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Title:
TEXTILE WITH BALL-TYPE ROLLERS FOR LOAD TRANSPORTATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/028268
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a textile (1) that can be rolled on a surface (20). The textile (1) comprises a textile fabric (10) and a plurality of ball-type rollers (3). The textile fabric (10) or the textile can be folded and/or bent. The plurality of ball-type rollers (3) is incorporated into the textile (10) and designed to allow the textile to roll on a surface (20) with an application of force on the textile (10). The rollable textile (1) can be used e.g. for transporting loads (2).

Inventors:
FIRCHOW MORITZ REMBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/071157
Publication Date:
February 08, 2024
Filing Date:
July 31, 2023
Export Citation:
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Assignee:
FIRCHOW MORITZ REMBERT (DE)
International Classes:
B65G7/04; B60B33/08; B62B15/00
Foreign References:
US5379485A1995-01-10
US20090126880A12009-05-21
Attorney, Agent or Firm:
SAMSON & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche Ein Textil, welches auf einer Oberfläche rollbar ist, das Textil umfassend:

• ein textiles Flächengebilde, wobei das Textil faltbar und/oder biegsam ist, und

• eine Vielzahl von Kugelrollen, welche in das Textil eingearbeitet sind und eingerichtet sind, durch eine Krafteinwirkung auf das Textil das Textil auf einer Oberfläche rollen zu lassen. Textil nach Anspruch 1, wobei das Textil eine flächige Form aufweist und wobei das Textil mindestens in einer Richtung flexibel ist, die senkrecht auf der Fläche steht. Textil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Textil eines oder mehrere der folgenden Materialien umfasst: ein Textil aus natürlichen Fasern, ein Textil aus künstlichen Fasern. Textil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Textil mehrere Gewebelagen umfasst, wobei eine Lage eine Oberseite des Textils bildet und eine andere Lage eine Unterseite des Textils bildet und wobei die Kugelrollen in die die Unterseite bildende Lage eingearbeitet sind. Textil nach Anspruch 4, wobei die mehreren Lagen unterschiedliche Materialien umfassen. Textil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Textil eine Gewebelage umfasst, in der die Kugelrollen so eingearbeitet sind, dass sich jede der Kugelrollen beidseitig der Gewebelage erstreckt. Textil nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kugelrollen jeweils eine in einem Gehäuse rotierbare Kugel umfassen. Textil nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kugelrollen in einem regelmäßigen Muster, insbesondere einem Raster, in das Textil eingearbeitet sind.

. Textil nach Anspruch 8, wobei das regelmäßige Muster eine Vielzahl von Reihen und eine Vielzahl von Spalten umfasst.

10. Textil nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei das Gehäuse eingerichtet ist, beim Rollen des Textils über die Oberfläche eine zu transportierende Last zu tragen.

11. Textil nach einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei die Kugeln und/oder das Gehäuse aus Metall und/oder Kunststoff hergestellt sind.

12. Vorrichtung, hergestellt aus einem Textil nach einem der vorangehenden Ansprüche.

13. Verwendung einer Vorrichtung nach Anspruch 12 zum Transport von Lasten.

14. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung nach dem Anspruch 12, umfassend:

• Bereitstellung eines textilen Flächengebildes, wobei das Textil faltbar und/oder biegsam ist,

• Bereitstellung einer Vielzahl von Kugelrollen, und

• Einarbeitung der Kugelrollen in das Textil.

Description:
TEXTIL MIT KUGELROLLEN ZUM LASTENTRANSPORT

Technisches Gebiet

[001 ] Die vorliegende Erfindung betrifft ein rollbares Textil, Vorrichtungen aus einem rollbaren Textil, sowie deren Herstellung und Verwendung.

Hintergrund

[002] Verschiedenartige Textilien sind bekannt, welche sich je nach Anwendungsgebiet in ihren Funktionalitäten unterscheiden. Ein beispielhaftes Anwendungsgebiet von Textilien ist die Bekleidungsindustrie. Um die verschiedenen Anforderungen angemessen zu bedienen, wurden Textilien mit verschiedenen Funktionen ausgestattet (sog. Funktionstextilien), etwa reißfeste Textilien, wasserdichte oder -abweisende Textilien, feuerfeste Textilien, leichtgewichtige Textilien, atmungsaktive Textilien, etc. Es gibt jedoch auch weitere Anwendungsgebiete, welche aufgrund der Eigenschaften von vorbekannten Textilien noch nicht oder nur unzureichend erschlossen wurden. Hierzu zählt beispielsweise der Transport von Lasten. Ein weiteres Anwendungsgebiet besteht in dem Bereitstellen eines möglichst widerstandslosen Gleitens des Gleitens eines Körpers, wie beispielsweise eines Rucksackes oder eines Sport- oder Unterhaltungsgerätes, auf einer Oberfläche. Gleiches gilt für das Gleiten von zwei Oberflächen aneinander. Obwohl eine Vielzahl von Funktionstextilien bekannt ist, ist es wünschenswert, hierfür auch Textilien verwenden zu können.

[003] Betrachtet man das Beispiel des Lastentransports (insbesondere von schweren, sperrigen und/oder aufgrund der Zusammensetzung unhandlichen Lasten), so kann etwa die Beschaffenheit des Untergrunds den Transport erschweren, ersichtlich beispielsweise beim Transport von Schütt- oder Schnittgut über unebene Garten- oder Waldböden. Gleichzeitig besteht ein Bedürfnis, Textilien (etwa reißfeste oder wasserdichte Textilien) auch bei einem solchen Lastentransport anzu wenden. [004] Anstatt Textilien werden zum Lastentransport zumeist stationäre Lösungen (etwa Förderbänder) oder starre mobile Lösungen (etwa auf Rollen montierte Bretter) genutzt. Fahrbare Untersätze wie etwa Bretter und andere Ladeflächen, welche auf Rollen montiert sind, bieten beim Transport über unebene und raue Flächen allenfalls geringen Nutzen, da ein starres Brett nicht auf die Eigenschaften der Fläche reagieren kann, in erdigen oder sandigen Stellen versinkt und die Last, wenn die Ladefläche beim Transport über die unebene Fläche in eine Schieflage gerät, durch Stöße beschädigt wird oder von der Ladefläche herunterrutschen kann - Effekte, die sich je nach Zusammensetzung der Last verstärken können.

[005] Auch in anderen potentiellen Anwendungsgebieten von Textilien bestehen ähnliche oder analoge Probleme. Es besteht daher ein Bedürfnis nach verbesserten Textilien.

Zusammenfassung

[006] Die oben genannten und weitere Nachteile im Stand der Technik werden durch die erfindungsgemäßen Textilien zumindest teilweise gelöst. Die vorliegende Erfindung ist in den unabhängigen Ansprüchen definiert. Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

[007] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Textil bereitgestellt, welches auf einer Oberfläche rollbar ist. Das Textil umfasst ein textiles Flächengebilde und eine Vielzahl von Kugelrollen. Das textile Flächengebilde bzw. das Textil ist faltbar und/oder biegsam. Die Vielzahl von Kugelrollen sind in das Textil eingearbeitet und dazu eingerichtet, durch eine Krafteinwirkung auf das Textil das Textil auf einer Oberfläche rollen zu lassen.

[008] In manchen Ausführungsformen weist das Textil eine flächige Form auf und ist mindestens in einer Richtung, die senkrecht auf der Fläche steht, flexibel. Dies erlaubt etwa, dass das Textil auf Gegebenheiten der Oberfläche reagieren kann.

[009] In manchen Ausführungsformen umfasst das Textil natürliche Fasern und/oder künstliche Fasern. [010] In manchen Ausfuhrungsformen umfasst das Textil mehrere Gewebelagen, wobei eine Lage eine Oberseite des Textils bildet und eine andere Lage eine Unterseite des Textils bildet und wobei die Kugelrollen in die die Unterseite bildende Lage eingearbeitet sind. Dies erlaubt etwa, dass die Kugelrollen von der Unterseite des Textils her zugänglich sind und von der Oberseite des Textils her verborgen sind.

[011] In manchen Ausfuhrungsformen umfassen die mehreren Lagen unterschiedliche Materialien. Dies erlaubt etwa, dass das die jeweiligen Materialien gemäß den Anforderungen gewählt sein können, etwa den Anforderungen an eine mit der Oberfläche in Kontakt stehende Unterseite einerseits und den Anforderungen an eine mit anderen Gegenständen in Kontakt stehende Oberseite andererseits.

[012] In manchen Ausführungsformen umfasst das Textil eine Gewebelage, in der die Kugelrollen so eingearbeitet sind, dass sich jede der Kugelrollen beidseitig der Gewebelage erstreckt. Dies erlaubt etwa, dass das Textil beidseitig rollbar verwendet werden kann.

[013] In manchen Ausfuhrungsformen umfassen die Kugelrollen jeweils eine in einem Gehäuse rotierbare Kugel.

[014] In manchen Ausführungsformen sind die Kugelrollen in einem regelmäßigen Muster, insbesondere einem Raster, in das Textil eingearbeitet. Beispielsweise kann das regelmäßige Muster eine Vielzahl von Reihen und eine Vielzahl von Spalten umfassen.

[015] In manchen Ausfuhrungsformen ist das Gehäuse eingerichtet, beim Rollen des Textils über die Oberfläche eine zu transportierende Last zu tragen. Dies erlaubt etwa, dass das Gewicht einer zu transportierenden Last auf eine Vielzahl von Einzelelementen zu verteilen.

[016] In manchen Ausführungsformen sind die Kugeln und/oder das Gehäuse aus Metall und/oder Kunststoff hergestellt. [017] Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung bereitgestellt, die aus einem Textil nach einem der vorangehenden Ausführungsformen hergestellt ist.

[018] Gemäß einem dritten Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung die Verwendung der Vorrichtung nach einem der vorangehenden Aspekte zum Transport von Lasten beansprucht.

[019] Gemäß einem vierten Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung die Herstellung einer Vorrichtung nach einem der vorangehenden Aspekte, umfassend die Bereitstellung eines textilen Flächengebildes, wobei das Textil faltbar und/oder biegsam ist, die Bereitstellung einer Vielzahl von Kugelrollen, und die Einarbeitung der Kugelrollen in das Textil.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen

[020] Im Folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen in ihrem Aufbau und in ihrer Wirkungsweise näher erläutert.

[021] Figur 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform eines Textils gemäß einer Ausfuhrungsform in einer Querschnittsansicht.

[022] Figur 2 zeigt beispielhaft die Verwendung eines Textils durch eine Person.

[023] Figuren 3A und 3B zeigen beispielhaft zwei Textilien, welche faltbar bzw. aufrollbar sind.

[024] Figur 4 zeigt beispielhaft ein zwei Gewebelagen umfassendes Textil mit Kugelrollen an seiner Unterseite.

[025] Figur 5 zeigt beispielhaft das Textil gemäß Fig. 4 während seiner Herstellung.

[026] Figur 6 zeigt beispielhaft eine weitere Ausfuhrungsform eines Textils.

[027] Figur 7 zeigt beispielhaft einen Querschnitt einer Kugelrolle. [028] Figur 8 zeigt beispielhaft ein Textil mit Kugelrollen, die in einem regelmäßigen Muster in das Textil eingearbeitet sind.

[029] Figur 9 zeigt beispielhaft ein Textil mit Kugelrollen, die in einem zweiten regelmäßigen Muster in das Textil eingearbeitet sind.

[030] Figur 10 zeigt beispielhaft ein Textil mit Kugelrollen, die in einem dritten regelmäßigen Muster in das Textil eingearbeitet sind.

[031] Fig. 11 zeigt beispielhaft eine Ausführungsform einer mit einer Last beladenen Vorrichtung aus einem Textil.

[032] Fig. 12 zeigt beispielhaft den Transport einer Last mit dem Textil durch eine Person.

Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen

[033] FIG. 1 zeigt schematisch in einer Ausführungsform ein Textil 10, welches rollbar ist. Das Textil 10 umfasst ein textiles Flächengebilde, wobei das Textil 10 faltbar und/oder biegsam ist, und eine Vielzahl von Kugelrollen 3, welche in das Textil 10 eingearbeitet sind und eingerichtet sind, durch eine Krafteinwirkung auf das Textil 10 das Textil 10 auf einer Oberfläche 20 rollen zu lassen.

[034] Das Textil kann auf einer Oberfläche 20 gerollt werden. Bei der Oberfläche 20 kann es sich um einen Boden handeln, wie etwa einen Gartengrund, einen Waldboden, einen Schotter- oder Kiesweg oder auch den Boden eines Gebäudes, wie etwa dem Boden einer Werkstatt oder Lagerhalle. Es kann alternativ der Boden eines Transportfahrzeuges wie beispielsweise eines Lastkraftwagens, eines Flugzeuges oder Schiffs sein. Die Textilien und Vorrichtungen sind auf einer Vielzahl von (ebenen oder unebenen) Oberflächen rollbar. Die Oberfläche 20 (gestrichelt dargestellt in Fig. 1) ist nicht Teil des Textils.

[035] In der dargestellten Ausführungsform umfasst das Textil 10 zwei Gewebelagen, wobei eine erste Lage 11 eine Oberseite des Textils 10 bildet und eine zweite Lage 12 eine Unterseite des Textils 10 bildet. Die Kugelrollen 3 sind in die die Unterseite bildende erste Lage 11 eingearbeitet sind. Dies erlaubt etwa, dass die Kugelrollen von der Unterseite des Textils her zugänglich sind und von der Oberseite des Textils her verborgen sind.

[036] Die Kugelrollen 3 umfassen jeweils eine in einem Gehäuse rotierbare Kugel, wobei das Gehäuse eingerichtet ist, beim Rollen des Textils über die Oberfläche eine zu transportierende Last zu tragen.

[037] FIG. 2 zeigt schematisch die Krafteinwirkung durch eine Person 2 über Muskelkraft, welche das (eventuell mit einer Last versehene) Textil 10 durch Ziehen über einen eventuell unebenen Boden bewegt. Alternativ kann die Krafteinwirkung auch durch eine motorisierte Einheit wie ein Fahrzeug, beispielsweise ein Traktor, Bagger oder Lastkraftwagen, aber auch durch ein Gespanntier wie etwa ein Zugpferd oder ein Zugochse erfolgen.

[038] Das Textil 10 weist eine flächige Form auf und ist mindestens in einer Richtung flexibel, die senkrecht auf der Fläche steht. In FIG. 2 ist beispielhaft gezeigt, wie das Textil 10 an einer Ecke 13 durch die Person 2 an einer Ecke aufgenommen wird, um es dann über den Boden 20 zu ziehen. Das in mindestens eine Richtung flexible Textil 10 passt sich in seiner Form entsprechend der Aufnahme an einer Ecke 13 durch die Person 2 an, etwa durch Biegung um eine in der Ebene des Textils 10 liegende Achse Z (in FIG. 2 strichpunktiert dargestellt).

[039] Auf der Unterseite des Textils 13 (sichtbar aufgrund der Faltung) sind Kugelrollen 3 eingearbeitet.

[040] FIG. 3 A zeigt ein faltbares Textil 10. Beispielhaft ist ein entlang einer mit Z (in FIG. 3A strichpunktiert dargestellt) bezeichneten Achse gefaltetes Textil 10 gezeigt. In das Textil 13 sind Kugelrollen 3 eingearbeitet.

[041] FIG. 3B zeigt ein aufrollbares Textil 10. Beispielhaft ist ein um die Z-Achse (in FIG. 3B strichpunktiert dargestellt) aufgerolltes Textil 10 gezeigt. In das Textil 13 sind Kugelrollen 3 eingearbeitet. [042] In weiteren Ausführungsformen ist das Textil um andere Achsen flexibel. In weiteren Ausführungsformen ist das Textil 10 um mehrere oder auch beliebig viele Achsen flexibel.

[043] FIG. 4 zeigt beispielhaft ein Textil 10 umfassend zwei Gewebelagen 11, 12. Eine erste Lage 11 bildet eine Oberseite des Textils 10. Eine zweite Lage 12 bildet eine Unterseite des Textils 10. Die Gewebelage 11 ist zur Aufnahme von Lasten ausgebildet. In die Gewebelage 12 ist eine Vielzahl von Kugelrollen eingearbeitet ist, um das eventuell mit einer Last belegte Textil 10 über den Boden 20 rollen zu lassen.

[044] FIG. 5 zeigt eine Explosionsansicht, in der die erste Lage 11 und die zweite Lage 12 voneinander getrennt dargestellt sind. Während der Verwendung des Textils liegen diese beiden Lagen jedoch aufeinander auf.

[045] In einer Ausführungsform umfasst das Textil 10 mehr als zwei Gewebelagen. In einer Ausführungsform können zwei oder mehr Gewebelagen die Gewebelage 11 bilden, welche die Oberseite des Textils bildet. In einer weiteren Ausführungsform können zwei oder mehrere Gewebelagen die Gewebelage 12 bilden, welche die Unterseite des Textils 10 bildet.

[046] In einer Ausführungsform kann das Textil 10 eine oder mehrere weitere Gewebelagen umfassen, welche eine Zwischenlage bildet zwischen der die Oberseite des Textils 10 bildenden Gewebelage 11 und der die Unterseite des Textils 10 bildenden Gewebelage 12. In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Textil 10 eine einzige Gewebelage, welche sowohl die Oberseite als auch die Unterseite des Textils 10 bildet und in welche die Vielzahl von Kugelrollen 3 eingearbeitet sind.

[047] In einer Ausführungsform umfassen die mehreren Lagen unterschiedliche Materialien. Beispielsweise umfasst die Gewebelage 11 ein Textil aus natürlichen Fasen und die Gewebelage 12 ein Textil aus künstlichen Fasern. In einer Ausführungsform umfassen die Lagen auch andere Materialien, etwa Planen aus Nanomaterialien, Metall oder Kunststoffen, wie etwa Planen zur Abdeckung von Ladeflächen von Lastkraftwagen, Baustellen, Schüttgut etc. [048] FIG. 6 zeigt beispielhaft ein Textil 10 umfassend eine Gewebelage, in der die Kugelrollen so eingearbeitet sind, dass sich jede der Kugelrollen beidseitig der Gewebelage erstreckt. Das Textil 10 kann somit sowohl auf seiner Oberseite wie auf seiner Unterseite über einen Boden 20 gerollt werden kann. Das Textil 10 kann entsprechend gewendet werden, so dass es auch mit seiner jeweils anderen Seite, d. h. Ober- oder Unterseite) über den Boden 20 gerollt werden kann. Die rollbaren Kugeln 4 der Kugelrollen 3 sind hierfür in einen Kugellager 5 eingefasst, das derart beschaffen ist, dass die Kugel 4 an zwei gegenüberliegenden Seiten freisteht. Das Kugellager 5 ermöglicht es somit, dass die Kugel 4 an den beiden gegenüberliegenden Seiten des Kugellagers 5 über den Boden 20 gerollt werden kann.

[049] In einer anderen Ausfuhrungsform umfasst das Textil 10 zwei oder mehrere Gewebelagen, in der die Kugelrollen so eingearbeitet sind, dass sich jede der Kugelrollen beidseitig jeder Gewebelage erstreckt. In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Textil 10 zwei oder mehrere Gewebelagen, wobei die Kugelrollen in mindestens eine Gewebelage nicht eingearbeitet sind. Auf diese Weise bildet die mindestens eine Gewebelage eine Oberseite des Textils 10, die jedoch nicht über den Boden 20 rollbar ist.

[050] FIG. 7 zeigt einen Querschnitt einer Kugelrolle 3, die eine in einem Gehäuse 5 rotierbare Kugel 4 (auch als Laufkugel bezeichnet) umfasst. FIG. 7 zeigt schematisch ein Gehäuse 5, in dem über ein Kugellager aus Stützkugeln 7 die rotierbare Kugel 4 frei und in alle Richtungen rotierbar gelagert ist. In einer Ausführungsform bestehen die Kugelrollen 3 aus einem Stahl- oder Stahlblechgehäuse 5 mit eingelagerter oder integrierter Kugelpfanne. Darin befinden sich eine Vielzahl von Stützkugeln 7, die der Laufkugel 4 ihre reibungsarme allseitige Drehung ermöglichen. Während der Bewegung wälzen sich die Stützkugeln 7 in der Kugelpfanne ab. Wie in FIG. 7 gezeigt, umfasst das Gehäuse 5 eine Öffnung, aus der die Kugel 4 mit einem Teil ihrer Oberfläche herausragt und somit über eine Oberfläche (nicht dargestellt) rollen kann. Beispielsweise kann das Gehäuse 4 als kalottenförmige Stützschale ausgebildet sein.

[051] Mittels eines Gehäuseteils 6 wird die Kugelrolle 3 in (mindestens) eine Gewebelage eingearbeitet und beispielsweise durch Nähte oder Klebstoff an der Gewebelage befestigt. Die Kugelrolle 3 kann aber auch auf andere Weise in die Gewebelage eingearbeitet und daran befestigt werden. [052] FIG. 8, 9 und 10 zeigen beispielhaft und nicht beschränkend einige regelmäßige Muster, insbesondere Raster, in welchen die Kugelrollen 3 in das Textil 10 eingearbeitet sind. FIG. 8 und 9 zeigen rechteckige Muster, die eine Vielzahl von Reihen und eine Vielzahl von Spalten umfassen. In FIG. 8 sind die Kugelrollen 3 in drei Reihen zu je sechs Kugelrollen 3 bzw. in sechs Spalten zu je drei Kugelrollen 3 angeordnet. Dies erlaubt eine gleichförmige Gewichtsverteilung über die gesamte Fläche. In FIG. 9 sind die Kugelrollen 3 zu konzentrischen Kreisen angeordnet. Dies erlaubt eine optimierte Gewichtsverteilung um einen zentral angeordneten Auflagepunkt herum. Neben den gezeigten Varianten ist auch jedes andere Muster verwendbar, bspw. regelmäßige Muster aus einer Vielzahl von Reihen und/oder einer Vielzahl von Spalten. In FIG. 10 ist ein regelmäßiges trapezförmiges Muster beispielhaft gezeigt, bei dem die Zeilen wechselnd gegeneinander verschoben sind. Dies erlaubt eine gleichmäßige Gewichtsverteilung und erleichtert den Transport in alle Richtungen.

[053] FIG. 11 zeigt ein Textil 10, das dazu eingerichtet ist, durch Rollen über eine Oberfläche 20 eine zu transportierende Last 2 zu tragen. Das in FIG. 11 gezeigte Textil 10 umfasst eine erste Gewebelage 11, welches die Oberseite des Textils 10 bildet und eine zweite Gewebelage 12, die die Unterseite des Textils 10 bildet und in der die Kugelrollen 3 eingearbeitet sind. Die in FIG. 11 schematisch gezeigten Kugelrollen 3 umfassen ein Gehäuse mit nur einer Öffnung, so wie in FIG. 7 beispielhaft gezeigt. In dieser Ausführungsform ist das Gehäuse 5 geeignet, die zu transportierende Last 2 wie die in FIG. 11 dargestellte Kiste 2 zu tragen. Das Gewicht der Kiste 2 drückt den Teil der Gewebelage 11, die sich direkt unter der Kiste 2 befindet, zusammen, so dass die Unterseite der Kiste 2 bei oder auf den Gehäusen 5 der Kugelrollen 3 aufliegt. Die Gehäuse 5 der Kugelrollen 3 tragen somit die zu transportierende Kiste 2. Zusätzlich oder alternativ zu kugelförmigen Gehäusen sind auch andere Gehäuseformen verwendbar um eine zu transportierende Last zu tragen.

[054] In einer Ausführungsform sind die Kugeln 4 aus Metall oder Kunststoff hergestellt. Alternativ oder zusätzlich können die Gehäuse 5 aus Metall oder Kunststoff hergestellt sein. Hierbei sind alle Metalle und Kunststoffe sowie Metall-Kunststoff- Kombinationen verwendbar, welche für Kugelrollen verwendet werden können. In einer Ausführungsform sind die Kugeln 4 aus Stahl und die Gehäuse 5 aus Stahlblech hergestellt. In einer weiteren Ausführungsform sind die Gehäuse 5 verzinkt oder brüniert. In weiteren Ausführungsformen sind die Einbauteile, auf denen sich die Kugeln bewegen, gehärtet. In besonderen Ausführungsformen sind die Kugeln 4 aus Wälzlagerstahl und/oder korrosionsbeständigem Stahl hergestellt. In weiteren Ausführungsformen sind die Kugeln 4 als Kunststofftragkugeln ausgebildet. In manchen Ausführungsformen umfassen die Kunststoffe Polyamide und/oder Polyurethane. Auch weitere Materialien, wie natürlicher oder synthetischer Gummi, sind ebenfalls verwendbar.

[055] Es ist zudem eine Vorrichtung 1 umfasst, welche ein Textil 10 nach einer oder mehrerer der obenstehend beschriebenen Ausfuhrungsformen umfasst, und beispielsweise für den Transport von Ladungen verwendet werden kann, wie in FIG. 11 und 12 gezeigt. Beispielsweise kann die Vorrichtung 1 aus zwei oder mehreren, zusammengefügten Textilien 10 bestehen. In einer anderen Ausführungsform der Vorrichtung 1, können an dem Textil 10 zusätzlich Griffe, Riemen oder Stangen angebracht sein, welche eine Person mit den Händen ergreifen kann und es der Person somit ermöglichen, die Vorrichtung 1 bequemer zu ergreifen und über den Boden 20 rollen zu lassen.

[056] Die Vorrichtung 1 ist eingerichtet, eine breite Vielfalt von Ladungen 2 zu transportieren. Beispielweise kann die Ladung ein oder mehrere Kisten oder andere Behältnisse umfassen, wie in Figur 12 gezeigt. Die Ladung 2 kann aber auch Schüttgut, wie etwa Kies, Sand oder Gartenerde umfassen oder, wie in Figur 3 gezeigt, Schnittgut wie etwa Gartenabfälle aus dem Verschnitt von Hecken, Büschen und/oder Bäumen oder eine Kombination aus den vorgenannten Ladungsarten umfassen.

[057] Zudem ist ein Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung 1 nach einer oder mehreren der obenstehend beschriebenen Ausführungsformen beschrieben. Das Verfahren umfasst die Bereitstellung eines textilen Flächengebildes, wobei das Textil 10 faltbar und/oder biegsam ist, die Bereitstellung einer Vielzahl von Kugelrollen 3 und die Einarbeitung der Kugelrollen 3 in das Textil 10. Wie bereits vorstehend beschrieben, kann die Einarbeitung der Kugelrollen 3 in das Textil 10 durch Nähen oder Kleben erfolgen. [058] Die vorstehende Beschreibung nimmt konkret Bezug auf Textilien. Die Einarbeitung von Kugelrollen in flexible, faltbare oder biegsame Materialien kann jedoch auch in anderen Materialien, z.B. Kunststoffplanen oder durch Guss- oder Klebeverfahren hergestellte Materialien, erfolgen. Dies erlaubt, dass die Kugelrollen während des Herstellungsverfahrens (z.B. dem Guss- oder Klebeverfahren) des Materials eingearbeitet werden. Gleiches gilt für Materialien, welche per 3D-Druck hergestellt werden können. Weitere Aspekte der vorliegenden Offenbarung betreffen daher auch derartige Materialien anstatt Textilien.

[059] Das Material (sei es ein Textil oder ein anderes Material) kann alternativ oder zusätzlich Metalle, wie beispielsweise Metalldrähte, umfassen. So können die Materialien etwa Metallnetze oder Kettenhemden umfassen.

Bezugszeichenliste

1 Vorrichtung zum Transport von Lasten

2 Person

3 Kugelrolle

4 Kugel

5 Gehäuse

6 Gehäuseteil

7 Stützkugel

10 Textil

11 Gewebelage an der Oberseite des Textils

12 Gewebelage an der Unterseite des Textils

13 Ecke des Textils

20 Oberfläche