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Title:
THREAD MATERIAL AND TEXTILE FABRIC AND/OR TEXTILE APPLICATION FORMED THEREFROM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/025931
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a thread material (1) which is formed from a fibre bundle (2), in which staple fibres extend alongside one another in a non-twisted manner in the longitudinal direction (A) of the thread material, and at least one auxiliary thread (3) extending through the fibre bundle in the longitudinal direction of the thread material, wherein the fibre bundle with the auxiliary thread is wound around by wrapping fibre tapes (4), formed from the same material as the staple fibres, transversely, at at least one angle to the longitudinal direction of the thread material, and also relates to a textile fabric formed therefrom. In order to provide a thread material which is stable such that it can be transported even over relatively long distances to a textile processing plant, and which nevertheless allows the formation of textile fabrics with a high degree of softness, the present invention proposes a thread material and a textile fabric formed therefrom of the generic type mentioned above, in which the wrapping fibre tapes (4) are individual thread groups that are spaced apart from one another in the longitudinal direction (A) of the thread material and are not connected together, and in each case one end of the wrapping fibre tapes is clamped between the staple fibres extending in the longitudinal direction of the thread material.

Inventors:
BARTH JOHANNES (DE)
GEILER STEPHAN (DE)
LAU MICHAEL (DE)
SCHMODDE HERMANN (DE)
MUTSCHLER THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/IB2016/054862
Publication Date:
February 16, 2017
Filing Date:
August 12, 2016
Export Citation:
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Assignee:
TERROT GMBH (DE)
International Classes:
D02G3/38
Domestic Patent References:
WO2004079068A22004-09-16
Foreign References:
US3732684A1973-05-15
US4484436A1984-11-27
US20050188672A12005-09-01
JPH04352820A1992-12-07
JPH0345734A1991-02-27
JP2002363834A2002-12-18
Attorney, Agent or Firm:
DR. STEINIGER, Carmen (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Fadenmaterial (1, 1a, 1b, 1c, 1d, 1e), das aus einem Faserbündel (2), in dem Stapelfasern (6) unverdreht in Längsrichtung (A) des Fadenmaterials (1) nebeneinander verlaufen, und wenigstens einem in der Längsrichtung (A) des Fadenmaterials (1, 1a, 1b, 1c, 1d, 1e) durch das und/oder entlang dem Faserbündel (2) verlaufenden, unverdrehten Hilfsfaden (3) ausgebildet ist, wobei das Faserbündel (2) mit dem Hilfsfaden (3) durch aus dem gleichen Material wie die Stapelfasern (6) ausgebildete Umschlingungsfaserbänder (4, 41, 42, 43, 43', 44, 44', 45, 45', 46, 46', 47, 47', 48, 49) quer, in wenigstens in einem Winkel (a) zur Längsrichtung (A) des Fadenmaterials (1, 1a, 1b, 1c, 1d, 1e) umwunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschlingungsfaserbänder (4, 41, 42, 43, 43', 44, 44', 45, 45', 46, 46', 47, 47', 48, 49) einzelne, in der Längsrichtung (A) des Fadenmaterials (1, 1a, 1b, 1c, 1d, 1e) voneinander beabstandete und nicht miteinander verbundene Fasergruppen sind und jeweils ein Ende der Umschlingungsfaserbänder (4, 41, 42, 43, 43', 44, 44', 45, 45', 46, 46', 47, 47', 48, 49) zwischen die in der Längsrichtung (A) des Fadenmaterials (1, 1a, 1b, 1c, 1d, 1e) verlaufenden Stapelfasern (6) geklemmt ist.

2. Fadenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umwinderichtung (B, Β', B") der in der Längsrichtung (A) des Fadenmaterials (1a, 1b, 1c, 1d, 1e) voneinander beabstandeten Umschlingungsfaserbänder (4, 41, 42, 43, 43', 44, 44', 45, 45', 46, 46', 47, 47', 48, 49) bei demselben Fadenmaterial (1a, 1b, 1c, 1d, 1e) variiert.

3. Fadenmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einzelne der Umschlingungsfaserbänder (48, 49) einander überkreuzen.

4. Fadenmaterial nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl und/oder die Dichte der Umwindungen in den in der Längsrichtung (A) des Fadenmaterials (1a, 1b, 1c, 1d, 1e) voneinander beabstandeten Umschlingungsfaserbändern (4, 41, 42, 43, 43', 44, 44', 45, 45', 46, 46', 47, 47', 48, 49) bei demselben Fadenmaterial (1a, 1b, 1c, 1d, 1e) entlang der Längsrichtung (A) des Fadenmaterials (1a, 1b, 1c, 1d, 1e) variiert.

5. Fadenmaterial nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Abstände (x, y) zwischen den in der Längsrichtung (A) des Fadenmaterials (1 a, 1 b, 1 c, 1 d, 1 e) voneinander beabstandeten Umschlingungsfa- serbändern (4, 41 , 42, 43, 43', 44, 44', 45, 45', 46, 46', 47, 47', 48, 49) bei demselben Fadenmaterial (1 a, 1 b, 1 c, 1 d, 1 e) entlang der Längsrichtung (A) des Fadenmaterials (1 a, 1 b, 1 c, 1d, 1 e) variieren.

6. Fadenmaterial nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Faserenden (4b) von wenigstens einzelnen der Umschlin- gungsfasern in den Umschlingungsfaserbändern (4, 41 , 42, 43, 43', 44, 44', 45, 45', 46, 46', 47, 47', 48, 49) von dem Faserbündel (2) nach außen abspreizen.

7. Fadenmaterial nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge der Umschlingungsfasern in den Umschlingungsfaserbändern (4, 41 , 42, 43, 43', 44, 44', 45, 45', 46, 46', 47, 47', 48, 49) 1 bis 10 % der Menge der in der Längsrichtung (A) des Fadenmaterials (1 , 1 a, 1 b, 1 c, 1d, 1 e) verlaufenden Stapelfasern (6) entspricht.

8. Fadenmaterial nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (a), in dem die Umschlingungsfaserbänder (4, 41 ,

42, 43, 43', 44, 44', 45, 45', 46, 46', 47, 47', 48, 49) ausgerichtet sind, in einem Bereich von 30° bis 90° zu der Längsrichtung (A) des Fasermaterials (1 , 1 a, 1 b, 1 c, 1d, 1 e) liegt.

9. Fadenmaterial nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens 80 % der Umschlingungsfaserbänder (4, 41 , 42,

43, 43', 44, 44', 45, 45', 46, 46', 47, 47', 48, 49) aus jeweils einer einzelnen Stapelfaser (6) ausgebildet sind.

10. Fadenmaterial nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenmaterial (1 , 1 a, 1 b, 1 c, 1d, 1 e) chemisch und/oder thermisch stabilisiert und/oder beschichtet ist.

1 1 . Textiles Flächengebilde und/oder textile Applikation aus einem Fadenmaterial (1 , 1 a, 1 b, 1 c, 1 d, 1 e) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche.

12. Textiles Flächengebilde und/oder textile Applikation nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde eine gestrickte oder gewirkte Maschenware und/oder ein Vlies und/oder ein Gewebe ist und/oder die textile Applikation ein Gestick und/oder eine genähte Struktur ist.

13. Textiles Flächengebilde und/oder textile Applikation nach Anspruch 1 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde ein Melange-Stoff und/oder ein Ausbrennerstoff ist.

Description:
Fadenmaterial sowie daraus ausgebildete(s) textiles Flächengebilde und/oder tex- tile Applikation

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fadenmaterial, das aus einem Faserbündel, in dem Stapelfasern unverdreht in Längsrichtung des Fadenmaterials nebeneinander verlaufen, und wenigstens einem in der Längsrichtung des Fadenmaterials durch das Faserbündel verlaufenden Hilfsfaden ausgebildet ist, wobei das Faserbündel mit dem Hilfsfaden durch aus dem gleichen Material wie die Stapelfasern ausgebildete Umschlingungsfaserbänder quer, in wenigstens in einem Winkel zur Längsrichtung des Fadenmaterials umwunden ist, sowie ein daraus ausgebildetes textiles Flächengebilde und/oder eine aus dem Fadenmaterial ausgebildete textile Applikation.

Ein Fadenmaterial und ein textiles Flächengebilde der oben genannten Gattung sind beispielsweise aus der Druckschrift WO 2004/079068 A2 bekannt. Diese Druckschrift beschreibt ein zur Ausbildung von Maschen einer Maschenware eingesetztes Fadenmaterial, das einen durchgehenden Faserverband enthält, in dem Stapelfasern unverdreht und im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind. Parallel zu dem Faserverband verläuft in diesem ein ebenfalls nicht verdrehter Hilfsfaden.

Dieses nicht verfestigte Fadenmaterial hat zwar den Vorteil, dass eine damit hergestellte Maschenware sehr weich ist, ist aber kein konventionelles, in sich stabiles Garn und kann daher nur in unmittelbarer Nähe einer Strickstelle erzeugt und dieser zugeführt werden. Befindet sich daher die Strickstelle in einer größeren Entfernung von der Stelle der Fadenmaterialerzeugung, also einem Streckwerk, wird in der Druckschrift WO 2004/079068 A2 das Fadenmaterial direkt nach dessen Austritt aus dem Streckwerk entweder einer Spinnvorrichtung zugeführt, in der es zu einem Bündel- oder Umwindegarn versponnen, wobei ein zentrales Garn von einem zweiten Garn umwickelt und dadurch verfestigt wird, oder es wird von einem Drallorgan zu einem temporären, echt gedrehten klassischen Garn versponnen, das in einem Spinnrohr rotiert und durch dieses hindurch bis an die Strickstelle transportiert wird.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fadenmaterial zur Verfügung zu stellen, das derart stabil ist, dass es auch über längere Strecken zu einer textilen Ver- arbeitungsstelle transportiert werden kann, und das dennoch die Ausbildung von textilen Flächengebilden mit hoher Weichheit ermöglicht.

Die Aufgabe wird durch ein Fadenmaterial, das aus einem Faserbündel, in dem Stapelfasern unverdreht in Längsrichtung des Fadenmaterials nebeneinander verlaufen, und wenigstens einem in der Längsrichtung des Fadenmaterials durch das und/oder entlang dem Faserbündel verlaufenden, unverdrehten Hilfsfaden ausgebildet ist, wobei das Faserbündel mit dem Hilfsfaden durch aus dem gleichen Material wie die Stapelfasern ausgebildete Umschlingungsfaserbänder quer zur Längsrichtung des Fadenmaterials umwunden ist, gelöst, wobei die Umschlingungsfaserbänder einzelne, in der Längsrichtung des Fadenmaterials voneinander beabstandete und nicht miteinander verbundene Fasergruppen sind und jeweils ein Ende der Umschlingungsfaserbänder zwischen die in der Längsrichtung des Fadenmaterials verlaufenden Stapelfasern geklemmt ist.

Das erfindungsgemäße Fadenmaterial ist ebenfalls kein konventionelles Garn, hat aber gegenüber dem in der Druckschrift WO 2004/079068 A2 beschriebenen Fadenmaterial den Vorteil, dass das Faserbündel durch die quer verlaufenden Umschlingungsfaserbänder umschlungen ist und dadurch, ohne wie ein Garn verfestigt zu sein, eine erhöhte Stabilität aufweist. Die Umschlingungsfaserbänder halten die um den Hilfsfaden angeordneten Stapelfasern des Faserbündels temporär über einen ausreichenden Weg hinweg zusammen, um einen sicheren Transport des Fadenmaterials zu einer textilen Verarbeitungsstelle zu gewährleisten. Da die Umschlingungsfaserbänder aus einzelnen, nicht miteinander verbundenen Fasergruppen ausgebildet sind und auch sonst nicht dauerhaft an das Faserbündel angebunden sind, lösen sie sich in einem daraus herzustellenden textilen Flächengebilde oder in der auszubildenden textilen Applikation wieder auf, sodass das fertige textile Flächengebilde oder die textile Applikation aus unverfestigtem Fadenmaterial ausgebildet ist und dadurch eine hohe Weichheit aufweist.

Ein besonders guter temporärer Halt der Umschlingungsfaserbänder an dem Faserbündel ergibt sich dadurch, dass jeweils ein Ende der Umschlingungsfaserbänder zwischen die in der Längsrichtung des Faserverbandes verlaufenden Stapelfasern geklemmt ist. Typischerweise sind die Umschlingungsfaserbänder aus äußeren Stapelfasern des Faserbündels ausgebildet, da diese beispielsweise durch Druckluft leicht vom Rand des Faserbündel abgespreizt werden können und beim Fadenmaterialtransport um das Fa- serbündel gewunden werden können. Diese Stapelfasern hängen bzw. klemmen dabei mit ihrem einen Ende noch in dem Faserbündelverband, während ihr anderes Ende um das Faserbündel gewunden ist und nur durch den aufgeprägten Drall an diesem temporär gehalten wird.

Die Umschlingungsfaserbänder können beispielsweise durch zwei Spinndüsen, die auf das den monofilen oder multifilen Hilfsfaden enthaltende Faserbündel gerichtete Luftströmungen mit unterschiedlicher Drehrichtung erzeugen, ausgebildet werden. Während eine erste dieser Spinndüsen einen Falschdraht auf dem Faserbündel erzeugt, bewirkt die entgegengesetzte Drehrichtung der zweiten Spinndüse ein Aufdrehen von Randfasern des Faserbündels, wodurch es zu einem Abspreizen dieser Randfasern kommt, welche aufgrund der Drehungsbewegung der zweiten Spinndüse um das Faserbündel gewunden werden.

Vorzugsweise ist bei der vorliegenden Erfindung die Umwinderichtung der Umschlingungsfaserbänder bei ein und demselben Fadenmaterial stets gleich.

In ebenfalls vorteilhaften Ausbildungen des erfindungsgemäßen Fadenmaterials kann jedoch auch die Umwinderichtung der in der Längsrichtung des Fadenmaterials voneinander beabstandeten Umschlingungsfaserbänder bei demselben Fadenmaterial variieren. Hierdurch ergibt sich trotz hoher Weichheit des Fadenmaterials eine sehr hohe Stabilität des Fadenmaterials.

Bei variierender Umwinderichtung der Umschlingungsfaserbänder ist es in manchen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass wenigstens einzelne der Umschlingungsfaserbänder einander überkreuzen. Hierdurch kann eine noch weitere Stabilitätserhöhung erreicht werden, ohne die Weichheit des Fadenmaterials zu beeinträchtigen.

Besonders von Vorteil ist es, wenn die Anzahl und/oder die Dichte der Umwindungen in den in der Längsrichtung des Fadenmaterials voneinander beabstandeten Umschlin- gungsfaserbändern bei demselben Fadenmaterial entlang der Längsrichtung des Fadenmaterials variiert. Das Fadenmaterial weist also im Gegensatz zum Stand der Technik, wo man immer bemüht ist, eine möglichst gleichmäßige Fadenstruktur auszubilden, eine unregelmäßige Fadenstruktur auf. Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fadenmaterials gibt es demnach Bereiche des Fadenmaterials, wo die Umschlingungsanzahl in dem jeweiligen Umschlingungsfaserband hoch ist, und welche wo die Umschlingungsanzahl in dem jeweiligen Umschlingungsfaserband niedriger ist oder sogar nur eine einzige Umschlingung vorliegt. Ebenso kann die Dichte der Umwindungen bzw. Umschlingungen von Umschlingungsfaserband zu Umschlingungsfaserband entlang der Längsrichtung der Fadenmaterials variieren. Trotz der unterschiedlichen Anzahl und/oder die Dichte der Umwindungen in den Umschlingungsfaser- bändern hat das Fadenmaterial über seine gesamte Länge hinweg die gleiche Masse pro Längeneinheit des Fadenmaterials. Auch die Anzahl von Fasern ist im Querschnitt des Fadenmaterials konstant. Durch die unterschiedliche Anzahl und/oder die Dichte der Umwindungen in den Umschlingungsfaserbändern ergibt sich ein Fadenmaterial, das insbesondere in den Bereichen, in welchen keine oder nur wenige Umwindungen bzw. Umschlingungen vorliegen, weich und voluminös ist.

Es hat sich zudem als günstig erwiesen, wenn Abstände zwischen den in der Längsrichtung des Fadenmaterials voneinander beabstandeten Umschlingungsfaserbändern bei demselben Fadenmaterial entlang der Längsrichtung des Fadenmaterials variieren. Auch diese Ausbildung des erfindungsgemäßen Fadenmaterials weist daher im Gegensatz zum Stand der Technik, wo man immer bemüht ist, eine möglichst gleichmäßige Fadenstruktur auszubilden, eine unregelmäßige Fadenstruktur auf. Dabei kann in relativ weiten Bereichen des Fadenmaterials sogar gar kein Umschlingungsfaserband vorgesehen sein, was sich besonders vorteilhaft auf die Weichheit des Fadenmaterials auswirkt. Dennoch hält das Fadenmaterial insbesondere aufgrund des zu seiner Bildung verwendeten Hilfsfadens gut zusammen. Trotz der unterschiedlichen Abstände zwischen den Umschlingungsfaserbändern hat das Fadenmaterial über seine gesamte Länge hinweg die gleiche Masse pro Längeneinheit des Fadenmaterials, da sich die Anzahl der Fasern über den Querschnitt des Fadenmaterials nicht ändert, weil die Umwindungen von aus dem Faserbündel herausragenden Faserenden gebildet werden.

In einer favorisierten Ausbildung des erfindungsgemäßen Fadenmaterials spreizen Faserenden von wenigstens einzelnen der Umschlingungsfasern in den Umschlingungsfaserbändern von dem Faserbündel nach außen ab. Hierdurch erreicht man eine beson- ders gute Geschlossenheit einer später aus dem Fadenmaterial ausgebildeten Ware bei niedrigem Flächengewicht.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fadenmaterials entspricht die Menge der Umschlingungsfasern in den Umschlingungsfaserbändern 1 bis 10 % der Menge der in der Längsrichtung des Faserverbandes verlaufenden Stapelfasern.

Günstigerweise liegt der Winkel, in dem die Umschlingungsfaserbänder ausgerichtet sind, in einem Bereich von 30° bis 90°, vorzugsweise in einem Bereich von 45° bis 90°, besonders bevorzugt in einem Bereich von 50° bis 85° zu der Längsrichtung des Fasermaterials. De Winkelausrichtung der Umschlingungsfaserbänder quer zu der Längsrichtung des Fasermaterials ist im Wesentlichen durch Garntransportgeschwindigkeit der Maschine bestimmt, in der das erfindungsgemäße Fadenmaterial hergestellt wird. Die Umschlingungsfaserbänder weisen typischerweise, aber nicht zwingend über wenigstens 90 % der Gesamtlänge des erfindungsgemäßen Fadenmaterials im Wesentlichen die gleiche Winkelausrichtung mit Winkelabweichungen von weniger als 15 % zu der Längsrichtung des Fasermaterials auf.

In besonders zweckmäßigen Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind wenigstens 80 %, vorzugsweise wenigstens 90 %, besonders bevorzugt wenigstens 94 % der Umschlingungsfaserbänder aus Einzelstapelfasern, also jeweils aus einer einzigen Stapelfaser, ausgebildet.

Das erfindungsgemäße Fadenmaterial ist, wie oben beschrieben, hinsichtlich seiner Grundstruktur nicht verfestigt, sodass es sich seine nur temporär wirksame Zwischenverfestigung typischerweise in einem daraus auszubildenden textilen Flächengebilde oder einer textilen Applikation auflöst. Für manche Anwendungen, in denen das erfindungsgemäße Fadenmaterial beispielsweise zwischengespeichert werden soll, ist jedoch sinnvoll, wenn das Fadenmaterial eine chemische und/oder thermische Verfestigung und/oder eine Beschichtung aufweist. Beispielsweise kann das Fadenmaterial eine auswaschbare Stärkebeschichtung aufweisen. Die Aufgabe wird ferner durch ein textiles Flächengebilde und/oder eine textile Applikation gelöst, das bzw. die aus einer Ausführungsform des oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Fadenmaterials ausgebildet ist.

Dabei kann das erfindungsgemäße textile Flächengebilde beispielsweise eine gestrickte oder gewirkte Maschenware und/oder ein Vlies und/oder ein Gewebe sein. Die erfindungsgemäß ausbildbare textile Applikation kann beispielsweise ein Gestick und/oder eine Naht oder andere genähte Struktur sein.

Besonders bevorzugt ist das aus dem erfindungsgemäßen Fadenmaterial ausgebildete textile Flächengebilde ein Melange-Stoff und/oder ein Ausbrennerstoff.

Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fadenmaterials, dessen Aufbau, Funktion und Vorteile werden im Folgenden anhand von Figuren näher erläutert, wobei

Figur 1 schematisch eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen

Fadenmaterials zeigt, wobei dessen Bestandteile der besseren Übersichtlichkeit halber nicht maßstabsgetreu dargestellt sind;

Figur 2 schematisch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fadenmaterials mit einer Vergrößerung einer Stelle, in der ein Ende eines Umschlingungsfaserbandes zwischen in Längsrichtung des Fasermaterials verlaufenden Stapelfasern geklemmt ist, zeigt,

Figur 3 schematisch noch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Fadenmaterials mit unterschiedlicher Umwindungsanzahl und/oder -dichte, Faserbandeinschnürung und unterschiedlichem Abstand von voneinander in Längsrichtung des Fadenmaterials beabstandeten Umschlingungsfaser- bändern zeigt;

Figur 4 schematisch eine nächste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fadenmaterials mit unterschiedlicher Umwindungsanzahl und/oder -dichte, Faserbandeinschnürung, Umwinderichtung und unterschiedlichem Abstand von voneinander in Längsrichtung des Fadenmaterials beabstandeten Um- schlingungsfaserbändern zeigt;

Figur 5 schematisch eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fadenmaterials mit einander teilweise überkreuzenden Umwindungen in den Umschlingungsfaserbändern und von den Umschlingungsfasern nach außen abstehenden Faserenden zeigt; und

Figur 6 schematisch noch eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Fadenmaterials mit unterschiedlicher Umwindungsanzahl und/oder -dichte, Faserbandeinschnürung, Umwinderichtung und unterschiedlichem Abstand von in Längsrichtung des Fadenmaterials beabstandeten Umschlingungsfaserbändern und von den Umschlingungsfasern nach außen abstehenden Faserenden zeigt.

Das Fadenmaterial 1 weist ein aus einer Vielzahl im Wesentlichen parallel zueinander in einer Längsrichtung A des Fadenmaterials 1 verlaufenden, unverdrehten Stapelfasern bestehendes Faserbündel 2 auf.

In dem Faserbündel 2 verläuft in dem gezeigten Beispiel ein unverdrehter Hilfsfaden 3. Der Hilfsfaden 3 ist bei der gezeigten Ausführungsform ein unelastischer Faden, ein sogenannter Corefaden. In anderen, nicht gezeigten Ausführungsvarianten der vorliegenden Erfindung können grundsätzlich auch mehrere Hilfsfäden 3 vorgesehen sein. Ferner ist es möglich anstelle oder zusätzlich zu dem wenigstens einen unelastischen Hilfsfaden 3 auch einen oder mehrere elastische Hilfsfäden 3 in das Faserbündel 2 einzubinden. In wieder anderen Ausbildungen der vorliegenden Erfindung kann der wenigstens eine Hilfsfaden 3 auch an, also am Rand des Faserbündels 2 verlaufen.

Um das Faserbündel 2 sind in Abständen voneinander, nicht miteinander verbundene einzelne Fasergruppen vorgesehen, die fadenförmig oder in Form dünner Binden das Faserbündel 2 quer zu der Längsrichtung A des Fadenmaterials 1 umwinden oder umschlingen. Diese Fasergruppen, die aus dem gleichen Material wie die Stapelfasern des Faserbündels 2 bestehen, bilden Umschlingungsfaserbänder 4, die die längs der Längsrichtung A verlaufenden Stapelfasern der Faserbündels 2 temporär zusammenhalten. Dabei sind Enden 5 der Umschlingungsfaserbänder 4 zwischen die in der Längsrichtung A des Fadenmaterials 1 verlaufenden Stapelfasern geklemmt. Die Umwinderichtung B aller Umschlingungsfaserbänder 4 ist bei dem Fadenmaterial 1 gleich. Die Umschlingungsfaserbänder 4 sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel in einem Winkel a, der in einem Bereich von etwa 40° bis 50° zu der Längsrichtung A des Fasermaterials 1 liegt, ausgerichtet. Einzelne, hier nicht gezeigte Umschlingungsfaserbänder 4, insbesondere solche, die an einem Ende eines Fadenmaterialstranges vorliegen, können in einem Winkel a, der in einem Bereich von etwa 80° bis 90° zu der Längsrichtung A des Fasermaterials 1 liegt, ausgerichtet sein. Es sind jedoch auch Winkelausrichtungen der Umschlingungsfaserbänder 4 relativ zu der Längsausrichtung A des Fadenmaterials 1 in Bereichen von 50° bis 80° möglich.

In dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel entspricht die Menge der Umschlin- gungsfasern in den Umschlingungsfaserbändern 4 1 bis 10 %, bevorzugt 3 bis 6 %, der Menge der in der Längsrichtung A des Fadenmaterials 1 verlaufenden Stapelfasern.

Figur 2 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fadenmaterials 1 a mit einer Vergrößerung C einer Stelle, in der ein Ende 4a eines Um- schlingungsfaserbandes 4 zwischen in der Längsrichtung A des Fadenmaterials 1 a verlaufenden Stapelfasern 6 geklemmt ist.

Figur 3 veranschaulicht schematisch noch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fadenmaterials 1 b mit unterschiedlicher Umwindungsanzahl und/oder - dichte, Faserbandeinschnürung und unterschiedlichem Abstand x, y von voneinander in der Längsrichtung A des Fadenmaterials 1 b beabstandeten Umschlingungsfaserbändern 4, 41 , 42. So ist beispielsweise die Anzahl der Umwindungen in dem Umschlingungsfa- serband 4 größer und entsprechend auch die Faserbandeinschnürung stärker als in den Umschlingungsfaserbändern 41 , 42. Zudem ist der Abstand zwischen den Umschlingungsfaserbändern 4 und 41 größer als der Abstand zwischen den Umschlingungsfaserbändern 41 und 42.

Figur 4 zeigt schematisch eine nächste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fadenmaterials 1 c mit unterschiedlicher Umwindungsanzahl und/oder -dichte, Faserbandeinschnürung, Umwinderichtung und unterschiedlichem Abstand von voneinander in der Längsrichtung A des Fadenmaterials 1 c beabstandeten Umschlingungsfaserbändern 43, 44, 45, 46, 47. Während beispielsweise in dem Umschlingungsfaserband 45 die Umschlingungsfasern in einer Richtung B' von etwa 90° zur Längsausrichtung A des Fadenmaterials 1 c orientiert sind, sind in dem Umschlingungsfaserband 44 die Umschlingungsfasern in einer Richtung B" von etwa 45° zur Längsausrichtung A des Fadenmaterials 1 c orientiert.

In Figur 5 ist schematisch eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fadenmaterials 1d mit einander teilweise überkreuzenden Umwindungen 48, 49 in den Umschlingungsfaserbändern und von den Umschlingungsfasern nach außen abstehenden Faserenden 4b dargestellt.

Figur 6 zeigt schematisch noch eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fadenmaterials 1 e mit unterschiedlicher Umwindungsanzahl und/oder -dichte, Faserbandeinschnürung, Umwinderichtung und unterschiedlichem Abstand von in der Längsrichtung A des Fadenmaterials 1 e beabstandeten Umschlingungsfaserbändern 43', 44', 45', 46', 47' und von den Umschlingungsfasern nach außen abstehenden Faserenden 4b zeigt.

Aus dem Fadenmaterial 1 , 1 a, 1 b, 1 c, 1 d, 1 e lassen sich unterschiedliche textile Flächengebilde und/oder textile Applikationen ausbilden, welche sich durch eine sehr hohe Weichheit auszeichnen. Besonders eignet sich das erfindungsgemäße Fadenmaterial 1 , 1 a, 1 b, 1 c, 1d, 1 e zur Ausbildung einer gestrickten oder gewirkten Maschenware. Die hierfür eingesetzte Strick- oder Wirkmaschine kann sich hierzu in über drei Meter Entfernung von der Ausbildungsstelle des Fadenmaterials 1 , 1 a, 1 b, 1 c, 1 d, 1 e befinden. Es ist jedoch auch möglich, aus dem erfindungsgemäßen Fadenmaterial besonders weiche Vliesstoffe oder Gewebe auszubilden. Unter textilen Applikationen werden in der vorliegenden Erfindung beispielsweise Gesticke und/oder genähte Strukturen verstanden, zu deren Ausbildung das erfindungsgemäße Fadenmaterial 1 , 1 a, 1 b, 1 c, 1 d, 1 e verwendet werden kann.

Ganz besonders gut eignet sich das erfindungsgemäße Fadenmaterial 1 , 1 a, 1 b, 1 c, 1 d, 1 e zur Ausbildung von Melange-Stoffen und/oder Ausbrennerstoffen.