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Title:
THERMOPLASTIC MOULDING MATERIALS BASED ON ACRYLONITRILE, STYRENE AND BUTADIENE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/170407
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to thermoplastic moulding materials based on acrylonitrile-butadiene-styrene, comprising a SAN-polymer matrix and a graft copolymer, structured from an agglomerated butadiene rubber-graft base and a SAN-graft envelope. The agglomerated graft base has a bimodal particle size distribution of a fraction x) of non-agglomerated particles having a d50-value in the range from 80 to 120 nm and a fraction y) of agglomerated particles having a d50-value in the range from 350 to 550 nm and a polydispersity U of less than 0.28. The invention further relates to a method for producing the graft copolymer, wherein an acrylate copolymer having a polydispersity U of less than 0.27 and a d50-value of 100 to 150 nm is used for agglomeration. The invention further relates to the use of thermoplastic moulding materials for producing moulded parts.

Inventors:
NIESSNER NORBERT (DE)
AHN SANGJUN (KR)
WALKER ROLAND (DE)
PEPERS MICHEL (NL)
BANASZAK BRIAN J (DE)
BARTH JOHANNES (DE)
MICHELS GISBERT (DE)
PATCAS FLORIAN (DE)
HWANG YOUNGHWA (KR)
VERSTRAETEN RUDY (BE)
Application Number:
PCT/EP2014/057824
Publication Date:
October 23, 2014
Filing Date:
April 16, 2014
Export Citation:
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Assignee:
STYROLUTION GROUP GMBH (DE)
International Classes:
C08F2/24; C08F265/04; C08F279/02; C08F285/00; C08L25/12; C08L55/02
Foreign References:
DE102005022632A12006-11-16
DE102005022635A12006-11-16
EP0579140A21994-01-19
DE19752394A11999-05-20
Attorney, Agent or Firm:
JACOBI, Markus (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Pfropfcopolymer B, aufgebaut aus:

B1 : 40 bis 85 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Pfropfcopolymers B, einer Pfropfgrundlage (B1 ), erhältlich durch (a) Polymerisation von:

(B1 1 ): 0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfgrundlage B1 , mindestens eines Vinylaromats, insbesondere Styrol, und

(B12): 90 bis 100 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfgrundlage B1 , mindestens eines Diens, insbesondere Butadien,

wobei (B1 1 ) und (B12) 100 Gew.-% ergeben;

und (b) Agglomeration der erhaltenen Pfropfgrundlage B1 durch Zugabe von (C): 0,01 bis 5 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Pfropfgrundlage B1 , jeweils bezogen auf den Feststoffgehalt, eines agglomerierend wirkenden Copolymers (C) aus:

(C1 ): 80 bis 99,9 Gew.-% ein oder mehreren d- bis Ci2-Alkylacrylaten oder C bis Ci2-Alkylmethacrylaten und

(C2): 0,1 bis 20 Gew.-% ein oder mehreren Comonomeren, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Acrylamid, Methylacrylamid, Ethylacrylamid und n-Butylacrylamid,

wobei (C1 ) und (C2) 100 Gew.-% ergeben; und

B2: 15 bis 60 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Pfropfcopolymers B, einer Pfropfhülle erhältlich durch Umsetzung der agglomerierten Pfropfgrundlage B1 mit einer Mischung von:

(B21 ) 70 bis 90 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfhülle B2, Styrol und/oder a-Methylstyrol, insbesondere Styrol, und

(B22) 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfhülle B2, Acrylnitril und/oder Methyl methacrylat, insbesondere Acrylnitril, wobei die Gesamtsumme aus Pfropfgrundlage B1 und Pfropfhülle B2 100 Gew.-% ergibt; dadurch gekennzeichnet, dass das agglomerierend wirkende Copolymer (C) eine Polydispersität U kleiner 0,27 und einen d50-Wert von 100 bis 150 nm aufweist, und

DAS/arw die agglomerierte Pfropfgrundlage B1 eine bimodale Teilchengrößenverteilung von einer Fraktion x) nicht agglomerierter Teilchen mit einem d50-Wert im Bereich von 80 bis 120 nm und einer Fraktion y) agglomerierter Teilchen mit einem d50-Wert im Bereich von 350 bis 550 nm und einer Polydispersitat U von kleiner 0,28 aufweist.

2. Pfropfcopolymer gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer (C) eine Polydispersitat U im Bereich von 0,26 bis 0,20 aufweist.

Pfropfcopolymer gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer (C) einen d50-Wert von 1 10 bis 140 nm, insbesondere 1 15 bis 140 nm, aufweist.

Pfropfcopolymer gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer (C) ein Copolymer aus 92 bis 98 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtfeststoffe in (C), Ethylacrylat und 2 bis 8 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtfeststoffe in (C), Methylacrylamid mit einer Polydispersität U im Bereich von 0,26 bis 0,20, und einem d50-Wert von 1 10 bis 140 nm ist.

Pfropfcopolymer gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die agglomerierte Pfropfgrundlage B1 eine y) Fraktion agglomerierter Teilchen mit einem d50-Wert im Bereich von 350 bis 450 nm und eine Polydispersität U im Bereich von 0,27 bis 0,20 aufweist. 6. Pfropfcopolymer gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Pfropfcopolymer B, aufgebaut ist aus:

B1 : 40 bis 85 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Pfropfcopolymers B, einer Pfropfgrundlage (B1 ), erhältlich durch (a) Polymerisation von:

(B1 1 ): 0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfgrundlage B1 , Styrol, und

(B12): 90 bis 100 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfgrundlage B1 , Butadien,

wobei (B1 1 ) und (B12) 100 Gew.-% ergeben;

und (b) Agglomeration der erhaltenen Pfropfgrundlage B1 durch Zugabe von (C): 0,01 bis 5 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Pfropfgrundlage B1 , jeweils bezogen auf den Feststoffgehalt, eines agglomerierend wirkenden Copolymers (C) aus:

(C1 ): 80 bis 99,9 Gew.-% Ethylacrylat und (C2): 0,1 bis 20 Gew.-% Methylacrylamid,

wobei (C1 ) und (C2) 100 Gew.-% ergeben; und

B2: 15 bis 60 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Pfropfcopolymers B, einer Pfropfhülle erhältlich durch Umsetzung der agglomerierten Pfropfgrundlage

B1 mit einer Mischung von:

(B21 ) 70 bis 90 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfhülle B2, Styrol, und (B22) 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfhülle B2, Acrylnitril, wobei die Gesamtsumme aus Pfropfgrundlage B1 und Pfropfhülle B2 100 Gew.-% ergibt;

dadurch gekennzeichnet, dass das agglomerierend wirkende Copolymer (C) eine Polydispersität U von kleiner 0,27 und einen d50-Wert von 100 bis 150 nm aufweist, und die agglomerierte Pfropfgrundlage B1 eine bimodale Teilchengrößenverteilung von einer Fraktion x) nicht agglomerierter Teilchen mit einem d50-Wert im Bereich von 80 bis 120 nm und einer Fraktion y) agglomerierter Teilchen mit einem d50-Wert im Bereich von 350 bis 550 nm und einer Polydispersität U von kleiner 0,28 aufweist.

Pfropfcopolymer gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer (C) eine Polydispersität U im Bereich von 0,26 bis 0,20 und einen d50-Wert von 1 10 bis 140 nm, insbesondere 1 15 bis 140 nm, aufweist.

Pfropfcopolymer gemäß Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die agglomerierte Pfropfgrundlage B1 eine y) Fraktion agglomerierter Teilchen mit einem d50-Wert im Bereich von 350 bis 450 nm und eine Polydispersität U im Bereich von 0,27 bis 0,20 aufweist.

Verfahren zur Herstellung eines Pfropfcopolymers B gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 durch:

Polymerisieren der Monomeren B12 und B1 1 in wässriger Emulsion zu einer teilchenförmigen Pfropfgrundlage B1 ,

Agglomeration der in einer Emulsion vorliegenden teilchenförmigen Pfropfgrundlage B1 mittels eines agglomerierend wirkenden Copolymers (C), wobei das Copolymer (C) eine Polydispersität U von kleiner 0,27 und einen d50-Wert von 100 bis 150 nm aufweist, zu einer agglomerierten teilchenförmigen Pfropfgrundlage B1 , und nachfolgend (iii) Polymerisieren der Monomeren B21 und B22 der Pfropfhülle in wässriger Emulsion in Gegenwart der agglomerierten teilchenförmigen Pfropfgrundlage B1.

Thermoplastische Formmasse, enthaltend ein thermoplastisches Copolymer A und ein Pfropfcopolymer B gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 sowie gegebenenfalls weitere Komponenten K, wobei die Formmasse enthält:

A: 40 bis 80 Gew.-% mindestens eines thermoplastischen Copolymers A erhältlich aus:

A1 : 20 bis 31 Gew.-%, bezogen auf das Copolymer A, Acrylnitril, und A2: 69 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Copolymer A, Styrol oder a- Methylstyrol oder einer Mischung aus Styrol und a-Methylstyrol, B: 20 bis 60 Gew.-% des Pfropfcopolymers B;

und

K: 0 bis 5 Gew.-% weitere Komponenten K, wobei die Summe aus A, B und K 100 Gew.-% ergibt.

Thermoplastische Formmasse gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer A aus den Monomeren Styrol und Acrylnitril aufgebaut ist.

Thermoplastische Formmasse gemäß Anspruch 10 oder 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich mindestens ein weiteres thermoplastisches Polymer (TP), ausgewählt aus der Gruppe der Polycarbonate, Polyestercarbonate, Polyester und Polyamide enthält.

Verwendung einer thermoplastischen Formmasse gemäß einem der Ansprüch 10 bis 12 zur Herstellung von Formteilen.

Verfahren zur Herstellung von Copolymeren (C) gemäß Anspruch 1 , die einen Kern aufweisen, der aus mindestens einem der als Komponente (C1 ) genannten Monomere aufgebaut ist, wobei dieser Kern mit einem Copolymer gepfropft ist, das aus den Komponenten (C1 ) und (C2) aufgebaut ist, durch eine Emulsionspolymerisation umfassend die Schritte:

(x) Emulsionspolymerisation mindestens eines Monomeren (C1 ) in einem ersten Schritt und (y) Zugabe eines Monomerengemisches umfassend Monomere (C1 + C2) in einem weiteren Schritt,

dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte (x) und (y) in Gegenwart mindestens eines Emulgators erfolgen, der in Schritt (x) in einer Menge von 0,05 bis 0,50 Gew.-%,

und in Schritt (y) in einer Menge von 0,45 bis 4,50 Gew, jeweils bezogen auf den Gesamtmonomergehalt, eingesetzt wird.

Copolymer (C), erhältlich durch das Verfahren gemäß Anspruch 14.

Description:
Thermoplastische Formmassen auf Basis von Acrylnitril, Styrol und Butadien Beschreibung

Die Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen auf Basis von Acrylnitril-Butadien- Styrol (ABS) mit verbesserten mechanischen und optischen Eigenschaften, darin enthaltene Pfropfcopolymere und ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung.

Es ist seit Jahrzehnten bekannt, thermoplastische Formmassen herzustellen, indem man Styrol-Acrylnitril-Copolymerisate durch Einarbeiten von Kautschuken modifiziert. Dies geschieht zum Beispiel durch Pfropfmischpolymerisation von Styrol und Acrylnitril in Gegenwart eines Kautschuks sowie durch nachträgliches Abmischen dieses Pfropfcopolymerisats mit einer separat hergestellten polymeren Matrix, die zum Beispiel aus einem Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat oder einem Methylstyrol-Acrylnitril- Copolymerisat bestehen kann.

Aus EP-A 0 022 200 ist es bekannt, thermoplastische Formmassen herzustellen, die eine Copolymer-Matrix aus Styrol und Acrylnitril sowie ein Pfropfcopolymerisat aus einem Kautschuklatex, Styrol und Acrylnitril enthalten. Dabei wird zunächst ein Polybu- tadien-Latex durch radikalische Polymerisation unter Einsatz von Kaliumperoxodisulfat als Initiator hergestellt. Dieser Kautschuklatex wird dann einer Agglomeration unterzogen, die dazu dient, die Kautschukpartikel zu vergrößern. Diese Agglomeration kann beispielsweise durch eine Umsetzung des Kautschuklatex mit einer Emulsion eines Copolymeren aus Ethylacrylat und Methacrylsäureamid erfolgen. Anschließend erfolgt die Herstellung des Pfropfkautschuks dann durch Umsetzung des agglomerierten Kautschuklatex mit Styrol und Acrylnitril unter Einsatz eines Initiators. Dem Fachmann ist ferner bekannt, dass die Größe der Kautschukpartikel einen wesentlichen Einfluss auf die physikalischen Eigenschaften der thermoplastischen Formmassen hat. Aus produktionstechnischen Gründen kann es sich als vorteilhaft erweisen, zunächst einen Kautschuklatex mit einer kleinen Partikelgröße der Kautschukteilchen herzustellen und in einem anschließenden Schritt durch ein Verfahren der Ag- glomeration die Partikelgröße der Kautschukteilchen zu vergrößern. Eine Schwierigkeit bei dem Schritt der Agglomeration besteht jedoch darin, dass die entstehende Dispersion oftmals neben den erwünschten Agglomerationsprodukten auch nicht agglomerierte Teilchen sowie ein Koagulat, gegebenenfalls mit sehr großen Teilchen enthält. Dieses Koagulat kann die mechanischen Eigenschaften der thermoplastischen Formmassen negativ beeinflussen. Bei einer Abtrennung des Koagulats ergibt sich ein gegebenenfalls deutlicher Substanzverlust. Darüber hinaus ist man an einer möglichst hohen Ausbeute an Partikeln mit der gewünschten Teilchengröße interessiert, was insbesondere bei großtechnischen Anlagen von besonderer Bedeutung ist.

In EP-A 0 077 038 wird die Agglomeration eines dispergierten Kautschuks in Gegenwart einer Dispersion eines Säuregruppen enthaltenden Latex sowie in Gegenwart eines neutralen Elektrolyten beschrieben. Da der Agglomerationslatex freie Säure- gruppen enthält, muss die Agglomeration bei einem nicht-sauren pH-Wert ausgeführt werden. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass die Effektivität der Agglomeration stark durch Schwankungen des pH-Werts beeinflusst wird, so dass der pH-Wert sehr genau eingehalten werden muss, um reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten. Aus EP-A 1 305 345 kennt der Fachmann ein weiteres Verfahren zur Agglomeration eines Butadien-Kautschuks, bei dem die Agglomeration in Gegenwart eines basischen Elektrolyten durchgeführt wird, beispielsweise in Gegenwart von Kaliumhydroxid.

WO 2008/020012 beschreibt einen Butadien-Kautschuklatex, der mit Hilfe eines Acrylesterpolymers, insbesondere einem Copolymer aus Ethylacrylat und Methylac- rylamid, agglomeriert wird. Ferner werden daraus hergestelltes Pfropfcopolymere, gepfropft mit Styrol und Acrylnitril (SAN), und thermoplastische Formmassen mit verbesserter Schlagzähigkeit, enthaltend ein solches Pfropfcopolymer und Poly(styrol-co- acrylnitril) (PSAN) als Matrixpolymer beschrieben. Die agglomerierte Pfropfgrundlage kann eine bimodale Teilchengrößenverteilung mit d 50 -Werten von 80 bis 120 nm und 350 bis 550 nm aufweisen. Die Polydispersität U der Teilchen wird nicht thematisiert.

Die DE 10 2005 022 632 A1 beschreibt einen teilchenförmigen Agglolatex, eine damit agglomerierte Polybutadienkautschukdispersion und einen entsprechenden SAN- Pfropfkautschuk, sowie eine thermoplastische Formmasse aus PSAN enthaltend den Pfropfkautschuk. Als Agglolatex wird vorzugsweise ein Copolymer aus Ethylacrylat und Methacrylamid eingesetzt. Besonders bevorzugt weist der Agglolatex eine Uneinheit- lichkeit U von < 0,35 und einen d 50 -Wert von 65 bis 150 nm auf. Weiterhin werden mit Hilfe des Agglolatex hergestellte teilchenförmige Kautschuke mit einer bimodalen Teil- chengrößenverteilung enthaltend nicht agglomerierte Teilchen und eine Fraktion agglomerierter Teilchen beschrieben. Die Fraktion agglomerierter Teilchen weist ganz besonders bevorzugt eine Uneinheitlichkeit U von < 0,7 und besonders bevorzugt einen d 50 -Wert von > 400 nm auf. Die Druckschrift DE 10 2005 022 635 A1 beschreibt einen Agglolatex, insbesondere ein Copolymer aus Ethylacrylat und Methacrylamid, mit einer Uneinheitlichkeit U von < 0,35 und einem d 50 -Wert von 80 bis 190 nm. Ein damit agglomerierter Emulsionskautschuk weist mindestens eine Fraktion agglomerierter Teilchen mit einer Uneinheitlich- keit U von < 0,35 auf, besonders bevorzugt < 0,30, und einen d 50 -Wert von > 300 nm, bevorzugt > 400 nm, auf. Ferner wird ein Polybutadienkautschuk mit einer SAN- Pfropfauflage, enthaltend eine agglomerierte Kautschukfraktion mit einer Uneinheitlichkeit von 0,33 und einem d 50 -Wert von 630, beschrieben, sowie eine diesen enthaltende thermoplastische Formmasse aus PSAN.

Die mechanischen Eigenschaften wie Charpy-Kerbschlagzähigkeit und auch der Oberflächenglanz entsprechend dem vorgenannten Stand der Technik hergestellter Formmassen mit Styrol-Acrylnitril-Copolymeren sind weiterhin verbesserungsbedürftig. Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, thermoplastische ABS- Formmassen mit verbesserter Schlagzähigkeit und verbessertem Oberflächenglanz bereitzustellen, die sich durch ein technisch einfach durchzuführendes Verfahren herstellen lassen. Gegenstand der Erfindung ist ein Pfropfcopolymer B, aufgebaut aus:

B1 : 40 bis 85 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Pfropfcopolymers B, einer Pfropfgrundlage (B1 ), erhältlich durch (a) Polymerisation von: (B1 1 ): 0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfgrundlage B1 , mindestens eines Vinylaromats, insbesondere Styrol, und

(B12): 90 bis 100 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfgrundlage B1 , mindestens eines Diens, insbesondere Butadien,

wobei (B1 1 ) und (B12) 100 Gew.-% ergeben;

und (b) Agglomeration der erhaltenen Pfropfgrundlage B1 durch Zugabe von

(C): 0,01 bis 5 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Pfropfgrundlage B1 , jeweils bezogen auf den Feststoffgehalt, eines agglomerierend wirkenden Copolymers (C) aus:

(C1 ): 80 bis 99,9 Gew.-% ein oder mehreren hydrophoben d- bis

Ci 2 -Alkylacrylaten oder d- bis Ci 2 -Alkylmethacrylaten und

(C2): 0,1 bis 20 Gew.-% ein oder mehreren hydrophilen Comonome- ren ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Acrylamid, Me- thylacrylamid, Ethylacrylamid und n-Butylacrylamid,

wobei (C1 ) und (C2) 100 Gew.-% ergeben; und B2: 15 bis 60 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Pfropfcopolymers B, einer Pfropfhülle erhältlich durch Umsetzung der agglomerierten Pfropfgrundlage B1 mit einer Mischung von:

(B21 ) 70 bis 90 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfhülle (B2), Styrol und/oder a-Methylstyrol, insbesondere Styrol, und

(B22) 10 bis 30 . Gew.-%, bezogen auf die Pfropfhülle (B2), Acrylnitril und/oder Methylmethacrylat, insbesondere Acrylnitril, wobei die Gesamtsumme aus Pfropfgrundlage B1 und Pfropfhülle B2 100

Gew.-% ergibt; dadurch gekennzeichnet, dass (i) das agglomerierend wirkende Copolymer (C) eine Polydispersität U von kleiner 0,27 und einen d 50 -Wert von 100 bis 150 nm aufweist, und (ii) die agglomerierte Pfropfgrundlage B1 eine bimodale Teilchengrößenverteilung von einer Fraktion x) nicht agglomerierter Teilchen mit einem d 50 -Wert im Bereich von 80 bis 120 nm und einer Fraktion y) agglomerierter Teilchen mit einem d 50 -Wert im Bereich von 350 bis 550 nm und einer Polydispersität

U von kleiner 0,28 aufweist.

Der Teilchendurchmesser d 50 , der auch als d 50 -Wert der integralen Massenverteilung bezeichnet wird, ist dabei als der Wert definiert, bei dem 50 Gew.-% der Teilchen einen kleineren und 50 Gew.-% der Teilchen einen größeren Durchmesser als der d 50 -Wert aufweisen.

In der vorliegenden Anmeldung wird der gewichtsmittlere Teilchendurchmesser d w mit einer Scheibenzentrifuge (z.B.: DC 24000 von CPS Instruments Inc. mit einer Rotati- onsgeschwindigkeit der Scheibe von 24000 UpM) bestimmt. Der gewichtsmittlere Teilchendurchmesser d w ist gemäß folgender Formel (siehe G. Lagaly, O. Schulz und R. Ziemehl, Dispersionen und Emulsionen: eine Einführung in die Kolloidik feinverteilter Stoffe einschließlich der Tonminerale, Darmstadt: Steinkopf-Verlag 1997, ISBN 3-7985 -1087-3, Seite 282, Formel 8.3b) definiert:

d w = Summe ( n, * d, 4 ) / Summe( n, * d, 3 )

n,: Anzahl der Partikel mit dem Durchmesser d.

Die Uneinheitlichkeit U im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist ein Maß für die Breite der Teilchengrößenverteilung innerhalb eines teilchenförmigen (Co)polymers bzw. ei- ner Fraktion eines teilchenförmigen (Co)polymers. Die Uneinheitlichkeit wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung definiert als U Je kleiner der Wert U ist, desto enger ist die Verteilung. Pfropfgrundlage (B1 )

Als Dien-Komponente (B12) kann beispielsweise Isopren und/oder Butadien eingesetzt werden, bevorzugt wird Butadien eingesetzt. Als Komponente (B1 1 ) kann alpha-Methylstyrol und/oder Styrol eingesetzt werden, bevorzugt wird nur Styrol eingesetzt.

Für die Pfropfgrundlage B1 wird im Allgemeinen die Dien-Komponente (B12) in einer Menge von 90 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 90 bis 98 Gew.-%, und die Vinylaromat- komponente (B1 1 ) in einer Menge von 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.- % eingesetzt.

Bevorzugt ist eine Pfropfgrundlage B1 aus Butadien und Styrol in der vorgenannten Zusammensetzung.

Zur Herstellung der Pfropfgrundlage (B1 ) werden die Komponenten (B12) und gegebenenfalls (B1 1 ) in wässriger Emulsion nach dem Fachmann bekannten Verfahren bei Temperaturen von im Allgemeinen 20 bis 100 °C, bevorzugt 50 bis 90 °C polymerisiert. Bei der Polymerisation können die üblichen Emulgatoren wie Alkalisalze von Alkyl- oder Arylsulfonsauren, Alkylsulfate, Fettalkoholsulfonate, Salze höherer Fettsäuren mit 10 bis 30 Kohlenstoffatomen oder Harzseifen verwendet werden. Bevorzugt setzt man die Natrium- oder Kaliumsalze von Alkylsulfonaten oder Fettsäuren mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen ein. Es ist günstig, die Emulgatoren in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.- %, bevorzugt von 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der für die Pfropfgrundlage (B1 ) verwendeten Monomeren, einzusetzen. Im Allgemeinen wird bei einem Wasser/Monomer-Verhältnis von 2 : 1 bis 0,7 : 1 gearbeitet.

Als Polymerisationsinitiatoren dienen insbesondere die gebräuchlichen Persulfate wie Kaliumperoxodisulfat, geeignet sind jedoch auch Redoxsysteme. Die Mengen an Initia- toren, zum Beispiel 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der zur Herstellung der Pfropfgrundlage (B1 ) eingesetzten Monomeren, richtet sich nach dem gewünschten Molgewicht. Als Polymerisationshilfsstoffe können die üblichen Puffersubstanzen, durch welche pH- Werte von bevorzugt 6 bis 10 eingestellt werden, zum Beispiel Natriumbicarbonat und Natriumpyrophosphat, sowie im Allgemeinen 0,1 bis 3 Gew.-% eines Molekulargewichtsreglers wie Mercaptan, Terpinol oder dimeres α-Methylstyrol verwendet werden.

Die genauen Polymerisationsbedingungen, insbesondere Art, Dosierung und Menge des Emulgators werden innerhalb der oben angegebenen Bereiche so gewählt, dass die Pfropfgrundlage (B1 ) einen wie nachstehend definierten d 50 -Wert aufweist, wie zum Beispiel in DE-A-2427960 beschrieben.

Die Pfropfgrundlage B1 weist im Allgemeinen einen d 50 -Wert im Bereich von 80 bis 120 nm, besonders bevorzugt 80 bis 1 10 nm, auf.

Die Polydispersität U der Pfropfgrundlage B1 ist vorzugsweise kleiner 0,35, insbesondere kleiner 0,33.

Bevorzugt ist eine Pfropfgrundlage mit einem d 50 -Wert im Bereich von 80 bis 120 nm und einer Polydispersität U von kleiner 0,35, insbesondere kleiner 0,33.

Wie bereits oben erwähnt wird in der vorliegenden Anmeldung die Bestimmung des gewichtsmittleren Teilchendurchmessers d w mit Hilfe einer Scheibenzentrifuge (z.B.: DC 24000 von CPS Instruments Inc. mit einer Rotationsgeschwindigkeit der Scheibe von 24000 UpM) durchgeführt. Der gewichtsmittlere durchschnittliche Teilchendurchmesser d w ist gemäß folgender Formel (siehe G. Lagaly, O. Schulz und R. Ziemehl, Dispersionen und Emulsionen: eine Einführung in die Kolloidik feinverteilter Stoffe ein- schließlich der Tonminerale, Darmstadt: Steinkopf-Verlag 1997, ISBN 3-7985 -1087-3, Seite 282, Formel 8.3b) definiert:

d w = Summe ( n, * d, 4 ) / Summe( n, * d, 3 )

n,: Anzahl der Partikel mit dem Durchmesser d, Die Summation wird vom kleinsten bis zum größten Durchmesser der Teilchengrößenverteilung durchgeführt. Es sollte erwähnt werden, dass für eine Teilchengrößenverteilung von Teilchen mit der gleichen Dichte, der volumenmittlere Teilchendurchmesser d v gleich dem gewichtsmittleren Teilchendurchmesser d w ist. Der mittlere Teilchendurchmesser, der auch als d 50 -Wert der integralen Massenverteilung bezeichnet wird, ist dabei als der Wert definiert, bei dem 50 Gew.-% der Teilchen einen kleineren und 50 Gew.-% der Teilchen einen größeren Durchmesser als der d 50 - Wert aufweisen. dio und dgo-Werte werden wie folgt definiert: d ist der Durchmesser, bei welchem 10 Gew.-%. der Partikel kleiner sind als dieser Wert und d 90 ist der Durchmesser, bei dem 90 Gew.-% der Partikel kleiner sind als dieser Wert. Die Uneinheitlichkeit oder Polydispersitat U im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist ein Maß für die Breite der Teilchengrößenverteilung innerhalb eines teilchenformigen (Co)polymers bzw. einer Fraktion eines teilchenformigen (Co)polymers.

Die Polydispersitat U wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung definiert als U =(d 90 - dio)/d 5 o- Je kleiner der Wert U ist, desto enger ist die Verteilung.

Agglomerierend wirkende Komponente (C)

Zur Agglomeration der Pfropfgrundlage (B1 ) wird eine agglomerierend wirkende Komponente (C), ein Copolymer aus (C1 ) ein- oder mehreren hydrophoben d- bis C12- Alkylacrylaten oder d- bis Ci 2 -Alkylmethacrylaten und (C2) ein oder mehreren hydrophilen Comonomeren, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Acrylamid, Methyl- acrylamid, Ethylacrylamid und n-Butylacrylamid, eingesetzt. Die agglomerierend wirkende Komponente (C) weist erfindungsgemäß eine Polydispersität U von kleiner 0,27 und einen d 50 -Wert von 100 bis 150 nm auf.

Die Zusammensetzung des Copolymers (C) ist im Allgemeinen folgendermaßen:

(C1 ) 80 bis 99,9, bevorzugt 90 bis 99,9 Gew.-% der Komponente (C1 ) und

(C2) 0,1 bis 20, bevorzugt 0,1 bis 10 Gew.-% der Komponente (C2), wobei die Summe der Monomeren (C1 ) und (C2) gerade 100 Gew.-% beträgt.

Als Monomere (C1 ) werden vorzugsweise Ci-C 4 -Alkylacrylate oder auch deren Mischungen verwendet. Ethylacrylat wird als Monomer (C1 ) bevorzugt.

Als Monomer (C2) bevorzugt ist Methacrylamid.

Bevorzugt ist dabei ein Copolymer (C) aus Ethylacrylat und Methylacrylamid. Besonders bevorzugt ist ein Copolymer (C) aus 92 bis 98 Gew.-%, bezogen auf die Gesamt- feststoffe in (C), Ethylacrylat und 2 bis 8 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtfeststoffe in (C), Methylacrylamid. Ganz besonders bevorzugt ist ein Copolymer (C) aus 93 bis 97 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtfeststoffe in (C), Ethylacrylat und 3 bis 7 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtfeststoffe in (C), Methylacrylamid. Bevorzugt sind Copolymere (C) mit einem Molekulargewicht (M w ) von 30.000 bis 300.000 g/mol.

Besonders bevorzugt ist ein vorstehend beschriebenes Copolymer (C), das einen Kern aufweist, der aus mindestens einem der als Komponente (C1 ) genannten hydrophoben Monomere aufgebaut ist, bevorzugt aus Ethylacrylat, wobei dieser Kern mit einem Copolymer gepfropft ist, das aus den Komponenten (C1 ) und (C2) aufgebaut ist.

Besonders bevorzugt ist das Copolymer C aufgebaut aus (cii) 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Copolymers C, eines oder mehrerer hydrophober Monomere (C1 ), bevorzugt Ethylacrylat, als Kern; (C12) 80 bis 95 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Copolymers C, einer auf den Kern aufgepfropften Schale aufgebaut aus

(C121 ) 93 bis 97 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der die Schale bilden- den Monomeren, mindestens eines hydrophoben Monomeren (C1 ), bevorzugt Ethylacrylat;

(C122) 3 bis 7 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der die Schale bildenden Monomeren, mindestens eines hydrophilen Monomeren (C2), bevorzugt Methacrylamid.

Ganz besonders bevorzugt ist das Copolymer C aufgebaut aus

(C11 ) 8 bis 12 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Copolymers C, Ethylacrylat als Kern, und

(C12) 88 bis 92 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Copolymers C, einer auf den Kern aufgepfropften Schale aufgebaut aus

(C121 ) 93 bis 97 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der die Schale bildenden Monomere, Ethylacrylat und

(C122) 3 bis 7 % bezogen auf die Gesamtmenge der die Schale bildenden Monomere, Methacrylamid.

Bevorzugt ist entsprechend ein Verfahren zur Herstellung der agglomerierend wirkenden Komponente (C), enthaltend Monomerkomponenten (C1 ) und (C2), insbesondere Ethylacrylat und Methylacrylamid, bei dem man zunächst eine Teilmenge an (C1 ), insbesondere Ethylacrylat, polymerisiert (Bildung der Grundlage) sowie anschließend die restliche Teilmenge an (C1 ), insbesondere Ethylacrylat, und (C2), insbesondere Methylacrylamid, als Mischung zugibt. Die Teilmengen entsprechen den vorstehend be- schriebenen Mengenverhältnissen.

Die Herstellung des erfindungsgemäß eingesetzten agglomerierend wirkenden Copo- lymers C erfolgt nach dem Fachmann bekannten Verfahren, besonders vorteilhaft durch Emulsionspolymerisation, wobei die vorstehend für die Pfropfgrundlage B1 ge- nannten Emulgatoren eingesetzt werden können.

Dabei werden erfindungsgemäß bevorzugt die Natrium- und Kaliumsalze von Alkylsul- fonaten mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen eingesetzt.

Die Emulgatoren werden vorteilhaft in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtmonomergehalt des Copolymers (C).

Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der vorstehend beschriebenen Kern/Schale-Copolymere (C) durch eine Emulsionspolymerisation umfassend die Schritte:

(x) Emulsionspolymerisation mindestens eines Monomeren (C1 ) wie vorstehend definiert in einem ersten Schritt und

(y) Zugabe eines Monomerengemisches umfassend Monomere (C1 + C2) in einem weiteren Schritt,

wobei die Schritte (x) und (y) in Gegenwart mindestens eines Emulgators erfolgen, der in Schritt (x) in einer Menge von 0,05 bis 0,50 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 0,20 Gew.- %,

und in Schritt (y) in einer Menge von 0,45 bis 4,50 Gew.-%, bevorzugt 0,45 bis 1 ,80 Gew.-%, jeweils bezogen auf den Gesamtmonomergehalt, eingesetzt wird. Als Emulgator in dem vorgenannten erfindungsgemäßen Verfahren haben sich ebenfalls die Natrium- und Kaliumsalze von Alkylsulfonaten mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen als vorteilhaft erwiesen.

Weiterer Gegenstand der Erfindung sind durch das vorgenannte Verfahren erhältliche Kern/Schale-Copolymere (C).

Bevorzugt wird das Copolymer (C) als wässrige Dispersion, als so genannter Agglomerationslatex, eingesetzt. Bevorzugt weist das agglomerierend wirkende Copolymer (C) eine Polydispersität U von kleiner 0,26, besonders bevorzugt von kleiner 0,25 auf.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform liegt die Polydispersität U des agglomerie- rend wirkenden Copolymers (C) im Bereich von 0,26 bis 0,20, insbesondere im Bereich von 0,25 bis 0,21 .

Bevorzugt weist das agglomerierend wirkende Copolymer (C) einen d 50 -Wert von 1 10 bis 140 nm, besonders bevorzugt von 1 15 bis 140 nm, ganz besonders bevorzugt 120 bis 135 nm auf.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein agglomerierend wirkendes Copolymer (C) mit einer Polydispersität U von kleiner 0,26, insbesondere von kleiner 0,25, und einem d 50 -Wert von 1 10 bis 140 nm, insbesondere von 1 15 bis 140 nm, ganz be- sonders bevorzugt von 120 bis 135 nm, eingesetzt.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird ein agglomerierend wirkendes Copolymer (C) mit einer Polydispersität U im Bereich von 0,26 bis 0,20, insbesondere im Bereich von 0,25 bis 0,21 , und einem d 50 -Wert von 100 bis 150, vorzugsweise 1 10 bis 140 nm, insbesondere von 1 15 bis 140 nm, ganz besonders bevorzugt von 120 bis 135 nm, eingesetzt.

Im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind die vorgenannten Ausführungsformen miteinander kombinierbar.

Besonders bevorzugt eingesetzt wird ein Copolymer (C) aus 92 bis 98 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtfeststoffe in (C), Ethylacrylat und 2 bis 8 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtfeststoffe in (C), Methylacrylamid mit einer Polydispersität U von kleiner 0,26, insbesondere von kleiner 0,25, und einem d 50 -Wert von 1 10 bis 140 nm, insbesondere von 1 15 bis 140 nm, ganz besonders bevorzugt von 120 bis 135 nm.

Weiterhin besonders bevorzugt eingesetzt wird ein Copolymer (C) aus 92 bis 98 Gew.- %, bezogen auf die Gesamtfeststoffe in (C), Ethylacrylat und 2 bis 8 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtfeststoffe in (C), Methylacrylamid mit einer Polydispersität U im Bereich von 0,26 bis 0,20, insbesondere im Bereich von 0,25 bis 0,21 , und einem d 50 -Wert von 1 10 bis 140 nm, insbesondere von 1 15 bis 140 nm, ganz besonders bevorzugt von 120 bis 135 nm. Ganz besonders bevorzugt eingesetzt wird ein Copolymer (C) aus 93 bis 97 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtfeststoffe in (C), Ethylacrylat und 3 bis 7 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtfeststoffe in (C), Methylacrylamid mit einer Polydispersitat U von kleiner 0,26, insbesondere von kleiner 0,25, und einem d 50 -Wert von 1 10 bis 140 nm, insbe- sondere von 1 15 bis 140 nm, ganz besonders bevorzugt von 120 bis 135 nm.

Weiterhin ganz besonders bevorzugt eingesetzt wird ein Copolymer C aufgebaut aus

(cii) 8 bis 12 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Copolymers C, Ethylac- rylat als Kern, und

(C12) 88 bis 92 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Copolymers C, einer auf den Kern aufgepfropften Schale aufgebaut aus

(C121 ) 93 bis 97 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der die Schale bildenden Monomere, Ethylacrylat und

(C122) 3 bis 7 % bezogen auf die Gesamtmenge der die Schale bildenden Monomere, Methacrylamid, das eine Polydispersitat U im Bereich von 0,26 bis 0,20, insbesondere im Bereich von 0,25 bis 0,21 , und einen d 50 -Wert von 1 10 bis 140 nm, insbesondere von 1 15 bis 140 nm, ganz besonders bevorzugt von 120 bis 135 nm, aufweist.

Agglomeration der Pfropfgrundlage (B1 )

Die Agglomeration der Pfropfgrundlage (B1 ) geschieht in der Regel durch Zugabe ei- ner Dispersion des zuvor beschriebenen Copolymers (C). Die Konzentration des Copolymers (C) in der zur Agglomeration verwendeten Dispersion soll im allgemeinen zwischen 3 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 5 bis 40 Gew.-%, liegen.

Bei der Agglomeration werden in der Regel 0,1 bis 5 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-Teile, der Dispersion des Copolymers C auf 100 Teile der Pfropfgrundlage B1 , jeweils berechnet auf Feststoffe, eingesetzt.

Die Agglomeration wird im Allgemeinen bei einer Temperatur von 20 bis 120°C, bevorzugt von 30 bis 100°C, besonders bevorzugt von 30 bis 75°C, durchgeführt. Die Zuga- be von C kann auf einmal oder portionsweise, kontinuierlich oder mit einem Zulaufprofil über einen bestimmten Zeitraum erfolgen. Nach einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Zugabe von C derart, dass pro Minute 1/1 bis 1/100 der Gesamtmenge von C eingetragen werden. Die Agglomerierzeit, d.h. die Zeit ab Beginn der Zugabe von C bis zum Start der nachfolgenden Pfropfcopolymerisation, beträgt bevorzugt von einer Minute bis mehrere Stunden, beispielsweise bis 2 Stunden, besonders bevorzugt von 10 bis 60 Minuten.

Gegebenenfalls können zur Agglomeration basische Elektrolyte in einer Menge von 1 bis 50 Gew.-% (bezogen auf 100 Gew.-% des Feststoffgehalts des Copolymers C), zugesetzt werden. Als basische Elektrolyte kommen organische oder anorganische Hydroxide in Betracht. Anorganische Hydroxide kommen vor allem in Betracht. Besonders bevorzugt werden Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, eingesetzt. Nach einer der besonders bevorzugten Ausführungsformen wird KOH als basi- scher Elektrolyt verwendet. Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird NaOH als basischer Elektrolyt eingesetzt. Es können aber auch Mischungen aus zwei oder mehr basischen Elektrolyten eingesetzt werden. Dies kann beispielsweise dann vorteilhaft sei, wenn das Wachstum der Kautschukpartikel genau gesteuert werden soll. So kann es zum Beispiel günstig sein, Mischungen aus LiOH mit KOH oder Mi- schungen aus LiOH mit NaOH einzusetzen. Mischungen aus KOH und NaOH zu verwenden ist ebenfalls möglich und zählt zu einer weiteren bevorzugten Ausführungsform. Im Allgemeinen werden die Elektrolyte vor der Zugabe gelöst. Bevorzugtes Lösungsmittel ist die wässrige Phase. Bevorzugt werden verdünnte Lösungen verwendet, zum Beispiel Lösungen einer Konzentration im Bereich von 0,001 bis 0,1 , insbesondere von 0,001 bis 0,05, bevorzugt weniger als 0,03, beispielsweise weniger als 0,025 g basischer Elektrolyt/ml Lösungsmittel. Die Zugabe der basischen Elektrolyte kann vor der Zugabe des Copolymers C, gleichzeitig zusammen oder getrennt von diesem oder nach Zugabe von B1 erfolgen. Es ist auch möglich die basischen Elektrolyten in der Dispersion von C vorzumischen.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Zugabe der basischen Elektroly- ten vor der Zugabe des Agglomerationspolymerisates. In der Regel wird der basische Elektrolyt in einer Menge im Bereich von 0,01 bis 4 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 2,5, insbesondere 0,1 bis 1 ,5 Gew.-% bezogen auf den Kautschuk B (Feststoff), eingesetzt.

Der pH-Wert während der Agglomerisation beträgt im Allgemeinen von 6 bis 13. Nach einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der pH-Wert von 8 bis 13.

Agglomerierte Pfropfgrundlage B1 Die nach der Agglomeration erhaltene agglomerierte Pfropfgrundlage B1 weist eine bimodale Teilchengrößenverteilung von Fraktionen x) und y) auf , wobei x) eine Fraktion nicht agglomerierter Teilchen und y) eine Fraktion agglomerierter Teilchen mit einem d 50 -Wert im Bereich von 350 bis 550 nm und einer Polydispersität U von kleiner 0,28 ist. Die nicht agglomerierten Teilchen der Fraktion x) weisen im Allgemeinen einen d 50 -Wert im Bereich von 80 bis 120 nm auf.

Der Gewichtsanteil der Teilchen der Fraktion x) der agglomerierten Pfropfgrundlage B1 beträgt im Allgemeinen 15 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 30 Gew.-%, und der Anteil der Teilchen der Fraktion y) 60 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 70 bis 80 Gew.-%, in Bezug auf die Gesamtmasse der Teilchen, x) und y) ergeben zusammen 100 Gew.-%.

Bevorzugt weist die agglomerierte Pfropfgrundlage B1 eine y) Fraktion agglomerierter Teilchen mit einem d 50 -Wert im Bereich von 350 bis 500 nm, besonders bevorzugt 350 bis 450 nm, ganz besonders bevorzugt 350 bis 400 nm, und/oder eine Polydispersität U von kleiner 0,27, insbesondere kleiner 0,26 auf.

Die erhaltene Dispersion der agglomerierten Pfropfgrundlage B1 ist verhältnismäßig stabil und kann ohne weiteres gelagert und transportiert werden, ohne dass Koagulati- on eintritt.

Aus der agglomerierten Pfropfgrundlage B1 werden erfindungsgemäße Pfropfcopolymere B hergestellt. Pfropfcopolymer B

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Pfropfcopolymere B wird die agglomerierte Pfropfgrundlage B1 mit den Monomeren B21 und B22 gepfropft. Das Pfropfcopolymer B enthält im Allgemeinen 40 bis 85, bezogen auf den Feststoffgehalt des Pfropfcopolymers B, einer Pfropfgrundlage (B1 ) und 15 bis 60 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Pfropfcopolymers B, einer Pfropfhülle (B2). Die Summe aus B1 und B2 ergibt 100 Gew.-%. Die Pfropfhülle (B2) kann erhalten werden durch Umsetzung von (B21 ) 70 bis 90 Gew.- %, bevorzugt 75 bis 85 Gew.-%, an Styrol und/oder a-Methylstyrol, insbesondere Sty- rol, und (B22) 10 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 25 Gew.-%, Acrylnitril, Methacryl- nitril und/oder Methylmethacrylat, insbesondere Acrylnitril, in Gegenwart der agglomerierten Pfropfgrundlage (B1 ). Die Summe aus B21 und B22 ergibt 100 Gew.-%. Bevorzugte Pfropfhüllen B2 sind aufgebaut aus: B2-1 Copolymeren von Styrol und Acrylnitril, B2-2 Copolymeren von α-Methylstyrol und Acrylnitril. Besonders bevorzugt sind B2-1 Copolymere aus Styrol und Acrylnitril.

Besonders bevorzugte Pfropfhüllen B2 werden erhalten durch Umsetzung von 75 bis 85 Gew.-% Styrol und von 15 bis 25 Gew.-% Acrylnitril.

Die Pfropfhülle (B2) wird nach Durchführung der vorstehend beschriebenen Agglome- ration der Pfropfgrundlage (B1 ) vorzugsweise durch ein Emulsionspolymerisationsver- fahren erzeugt.

Die Pfropfcopolymerisation zur Erzeugung der Pfropfhülle (B2) kann im gleichen System erfolgen wie die Emulsionspolymerisation zur Herstellung der Pfropfgrundlage (B1 ), wobei, falls nötig, weitere Emulgatoren sowie Hilfsstoffe zugegeben werden können. Das gemäß einer Ausführungsform der Erfindung aufzupfropfende Monomerge- misch kann dem Reaktionsgemisch auf einmal, verteilt auf mehreren Stufen - beispielsweise zum Aufbau mehrerer Pfropfauflagen - oder kontinuierlich während der Polymerisation zugegeben werden. Vorzugsweise können die Monomere B21 und B22 (insbesondere Styrol und Acrylnitril) gleichzeitig zugegeben werden.

Die Pfropfhülle (B2) wird gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in Gegenwart der nach dem oben beschriebenen Verfahren erhaltenen agglomerierten Pfropfgrundlage (B1 ) aus einem Monomergemisch bestehend aus den Komponenten B21 und B22, insbesondere Styrol und Acrylnitril, polymerisiert. Dabei können die Monomere einzeln oder in Mischungen miteinander zugefügt werden. Beispielsweise kann man zunächst B21 allein und danach eine Mischung aus B21 und B22 aufpfropfen. Es ist vorteilhaft, diese Pfropfcopolymerisation wieder in wässriger Emulsion unter den üblichen, vorstehend für die Pfropfgrundlage beschriebenen, Bedingungen durchzuführen.

Einzelheiten zur Durchführung der Pfropfreaktion sind dem Fachmann bekannt und werden zum Beispiel in DE-A 24 27 960 und EP-A 0 062 901 offenbart.

Bevorzugt sind Pfropfcopolymere B, aufgebaut aus:

B1 : 40 bis 85 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Pfropfcopolymers B, einer Pfropfgrundlage (B1 ), erhältlich durch (a) Polymerisation von:

(B1 1 ): 0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfgrundlage B1 , Styrol, und (B12): 90 bis 100 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfgrundlage B1 , Butadien, wobei (B1 1 ) und (B12) 100 Gew.-% ergeben;

und (b) Agglomeration der erhaltenen Pfropfgrundlage B1 durch Zugabe von

(C): 0,01 bis 5 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Pfropfgrundlage B1 , jeweils bezogen auf den Feststoffgehalt, eines agglomerierend wirkenden Copolymers (C) aus:

(C1 ): 80 bis 99,9 Gew.-% Ethylacrylat und

(C2): 0,1 bis 20 Gew.-% Methylacrylamid,

wobei (C1 ) und (C2) 100 Gew.-% ergeben; und

B2: 15 bis 60 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Pfropfcopolymers B, einer Pfropfhülle erhältlich durch Umsetzung der agglomerierten Pfropfgrundlage B1 mit einer Mischung von:

(B21 ) 70 bis 90 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfhülle B2, Styrol, und (B22) 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfhülle B2, Acrylnitril, wobei die Gesamtsumme aus Pfropfgrundlage B1 und Pfropfhülle B2 100 Gew.-% ergibt; dadurch gekennzeichnet, dass

(iii) das agglomerierend wirkende Copolymer (C) eine Polydispersität U von kleiner 0,27, vorzugsweise im Bereich von 0,26 bis 0,20, und einen d 50 -Wert von 100 bis 150 nm, vorzugsweise von 1 10 bis 140 nm, aufweist, und

(iv) die agglomerierte Pfropfgrundlage B1 eine bimodale Teilchengrößenverteilung von einer Fraktion x) nicht agglomerierter Teilchen mit einem d 50 -Wert im Bereich von 80 bis 120 nm und einer Fraktion y) agglomerierter Teilchen mit einem d 50 -Wert im Bereich von 350 bis 550 nm und einer Polydispersität U von kleiner 0,28 aufweist.

Die erfindungsgemäßen Pfropfcopolymere B können so weiter verwendet werden, wie sie in der Reaktionsmischung anfallen, beispielsweise als Latexemulsion oder Latexdispersion. Alternativ können sie aber auch in einem weiteren Schritt aufgearbeitet werden. Maßnahmen zur Aufarbeitung sind dem Fachmann im Prinzip bekannt. Zu den Aufarbeitungsschritten zählt zum Beispiel die Isolierung der Pfropfcopolymerisate B aus der Reaktionsmischung, zum Beispiel durch Sprühtrocknung, Scherung oder durch Fällen mit starken Säuren oder mittels anderer Fällungsmittel, z.B. aus anorganischen Verbindungen wie Magnesiumsulfat. Zu den Aufarbeitungsschritten zählt auch das Trocknen des isolierten Kautschuks. Der Feststoffgehalt der Dispersion des Pfropfkautschuks beträgt ca. 40 Gew.-%.

Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Pfropfcopolymere B durch:

(i) Polymerisieren der Monomeren B12 und B1 1 in wässriger Emulsion zu einer teilchenförmigen Pfropfgrundlage B1 ,

(ii) Agglomeration der in einer Emulsion vorliegenden teilchenförmigen Pfropfgrundlage B1 mittels eines agglomerierend wirkenden Copolymers (C), wobei das Copolymer (C) eine Polydispersität U von kleiner 0,27 und einen d 50 -Wert von 100 bis 150 nm aufweist, zu einer agglomerierten teilchenförmigen Pfropfgrundlage B1 , und nachfolgend

(iii) Polymerisieren der Monomeren B21 und B22 der Pfropfhülle in wässriger

Emulsion in Gegenwart der agglomerierten teilchenförmigen Pfropfgrundlage B1.

B, B12, B1 1 , B1 , C, B21 und B22 haben die für das erfindungsgemäße Pfropfcopoly- mer angegebene Bedeutung.

Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren weist die erhaltene teilchenförmige Pfropfgrundlage B1 im Allgemeinen einen d 50 -Wert von 80 bis 120 nm auf. Weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine thermoplastische Formmasse enthaltend das erfindungsgemäße Pfropfcopolymer B und ein thermoplastisches Copolymer A, sowie gegebenenfalls weiteren Komponenten K.

Gegenstand der Erfindung ist eine thermoplastische Formmasse, enthaltend ein ther- moplastisches Copolymer A und ein Pfropfcopolymer B sowie gegebenenfalls weitere Komponenten K, wobei die Formmasse enthält:

A: 40 bis 80 Gew.-% mindestens eines thermoplastischen Copolymers A erhältlich aus:

A1 : 20 bis 31 Gew.-%, bezogen auf das Copolymer A, Acrylnitril, und

A2: 69 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Copolymer A, Styrol oder a- Methylstyrol oder einer Mischung aus Styrol und a-Methylstyrol,

B: 20 bis 60 Gew.-% des erfindungsgemäßen Pfropfcopolymers B; und

K: 0 bis 5 Gew.-% weitere Komponenten K, wobei die Summe aus A, B und K 100 Gew.-% ergibt. Copolymer A

Das Copolymer A wird vorzugsweise aus den Komponenten Acrylnitril und Styrol und/oder α-Methylstyrol durch Massepolymerisation oder in Gegenwart eines oder mehrerer Lösungsmittel hergestellt. Bevorzugt sind dabei Copolymere A mit Molmassen M w von 50.000 bis 300.000 g/mol, wobei die Molmassen z.B. durch Lichtstreuung in Tetrahydrofuran bestimmt werden können (GPC mit UV-Detektion). Das Copolymer A bildet die Matrix der thermoplastischen Formmasse.

Das Copolymer A kann insbesondere enthalten oder bestehen aus:

(Aa) Polystyrol-Acrylnitril, hergestellt aus, bezogen auf (Aa), 69 bis 80 Gew.- % Styrol und 20 bis 31 Gew.-% Acrylnitril, oder

(Ab) Poly-a-Methylstyrol-Acrylnitril, hergestellt aus, bezogen auf (Ab), 69 bis 80 Gew.-% α-Methylstyrol und 20 bis 31 Gew.-% Acrylnitril, oder (Ac) eine Mischung der Copolymer-Matrix (Aa) und der Copolymer-Matrix (Ab). Das Copolymer A kann auch durch Copolymerisation von Acrylnitril, Styrol und a- Methylstyrol gewonnen werden. Im Prinzip sind jedoch auch Polymer-Matrices verwendbar, die weitere Monomerbausteine enthalten.

Das zahlengemittelte Molekulargewicht (M n ) der Copolymer-Matrix A beträgt vorzugs- weise von 15.000 bis 100.000 g/mol (bestimmt mittels GPC mit UV-Detektion). Die Viskosität (Vz) der copolymeren Matrix A beträgt (gemessen nach DIN 53726 bei 25°C in einer 0,5 gew.-%igen Lösung in DMF) z.B. von 50 bis 120 ml/g. Durch Massepolymerisation bzw. Lösungspolymerisation in z.B. Toluol oder Ethylbenzol kann die Copolymer-Matrix A hergestellt werden nach einem Verfahren, wie es beispielsweise im Kunststoff-Handbuch, Vieweg-Daumiller, Band V, (Polystyrol), Carl-Hanser-Verlag, München 1969, Seiten 122 f., Zeilen 12 ff. beschrieben wird. Wie bereits oben beschrieben ist die bevorzugte Copolymer-Matrix Komponente A ein Polystyrol-Acrylnitril, Poly-a-Methylstyrol-Acrylnitril oder deren Mischungen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Komponente A nach der Herstellung nach dem Fachmann bekannten Verfahren isoliert und vorzugsweise zu einem Granulat verarbeitet.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine thermoplastische Formmasse, die zusätzlich mindestens ein weiteres thermoplastisches Polymer (TP), ausgewählt aus der Gruppe der Polycarbonate, Polyestercarbonate, Polyester und Polyamide enthält.

Die in der Formmasse erfindungsgemäß eingesetzten Copolymere A können auch z.B. mit weiteren thermoplastischen Polymeren (TP) gemischt werden. Dabei kommen insbesondere teilkristalline Polyamide, teilaromatische Copolyamide, Polyester, Po- lyoxyalkylen, Polyarylensulfide, Polyetherketone, Polyvinylchloride und/oder Polycar- bonate in Frage.

Die geeigneten Polycarbonate bzw. Polyestercarbonate können linear oder verzweigt sein. Verzweigte Produkte werden vorzugsweise durch den Einbau von 0,05 bis 2,0 Mol-%, bezogen auf die Summe der eingesetzten Diphenole, an drei - oder mehr als dreifunktionellen Verbindungen, z.B. solchen mit drei oder mehr als drei phenolischen OH-Gruppen, erhalten. Die Polycarbonate bzw. Polyestercarbonate können aromatisch gebundenes Halogen, vorzugsweise Brom und/oder Chlor enthalten. Vorzugsweise sind sie jedoch halogenfrei. Sie haben mittlere Molekulargewichte (M w , Gewichtsmittel; bestimmt z.B. durch Ultrazentrifugation oder Streulichtmessung) von 10000 bis 200000, vorzugsweise von 20000 bis 80000.

Geeignete thermoplastische Polyester sind vorzugsweise Polyalkylenterephthalate, d.h. Reaktionsprodukte aus aromatischen Dicarbonsäuren oder ihren reaktionsfähigen Derivaten (z.B. Dimethylestern oder Anhydriden) und aliphatischen, cycloalipha- tischen oder arylaliphatischen Diolen und Mischungen solcher Reaktionsprodukte. Bevorzugte Polyalkylenterephthalate lassen sich aus Terephthalsäuren (oder ihren reaktionsfähigen Derivaten) und aliphatischen oder cycloaliphatischen Diolen mit 2 bis 10 C-Atomen nach bekannten Methoden herstellen (siehe Kunststoff-Handbuch, Band VI II . S. 695 ff, Carl Hanser Verlag, München 1973). In bevorzugten Polyalky- lenterephthalaten sind 80 bis 100, vorzugsweise 90 bis 100 Mol-% der Dicarbonsäu- rereste, Terephthalsäurereste und 80 bis 100, vorzugsweise 90 bis 100 Mol-% der Diolreste, Ethylenglykol- und/oder Butandiol-1 ,4-Reste. Die Polyalkylenterephthalate können neben Ethylenglykol- bzw. Butandiol-1 ,4-Resten 0 bis 20 Mol-% Reste anderer aliphatischer Diole mit 3 bis 12 C-Atomen oder cycloaliphatischer Diole mit 6 bis 12 C-Atomen enthalten (siehe z.B. DE 2 407 647, DE 2 407 776 sowie DE 2715 932). Die Polyalkylenterephthalate können durch Einbau relativ kleiner Mengen 3- oder 4-wertiger Alkohole oder 3- oder 4-basiger Carbonsäuren, wie sie in DE 1 900 270 und der US 3,692,744 beschrieben sind, verzweigt werden.

Beispiele bevorzugter Verzweigungsmittel sind Trimesinsäure, Trimellithsäure, Tri- methylolethan und -propan und Pentaerythrit. Es ist ratsam, nicht mehr als 1 Mol-% des Verzweigungsmittels, bezogen auf die Säurekomponente, zu verwenden. Bevorzugt sind Polyalkylenterephthalate, die allein aus Terephthalsäure und deren reakti- onsfähigen Derivaten (z.B. deren Dialkylestern) und Ethylenglykol und/oder Butan- diol-1 ,4 hergestellt worden sind und Mischungen dieser Polyalkylenterephthalate. Bevorzugte Polyalkylenterephthalate sind auch Copolyester, die aus mindestens zwei der oben genannten Alkoholkomponenten hergestellt sind: besonders bevorzugte Copolyester sind Poly-(ethylenglykol-butandiol-1 ,4)-terephthalate.

Geeignete Polyamide sind bekannte Homopolyamide, Copolyamide und Mischungen dieser Polyamide. Es können teilkristalline und/oder amorphe Polyamide sein. Als teilkristalline Polyamide sind Polyamid-6, Polyamid-6,6, Mischungen und entsprechende Copolymerisate aus diesen Komponenten geeignet. Weiterhin kommen teilkristalline Polyamide in Betracht, deren Säurekomponente ganz oder teilweise aus Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure und/oder Korksäure und/oder Sebacinsäu- re und/oder Azelainsäure und/oder Adipinsäure und/oder Cyclohexandicarbonsäure, deren Diaminkomponente ganz oder teilweise aus m- und/oder p-Xylylendiamin und/oder Hexamethylendiamin und/oder 2, 2, 4-Trimethylhexamethylendiamin und/oder 2, 2.4-Trimethylhexamethylendiamin und/oder Isophorondiamin besteht und deren Zusammensetzung bekannt ist. Außerdem sind Polyamide zu nennen, die ganz oder teilweise aus Lactamen mit 7-12 C-Atomen im Ring, gegebenenfalls unter Mitverwendung einer oder mehrerer der oben genannten Ausgangskomponenten, hergestellt werden.

Als amorphe Polyamide können bekannte Produkte eingesetzt werden, die erhalten werden durch Polykondensation von Diaminen wie Ethylendiamin, Hexamethylendiamin, Decamethylendiamin, 2,2,4- und/oder2, 4, 4-Trimethylhexamethylendiamin, m- und/oder p-Xylylendiamin, Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan, Bis-(4-aminocyclo- hexyl)-propan, 3,3'-Di-methyl-4,4'-diaminodicyclohexylmethan, 3-Aminomethyl, 3,5,5- trimethylcyclohexylamin, 2,5- und/oder 2,6-Bis-(aminomethyl)-norbornan und/oder 1 ,4-Diaminomethylcyclohexan mit Dicarbonsäuren wie Oxalsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Decandicarbonsäure, Heptadecandicarbonsäure, 2,2,4- und/oder 2,4,4- Trimethyladipinsäure, Isophthalsäure und Terephthalsäure. Auch Copolymere, die durch Polykondensation mehrerer Monomere erhalten werden, sind geeignet, ferner Copolymere, die unter Zusatz von Aminocarbonsäuren wie ε-Aminocapronsäure, ω-Aminoundecansäure oder ω-Aminolaurinsäure oder ihren Lactamen, hergestellt werden. Besonders geeignete amorphe Polyamide sind Polyamide hergestellt aus Isophthalsäure, Hexamethylendiamin und weiteren Diaminen wie 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan, Isophorondiamin, 2,2,4- und/oder 2,4,4- Tri-methylhexamethylendiamin, 2,5- und/oder 2,6-Bis-(aminomethyl)-norbornen; oder aus Isophthalsäure, 4.4'-Diaminodicyclohexylmethan und ε-Caprolactam; oder aus Isophthalsäure, 3,3'-Dimethyl-4,4'-diaminodicyclohexylmethan und Laurinlactam; oder aus Terephthalsäure und dem Isomerengemisch aus 2,2,4- und/oder 2,4,4- Trimethylhexamethylendiamin.

Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten Polymere (TP) eingesetzt werden. Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen können, bezogen auf die Menge Copolymer A plus Pfropfcopolymer B, 0 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 50 Gew.-%, insbesondere bevorzugt 0 bis 20 Gew.-% der oben genannten Polymere (TP) enthalten. Bevorzugt ist eine erfindungsgemäße thermoplastische Formmasse bestehend aus Copolymer A und Pfropfcopolymer B sowie gegebenenfalls weiteren Komponenten K.

Als weitere Komponenten (K) kann die thermoplastische Formmasse eine oder mehrere Komponenten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Dispergiermitteln (DM), Füllstoffen (F) und Zusatzstoffen (D) enthalten.

Als Komponente K können die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen ferner auch 0 bis 5 Gew.-% an faser- oder teilchenförmigen Füllstoffen (F) oder deren Mischungen enthalten, jeweils bezogen auf die Menge der Komponenten A plus B plus K. Beispielsweise können als Füll- oder Verstärkungsstoffe Glasfasern, die mit einer Schlichte und einem Haftvermittler ausgerüstet sein können, Glaskugeln, Mineralfasern, Aluminiumoxidfasern, Glimmer, Quarzmehl oder Wollastonit zugesetzt werden. Außerdem können Metallflocken, Metallpulver, Metallfasern, metallbeschichtete Füllstoffe, z.B. nickelbeschichtete Glasfasern sowie andere Zuschlagstoffe, die elektro- magnetische Wellen abschirmen, den erfindungsgemäßen Formmassen beigemischt werden. Zusätzlich können Kohlenstofffasern, Ruß, insbesondere Leitfähigkeitsruß oder nickelbeschichtete C-Fasern zugesetzt werden. Den erfindungsgemäßen Formmassen können als Hilfs- und Verarbeitungszusatzstoffe verschiedene Additive (D) in Mengen von 0 bis 5 Gew.-% zugesetzt werden. Als Zusatzstoffe (D) kommen alle solche Substanzen in Betracht, die üblicherweise zur Verarbeitung oder Ausrüstung der Polymere zum Einsatz kommen.

Genannt seien beispielsweise Farbstoffe, Pigmente, Färbemittel, Antistatika, Antioxidantien, Stabilisatoren zur Verbesserung der Thermostabilität, Stabilisatoren zur Erhöhung der Lichtstabilität, Stabilisatoren zum Anheben der Hydrolysebeständigkeit und der Chemikalienbeständigkeit, Mittel gegen die Wärmezersetzung und insbesondere Schmier-/Gleitmittel, die für die Herstellung von Formkörpern bzw. Formteilen zweckmäßig sind. Das Eindosieren dieser weiteren Zusatzstoffe kann in jedem Stadium des Herstellungsprozesses erfolgen, vorzugsweise jedoch zu einem frühen Zeitpunkt, um frühzeitig die Stabilisierungseffekte (oder anderen speziellen Effekte) des Zusatzstoffes auszunutzen. Hinsichtlich weiterer üblicher Hilfs- und Zusatzstoffe wird z.B. auf "Plas- tics Additives Handbook", Ed. Gächter and Müller, 4th edition, Hanser Publ., Munich, 1996, verwiesen.

Geeignete Pigmente sind beispielsweise Titandioxid, Phthalocyanine, Ultramarinblau, Eisenoxide oder Ruß, sowie die gesamte Klasse der organischen Pigmente.

Geeignete Färbemittel sind z.B. alle Farbstoffe, die zur transparenten, halbtransparenten oder nichttransparenten Einfärbung von Polymeren verwendet werden können, insbesondere solche, die zur Einfärbung von Styrolcopolymeren geeignet sind.

Als geeignete Flammschutzmittel können z.B. die dem Fachmann bekannten halogenhaltigen oder phosphorhaltigen Verbindungen, Magnesiumhydroxid, sowie andere gebräuchliche Verbindungen, oder deren Mischungen verwendet werden. Geeignete Antioxidantien sind z.B. sterisch gehinderte einkernige oder mehrkernige phenolische Antioxidantien, die auf verschiedene Weise substituiert und auch über Substituenten verbrückt sein können. Hierzu zählen neben monomeren auch oligomere Verbindungen, die aus mehreren phenolischen Grundkörpern aufgebaut sein können. Ferner kommen Hydrochinone und Hydrochinon-analoge, substituierte Verbindungen in Betracht, ebenso Antioxidantien auf Basis von Tocopherolen und deren Derivaten. Auch Mischungen verschiedener Antioxidantien können verwendet werden. Prinzipiell können alle handelsüblichen oder für Styrolcopolymere geeigneten Verbindungen eingesetzt werden, z.B. Antioxidantien aus der Irganox-Reihe. Zusammen mit den zuvor beispielhaft genannten phenolischen Antioxidantien können sogenannte Co- Stabilisatoren mitverwendet werden, insbesondere Phosphor- oder Schwefelhaltige Co-Stabilisatoren. Solche P- oder S-haltigen Co-Stabilisatoren sind dem Fachmann bekannt. Geeignete Stabilisatoren gegen Lichteinwirkung sind z.B. verschiedene substituierte Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und Benzophenone. Als Mattierungsmittel kommen sowohl anorganische Stoffe wie Talkum, Glaskugeln oder Metallcarbonate (wie z.B. MgCC>3, CaCC>3) in Betracht, als auch Polymerpartikel - insbesondere sphärische Partikel mit Durchmessern d 50 über 1 mm - auf Basis von z.B. Methyl- methacrylat, Styrolverbindungen, Acrylnitril oder deren Mischungen. Ferner kann man auch Polymere verwenden, die saure und/oder basische Monomere einpolymerisiert enthalten.

Geeignete Anti-Tropf mittel sind beispielsweise Polytetrafluorethylen (Teflon)-Polymere und ultrahochmolekulares Polystyrol (Molmasse M w über 2000000).

Als Beispiele für faserförmige bzw. pulverförmige Füllstoffe seien Kohlenstoff- oder Glasfasern in Form von Glasgeweben, Glasmatten oder Glasseidenrovings, Schnittglas, Glaskugeln sowie Wollastonit genannt, besonders bevorzugt Glasfasern. Bei der Verwendung von Glasfasern können diese zur besseren Verträglichkeit mit den Blendkomponenten mit einer Schlichte und einem Haftvermittler ausgerüstet sein.

Die Einarbeitung der Glasfasern kann sowohl in Form von Kurzglasfasern als auch in Form von Endlossträngen (Rovings) erfolgen.

Als teilchenförmige Füllstoffe eignen sich z.B. Ruß, amorphe Kieselsäure, Magnesiumcarbonat, gepulverter Quarz, Glimmer, Mica, Bentonite, Talkum, Feldspat oder insbesondere Calciumsilikate wie Wollastonit und Kaolin.

Geeignete Antistatika sind beispielsweise Aminderivate wie N,N-Bis(hydroxy- alkyl)alkylamine oder -alkylenamine, Polyethylenglycolester, Copolymere aus Ethylenoxidglycol und Propylenoxidglycol (insbesondere Zweiblock- oder Dreiblock- copolymere aus Ethylenoxid- und Propylenoxid-Blöcken) und Glycerinmono- und -distearate, sowie deren Mischungen.

Geeignete Stabilisatoren sind beispielsweise gehinderte Phenole, aber auch Vitamin E bzw. analog dazu aufgebaute Verbindungen, wie auch butylierte Kondensationspro- dukte von p-Kresol und Dicyclopentadien. Auch HALS-Stabilisatoren (Hindered Amine Light Stabilizers), Benzophenone, Resorcine, Salicylate, Benzotriazole sind geeignet. Andere geeignete Verbindungen sind zum Beispiel Thiocarbonsaureester. Einsetzbar sind auch C 6 -C 2 o-Alkylester der Thiopropionsäure, besonders die Stearylester und Lau- rylester. Man kann auch Thiodipropionsäuredilaurylester (Dilaurylthiodipropionat), Thio- dipropionsäuredisterarylester (Distearylthiodipropionat) oder deren Mischungen verwenden. Weitere Additive sind beispielsweise HALS-Absorber, wie Bis(2, 2,6,6- tetramethyl-4-piperidyl)sebazat oder UV-Absorber wie 2H-Benzotriazol-2-yl-(4- methylphenol). Derartige Additive werden üblicherweise in Mengen von 0,01 bis zu 2 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgemisch) verwendet.

Geeignete Gleit- und Entformungsmittel sind Stearinsäuren, Stearylalkohol, Stearinsäureester, Amidwachse (Bisstearylamid),Polyolefinwachse bzw. allgemein höhere Fettsäuren, deren Derivate und entsprechende Fettsäuregemische mit 12 bis 30 Koh- lenstoffatomen. Auch Ethylen-bis-stearamid (z. B. Irgawax, Hersteller Ciba, Schweiz) ist besonders geeignet. Die Mengen dieser Zusätze liegen im Bereich von 0,05 bis 5 Gew.-%.

Auch Silikonöle, oligomeres Isobutylen oder ähnliche Stoffe kommen als Zusatzstoffe in Betracht. Die üblichen Mengen, falls verwendet, betragen von 0,001 bis 3 Gew.-% bezogen auf die Menge der Komponenten A plus B plus K. Auch Pigmente, Farbstoffe, Farbaufheller, wie Ultramarinblau, Phthalocyanine, Titandioxid, Cadmiumsulfide, Derivate der Perylentetracarbonsäure sind verwendbar. Verarbeitungshilfsmittel und Stabilisatoren wie UV-Stabilisatoren, Wärmestabilisatoren (z.B. butylierte Reaktionsprodukte von p-Cresol und Dicyclopentadien; Wingstay L; Hersteller: Omnova; oder aber Thio- dipropionsäuredilaurylester, Irganox PS 800, Hersteller: BASF), Schmiermittel und An- tistatika (z.B. Ethylenoxid-Propylenoxid-Copolymere wie Pluronic (Hersteller: BASF) werden, falls eingesetzt, üblicherweise in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-% verwendet, bezogen auf die Menge der Komponenten A plus B plus K.

Die einzelnen Zusatzstoffe werden in der Regel in den jeweils üblichen Mengen verwendet.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen aus den Komponenten A und B (und gegebenenfalls weiteren Polymeren (TP) und Komponenten K) kann nach allen bekannten Methoden erfolgen. Vorzugsweise erfolgt jedoch das Abmischen der Komponenten durch Schmelzevermischung, beispielsweise gemeinsames Extrudieren, Kneten oder Verwalzen der Komponenten. Dies wird bei Temperaturen im Bereich von 160 bis 400°C, bevorzugt von 180 bis 280°C durchgeführt. In einer bevorzugten Aus- führungsform wird die Komponente (B) zuvor aus der bei den jeweiligen Herstellungsschritten erhaltenen wässrigen Dispersion teilweise oder vollständig isoliert. Beispielsweise können die Pfropfcopolymere B als feuchte oder trockene Krümel/Pulver (beispielsweise mit einer Restfeuchte von 1 bis 40 %, insbesondere 20 bis 40 %) mit den Matrix-Polymeren vermischt werden, wobei dann während des Vermischens die vollständige Trocknung der Pfropfcopolymere erfolgt. Die Trocknung der Partikel kann auch gemäß DE-A 19907136 erfolgen.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der beschriebenen Form- massen zur Herstellung von Formteilen wie Platten oder Halbzeugen, Folien, Fasern oder auch von Schäumen sowie die entsprechenden Formteile wie Platten, Halbzeuge, Folien, Fasern oder Schäume.

Die Verarbeitung kann mittels der bekannten Verfahren der Thermoplastverarbeitung durchgeführt werden, insbesondere kann die Herstellung durch Thermoformen, Extrudieren, Spritzgießen, Kalandrieren, Hohlkörperblasen, Pressen, Presssintern, Tiefziehen oder Sintern, vorzugsweise durch Spritzgießen erfolgen.

Die erfindungsgemäßen Formmassen weisen hervorragende mechanische Eigen- schatten wie Zähigkeit und Steifigkeit auf.

Des Weiteren wurde für die erfindungsgemäßen Formmassen ein verbesserter Oberflächenglanz gefunden. Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele und die Patentansprüche näher erläutert:

Zunächst werden die zur Charakterisierung der Polymere eingesetzten Untersuchungsmethoden kurz zusammengefasst: a) Charpy-Kerbschlagzähigkeit [kJ/m 2 ]:

Die Kerbschlagzähigkeit wird ermittelt an Probekörpern (80 x 10 x 4 mm, hergestellt durch Spritzguss bei einer Massetemperatur von 240°C und einer Werkzeugtemperatur von 70°C), bei 23°C nach ISO 179-1A. b) Fließfähigkeit (MVR [ml/10 min]): Die Fließfähigkeit wird ermittelt an einer Polymerschmelze bei 220°C und 10 kg Belastung nach ISO 1 133. c) Teilchengröße [nm]:

Zur Messung der gewichtsmittleren Teilchengröße d w der Kautschukdispersionen der Pfropfgrundlage B1 und der agglomerierten Pfropfgrundlage B1 wurde eine Scheibenzentrifuge DC 24000 von CPS Instruments Inc. verwendet. Die Messung erfolgte in 17,1 ml einer wässrigen Zuckerlösung mit einem Saccharose-Dichtegradienten von 8 bis 20 Gew.-%, um ein stabiles Flotationsverhalten der Partikel zu erreichen. Ein Po- lybutadienlatex mit einer engen Verteilung und einer mittleren Teilchengröße von 405 nm wurde für die Kalibrierung verwendet. Die Messungen wurden bei einer Drehzahl der Scheibe von 24000 UpM durch Einspritzen von 0,1 ml einer verdünnten Kautschukdispersion (wässrige 24 Gew.-% Saccharose-Lösung, enthaltend ca. 0,2 - 2 Gew.-% Kautschukteilchen) in die Scheibenzentrifuge, enthaltend die wässrige Zuckerlösung mit einem Saccharose Dichtegradienten von 8 bis 20 Gew.-%, durchgeführt.

Zur Messung der gewichtsmittleren Teilchengröße d w des agglomerierend wirkenden Copolymers (C) mit der Scheibenzentrifuge DC 24000 von CPS Instruments Inc. wur- den 17,1 ml einer wässrigen Zuckerlösung mit einem Saccharose-Dichtegradienten von 3,5 bis 15,5 Gew.-% verwendet, um ein stabiles Sedimentationsverhalten der Teilchen zu erreichen. Ein Polyurethan-Latex (Teilchendichte 1 ,098 g / ml) mit einer engen Verteilung und einer mittleren Teilchengröße von 155 nm wurde für die Kalibrierung verwendet. Die Messungen wurden bei einer Drehzahl der Scheibe von 24000 UpM durchgeführt durch Einspritzen von 0,1 ml einer verdünnten Dispersion des Copolymers C (hergestellt durch Verdünnen mit Wasser bis zu einem Gehalt von 1 - 2 Gew.%) in die Scheibenzentrifuge, enthaltend die wässrige Zuckerlösung mit einem Saccharose Dichtegradienten von 3,5 bis 15,5 Gew.%, durchgeführt. Die Berechnung gewichtsmittleren Teilchengröße d w und der gewichtsmittleren Teilchendurchmesser d 50 sowie d-io und d 90 erfolgte mittels der Formel:

d w = Summe ( n, * d, 4 ) / Summe( n, * d, 3 )

n,: Anzahl der Partikel mit dem Durchmesser d,) Die Feststoffgehalte wurden nach Trocknung der Proben bei 180 °C für 25 min in einem Trockenschrank gemessen.

d) Quellungsindex Ql und Gelgehalt [%]: Die Werte für den Gelgehalt wurden mit dem Drahtkäfigverfahren in Toluol (siehe Hou- ben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Makromolekulare Stoffe, Teil 1 , Seite 307 (1961 ) Thieme Verlag Stuttgart) ermittelt.

Aus der wässrigen Dispersion der Pfropfgrundlage wurde durch Verdampfen des Wassers ein Film hergestellt. 0,2 g dieses Films wurden mit 50 g Toluol versetzt. Nach 24 Stunden wurde das Toluol von der aufgequollenen Probe abgetrennt und die Probe ausgewogen. Nach 16 Stunden Trocknen der Probe im Vakuum bei 1 10 °C wurde er- neut ausgewogen.

Der Quellungsindex wird bestimmt durch:

Quellungsindex Ql = Gequollenes Gel mit Toluol vor dem Trocknen

Gel nach dem Trocknen

Der Gelgehalt wird bestimmt durch:

_ , , , Masse der im Vakuum getrockneten Probe

Gelgehalt = - x 100 %

Einwaage der Probe vor der Quellung e) Glanzverhalten

Zur Bestimmung des Glanzverhaltens werden mittels einer Spritzgussmaschine bei einer Massetemperatur von 240°C und einer Werkzeugtemperatur von 70°C rechtecki- ge Plättchen mit den Abmessungen 60 mm x 40 mm x 2 mm aus der Polymerschmelze hergestellt. Der Oberflächenglanz wird durch Reflektionsmessung nach DIN 67530 bei einem Winkel von 20° gemessen. f) Yellowness Index Yl

Die Bestimmung des Yl-Wertes erfolgte an Plättchen mit den Abmessungen 60 x 40 x 2 mm, hergestellt durch Spritzguss bei einer Massetemperatur von 240°C und einer Werkzeugtemperatur von 70°C nach ASTM-Methode E313-96 (Lichtart / Beobachter- Kombination C / 2 °).

Beispiele Pfropfgrundlage B1

Die Herstellung der Pfropfgrundlage B1 erfolgt durch Emulsionspolymerisation nach dem Zulaufverfahren. Als Comonomer werden 7 Gew.-% Styrol verwendet.

Die Emulsionspolymerisation wird in einem 150 L- Reaktor bei einer Temperatur von 67 °C durchgeführt. 43120 g der Monomermischung (Butadien und Styrol) werden bei 67 °C in Anwesenheit von 431 ,2 g tert.-Dodecylmercaptan (TDM), 31 1 g Kaliumstearat, 82 g Kaliumpersulfat, 147 g Natriumhydrogencarbonat und 58400 g Wasser polymeri- siert, wobei ein Latex der Pfropfgrundlage mit einem Feststoffgehalt von 41.5 Gew.-% erhalten wird.

Die Monomere werden in der im Folgenden aufgeführten Reihenfolge in den Reaktor gegeben:

Zunächst erfolgt die Zugabe von Styrol in einer Menge von 7 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Monomermenge, innerhalb von 20 Minuten. Im Anschluss an die Styrolzuga- be erfolgt die Zugabe eines ersten Teils des Butadiens in einer Menge von 7 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Monomermenge, innerhalb von 25 Minuten. Der restliche Teil des Butadiens, der 86 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Monomermenge, entspricht, wird anschließend innerhalb von 8,5 Stunden zugegeben. TDM wird zu Beginn der Reaktion auf einmal zugegeben. Der Umsatz beträgt > 95 %.

Weitere Daten der Pfropfgrundlage B1 :

Agglomerierend wirkendes Copolymer C-1 (erfindungsgemäß)

Die Herstellung des Copolymers C-1 erfolgt mittels Emulsionspolymerisation. In 1 177,2 g entmineralisiertem Wasser werden zuerst 6,29 g Mersolat H95 (Lanxess Deutschland GmbH, Emulgator, Ci 2 -Ci 8 -S0 3 " K + ) gelöst und in einer Stickstoffatmosphäre auf 60°C unter Rühren erhitzt. Unter fortgesetztem Rühren werden 4,87 g Kaliumpersulfat, gelöst in 209,2 g entmineralisiertem Wasser, zu dieser Lösung gege- ben. Nach 15 Minuten werden 21 1 ,2 g Ethylacrylat innerhalb von 18 Minuten zugeführt, während sich gleichzeitig die Temperatur von 60 auf 80°C erhöht. Dann erfolgt die Zufuhr der folgenden 3 Zuläufe in 405 Minuten: a) 1691 ,3 g Ethylacrylat

b) 3,98 g Kaliumpersulfat, in 170,9 g entmineralisiertem Wasser gelöst,

c) Lösung von 32,95 g Mersolat H95 (Lanxess Deutschland GmbH) und 90,6 g

Methacrylamid in 1248,8 g entmineralisiertem Wasser.

Nach Beendigung der Zuläufe a-c) wird die Polymerisation für 60 Minuten bei 80°C unter Rühren fortgesetzt. Danach erfolgt Abkühlen auf Raumtemperatur und Zugabe von 150,9 g entmineralisiertem Wasser. Der Feststoffgehalt des Latex des agglomerierend wirkenden Copolymers C1 beträgt 40,8 Gew.-%.

Weitere Daten des Copolymers C-1 :

Agglomerierend wirkendes Copolymer C-2 (Vergleichsbeispiel):

Die Herstellung des Copolymers C-2 erfolgt mittels Emulsionspolymerisation.

In 1 177,5 g entmineralisiertem Wasser werden zuerst 5,98 g Mersolat H95 (Lanxess Deutschland GmbH, Emulgator, Ci 2 -Ci 8 -S0 3 " K + ) gelöst und in einer Stickstoffatmosphäre auf 60°C unter Rühren erhitzt. Unter fortgesetztem Rühren werden 4,87 g Kaliumpersulfat, gelöst in 209,2 g entmineralisiertem Wasser, zu dieser Lösung gege- ben.

Nach 15 Minuten werden 21 1 ,2 g Ethylacrylat innerhalb von 18 Minuten zugeführt, während sich gleichzeitig die Temperatur von 60 auf 80°C erhöht. Dann erfolgt die Zufuhr der folgenden 3 Zuläufe in 405 Minuten: a) 1691 ,3 g Ethylacrylat

b) 3,98 g Kaliumpersulfat, in 170,9 g entmineralisiertem Wasser gelöst

c) Lösung von 31 ,27 g Mersolat H95 (Lanxess Deutschland GmbH) und 90,6 g

Methacrylamid in 1250,4 g entmineralisiertem Wasser.

Nach Beendigung der Zuläufe a-c) wird die Polymerisation für 60 Minuten bei 80°C unter Rühren fortgesetzt. Danach erfolgt Abkühlen auf Raumtemperatur und Zugabe von 150,9 g entsalztem Wasser. Der Feststoffgehalt des Latex des agglomerierend wirkenden Copolymers C-2 beträgt 40,8 Gew.-%.

Weitere Daten des Copolymers C-2 (Vergleichsbeispiel):

Agglomerierend wirkendes Copolymer C-3 (Vergleichsbeispiel):

Die Herstellung des Copolymers C-3 erfolgt mittels Emulsionspolymerisation. In 1 155,1 g entmineralisiertem Wasser werden zuerst 2,52 g Mersolat H95 (Lanxess Deutschland GmbH, Emulgator, Ci 2 -Ci 8 -S0 3 " K + ) gelöst und in einer Stickstoffatmosphäre auf 60°C unter Rühren erhitzt. Unter fortgesetztem Rühren werden 4,87 g Kaliumpersulfat, gelöst in 209,2 g entmineralisiertem Wasser, zu dieser Lösung gegeben. Nach 15 Minuten werden 21 1 ,2 g Ethylacrylat innerhalb von 18 Minuten zugeführt, während sich gleichzeitig die Temperatur von 60 auf 80°C erhöht. Dann erfolgt die Zufuhr der folgenden 3 Zuläufe in 405 Minuten: a) 1691 ,3 g Ethylacrylat

b) 3,98 g Kaliumpersulfat, in 170,9 g entmineralisiertem Wasser gelöst,

c) Lösung von 36,69 g Mersolat H95 (Lanxess Deutschland GmbH) und 90,6 g

Methacrylamid in 1250,4 g entmineralisiertem Wasser.

Nach Beendigung der Zuläufe a-c) wird die Polymerisation für 60 Minuten bei 80°C unter Rühren fortgesetzt. Danach erfolgt Abkühlen auf Raumtemperatur und Zugabe von 150,9 g entsalztem Wasser. Der Feststoffgehalt des Latex des agglomerierend wirkenden Copolymers C-3 beträgt 40,5 Gew.-%.

Weitere Daten des Copolymers C-3 (Vergleichsbeispiel):

Agglomerierte Pfropfgrundlage B1 Allgemeine Vorgehensweise:

Zuerst werden 59 Gew.-Teile des Latex der Pfropfgrundlage B1 , bezogen auf den Feststoffgehalt des Latex, bei einer Temperatur von 68°C vorgelegt und gerührt. 1 ,357 Gew.-Teile des Latex des agglomerierend wirkenden Copolymers C (bezogen auf Feststoffe des Latex), werden mit 10,24 Gew.-Teilen entmineralisiertem Wasser verdünnt. Dann wird dieser verdünnte Latex zur Agglomeration der Pfropfgrundlage B1 innerhalb von 25 Minuten unter Rühren zugegeben. Nach 5 Minuten werden 0,56 Gew.-Teile Kaliumstearat, gelöst in 40,98 Gew.-Teilen entmineralisiertem Wasser von 68°C, dem agglomerierten Latex der Pfropfgrundlage B1 unter fortgesetztem Rühren zugesetzt.

Die Teilchengrößenverteilung der agglomerierten Pfropfgrundlage B1 wird gemessen. Nur ein Bruchteil der Teilchen in dem Latex der Pfropfgrundlage B1 wird zu größeren Partikeln agglomeriert. Die Agglomerationsausbeute ist der Anteil der agglomerierten Teilchen in Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge der Teilchen. Die Agglomerationsausbeute wird bestimmt aus der kumulativen Verteilungskurve der Teilchengrößenmessung. Die gewichtsmittlere Teilchengröße d 50 und die Polydispersität U der Teilchengrößenverteilung des Anteils der agglomerierten Teilchen (= Fraktion y) in dem erhaltenen agglomerierten Latex der Pfropfgrundlage B wird bestimmt. Agglomerierte Pfropfgrundlage B1 -1 B1 -2 B1 -3

Beispiel (erfindungsgemäß) X

Vergleichsbeispiel X X

Pfropfgrundlage B1 B1 B1 B1

Copolymer C C-1 C-2 C-3

Agglomerationsausbeute [Gew.-%] 78,1 78,4 62,5 d 50 -Wert (nm) Fraktion y 384 306 449

U Fraktion y 0,25 0,34 0,17

Pfropfcopolymer B

Allgemeine Vorgehensweise:

Nach Beendigung des Agglomerationsschrittes werden 0,074 Gew.-Teile Kaliumpersulfat, gelöst in 3,13 Gew.-Teilen entmineralisiertem Wasser, dem agglomerierten Latex der Pfropfgrundlage B1 bei 68°C unter fortgesetztem Rühren zugesetzt. Ein Monomer- gemisch von 32,8 Gew.-Teilen Styrol und 8,2 Gew.-Teilen Acrylnitril wird innerhalb von 2 Stunden und 44 Minuten zugegeben, während das Rühren fortgesetzt wird. Innerhalb dieses Zeitraums der Zuführung des Styrol/Acrylnitril-Gemisches wird die Temperatur auf 80°C erhöht. Nach Beendigung der Zuführung des Styrol/Acrylnitril-Gemisches werden 0,074 Gew.-Teile Kaliumpersulfat, gelöst in 3,13 Gew.-Teilen entmineralisiertem Wasser, unter fortgesetztem Rühren zugesetzt. Die Polymerisation wird 80 Minuten bei 80°C fortgesetzt und der erhaltene Latex des Pfropfcopolymers B wird auf Umgebungstemperatur abgekühlt. Zu dem erhaltenen Pfropflatex werden 0,37 Gew.-Teile einer Dispersion eines Stabilisators (bezogen auf Feststoffe der Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 60 Gew.%) zugegeben und anschließend mit 313 Gew.-Teilen einer Magnesiumsulfatlösung mit einem Feststoffgehalt von 1 ,0 Gew.-% bei einer Temperatur von 80 bis 95°C ausgefällt. Nach dem Filtrieren des Pfropfcopolymers, wird der Niederschlag zweimal mit 550 Gew.-Teilen entmineralisiertem Wasser gewaschen und bei 70°C im Trockenschrank bis zu einer Restfeuchte von weniger als 1 Gew.-% getrocknet.

In der folgenden Tabelle werden die Pfropfgrundlage B1 und das agglomerierend wirkende Copolymer C genannt, die zur Herstellung des Pfropfcopolymers B verwendet werden: Pfropfcopolymer B B-1 B-2 B-3

Beispiel (erfindungsgemäß) X

Vergleichsbeispiel X X

Pfropfgrundlage B1 B1 B1

agglomerierend wirkendes Copolymer C C-1 C-2 C-3

Thermoplastisches Copolymer A

SAN Polymer: Statistisches Copolymer aus Styrol und Acrylnitril mit einem Verhältnis von Styrol zu Acrylnitril von 75:25 mit einer Viskositätszahl von 64 ml/g (Konzentration 5 g/l in Dimethylformamid bei 20°C gemessen) und einer Schmelzflussrate MVR von 64 [ml/10 min], gemessen bei 220°C und 10 kg Belastung nach ISO 1 133, hergestellt durch radikalische Lösungspolymerisation.

Zusatzstoffe D

Silikonöl: Polydimethylsiloxan mit einer kinematischen Viskosität von 30.000 mm 2 /s

Thermoplastische Formmassen aus SAN-Polymer und Pfropfcopolymer B-1 , B-2 oder B-3

Das SAN-Polymer und ein vorgenanntes Pfropfcopolymer B-1 , B-2 oder B-3 werden in einem Doppelschneckenextruder mit einem Wellendurchmesser von 25 mm gemischt. In der Extrusionszone wurde die Temperatur auf 200 bis 250°C eingestellt und die Verarbeitung erfolgte bei 700 UpM des Doppelschneckenextruders. Die Batch-Größe für alle Beispiele war 4 kg. Mit den erhaltenen ABS-Formmassen wurden Tests zur Bestimmung der Fließfähigkeit (MVR), der Charpy-Kerbschlagzähigkeit, des Yellowness Index (Yl), und des Oberflächenglanzes durchgeführt. Dabei wurden die oben aufgeführten Testmethoden angewandt. In der folgenden Tabelle sind die Testergebnisse zusammengefasst. Die Zusammensetzungen sind in Gewichtsteilen angegeben.

Die Daten zeigen, dass die erfindungsgemäße ABS-Formmasse gemäß Beispiel 1 eine sehr gute Kerbschlagzähigkeit und darüber hinaus noch einen deutlich verbesserten Oberflächenglanz aufweist.