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Patent Searching and Data


Title:
THERAPEUTIC SHOE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/046126
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a therapeutic shoe, in particular for diabetics and people suffering from rheumatism. The shoe comprises an upper, an insole and a sole disposed below the insole. In order to prevent the occurrence of excessive local stresses for the wearer's, the sole is designed without a heel and comprises on its underside a continuous tread surface with a central region which is adjoined at the front and rear ends of the tread surface by an end region which is curved convexly downwards in the longitudinal direction of the shoe. The sole comprises at least one intermediate layer consisting of a softer material, in particular of synthetic material. On its underside the central region can be completely flat or slightly curved, likewise in a downwardly convex manner.

Inventors:
SEIBEL RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/002907
Publication Date:
December 11, 1997
Filing Date:
June 04, 1997
Export Citation:
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Assignee:
SEIBEL RAINER (DE)
International Classes:
A43B13/14; (IPC1-7): A43B13/14; A43B7/00
Foreign References:
DE1485563A11969-02-20
EP0458174A11991-11-27
US5491909A1996-02-20
EP0049019A11982-04-07
US4372059A1983-02-08
EP0083449A11983-07-13
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Claims:
Patentansprüche
1. TherapieSchuh, insbesondere für Diabetiker und Rheumatiker, mit einem Schaft (11) , einer Brandsohle (20) und einer unterhalb der Brandsohle angeordneten Sohle, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle (12) absatzlos ausgebildet ist und unterseitig eine stetige Lauffläche (13) mit einem Mittelbereich (13b) aufweist, an den sich am vorderen und am hinteren Ende der Lauffläche (13) jeweils ein in Längsrichtung des Schuhs nach unten konvex gekrümm ter Endbereich (13a, 13c) anschließt, wobei die Sohle (12) zumindest eine auε einem weicheren Mate¬ rial beεtehende Zwischenlage (19) insbesondere aus Kunststoff aufweist.
2. TherapieSchuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß der Mittelbereich (13b) der Lauffläche (13) eben ist .
3. TherapieSchuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß der Mittelbereich (13b) der Lauffläche (13) nach unten leicht konvex gekrümmt ist .
4. TherapieSchuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere Übergang (14) zwischen dem Mittelbereich (13b) und dem vorde¬ ren konvexen Endbereich (13a) hinter dem Ballen (16) des Fußes (18) eines Benutzers liegt.
5. TherapieSchuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich net, daß der vordere Übergang (14) im Bereich von 0,5 cm bis 1,5 cm hinter dem Ballen (16) angeordnet ist.
6. TherapieSchuh nach einem der Ansprüche 1 biε 5, dadurch gekennzeichnet, daß der hintere Übergang (15) zwischen dem Mittelbereich (13b) und dem hinte¬ ren konvexen Endbereich (13c) in der Mitte der Ferse (17) des Fußes (18) eines Benutzers liegt.
7. TherapieSchuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere konvexe Endbereich (13a) an seinem vorderen Ende einen Spitzenhub (h) im Bereich von 1,5 cm bis 3 cm auf¬ weist.
8. TherapieSchuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle (12) auf ihrer Lauffläche (13) eine Profilierung besitzt.
9. TherapieSchuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle (12) auf ihrer Lauffläche (13) glatt ist.
10. TherapieSchuh nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle (12) auf ihrer Lauffläche eine rutschhemmende Beschichtung insbe¬ sondere aus Gummi aufweist .
11. TherapieSchuh nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle (12) aus Kunststoff, insbesondere einem stoßabsorbierenden Kunststoff besteht .
12. TherapieSchuh nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die weiche Zwischenlage (19) zwischen der Brandsohle (20) und der Sohle (13) angeordnet ist.
13. TherapieSchuh nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle (12) einen SandwichAufbau mit einem oberen Sohlenteil (13b) und einem unteren Sohlenteil (13a) aufweist, zwi¬ schen denen die weiche Zwischenlage (19) angeordnet ist.
14. TherapieSchuh nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum deε Schaf¬ tes (11) wesentlich weiter und insbeεondere höher als der Fuß des Benutzers iεt.
Description:
Therapie-Schuh

Die Erfindung betrifft einen Therapie-Schuh, insbeson¬ dere für Diabetiker und Rheumatiker, mit einem Schaft, einer Brandsohle und einer unterhalb der Brandsohle angeordneten Sohle.

Für Personen, die an Nervenstörungen leiden bzw. Nerven¬ probleme besitzen, ist der Fuß eine besondere Problem¬ zone, da er am weitesten vom Herzen und vom Gehirn ent¬ fernt iεt. Derartige Probleme treten insbesondere bei Diabetikern und Rheumatikern sowie bei Stoffwechselkrank¬ heiten auf. Im Laufe der Zeit werden die Nervenempfindun¬ gen am Fuß erfahrungsgemäß ständig geringer, was übli¬ cherweise zur Folge hat, daß sich ein sogenannter Diabe¬ tiker-Fuß ausbildet, der für den Kranken im wesentlichen gefühlslos ist. Der Fuß wird beim Gehen hohen örtlichen Belastungen ausgesetzt, so daß sich insbesondere an der Fußsohle eine starke Hornhaut und daraus resultierende Wunden bilden können, die zu einem sogenannten offenen Fuß führen, was von dem Kranken aufgrund der Nervenstö- rungen häufig gar nicht wahrgenommen wird.

Um derartig kranken Personen das Gehen unter Vermeidung von punktuellen oder örtlichen Belastungen des Fußes zu ermöglichen, ist es notwendig, speziell an die jeweilige Fußform angepaßte Schuhe, sogenannte Maßschuhe, anzufer¬ tigen. Diese sind jedoch sehr teuer und es dauert relativ lange, bis die Schuhe dem Kranken zur Verfügung stehen, da üblicherweise mit einer Gestehungszeit von vier bis sechs Wochen zu rechnen ist.

Darüber hinaus ist versucht worden, spezielle Diabetiker- Schuhe mit einer Absatzsprengung von ca. 1,5 bis 2 cm auszubilden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß auf diese Weise keine ausreichende Entlastung der Fußsohle im Mittelfußköpfchenbereich, d.h. im Bereich des Ballens zu erzielen ist .

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Therapie- Schuh insbesondere für Diabetiker und Rheumatiker zu schaffen, der die vorgenannten Nachteile vermeidet.

Diese Aufgabe wird bei einem Therapie-Schuh erfindungsge¬ mäß dadurch gelöst, daß die Sohle absatzlos ausgebildet iεt und unterseitig eine stetige Lauffläche mit einem Mittelbereich aufweist, an den sich am vorderen und am hinteren Ende der Lauffläche jeweils ein in Längsrichtung des Schuhs nach unten konvex gekrümmter Endbereich an¬ schließt, wobei die Sohle zumindest eine aus einem wei¬ cheren Material bestehenden Zwischenlage insbesondere aus Kunststoff aufweist.

Der Mittelbereich kann dabei entweder vollständig eben oder gleichfalls nach unten leicht konvex gekrümmt sein.

Der ebene Mittelbereich der Lauffläche der Sohle stellt sicher, daß der Benutzer über eine relativ große Aufla¬ gerfläche auf dem Untergrund aufsteht, so daß hohe örtli¬ che Belastungen der Fußsohle vermieden werden können. Des weiteren bringt der ebene Mittelbereich eine hohe Stand¬ sicherheit mit sich.

Eine leichte konvexe Krümmung des Mittelbereichs erleich¬ tert dem Benutzer beim Gehen die Abrollbewegung / so daß eine gleichmäßige Druckverteilung zu erreichen ist .

Aufgrund der am vorderen und hinteren Ende der Lauffläche angeordneten konvex gekrümmten Endbereiche kann der Fuß in einem neutralen 90° Winkel zum Sprunggelenk gehalten werden, wodurch ein Abbiegen der Großzehe vermieden wird, was einen Biegemoment auf den Ballen zur Folge hätte. Somit wird einer Überbelastung bei der Bewegung entgegen¬ wirkt und ein leichtes Abrollen des Fußes ermöglicht.

Die absatzlose Ausgestaltung der Sohle ohne Abεatzspren- gung (Ballen und Ferse des Fußes des Benutzers liegen im wesentlichen auf einem Höhenniveau) bewirkt darüber hinaus eine natürliche Lastverteilung entsprechend der anatomischen Gegebenheiten, was in der Regel mit einer Entlastung des Vorderfuß- und des Mittelfußbereiches verbunden ist.

Der hintere konvexe Endbereich bringt den weiteren Vor¬ teil mit sich, daß beim Auftreten der Sohle eine relativ große Kontaktfläche mit dem Untergrund bzw. Boden be¬ steht, wodurch örtliche Spannungsspitzen vermieden sind.

Eine gute Kraft- bzw. Lastverteilung läßt sich dadurch erzielen, daß die Sohle zumindest eine aus einem weiche-

ren Material bestehende Zwischenlage insbesondere aus Kunststoff aufweist. Die weiche Zwischenlage kann dabei entweder zwischen der Brandsohle und der Sohle angeordnet sein, alternativ ist jedoch auch möglich, daß die Sohle einen Sandwich-Aufbau mit einem oberen Sohlenteil und einem unteren Sohlenteil aufweist, zwischen denen die weiche Zwischenlage angeordnet ist .

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgese- hen, daß der vordere Übergang zwischen dem Mittelbereich und dem vorderen konvexen Endbereich der Lauffläche hinter dem Ballen des Fußes eines Benutzers liegt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den vorderen Übergang im Bereich von 0,5 cm bis 1,5 cm hinter dem Ballen anzuord- nen. Aufgrund des gegenüber dem Ballen zurückversetzten Übergangs zwischen dem Mittelbereich und dem vorderen konvexen Endbereich kann eine Entlastung des gesamten Mittelfußköpfchenbereich sowie der Zehen während der Schrittabwicklung erreicht werden.

In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der hintere Übergang zwischen dem Mittelbereich und dem hinteren konvexen Endbereich in der Mitte der Ferse des Fußes eines Benutzers liegt. Auf diese Weise ist sicher- gestellt, daß die Ferse des Fußes zur Lastabtragung in natürlicher Weise mit herangezogen ist, so daß insgesamt eine große Kraftübertragungsfläche zwischen dem Fuß und der Sohle gegeben ist .

Um ein hinsichtlich der Lastübertragung günstiges Abrol¬ len des Fußes mit dem Therapie-Schuh zu erreichen, sollte der Schuh an seinem vorderen Ende einen relativ großen Spitzenhub besitzen, d.h. in der geraden Normalstellung, in der der Schuh mit seinem Mittelbereich auf dem Boden

aufliegt, sollte zwischen der Laufflächenspitze und dem Boden ein großer Zwischenraum bestehen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Spitzenhub im Bereich von 1,5 cm bis 3 cm liegt.

Für die gleichmäßige Lastübertragung optimal ist es, wenn die Lauffläche glatt ausgebildet ist. Ein derartiger Schuh ist jedoch in der Praxis nur selten sinnvoll einzu¬ setzen. Deshalb kann auch vorgesehen sein, daß die Sohle auf ihrer Lauffläche eine leichte Profilierung besitzt.

Alternativ oder zusätzlich dazu kann vorgesehen sein, daß die Sohle auf ihrer Lauffläche eine rutschhemmende Be¬ schichtung insbesondere aus Gummi aufweist.

Sowohl für den Schaft als auch für die Sohle kann jedes aus der Schuhherstellung bekannte Material verwendet werden. Vorteilhafterweise besteht jedoch die Sohle aus Kunststoff, wobei insbesondere ein elastisches oder stoßabsorbierendes Material Verwendung finden kann.

Wenn der Kranke an seinem Fuß bereits eine dicke Hornhaut oder Verletzungen aufweist, sollte der Schuh es ermögli¬ chen, daß der Fuß auch mit einem Verband in den Schuh eingeführt werden kann. Dies kann erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, daß der Innenraum des Schaftes wesent¬ lich weiter und insbesondere höher als der Fuß des Benut¬ zers ist . Auf diese Weise kann die Durchblutung des Beines und des Fußes durch Bewegung (Gehen) aufrechter¬ halten werden, wodurch sich die Wundheilung verbessert. Aufgrund der hohen Weite kann der Schuh auch mit einer Maßeinlage oder einer vorgefertigten Einlegesohle verse¬ hen werden, ohne daß die Gefahr von Druckstellen an Zehen oder dem Fußrücken entsteht .

Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Die zeigen:

Figur 1 eine Seitenansicht des Therapie-Schuhs mit angedeutetem Fuß gemäß einem 1. Ausführungsbeispiel und

Figur 2 eine Figur 1 ähnliche Darstellung eines 2. Ausführungsbeispiels .

Gemäß der Figur 1 besitzt ein Schuh 10 einen Schaft 11 üblichen Aufbaus, dessen Innenraum jedoch wesentlich weiter und insbesondere höher als der angedeutete Fuß 18 eines Benutzers ist .

Der Schaft 11 besitzt unterseitig eine übliche Brandsohle 20, auf deren Unterseite unter Zwischenschaltung einer weichen, elastischen, lastverteilenden Zwischenlage 19 eine Sohle 12 befestigt ist. Auf ihrer dem Schaft 11 abgewandten Seite besitzt die Sohle 12 eine Lauffläche 13, über die der Schuh 10 auf einer Unterlage, beispiels¬ weise dem Erdboden, aufliegt. Die Lauffläche 13 besteht aus drei unterschiedlichen Bereichen, die in Längsrich¬ tung des Schuhs 10 hintereinander angeordnet sind. Ein Mittelbereich 13b besitzt eine ebene Konfiguration, so daß der Schuh 10 in der in Figur 1 dargestellten Normal- Stellung mit dem ebenen Mittelbereich 13b vollflächig auf dem Untergrund aufsteht. Der ebene Mittelbereich 13b geht am vorderen Ende des Schuhs 10 glatt in einen in Längs¬ richtung des Schuhs zum Untergrund konvex gekrümmten vorderen Endbereich 13a über, in dem die Lauffläche 13 in der Normalstellung des Schuhs von dem Erdboden beabstan-

det ist. An der Spitze der Lauffläche 13 weist diese einen Abstand vom Erdboden, d.h. einen sogenannten Spit¬ zenhub h in der Größenordnung von 1,5 bis 3 cm auf. Der Übergang 14 zwischen dem ebenen Mittelbereich 13b und dem vorderen konvex gekrümmten Endbereich 13a liegt in Längs¬ richtung des Schuhs um ca. 1 cm hinter dem Ballen 16 des Fußes 18 des Benutzers.

Am hinteren Ende des ebenen Mittelbereichs 13b schließt stufenlos ein weiterer in Längsrichtung des Schuhs konvex zum Untergrund gekrümmter hinterer Endbereich 13c an, der als Abrollhilfe dient. Der Übergang 15 zwischen dem ebe¬ nen Mittelbereich 13b und dem hinteren konvex gekrümmten Endbereich 13c liegt etwa in der Mitte der Ferse 17 des Fußes 18 des Benutzers.

Figur 2 zeigt eine alternative Ausgestaltung des erfin¬ dungsgemäßen Therapie-Schuhs 10, die sich von der Ausge¬ staltung gemäß Figur 1 lediglich in zwei grundsätzlichen Merkmalen unterscheidet. Einerseits ist die weiche ela¬ stische Zwischenlage 19 nicht direkt unterhalb der Brand¬ sohle 20 angeordnet, sondern die feste Sohle 12 weist einen Sandwich-Aufbau bestehend aus einem oberen festen Sohlenteil 12b, das unterhalb der Brandsohle 20 angeord- net iεt, und einem unteren festen Sohlenteil 12a auf, das unterseitig die Lauffläche 13 besitzt. Zwischen dem oberen Sohlenteil 12b und dem unteren Sohlenteil 12a ist vollflächig die weiche elastische Zwischenlage 19 ange¬ ordnet, die sowohl einer dämpfenden als auch lastvertei- lenden Funktion dient.

Desweiteren ist bei dem Schuh 10 gemäß Figur 2 im Gegen¬ satz zu der Ausführungsform gemäß Figur 1 vorgesehen, daß der Mittelbereich 13b der Lauffläche 13 in Längsrichtung

des Schuhs zum Untergrund, d. ~ h. zum Erdboden hin eben¬ falls leicht kon vex ausgestaltet ist. Somit ist die gesamte Lauffläche 13 zum Erdboden hin konvex, wobei jedoch die Krümmung des vorderen Endbereichs 13a und des hinteren Endbereichs 13c wesentlich größer als die Krüm¬ mung des Mittelbereichs 13b ist. Dabei ist eine kontinu¬ ierliche, stufenlose, konvexe Lauffläche 13 gebildet, die eine gleichmäßige Abrollbewegung des Fußes während des Gehens ermöglicht, so daß sich für den Fuß eine gleich- mäßige Druckverteilung unter Vermeidung von punktuellen Belastungen erzielen läßt.