegestange zugeordnet ist. Enthält eine Wirkma¬ schine mehrere Fadenlegestangen, so kann jeder Fadenlegestan¬ ge ein solcher kraftschlüssiger pneumatischer Antrieb zu¬ geordnet sein.

Als Gas wird in der Regel Luft zum Einsatz kommen. Es ist aber auch denkbar, dass sich durch Verwendung anderer Gase ein besonders abgestimmtes Betriebsverhalten erzielen lässt.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben, dabei zeigen:

Figur 1 eine Webmaschine mit einer Fadenver¬ arbeitungsvorrichtung für die Fach¬ bildung, in Hochstellung eines Kettfadens;

Figur 2 die Webmaschine der Figur 1 in

TiefStellung eines Kettfadens;

Figur 3 ein Diagramm der Abhängigkeit des

Gasdruckes vom Gasvolumen;

Figur 4 den kraftschlüssigen pneumatischen

Antrieb der Fachbildevorrichtung der Webmaschine der Figuren 1 und 2 mit einer Druckgasquelle;

Figur 5 das Diagramm der Abhängigkeit des

Gasdruckes vom Betriebszustand der Webmaschine;

Figur 6 die Fadenverarbeitungsvorrichtung einer Wirkmaschine mit einer Faden¬ legestange.

Wege zur Ausführung der Erfindung

Die Figuren 1 und 2 beschreiben eine als Webmaschine ausge¬ bildete Textilmaschine, deren grundsätzlicher Aufbau bei¬ spielsweise jenem der Webmaschine der US-PS 3 603 351 oder der CH-PS 531 588 oder der EP-PS 0 107 099 entspricht. Die Webmaschine enthält einen Kettbaum 2, von dem Kettfäden 4 über einen Streichbaum 6 in den Bereich einer Fadenverarbei¬ tungsvorrichtung 8 gelangen, die als Fachbildevorrichtung ausgestaltet ist um die Kettfäden 4 aus der Hochfachstellung 12 in die Tieffachstellung 14 bzw. aus der Tieffachstellung 14 in die Hochfachstellung 12 auszulenken. Dadurch wird ein Webfach 16 geöffnet, in das ein Schussfaden 18 eingebracht und mittels eines Webblattes 20 an einem Warenrand 22 ange¬ schlagen wird. Das so hergestellte Textilerzeugnis 24, das heisst, das Gewebe wird über eine Warenabzugsvorrichtung 26 abgezogen.

Die Fadenverarbeitungsvorrichtung 8 zur Herstellung des Webfaches enthält eine Fadensteuervorrichtung 27 mit einem formschlüssigen Antrieb 28, der als Fadenführungsorgan einen Schaftrahmen 30 mit einer Litze 32 und einem Litzenauge 34 in

TiefStellung bewegt, während ein kraftschlüssiger pneumati¬ scher Antrieb 36 diesem entgegenwirkt und den Schaftrand 30 in die Hochstellung bewegt.

Der formschlüssige Antrieb 28 enthält eine angetriebene Kurvenscheibe 38, mit der ein Arm 40 eines zweiarmigen Hebels 42 über eine Rolle 44 zusammenwirkt. Der zweiarmige Hebel 42 ist über einen Drehpunkt 46 am Maschinengestell 48 ver¬ schwenkbar gelagert. Der zweite Arm 50 des zweiarmigen Hebels 42 wirkt über eine Gabel 52 mit einem Nocken 54 zusammen, der am Schaftrahmen 30 befestigt ist. An diesem Nocken 54 greift auch eine Kolbenstange 56 eines Kolbenzylinder-Aggregates 58 des kraftschlüssigen pneumatischen Antriebes 36 an. Die Kolbenstange 56 ist mit einem Kolben 60 verbunden, der in einem Zylinder 62 auf- und abgehend geführt ist. Auf der der Kolbenstange 56 abgewandten Seite des Kolbens 60 bildet das Kolben/Zylinder-Aggregat eine Gaskammer 64, an der ein Über¬ druckventil 66 zur Begrenzung des Maximaldruckes und über ein Rückschlagventil 68 eine Druckgasquelle 70 angeschlossen sind. Wie insbesondere aus Figur 4 hervorgeht, kann die Gaskammer 64 noch mit einem von Hand betätigbaren Druckentla¬ stungsventil 72 versehen sein. Die Figur 1 zeigt den kraft¬ schlüssigen pneumatischen Antrieb 36 bei expandiertem Gasvo¬ lumen V E beim Druck P E in der Gaskammer 64, wenn der Schaft¬ rahmen die Hochstellung einnimmt. Die Figur 2 zeigt den kraftschlüssigen pneumatischen Antrieb 36 bei komprimiertem Gasvolumen V j ^ und dem Druck P j ^, wenn der Schaftrahmen 30 die TiefStellung einnimmt.

Das Diagramm der Figur 3 zeigt die Abhängigkeit des Gasdruc¬ kes P vom Gasvolumen V und der entsprechenden Stellung L des Kolbens 60 im Zylinder 62. Wenn der Kolben von der expandier¬ ten Stellung Lg bis zur Kompressionsstellung L j r verschoben wird, ändert sich das Gasvolumen V vom expandierten Zustand V E zum komprimierten Volumen V R , wobei der Gasdruck P E vom

expandierten Zustand zum Gasdruck P κ im komprimierten Zustand ansteigt. In dem Diagramm der Figur 3 ist noch der durch das Überdruckventil 66 angegebene Maximaldruck P max angegeben, bei dem das Überdruckventil 66 öffnet. Der kraftschlüssige pneumatische Antrieb 36 ist zweckmässigerweise so ausgebil¬ det, dass der Gasdruck P κ im komprimierten Zustand der Gas¬ kammer ist: p κ -

'K

Vorzugsweise ist der Gasdruck P R :

P κ ≤ 100 * P E

In Figur 4 ist der kraftschlüssige pneumatische Antrieb 36 der Figuren 1 und 2 im Detail dargestellt, wobei insbesondere die Druckgasquelle 70 noch eine Steuervorrichtung 74 enthält, die mit einem Steuergerät 76 der Webmaschine verbunden ist. Die Druckgasquelle 70 enthält einen Kompressor 78, der Druck¬ gas, vorzugsweise Luft, der Steuervorrichtung 74 zuführt. Diese enthält verschiedene Druckreduzierventile 80a-e, welche den verschiedenen Betriebszuständen I-V der Webmaschine entsprechen. Das Steuergerät 76 steuert den Druckreduzierven¬ tilen 80a-e nachgeschaltete Öffnungsventile 82, um den Kom¬ pressor 78 über das angewählte Druckreduzierventil 80a-e mit dem Kolben/Zylinder-Aggregat 58 in Verbindung zu bringen.

Die Figur 5 zeigt nun den Druckverlauf, den die Druckgasquel¬ le 70 in die Gaskammer 64 einspeist in Abhängigkeit von verschiedenen Betriebsphasen der Webmaschine. In der Artikel¬ wechselphase I entspricht der Gasdruck P j dem Umgebungsdruck der Atmosphere, also ist er praktisch null. In der Anlaufpha¬ se II ist der Gasdruck P- j - j am grössten und sinkt dann in der Schnellaufphase III auf den Gasdruck Pm. ab. Wird die Webma-

schine in der Kriechgangphase IV betrieben, sinkt der Gas¬ druck P IV weiter ab. In der Handbetriebphase V kann der Gasdruck P v gleich oder kleiner sein als der Gasdruck P IV der Kriechgangphase IV.

Normalerweise arbeitet der kraftschlüssige pneumatische Antrieb 36 nur gegen den formschlüssigen Antrieb 28, d.h. der Zylinder 62 ist an der der Kolbenstange 56 zugewandten Seite offen und steht unter Umgebungsdruck P Q . In der Figur 4 ist eine weitere Ausgestaltung strichpunktiert angedeutet, wobei auch die der Gaskammer 64 gegenüberliegende Seite des Kolbens 60 mit einer Gaskammer 84 versehen ist, d.h. geschlossen ist, und mit einer Drucksteuervorrichtung 86 verbunden ist, welche einen Kompressor 88 aufweist. Dabei kann die Drucksteuervor¬ richtung 86 derart ausgestaltet sein, dass diese zweite Gaskammer 84 die Funktion der ersten Gaskammer 64 unterstützt und/oder dieser entgegenwirkt. Dadurch ist eine subtilere Einstellung und Steuerung des kraftschlüssigen pneumatischen Antriebes 36 möglich. Die Drucksteuervorrichtung kann allen¬ falls auch mit dem Steuergerät 76 der Webmaschine verbunden und so ausgestaltet sein, dass der Druck in der zweiten Gaskammer 64 periodisch grösser ist als der Gasdruck in der ersten Gaskammer 64, wodurch der Schaftrahmen 30 in der Tief¬ stellung gehalten werden kann und dem formschlüssigen Antrieb 28 somit nicht mehr folgt. Dadurch ist eine mustermässige Steuerung des Schaftrahmens möglich.

Die Figur 6 zeigt ein Fadenverarbeitungsvorrichtung 90 einer Wirkmaschine, beispielsweise einer Kettenwirkmaschine insbe¬ sondere einer Häkelgalonmaschine, deren grundsätzlicher Aufbau beispielsweise aus der DE-OS 27 58 421 hervorgeht. In der Figur 6 ist eine Legestange 92, beispielsweise für einen nicht näher dargestellten Schussfaden gezeigt. Die Legestange 92 ist in Trägern 94 auf- und abgehend sowie längsverschieb¬ lich geführt und wirkt auf einer Seite mit einem formschlüs-

sigen Antrieb 96 zusammen, der eine angetriebene umlaufende Kurvenscheibe 98 aufweist, die auf eine Rolle 100 einwirkt, die an einem Schwinghebel 102 befestigt ist. Der Schwinghebel 102 ist am Maschinengestell 104 verschwenkbar gelagert und wirkt an seinem dem Maschinengestell 104 abgewandten Ende über ein Koppelglied 106 mit der Legestange 92 zusammen. Das Koppelglied 106 ist einerseits über ein Gelenk 110 mit dem Schwinghebel 102 und andererseits über ein zweites Gelenk 108 mit der Legestange 92 verbunden, so dass diese eine auf- und abgehende Bewegung ausführen kann. Das andere Ende der Lege¬ stange 92 ist mit einem kraftschlüssige pneumatischen Antrieb 112 verbunden, wobei die Legestange 92 als Kolben 114 ausge¬ bildet ist, der in einen Zylinder 116 eines Kolben/Zylinder- Aggregates 118 eintaucht. Im Inneren des Zylinders 116 wird so eine Gaskammer 120 gebildet, an der einerseits ein Über¬ druckventil 122 und andererseits über ein Rückschlagventil 124 eine Druckgasquelle 126 angeschlossen sind. Der Zylinder 116 kann im Bereich der Gaskammer 120 noch mit einem handbe- tätigbaren Druckentlastungsventil versehen sein analog dem Druckentlastungsventil 72 der Figur 4. An der Legestange sind Fadenführer 128 befestigt, die zwischen der ausgezogenen und der gestrichelten Stellung hin- und herverfahrbar sind und mit Wirknadeln 130 zusammenwirken, um einen nicht näher dargestellten Schussfaden zwischen mindestens zwei Wirknadeln 130 einzulegen. Der Verschiebeweg kann auch über zwei und mehr Wirknadeln verlaufen.

Die Steuerung der Wirkmaschine gemäss Figur 6 kann nach analogen Prinzipien erfolgen, wie die Steuerung der Webma¬ schine gemäss den Figuren 1 bis 5.

BEZUGSZEICHENLISTE

P Q Umgebungsdruck

P Q Gasdruck der Druckgasquelle

P E Gasdruck im expandierten Zustand

P κ Gasdruck im komprimierten Zustand

P j Gasdruck in der Artikelwechselphase

PJJ Gasdruck in der Anlaufphase

PJJJ Gasdruck in der Schnellaufphase

P jV Gasdruck in der Kriechgangphase

P v Gasdruck in der Handbetriebsphase p max roaximaler Gasdruck

V E Gasvolumen im expandierten Zustand

V R Gasvolumen im komprimierten Zustand

2 Kettbaum

4 Kettfaden

6 Streichbaum

8 Fadenverarbeitungsvorrichtung

12 Hochstellung

14 Tiefstellung

16 Webfach

18 Schussfaden

20 Webblatt

22 Warenrand

24 Textilerzeugnis

26 Warenabzugsvorrichtung

27 Fadensteuervorrichtung

28 formschlüssiger Antrieb 30 Schaftrahmen

32 Litze

34 Litzenauge

36 kraftschlüssiger pneumatischer Antrieb

38 Kurvenscheibe

Arm zweiarmiger Hebel

Rolle

Drehpunkt

Maschinengestell

Arm

Gabel

Nocken

Kolbenstange

Kolben/Zylinder-Aggregat

Kolben

Zylinder

Gaskammer

Überdruckventil

Rückschlagventil

Druckgasquelle

Druckentlastungsventil

Steuervorrichtung

Steuergerät

Kompressor a-eDruckreduzierventil

Öffnungsventil

Gaskammer

Drucksteuervorrichtung

Kompressor

Fadenverarbeitungsvorrichtung

Legestange

Träger formschlüssiger Antrieb

Kurvenscheibe 0 Rolle 2 Schwinghebel 4 Maschinengestell 6 Koppelglied 8 Gelenk

110 Gelenk

112 kraftschlüssiger pneumatischer Antrieb

114 Kolben

116 Zylinder

118 Kolben/Zylinder-Aggregat

120 Gaskammer

122 Überdruckventil

124 Rückschlagventil

126 Druckgasquelle

128 Fadenführer

130 Wirknadel