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Title:
THERMOSTABLE VINYLCHLORIDE MIXED POLYMERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/078805
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to vinyl chloride mixed polymers which can be obtained by means of the radically initiated polymerisation of a mixture of vinyl chloride, vinyl monomers containing epoxide, and other comonomers which can be copolymerised therewith. Said mixed polymers are characterised in that a) between 49.5 and 90 wt. % vinyl chloride, b) between 0.01 and 0.7 wt. % vinyl monomers containing epoxide, and c) between 9.5 and 50 wt. % of other comonomers which can be copolymerised with a) and b) are polymerised. According to the invention, the amounts in wt. % are added together to equal 100 wt. %, and, optionally during or following the polymerisation, between 0.001 and 0.1 wt. % of at least one carboxylic acid is added from the group containing aliphatic and alicyclic, saturated and unsaturated dicarboxylic acids containing between 1 and 10 C atoms, and aliphatic and alicyclic, saturated and unsaturated hydroxymonocarboxylic, hydroxydicarboxylic, and hydroxytricarboxylic acids containing between 3 and 10 C atoms and between 1 and 4 hydroxy groups.

Inventors:
KAISER STEPHAN (DE)
HOHENADEL ROBERT (DE)
WEBER KARL (DE)
ZENK FRANZ (DE)
BRANDMUELLER CLAUDIA (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/002212
Publication Date:
September 16, 2004
Filing Date:
March 04, 2004
Export Citation:
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Assignee:
WACKER POLYMER SYSTEMS GMBH (DE)
VINNOLIT GMBH & CO KG (DE)
KAISER STEPHAN (DE)
HOHENADEL ROBERT (DE)
WEBER KARL (DE)
ZENK FRANZ (DE)
BRANDMUELLER CLAUDIA (DE)
International Classes:
C08F214/06; (IPC1-7): C08F214/06
Foreign References:
EP0760379A11997-03-05
US4707411A1987-11-17
EP1153979A22001-11-14
EP0264916A21988-04-27
US4985314A1991-01-15
US4900777A1990-02-13
Attorney, Agent or Firm:
WACKER POLYMER SYSTEMS GMBH & CO. KG (Michael Wacker-Chemie Gmb, Hanns-Seidel-Platz 4 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche :
1. l. Vinylchloridmischpolymerisate erhältlich mittels radika lisch initiierter Polymerisation eines Gemisches aus Vi nylchlorid, Epoxidhaltigen Vinylmonomeren, sowie weiteren damit copolymerisierbarer Comonomere, dadurch gekennzeich net, dass a) 49.5 bis 90 Gew.% Vinylchlorid, b) 0.01 bis 0.7 Gew.% Epoxidhaltige Vinylmonomere, und c) 9.5 bis 50 Gew. weitere mit a) und b) copolymerisierbare Comonomere polymerisiert werden, wobei sich die Angaben in Gew.% auf 100 Gew.% aufaddieren, und gegebenenfalls während oder nach der Polymerisation 0.001 bis 0.1 Gew.
2. % eine oder mehrere Carbonsäuren aus der Gruppe umfassend aliphatische und alicyclische, gesättigte und ungesättigte Dicarbonsäu ren mit 1 bis 10 CAtomen sowie aliphatische und alicycli sche, gesättigte und ungesättigte HydroxyMono, Hydroxy Di, HydroxyTriCarbonsäuren mit 3 bis 10 CAtomen und 1 bis 4 Hydroxygruppen zugegeben werden.
3. Vinylchloridmischpolymerisate erhältlich mittels radika lisch initiierter Polymerisation gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass 0.001 bis 0.1 Gew.% Ascorbinsäure und/oder IsoAscorbinsäure, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, zugegeben werden.
4. Vinylchloridmischpolymerisate erhältlich mittels radika lisch initiierter Polymerisation gemäß Anspruch'1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zur Ascorbinsäure und/oder IsoAscorbinsäure noch Zitronensäure in einer Menge von 0.001 bis 0.1 Gew.%, bezogen auf das Gesamtge wicht der Comonomere, zugegeben wird.
5. Vinylchloridmischpolymerisate erhältlich mittels radika lisch initiierter Polymerisation gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Comonomere c) ein oder mehrere Vinylester aus der Gruppe umfassend Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinyl2ethylhexanoat, Vi nyllaurat, 1Methylvinylacetat, Vinylpivalat und Vinyles ter von averzweigten Monocarbonsäuren mit 9 bis 13 C Atomen, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder meh reren Comonomeren aus der Gruppe umfassend Acrylsäure, Me thacrylsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Crotonsäure, Mal einsäure, Maleinsäureanhydrid, copolymerisiert werden.
6. Vinylchloridmischpolymerisate erhältlich mittels radika lisch initiierter Polymerisation gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Comonomere b) ein oder mehrere Epoxidhaltige Vinylmonomere aus der Gruppe umfas send Methylglycidylmethacrylat, Methylglycidylacrylat, Al lylglycidylether, Allylphenolglycidylether, Glycidyl methacrylat copolymerisiert werden.
7. Verfahren zur Herstellung der Vinylchloridmischpolymerisa te gemäß Anspruch 1 mittels radikalisch initiierter Poly merisation eines Gemisches aus Vinylchlorid, Epoxid haltigen Vinylmonomeren, sowie weiteren damit copolymeri sierbarer Comonomere, dadurch gekennzeichnet, dass a) 49.5 bis 90 Gew. Vinylchlorid, b) 0.01 bis 1.0 Gew.% Epoxidhaltige Vinylmonomere, und c) 9.5 bis 50 Gew.% weitere mit a) und b) copolymerisierbare Comonomere poly merisiert werden, wobei sich die Angaben in Gew.% auf 100 Gew. aufaddieren, und gegebenenfalls während oder nach der Polymerisation 0.001 bis 0. 1 Gew.'. eine oder mehrere Carbonsäuren aus der Gruppe umfassend aliphatische und a licyclische, gesättigte und ungesättigte Dicarbonsäuren mit 1 bis 10 CAtomen sowie aliphatische und alicyclische, gesättigte und ungesättigte HydroxyMono, HydroxyDi, HydroxyTriCarbonsäuren mit 3 bis 10 CAtomen und 1 bis 4 Hydroxygruppen zugegeben werden.
8. Verfahren zur Herstellung der Vinylchloridmischpolymerisa te nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass während oder nach der Polymerisation 0.001 bis 0.1 Gew.% Ascor binsäure und/oder IsoAscorbinsäure, und gegebenenfalls zusätzlich noch Zitronensäure in einer Menge von 0.001 bis 0.1 Gew.%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Co monomere, zugegeben wird.
9. Verfahren zur Herstellung der Vinylchloridmischpolymerisa te nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass in Gegenwart von 0.02 bis 10 Gew., bezogen auf die zu poly merisierenden Monomere, an regelnden Substanzen, insbeson dere Propionaldehyd, polymerisiert wird.
10. Verwendung der Vinylchloridmischpolymerisate nach Anspruch 1 bis 4 als Bindemittel für Lacke.
11. Verwendung nach Anspruch 9 in Heißsiegellacken.
Description:
Thermostabile Vinylchlorid-Mischpolymerisate Die Erfindung betrifft thermostabile Vinylchlorid-Mischpoly- merisate, Verfahren zu deren Herstellung, und deren Anwendung insbesondere in Lackharz-Zusammensetzungen.

Ein großes Problem bei der Anwendung von Vinylchlorid-Misch- polymerisaten ist die unzureichende Stabilität von Lösungen dieser Polymerisate in organischen Lösungsmitteln, insbesonde- re in Ketonen. In warmen Regionen mit einer Umgebungstempera- tur von mehr als 30°C tritt bereits nach wenigen Tagen der La- gerung solcher Lösungen eine Gelb-und Braun-Verfärbung der ursprünglich farblosen Lösungen auf. Ebenfalls problematisch ist die Lagerung von pulverförmigen Harzen auf Basis von Vi- nylchlorid-Mischpolymerisaten bei erhöhten Temperaturen. Hier kann es bereits nach wenigen Monaten Lagerzeit zur Verfärbung des Pulvers kommen, was dann zur Verfärbung von Lösungen die- ser Pulver führt.

Als Ursache für die Tendenz zur Verfärbung von Lösungen von Vinylchlorid-Mischpolymerisaten gilt die mangelnde Thermosta- bilität dieser Mischpolymerisate. Negative Erscheinungen sind auch Korrosionserscheinungen in Form von Rostbildung an Me- tallteilen von Maschinen und Lagerbehältern, welche mit Lösun- gen von Vinylchlorid-Mischpolymerisaten in Kontakt kommen.

In der EP-B 358067 wird vorgeschlagen zur Verbesserung der Vergilbungsresistenz Vinylchlorid-Mischpolymerisate mit 1 bis 20 Gew.-% Glycidylmethacrylat und 12 bis 40 Gew.-% weiterer Comonomere einzusetzen. Aus der EP-B 219097 ist bekannt, die Thermostabilität dadurch zu verbessern, dass Vinylchlorid mit OH-funktionellen Acrylaten, Epoxid-haltigen Comonomeren und Säure-funktionellen Comonomeren copolymerisiert wird. Für die Epoxid-haltigen Comonomere wie Glycidylmethacrylat wird emp- fohlen, diese in einer Menge von 1 bis 12 Gew.-% einzusetzen.

Ähnliche Copolymerisate sind Gegenstand der EP-B 264916, in der ein Gehalt von weniger als 0.5 Gew.-% Epoxidgruppen, dies

entspricht etwa 1.7 Gew. -% Glycidylmethacrylat, als unzurei- chend für die Verbesserung der Thermostabilität beschrieben wird.

Vor diesem Hintergrund lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, thermostabile Vinylchlorid-Mischpolymerisate zur Verfügung zu stellen.

Gegenstand der Erfindung sind Vinylchloridmischpolymerisate erhältlich mittels radikalisch initiierter Polymerisation ei- nes Gemisches aus Vinylchlorid, Epoxid-haltigen Vinylmonome- ren, sowie weiteren damit copolymerisierbarer Comonomere, da- durch gekennzeichnet, dass a) 49.5 bis 90 Gew.-% Vinylchlorid, b) 0.01 bis 0.7 Gew.-% Epoxid-haltige Vinylmonomere, und c) 9.5 bis 50 Gew. -% weitere mit a) und b) copolymerisierbare Comonomere polymerisiert werden, wobei sich die Angaben in Gew.-% auf 100 Gew. -% aufaddieren.

Geeignete Epoxid-haltige Vinylmonomere b) sind beispielsweise Methylglycidylmethacrylat, Methylglycidylacrylat, Allylglyci- dylether, Allylphenolglycidylether, Glycidylmethacrylat. Be- vorzugt wird Glycidylmethacrylat (GMA). Vorzugsweise werden 0.01 bis 0.5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0.1 bis 0.4 Gew. -% Epoxid-haltige Vinylmonomere copolymerisiert.

Geeignete copolymerisierbare Comonomere c) sind ein oder meh- rere ethylenisch ungesättigte Monomere aus der Gruppe umfas- send Vinylester von unverzweigten oder verzweigten Alkylcar- bonsäuren mit 1 bis 18 C-Atomen, Acrylsäureester oder Methac- rylsäureester von verzweigten oder unverzweigten Alkoholen oder Diolen mit 1 bis 18 C-Atomen, ethylenisch ungesättigte Mono-und Di-Carbonsäuren sowie deren Anhydride.

Bevorzugte Vinylester sind solche von Carbonsäuren mit 1 bis 12 C-Atomen. Besonders bevorzugt werden Vinylacetat, Vinylpro- pionat, Vinylbutyrat, Vinyl-2-ethylhexanoat, Vinyllaurat, 1- Methylvinylacetat, Vinylpivalat und Vinylester von a-verzweig-

ten Monocarbonsäuren mit 9 bis 13 C-Atomen, beispielsweise VeoVa9R oder VeoValOR (Handelsnamen der Firma Shell). Am meis- ten bevorzugt ist Vinylacetat.

Bevorzugte Monomere aus der Gruppe Acrylsäureester oder Meth- acrylsäureester sind Ester von unverzweigten oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen. Besonders bevorzugte Methac- rylsäureester oder Acrylsäureester sind Methylacrylat, Methyl- methacrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, Propylacrylat, Propylmethacrylat, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, t-Bu- tylacrylat, t-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat. Am meis- ten bevorzugt sind Methylacrylat, Methylmethacrylat, n-Butyl- acrylat, t-Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat.

Beispiele für geeignete ethylenisch ungesättigte Mono-und Di- Carbonsäuren sowie deren Anhydride sind Acrylsäure, Methacryl- säure, Fumarsäure, Itaconsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Ma- leinsäureanhydrid.

Die radikalisch initiierte Polymerisation kann mittels Lö- sungspolymerisation, Suspensionspolymerisation und Emulsions- polymerisation erfolgen. Bevorzugt werden die Suspensionspoly- merisation und die Emulsionspolymerisation. Die Polymerisati- onstemperatur beträgt im allgemeinen 20°C bis 75°C. Die Initi- ierung der Polymerisation kann mit den gebräuchlichen wasser- löslichen bzw. monomerlöslichen Initiatoren oder Redox- Initiator-Kombinationen erfolgen. Beispiele für wasserlösliche Initiatoren sind die Natrium-, Kalium-und Ammoniumsalze der Peroxodischwefelsäure. Beispiele für monomerlösliche Initiato- ren sind Dicetylperoxydicarbonat, Dicyclohexylperoxydicarbo- nat, Dibenzoylperoxid und tert. -Butylperoxypivalat. Die ge- nannten Initiatoren werden im allgemeinen in einer Menge von 0.01 bis 1.0 Gew.-%, bevorzugt 0.1 bis 0.5 Gew.-%, jeweils be- zogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, eingesetzt.

Bei der Lösungspolymerisation werden organische Lösungsmittel wie Ethylacetat eingesetzt. Bei den als bevorzugt genannten Verfahren der Suspensions-und Emulsionspolymerisation wird in Wasser in Gegenwart von oberflächenaktiven Substanzen wie

Schutzkolloiden und/oder Emulgatoren polymerisiert. Geeignete Schutzkolloide sind beispielsweise teilverseifte Polyvinylal- kohole. Geeignete Emulgatoren sind sowohl anionische, kationi- sche als auch nichtionische Emulgatoren, beispielsweise an- ionische Tenside, wie Alkylsulfate mit einer Kettenlänge von 8 bis 18 C-Atomen, Alkyl-oder Alkylarylsulfonate mit 8 bis 18 C-Atomen, Ester und Halbester der Sulfobernsteinsäure mit ein- wertigen Alkoholen oder Alkylphenolen, oder nichtionische Ten- side wie Alkylpolyglykolether oder Alkylarylpolyglykolether mit bis zu 60 Ethylenoxid-bzw. Propylenoxid-Einheiten.

Zur Steuerung des Molekulargewichts können während der Polyme- risation regelnde Substanzen eingesetzt werden. Falls Regler eingesetzt werden, werden diese üblicherweise in Mengen zwi- schen 0.02 bis 10.0 Gew.-%, bezogen auf die zu polymerisieren- den Monomeren, eingesetzt und separat oder auch vorgemischt mit Reaktionskomponenten dosiert. Beispiele solcher Substanzen sind halogenierte Alkane und halogenierte Alkene wie Tetra- chlorkohlenstoff, Chloroform, Methylchlorid, Trichlorethylen sowie Aldehyde wie Acetaldehyd, Propionaldehyd, Butyraldehyd und Isobutyraldehyd.

Vorzugsweise wird in Gegenwart von Propionaldehyd polymeri- siert. Propionaldehyd hat gegenüber anderen Reglern wie etwa Trichlorethylen den Vorteil, dass mit geringeren Mengen be- reits eine regelnde Wirkung erzielt wird. Bevorzugt wird es daher, je nach erwünschtem Molekulargewicht, in einer Menge von 0.02 bis 5 Gew.-%, bezogen auf Monomer, zugegeben.

Nachteilig beim Einsatz von Propionaldehyd war, dass damit ge- färbte Produkte erhalten werden. Überraschenderweise wurde festgestellt, dass bei der erfindungsgemäßen Vorgehensweise, in Gegenwart von Epoxid-haltigen Vinylmonomeren und (Iso)- ascorbinsäure, keine Verfärbung auftritt.

Die Monomere können insgesamt zudosiert werden oder in Antei- len vorgelegt werden und der Rest nach der Initiierung der Po- lymerisation zudosiert werden. Die Dosierungen können separat (räumlich und zeitlich) durchgeführt werden oder die zu dosie-

renden Komponenten können alle oder teilweise voremulgiert do- siert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Epoxid-haltigen Vinylmonomere insgesamt absatzweise oder be- sonders bevorzugt insgesamt kontinuierlich zudosiert.

Nach Abschluß der Polymerisation kann zur Restmonomerentfer- nung in Anwendung bekannter Methoden nachpolymerisiert werden, beispielsweise durch mit Redoxkatalysator initiierter Nachpo- lymerisation. Flüchtige Restmonomere können auch mittels Des- tillation, vorzugsweise unter reduziertem Druck, und gegebe- nenfalls unter Durchleiten oder Überleiten von inerten Schleppgasen wie Luft, Stickstoff oder Wasserdampf entfernt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden während oder nach der Polymerisation 0.001 bis 0.1 Gew.-% eine oder mehrere Car- bonsäuren aus der Gruppe umfassend aliphatische und alicycli- sche, gesättigte und ungesättigte Dicarbonsäuren mit 1 bis 10 C-Atomen sowie aliphatische und alicyclische, gesättigte und ungesättigte Hydroxy-Mono-, Hydroxy-Di-, Hydroxy-Tri-Carbon- säuren mit 3 bis 10 C-Atomen und 1 bis 4 Hydroxygruppen zuge- geben. Die Zugabe erfolgt vorzugsweise nach Abschluß der Mono- merdosierung sowie vor, während oder nach der Restmonomerent- fernung. Beispiele für Dicarbonsäuren sind Oxalsäure, Malon- säure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, sowie Malein- säure und Fumarsäure. Besonders bevorzugt werden die genannten Hydroxycarbonsäuren, beispielsweise Tartronsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Iso-Zitronensäure, Ascorbinsäure, Iso-Ascorbinsäure.

Am meisten bevorzugt werden Ascorbinsäure und Iso-Ascorbinsäu- re, insbesondere Kombinationen von Ascorbinsäure oder Iso-As- corbinsäure mit Zitronensäure. Die Menge an (Iso)-Ascorbin- säure und Zitronensäure beträgt dabei vorzugsweise jeweils von 0.005 bis 0.05 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Comonomere.

Das gemäß diesem Verfahren erhaltene Vinylchlorid-Mischpoly- merisat kann mit üblichen Verfahren durch Ausfällen, Filtrie- ren und anschließender Trocknung isoliert werden Die Vinylchlorid-Mischpolymerisate eignen sich beispielsweise als Bindemittel für Lacke, besonders in Heißsiegellacken, bei- spielweise zur Aluminiumbeschichtung.

Die nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung : Beispiel 1 : Nach dem Verfahren der Suspensionspolymerisation wurde ein Co- polymer mit 83. 8 Gew Vinylchlorid, 14.8 Gew.-% Vinylacetat, 1.0 Gew.-% Fumarsäure und 0.4 Gew.-% Glycidylmethacrylat her- gestellt, wobei zum Ende der Comonomerdosierung dem Ansatz 0.05 Gew.-% Ascorbinsäure und 0.0075 Gew.-% Zitronensäure zu- gegeben wurden, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Co- monomere und jeweils als 10 %-igue wässrige Lösung. Unmittelbar nach dieser Zugabe wurde der Ansatz auf Atmosphärendruck ent- spannt. Anschließend wurde entmonomerisiert, der Ansatz durch Zugabe von 0.5 Gew.- Natronlauge neutralisiert, das Copolymer filtriert, gewaschen und getrocknet.

Zur Testung der Thermostabilität wurde eine 20 Gew.--ige Lö- sung des Copolymers in Methylethylketon hergestellt, bei 60°C gelagert, und die Verfärbung der Lösung zeitlich verfolgt. Die Lösung blieb auch nach einer Lagerzeit von einer Woche voll- kommen farblos.

Beispiel 2 : Analog der Vorgehensweise von Beispiel 1 wurde ein Copolymer <BR> <BR> aus 83.8 Gew.-% Vinylchlorid, 14.8 Gew.-% Vinylacetat, 1 Gew. - % Fumarsäure und 0.4 Gew.-% Glycidylmethacrylat hergestellt.

Eine 20 Gew.-%-ige Lösung des Copolymers in Methylethylketon zeigte nach einer Lagerzeit von sechs Tagen bei 60°C eine ge- ringe Verfärbung.

Beispiel 3 :

Es wurde ein Copolymer aus 83.8 Gew.-% Vinylchlorid, 14.8 Gew.-% Vinylacetat, 1 Gew.- Fumarsäure und 0.4 Gew.-% Glyci- dylmethacrylat gemäß dem Vorgehen in Beispiel 1 hergestellt, mit dem einzigen Unterschied, dass nur 0.05 Gew.-% Ascorbin- säure (keine Zitronensäure) zugegeben wurden.

Eine 20 Gew.-%-ige Lösung des Copolymers in Methylethylketon zeigte auch nach einer Lagerzeit von einer Woche bei 60°C nur eine sehr schwache Verfärbung.

Beispiel 4 : Nach dem Verfahren der Emulsionspolymerisation wurde ein Copo- lymer aus 84.8 Gew.-% Vinylchlorid, 14.8 Gew.-% Vinylacetat und 0.4 Gew.-% Glycidylmethacrylat hergestellt. Zum Reaktion- sende wurde auf Atmosphärendruck entspannt, und dem Ansatz 0.02 Gew.- Ascorbinsäure und 0.0025 Gew. -% Zitronensäure zu- gegeben, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Comonomere und jeweils als 10 %-ige wässrige Lösung. Anschließend wurde entmonomerisiert, und das Copolymerisat gefällt, filtriert, gewaschen und getrocknet.

Eine 20 Gew.-%-ige Lösung des Copolymers in Methylethylketon blieb auch nach einer Lagerzeit von einer Woche bei 60°C voll- kommen farblos.

Vergleichsbeispiel A : Analog Beispiel 4 wurde mittels Emulsionspolymerisation ein Copolymer aus 85 Gew.-% Vinylchlorid und 15 Gew.-'-. Vinylacetat hergestellt.

Eine 20 Gew.--ige Lösung des Copolymers in Methylethylketon zeigte bereits bei Raumtemperatur eine schwache Verfärbung.

Nach 1-tägiger Lagerung bei 60°C zeigte sich eine deutliche Braunfärbung.

Beispiel 5 : Es wurde analog Beispiel 4 vorgegangen, mit dem Unterschied, dass in Gegenwart von 2 Gew.-% Propionaldehyd, bezogen auf Ge- samtmonomer, polymerisiert wurde.

Eine 20 Gew.--ige Lösung des Copolymers in Methylethylketon zeigte eine geringere Lösungsviskosität als das Produkt aus

Beispiel 4, und blieb auch nach einer Lagerzeit von einer Wo- che bei 60°C vollkommen farblos.

Beispiel 6 : Es wurde analog Beispiel 5 vorgegangen, mit dem Unterschied, dass in Gegenwart von 4 Gew.-% Trichlorethylen, bezogen auf Gesamtmonomer, polymerisiert wurde.

Eine 20 Gew.-%-ige Lösung des Copolymers in Methylethylketon zeigte eine ähnliche Lösungsviskosität wie das Produkt aus Beispiel 5, und blieb auch nach einer Lagerzeit von einer Wo- che bei 60°C vollkommen farblos.

Vergleichsbeispiel B : Analog Vergleichsbeispiel A wurde mittels Emulsionspolymerisa- tion ein Copolymer aus 85 Gew.-% Vinylchlorid und 15 Gew.-% Vinylacetat in Gegenwart von 2 Gew.-% Propionaldehyd, bezogen auf Gesamtmonomer, hergestellt.

Eine 20 Gew.-%-ige Lösung des Copolymers in Methylethylketon zeigte geringere Lösungsviskosität als eine Lösung des Pro- dukts aus Vergleichsbeispiel A, und bereits bei Raumtemperatur eine schwache Verfärbung.

Der Vergleich von Beispiel 3 mit Beispiel 2 zeigt, dass mit wesentlich geringeren Mengen an GMA als im Stand der Technik, bei Abstoppen der Reaktion mit Ascorbinsäure, aufgrund der sy- nergistischen Wechselwirkung von GMA und Ascorbinsäure ein thermostabiles Produkt erhalten wird.

Beispiel 1 zeigt, dass sich dieser Synergieeffekt mit Zitro- nensäure sogar noch steigern läßt.

Der Vergleich der Beispiele 5 und 6 und Vergleichsbeispiel B zeigt die vorteilhafte regelnde Wirkung von Propionaldehyd, ohne das eine Verfärbung des Produkts auftritt.