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Title:
THERMAL BARRIER COATING SYSTEM, GAS TURBINE COMPONENT AND METHOD FOR COATING A GAS TURBINE COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/053321
Kind Code:
A1
Abstract:
A thermal barrier coating system for a gas turbine component with a plurality of coats arranged one over one another, wherein the thermal barrier coating system comprises in sequence, proceeding from the base material (1) of the gas turbine component, the following coats: a) a metal bonding coat (2); b) a porous ceramic intermediate coat (3); c) a reflection coat (4) with a photonic crystal made of a ceramic material; d) a porous ceramic top coat (5).

Inventors:
PETERS JAN OKE (DE)
GARTNER THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/069362
Publication Date:
April 10, 2014
Filing Date:
September 18, 2013
Export Citation:
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Assignee:
LUFTHANSA TECHNIK AG (DE)
International Classes:
F01D5/28; C23C28/00
Domestic Patent References:
WO2012116286A12012-08-30
Foreign References:
EP2450465A12012-05-09
DE20311944U12004-01-15
DE102008007870A12009-08-13
Other References:
KELLY M J ET AL: "Thermal barrier coatings design with increased reflectivity and lower thermal conductivity for high-temperature turbine applications", INTERNATIONAL JOURNAL OF APPLIED CERAMIC TECHNOLOGY, vol. 3, no. 2, March 2006 (2006-03-01), Blackwell Publishing, Malden, MA [US], pages 81 - 93, XP008150519, ISSN: 1546-542X, DOI: 10.1111/j.1744-7402.2006.02073.x
LEE H S ET AL: "Thermal radiation transmission and reflection properties of ceramic 3D photonic crystals", JOURNAL OF THE OPTICAL SOCIETY OF AMERICA B, vol. 29, no. 3, 24 February 2012 (2012-02-24), The Optical Society of America, Washington, DC [US], pages 450 - 310, XP055095138, ISSN: 0740-3224, DOI: 10.1364/JOSAB.29.000450
KUBRIN R ET AL: "Stacking of Ceramic Inverse Opals with Different Lattice Constants", JOURNAL OF THE AMERICAN CERAMIC SOCIETY, vol. 95, no. 7, 27 March 2012 (2012-03-27), Blackwell Publishing, Malden, MA [US], pages 2226 - 2235, XP055095476, ISSN: 0002-7820, DOI: 10.1111/j.1551-2916.2012.05156.x
Attorney, Agent or Firm:
Müller, Torsten (DE)
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Claims:
Wärmedämmschicht für ein Gasturbinenbauteil mit mehreren übereinander angeordneten Schichtlagen, wobei die Wärmedämmschicht ausgehend vom Grundwerkstoff (1) des Gasturbinenbauteils nacheinander die Schichtlagen a) eine metallische Haftschicht (2)

b) eine poröse keramische Zwischenschicht (3)

c) eine Reflexionsschicht (4) mit einem photonischen Kristall aus keramischem Material

d) eine keramische Topschicht (5) aufweist .

Wärmedämmschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der photonische Kristall periodische Strukturen globu- larer Hohlkörper (9) umfasst.

Wärmedämmschicht nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Topschichtdicke (12) zur Zwischenschichtdicke (11) kleiner als 0,5 ist.

Wärmedämmschicht nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Reflexions- schichtdicke (10) zur Zwischenschichtdicke (11) kleiner als

Wärmedämmschicht nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der photonische Kristall eine dreidimensionale Periodizität aufweist.

6. Wärmedämmschicht nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Topschicht (5) eine niedrigere Porosität als die Zwischenschicht (3) aufweist.

7. Wärmedämmschicht nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der photonische Kristall eine invertierte Opalstruktur aufweist.

8. Wärmedämmschicht nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das keramische Material des photonischen Kristalls aus der Gruppe umfassend Zirkonoxid, teilstabilsiertes Zirkonoxid, vollstabilisiertes Zirkonoxid, Hafniumoxid, Ceriumoxid oder Aluminiumoxid ausgewählt ist .

9. Wärmedämmschicht nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das keramische Material des photonischen Kristalls aus der Gruppe umfassend Lanthanate, Perowskite, Pyrochlore oder Spinelle ausgewählt ist.

10. Gasturbinenbauteil mit einer Wärmedämmschicht mit mehreren übereinander angeordneten Schichtlagen, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmedämmschicht gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgestaltet ist.

11. Gasturbinenbauteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gasturbinenbauteil ein Brennkammer- und/oder Hochdruckturbinenbauteil mit einem Werkstoff auf Nickeloder Kobaltbasis ist.

12. Gasturbinenbauteil nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Gasturbinenbauteil einen keramischen Faserverbundwerkstoff und/oder Siliziumcarbid und/oder Aluminiumoxid umfasst .

13. Verfahren zum Beschichten eines Gasturbinenbauteils, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Verfahren eine Wärmedämmschicht gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 auf das Gas- turbinenbauteil aufgebracht wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflexionsschicht mit dem photonischen Kristall durch ein Sol-Gel Verfahren mittels kolloider Selbstorganisation auf das Gasturbinenbauteil aufgebracht wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der photonische Kristall durch ein lithographisches Verfahren auf das Gasturbinenbauteil aufgebracht wird.

Description:
Wärmedämmschicht , Gasturbinenbauteil und Verfahren zur Beschichtung eines Gasturbinenbauteils

Die Erfindung betrifft eine Wärmedämmschicht für ein Gasturbinenbauteil mit mehreren übereinander angeordneten Schichtlagen sowie ein Gasturbinenbauteil mit einer entsprechenden Wärmedämmschicht und ein entsprechendes Verfahren zur Beschichtung eines Gasturbinenbauteils.

Das Aufbringen von Wärmedämmschichten auf Gasturbinenbauteile, auch TBCs (thermal barrier coatings) genannt, ist eine übliche Vorgehensweise, um durch die thermische Isolationswirkung der Wärmedämmschichten die Gasturbinenbauteile vor einem vorzeitigen Versagen zu schützen.

Nichtsdestotrotz führen die hohen thermischen Belastungen immer wieder zu einer verkürzten Lebensdauer der Bauteile. Insbesondere im Falle von Flugzeugturbinen, die in heißen Ländern eingesetzt werden, kann es zu einem solchen frühzeitigen Versagen der Bauteile kommen. Ein verfrühter Ausfall ist mit hohen wirtschaftlichen Schäden verbunden, da die Bauteile teils aufwendig ausgebaut und ausgetauscht werden müssen.

Generell besteht immer das Bestreben, die Temperaturen in dem Brennkammerbereich von Gasturbinen möglichst hoch einzustellen, da die Gasturbinen so effizienter arbeiten können und dadurch Treibstoff eingespart werden kann.

Wärmedämmschichten können jedoch nicht beliebig dick ausgeführt werden, da dicke Schichten dazu neigen abzuplatzen. Daher besteht das Bestreben, die isolierende Wirkung der Beschichtung bei gleicher oder ähnlicher Dicke zu verbessern. Eine Möglichkeit dies zu erreichen ist beispielsweise in der DE 10 2008 007 870 AI beschrieben. Aus dieser Druckschrift ist es bekannt, Wärmedämmschichten mit dünnen funktionalen Schichten durch atmosphärisches Plasmaspritzen und/oder Suspensions- Plasmaspritzverfahren so auszubilden, dass sie eintreffende Wärmestrahlung zum Teil reflektieren.

Es existieren demnach bereits verschiedene Möglichkeiten Wärmedämmschichten so auszugestalten, dass sie höhere Temperaturen in der Brennkammer von Gasturbinen realisieren. Jedoch besteht stets Bedarf an weiterentwickelten Wärmedämmschichten, die eine noch weiter verbesserte Wirkung aufweisen und somit noch höheren Temperaturen widerstehen können. Insbesondere besteht ein Bedarf an Gasturbinenbauteilen, die nicht frühzeitig versagen und die sich besonders gut für den Einsatz in Flugzeugturbinen in heißen Weltregionen eignen.

Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Wärmedämmschicht, ein Gasturbinenbauteil und ein entsprechendes Verfahren zur Beschichtung eines Gasturbinenbauteils bereitzustellen, bei denen die zuvor beschriebenen Probleme reduziert sind.

Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Somit wird zur Lösung der Aufgabe eine Wärmedämmschicht für ein Gasturbinenbauteil mit mehreren übereinander angeordneten Schichtlagen vorgeschlagen, wobei die Wärmedämmschicht ausgehend vom Grundwerkstoff des Gasturbinenbauteils nacheinander die Schichtlagen a) eine metallische Haftschicht

b) eine poröse keramische Zwischenschicht c) eine Reflexionsschicht mit einem photonischen Kristall aus keramischem Material

d) eine keramische Topschicht aufweist .

Nacheinander bedeutet dabei nicht, dass die Schichtlagen zwangsläufig direkt unmittelbar aufeinanderfolgen und aneinan- dergrenzend vorgesehen werden. Eine solche Ausführungsform ist bevorzugt, es können jedoch auch noch weitere Schichten zwischen den Schichtlagen vorgesehen werden, so dass es insgesamt mehr als nur vier Schichtlagen gibt. Die erfindungsgemäße Reihenfolge der Schichtlagen a) bis d) , ausgehend vom Grundwerkstoff, bleibt jedoch auch bei noch weiteren Schichten erhalten .

Das Vorsehen einer Reflexionsschicht mit einem photonischen Kristall aus einem keramischen Material verleiht der Wärmedämmschicht verbesserte wärmedämmende Eigenschaften, da ein signifikanter Anteil von Wärmestrahlung von der Wärmedämmschicht reflektiert wird. Das Grundwerkstoffmaterial wird somit besser vor der thermischen Belastung geschützt.

Unter einem photonischen Kristall sind strukturierte Materialsysteme zu verstehen, die unter anderem durch Beugung und Interferenz die Bewegung von Photonen beeinflussen. Vorzugsweise handelt es sich um periodische Strukturen, die weiter bevorzugt globulare Hohlkörper umfassen.

Durch den photonischen Kristall kann die auf das Gasturbinenbauteil einwirkende Wärmestrahlung reflektiert werden. Insbesondere durch die Anordnung des photonischen Kristalls zwischen der porösen keramischen Zwischenschicht und der porösen keramischen Topschicht ist die erfindungsgemäße Wärmedämmschicht gut für Gasturbinenbauteile geeignet. Denn bei einem Schaden der Reflexionsschicht gewährleistet die darunterliegende Zwischenschicht, dass das Gasturbinenbauteil weiterhin geschützt ist. Somit zeichnet sich die erfindungsgemäße Wärmedämmschicht durch gute Notlaufeigenschaften aus.

Vorzugsweise ist das Verhältnis der Topschichtdicke zur Zwischenschichtdicke kleiner als 0,5, bevorzugt kleiner als 0,25, weiter bevorzugt kleiner als 0,1. Die Topschichtdicke ist demnach deutlich dünner als die Zwischenschichtdicke. Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung ist die zwischen beiden Schichten angeordnete Reflexionsschicht durch die vergleichsweise dünne Topschicht geschützt, aber insgesamt immer noch verhältnismäßig nahe an der Oberfläche der Wärmedämmschicht angeordnet . Die Anordnung nahe an der Oberfläche der Wärmedämmschicht ist vorteilhaft, da auf diese Weise vergleichsweise viel Strahlung reflektiert wird. Die unter der Reflexionsschicht angeordnete Zwischenschicht verringert die thermische Belastung anschließend in bekannter Weise durch die thermisch isolierende Wirkung poröser Keramiken.

Ferner ist es bevorzugt, wenn das Verhältnis der Reflexionsschichtdicke zur Zwischenschichtdicke kleiner als 0,75, vorzugsweise kleiner als 0,5, weiter bevorzugt kleiner als 0,25 ist. Ein solches Verhältnis ist für die Wärmedämmschicht vorteilhaft, da ein signifikanter Anteil der Wärmestrahlung durch die vergleichsweise dünne Reflexionsschicht reflektiert wird und somit vorteilhafter Weise die Zwischenschicht nie erreicht und zusätzlich der Grundwerkstoff durch die vergleichsweise dicke thermische isolierende Zwischenschicht auch bei einer Beschädigung der Reflexionsschicht noch ausreichend geschützt bleibt. Zudem ist es vorteilhaft, eine verhältnismäßig dicke Zwischenschicht vorzusehen, da durch die Reflexionsschicht im Wesentlichen nur Strahlung reflektiert wird, zum Schutz vor dem großen Anteil an über Wärmeleitung übertragene Wärmeenergie ist jedoch die thermisch isolierende Zwischenschicht in der Regel besser geeignet.

Vorzugsweise weist der photonische Kristall eine dreidimensionale Periodizität auf. Das bedeutet, dass die den Kristall bildenden Strukturen, beispielsweise die globularen Hohlkörper, in drei Raumrichtungen periodisch angeordnet sind. Dies ist einerseits für das Reflexionsverhalten vorteilhaft, darüber hinaus kann durch diesen 3D periodischen Aufbau des photonischen Kristalls bei Gasturbinenbauteilen mit Kühlluftbohrungen eine laterale Diffusionskühlung erreicht werden. Die Kühlluft durchströmt beim Durchströmen der Kühlluftbohrung vorbei an der Wärmedämmschicht und damit passiert sie auch die Reflexionsschicht. Die dabei stattfindenden lateralen Kühleffekte zwischen Kühlluft und 3D Reflexionsschicht wirken sich vorteilhaft auf die wärmedämmende Wirkung der Wärmedämmschicht aus .

Vorzugsweise weist der photonische Kristall eine invertierte Opalstruktur auf. Die inverse Struktur bezeichnet regelmäßige sphärische Hohlvolumina, welche in einer dichtesten Packung angeordnet sind und dadurch bereits bei vergleichsweise geringen Dielektrizitätskonstanten eine photonische Bänderlücke aufweisen.

Die Topschicht weist vorzugsweise eine niedrigere Porosität als die Zwischenschicht auf. Eine niedrigere Porosität hat den Vorteil, dass sie einem CMAS Angriff entgegenwirkt. Bei einem CMAS (Calcium-Magnesium-Aluminium-Silicat ) Angriff erfolgt eine strukturelle oder chemische Veränderung der Wärmedämm- schicht in der Art, dass eine Schädigung, insbesondere eine Delamination, der keramischen Beschichtung induziert wird und so die schützende Wirkung der Wärmedämmschicht zum Teil oder vollständig verloren geht. Um eine dichte Topschicht mit geringer Porosität zu erzeugen, wird die Topschicht vorzugsweise mit einem EBPVD- (Electron Beam Physical Vapor Deposition) o- der durch ein atmosphärisches Flamm- oder Plasmaspritzverfahren auf das Gasturbinenbauteil aufgebracht .

Vorzugsweise ist das keramische Material des photonischen Kristalls aus der Gruppe umfassend Zirkonoxid, teilstabilsier- tes Zirkonoxid, vollstabilisiertes Zirkonoxid, Hafniumoxid, Ceriumoxid oder Aluminiumoxid ausgewählt. Die Teilstabilisierung des Zirkonoxids erfolgt dabei bevorzugt durch Yttriumoxid, Neodymoxid und/oder Ytterbiumoxid.

Das keramische Material des photonischen Kristalls kann auch vorzugsweise aus der Gruppe der Lanthanate, Perowskite, Py- rochlore oder Spinelle ausgewählt sein. Die Gruppe der Perowskite umfasst dabei beispielsweise Zirkonate wie CaZrC , SrZrCh, BaZrOa, (Ca,Sr)ZROa und Aluminate wie LaAlC , GdAlCb, (Gd, La) AIO3. Die Gruppe der Pyrochlore umfasst beispielsweise La 2 Zr207, La 2 Hf 2 07, d 2 Zr 2 07, SrrkZ^C , Gd 2 Zr 2 07 und die Gruppe der Spinelle MgCr 2 04, MgAl 2 04, oder N1A2O4.

Unabhängig von der Gruppenzugehörigkeit können auch einzelne der aufgezählten Materialien für den photonischen Kristall bevorzugt sein.

Generell sind Oxidkeramiken als Material für den photonischen Kristall bevorzugt. Erfahrungsgemäß finden diese keramischen Materialien vielfach Einsatz in Wärmedämmschichten, so dass durch einen artgleichen photonischen Kristall eine gute Ver- träglichkeit mit den üblichen Wärmedämmschichten erreicht werden kann.

Erfindungsgemäß wird zur Lösung der Aufgabe auch ein Gasturbi- nenbauteil mit mehreren übereinander angeordneten Schichtlagen vorgeschlagen, wobei die Wärmedämmschicht wie zuvor beschrieben ausgestaltet ist. Ein erfindungsgemäßes Gasturbinenbauteil ist durch die erfindungsgemäße Wärmedämmschicht besonders gut vor thermischen Belastungen geschützt. Bei dem Gasturbinenbauteil handelt es sich bevorzugt um ein Brennkammer- und/oder Hochdruckturbinenbauteil mit einem Werkstoff auf Nickel- oder Kobaltbasis, welches durch die erfindungsgemäße Wärmedämmschicht besonders gut für den Einsatz in heißen Regionen der Gasturbine geeignet ist. Der Schichtaufbau eignet sich besonders zur Beschichtung von Bauteilen auf Nickel- oder Kobaltbasis, insbesondere für Superlegierungen auf Nickel- oder Kobaltbasis. Weiterhin ist der Schichtaufbau auch vorzugsweise zur Beschichtung von Gasturbinenbauteilen geeignet, die einen keramischen Faserverbundwerkstoff (CMC) und/oder Siliziumcar- bid und/oder Aluminiumoxid umfassen. Dabei werden vorzugsweise Aluminiumoxide und Siliziumcarbide als Matrixwerkstoff eingesetzt. Die Fasern können dabei auch vorzugsweise aus Silizium- carbid gebildet sein. Eine solche Kombination von Siliziumcar- bid Matrix und Fasern ist beispielsweise unter dem Handelsnamen Sylramic bekannt . Bei einer Matrix aus Aluminiumoxid werden vorzugsweise Gewebe aus Aluminium- und/oder Siliziumoxidfasern vorgesehen, eine solche bevorzugte Materialkombination ist beispielsweise unter dem Handelsnamen Nextel 550 bekannt.

Weiterhin wird erfindungsgemäß auch ein Verfahren zum Beschichten eines Gasturbinenbauteils vorgeschlagen, wobei durch das Verfahren eine wie zuvor beschriebene Wärmedämmschicht auf das Gasturbinenbauteil aufgebracht wird. Vorzugsweise wird die Reflexionsschicht mit dem photonischen Kristall durch ein Sol- Gel Verfahren mittels kolloider Selbstorganisation auf das Gasturbinenbauteil aufgebracht. Dabei werden viele einzelne Partikel in einer Lösung auf das Bauteil aufgebracht, die dann aus energetischen Gründen in Selbstorganisation eine strukturierte Vorstufe der Reflexionsschicht ausbilden. In einem nächsten Schritt wird die Schicht verfestigt, so dass am Ende eine stabile geordnete Schicht entsteht.

Alternativ kann der photonische Kristall auch durch ein lithographisches Verfahren auf das Gasturbinenbauteil aufgebracht werden. Bei einem lithographischen Verfahren werden in verschiedenen Schritten gezielt Strukturen durch mehrfache Be- schichtungs- und Ätzprozesse erzeugt. Dabei kommen üblicherweise Belichtungsmasken zum Einsatz, die die zu bildenden Strukturen vorgeben.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Wärmedämmschichtaufbau auf einem Gasturbinenbauteil;

Fig. 2 eine Darstellung des 3D periodischen photonischen

Kristalls der Reflexionsschicht.

In der Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Wärmedämmschicht auf einem Gasturbinenbauteil in einer Schnittansicht dargestellt. Auf den Grundwerkstoff 1 des Gasturbinenbauteils, welches in diesem Ausführungsbeispiel ein Brennkammerbauteil aus einer Nickelbasislegierung ist, sind nacheinander eine Haftschicht 2, eine Zwischenschicht 3, eine Reflexionsschicht 4 und eine Topschicht 5 aufgebracht .

Die Haftschicht 2 ist metallisch, es handelt sich um eine durch atmosphärisches Plasmaspritzen oder Hochgeschwindig- keitsflammspritzen aufgebrachte „MCrAlY" Haftschicht. Derartige Haftschichten sind bekannt, um metallisches Grundwerkstoff- material mit porösen keramischen Schichten zu verbinden. Durch die Haftschicht wird das Risiko eines ungewollten Abplatzens von keramischen Schichtlagen reduziert. Neben der „MCrAlY" Haftschicht können auch Diffusionsbeschichtungen, beispielsweise Alitierungen oder Chromierungen vorgesehen werden, welche bevorzugt mittels chemischer Gasphasenabscheidung appliziert werden.

Oberhalb der Haftschicht 2 ist eine poröse keramische Zwischenschicht 3 angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich hierbei um Yttrium-teilstabilisiertes Zirkonoxid, welches im atmosphärischen Plasmaspritzverfahren als poröse eramikbeschichtung auf die Haftschicht 2 aufgebracht wurde.

Die Haftschicht 2, die Zwischenschicht 3 und die Topschicht 5 können bevorzugt auch durch physikalische Gasphasenabscheidung (PVD) , vorzugsweise unter Einsatz eines Elektronenstrahls (EBPVD) , appliziert werden. Darüber hinaus kann dazu auch das Atomlagenabscheideverfahren eingesetzt werden. Dabei werden einzelne Atomlagen nacheinander mittels chemischer Gasphasenabscheidung appliziert.

Als nächstes folgt im Schichtaufbau die Reflexionsschicht 4, welche durch einen photonischen Kristall aus keramischem Material gebildet ist. Als keramisches Material für den photoni- - lo schen Kristall kommen generell Oxidkeramiken, insbesondere Aluminate, Pyrochlore und Perowskite in Frage.

Die Reflexionsschicht 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch kolloide Selbstorganisation in einem Sol-Gel Verfahren aufgebracht. Anders als für die Zwischenschicht 3 oder die Topschicht 5, eignet sich das atmosphärische Flamm- oder Plasmaspritzen nicht, um eine Reflexionsschicht 4 mit einem photonischen Kristall zu applizieren. Zum Aufbringen der Reflexionsschicht 4 können beispielsweise auch Schaumherstellungsverfahren eingesetzt werden. Dabei können beispielsweise beschichtete Polymerkugeln vorgesehen werden, wobei die Polymerkerne durch Hitzeeinwirkung verbrannt werden und so die den photonischen Kristall bildenden Hohlkugeln zurückbleiben.

Die Reflexionsschicht 4 mit photonischem Kristall ist in der Figur 2 genauer dargestellt. Eine Vielzahl keramischer globu- lärer Hohlkörper 9, vorzugsweise aus Yttrium-teilstabilisiertem Zirkonoxid, sind in einer ersten, zweiten und dritten Raumrichtung 6', 7', 8' „3D periodisch" nebeneinander angeordnet . Es wird also eine erste Periodizität 6 in der ersten Raumrichtung 6', eine zweite Periodizität 7 in einer zweiten Raumrichtung 7' und eine dritte Periodizität 8 in einer dritten Raumrichtung 8' ausgebildet. Durch diese 3D periodische Struktur kann thermische Strahlung besonders gut von der Reflexionsschicht 4 reflektiert werden.

Als oberste Schichtlage der Wärmedämmschicht wird eine keramische Topschicht 5 vorgesehen. In diesem Ausführungsbeispiel ist sie direkt auf die Reflexionsschicht 4 aufgebracht. Die Topschicht 5 ist aus einer porösen Keramik, beispielsweise aus Yttrium-teilstabilisiertem Zirkonoxid. Die Porosität der Topschicht 5 kann dabei genauso groß wie die Porosität der Zwi- schenschicht 3 sein. Es ist jedoch bevorzugt, die Topschicht 5 weniger porös auszuführen, um dem weiter oben beschriebenen CMAS Angriff entgegenzuwirken.

Die Dicken der Zwischenschicht 3, der Reflexionsschicht 4 und der Topschicht 5 sind in der Figur 1 als Zwischenschichtdicke 11, die Reflexionsschichtdicke 10 und die Topschichtdicke 12 eingetragen. Die Dicken der Schichten sind nicht immer konstant, insofern kann jeweils von einer mittleren Schichtdicke ausgegangen werden. Es ist in der Darstellung der Figur 1 klar zu erkennen, dass die Topschichtdicke 12 und die Reflexionsschichtdicke 10 beide geringer sind als die Zwischenschichtdicke 11.

In diesem Ausführungsbeispiel ist das Verhältnis der Reflexionsschichtdicke 10 zur Zwischenschichtdicke 11 kleiner als 0,25 und das Verhältnis der Topschichtdicke 12 zur Zwischenschichtdicke 11 kleiner als 0,5.

Bezugszeichenliste :

1 Grundwerkstoff

2 Haftschicht

3 Zwischenschicht

4 ReflexionsSchicht

5 Topschicht

6 erste Periodizität

6' erste Raumrichtung

7 zweite Periodizität

7' zweite Raumrichtung

8 dritte Periodizität

8' dritte Raumrichtung

9 Hohlkörper

10 Reflexionsschichtdicke

11 Zwischenschichtdicke

12 Topschichtdicke