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Title:
THYMINE DERIVATIVES THAT POSSESS ANTIVIRAL AND ANTITUMORAL EFFECTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/073281
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to compounds of the formula (I), in which R and A have the meanings defined in the description. Said compounds have valuable biomedical and pharmaceutical properties and are characterized by their antiviral and antitumoral effects.

Inventors:
FOLKERS GERD (CH)
KESSLER ULRICH (US)
BUERGISSER ERNST (CH)
Application Number:
PCT/EP2000/004867
Publication Date:
December 07, 2000
Filing Date:
May 29, 2000
Export Citation:
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Assignee:
DISCOVERY TECHNOLOGIES AG (CH)
FOLKERS GERD (CH)
KESSLER ULRICH (US)
BUERGISSER ERNST (CH)
International Classes:
A61P35/00; C07D239/54; (IPC1-7): C07D239/54; A61K31/505; A61P35/00
Foreign References:
EP0763529A11997-03-19
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Claims:
Patentansprüche
1. Verbindungen der Formel I worin R Wasserstoff, Niederalykl oder Niederalkenyl bedeutet, und A ein 1 bis 7 gliedriges, geradkettiges oder verzweigtes Niederalkylen bedeutet, und Salze davon.
2. Verbindungen der Formel I gemäss Anspruch 1, worin R Niederalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Niederalkenyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomenund A ein 1 bis 4 gliedriges, gerakettiges oder verzweigtes Niederalkylen bedeuten, und pharmazeutische verwendbare Salze davon.
3. Verbindungen der Formel I gemäss Anspruch 1, in der R Methyl und A Methylen bedeuten, und pharmazeutisch verwendbare Salze davon.
4. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel I gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel II worin R die unter der Formel I im Anspruch 1 angegebene Bedeuteung hat, in einem Alkohol, der yStrahlung aussetzt und anschliessend isoliert, und wenn erwünscht, eine Verbindung der Formel I in eine andere Verbindung der Formel I umwandelt, und/oder, wenn erwünscht, ein erhaltenes Salz in die freie Verbindung oder in ein anderes Salz umwandelt, und/oder, wenn erwünscht, eine erhaltene freie Verbindung der Formel I mit salzbildenden Eigenschaften in ein Salz umwandelt, und/oder, wenn erwünscht, eine erhaltene Mischung von Stereoisomeren, Diastereomeren oder Enantiomeren in die einzelnen Stereoisomeren, Diastereomeren bzw. Enantiomeren auftrennt.
5. Verfahren gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in einem niederen Alkanol erfolgt.
6. Verfahren gemäss Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in Methanol erfolgt.
7. Pharmazeutische Präparate enthaltend eine Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3 und mindestens ein pharmazeutische verwendbares Trägermaterial.
8. Eine Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3 in einem Verfahren zur therapeutischen Behandlung des tierischen oder menschlichen Körpers.
9. Eine Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Verwendung bei der Behandlung von Krankheiten, die auf virirale Infekte beruhen.
10. Eine Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Verwendung bei der Behandlung von Krankheiten, die auf tumorale Erkrankungen beruhen einerVerbindunggemässeinemderAnsprüche1bis3zur11.Verwendung Herstellung pharmazeutischer Präparate.
Description:
ANTIVIRAL UND ANTITUMORAL WIRKSAME THYMIN-DERIVATE Die Erfindung betrifft optisch aktive Thyminderivate mit überraschenderweise wertvollen pharmakologischen Eigenschaften.

Die Erfindung betrifft die Verbindungen der Formel I worin R Wasserstoff, Niederalykl oder Niederalkenyl bedeutet, und A ein 1 bis 7 gliedriges, geradkettiges oder verzweigtes Niederalkylen bedeutet, und Salze davon, ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen, pharmazeutische Präparate, die diese Verbindungen enthalten, die Verwendung dieser Verbindungen zur therapeutischen Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers oder zur Herstellung pharmazeutischerPräparate.

Die vor-und nachstehend verwendeten Allgemeinbegriffe haben im Rahmen der vorliegenden Anmeldung vorzugsweise die folgenden Bedeutungen : Das Präfix"Nieder"bezeichnet einen Rest bis und mit 7 und insbesondere bis und mit 4 Kohlenstoffatomen.

Niederalkyl ist z. B. C,-C4-Alkyl, im besonderen Methyl und Ethyl, und in erster Linie Methyl.

Beispiele fRir Niederalkyl sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sek-Butyl, tert-Butyl, n-Pentyl, Neopentyl, n-Hexyl oder n-Heptyl.

Niederalkenyl ist z. B. C2-C5-Alkenyl, im besonderen Vinyl, Allyl, Methallyl, 3-Butenyl oder 1-Pentenyl.

Geradkettiges oder verzweigtes Niederalkylen ist beispielsweise Methylen, 1,2-Ethylen, 1,3-Propylen, 1,4-Butylen, 1,5-Pentylen, 1,6-Hexylen, 1,7- Heptylen oder beispielsweise entsprechend verzweigte Niederalkylen- derivate, wie z. B. Isopropylen, Isobutylen, sek-Butylen oder auch tert- Butylen.

Die Verbindungen der Formel I weisen überraschenderweise eine signifikante biologische Aktivität auf und sind beispielsweise antitumoral, sowie antiviral, wie z. B. gegen Herpes Simplex Virus Typ I und Varizella Zoster Virus wirksam.

Die vorteilhaften Wirkungen der Verbindungen der Formel I lassen sich durch verschiedene in vitro oder in vivo Testmethoden nachweisen, wie z. B. von S. Gerber und G. Folkers (1996) in Biochemical & Biophysical Research Communications 225 (1) : 263-7 beschrieben und für therapeutische Zwecke nutzen (X. W. Tong et al in Anticancer Research 17 (2A) ; 811-3.

Bevorzugt betrifft die Erfindung die Verbindungen der Formel I, worin R Wasserstoff, Niederalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Niederalkenyl mit 2-4 Kohlenstoffatomen und A ein 1 bis 4 gliedriges, geradkettiges oder verzweigtes Niederalkylen bedeuten, und Salze davon.

Ganz besonders betrifft die Erfindung die Verbindungen der Formel I in der R Methyl und A Methylen bedeuten, und Salze davon.

Die Erfindung betrifft vor allem die in den Beispielen beschriebenen spezifischen Verbindungen.

Die erfindungsgemässen Verbindungen werden gemäss dem in der EP-A 94916122.8 (PCT/CH 94/00109) beschriebenem Verfahren hergestellt.

Das Verfahren betrifft ein Verfahren zur Herstellung chemischer Verbindungen mittels Zufalls-Synthese.

Es werden bekannte, kombinatorisch gemischte Edukte zur Reaktion gebracht.

Die diesem Verfahren zugrundeliegende Idee besteht darin, aus einer relativ kleinen Zahl chemisch reiner Verbindungen eine grosse Zahl von kombinatorischen Mischungen herzustellen (Edukt-Cocktails C), um diese danach gewissen reaktions-vermittelden Bedingungen auszusetzen, mit der Absicht neue, a priori unbekannte chemische Verbindungen zu erhalten.

Die auf diese Weise entstandenen Produkte Cocktails (C') werden anschliessend geeigneten biologischen Tests unterworfen, wobei im Falle einer interessanten Reaktion die aktiven Substanzen isoliert und deren Molekülstrukturen aufgeklärt werden.

Durch systematisches Kombinieren von zwei oder mehreren Reinsubstanzen lässt sich aus einer Sammlung von relativ wenigen Verbindungen eine grosse Anzahl Cocktails C herstellen.

Die Wahl des Losungsmittels (z. B. Wasser, niedere Alkohole, Benzol oder DMSO ect.) beeinflusst den Reaktionemechanismus wesentlich. Femer kann das Lösungsmittel bzw. Lösungsmittel-gemisch als Partner an der chemischen Reaktion teilnehmen.

Zur Initialisierung der Zufallsumsetzungen werden die Reaktanden bestimmten chemischen oder physikalischen Bedingungen ausgesetzt.

Als physikalische Bedingungen eignen sich beispielsweise Bestrahlungen (ionisierende Strahlung, Neutronenbeschuss, Licht, UV, Mikrowelle etc.) Druck und Temperatur.

Als chemische Reaktionsvermittler bzw. Reaktionsverhinderer eignen sich beispielsweise pH-Wert, lonenstarke, Crosslinker und gegebenenfalls Radikalfanger.

Im gegebenen Fall werden Verbindungen der Formel I hergestellt, indem man Thymin bzw. Thyminderivate der Formel II worin R die unter der Formel I angegebene Bedeutung hat, in einem Alkohol, beispielsweise einem niederen Alkanol, wie z. B. Methanol der y-Strahlung aussetzt und anschliessend isoliert, und/oder, wenn erwünscht, ein erhaltenes Salz in die freie Verbindung oder ein anderes Salz umwandelt, und/oder, wenn erwünscht, eine erhaltene freie Verbindung der Formel I mit salzbildenden Eigenschaften in ein Salz umwandelt, und/oder, wenn erwünscht, eine erhaltene Mischung von Stereoisomeren, Diastereomeren oder Enantiomeren in die einzelnen Stereoisomeren, Diastereomeren bzw.

Enantiomeren auftrennt.

Für die y-Strahlung kann vorteilhafterweise Kobalt (60) als Strahlungsquelle verwendet werden.

Salze von Verbindungen der Formel I sind insbesondere pharmazeutisch verwendbare Salze.

Es sind Salze der Verbindungen der Formel I mit Basen möglich, z. B. entsprechende Alkalimetall-oder Erdalkalimetallsalze, z. B. Natrium-, Kalium-oder Magnesiumsalze, pharmazeutisch verwendbare Uebergangsmetallsalze, wie Zink-oder Kupfersalze, oder Salze mit Ammoniak oder auch gegebenenfalls organischen Aminen, wie cyclischen Aminen, wie Mono-, Di- oder Triniederalkylaminen, wie Hydroxyniederalkylaminen, z. B. Mono-, Di-oder Trihydroxy-, niederalkylaminen, Hydroxyniederalkyl-niederalkyl-aminen oder Polyhydroxyniederalkylaminen. Cyclische Amine sind z. B. Morpholin, Thiomorpholin, Pipcridin oder Pyrrolidin.

Als Mononiederalkylamine kommen beispielsweise Ethyl-und tert- Butylamin, als Diniederalkylamine beispielsweise Diethyl-und Diisopropylamin und als Triniederalkylamin beispielweise Trimethyl-und Triethylamin in Betracht.

Entsprechende Hydroxyniederalkylamine sind z. B. Mono-, Di-und Triethanolamin, Hydroxyniederalkyl-niederalkylamine sind z. B. N, N- Dimethylamino-und N, N-Diethylamino-ethanol.

Umfasst sind ferner für pharmazeutische Verwendung ungeeignete Salze, da diese beispielsweise für die Isolierung bzw. Reinigung von freien Verbindungen der Formel I sowie von deren pharmazeutisch verwendbaren Salzen verwendet werden können.

Die Verbindungen der Formel I können entsprechend der Anzahl der beiden Asymmetriezentren sowie auch nach Wahl der Ausgangsstoffe und Arbeitsweisen, gegebenenfalls in Form von Mischungen aus Stereoisomeren, z. B. Diastereomerengemischen oder Enantiomerengemischen, wie etwa Racematen, oder gegebenenfalls auch als reine Stereoisomeren erhalten werden.

Verfahrensgemäss oder andersweitig erhältliche Diastereomeren-gemische können in üblicherweise Weise in Enantiomeren-gemische, z. B. Racemate, bzw. einzelne Diastereomeren aufgetrennt werden, z. B. aufgrund der physikalisch-chemischen Unterschiede der Bestandteile in bekannter Weise durch fraktionierte Kristallisation, Destillation und/oder Chromatogra-phie.

Vorteilhaft isoliert man das wirksame Isomere.

Verfahrensgemäss oder andersweitig erhältliche Enantiomeren-gemische, insbesondere Racemate, lassen sich nach bekannten Methoden in die einzelnen Enantiomeren trennen, z. B. durch Umkristallisation aus einem optisch aktiven Lösungsmittel, mit Hilfe von Mikroorganismen, durch Chromatographie und/oder durch Umsetzung mit einen optisch aktiven Hilfsverbindung, z. B. Base, Saure oder Alkohol, in Gemische diastereomerer Salze bzw. funktioneller Derivate, wie Ester, Auftrennung derselben und Freisetzung des jeweils gewünschten Enantiomeren.

Aus einem Racemat lassen sich die Enantiomeren auch mittels enzymatischer Konversion vorteilhafterweise trennen.

Hiermit kann das wirksame Enantiomere isoliert werden.

Die Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung der Verbindungen der Formel I zur Behandlung tumoraler, sowie viraler Erkrankungen, vorzugsweise in Form von pharmazeutisch verwendbaren Zubereitungen, insbesondere in einem Verfahren zur therapeutischen Behandlung des tierischen oder menschlichen Körpers, sowie ein solches Behandlungsverfahren.

Die Erfindung betrifft gleichfalls pharmazeutische Präparate, die eine Verbindung der Formel I als Wirkstoff enthalten, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung. Bei diesen pharmazeutischen Präparaten handelt es sich um solche zur enteralen, wie oralen, ferner rektalen, Verabreichung, um solche zur parenteralen Verabreichung, um solche lokalen Verabreichung und vor allem um solche zur Inhalationsverabreichung an Warmblüter, vor allem an Menschen, wobei der pharmakologische Wirkstoff allein oder zusammen mit üblichen pharmazeutischen Hilfsstoffen enthalten ist.

Die pharmazeutischen Präparate enthalten (in Gewichtsprozenten) z. B. von etwa 0,001% bis 100%, vorzugsweise von etwa 0.1% bis etwa 50% des Wirkstoffs.

Pharmazeutische Präparate zur enteralen bzw. parenteralen Verabreichung sind z. B. solche in Dosiseinheitsformen, wie Dragees, Tabletten, Kapseln oder Suppositorien, ferner Ampullen.

Diese werden in an sich bekannter Weise, z. B. mittels konventioneller Misch-, Granulier-, Dragier-, Lösungs-oder Lyophilisierungs-verfahren, hergestellt.

So kann man pharmazeutische Präparate zur oralen Anwendung erhalten, indem man den Wirkstoff mit festen Trägerstoffen kombiniert, ein erhaltenes Gemisch gegebenenfalls granuliert und das Gemisch bzw.

Granulat, wenn erwünscht oder notwendig nach Zugabe von geeigneten Hilfsstoffen, zu Tabletten oder Dragee-Kernen verarbeitet.

Geeignete Trägerstoffe sind insbesondere Füllstoffe, wie Zucker, z. B.

Lactose, Saccharose, Mannit oder Sorbit, Cellulosepräparate und/oder Calciumphosphate, z. B. Tricalciumphosphat oder Calciumhydrogenphosphat, ferner Bindemittel, wie Stärkekleister, unter Verwendung z. B. von Mais-, Weizen-, Reis-, oder Kartoffelstärke, Gelantine, Tragaganth, Methylcellulose und/oder Polyvinylpyrrolidon, und wenn erwiinscht, Sprengmittel, wie die obengenannten Stärken, ferner Carboxymethylstärke, quervernetztes Polyvinylpyrrolidon, Agar oder Alginsäure oder ein Salz davon, wie Natriumalginat Hilfsmittel sind in erster Linie Fliessregulier-und Schmiermittel, z. B.

Kieselsäuren, Talk, Stearinsäure oder Salze davon, wie Magnesium-oder Calciumstearat, und/oder Polyethylenglykol. Dragee-Kerne werden mit geigneten, gegebenenfalls Magensaft-resistenten, Ueberziigen versehen, wobei man u. a. konzentrierte Zuckerlösungen, welche gegebenfalls arabischen Gummi, Talk, Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenglykol und/oder Titandioxid enthalten, Lacklösungen in geeigneten organischen Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen oder, zur Herstellungvon Magensaft-resistenten Ueberzügen, Lösungen von geeigneten Cellulosepräparaten, wie Acetylcellulosephthalat oder Hydroxypropylmethylcellulosephthalat, verwendet. Den Tabletten oder Dragee-Ucberzügen können Farbstoffe oder Pigmente, z. B. zur Identifizierung oder Kennzeichnung verschiedener Wirkstoffdosen, beigefügt werden.

Weitere oral anwendbare pharmazeutische Präparate sind Steckkapseln aus Gelatine, sowie weiche, geschlossene Kapseln aus Gelatine und einem Weichmacher, wie Glycerin oder Sorbitol. Die Steckkapseln können den Wirstoff in Form eines Granulats, z. B. im Gemisch mit Füllstoffen, wie Lactose, Bindemitteln, wie Stärken, un/oder Gleitmitteln, wie Talk oder Magnesiumstearat, und gegebenenfalls Stabilisatoren, enthalten. In weichen Kapseln ist der Wirkstoff vorzugsweise in geeigneten Flüssigkeiten, wie fetten Oelen, Paraffinöl oder flüssigen Polyethylenglykolen, gelöst oder suspendiert, wobei ebenfalls Stabilisatoren zugefügt sein können.

Als rektal anwendbare pharmazeutische Präparate kommen z. B.

Suppositorien in Betracht, welche aus einer Kombination des Wirkstoffs mit einer Suppositoriengrundmasse bestehen. Als Suppositoriengrundmasse eignen sich z. B. natürliche oder synthetische Triglyceride, Paraffinkohlenwasserstoffe, Polyethylenglykole oder höhere Alkanole.

Ferner können auch Gelatine-Rektalkapseln verwendet werden, die eine Kombination des Wirkstoffs mit einem Grundmassenstoff enthalten. Als Grundmassenstoffe kommen z. B. flüssige Triglyceride, Polyethylenglykole oder Paraffinkohlenwasserstoffe in Frage.

Zur parenteralen Verabreichung eignen sich in erster Linie wässrige Lösungen eines Wirkstoffes in möglichst wasserlöslicher Form, ferner Suspensionen des Wirkstoffes, wie entsprechende ölige Injektionssuspensionen, wobei man geeignete lipophile Lösungsmittel oder Vehikel, wie fette Oele, z. B. Sesamöl, oder synthetische Fettsäureester, z. B.

Ethyloleat oder Triglyceride, verwendet, oder wässrige Injektionssuspensionen, welche viskositätserhöhende Stoffe, z. B.

Natriumcarboxymethylcellulose, Sorbit und/oder Dextran, und gegebenenfalls auch Stabilisatoren enthalten.

Pharmazeutische Präparate zur lokalen Verabreichung sind z. B. für die topische Behandlung der Haut Lotionen, Crèmes und Salben, d. h. flüssige oder semifeste Oel-in-Wasser-oder Wasser-in-Oel-Emulsionen, Fettsalben, die wasserfrei sind, Pasten, d. h. Crèmes und Salben mit sekretabsorbierenden Puderbestandteilen, Gele, die wässrig, wasserarm oder wasserfrei sind und aus quellbaren, gelbildenden Materialien bestehen, Schäume, d. h. in Aerosolform vorliegende flüssige Oel-in-Wasser- Emulsionen, welche aus Druckbehältern verabreicht werden, und eine wassrig-ethanolische Grundlage aufweisende Tinkturen, welche jeweils weitere übliche pharmazeutische Hilfsstoffe, wie Konservierungs, enthalten können.

Die Herstellung der pharmazeutischen Praparate zur lokalen Verabreichung erfolgt in an sich bekannter Weise durch Vermischung des Wirkstoffes mit den pharmazeutischen Hilfsstoffen, z. B. durch Lösen oder Suspendieren des Wirkstoffs in der Grundlage oder in einem Teil davon, falls notwendig. Zur Herstellung von Emulsionen, in denen der Wirkstoff in einer der flüssigen Phasen gelöst ist, wird der Wirkstoff in der Regel vor der Emulgierung in dieser gelöst ; zur Herstellung von Suspensionen, in denen der Wirkstoff in der Emulsion suspendiert ist, wird der Wirkstoff nach der Emulgierung mit einem Teil der Grundlage vermischt und dann dem Rest der Formulierung beigegeben.

Die Dosierung des Wirkstoffs kann von verschiedenen Faktoren, wie Wirksamkeit und Wirkungsdauer des Wirkstoffs, Starke der zu behandelnden Krankheit bzw. ihrer Symtome, Applikationsweise, Warmblüter-Spezies,-Geschlecht,-Alter,-Gewicht und/oder individuellen Zustand des Warmblüters, abhängen.

Im Normalfall ist für einen etwa 75 kg schweren Warmblüter eine orale, Tagesdosis von etwa 1 mg bis etwa 1000 mg, insbesondere von etwa 5 bis 200 mg zu veranlagen. Diese kann z. B. als Einmalsdosis oder in mehreren Teildosen, z. B. solchen von 10 bis 100 mg, verabreicht werden.

Die nachfolgenden Beispiele illustrieren die vorstehend beschriebene Erfindung. Temperaturen sind in Grad Celsius und gegebenenfalls erwähnte Drucke, wenn nicht anders vermerkt, in bar angegeben.

Beispiel <BR> <BR> <BR> 6- [1,2,3,4,5,6-Hexahydro-6- (hydroxymethyl)-5-methyl-2, 4-dioxopyrimidin-<BR> <BR> <BR> <BR> 5-ylmethyl]-5-methylpyrimidin-2,4(1 H, 3H)-dion 1,9 g (15 mmol) Thymin werden in 150 ml eines Lösungsmittel-gemisches aus Wasser und Methanol im Verhältnis (80 : 20) (V/V) suspendiert. Nach der Bestrahlung mit einer Dosis von 500 kGy einer Co (60) ~Quelle wird das bestrahlte Gemisch mittels Flashchromatograpie auf LiChroluttEN (Methanol : Wasser = 20 : 80 zu 60 : 40) fraktioniert. Das Eluat, welches das gewünschte Produkt enthält, wird eingedampft. Der feste Rückstand wird in Methanol gelöst und das erhaltene Produkt wird als racemisches Gemisch mittels 2 aufeinanderfolgenden HPLC-Schritten auf einer RP-18 Kolonne (Acetonitril : Wasser = 6 : 94 und Acetonitril : Wasser = 3 : 97) gereinigt.

Das Lösungsmittel wurde eingedampft und man erhält 15 mg des Reaktionsproduktes als weisses Pulver.

Die Enantiomeren werden mittels enzymatischer Konversion getrennt.

15 mg des erhaltenen Racemates werden mit annähernd 3 mg Herpes Simplex Virus Type I TK 1 Stunde bei 37° C inkubiert.

Das monophosphorylierte und das unphosphorylierte Enantiomere werden mittels HPLC auf einer RP-18 Kolonne (Ammoniumacetat 0.01 M : Methanol = 96 : 4, bei pH 5, eingestellt mit H3PO4) getrennt.

Nach dem Eindampfen des Lösungsmittels und nach dem Entfernen des Salzes werden 5 mg Nukleosid-Analogon als Monophosphat erhalten.

Die Dephosphorylierung wird mittels Kalbsintestinalalkali-phosphatase durchgeführt und der anfallende Alkohol wird mittels eines letzten HPLC- Schrittes auf einer RP-18 Kolonne, (Acetonitril : Wasser = 6 : 94) gereinigt.

Das Lösungsmittel wird eingedampft und man erhält 3 mg eines Produktes als weisses Pulver.

'H NMR (500 MHz, DMSO-d6) 8 1.17 (s. 3H, CH3), 1.74 (s. 3H, CH3), 2.54- 2.87 (d, 2H, CH2), 3.32 (bm, lH, H-7'), 3.60 (bm, 2H, CH20H), 5,21 (bs, 1H, OH), 7.54 (s, 1H, NH), 10.22 (s. 1H, NH), 10.43 (s, 1H, NH), 11.05 (s, 1H, NH).

13C NMR (500 MHz, DMSO-d6) d 175.8 (C-4'), 164.8 (C-6) ; 152.8/150.2 (C-2/C-2'), 146.4 (C-4), 107.4 (C-5), 60.5 (CH20H), 58.7 (C-6'), 42.5 (C- 5'), 31.2 (CH2), 19.7 (CH3), 10.4 (CH3) MS (Methanol, Wasser) : m/e = 297 (MH, 295 (MH-)