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Title:
TEXTILE MATERIAL HAVING INCREASED MECHANICAL STRENGTH, IN PARTICULAR HAVING INCREASED RESISTANCE TO PIERCING OR SHOOTING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/094368
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a textile web material having improved mechanical strength, in particular having resistance to piercing and/or shooting, having a protective function against chemical and/or biological toxins, in particular weapon agents. The textile web material according to the invention comprises a multilayer construction, wherein the layer construction comprises at least one layer resistant to piercing and/or shooting, and at least one adsorption layer based on discrete adsorption particles.

Inventors:
BOEHRINGER BERTRAM (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/000004
Publication Date:
August 26, 2010
Filing Date:
January 04, 2010
Export Citation:
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Assignee:
BLUECHER GMBH (DE)
BOEHRINGER BERTRAM (DE)
International Classes:
B32B5/00; F41H1/02
Domestic Patent References:
WO2004020089A22004-03-11
WO1993011290A11993-06-10
WO2005049903A22005-06-02
Foreign References:
DE20318173U12004-11-25
EP1818169A12007-08-15
Other References:
LORD; MOHAMMED: "Weaving: Conversation of yarns to fabric", CONVERSATION OF YARNS TO FABRIC, 1982, pages 141 - 143
STICHWORT: "Römpp Chemielexikon", vol. 1, 1996, GEORG THIEME VERLAG, article "Aramide", pages: 245
Attorney, Agent or Firm:
STREHLKE, Ingo K. (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Textiles Flächenmaterial (1) mit verbesserter mechanischer Stabilität, insbesondere mit Stich- und/oder Schußfestigkeit, und mit Schutzfunkti- on gegenüber chemischen und/oder biologischen Giften, insbesondere

Kampfstoffen, wobei das textile Flächenmaterial (1) einen mehrschichtigen Schichtaufbau (2) aufweist, wobei der Schichtaufbau (2)

- mindestens eine stich- und/oder schußfeste Schicht (3, 3') und

- mindestens eine Adsorptionsschicht (4) auf Basis diskreter Adsor- benspartikel aufweist.

2. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 1, wobei die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht (4) an der stich- und/oder schußfesten Schicht (3, 31) befestigt sind, insbesondere wobei die stich- und/oder schußfeste Schicht (3, 3') als Träger für die Adsorbenspartikel der Adsorptions- schicht (4) dient.

3. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 1, wobei das textile Flächenmaterial (1) eine vorzugsweise zwischen der stich- und/oder schuß festen Schicht (3, 3') und der Adsorptionsschicht (4) angeordnete Trägerschicht (5) aufweist, wobei die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht (4) an der Trägerschicht (5) befestigt sind, insbesondere wobei die Trägerschicht (5) als Träger für die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht (4) dient.

4. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 3, wobei die Trägerschicht (5) an der stich- und/oder schuß festen Schicht (3, 3') befestigt ist und/oder wobei die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht (4) an der Trägerschicht (5) auf der der stich- und/oder schußfesten Schicht (3, 3') abgewandten Seite der Trägerschicht (5) befestigt sind.

5. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 3, wobei die Adsorbenspartikel der Adsoφtionsschicht (4) zwischen der Trägerschicht (5) und der stich- und/oder schuß festen Schicht (3, 3') angeordnet sind, insbesondere wobei die Adsorbenspartikel an der Trägerschicht (5) auf der der stich- und/oder schußfesten Schicht (3, 3') zugewandten Seite der Trägerschicht (5) befestigt sind und/oder insbesondere wobei die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht (4) zusätzlich an der der Trägerschicht (5) zugewandten Seite der stich- und/oder schußfesten Schicht (3, 31) befestigt sind.

6. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht (4) vorzugsweise mittels eines diskontinuierlich, insbesondere punktförmig aufgetragenen Klebstoffes an der stich- und/oder schußfesten Schicht (3, 3') und/oder an der Trägerschicht (5) fixiert sind.

7. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 6, wobei die Adsorbenspartikel der Adsoφtionsschicht (4) zu mindestens 50 %, insbesondere zu mindestens 60 %, vorzugsweise zu mindestens 70 %, für die zu adsorbierenden chemischen und/oder biologischen Gifte frei zugänglich ist und/oder wobei Adsorbenspartikel zu mindestens 50 %, insbesondere zu mindestens 60 %, vorzugsweise zu mindestens 70 %, nicht mit Klebstoff bedeckt sind.

8. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 6 oder 7, wobei der Klebstoff in

2 2 einer Menge von 1 bis 200 g/ m , insbesondere 5 bis 150 g/ m , vor-

2 2 zugsweise 10 bis 120 g/ m , bevorzugt 20 bis 100 g/ m , besonders be-

2 2 vorzugt 25 bis 80 g/ m , ganz besonders bevorzugt 30 bis 75 g/ m , aufgetragen ist.

9. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei mindestens 50 %, insbesondere mindestens 60 %, vorzugsweise mindestens 70 %, besonders bevorzugt mindestens 75 %, ganz besonders bevorzugt mindestens 80 %, der mit den Adsorbenspartikel der Adsoφ- tionsschicht (4) beaufschlagten Seite der stich- und/oder schußfesten Schicht (3, 3') und/oder der Trägerschicht (5) mit den Adsorbensparti- keln beaufschlagt ist.

10. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Adsorptionsschicht (4) chemische und/oder biologische Gifte adsorbierende Adsorbenspartikel umfaßt und/oder wobei die Adsor- benspartikel der Adsorptionsschicht (4) auf Basis von Aktivkohle, insbesondere in Form von Aktivkohleteilchen, ausgebildet sind.

11. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht (4) in Form diskreter Aktivkohleteilchen in Kornform ("Kornkohle") oder Kugelform ("Kugelkohle") ausgebildet sind oder diese umfassen.

12. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht (4) einen mittleren Durchmesser von < 1,0 mm, insbesondere < 0,5 mm, vorzugsweise < 0,4 mm, bevorzugt < 0,35 mm, besonders bevorzugt < 0,3 mm, aufweisen und/oder wobei der mittlere Durchmesser der Adsorbenspartikel mindestens 0, 1 mm beträgt.

13. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht (4) in einer Menge von 5 bis 500 g/ m , insbesondere 10 bis 450 g/ m , vorzugsweise 20 bis

2 2 400 g/ m , bevorzugt 25 bis 350 g/ m , besonders bevorzugt 50 bis

2 2

325 g/ m , ganz besonders bevorzugt 50 bis 300 g / m , auf der stich- und/oder schußfesten Schicht (3, 3') und/oder auf der Trägerschicht (5) aufgebracht sind.

14. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht (4) eine innere Oberfläche (BET) von mindestens 800 m / g, insbesondere von mindestens 900 m2 / g, vorzugsweise von mindestens 1.000 m2 / g, bevorzugt im Bereich von 800 bis 1.500 m2 / g, aufweisen.

15. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht (4) einen Berstdruck je einzelnem Adsorbenspartikel von mindestens 5 Newton, insbesondere mindestens 10 Newton, und/oder von bis zu 20 Newton aufwei- sen.

16. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht (4) außerdem mit mindestens einem Katalysator imprägniert ist, insbesondere wobei als Katalysator Enzyme und/oder Metallionen, vorzugsweise Kupfer-, Silber-, Cadmium-, Platin-, Palladium-, Zink- und/oder Quecksilberionen, verwendet sind und/oder die Menge an Katalysator 0,05 bis 12 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Adsorbenspartikel, beträgt.

17. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die stich- und/oder schußfeste Schicht (3, 3') ein textiles Flächengebilde, vorzugsweise ein Gewebe, ist.

18. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die stich- und/oder schußfeste Schicht (3, 3') Fasern und/oder Garne auf Basis von Aramiden; Polybenzazolen, insbesondere Po- ly(phenylen-2,6-benzobisoxazol) (PBO); Hochleistungspolyethylen (HPPE oder High Performance Polyethylene); Hochleistungspolyestern (hochfesten Polyestern); vorzugsweise auf Basis von Aramiden, enthält oder hieraus besteht, insbesondere wobei das Aramid ausgewählt ist aus der Gruppe von para-Aramiden sowie deren Copolymeren und Mischungen.

19. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 18, wobei die Fasern und/oder Garne einen Fasertiter von 50 bis 5.000 Denier, insbesondere 60 bis 4.000 Denier, vorzugsweise 70 bis 3.000 Denier, und/oder wobei die Fasern und/oder Garne eine Festigkeit von mindestens 10 g/Denier (gpd), insbesondere mindestens 20 g/Denier, vorzugsweise mindestens 30 g/Denier, aufweisen und/oder wobei die Fasern und/oder Garne eine

Reißdehnung von mindestens 1,5 %, insbesondere mindestens 1,8 %, vorzugsweise mindestens 2,0 %, bevorzugt mindestens 2,2 %, ganz besonders bevorzugt mindestens 2,4 %, aufweisen.

20. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die stich- und/oder schußfeste Schicht(en) (3, 3') insgesamt ein

Flächengewicht von 0,2 kg/m2 bis 10 kg/m2, insbesondere 0,5 kg/m2 bis

8 kg/m2, vorzugsweise 0,75 kg/m2 bis 6 kg/m2, bevorzugt 1 kg/m2 bis

4 kg/m2, aufweist bzw. aufweisen.

21. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die stich- und/oder schußfeste Schicht(en) (3, 3') in Form eines Gewebes mit 1 Million bis 20 Million Faserüberkreuzungspunkte/cm2, insbesondere 2 Million bis 17 Million Faserüberkreuzungspunkte/cm2, vorzugsweise 3 bis 15 Million Faserüberkreuzungspunkte/cm2, ausgebil- det ist.

22. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das textile Flächenmaterial (1) eine Vielzahl, insbesondere mindestens zwei stich- und/oder schußfeste Schichten (3, 3') aufweist, insbe- sondere wobei die einzelnen Schichten (3, 31) einander zugeordnet, insbesondere miteinander verbunden, sind, insbesondere wobei die einzelnen Schichten (3, 3') einen Verbund ausbilden.

23. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 22, wobei die jeweiligen Schichten (3, 3') zueinander identisch oder verschieden ausgebildet sind.

24. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die stich- und/oder schußfeste Schicht (3, 31) im Gebrauchszustand des textilen Flächenmaterials (1) außenseitig angeordnet ist und/oder wobei die Adsorptionsschicht (4) im Gebrauchszustand des textilen Flächenmaterials (1) innenseitig angeordnet ist.

25. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das textile Flächenmaterial (1) zusätzlich eine erste Abdeckschicht (6) aufweist, insbesondere wobei die erste Abdeckschicht (6) auf der der Adsorptionsschicht (4) abgewandten Seite der stich- und/oder schußfesten Schicht (3, 3') angeordnet ist und/oder insbesondere wobei die erste Abdeckschicht (6) im Gebrauchszustand des textilen Flächenmaterials (1) außenseitig angeordnet ist.

26. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 25, wobei die erste Abdeck- schicht (6) als ein Textilmaterial, vorzugsweise ein luftdurchlässiges

Textilmaterial, insbesondere ein textiles Flächengebilde, ausgebildet ist, insbesondere wobei die erste Abdeckschicht (6) ein Gewebe, Gewirke, Gestricke, Gelege oder Textilverbundstoff, vorzugsweise ein Gewebe, ist

27. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 25 oder 26, wobei die erste Abdeckschicht (6) oleophobiert und/oder hydrophobiert ist, insbesondere durch eine spezielle Imprägnierung, und/oder wobei die erste Abdeckschicht (6) ein Flächengewicht von 50 bis 300 g/ m , insbesondere 75 bis 250 g/ m 2 , vorzugsweise 90 bis 175 g/ m 2 , aufweist und/oder wobei

2 die erste Abdeckschicht (6) als ein luftdurchlässiges, 75 bis 250 g/ m , vorzugsweise 90 bis 175 g/ m schweres textiles Flächengebilde, welches oleophob und/oder hydrophob ausgerüstet sein kann, ausgebildet ist.

28. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das textile Flächenmaterial (1) zusätzlich eine zweite Abdeckschicht (7) aufweist, insbesondere wobei die zweite Abdeckschicht (7) auf der der stich- und/oder schußfesten Schicht (3, 3') abgewandten Seite der Adsorptionsschicht (4) angeordnet ist und/oder insbesondere wobei die zweite Abdeckschicht (7) im Gebrauchszustand des textilen Flächenmaterials (1) innenseitig angeordnet ist.

29. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 28, wobei die zweite Abdeckschicht (7) als ein Textilmaterial, vorzugsweise ein luftdurchlässiges Textilmaterial, insbesondere ein textiles Flächengebilde, ausgebildet ist, insbesondere wobei die zweite Abdeckschicht (7) ein Gewebe, Gewirke, Gestricke, Gelege oder ein Textilverbundstoffe, insbesondere ein Vlies, vorzugsweise ein Polyamid/Polyester- Vlies, ist und/oder insbesondere wobei die zweite Abdeckschicht (7) abriebfest ausgebildet ist und/oder aus einem abriebfesten Textilmaterial gebildet ist.

30. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 28 oder 29, wobei die zweite Abdeckschicht (7) ein Flächengewicht von 5 bis 150 g/ m , insbesonde- re 10 bis 125 g/ m 2 , vorzugsweise 40 bis 100 g/ m 2 , aufweist.

31. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das textile Flächenmaterial (1) zusätzlich eine zumindest im wesentlichen wasser- und luftundurchlässige, aber wasserdampfdurchlässige, den Durchtritt chemischer und/oder biologischer Gifte verzögernde oder gegenüber chemischen und/oder biologischen Giften zumindest im wesentlichen undurchlässige Membran aufweist, insbesondere wobei die Membran zwischen der stich- und/oder schuß festen Schicht (3, 3') und der Adsorptionsschicht (4) angeordnet ist.

32. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 31, wobei die Membran aus einem Kunststoff oder einen Polymermaterial besteht oder ein solches um- faßt, insbesondere wobei der Kunststoff oder das Polymermaterial ausgewählt ist aus der Gruppe von Polyurethanen, Polyetheramiden, PoIy- esteramiden, Polytetrafluorethylenen und/oder Polymeren auf Cellulose- basis sowie Derivaten der vorgenannten Verbindungen.

33. Textiles Flächenmaterial nach Anspruch 31 oder 32, wobei die Membran eine kontinuierliche, insbesondere geschlossene oder allenfalls mikroporöse Membran ist und/oder wobei die Dicke der Membran 1 bis 500 μm, insbesondere 1 bis 250 μm, vorzugsweise 1 bis 100 μm, bevorzugt 1 bis 50 μm, besonders bevorzugt von 2,5 bis 30 μm, ganz besonders bevor- zugt 5 bis 25 μm, beträgt

34. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das textile Flächenmaterial (1) zusätzlich hitzebeständig und/oder feuerbeständig (flammbeständig) ausgerüstet ist, insbesondere hitzebeständige und/oder feuerbeständige (flammbeständige) Fasern und/oder Garne enthält, insbesondere wobei die hitzebeständigen und/oder feuerbeständigen (flammbeständigen) Fasern und/oder Garne Bestandteil der stich- und/oder schutzfesten Schicht (3, 3') sind bzw. hierin enthalten sind und/oder eine separate Schicht ausbilden.

35. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das textile Flächenmaterial (1) eine Stichfestigkeit von mehr als IO N, insbesondere mehr als 20 Newton, vorzugsweise mehr als 60 Newton, bevorzugt mehr als 100 Newton, besonders bevorzugt mehr als 150 Newton, gemäß DIN EN 388:2003, aufweist und/oder wobei das textile Flächenmaterial (1) eine Schnittfestigkeit von mehr als den Faktor

1,2, insbesondere mehr als den Faktor 2,5, vorzugsweise mehr als den Faktor 5, bevorzugt mehr als den Faktor 10, besonders bevorzugt mehr als den Faktor 20, gemäß DIN EN 388:2003, aufweist.

36. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das textile Flächenmaterial (1) eine Reißfestigkeit von mehr als 10 Newton, insbesondere mehr als 25 Newton, vorzugsweise mehr als 50 Newton, bevorzugt mehr als 75 Newton, gemäß DIN EN 388:2003, aufweist.

37. Textiles Flächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das textile Flächenmaterial (1) eine Abbriebfestigkeit von mehr als 100 Zyklen, insbesondere mehr als 500 Zyklen, vorzugsweise mehr als 1.000 Zyklen, bevorzugt mehr als 2.000 Zyklen, besonders bevorzugt mehr als 5.000 Zyklen, gemäß DIN EN 388:2003, aufweist.

38. Schutzmaterialien, insbesondere Schutzanzüge, Schutzhandschuhe, Schutzschuhe und Schutzabdeckungen, hergestellt unter Verwendung eines textilen Flächenmateriales (1) nach einem der vorangehenden An- Sprüche und/oder aufweisend ein textiles Flächenmaterial (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche.

39. Verwendung eines textilen Flächenmateriales (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche zur Herstellung von Schutzmaterialien aller Art, insbesondere Schutzanzügen, Schutzhandschuhen, Schutzschuhen und Schutzabdeckungen, vorzugsweise für den ABC-Einsatz.

Description:
Textilmaterial mit erhöhter mechanischer Stabilität, insbesondere mit erhöhter Stich- und/oder Schußfestigkeit

Die vorliegende Erfindung betrifft ein textiles Flächenmaterial mit verbesser- ter mechanischer Stabilität, insbesondere mit Stich- und/oder Schußfestigkeit, und mit Schutzfunktion gegenüber chemischen und/oder biologischen Giften, sowie Schutzmaterialien, wie Schutzanzüge, Schutzhandschuhe, Schutzschuhe und Schutzabdeckungen, welche unter Verwendung des textilen Flächenmaterials nach der Erfindung hergestellt sind bzw. welche das textile Flächenmate- rial nach der Erfindung aufweisen. Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung des textilen Flächenmaterials nach der Erfindung zur Herstellung von Schutzmaterialien aller Art, insbesondere wie zuvor angeführt.

Im Bereich der Gefahrenabwehr tätige Personen, wie Sicherheitspersonal, Polizisten, Grenzschützer, sowie Soldaten militärischer Verbände, werden im Rahmen ihres Einsatzes, beispielsweise bei Demonstrationen, Unruhen oder militärischen Konfrontationen, oftmals mit einer direkten körperlichen Gewalteinwirkung konfrontiert, wie sie beispielsweise durch den Einsatz von Schuß- bzw. Stichwaffen hervorgerufen sein kann. Vor dem Hintergrund, daß durch den Einsatz von Schuß- bzw. Stichwaffen oftmals schwere Verletzungen der von der Gewalteinwirkung betroffenen Personen resultiert, besteht im Stand der Technik ein großes Bedürfnis, derartige Personen vor mit dem Einsatz von Schuß- bzw. Stichwaffen in Verbindung stehenden Gefahren zu schützen. Auch ist eine hohe Splitterschutzwirkung der entsprechenden Schutzbekleidung von großer Wichtigkeit, insbesondere bei sich im Kampfgebiet bzw. im Kampfeinsatz befindlichen Soldaten.

Im allgemeinen sind Schutzbekleidungsstücke mit schuß- bzw. durchstichfe- sten Eigenschaften so gestaltet, daß eine Penetration des Körpers eines Trägers der Schutzbekleidung als Folge eines Angriffs mit einer Waffe bzw. eines Angriffs mit einem scharfen bzw. spitzen Gegenstand verhindert werden soll. Dabei ist es erforderlich, daß das entsprechende Schutzbekleidungsstück über entsprechende Einrichtungen bzw. technische Maßnahmen verfügt, welche zu der entsprechenden Schutzfunktion führen, wobei im Stand der Technik oft- mals zusätzliche Schichtmaterialien zum Einsatz kommen, welche eine Penetration des Bekleidungsstückes und damit des Körpers eines Trägers der Schutzbekleidung durch Schußeinwirkung oder durch Einwirkung eines (Messer-)Stiches verhindern sollen.

In diesem Zusammenhang ist es im Stand der Technik oftmals nachteilig, daß bei den bekannten Schutzbekleidungsstücken, welche beispielsweise in Form einer Weste oder dergleichen ausgebildet sein können, mitunter Schutzmaterialien mit sehr hohem Flächengewicht und sehr geringer Biegsamkeit zum Einsatz kommen, was den Tragekomfort des Schutzbekleidungsstückes signifikant verringert und eine zusätzliche Belastung für den Träger darstellt. Dies ist jedoch gerade im Rahmen eines Einsatzes, beispielsweise eines militärischen Einsatzes, vom großen Nachteil, da der Träger hierdurch in seiner Leistungsfähigkeit und Beweglichkeit eingeschränkt werden kann.

Insbesondere ist es im Stand der Technik bislang nicht im ausreichenden Maße gelungen, Bekleidungsstücke bereitzustellen, welche die Eigenschaften einer hohen Schutzfunktion gegenüber Schußeinwirkung einerseits und gegenüber Sticheinwirkung andererseits in einem Material vereinen. So sind die aus dem Stand der Technik bekannten Schutzbekleidungsstücke nämlich zum einen hinsichtlich ihrer kugelsicheren Wirkweise optimiert, wobei diesbezüglich vorrangig das Eindringen ballistischer Projektile, die von Schußwaffen ausgehen, verhindert werden soll. Derartige Schutzbekleidungsstücke gewährleisten aber nicht immer auch eine hohe Schutzfunktion gegenüber dem Eindringen von spitzen Gegenständen, wie etwa von Messern, Klingen, Meißeln oder dergleichen. Darüber hinaus verhält es sich bei der aus dem Stand der Technik bekannten Schutzbekleidung mit durchstichfesten Eigenschaften oftmals derart, daß eine solche Schutzbekleidung großen Krafteinwirkungen durch ballistische Projektile nicht standhalten kann und somit gerade nicht auch über ei- ne Schutzfunktion gegenüber Schußeinwirkungen verfügt.

Weiterhin ist es im Stand der Technik nachteilig, daß die bekannten Schutzbekleidungsstücke mit erhöhter Stich- bzw. Schußfestigkeit keinerlei Schutzfunktion gegenüber chemischen bzw. biologischen Gift- und Kampfstoffen aufweisen, so daß bei Einsätzen, bei welchen die Gefahr einer Exposition mit toxischen Substanzen, wie beispielsweise mit dem blasenziehenden Lost (synonym als Gelbkreuz bzw. Senfgas bezeichnet) und dem Nervengift Sarin, entweder gar keine Schutzfunktion gegenüber diesen Giftstoffen vorliegt oder aber eine zusätzliche Schutzbekleidung mit diesbezüglicher Optimierung getragen werden muß, was gleichermaßen nachteilig ist.

Vor diesem Hintergrund ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin zu sehen, ein sich insbesondere zur Herstellung von Schutzbekleidung eignendes Textilmaterial bzw. textiles Flächenmaterial bereitzustellen, welches die zuvor geschilderten Nachteile des Standes der Technik zumindest weitgehend ver- meidet oder aber wenigstens abschwächt. Insbesondere sollte sich ein derartiges Textilmaterial zur Herstellung von Schutzbekleidung mit Schutzfunktion gegenüber Stich- und/oder Schußeinwirkung eignen.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein Textilmate- rial bzw. textiles Flächenmaterial bereitzustellen, welches bei gleichzeitig hohem Tragekomfort eine verbesserte mechanische Stabilität und insbesondere eine erhöhte Stich- und/oder Schußfestigkeit aufweist.

Schließlich liegt eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Textilmaterial bzw. textiles Flächenmaterial mit erhöhter mechanischer Stabilität bereitzustellen, welches auch eine Schutzfunktion in bezug auf chemische und/oder biologische Gifte bzw. Schadstoffe, insbesondere chemische und/oder biologische Kampfstoffe, aufweist, wobei das Textilmaterial gleichermaßen im Rahmen seiner Verwendung als Schutzbekleidung einen hohen Tragekomfort gewährleisten soll.

Die zuvor geschilderte Aufgabenstellung wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung durch ein textiles Flächenmaterial nach Anspruch 1 gelöst. Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen textilen Flächenmateri- als sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind die erfindungsgemäßen

Schutzmaterialien gemäß Anspruch 38, welche beispielsweise in Form von

Schutzanzügen, Schutzhandschuhen, Schutzschuhen, Schutzabdeckungen und dergleichen vorliegen können und welche unter Verwendung des textilen Flä- chenmaterials nach der Erfindung hergestellt sind bzw. welche das erfindungsgemäße textile Flächenmaterial aufweisen.

Schließlich ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Ver- wendung des textilen Flächenmaterials gemäß Anspruch 39 zur Herstellung von Schutzmaterialien aller Art.

Die Anmelderin hat nun überraschenderweise herausgefunden, daß die zuvor geschilderte Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß ein textiles Flächen- material nach der Erfindung bereitgestellt wird, welches einen mehrschichtigen Aufbau mit mindestens einer stich- und/oder schußfesten Schicht und mindestens einer Adsorptionsschicht auf Basis diskreter Adsorbenspartikel aufweist. In völlig überraschender Weise konnte die Anmelderin zeigen, daß ein derartiges textiles Flächenmaterial nach der Erfindung über verbesserte Schutzeigenschaften gegenüber Stich- bzw. Schußeinwirkungen aufweist, wobei das textile Flächenmaterial nach der Erfindung gleichermaßen einen hervorragenden ABC-Schutz und somit eine Schutzfunktion gegenüber chemischen bzw. biologischen Giften aufweist. Zudem zeichnet sich das textile Flächenmaterial dadurch aus, daß unter dessen Verwendung hergestellte Schutzmaterialien bzw. Schutzbekleidungen einen hervorragenden Tragekomfort aufweisen, da das erfindungsgemäße textile Flächenmaterial zum einen eine hohe Atmungsaktivität bzw. Luftdurchlässigkeit und zum anderen eine hohe Biegsamkeit bei gleichzeitig geringem Flächengewicht aufweist. Zudem resultiert im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Material mit hervorra- genden Splitterschutzeigenschaften.

Es versteht sich von selbst, daß Ausgestaltungen, Ausführungsformen, Vorteile und dergleichen, welche nachfolgend zu Zwecken der Vermeidung von Wiederholungen nur zu einem Erfindungsaspekt ausgeführt sind, selbstver- ständlich auch in bezug auf die übrigen Erfindungsaspekte entsprechend gelten. Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung - ist somit ein textiles Flächenmaterial mit verbesserter mechanischer Stabilität, insbesondere mit Stich- und/oder Schußfestigkeit (d. h. mit Schutzfunktion gegenüber Stich- bzw. Schußeinwirkung), und mit Schutzfunktion gegenüber chemischen und/oder biologischen Giften, insbesondere Kampfstoffen, wobei das textile Flächenmaterial nach der Erfindung einen mehrschichtigen Schichtaufbau aufweist, wobei der Schichtaufbau

- mindestens eine stich- und/oder schußfeste Schicht und

- mindestens eine Adsorptionsschicht auf Basis diskreter Adsorbensparti- kel aufweist.

Die grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung ist somit darin zu sehen, daß ein textiles Flächenmaterial mit mehrschichtigem Schichtaufbau bereitgestellt wird, wobei der Schichtaufbau in spezieller erfindungsgemäßer Art und Weise neben mindestens einer stich- bzw. schußfesten Schicht zusätzlich noch mit mindestens einer Adsorptionsschicht auf Basis diskreter Adsorbensparti- kel ausgerüstet ist. Denn die Anmelderin hat überraschend herausgefunden, daß durch die gezielte Kombination von stich- und/oder schußfesten Schichten einerseits mit einer speziellen Adsorptionsschicht auf Basis diskreter Ad- sorbenspartikel eine signifikante Verbesserung der Schutzfunktion gegenüber Stich- bzw. Schußeinwirkungen erreicht wird. In diesem Zusammenhang wird erfindungsgemäß ein textiles Flächenmaterial bereitgestellt, welches einerseits eine hohe Schußfestigkeit einerseits, d. h. Schutzfunktion gegenüber einer Einwirkung bzw. Penetration ballistischer Projektile insbesondere aus Schußwaffen, und andererseits eine Schutzfunktion gegenüber Sticheinwirkung, d. h. eine Schutzfunktion gegenüber dem Eindringen spitzer Gegenstände, wie eines Messers oder dergleichen, vereint.

Ohne sich auf diese Theorie beschränken zu wollen, führt die Gegenwart der zusätzlichen Adsorptionsschicht auf Basis diskreter Adsorbenspartikel zu ei- ner Verstärkung der Stabilität der stich- und/oder schußfesten Schicht, was insbesondere auch durch die Eigenhärte der Adsorbentien sowie durch die gezielte Wechselwirkung der Adsorptionsschicht mit der stich- und/oder schußfesten Schicht resultiert, beispielsweise wenn die Adsorptionsschicht der stich- und/oder schußfesten Schicht zugeordnet bzw. hieran fixiert ist. In völlig überraschender Weise verstärken sich die stich- und/oder schußfeste Schicht und die Adsorptionsschicht hinsichtlich der Schutzfunktion gegenüber Stich- bzw. Schußeinwirkung in synergistischer Art und Weise, d. h. über die Summe der Einzel Wirkungen hinaus.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es zudem völlig überraschend, daß durch die gezielte Kombination von mindestens einer stich- und/oder schußfesten Schicht einerseits und mindestens einer speziellen Adsorptionsschicht auf Basis diskreter Adsorbenspartikel andererseits sowohl die Stichfestigkeit als auch die Schutzfunktion gegenüber Schußeinwirkungen erhöht ist, so daß das erfindungsgemäße textile Flächenmaterial die beiden vorgenannten Funktionen in einem Material vereint. Das textile Flächenmaterial nach der Erfindung kann daher gewissermaßen universell für viele Gefahrenbereiche eingesetzt werden, zumal das textile Flächenmaterial nach der Erfindung - wie nachfolgend angeführt - zusätzlich eine Schutzfunktion gegenüber chemischen bzw. biologischen Giften bei gleichzeitig gutem Splitterschutz aufweist.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es nämlich gleichermaßen gewähr- leistet, daß das textile Flächenmaterial nach der Erfindung - bedingt durch die Anwesenheit von Adsorbentien - zusätzlich über eine Schutzfunktion gegenüber chemischen und/oder biologischen Giften verfügt, so daß das textile Flächenmaterial nach der Erfindung insbesondere auch für den militärischen Einsatz geeignet ist, zumal die mit dem erfindungsgemäßen textilen Flächenmate- rial hergestellte Schutzbekleidung über einen außerordentlich hohen Tragekomfort verfügt, da das textile Flächenmaterial nach der Erfindung eine hohe Atmungsaktivität bzw. Luftdurchlässigkeit und gleichermaßen eine hohe Biegsamkeit bei geringem Flächengewicht aufweist.

Weiterhin hat das Vorhandensein einer Adsorptionsschicht den Vorteil, daß die Adsorptionsschicht bei Einwirkung von Feuchtigkeit (z. B. bei der Verarbeitung des erfindungsgemäßen textilen Flächenmaterials zu Schutzbekleidung und deren Verwendung beispielsweise bei feuchter Witterung, insbesondere Regen etc., oder aber Feuchtigkeit durch Körperschweiß unter körperli- eher Anstrengung bei Tragen der Schutzbekleidung unter Einsatzbedingungen) die Feuchtigkeit in großen Mengen reversibel aufnehmen und sozusagen "zwischenzuspeichern" bzw. "abzupuffern" (und nachfolgend allmählich in geringen Mengen und kontinuierlich wieder abzugeben) imstande ist und somit in effizienter Weise verhindert, daß die Feuchtigkeit mit der stich- und/oder schußfesten Schicht in Kontakt kommt und deren Schutzwirkung re- duziert (Üblicherweise wird durch Feuchtigkeitseinwirkung die Stich- bzw. Schußfestigkeit von stich- bzw. schußfesten Materialien erheblich reduziert wird.); auf diese Weise kann die Stich- bzw. Schußfestigkeit des textilen Flächenmaterials nach der vorliegenden Erfindung durch die Anwesenheit der Adsorptionsschicht in effizienter Weise aufrechterhalten werden.

Der Begriff "Stichfestigkeit" bzw. "stichfest", wie er im Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verstehen ist, bezieht sich insbesondere auf eine Schutzfunktion gegenüber dem Ein- bzw. Durchdringen eines spitzen Gegenstandes, beispielsweise eines Messer, einer Klinge, eines Meißels oder dergleichen, durch das erfindungsgemäße textile Flächenmaterial. Das textile Flächenmaterial nach der Erfindung weist somit eine hohe Durchstichfestigkeit bzw. einen hohen Schutz gegenüber einer Stichpenetration durch die zuvor genannten spitzen Gegenstände auf.

Weiterhin wird unter dem Begriff "Schußfestigkeit" bzw. "schußfest" im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Schutzfunktion hinsichtlich der Penetration von Geschossen bzw. ballistischen Projektilen verstanden, welche insbesondere aus Schußwaffen oder dergleichen stammen und welche mit hohen Geschwindigkeiten auf das erfindungsgemäße textile Flächenmaterial auf- treffen. Mit anderen Worten handelt es sich hierbei um sogenannte kugelsichere Eigenschaften.

Was den Aufbau bzw. die Anordnung der Schichten bzw. Lagen in dem erfindungsgemäßen textilen Flächenmaterial anbelangt, so kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, daß die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht bzw. die Adsorptionsschicht als solche an der stich- und/oder schußfesten Schicht befestigt sind. In diesem Fall kann die stich- und/oder schußfeste Schicht als Träger für die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht dienen. Mit anderen Worten sind gemäß dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht mit der stich- bzw. schußfesten Schicht verbunden bzw. die stich- und/oder schußfeste Schicht ist mit den Adsorbenspartikeln der Adsorptionsschicht beaufschlagt, beispielsweise durch Verklebung, insbesondere wie nachfolgend noch angeführt. Auf diese Weise kann eine direkte Stabilisierung der stich- und/oder schußfesten Schicht durch die Adsorbenspartikel realisiert werden, was zu au- ßerordentlich guten Ergebnissen hinsichtlich der Stich- und Schußfestigkeit aufgrund der zuvor beschriebenen Stabilisierung der stich- und/oder schutzfesten Schicht fuhrt.

Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann es im Rahmen der vorlie- genden Erfindung auch vorgesehen sein, daß das textile Flächenmaterial nach der Erfindung eine vorzugsweise zwischen der stich- und/oder schußfesten Schicht und der Adsorptionsschicht angeordnete Trägerschicht aufweist, wobei die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht an der Trägerschicht befestigt sind. In diesem Zusammenhang kann die Trägerschicht somit als Träger für die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht dienen. Auch in diesem Falle resultieren durch das Vorhandensein der diskreten Adsorbenspartikel sehr gute Stichschutz- und Schußfestigkeitseigenschaften.

Gemäß dieser Ausführungsform kann es demnach vorgesehen sein, daß die Trägerschicht an der stich- und/oder schußfesten Schicht befestigt ist und/oder daß die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht an der Trägerschicht auf der der stich- und/oder schußfesten Schicht abgewandten Seite der Trägerschicht befestigt sind. Mit anderen Worten kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die zusätzliche Trägerschicht gewissermaßen zwischen der stich- und/oder schußfesten Schicht einerseits und der Adsorptionsschicht angeordnet ist, wobei die Trägerschicht mit der schußfesten Schicht und/oder mit der Adsorptionsschicht verbunden, insbesondere verklebt (beispielsweise punktförmig verklebt), sein kann. In diesem Fall resultiert somit eine Schichtabfolge a) stich- und/oder schußfeste Schicht, b) Trägerschicht und c) Adsorp- tionsschicht.

Gleichermaßen ist aber auch ein Schichtaufbau im Rahmen der vorliegenden Erfindung realisierbar, wonach die Adsorptionsschicht der stich- und/oder schußfesten Schicht zugeordnet ist und auf der der stich- und/oder schußfesten Schicht abgewandten Seite der Adsorptionsschicht mit der Trägerschicht versehen ist. Gemäß dieser Ausführungsform ergibt sich eine Schichtabfolge a) stich- und/oder schußfeste Schicht, b) Adsorptionsschicht und c) zusätzliche Trägerschicht.

Erfindungsgemäß ist es somit möglich, daß die Adsorbenspartikel der Adsorp- tionsschicht zwischen der Trägerschicht und der stich- und/oder schußfesten Schicht angeordnet sind, insbesondere wobei die Adsorbenspartikel an der Trägerschicht auf der der stich- und/oder schußfesten Schicht zugewandten Seite der Trägerschicht befestigt sind und/oder insbesondere wobei die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht zusätzlich an der stich- und/oder schuß festen Schicht an der der Trägerschicht zugewandten Seite der stich- und/oder schußfesten Schicht befestigt sind.

Die Trägerschicht dient insbesondere der weiteren Stabilisierung des Schichtverbundes und im besonderen der Adsorptionsschicht, wobei zudem die Bieg- samkeit des Gesamtverbundes weiter erhöht werden kann.

Die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht können im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorzugsweise mittels eines diskontinuierlich, insbesondere punktförmig aufgetragenen Klebstoffes an der stich- und/oder schußfesten Schicht und/oder an der Trägerschicht fixiert sein. Diesbezüglich kann ein dem Fachmann an sich geläufiger Klebstoff verwendet werden, beispielsweise ein thermoplastischer Klebstoff und/oder reaktiver Klebstoff, beispielsweise auf Polyurethanbasis.

Der Begriff "punktförmig", wie er im Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verstehen ist, bezieht sich auf eine nichtzusammenhängende Auftragung des Klebstoffes, beispielsweise im Rahmen eines punktförmigen Rasters. Denn in völlig überraschender Weise führt bereits eine lediglich punktförmige Fixierung der Adsorbentien zu einer zusätzlichen Stabilisierung der stich- und/oder schußfesten Schicht. Zudem führt die diskontinuierliche Verklebung zu einem verbesserten Tragekomfort der aus dem textilen Flächenmaterial nach der Erfindung hergestellten Schutzmaterialien, insbesondere da die Atmungsaktivität bzw. der Luftaustausch sowie die Biegsamkeit des Materials verbessert sind. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es jedoch auch möglich, daß - auch wenn dies nicht bevorzugt ist - ein kontinuierlicher Klebstoffauftrag zur Fixierung der Adsorbentien realisiert ist. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es von Vorteil, wenn die Adsor- benspartikel der Adsorptionsschicht (4) zu mindestens 50 %, insbesondere zu mindestens 60 %, vorzugsweise zu mindestens 70 %, für die zu adsorbierenden chemischen und/oder biologischen Gifte frei zugänglich sind. Dies ge- schieht dadurch, daß die Menge und die Art, insbesondere die Viskosität, des Klebstoffes derart ausgelegt sind, daß die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht nicht vollständig in den Klebstoff eingedrückt werden bzw. einsinken.

Der Klebstoff sollte in einer Menge von 1 bis 200 g/ m , insbesondere 5 bis

2 2 2 150 g/ m , vorzugsweise 10 bis 120 g/ m , bevorzugt 20 bis 100 g/ m , be-

2 2 sonders bevorzugt 25 bis 80 g/ m , ganz besonders bevorzugt 30 bis 75 g/ m , aufgetragen sein.

Was die Bedeckung mit den Adsorbentien anbelangt, so können erfindungs- gemäß besonders gute Ergebnisse erhalten werden, wenn mindestens 50 %, insbesondere mindestens 60 %, vorzugsweise mindestens 70 %, besonders bevorzugt mindestens 75 %, ganz besonders bevorzugt mindestens 80 %, der mit den Adsorbenspartikeln der Adsorptionsschicht beaufschlagten Seite der stich- und/oder schußfesten Schicht und/oder der Trägerschicht mit den Ad- Sorbenspartikeln beaufschlagt ist. Denn hierdurch ist eine besonders gute Stabilisierung der stich- und/oder schußfesten Schicht möglich, wobei gleichermaßen gewährleistet ist, daß das textile Flächenmaterial nach der Erfindung als solches biegsam ist und auch eine gute Luftdurchlässigkeit aufweist. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sollte der Klebstoffauftrag den obenge- nannten Deckungsgraden angepaßt sein.

Was die Adsorbenspartikel als solche anbelangt, so kann es gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, daß die Adsorptionsschicht chemische und/oder biologische Gifte adsorbierende Adsorbenspartikel umfaßt. Die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht können auf Basis von Aktivkohle, insbesondere in Form von Aktivkohleteilchen und/oder Aktivkohlefasern, ausgebildet sein. In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn die Adsor- benspartikel der Adsorptionsschicht in Form diskreter Aktivkohleteilchen in Kornform ("Kornkohle") oder Kugelform ("Kugelkohle") ausgebildet sind oder diese umfassen.

Was die Adsorbenspartikel weiterhin anbelangt, so kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, daß die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht einen mittleren Durchmesser von < 1,0 mm, insbesondere < 0,5 mm, vorzugsweise < 0,4 mm, bevorzugt < 0,35 mm, besonders bevor- zugt < 0,3 mm, aufweisen und/oder daß der mittlere Durchmesser der Adsorbenspartikel mindestens 0, 1 mm beträgt. Bei den Angaben bezüglich der mittleren Durchmesser handelt es sich um den sogenannten D 50 - Wert, welcher beispielsweise und in nichtbeschränkender Weise durch Laserbeugung oder Siebanalyse ermittelt werden kann, was dem Fachmann wohlbekannt ist.

Die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht können in einer Menge von

5 bis 500 g/ m 2 , insbesondere 10 bis 450 g/ m 2 , vorzugsweise 20 bis 400

2 2 2 g/ m , bevorzugt 25 bis 350 g/ m , besonders bevorzugt 50 bis 325 g/ m , ganz besonders bevorzugt 50 bis 300 g/ m , auf der stich- und/oder schußfe- sten Schicht (3, 3') und/oder auf der Trägerschicht (5) aufgebracht sein.

Weiterhin können die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht eine innere Oberfläche (BET) von mindestens 800 m / g, insbesondere von mindestens 900 m / g, vorzugsweise von mindestens 1.000 m 2 / g, bevorzugt im Bereich von 800 bis 1.500 m 2 / g, aufweisen.

Die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht sollten weiterhin einen Berstdruck je einzelnem Adsorptionspartikel von mindestens 5 Newton, insbesondere mindestens 10 Newton, und/oder von vorzugsweise mindestens 15 Newton, oder bis zu 20 Newton aufweisen. Ein hoher Berstdruck der Adsorptionspartikel ist vor dem Hintergrund der Stabilisierung des textilen Flächenmaterials bzw. der stich- und/oder schußfesten Schicht von großer Bedeutung. So führen die erfindungsgemäß vorgesehenen hohen Berstdrucke zu einer signifikanten Verbesserung der Schutzfunktion gegenüber einer Stich- und/oder Schußeinwirkung. Insbesondere vor dem Hintergrund der Verbesserung der Schutzfunktion gegenüber chemischen und/oder biologischen Giften bzw. Kampfstoffen kann es vorgesehen sein, daß die Adsorbenspartikel der Adsorptionsschicht außerdem mit mindestens einem Katalysator imprägniert sind. Die Gegenwart eines Ka- talysators führt dazu, daß adsorbierte toxische Substanzen zumindest teilweise katalytisch abgebaut und somit unschädlich gemacht werden. Auf diese Weise wird zudem einer Erschöpfung der Adsorptionsschicht wirksam entgegengewirkt, was insbesondere bei hoher Kontamination mit toxischen Substanzen von Bedeutung ist. In diesem Zusammenhang können als Katalysator Enzyme und/oder Metallionen, vorzugsweise Kupfer-, Silber-, Cadmium-, Platin-, Palladium-, Zink- und/oder Quecksilberionen, Verwendung finden. Zudem kann die Menge an Katalysator 0,05 bis 12 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Adsorbenspartikel, betragen.

Was die stich- und/oder schußfeste Schicht des erfindungsgemäßen textilen Flächenmaterials anbelangt, so kann diese ein textiles Flächengebilde, vorzugsweise ein Gewebe, sein. Darüber hinaus sind auch Ausbildungen der stich- und/oder schußfesten Schicht in Form eines Gewirkes, Gestrickes, Ge- leges oder dergleichen möglich. Erfindungsgemäß bevorzugt ist jedoch eine Ausbildung in Form eines Gewebes, da ein Gewebe als solches hervorragende Stabilitätseigenschaften insbesondere im Hinblick auf die Gewährleistung eines Stichschutzes sowie einer Schutzfunktion gegenüber Schußeinwirkung aufweist.

Was die stich- und/oder schußfeste Schicht bzw. das Gewebe für die stich- und/oder schußfeste(n) Schicht(en) weiterhin anbelangt, so sollte diese bzw. dieses einen hohen Deckfaktor aufweisen. In diesem Zusammenhang sollte die stich- und/oder schußfeste Schicht bzw. das Gewebe einen Deckfaktor von 0,6 bis 0,99, insbesondere 0,65 bis 0,98, vorzugsweise von 0,7 bis 0,95, aufweisen. Der Deckfaktor ist ein errechneter Wert, der sich auf die Geometrie der Bindung in der stich- und/oder schußfesten Schicht bzw. in dem Gewebe bezieht und den Prozentsatz der Gesamtoberfläche der Schicht bzw. des Gewebes angibt, die durch Garne bzw. Fasern bedeckt ist. Für weitere Einzelheiten kann auf die diesbezügliche Fachliteratur, insbesondere auf "Weaving: Conversation of yarns to fabric", Lord and Mohammed, Conversation of yams to fabric", Lord and Mohammed, veröffentlicht von Merrow, 1982, Seiten 141 bis 143, verwiesen werden.

Besonders gute Ergebnisse hinsichtlich der Gewährleistung einer Schutzfunk- tion gegenüber Stich- und/oder Schußeinwirkung können erreicht werden, wenn die stich- und/oder schußfeste Schicht Fasern und/oder Garne auf Basis von Aramiden (z. B. Kevlar ® von der Fa. DuPont oder Twaron ® von der Fa. Twaron-Products bzw. Teijin); Polybenzazolen, insbesondere Poly(phenylen- 2,6-benzobisoxazol) (= PBO) (z. B. Zy Ion ® von der Fa. Toyobo); Hochlei- stungspolyethylen (= HPPE oder High-Performance Polyethylene, synonym auch bezeichnet als Ultra High Molecular Weight Polyethylene oder UHMW- PE oder UHMW oder High-Modulus Polyethylen oder HMPE) (z. B. Spectra ® von der Fa. Allied Signal bzw. Honeywell Performance Fibres oder Dynee- ma von der Fa. DSM bzw. Royal DSM N. V.); Hochleistungspolyestern (hochfesten Polyestern); vorzugsweise auf der Basis von Aramiden; enthält oder hieraus besteht. In diesem Zusammenhang kann das Aramid insbesondere ausgewählt sein aus der Gruppe von para-Aramiden sowie deren Copoly- meren und Mischungen. Derartige Substanzen bzw. Fasern oder Garne der vorgenannten Art sind dem Fachmann als solche wohlbekannt und handelsüb- lieh verfügbar. Insbesondere kommt der Einsatz von Poly(p- phenylterephthalamid) oder Poly(m-phenylenterephthalamid) in Betracht.

Zu der Stoffgruppe der Aramide, welche synonym auch als aromatische Polyamide bzw. Polyaramide bezeichnet werden, werden im allgemeinen lang- kettige synthetische Polyamide gezählt, bei denen mindestens 85 % der Ara- midgruppen direkt an zwei aromatischen Ringen gebunden sind.

Aramidfasern zeichnen sich durch eine sehr hohe Festigkeit, hohe Schlagfestigkeit, hohe Bruchdehnung, gute Schwingungsdämpfung sowie durch eine hohe Beständigkeit gegenüber Säuren und Laugen aus. Darüber hinaus sind Aramidfasern bzw. -garne äußerst hitze- und feuerbeständig. Erfindungsgemäß ist der Einsatz von para-Aramiden bzw. para-Aramidfasern bevorzugt, gleichermaßen kommt aber auch der Einsatz von meta-Aramiden bzw. meta- Aramidfasern in Betracht. In bezug auf para- Aramide kann beispielsweise der Einsatz von Fasern bzw. Garnen vom Typ Kevlar ® sowie vom Typ Twaron ® und in bezug auf meta-Aramide von Fasern bzw. Garnen vom Typ Nomex ® sowie Teijinconex ® in Betracht kommen. Derartige Fasern sind dem Fachmann wohlbekannt, und der Fachmann ist jederzeit in der Lage, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeigneten Fasern bzw. Garne für die stich- und/oder schußfeste Schicht auszuwählen.

Zu weiteren Ausführungen zu Aramiden kann verwiesen werden auf Römpp Chemielexikon, 10. Auflage, Band 1, 1996, Georg Thieme Verlag Stuttgart/New York, Stichwort "Aramide", Seite 245, sowie auf die dort in bezug genommenen Literaturangaben, welche hiermit vollumfänglich durch Bezug- nähme eingeschlossen sind.

Weiterhin kann es vorteilhaft sein, die vorgenannten Garne bzw. Fasern mit Stich- bzw. Schußfestigkeitseigenschaften (z. B. para- Aramide) und solche mit Hitze- bzw. Feuerbeständigkeit (z. B. meta- Aramide) miteinander zu kombinieren. Auf diese Weise resultiert eine Schicht und somit ein textiles Flächenmaterial insgesamt, welche bzw. welches einerseits über Stich- bzw. Schußfestigkeitseigenschaften und andererseits über Hitze- bzw. Feuerbeständigkeitseigenschaften (Flammbeständigkeitseigenschaften) verfügt. Daher kann das erfindungsgemäße Flächenmaterial gemäß einer besonderen Ausfüh- rungsform der vorliegenden Erfindung zusätzlich auch hitze- und/oder feuerbeständige (flammbeständige) Fasern und/oder Garne enthalten; diese können Bestandteil der stich- und/oder schutzfesten Schicht sein bzw. hierin enthalten sein und/oder eine separate Schicht ausbilden.

Hinsichtlich der im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeigneten Fasern bzw. Garne für die Ausbildung der stich- bzw. schutzfesten Schicht bzw. Lage ist es vorteilhaft, wenn die Fasern und/oder Garne einen Fasertiter von 50 bis 5.000 Denier, insbesondere 60 bis 4.000 Denier, vorzugsweise 70 bis 3.000 Denier, aufweisen. Die Fasern und/oder Garne sollten eine Festigkeit von mindestens 10 g/Denier (gpd), insbesondere mindestens 20 g/Denier, vorzugsweise mindestens 30 g/Denier, aufweisen. Zudem sollten die Fasern und/oder Garne eine Reißdehnung von mindestens 1,5 %, insbesondere mindestens 1,8 %, vorzugsweise mindestens 2,0 %, bevorzugt mindestens 2,2 %, ganz besonders bevorzugt mindestens 2,4 %, aufweisen. Beispielsweise können Fasern und/oder Garne bzw. Gewebe für die stich- und/oder schußfeste(n) Schicht(en) eingesetzt werden, wie sie in der WO 93/11290 Al oder der WO 2005/049903 A2 beschrieben sind, deren jeweiliger Offenbarungsgehalt hiermit durch Bezugnahme vollumfänglich ein- geschlossen ist.

Die stich- und/oder schußfeste(n) Schicht(en) können insgesamt ein Flächengewicht von 0,2 kg/m 2 bis 10 kg/m 2 , insbesondere 0,5 kg/m 2 bis 8 kg/m 2 , vorzugsweise 0,75 kg/m 2 bis 6 kg/m 2 , bevorzugt 1 kg/m 2 bis 4 kg/m 2 , aufweisen.

Was die Ausbildung der stich- und/oder schußfesten Schicht(en) anbelangt, so kann diese bzw. können diese in Form eines Gewebes mit 1 Million bis 20 Million Faserüberkreuzungspunkte/cm 2 , insbesondere 2 Million bis 17 Million Faserüberkreuzungspunkte/cm 2 , vorzugsweise 3 bis 15 Million Faserüber- kreuzungspunkte/cm 2 , ausgebildet sein. Durch die spezielle Ausbildung des Gewebes mit einer hohen Anzahl an Faserüberkreuzungspunkten kann - ohne sich auf diese Theorie beschränken zu wollen - die Stabilität der stich- und/oder schußfesten Schicht weiter erhöht werden, da sich die Fasern bzw. Garne gewissermaßen ineinander verzahnen und somit das Gewebe weiter stabilisieren.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, daß das tex- tile Flächenmaterial eine Vielzahl, insbesondere mindestens zwei stich- und/oder schußfeste Schichten aufweist, insbesondere wobei die einzelnen Schichten einander zugeordnet, insbesondere miteinander verbunden, sind, insbesondere wobei die einzelnen Schichten einen Verbund ausbilden. Die stich- und/oder schußfesten Schichten können beispielsweise miteinander verklebt sein, vorzugsweise durch einen insbesondere punktförmig aufgetragenen Klebstoff. Gleichermaßen kommt ein Vernähen, ein Vertieften oder ein Ver- klammern der jeweiligen Schichten bzw. eine Kombination der vorgenannten Maßnahmen in Betracht. Auch ein loser Verbund z. B. mit einer nur randseiti- gen Befestigung der stich- und/oder schußfesten Schichten ist möglich. In diesem Zusammenhang kann es vorgesehen sein, daß die jeweiligen stich- und/oder schußfesten Schichten zueinander identisch oder verschieden ausgebildet sind. So können beispielsweise und in nichtbeschränkender Weise die jeweiligen stich- und/oder schußfesten Schichten unterschiedliche Flächenge- wichte und/oder jeweils voneinander verschiedene Fasern bzw. Garne aufweisen. In diesem Zusammenhang kann es beispielsweise vorgesehen sein, daß bei Vorhandensein mehrerer stich- und/oder schußfester Schichten der eine Teil der Schichten im Hinblick auf verbesserte Stichschutzeigenschaften und der andere Teil der stich- und/oder schußfesten Schichten im Hinblick auf verbesserte Schutzeigenschaften gegenüber Schußpenetration optimiert sind.

Was die Anordnung der Schichten in dem erfindungsgemäßen textilen Flächenmaterial anbelangt, so sollte die stich- und/oder schußfeste Schicht im Gebrauchszustand des textilen Flächenmaterials außenseitig angeordnet sein. Die Adsorptionsschicht sollte im Gebrauchszustand des textilen Flächenmaterials innenseitig angeordnet sein. Der Begriff "außenseitig" ist so zu verstehen, daß die diesbezügliche Schicht im Tragezustand vom Körper eines Trägers bzw. Benutzers des textilen Flächenmaterials abgewandt ist, während der Begriff "innenseitig" so zu verstehen ist, daß die entsprechende Schicht bzw. Lage im Trage- bzw. Gebrauchszustand des textilen Flächenmaterials nach der Erfindung dem Körper des Trägers bzw. des Benutzers zugewandt ist.

Gemäß einer weiteren Aus führungs form der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, daß das textile Flächenmaterial zusätzlich eine erste Abdeck- schicht aufweist. Die erste Abdeckschicht kann auf der der Adsorptionsschicht abgewandten Seite der stich- und/oder schußfesten Schicht angeordnet sein. Die erste Abdeckschicht kann im Gebrauchszustand des textilen Flächenmaterials außenseitig angeordnet sein.

Die erste Abdeckschicht kann als ein Textilmaterial, vorzugsweise ein luftdurchlässiges Textilmaterial, insbesondere als ein textiles Flächengebilde, ausgebildet sein. In diesem Zusammenhang kann die erste Abdeckschicht ein Gewebe, Gewirke, Gestricke, Gelege oder ein Textilverbundstoff, vorzugsweise ein Gewebe, sein. Die erste Abdeckschicht dient insbesondere zur äuße- ren Abdeckung des textilen Flächenmaterials und stellt somit gewissermaßen eine erste bzw. äußere Schutzschicht dar, welche beispielsweise die darunter- liegenden Schichten bzw. Lagen vor Verschmutzungen schützt. Die erste Abdeckschicht kann zudem mit einer Tarnfärbung oder dergleichen versehen sein.

Die erste Abdeckschicht kann gleichermaßen oleophobiert und/oder hy- drophobiert sein, insbesondere durch eine spezielle Imprägnierung. Hierdurch kann insbesondere die Schutzfunktion gegenüber chemischen bzw. biologischen Giften weiter verbessert werden, da auf das textile Flächenmaterial nach der Erfindung insbesondere in Form großer Tropfen auftreffende Gifte bereits nicht in bzw. durch die erste Abdeckschicht eindringen können bzw. der Durchtritt von Giftstoffen zumindest verzögert bzw. vermindert wird.

Die erste Abdeckschicht kann ein Flächengewicht von 50 bis 300 g/ m , ins- besondere 75 bis 250 g/ m 2 , vorzugsweise 90 bis 175 g/ m 2 , aufweisen. Die erste Abdeckschicht kann zudem als ein luftdurchlässiges, 75 bis 250 g/ m , vorzugsweise 90 bis 175 g/ m , schweres textiles Flächengebilde, welches oleophob und/oder hydrophob ausgerüstet sein kann, ausgebildet sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es gleichermaßen möglich, daß — insbesondere für den Fall, daß keine erste Abdeckschicht vorgesehen ist - die außenseitig angeordnete stich- und/oder schußfeste Schicht mit einer oleopho- ben und/oder hydrophoben Ausrüstung versehen ist.

Zudem ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich, daß das textile Flächenmaterial nach der Erfindung zusätzlich eine zweite Abdeckschicht aufweist, insbesondere wobei die zweite Abdeckschicht auf der der stich- und/oder schußfesten Schicht abgewandten Seite der Adsorptionsschicht angeordnet ist und/oder insbesondere wobei die zweite Abdeckschicht im Gebrauchszustand des textilen Flächenmaterials innenseitig angeordnet ist. Die zweite Abdeckschicht bildet somit gewissermaßen in bezug auf den Trage- bzw. Gebrauchszustand des erfindungsgemäßen textilen Flächenmaterials, beispielsweise in Form eines Schutzanzuges, die innenseitig angeordnete und zum Körper eines Trägers bzw. Benutzers gewandte innere Abschlußschicht dar. Gemäß den obigen Ausführungen kann es vorgesehen sein, daß zwischen der Adsorptionsschicht und der zweiten Abdeckschicht die zuvor beschriebe- ne zusätzliche Trägerschicht angeordnet ist. Die zweite Abdeckschicht kann als ein Textilmaterial, vorzugsweise ein luftdurchlässiges Textilmaterial, insbesondere ein textiles Flächengebilde, ausgebildet sein. Die zweite Abdeckschicht kann ein Gewebe, Gewirke, Gestricke, Gelege oder ein Textilverbundstoff, insbesondere ein Vlies, vorzugsweise ein Polyamid/Polyester- Vlies, sein. Die zweite Abdeckschicht kann abriebfest ausgebildet und/oder aus einem abriebfesten Textilmaterial gebildet sein.

Die zweite Abdeckschicht kann ein Flächengewicht von 5 bis 150 g/ m , insbesondere 10 bis 125 g/ m , vorzugsweise 40 bis 100 g/ m , aufweisen.

Die Anwesenheit der zweiten Abdeckschicht bzw. des inneren Abdeckmaterials hat insbesondere den Vorteil, daß im Trage- bzw. Benutzungszustand ein unmittelbarer Kontakt der Haut mit der Adsorptionsschicht vermieden wird. Hierdurch wird einerseits bewirkt, daß die Adsorptionsschicht nicht durch Hautschweiß verunreinigt wird, und zum anderen wird ein höherer Tragekomfort erzielt, weil die zweite Abdeckschicht im Rahmen des erfindungsgemäßen Schichtaufbaus die Funktion einer inneren Abdeckschicht einnimmt, welche ein angenehmes Tragegefühl bewirkt. Zudem verhindert die Abdeckschicht eine übermäßige mechanische Belastung des Adsorptionsmaterials der Adsorptionsschicht.

Was die erste und zweite Abdeckschicht anbelangt, so können diese dem tex- tilen Flächenmaterial im Sinne eines losen Verbundes zugeordnet sein. Gleichermaßen ist auch eine Befestigung der jeweiligen Schichten möglich, bei- spielsweise mittels eines vorzugsweise punktförmig verklebten Klebstoffes oder eines Klebstoffwebs, oder aber mittels Vernähen, Vertieften, Verkleben oder dergleichen bzw. Kombinationen der vorgenannten Maßnahmen.

Erfindungsgemäß kann es zudem vorgesehen sein, daß das textile Flächenma- terial zusätzlich eine zumindest im wesentlichen wasser- und luftundurchlässige, aber wasserdampfdurchlässige, den Durchtritt chemischer und/oder biologischer Gifte verzögernde oder gegenüber chemischen und/oder biologischen Giften zumindest im wesentlichen undurchlässige Membran aufweist, insbesondere wobei die Membran zwischen der stich- und/oder schußfesten Schicht und der Adsorptionsschicht angeordnet sein kann. Die Membran stellt gewissermaßen eine zusätzliche Barriereschicht gegenüber chemischen bzw. biologischen Giften dar und führt zu einer Verbesserung der Schutzfunktion gegenüber toxischen Substanzen insgesamt. Das Vorhandensein einer Membran hat zudem den Vorteil, daß die Adsorptionsschicht, insbesondere die Ad- sorbenspartikel, vor eindringenden chemischen und/oder biologischen Giften geschützt wird, so daß die Adsorptionsschicht als solche gewissermaßen nie erschöpft und die Schutzfunktion gegenüber chemischen bzw. biologischen Giften auch unter widrigen Bedingungen mit starken Giftstoffkontaminationen bei gleichzeitigem Stich- und/oder Schußschutz aufrechterhalten bleibt. Weiterhin hat das Vorhandensein einer Membran bzw. eines Membransy- stems den Vorteil, daß die Membran bzw. das Membransystem bei Einwirkung von Feuchtigkeit (z. B. bei der Verarbeitung des erfindungsgemäßen tex- tilen Flächenmaterials zu Schutzbekleidung und deren Verwendung beispielsweise bei feuchter Witterung, insbesondere Regen etc.) in effizienter Weise verhindert, daß die Feuchtigkeit mit der stich- und/oder schußfesten Schicht in Kontakt kommt und deren Schutzwirkung reduziert (Üblicherweise wird durch Feuchtigkeitseinwirkung die Stich- bzw. Schußfestigkeit von stich- bzw. schußfesten Materialien erheblich reduziert wird.); auf diese Weise kann die Stich- bzw. Schußfestigkeit des textilen Flächenmaterials nach der vorliegenden Erfindung in effizienter Weise aufrechterhalten werden.

Derartige Membranen bzw. Membransysteme sind dem Fachmann wohlbekannt. Beispielsweise kann die Membran aus einem Kunststoff oder einen Polymermaterial bestehen oder ein solches Material umfassen, insbesondere wobei der Kunststoff oder das Polymermaterial ausgewählt ist aus der Gruppe von Polyurethanen, Polyetheramiden, Polyesteramiden, Polytetrafluorethyle- nen und/oder Polymeren auf Cellulosebasis sowie Derivaten der vorgenannten Verbindungen.

Die Membran kann eine kontinuierliche, insbesondere geschlossene oder al- lenfalls mikroporöse Membran sein. Die Dicke der Membran kann 1 bis 500 μm, insbesondere 1 bis 250 μm, vorzugsweise 1 bis 100 μm, bevorzugt 1 bis 50 μm, besonders bevorzugt von 2,5 bis 30 μm, ganz besonders bevorzugt 5 bis 25 μm, betragen. Die Membran kann gleichermaßen mit den Adsorbenti- en bzw. den Adsorbenspartikeln und/oder mit der stich- und/oder schußfesten Schicht insbesondere punktförmig verklebt sein. Im Benutzungs- bzw. Tragezustand des textilen Flächenmaterials nach der Erfindung, insbesondere in Form von Schutzanzügen, sollte die Membran zur Gewährleistung der vorgenannten Schutzfunktion auf der dem Körper des Trägers bzw. Benutzers abgewandten Seite der Adsorptionsschicht angeordnet sein.

Was das erfindungsgemäße textile Flächenmaterial anbelangt, so weist dieses, wie zuvor angeführt, hervorragende Eigenschaften hinsichtlich der Gewährleistung einer Schutzfunktion gegenüber Stich- und/oder Schußpenetrationen auf. So kann das textile Flächenmaterial nach der Erfindung eine Stichfestigkeit von mehr als 10 Newton, insbesondere mehr als 20 Newton, vorzugswei- se mehr als 60 Newton, bevorzugt mehr als 100 Newton, besonders bevorzugt mehr als 150 Newton, gemäß der analog anzuwendenden DIN EN 388:2003, aufweisen. Zudem kann das textile Flächenmaterial nach der Erfindung eine Schnittfestigkeit von mehr als den Faktor 1,2, insbesondere mehr als den Faktor 2,5, vorzugsweise mehr als den Faktor 5, bevorzugt mehr als den Faktor 10, besonders bevorzugt mehr als den Faktor 20, gemäß DIN EN 388:2003, aufweisen. Weiterhin kann das textile Flächenmaterial nach der Erfindung eine Reißfestigkeit von mehr als 10 Newton, insbesondere mehr als 25 Newton, vorzugsweise mehr als 50 Newton, bevorzugt mehr als 75 Newton, gemäß DIN EN 388:2003, aufweisen. Schließlich kann das textile Flächenmaterial eine Abriebfestigkeit von mehr als 100 Zyklen, insbesondere mehr als 500 Zyklen, vorzugsweise mehr als 1.000 Zyklen, bevorzugt mehr als 2.000 Zyklen, besonders bevorzugt mehr als 5.000 Zyklen, gemäß DIN EN 388:2003, aufweisen.

Zudem weist das erfindungsgemäße textile Flächenmaterial eine hervorragende Schutzfunktion gegenüber chemischen und/oder biologischen Giften bzw. Kampfstoffen auf. So kann das erfindungsgemäße textile Flächenmaterial im allgemeinen eine Barrierewirkung gegenüber chemischen Kampfstoffen, insbesondere Bis[2-chlorethyl]sulfid (synonym auch als Senfgas, Lost oder Gelbkreuz bezeichnet), bestimmt nach Methode 2.2 der CRDEC-SP-84010, von höchstens 4 μg/g 2 pro 24 h, insbesondere höchstens 3,5 μg/g 2 pro 24 h, vorzugsweise höchstens 3 μg/g 2 pro 24 h, besonders bevorzugt höchstens 2,5 μg/g 2 pro 24 h, aufweisen. Weiterhin ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn das textile Filtermaterial nach der Erfindung gasdurchlässig, insbesondere luftdurchlässig, ist, was insbesondere dann der Fall ist, wenn keine Membran vorgesehen ist. Die Gasbzw. Luftdurchlässigkeit des erfindungsgemäßen textilen Filtermaterials sollte

-2 -1 -2 -1 mindestens 10 lτn « s , insbesondere mindestens 30 l *m * s , vorzugsweise

-2 1 2 1 mindestens 50 l « m * s , besonders bevorzugt mindestens 100 l » m " * s " , ganz

-2 -1 besonders bevorzugt mindestens 400 l *m " * s , betragen und/oder bis zu 10.000 l « m " * s " bei einem Strömungswiderstand von 127 Pa betragen.

Weitere Vorteile, Eigenschaften, Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von in den Figuren dargestellten Ausfuhrungsbeispielen. Es zeigen:

Fig. IA eine schematische Schnittdarstellung durch den Schichtaufbau ei- nes erfindungsgemäßen textilen Flächenmaterials, wonach die Ad- sorbenspartikel der Adsorptionsschicht direkt auf einer stich- oder schußfesten Schicht angeordnet sind; und

Fig. IB eine schematische Schnittdarstellung durch den Schichtaufbau ei- nes erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wonach zwischen der stich- und/oder schußfesten Schicht und der Adsorptionsschicht ein zusätzlicher Träger angebracht ist.

Fig. IA zeigt eine schematische Schnittdarstellung durch den Schichtaufbau 2 des erfindungsgemäßen textilen Flächenmaterials 1 entsprechend einer speziellen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung. Der mehrschichtige Schichtaufbau 2 des erfindungsgemäßen textilen Flächenmaterials 1 weist zwei stich- und/oder schußfeste Schichten 3, 3' und eine Adsorptionsschicht 4 auf Basis diskreter Adsorbenspartikel auf. Die Adsorbenspartikel sind auf der zweiten stich- und/oder schußfesten Schicht 3' aufgebracht. Zudem weist das textile Flächenmaterial 1 nach der Erfindung gemäß dieser Ausführungsform eine erste Abdeckschicht 6, welche der ersten stich- und/oder schußfesten Schicht 3 zugeordnet ist, und eine zweite Abdeckschicht 7 auf, welche der Adsorptions- schicht 4 zugeordnet ist. Weiterhin zeigt Fig. IB eine schematische Schnittdarstellung durch den Schichtaufbau 2 eines erfindungsgemäßen textilen Flächematerials 1 entsprechend einer weiteren speziellen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung. Das erfindungsgemäße textile Flächenmaterial 1 weist in Ergänzung zu dem in Fig. IA dargestellten Schichtaufbau einen zusätzlichen Träger 5 auf, welcher zwischen der Adsorptionsschicht 4 und der zweiten stich- und/oder schußfesten Schicht 3' angeordnet ist.

Wie zuvor bereits beschrieben, kann gemäß einer besonderen Ausführungs- form der vorliegenden Erfindung das textile Flächenmaterial 1 zusätzlich hitzebeständig und/oder feuerbeständig (flammbeständig) ausgerüstet sein, insbesondere hitzebeständige und/oder feuerbeständige (flammbeständige) Fasern und/oder Garne enthalten (nicht in den Figuren dargestellt); dabei können die hitzebeständigen und/oder feuerbeständigen (flammbeständigen) Fasern und/oder Garne Bestandteil der stich- und/oder schutzfesten Schicht 3, 3 1 sein bzw. hierin enthalten sein (nicht in den Figuren dargestellt) und/oder eine separate Schicht ausbilden (ebenfalls nicht in den Figuren dargestellt).

Für weitere diesbezügliche Einzelheiten zu dem erfindungsgemäßen Adsorp- tionsfiltermaterial 1 kann auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen werden.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung — sind die erfindungsgemäßen Schutzma- terialien, insbesondere Schutzanzüge, Schutzhandschuhe, Schutzschuhe und Schutzabdeckungen, welche unter Verwendung des textilen Flächenmaterials nach der Erfindung, wie zuvor definiert, hergestellt sind bzw. welche das textile Flächenmaterial 1 nach der Erfindung, wie zuvor definiert, aufweisen.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Schutzmaterialien bzw. des textilen Flächenmaterials nach der Erfindung kann in an sich bekannter Weise erfolgen. Dies ist dem mit der Herstellung von Schutzmaterialien befaßten Fachmann bestens bekannt, so daß es diesbezüglich keiner weiteren Einzelheiten bedarf. Schließlich ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung - die Verwendung des textilen Flächenmaterials nach der Erfindung, wie zuvor definiert, zur Herstellung von Schutzmaterialien aller Art, insbesondere Schutzanzügen, Schutzhandschu- hen, Schutzschuhen und Schutzabdeckungen, vorzugsweise für den ABC- Einsatz.

Weitere Ausgestaltungen, Abwandlungen und Variationen der vorliegenden Erfindung sind für den Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne weiteres erkennbar und realisierbar, ohne daß er dabei den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.

Die vorliegende Erfindung wird anhand des nachfolgenden Ausfuhrungsbeispiels veranschaulicht, welches die vorliegende Erfindung jedoch keinesfalls beschränken soll.

AUSFÜHRUNGSBEISPIELE:

Es werden unterschiedliche textile Flächenmaterialien hergestellt, nämlich ein Vergleichsmaterial ohne Adsorptionsschicht und erfindungsgemäßes textile Flächenmaterialien mit einer auf einer stich- und schußfesten Schicht aufgebrachten Adsorptionsschicht auf Basis diskreter Adsorbensteilchen.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen erfindungsgemäßes textile Flächenmaterialien wird eine stich- und/oder schußfeste Schicht auf Basis eines Ge- webes aus Aramidfasern eingesetzt, wobei Fasern bzw. Garne auf Basis von Poly(p-phenylenterephthalamid), welche erhältlich sind von der Firma E.I. Dupont de Nemours and Company und welche unter der Produktbezeichnung Kevlar ® vertrieben werden, verwendet werden. Das resultierende Gewebe weist einen Deckfaktor von 0,72 und ein Flächengewicht von etwa 1 kg/m 2 auf. Auf diese stich- und/oder schußfeste Schicht wird punktrasterförmig ein Klebstoff in einer Menge von etwa 40 g/m 2 bei einem Bedeckungsgrad von 75 % zur Fixierung der Adsorbentien aufgebracht. Als Adsorbenspartikel wird körn- bzw. kugelförmige Aktivkohle mit einem mittleren Teilchendurchmesser (D 5O -WeIt) von etwa 0,3 mm in einer Menge von 100 g/m 2 aufgebracht. Die Adsorbenspartikel weisen einen Berstdruck von etwa 15 N auf. Anschließend werden auf die Adsorptionsschicht eine zweite Abdeckschicht und auf der der Adsorptionsschicht abgewandten Seite des stich- und/oder schußfesten Gewebes eine erste Abdeckschicht aufgebracht. Weitere erfindungsgemäße textile Flächenmaterialien werden mit jeweils unterschiedlicher Beladungsmenge der Adsorbentien hergestellt, wobei diesbezüglich die zuvor beschriebene körn- bzw. kugelförmige Aktivkohle in einer jeweiligen Menge von 50 g/m 2 , 300 g/m 2 , 400 g/m 2 bzw. 500 g/m 2 eingesetzt wird. Die Klebstoffmenge und der Bedeckungsgrad mit Klebstoff werden ent- sprechend angepaßt

Das Vergleichsmaterial wurde in entsprechender Weise hergestellt, wobei jedoch die zweite Abdeckschicht direkt auf die der ersten Abdeckschicht abgewandten Seite der stich- und/oder schußfesten Schicht aufgebracht wurde. Das Vergleichsmaterial weist keine Aktivkohle auf.

Bei dem erfindungsgemäßen Beispielen und dem Vergleichsbeispiels wird die Stichfestigkeit analog zu der DIN EN 388:2003 bestimmt, wobei als Durchstichkraft diejenige Kraft definiert ist, die erforderlich ist, um ein auf einer Haltevorrichtung befestigtes Prüfmuster mit Hilfe eines Stahlstiftes mit definierten Maßen zu durchstechen.

Für das nichterfindungsgemäße Vergleichsbeispiel wurde diesbezüglich eine Stichfestigkeit von lediglich 14 Newton ermittelt, während für das erfindungsgemäße Beispiel unter Einsatz der Adsorptionsschicht eine diesbezügliche Stichfestigkeit von 25 Newton bei einer Aktivkohlebeladung von 50 g/m 2 , von 52 Newton bei einer Aktivkohlebeladung von 100 g/m 2 , von 65 Newton bei einer Aktivkohlebeladung von 300 g/m 2 , von 69 Newton bei einer Aktiv- kohlebeladung von 400 g/m 2 und von 70 Newton bei einer Aktivkohlebeladung 500 g/m 2 ermittelt wird. Die erfindungsgemäßen Materialien weisen somit im Vergleich zu dem nichterfindungsgemäßen Material deutlich verbesserte Eigenschaften auf. Zudem ist zu beobachten, daß mit zunehmender Beladungsmenge an Aktivkohle die Stichfestigkeit bzw. der Stichschutz weiter verbessert wird, wobei bei einer Beladungsmenge von 300 g/m 2 und 400 g/m 2 hervorragende Werte bei gleichzeitig guter Biegsamkeit des Materials ermittelt werden. Der Stichschutz ist bei einer Beladungsmenge von 500 g/m 2 nur noch geringfügig verbessert, wobei das Material bei dieser Beladungsmenge deutlich steifer und weniger biegsam ist.

Die verschiedenen Flächenmaterialien wurden zudem zwölf Stunden lang einer gesättigten Wasserdampfatmosphäre bei 25 0 C ausgesetzt. Bei dem nicht- erfindungsgemäßen Vergleichsbeispiel wurde anschließend eine Reduzierung der Stichfestigkeit um 34 % ermittelt, während diese Reduzierung für die er- findungsgemäßen Beispiele mit einer Aktivkohlebeladung von 50 g/m 2 nur 8 % und bei einer Aktivkohlebeladung von 100 g/m 2 nur 2 % betrug und bei einer Aktivkohlebeladung von 300 g/m 2 und von 400 g/m 2 überhaupt keine Reduzierung der Stichfestigkeit auftrat. Die zuvor angeführten Ausführungsbeispiele zeigen die hervorragenden Eigenschaften des erfindungsgemäßen textilen Flächenmaterials hinsichtlich der Schutzfunktion gegenüber Stich- bzw. Schußeinwirkungen.