Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
THERMOPLASTIC MOULDING MATERIALS CONTAINING ADDITIVE MIXTURES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/024805
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to compositions containing matrix polymers, graft polymers and special additive mixtures, to the use thereof for producing moulded bodies and to the resulting moulded bodies. The invention also relates to the additive combinations.

Inventors:
EICHENAUER HERBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/010428
Publication Date:
March 28, 2002
Filing Date:
September 10, 2001
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BAYER AG (DE)
EICHENAUER HERBERT (DE)
International Classes:
C08L101/00; C08K5/01; C08K5/098; C08K5/13; C08K5/134; C08K5/20; C08L25/04; C08L25/12; C08L51/04; C08L91/00; C08L55/02; (IPC1-7): C08L25/12
Foreign References:
EP0869147A11998-10-07
Attorney, Agent or Firm:
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT (Leverkusen, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Zusammensetzung enthaltend A) 5 bis 95 Gew.% eines oder mehrerer thermoplastischer Homo, Co oder Terpolymerisate von Styrol, aMethylstyrol, kernsubstituiertem Styrol, Methylmethacrylat, Acrylnitril, Methacrylnitril, Maleinsäure anhydrid, Nsubstituiertem Maleinimid oder Mischungen daraus B) 5 bis 95 Gew.% eines oder mehrerer Pfropfpolymerisate von B. 1) 5 bis 90 Gew.Teilen Styrol, ocMethylstyrol, kernsubstituier tem Styrol, Methylmethacrylat, Acrylnitril, Methacrylnitril, Maleinsäureanhydrid, Nsubstituiertem Maleinimid oder Mi schungen daraus auf B. 2) 95 bis 10 Gew.Teile mindestens eines Kautschuks mit einer Glastemperatur < 10°C und C) 0,05 bis 10 Gew.Teile (pro 100 Gew.Teile A + B) einer Kombina tion von mindestens 3 Komponenten ausgewählt aus Verbindungen I), II), III) und IV), wobei I) eine Verbindung mit mindestens einer Struktureinheit M = Metall und n = Wertigkeit des Metalls M darstellt, II) eine Verbindung mit mindestens einer Struktureinheit und mindestens einer Struktureinheit darstellt, wobei RI und R2 unabhängig voneinander H, ClC20Koh lenwasserstoffReste sind, III) eine Verbindung mit mindestens einer Struktureinheit darstellt und IV) eine Verbindung mit Struktureinheiten, die verschieden von in den Verbindungen (I) bis (III) enthaltenen angegebenen Struktureinheiten bzw. Kombination von Struktureinheiten sind.
2. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, wobei jede der Verbindungen (I) bis (IV) mindestens einen endständigen C6C32KohlenwasserstoffRest enthält.
3. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei Verbindung (I) ausge wählt ist aus Magnesiumstearat, Calciumstearat, Zinkstearat, Magnesium montanat, Calciummontanat, Zinkmontanat, Magnesiumbehenat, Calcium behenat, Zinkbehenat, Magnesiumoleat, Calciumoleat, Zinkoleat.
4. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei Verbindung (II) ausge wählt ist Estern der 3,5Ditert.butyl4hydroxyphenylessigsäure, der ß (3, 5Ditert. butyl4hydroxyphenyl)propionsäure, der ß (5tert.Butyl4hydroxy3 methylphenyl)propionsäure oder der ß (3, 5Dicyclohexyl4hydroxyphenyl) propionsäure mit einoder mehrwertigen Alkoholen.
5. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, oder 2, wobei Verbindung (III) aus gewählt ist aus Ethylendiaminbisstearylamid, Erucasäureamid, Ölsäureamid, Stearinsäureamid, Behensäureamid, Montansäureamid.
6. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei Verbindung (IV) ausge wählt ist aus Paraffinölen, Kohlenwasserstoffwachsen, Polystyrol hergestellt unter Verwendung von CgClgAlkylmercaptanen als Molekulargewichts regler mit mittleren Molekulargewichten (Mw) zwischen 2 000 und 15 000, Styrol/AcrylnitrilCopolymerisat hergestellt unter Verwendung von C8Clg Alkylmercaptanen als Molekulargewichtsregler mit mittleren Molekularge wichten (Mw) zwischen 2 000 und 15 000, aMethylstyrol/AcrylnitrilCopo lymerisat hergestellt unter Verwendung von CgClgAlkylmercaptanen als Molekulargewichtsregler mit mittleren Molekulargewichten (Mw) zwischen 2 000 und 15 000, Polymethylmethacrylat hergestellt unter Verwendung von C8Cl8Alkylmercaptanen als Molekulargewichtsregler mit mittleren Mole kulargewichten (#W) zwischen 2000 und 15 000, C6C32Alkanole, C6C32 Alkenole.
7. Zusammensetzung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü che, wobei die Verbindungen (I) bis (IV) jeweils ausgewählt sind aus : Verbindung (I) : Magnesiumstearat und Calciumstearat, Verbindung (II) : Octadecyl3 (3, 5ditert. butyl4hydroxyphenyl) propionat Verbindung (III) : Ethylendiaminbisstearylamid und Erucasäureamid, Verbindung (IV) : Paraffinöle, niedermolekulare Styrol/Acrylnitril Copolymerisate und aMethylstyrol/Acrylnitril Copolymerisate.
8. Zusammensetzung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü che, wobei die Mengenverhältnisse von mindestens 3 Komponenten ausge wählt aus (I), (II), (III) und (IV) folgende Beziehung hat (I) < (IV) < (II) < (III) oder (I) < (IV) < (III) < (II).
9. Zusammensetzung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü che enthaltend 0, 5 bis 5 Gew.Teile C) pro 100 Gew.Teilen A+B.
10. Zusammensetzung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü che, wobei Komponente B. 2 ausgewählt ist aus Dienoder Alkylacrylatkau tschuken oder EPDMKautschuken.
11. Zusammensetzung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü che, enthaltend Verarbeitungshilfsmittel, Stabilisatoren, Pigmente, Antistatika und/oder Füllstoffe.
12. Verwendung der Zusammensetzung nach einem oder mehreren der vorherge henden Ansprüche zur Herstellung von Formkörpern.
13. Formkörper, erhältlich aus Zusammensetzung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.
14. Additivkombination enthaltend mindestens 3 Komponenten ausge wählt aus Verbindungen I), II), III) und IV), wobei I) eine Verbindung mit mindestens einer Struktureinheit M = Metall und n = Wertigkeit des Metalls M darstellt, II) eine Verbindung mit mindestens einer Struktureinheit und mindestens einer Struktureinheit darstellt, wobei Rl und R2 unabhängig voneinander H, ClC20Koh lenwasserstoffReste sind, III) eine Verbindung mit mindestens einer Struktureinheit darstellt und IV) eine Verbindung mit Struktureinheiten, die verschieden von in den Verbindungen (I) bis (III) enthaltenen angegebenen Struktureinheiten bzw. Kombination von Struktureinheiten sind.
Description:
Additivmischunsen enthaltende thermoplastische Formmassen Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Zusammensetzungen enthaltend Matrix-Polymer, Pfropfpolymer und speziellen Additionsmischungen deren Verwen- dung zur Herstellung von Formkörpern sowie die daraus erhältlichen Formkörper.

Gegenstand der Erfindung ist ferner die Additivkombination.

ABS-Formmassen werden schon seit vielen Jahren in großen Mengen als thermo- plastische Harze für die Herstellung von Formteilen aller Art eingesetzt. Dabei reicht das Eigenschaftsspektrum dieser Harze von relativ spröde bis hochzäh.

Ein spezielles Einsatzgebiet für ABS-Formmassen ist die Herstellung von Formteilen durch Spritzgießen (z. B. Gehäuse, Spielzeug, Kfz.-Teile), wobei es insbesondere auf eine sehr gute Fließfähigkeit des Polymermaterials ankommt. Außerdem müssen die so hergestellten Formteile in der Regel eine gute Kerbschlagzähigkeit sowie eine gute Beständigkeit bei thermischer Belastung aufweisen.

Es besteht die Aufgabe, bei gegebenem Kautschukgehalt, gegebener Kautschukteil- chengröße und gegebenem Matrixharzmolekulargewicht möglichst hohe Zähigkeits- werte unter Beibehaltung der guten thermoplastischen Fließfähigkeit zu erzielen. Da- bei sollten die hohen Zähigkeitswerte möglichst unabhängig vom Typ des eingesetz- ten Matrixharzes, insbesondere aber bei Verwendung der für ABS typischen Sty- rol/Acrylnitril-Copolymerisate und a-Methylstyrol/Acrylnitril-Copolymerisate, er- halten werden.

Eine Möglichkeit, die Zähigkeit von ABS-Polymerisaten bei gegebenem Kautschuk- gehalt, gegebener Kautschukteilchengröße und gegebenem Matrixmolekulargewicht zu erhöhen, ist der Zusatz spezieller Silikonölverbindungen (vgl. EP-A 6521) ; aller- dings können hierbei Nachteile wie schlechte Lackierbarkeit, ungenügende Bedruck- barkeit oder verschlechterte Streckspannungswerte (Gefahr von Weißbruch) auftre-

ten. Auch wurde der Zusatz geringer Mengen EPDM-Kautschuk (vgl. EP-A 412 370) oder AES-Polymerisat (vgl. EP-A 412 371) beschrieben. Beide Methoden benötigen jedoch relativ teure Additivkomponenten in beträchtlichen Einsatzmengen.

Die Verwendung hoher Einsatzmengen einzelner niedermolekularer Additivkom- ponenten kann in speziellen Fällen eine Verbesserung der Verarbeitbarkeit bewirken, hiermit geht jedoch üblicherweise eine negative Beeinflussung sonstiger Eigen- schaften wie z. B. Zähigkeit, Modul und Wärmeformbeständigkeit einher.

Es wurde nun gefunden, daß durch Einsatz spezieller Additivmischungen ABS-Pro- dukte mit einer sehr guten Kombination aus Kerbschlagzähigkeit (sowohl bei Raum- temperatur als auch bei tiefer Temperatur) und ausgezeichneter thermoplastischer Verarbeitbarkeit erhalten werden.

Gegenstand der Erfindung sind thermoplastische Formmassen bzw. Zusammenset- zungen enthaltend A) 5 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 90 Gew.-% und besonders bevorzugt 20 bis 75 Gew.-% eines oder mehrerer thermoplastischer Homo-, Co-oder Ter- polymerisate von Styrol, a-Methylstyrol, kernsubstituiertem Styrol, Methyl- methacrylat, Acrylnitril, Methacrylnitril, Maleinsäureanhydrid, N-substitu- iertem Maleinimid oder Mischungen daraus B) 5 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 90 Gew.-% und besonders bevorzugt 25 bis 80 Gew.-% eines oder mehrerer Pfropfpolymerisate von B. 1) 5 bis 90 Gew.-Teilen, vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-Teilen und besonders bevorzugt 25 bis 60 Gew.-Teilen Styrol, a-Methylstyrol, kernsubstituiertem Styrol, Methylmethacrylat, Acrylnitril, Methacryl- nitril, Maleinsäureanhydrid, N-substituiertem Maleinimid oder Mischungen daraus auf

B. 2) 95 bis 10 Gew.-Teile, vorzugsweise 80 bis 20 Gew.-Teile und beson- ders bevorzugt 75 bis 40 Gew.-Teile mindestens eines Kautschuks mit einer Glastemperatur <10°C und C) 0,05 bis 10 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,1 bis 8 Gew.-Teile und besonders be- vorzugt 0,5 bis 5 Gew.-Teile jeweils pro 100 Gew.-Teile A) + B) einer Kom- bination von mindestens 3 Komponenten ausgewählt aus Verbindungen I), II), III) und IV), wobei I) eine Verbindung mit mindestens einer Strukturein- heit mit M = Metall, vorzugsweise Mg, Ca, Zn n = Wertigkeit des Metalls M, vorzugsweise 1 oder 2 darstellt, II) eine Verbindung mit mindestens einer Struktureinheit und mindestens einer Struktureinheit

darstellt, wobei Rl und R2 unabhängig voneinander H oder Cl-C20-Kohlen- wasserstoff-Reste sind, III) eine Verbindung mit mindestens einer Struktureinheit darstellt und IV) eine Verbindung mit Struktureinheiten, die verschieden von in den Verbin- dungen (I) bis (III) enthaltenen angegebenen Struktureinheiten bzw. Kombi- nation von Struktureinheiten sind (d. h. die Verbindungen (IV) enthalten keine der in den Verbindungen (I) bis (III) enthaltenen Struktureinheiten bzw. Kom- bination von Struktureinheiten.

Vorzugsweise enthält jede der Verbindungen I) bis IV) mindestens einen endständi- gen aliphatischen C6-C32-Kohlenwasserstoff-Rest.

Erfindungsgemäß geeignete thermoplastische Polymerisate A) sind solche von Sty- rol, a-Methylstyrol, p-Methylstyrol, Vinyltoluol, Halogenstyrol, Methylacrylat, Me- thylmethacrylat, Acrylnitril, Maleinsäureanhydrid, N-substituiertem Maleinimid oder Mischungen daraus.

Die Polymerisate A) sind harzartig, thermoplastisch und kautschukfrei. Besonders bevorzugte Polymerisate A) sind solche aus Styrol, Methylmethacrylat, Styrol/Acryl- nitril-Gemischen, Styrol/Acrylnitril/Methylmethacrylat-Gemischen, Styrol/Methyl- methacrylat-Gemischen, Acrylnitril/Methylmethacrylat-Gemischen, oc-Methylsty- rol/Acrylnitril-Gemischen, Styrol/a-Methylstyrol/Acrylnitril-Gemischen, a-Methyl- styrol/Methylmethacrylat/Acrylnitril-Gemischen, Styrol/a-Methylstyrol/Methmeth- acrylat-Gemischen, Styrol/a-Methylstyrol/Methmethacrylat/Acrylnitril-Gemischen, <BR> <BR> <BR> Styrol/Maleinsäureanhydrid-Gemischen, Methylmethacrylat/Maleinsäureanhydrid-

Gemischen, Styrol/Methyhnethacrylat/Maleinsäureanhydrid-Gemischen, Styrol/- Acrylnitril/N-Phenylmaleinimid-Gemischen.

Die Polymerisate A) sind bekannt und lassen sich durch radikalische Polymerisation, insbesondere durch Emulsions-, Suspensions-, Lösungs-oder Massepolymerisation herstellen. Sie besitzen vorzugsweise Molekulargewichte Mw von 20 000 bis 200 000 bzw. Grenzviskositäten [P] von 20 bis 110 ml/g/gemessen in Dimethyl- formamid bei 25°C).

Zur Herstellung der Pfropfpolymerisate B) geeignete Kautschuke sind insbesondere Polybutadien, Butadien/Styrol-Copolymerisate, Butadien/Acrylnitril-Copolymeri- sate, Polyisopren oder Alkylacrylatkautschuke auf der Basis von Cl-C8-Alkylacry- laten, insbesondere Ethyl-, Butyl-, Ethylhexylacrylat.

Die Acrylatkautschuke können gegebenenfalls bis zu 30 Gew.-% (bezogen auf Kau- tschukgewicht) Monomere wie Vinylacetat, Acrylnitril, Styrol, Methylmethacrylat und/oder Vinylether copolymerisiert enthalten. Die Acrylatkautschuke können auch kleine Mengen, vorzugsweise bis zu 5 Gew.-% (bezogen auf Kautschukgewicht) ver- netzend wirkender, ethylenisch ungesättigter Monomerer einpolymerisiert enthalten.

Vernetzer sind z. B. Alkylendioldiacrylate und-methacrylate, Polyester-diacrylate und-methacrylate, Divinylbenzol, Trivinylbenzol, Triallylcyanurat, Allylacrylat und -methacrylat, Butadien und Isopren, Pfropfgrundlage können auch Acrylatkautschuke mit Kern/Schalen-Struktur sein mit einem Kern aus vernetztem Dienkautschuk aus einem oder mehreren konjugierten Dienen, wie Polybutadien, oder einem Copoly- merisat eines konjugierten Diens mit einem ethylenisch ungesättigten Monomer wie Styrol und/oder Acrylnitril.

Weitere geeignete Kautschuke sind z. B. die sogenannten EPDM-Kautschuke (Poly- merisate aus Ethylen, Propylen und einen nicht-konjugierten Dien wie z. B. Dicyclo- pentadien), EPM-Kautschuke (Ethylen/Propylen-Kautschuke) und Silikonkau- tschuke, die gegebenenfalls ebenfalls eine Kem/Schalen-Struktur aufweisen können.

Bevorzugte Kautschuke zur Herstellung der Pfropfpolymerisate B) sind Dien-und Alkylacrylatkautschuke sowie EPDM-Kautschuke.

Die Kautschuke liegen im Pfropfpolymerisat B) in Form wenigstens partiell ver- netzter Teilchen eines mittleren Teilchendurchmessers (dso) von 0,05 bis 20 u. m, Bevorzugt von 0,1 bis 2 Rm und besonders bevorzugt von 0,1 bis 0,8 um, vor. Der mittlere Teilchendurchmesser dso wird ermittelt durch Ultrazentrifugenmessungen nach W. Scholtan et al., Kolloid-Z. u. Z. Polymere 250 (1972), 782-796 oder durch Auswertung elektronenmikroskopischer Aufnahmen.

Die Polymerisate B) können durch radikalische Pfropfpolymerisation der Monome- ren B. 1) in Gegenwart der zu bepfropfenden Kautschuke B. 2) hergestellt werden.

Bevorzugte Herstellungsverfahren für die Pfropfpolymerisate B) sind Emulsions-, Lösung-, Masse-oder Suspensionspolymerisation und an sich bekannte Kombina- tionen aus diesen Verfahren. Besonders bevorzugte Pfropfpolymerisate B) sind die ABS-Polymerisate.

Ganz besonders bevorzugte Polymerisate B) sind Produkte, die durch radikalische Polymerisation von Mischungen aus Styrol und Acrylnitril, vorzugsweise im Gewichtsverhältnis 10 : 1 bis 1 : 1, besonders bevorzugt im Gewichtsverhältnis 5 : 1 bis 2 : 1, in Gegenwart mindestens eines aus überwiegend Dienmonomeren (vorzugsweise Polybutadien, das bis zu 30 Gew.-% Styrol und/oder Acrylnitril als Comonomere eingebaut enthalten kann) aufgebauten Kautschuks mit einem mittleren Teilchen- durchmesser (d50) von 100 bis 450 nm, ganz besonders bevorzugt in Gegenwart zweier aus überwiegend Dienmonomeren (vorzugsweise Polybutadien, das bis zu 30 Gew.-% und/oder Acrylnitril als Comonomere eingebaut enthalten kann) aufge- bauter Kautschuke mit a) einem mittleren Teilchendurchmesser (d50) von 150 bis 300 nm und b) einem mittleren Teilchendurchmesser (d50) von 350 bis 450 nm im

Gewichtsverhältnis (a) : (b) = 10 : 90 bis 90 : 10, vorzugsweise 30 : 70 bis 60 : 40, erhalten wurden.

Der Kautschukgehalt der Polymerisate B) beträgt vorzugsweise 40 bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt 50 bis 90 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 55 bis 85 Gew.-%.

Als Einzelkomponenten der Additivmischung C) sind beispielsweise und bevorzugt geeignet : Als Komponente I) : Magnesiumstearat, Calciumstearat, Zinkstearat, Magnesiummontanat, Calcium- montanat, Zinkmontanat, Magnesiumbehenat, Calciumbehenat, Zinkbehenat, Mag- nesiumoleat, Calciumoleat, Zinkoleat ; bevorzugt sind Magnesiumstearat und Calci- umstearat, besonders bevorzugt ist Magnesiumstearat.

Als Komponente II) : Ester der 3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxyphenylessigsäure mit ein-oder mehrwertigen Alkoholen wie z. B. und bevorzugt Decanol, Undecanol, Dodecanol, Tridecanol, Tetradecanol, Pentadecanol, Hexadecanol, Octadecanol, 1,6-Hexandiol, Neopen- tylglycol, 1, 9-Nonandiol, Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Penta- erythrit, 3-Thiaundecanol, 3-Thiapentadecanol, Trimethylolpropan.

Ester der p-(3, 5-Di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäure mit ein-oder mehr- wertigen Alkoholen wie z. B. und bevorzugt Decanol, Undecanol, Dodecanol, Tride- canol, Tetradecanol, Pentadecanol, Hexadecanol, Octadecanol, 1,6-Hexandiol, Neo- pentylglycol, 1, 9-Nonandiol, Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Pen- taerythrit, 3-Thiaundecanol, 3-Thiapentadecanol, Trimethylolpropan.

Ester der ß- (5-tert.-ButyI-4-hydroxy-3-methylphenyl)-propionsäure mit ein-oder mehrwertigen Alkoholen wie z. B. und bevorzugt Decanol, Undecanol, Dodecanol,

Tridecanol, Tetradecanol, Pentadecanol, Hexadecanol, Octadecanol, 1,6-Hexandiol, Neopentylglycol, 1,9-Nonandiol, Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Pentaerythrit, 3-Thiaundecanol, 3-Thiapentadecanol, Trimethylolpropan.

Ester der ß- (3, 5-Dicyclohexyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäure mit ein-oder mehr- wertigen Alkoholen wie z. B. und bevorzugt Decanol, Undecanol, Dodecanol, Tride- canol, Tetradecanol, Pentadecanol, Hexadecanol, Octadecanol, 1,6-Hexandiol, Neo- pentylglycol, 1,9-Nonandiol, Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Pen- taerythrit, 3-Thiaundecanol, 3-Thiapentadecanol, Trimethylolpropan.

Bevorzugt sind Ester der ß- (3, 5-Di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäure und/oder der ß- (5-tert.-Butyl-4-hydroxy-3-methylphenyl)-propionsäure, besonders bevorzugt sind Ester der 3- (3, 5-Di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäure.

Als Komponente III) : Ethylendiaminbisstearylamid, Erucasäureamid, Ölsäureamid, Stearinsäureamid, Behensäureamid, Montansäureamid, bevorzugt sind Ethylendiaminbisstearylamid und/oder Erucasaureamid, besonders bevorzugt ist Ethylendiaminbisstearylamid.

Als Komponente IV) : Paraffinöle, Kohlenwasserstoffwachse, niedermolekulares Polystyrol hergestellt unter Verwendung von C8-Cl8-Alkylmercaptanen als Molekulargewichtsregler mit mittleren Molekulargewichten (Mw) zwischen 2 000 und 15 000, vorzugsweise zwi- schen 2 500 und 12 000 und besonders bevorzugt zwischen 3 000 und 10 000, niedermolekulares Styrol/Acrylnitril-Copolymerisat hergestellt unter Verwendung von Cg-Cjg-Alkylmercaptanen als Molekulargewichtsregler mit mittleren Moleku- largewichten (Mw) zwischen 2 000 und 15 000, vorzugsweise zwischen 2 500 und 12 000 und besonders bevorzugt zwischen 3 000 und 10 000, niedermolekulares (x- Methylstyrol/Acrylnitril-Copolymerisat hergestellt unter Verwendung von Cg-Clg- Alkylmercaptanen als Molekulargewichtsregler mit mittleren Molekulargewichten (Mw) zwischen 2 000 und 15 000, vorzugsweise zwischen 2 500 und 12 000 und

besonders bevorzugt zwischen 3 000 und 10 000, niedermolekulares Polymethyl- methacrylat HERGESTELLT UNTER vERWENDUNG von Cg-Clg-Alkylmercaptanen als Mole- kulargewichtsregler mit mittleren Molekulargewichten (Mw) zwischen 2 000 und 15 000, vorzugsweise zwischen 2 500 und 12 000 und besonders bevorzugt zwischen 3 000 und 10 000, C6-C32-Alkanole, z. B. und bevorzugt Stearylalkohol, C6-C32- Alkenole, z. B. und bevorzugt Oleylalkohol.

Bevorzugt sind Paraffinöle, niedermolekulare Styrol/Acrylnitril-Copolymerisate oder a-Methylstyrol/Acrylnitril-Copolymerisate, besonders bevorzugt sind Paraffinöle oder niedermolekulare Styrol/Acrylnitril-Copolymerisate oder jeweils Mischungen hieraus.

Vorzugsweise besitzen alle Komponenten I), II), III), und IV) ein Molekulargewicht über 300, vorzugsweise über 400 und besonders bevorzugt über 500.

Die Mengenverhältnisse beim erfindungsgemäßen Einsatz von mindestens 3 Kompo- nenten ausgewählt aus den Komponenten I), II), III) und IV) können in weiten Berei- chen variiert werden. Vorzugsweise werden sie so gewählt, daß die Beziehung (I) #(IV)#(II0#(III), besonders bevorzugt (I) < (IV) < (II) < (III) und ganz besonders bevorzugt (I) < (IV) # (II) < (III), oder die Beziehung (1) #(IV)#(III)#(II), besonders bevorzugt (I) #(IV) < (III)#(II) und ganz besonders bevorzugt (I) < (IV)<(III)#(II) gilt.

Besonders bevorzugte Mischungen enthalten 15 bis 65 Gew.-% Pfropfpolymerisat von 25 bis 60 Gew.-Teilen Styrol, a-Methylstyrol, Acrylnitril, N-Phenylmaleinimid oder Mischungen daraus auf 75 bis 40 Gew-Teile Polybutadien, 85 bis 35 Gew.-% thermoplastischem Copolymerisat aus 5 bis 40 Gew.-Teilen Acrylnitril und 95 bis 60 Gew.-Teilen Styrol, a-Methylstyrol, N-Phenylmaleinimid oder Mischungen daraus und 0,5 bis 5 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen A+B einer Kombination von mindestens 3 Komponenten ausgewählt aus I) Magnesiumstearat, II) Octadecyl-3- (3, 5-di-tert. butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat oder Tetradecyl-3- (3,5-di-tert. butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat oder Dodecyl-3- (3, 5-di-tert. bu- tyl-4-hydroxyphenyl)-propionat, III) Ethylendiaminbisstearylamid IV) Paraffinöl oder niedermolekulares Styrol/Acrylnitril-Copolymer.

Die erfindungsgemäßen Mischungen, enthaltend A), B) und C) und gegebenenfalls übliche Zusatzstoffe wie Verarbeitungsmittel, Stabilisatoren, Pigmente, Antistatika, Füllstoffe werden hergestellt, indem man die jeweiligen Bestandteile in bekannter Weise simultan oder sukzessive bei Zimmertemperatur oder bei höherer Temperatur vermischt und danach bei Temperaturen von 150°C bis 300°C in gebräuchlichen Aggregaten wie Innenknetem, Extrudern oder Doppelwellenschnecken schmelzcom- poundiert oder schmelzextrudiert.

Die Formmassen bzw. Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können zur Herstellung von Formkörpern jeder Art verwendet werden, wobei übliche Herstel- lungsweisen benutzt werden können, insbesondere können Formkörpern durch Spritzguß hergestellt werden.

Eine weitere Form der Verarbeitung der erfmdungsgemäßcn Formmassen ist die Herstellung von Formkörpern durch Tiefziehen aus vorher nach bekannten Verfahren hergestellten Platten oder Folien.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher ferner das Verfahren zur Herstellung der Formmassen deren Verwendung zur Herstellung von Formkörpern sowie daraus erhältliche Formkörper. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin die Additivkombination gemäß Komponente C.

Beispiele Thermoplastharz Al Statistisches Styrol/Acrylnitril (72 : 28)-Copolymerisat mit einem Mw von ca.

115 000, ermittelt durch GPC (Gelpermeationschromatographie).

Thermoplastharz A2 Statistisches o-Methylstyrol/Acrylnitril (72 : 28)-Copolymerisat mit einem Mw von ca. 75 000, ermittelt durch GPC.

Pfropfpolymerisat B1 Pfropfprodukt erhalten durch Emulsionspolymerisation von 42 Gew.-% eines Sty- roVAcrylnitril-Gemisches (Gewichtsverhältnis 73 : 27) auf 58 Gew.-% einer 1 : 1- Mischung (Gewichtsverhältnis) zweier teilchenförmiger Polybutadiene mit a) einem mittleren Teilchendurchmesser (d50) von 290 nm und b) einem mittleren Teilchen- durchmesser (d50) von 420 nm. Aufarbeitung durch Koagulation des Latex mit Mag- nesiumsulfat, Waschen mit Wasser und anschließende Trocknung im Vakuum.

Pfropfpolymerisat B2 Pfropfprodukt erhalten durch Emulsionspolymerisation von 50 Gew.-% eines Sty- rol/Acrylnitril-Gemisches (Gewichtsverhältnis 73 : 27) auf 50 Gew.-% teilchenförmi- ges Polybutadien mit einem mittleren Teilchendurchmesser (d50) von 130 nm. Auf- arbeitung wie unter B 1.

Additiv CI1 : Magnesiumstearat (Fa. Bärlocher, München, Deutschland) Additiv CI2 Calciumstearat (Fa. Bärlocher, München, Deutschland)

Additiv CII1 : Octadecyl-3- (3, 5-di-tert. butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat (Irganox 10760, Ciba Speciality, Basel, Schweiz) Additiv CII2 : Pentaerythrityl-tetrakis- [3- (3, 5-di-tert. butyl-4-hydroxyphenyl)-propio- nat] (Irganox 10100, Ciba Speciality) AdditivCIIIl : Ethylendiaminbisstearylamid (Fa. Henkel KG, Düsseldorf, Deutschland) Additiv CIV l : Niedermolekulares Styrol/Acrylnitril-Copolymerisat (#W z 4 200, ermittelt durch GPC) hergestellt durch radikalische Emulsionspolyme- risation einer Mischung aus 63,9 Gew.-Teilen Styrol, 23,6 Gew.- Teilen Acrylnitril und 12,5 Gew.-Teilen tert.-Dodecylmercaptan.

Vergleichsadditiv V : Vulkanox BKF (Bayer AG ; Leverkusen, Deutschland) Die Einzelkomponenten werden in den in Tabelle 1 angegebenen Gewichtsanteilen auf einem 1,3 1 Innenkneter bei Temperaturen von 160°C bis 200°C compoundiert, Die Formkörper werden auf einer Spritzgießmaschine bei 240°C hergestellt.

Die Kerbschlagzähigkeit wird bei Raumtemperatur (akut) und bei-30°C (ak-30°C) nach ISO 190/lA (Einheit : kJ/m2) ermittelt, die Beurteilung der thermoplastischen Fließfähigkeit erfolgt durch Messung des Schmelzfließindex (MVR) gemäß DIN 53 735 U (Einheit : cm3/10 min).

Wie ebenfalls aus Tabelle 1 ersichtlich ist, wird nur bei Einsatz der erfindungsgemä- ßen Mischungen eine sehr gute Kombination aus hoher Zähigkeit, insbesondere auch bei tiefer Temperatur, und guter thermoplastischer Verarbeitbarkeit erreicht.

Tabelle 1: Zusammensetzungen und Prüfdaten der Formmassen Beispiel A1 A2 B1 B2 CI1 CI2 CII1 CII2 CIII1 CIV1 V akRT ak-30°C MVR Nr. Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- (kJ/m2) (kJ/m2) (cm3/ Teile Teile Teile Teile Teile Teile Teile Teile Teile Teile Teile 10 min) 1 70 - 30 - - - 2 - 1 0,5 - 18,5 16,4 10,3 2 70 - 30 - - - 1 - 2 0,5 - 18,5 16,5 11,3 3 70 - 30 - 0,5 - 2 - - 0,5 - 18,7 16,2 9,2 4 70 - 30 - 0,5 - 2 - 1 0,5 - 18,5 16,4 10,6 5 70 - 30 - - 0,5 1 - 2 0,5 - 19,6 16,7 11,7 6 70 - 30 - - - - 1 2 0,5 - 19,1 16,4 11,2 7(Vergl.) 70 - 30 - - - 2 - - 0,5 - 15,8 8,3 9,1 8(Vergl.) 70 - 30 - - - 2 - - - - 16,4 8,7 8,6 9(Vergl.) 70 - 30 - - - - - 2 0,5 1 16,2 7,8 8,0 10 - 75 12,5 12,5 - - 2 - 1 0,5 - 17,4 7,5 5,6 11 - 75 12,5 12,5 0,5 - 2 - 1 0,5 - 17,9 7,1 5,9 12 - 75 12,5 12,5 - 0,5 2 - 1 0,5 - 17,7 7,4 6,0 13 - 75 12,5 12,5 0,5 - - 2 1 0,5 - 18,1 7,5 6,0 14(Vergl.) - 75 12,5 12,5 - - 2 - - 0,5 - 13,0 7,3 4,9 15(Vergl.) - 75 12,5 12,5 - - 2 - - - - 13,8 7,3 4,4 16(Vergl.) - 75 12,5 12,5 - - - - - - - 10,3 6,8 4,9 17(Vergl.) - 75 12,5 12,5 - - - - - 0,5 - 6,7 n.b. 4,9 Tabelle 1 (Fortsetzung) Beispiel A1 A2 B1 B2 CI1 CI2 CII1 CII2 CIII1 CIV1 V akRT ak-30°C MVR Nr. Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- Gew.- (kJ/m2) (kJ/m2) (cm3/ Teile Teile Teile Teile Teile Teile Teile Teile Teile Teile Teile 10 min) 18(Vergl.) - 75 12,5 12,5 - - - - 1 0,5 - 12,1 6,7 5,8 19(Vergl.) - 75 12,5 12,5 0,5 - - - - 0,5 - 10,9 6,3 4,5 20(Vergl.) - 75 12,5 12,5 - - - - 1 - - 11,9 7,1 5,3 21(Vergl.) - 75 12,5 12,5 0,5 - - - - - - 11,5 6,9 4,1 22(Vergl.) - 75 12,5 12,5 - - - - 1 0,5 2 13,5 6,8 4,6 n.b. = nicht bestimmt