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Title:
THERMAL TREATMENT OF MINERAL RAW MATERIALS USING A MECHANICAL FLUIDISED BED REACTOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/148267
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention invention relates to a device for the thermal treatment of mineral raw materials, in particular lithium ores, said device comprising a comminution device (10), a granulation device (30) and a heat treatment device, characterized in that the granulation device (30) is a mechanical fluidized bed reactor.

Inventors:
HOPPE ANDREAS (DE)
DIETRICH MEIKE (DE)
HOLZER JASMIN (DE)
SCHNEBERGER JÜRGEN (DE)
RÜSCHHOFF SVEN (DE)
GOMEZ RODRIGO (DE)
BRACHT LUKAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/050370
Publication Date:
July 29, 2021
Filing Date:
January 11, 2021
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP IND SOLUTIONS AG (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
C22B1/243; C22B1/14; C22B1/245; C22B26/12
Domestic Patent References:
WO1996022950A11996-08-01
WO2017144469A12017-08-31
WO1995022950A11995-08-31
Foreign References:
CN108179264A2018-06-19
US4350523A1982-09-21
JPH0995742A1997-04-08
DE19706364C21999-06-17
DE102017125707A12019-05-09
US6083295A2000-07-04
DE2726138A11978-12-21
DE102017202824A12018-08-23
EP3476812A12019-05-01
EP0500561B11994-07-06
DE1051250B1959-02-26
DE2729477C21991-03-07
DE19706364C21999-06-17
CN108179264A2018-06-19
US4350523A1982-09-21
JPH0995742A1997-04-08
DE102017125707A12019-05-09
DE3834215A11990-04-12
Other References:
BECKER MARKUS: "It's all about the mix - The heavy-duty solution for mixing and granulation of sinter material in the steel industry", METAL POWDER REPORT, MPR PUBLISHING SERVICES, SHREWSBURY, GB, vol. 75, no. 1, 1 January 2020 (2020-01-01), pages 48 - 49, XP086082287, ISSN: 0026-0657, [retrieved on 20200125], DOI: 10.1016/J.MPRP.2019.12.004
BECKER MARKUS: "Metal Powder Report", vol. 75, 1 January 2020, MPR PUBLISHING SERVICES, article "It's all about the mix - The heavy-duty solution for mixing and granulation of sinter material in the steel industry", pages: 48 - 49
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zur thermischen Behandlung von mineralischen Rohstoffen, wobei wenigstens ein mineralischer Rohstoff ein Lithiumerz ist, wobei die Vorrichtung eine Zerkleinerungsvorrichtung (10), eine Granulationsvorrichtung (30) und eine Wärmebehandlungsvorrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Granulationsvorrichtung (30) ein mechanischer Wirbelbettreaktor ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlungsvorrichtung einen Vorwärmer (50) aufweist, wobei der Vorwärmer (50) 2 bis 8 Zyklonen aufweist.

3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlungsvorrichtung einen Calcinator (60) aufweist.

4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anschließend an die Wärmebehandlungsvorrichtung ein Kühler (80) angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühler (80) direkt mit dem Calcinator (60) verbunden ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlungsvorrichtung einen Drehrohrofen (70) aufweist.

7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mechanische Wirbelbettreaktor einen im Wesentlichen horizontal angeordneten Behälter aufweist, wobei entlang der Längsachse des Behälters mittig eine Welle angeordnet ist, wobei radial an der Welle Mischwerkzeuge angeordnet sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischwerkzeuge Pflugschar-förmig ausgebildet sind.

9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Zerkleinerungsvorrichtung (10) und dem mechanischen Wirbelbettreaktor eine Homogenisierungsstufe (20) angeordnet ist.

10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem mechanischen Wirbelbettreaktor und der Wärmebehandlungsvorrichtung ein Steigrohrtrockner (40) angeordnet ist.

11. Verfahren zur thermischen Behandlung von mineralischen Rohstoffen, wobei als wenigstens ein mineralischer Rohstoff ein Lithiumerz ausgewählt wird, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: a) Zerkleinern des mineralischen Rohstoffes in einer Zerkleinerungsvorrichtung

(10), b) Granulieren des Produkts aus Schritt a) in einer Granulationsvorrichtung (30), c) Wärmebehandlung des Produktes aus Schritt b) in einer Wärmebehandlungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass nach Schritt b) 90 % aller Partikel eine Partikelgröße zwischen 50 pm und 500 pm aufweisen, wobei ein mechanischen Wirbelbettreaktor als Granulationsvorrichtung (30) verwendet wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass vor und/oder in Schritt b) ein Brennstoff, insbesondere ein Brennstoff mit einer Zündtemperatur von 500 °C bis 650 °C, zugegeben wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoff ausgewählt wird aus der Gruppe umfassend Kohle, Kohlenstaub, Zellulose.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass Brennstoff bis zu einem Massegehalt von höchstens 50 %, bevorzugt von höchstens 20 %, zugeführt wird.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Brennstoff bis zu einem Massegehalt von wenigstens 0,1 %, bevorzugt von wenigstens 5 %, zugeführt wird. 16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass vor und/oder in Schritt b) ein Bindemittel zugegeben wird. 17. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel

Aluminiumsilikat oder ein Sulfat ausgewählt wird.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlung in Schritt c) bei einer Temperatur von wenigstens 600 °C, bevorzugt bei wenigstens 800 °C, durchgeführt wird.

19. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlung in Schritt c) bei einer Temperatur von höchstens 1200 °C, bevorzugt bei höchstens 1100 °C, besonders bevorzugt bei höchstens 1000 °C, durchgeführt wird.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass nach Schritt c) eine Kühlung des Produktes erfolgt. 21. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass nach Schritt c) eine Zerkleinerung des Produkts durchgeführt wird.

Description:
Thermische Behandlung von mineralischen Rohstoffen mit einem mechanischen Wirbel bettreaktor

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren insbesondere von

Lithiumerzen.

Aus der US 6,083,295 A ist ein Verfahren zur Prozessierung von feinkörnigem Material mit einer Granulierung bekannt.

Aus der WO 2017/144469 A1 ist ein Verfahren zur Wärmebehandlung von granulären Feststoffen bekannt.

Aus der DE 2726 138 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Zementklinker aus feuchtem agglomerierten Zementrohmaterial bekannt. Die

Vorrichtung weist eine Vorwärmzone, eine Entsäuerungszone und eine Sinterzone auf.

Aus der DE 102017202824 A1 ist eine Anlage zur Herstellung von Zement, insbesondere Zementklinker, mit einem Vorwärmer, welche eine Mehrzahl von Zyklonen aufweist, einem Calcinator zur Entsäuerung und einem Drehrohrofen bekannt.

Aus der EP 3476812 A1 ist eine Methode zur Trocknung von granuliertem Material bekannt.

Aus der EP 0500561 B1 ist eine Vorrichtung zum Mischen und thermischen

Behandeln von Feststoffpartikeln mit einem im Wesentlichen horizontal angeordnetem Behälter bekannt. Aus der DE 1 051 250 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Mischen von pulverförmigen oder feinkörnigen Massen mit Flüssigkeiten bekannt. Aus der DE 2729477 C2 ist ein pflugscharähnliches Mischwerkzeug für solche

Vorrichtungen bekannt. Ein ähnliches Mischwerkzeug für solche Vorrichtungen ist auch aus der DE 19706364 C2 bekannt. Entsprechende Mischvorrichtungen werden von der Firma Gebrüder Lödige Maschinenbau GmbH unter der Bezeichnung Pflugschar- Mischer angeboten und erzeugen in ihrem Inneren ein mechanisches Wirbelbett. Aus Becker Markus: „It’s all about the mix - The heavy-duty solution for mixing and granulation of sinter material in the Steel industry”, Metal Powder Report, MPR Publishing Services, Shrewsbury, GB, Bd. 75, Nr. 1, 01.01.2020, Seiten 48-49, XP086082287, ISSN: 0026-0657, DOI: 10.1016/J.MPRP.2019.12.004 sind Mischer der Firma Lödige bekannt.

Aus der CN 108 179264 A ist die Behandlung von Lithiumglimmer bekannt, wobei Lithiumglimmer durch Flockentrocknung getrocknet wird, um ein getrocknetes Produkt zu erhalten, das mikrogemahlen wird, um Lithiumglimmerpulver zu erhalten, und mit Natriumsalz, Calciumoxid und Wasser gemischt wird.

Aus der US 4350523 A sind poröse Eisenerz-Pellets bekannt.

Aus der JP H0995742 A1 ist die Herstellung von gesintertem Erz durch die Verwendung von Eisenerz in Wasser bekannt.

Aus der WO 95/22950 A1 ist ein Verfahren zum Verwerten von beim Reduzieren von Eisenerz anfallenden Stäuben bekannt.

Aus der DE 102017 125707 A1 ist ein Verfahren und eine Anlage zur thermischen Behandlung eines Lithiumerzes bekannt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren bereit zu stellen, womit vor allem Erze thermisch behandelt werden können, welche zum einen zur verstärkten Ansatzbildung neigen, zum anderen durch Schmelzeigenschaften und/oder Partikelgrößen eine erhöhte Belastung des Luftkreislaufes darstellen können.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die Vorrichtung mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie das Verfahren mit den in Anspruch 11 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur thermischen Behandlung von mineralischen Rohstoffen dient insbesondere der thermischen Behandlung von Lithiumerzen, beispielsweise Lithiumaluminiumsilikat, wie zum Beispiel Spodumen (LiAI[Si 2 0e]) oder Petalit (LiAI[SUO-io]). Die Erfindung ist besonders geeignet für feinkörnige Lithiumerze, die einen hohen Grad an Verunreinigung durch Natrium-, Kalium- und/oder Eisenkomponenten von > 0,5 Gew.-% aufweisen (bezogen auf Na 2 0, K2O, Fe 2 03). Diese Verunreinigungen ergeben sich vorrangig durch eine oder meist mehrere der folgenden Minerale als Begleitminerale:

Muscovit (KAl 2 AISi30io(OH) 2 ) , typische Beimengung > 2 Gew.-%

Amphibol (KAl 2 AISi30io(OH) 2 ) , typische Beimengung > 1 Gew.-%,

Plagioclase (Na,Ca)(AI,Si)308 , typische Beimengung > 4 Gew.-%

Orthoclase KAIShOs , typische Beimengung > 6 Gew.-%

Diese Minerale haben ihren Schmelzpunkt bei niedrigeren oder ähnlichen Temperatur zu denen auch die Umsetzung der Lithiumkomponenten stattfindet wie zum Beispiel die Umwandlung von a-Spodumen zu ß-Spodumen. Diese Beimengungen verursachen dadurch die Bildung von extrem harten verglasten Agglomeraten und Ansätze, die den Lithiumertrag deutlich verringern, beispielsweise von über 90 % auf unter 70 %. Des Weiteren können diese Beimengungen in herkömmlichen, nicht erfindungsgemäßen Vorrichtungen im Prozess erhebliche Einschränkungen der Produktionsleistung verursachen.

Die Vorrichtung weist eine Zerkleinerungsvorrichtung, eine Granulationsvorrichtung und eine Wärmebehandlungsvorrichtung auf. Erfindungsgemäß ist die Granulationsvorrichtung ein mechanischer Wirbelbettreaktor.

Es hat sich gezeigt, dass gerade in einem mechanischen Wirbelbettreaktor zu einer sehr vorteilhaften Veränderung des fein gemahlenen mineralischen Rohstoffs führt. Durch die vergleichsweise einheitliche Größenverteilung der agglomerierten Partikel wird sowohl das Anhaften in einer Wärmebehandlungsvorrichtung als auch das Übergehen des Produktes in die Gasphase verhindert. Letzteres führt dazu, dass das Produkt aus dem Abgasstrom herausgefiltert werden muss und so praktisch im Kreis geführt wird, was eine Belastung für den Gesamtprozess darstellt. Hierdurch verringert sich die Schmelzbildung. Hierdurch kann der Lithiumertrag auf Werte von über 90 % im Fall von Schichtsilikaten wie Zinnwaldit und auf Werte von über 96 % im Fall von Spodumen erhöht werden. Weiter erhöhen sich die Umsatzraten von a-Spodumen zu ß-Spodumen auf bis zu 100 %.

Während in einem normalen Wirbelbettreaktor Gase eingesetzt werden, um einen Feststoff mit dem Gasraum vermischen und so zu fluidisieren sowie zu transportieren, wird in einem mechanischen Wirbelbettreaktor dieses rein mechanisch mithilfe eines Mischwerkzeugs erzielt.

Es hat sich gezeigt, dass der Effekt des mechanischen Wirbelbettreaktors ist, dass die sehr feinen Partikeln, welche vermahlen entstehen, agglomerieren. Hierdurch wird eine Staubbildung in den folgenden Prozessschritten vermieden, da insbesondere besonders kleine Partikel sehr deutlich reduziert werden können. Hierdurch kommt es auch wesentlich weniger zum Verkleben von Material an den Wänden des Vorwärmers, insbesondere, wenn dieser in Form von mehrere nacheinander gestalteten Zyklonen ausgeführt ist.

Der Vorwärmer kann als Gleichstromvorwärmer ausgeführt sein. Hierbei werden Gas und Feststoff in die gleiche Richtung transportiert, während die Wärme vom Gas an den Feststoff übertragen wird. Ein Beispiel hierfür sind nacheinander geschaltete Zyklonen. Der Wärmeübertrag erfolgt in den Verbindungen zwischen den Zyklonen im Gleichstrom, die Zyklone dienen dann zur Trennung von Gas und Feststoff.

Alternativ kann der Vorwärmer als Gegenstromvorwärmer ausgeführt sein. Ein entsprechender Vorwärmer ist beispielsweise und insbesondere aus der DE 38342 15 A1 bekannt.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden feinkörnige Lithiumerze eingesetzt, bei denen alle Partikel kleiner als 500 pm, bevorzugt kleiner als 350 pm sind. In einer bevorzugten Ausfürhungsform der Erfindung ist das Lithiumerz ausgewählt aus einer Gruppe umfassend:

Aluminiumsilikat, insbesondere Spodumen, Petalit Lithiumphosphat, insbesondere Amblygonit LiAI[(F,0H)P0 4 ]

Lithiumschichtsilikat, insbesondere Zinnwaldit (KLiFe 2+ Al 2 Si30io(OH,F)3 Lithiumschichtsilikat, insbesondere Lepidolit KLiAl 2 Si30io(OH,F)3 Jadarit NaLi[B 3 Si0 7 (0H)]

Tonminerale, insbesondere Hectorit Nao . 3(Mg,Li)3SUOio(OH)2 Eucryptite LiAISi204 sowie Mischungen hieraus sowie Mischungen dieser Lithiumerze mit anderen auch nicht Lithium-haltigen Verbindungen, wobei die Mischung einen Anteil von wenigstens 70 Gew.-% dieser Lithiumerze aufweist.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die

Wärmebehandlungsvorrichtung einen Vorwärmer auf, wobei der Vorwärmer 2 bis 8 Zyklonen aufweist. Zyklone erlauben eine schnelle und effiziente Erwärmung des Materials. Gleichzeit wird im Gegenstrom das Gas abgekühlt und so die Energie zurückgewonnen.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die

Wärmebehandlungsvorrichtung einen Calcinator auf. Die thermische Behandlung in einem Calcinator ist bevorzugt auf Aufenthaltszeit von 1 bis 3 Sekunden in der Clacinierschleife beschränkt. Bei herkömmlichen Anlagen ist der Calcinator typischer Weise auf eine Verweilzeit von 60 s ausgelegt. Der besonders gute Wärmeübergang in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung durch die kleine, aber einheitliche Partikelgröße insbesondere zusammen mit über die Schleife durch Brennstoff- und Luftstufung mögliche Beeinflussung des Temperaturprofils ermöglicht dieses.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Calcinator ein Mehretagenofen.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist anschließend an die Wärmebehandlungsvorrichtung ein Kühler angeordnet. Beispielhaft und bevorzugt besteht der Kühler aus 2 bis 8 Zyklonen. Zyklone erlauben eine schnelle und effiziente Abkühlung des Materials. Gleichzeit wird im Gegenstrom das Gas erwärmt. Alternativ kein ein indirektes schnelles Kühlverfahren eingesetzt werden, um die Reaktion kontrolliert und ohne den Einsatz von Sauerstoff zu beenden.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Kühler direkt mit dem Calcinator verbunden ist. In dieser Ausführungsform wird somit auf einen Ofen, insbesondere einen Drehrohrofen vollständig verzichtet. Hierdurch wird die Verweilzeit in der gesamten Vorrichtung deutlich reduziert und der Energiebedarf abgesenkt. Dieses setzt jedoch eine schnelle und gleichmäßige Erwärmung und somit Stoffumsetzung voraus, was durch die vergleichmäßigende Wirkung des mechanischen Wirbelbetts gegeben ist. Durch die Verwendung des mechanischen Wirbelbettreaktors wurde festgestellt, dass eine extrem gleichförmige Agglomeration des Ausgangsmaterials erreicht wird. Dieses führt dazu, dass neben dem hervorragenden anhaftungsfreien Durchlaufen des Vorwärmers sowie des Calcinators auch eine extrem gute und vor allem gleichmäßige Erwärmung und damit bereits Umsetzung des Ausgangsmaterials ergibt. Es hat sich dadurch gezeigt, dass bereits nach dem Durchlauf durch den Calcinator bereits das Ausgangsmaterial umgesetzt worden ist. Dadurch kann auf das lange Erhitzen im Ofen, welches nach herrschender Meinung zu vollständigen Umsetzung notwendig ist, verzichtet werden. Hierdurch kommt es zu einer Einsparung sowohl beim Bau der Anlage, vor allem aber auch beim Betreiben.

In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung weist die Wärmebehandlungsvorrichtung einen Drehrohrofen auf. Diese Ausführungsform kann bevorzugt sein, wenn eine längere thermische Behandlung des Ausgangsmaterials zu optimierten Produkteigenschaften führt.

In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung wird ein Mehretagenofen zur thermischen Behandlung des Materials anstelle eines Drehrohrofens verwendet. In dieser Ausführungsform kann durch die Anordnung der Brenner auf mehreren Etagen ein sehr exaktes Temperaturprofil eingestellt werden und somit Übertemperatur, die ein Schmelzen empfindlicher Komponenten zur Folge haben können, vermieden. In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung sowohl einen Drehrohrofen und einen Mehretagenofen auf. Dieses führt zu deutlich längeren Verweilzeiten, beispielsweise und vorzugsweise zu Verweilzeiten von 30 min bis 2 Stunden. Eine Vorrichtung gemäß dieser Ausführungsform ist insbesondere für die thermische Behandlung von Lithiumschichtsilikate (Zinnwaldit und Lepidolit) geeignet, insbesondere wenn diese zusätzliche Additive, beispielsweise Sulfatkomponenten und/oder Kalkstein, aufweisen. Für den Umsatz solcher Gemenge benötigen die Feststoffe/Feststoffreaktionen deutlich höhere Verweilzeiten.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der mechanische Wirbelbettreaktor einen im Wesentlichen horizontal angeordneten Behälter auf. Entlang der Längsachse des Behälters ist mittig eine Welle angeordnet, wobei radial an der Welle Mischwerkzeuge angeordnet sind. Diese Mischwerkzeuge können im einfachsten Fall stabförmig und senkrecht auf der Welle angeordnet sein. Besonders bevorzugt sind die Mischwerkzeuge Pflugschar-förmig ausgebildet. Beispiele für Pflugschar-förmige Mischwerkzeuge können zum Beispiel der DE 2729477 C2 oder der DE 19706364 C2 entnommen werden. Im Wesentlichen horizontal ist im Sinne der Erfindung gemäß der EP 0500561 B1 zu verstehen.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der mechanische Wirbelbettreaktor wenigstens eine Fluidzuführung auf. Es können auch weitere Fluidzuführungen, insbesondere entlang der Transportrichtung des Materials, angeordnet sein. Besonders bevorzugt dient die Fluidzuführung zur Zuführung von Wasser. Wasser unterstützt die Agglomeration und führt so zu gleichmäßigeren Partikeln. Insbesondere wird durch die Zugabe von Wasser der Anteil kleinste Partikel verringert, wodurch eine Staubbildung sowie ein Anhaften von Material in den Zyklonen besonders effizient vermieden werden kann.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vor dem mechanischen Wirbelbettreaktor eine Fluidzuführung angeordnet. Diese kann zusätzlich oder alternativ zu einer Fluidzuführung im mechanischen Wirbelbettreaktor vorhanden sein. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der mechanische Wirbelbettreaktor eine Brennstoffzuführung aufweist. Alternativ oder zusätzlich kann eine Brennstoffzuführung auch vor dem mechanischen Wirbelbettreaktor erfolgen. Hierdurch kann der Brennstoff in die durch Agglomeration im mechanischen Wirbelbettreaktor entstehenden Partikel eingebaut werden. Dieser Brennstoff entzündet sich in späteren Prozess nach Überschreiten seiner Zündtemperatur, beispielsweise im Calcinator, und führt so zu einem wesentlich gezielteren Aufheizen des Rohmaterials.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist zwischen dem mechanischen Wirbelbettreaktor und dem Vorwärmer ein Steigrohrtrockner angeordnet. Der Steigrohrtrockner hat zwei Vorteilen. Zum einen kann insbesondere Wasser, welches bei der Agglomeration im mechanischen Wirbelbettreaktor verwendet wird, ausgetragen werden. Zum anderen kann das Material auf die Eingangshöhe des Vorwärmer transportiert werden. Des Weiteren kann der Steigrohrtrockner auch zur Einstellung der Partikelgröße eingesetzt werden. Über die Gasgeschwindigkeit und gegebenfalls über einen Abscheidezyklon am oberen Ende des Steigrohrtrockners können insbesondere zu große Partikel abgetrennt und insbesondere zur erneuten Mahlung zurückgeführt werden.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist zwischen der Zerkleinerungsvorrichtung und dem mechanischen Wirbelbettreaktor eine Homogenisierungsstufe angeordnet. Eine Homogenisierungsstufe ist besonders vorteilhaft, wenn vor der Homogenisierungsstufe Brennstoff und/oder Bindemittel zugegeben wird.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist zwischen dem mechanischen Wirbelbettreaktor und der Wärmebehandlungsvorrichtung ein Steigrohrtrockner angeordnet. Der Steigrohrtrockner hat zwei Vorteile. Zum einen kann insbesondere Wasser, welches bei der Agglomeration im mechanischen Wirbelbettreaktor verwendet wird, ausgetragen werden. Zum anderen kann das Material auf die Eingangshöhe des Vorwärmer transportiert werden. In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur thermischen Behandlung von mineralischen Rohstoffen, insbesondere Lithiumerzen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: a) Zerkleinern des mineralischen Rohstoffes in einer Zerkleinerungsvorrichtung, b) Granulieren des Produkts aus Schritt a) in einer Granulationsvorrichtung, c) Wärmebehandlung des Produktes aus Schritt b) in einer Wärmebehandlungsvorrichtung.

Das Verfahren zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass nach Schritt b) 90 % aller Partikel eine Partikelgröße zwischen 50 pm und 500 pm aufweisen.

Vorteilhafter Weise kann so das Ausgangsmaterial sehr fein vermahlen werden. Üblicherweise muss ein Kompromiss eingegangen werden. Je feiner die Materialien vermahlen werden, umso besser und homogener läuft der Brennprozess. Zu kleine Partikel sind jedoch für den Prozess störend. Auf Grund der vorgeschalteten Aufbereitungsschritte, beispielsweise und insbesondere Flotation, sind jedoch in diesen vorgeschalteten Aufbereitungsschritten kleine Partikelgrößen notwendig, um eine genügend große Anreicherung zu erreichen. Diese Partikel sind für die thermische Behandlung hingegen ungünstig, da diese kleinen Partikelgrößen zu große Verluste über den Filterstaub führen. Zusätzlich kann es bei den oben bereits genannten thermisch empfindlichen Komponenten zur Bildung von Schmelzen kommen, was wiederum den extrahierbaren Lithiumanteil reduziert sowie die Produktionsleistung durch Ansätze verringert oder zum Ausfall führt. Da aber die Partikel nicht in der feinen gemahlenen Größe in das Verfahren eingebracht werden, entfällt diese Limitierung.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden im Verfahren feinkörnige Lithiumerze eingesetzt, bei denen alle Partikel kleiner als 500 pm, bevorzugt kleiner als 350 pm sind.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Lithiumerz ausgewählt aus einer Gruppe umfassend:

Aluminiumsilikat, insbesondere Spodumen, Petalit Lithiumphosphat, insbesondere Amblygonit LiAI[(F,OH)P0 4 ]

Lithiumschichtsilikat, insbesondere Zinnwaldit (KLiFe 2+ Al 2 Si30io(OH,F)3 Lithiumschichtsilikat, insbesondere Lepidolit KLiAl 2 Si30io(OH,F)3 Jadarit NaLi[B 3 Si0 7 (0H)]

Tonminerale, insbesondere Hectorit Nao . 3(Mg,Li)3SUOio(OH)2 Eucryptite LiAISi204 sowie Mischungen hieraus sowie Mischungen dieser Lithiumerze mit anderen auch nicht Lithium-haltigen Verbindungen, wobei die Mischung einen Anteil von wenigstens 70 Gew.-% dieser Lithiumerze aufweist.

In einer weiteren Ausführungsform weisen die Partikel eine Pelletfestigkeit von mindestens 5 N auf.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird ein mechanischer Wirbelbettreaktor als Granulationsvorrichtung ausgewählt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird ein Granulierteller als Granulationsvorrichtung ausgewählt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird eine Gutbettwalzenmühle als Granulationsvorrichtung ausgewählt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird eine Bricketierpresse als Granulationsvorrichtung ausgewählt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird vor und/oder in Schritt b) ein Brennstoff, insbesondere ein Brennstoff mit einer Zündtemperatur von 500 °C bis 650 °C, zugegeben wird. Bevorzugt ist der Brennstoff ausgewählt aus der Gruppe umfassend Kohle, Kohlenstaub, Zellulose.

Dieser Brennstoff entzündet sich in späteren Prozess nach Überschreiten seiner Zündtemperatur, beispielsweise im Calcinator, und führt so zu einem wesentlich gezielteren Aufheizen des Rohmaterials. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird Brennstoff bis zu einem Massegehalt von höchstens 50 %, bevorzugt von höchstens 20 %, zugeführt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird Brennstoff bis zu einem Massegehalt von wenigstens 0,1 %, bevorzugt von wenigstens 5 %, zugeführt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird vor und/oder in Schritt b) ein Bindemittel zugegeben. Beispielhaft und bevorzugt wird als Bindemittel Aluminiumsilikat oder ein Sulfat ausgewählt. Das Bindemittel wird vorzugsweise mit einem Anteil von 3 Gew.-% bis 10 Gew.-% zugegeben. Darüber hinaus können weitere Additive zugefügt werden, die die Reaktion unterstützen.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Wärmebehandlung in Schritt c) bei einer Temperatur von wenigstens 600 °C, bevorzugt bei wenigstens 800 °C, weiter bevorzugt von wenigstens 850 °C, besonders bevorzugt von wenigstens 950 °C durchgeführt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Wärmebehandlung in Schritt c) bei einer Temperatur von höchstens 1200 °C, bevorzugt bei höchstens 1100 °C, besonders bevorzugt höchstens 1000 °C, durchgeführt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt nach Schritt c) eine Kühlung des Produktes, wobei das Produkt bevorzugt unter 600 °C abgekühlt wird.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird nach Schritt c) eine Zerkleinerung des Produkts durchgeführt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt ein nasses Vermahlen in Schritt a) und ein anschließend Agglomerieren in Schritt b) ohne eine vorhergehende Trocknung.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung derart durchgeführt, dass der Stickstoffanteil der Gasphase im Vorwärmer kleiner als 30 Vol.-%, bevorzugt kleiner als 15 Vol.-%, besonders bevorzugt kleiner als 5 Vol.-% beträgt. Bevorzugt wird dieses erreicht, in dem als Sekundärluft bei den Brennern reiner Sauerstoff zugeführt wird. Vorteil ist, dass eine anschließende Abtrennung des entstehenden Kohlenstoffdioxids aus der Gasphase erleichtert ist. Dieses ist vorteilhaft mit der Agglomeration des Ausgangsmaterials, da Stäube bei der Abscheidung des Kohlenstoffdioxids störend sind. Stäube werden aber durch das erfindungsgemäße Verfahren gerade besonders stark reduziert. Die Abscheidung des Kohlenstoffdioxids dient dazu, die Emission klimaschädlicher Gase zu vermeiden.

Nachfolgend ist die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Fig. 1 erste Ausführungsform Fig. 2 zweite Ausführungsform

In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zur thermischen Behandlung von mineralischen Rohstoffen gezeigt. Die Vorrichtung weist eine Zerkleinerungsvorrichtung 10, beispielsweise eine Mühle auf. Anschließend ist eine Flomogenisierungsstufe 20 angeordnet, in welcher der gemahlene mineralische Rohstoff mit einem Brennstoff und einem Bindemittel vermischt wird. Anschließend wird das Ausgangsmaterial in der Granulationsvorrichtung 30, einem mechanischen Wirbelbettreaktor, granuliert. Das granulierte Material wird in einem Steigrohrtrockner 40 gefördert und in einen Vorwärmer 50 transportiert, der vorzugsweise aus vier bis sechs Zyklonen besteht. An den Vorwärmer 50 schließt sich der Calcinator 60 und an den Calcinator 60 der Drehrohrofen 70 an. Vorwärmer 50, Calcinator 60 und Drehrohrofen 70 bilden die Wärmebehandlungsvorrichtung. An die Wärmebehandlungsvorrichtung schließt sich der Kühler 80 an

Von der ersten Ausführungsform unterscheidet sich die in Fig. 2 gezeigte zweite Ausführungsform dadurch, dass die Wärmebehandlungsvorrichtung keinen Drehrohrofen 70 aufweist, sondern sich der Kühler 80 direkt an den Calcinator 60 anschließt. Zur Erzeugung der Wärme ist der Calcinator 60 mit einem Brenner 90 verbunden. Der Kühler 80 ist in dieser zweiten Ausführungsform vorzugsweise aus vier bis sechs Zyklonen aufgebaut.

Bezugszeichen 10 Zerkleinerungsvorrichtung

20 Homogenisierungsstufe 30 Granulationsvorrichtung 40 Steigrohrtrockner 50 Vorwärmer 60 Calcinator

70 Drehrohrofen 80 Kühler 90 Brenner