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Patent Searching and Data


Title:
TILE-LIKE FLAT ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/046843
Kind Code:
A1
Abstract:
A flat building element substantially consists of a highly water-resistant wooden material plate (2) provided with a plastic coating (4) on at least part of its top and/or bottom surface (5, 3). This element is designed as a wall or floor tile. Grooves (8) and springs (10) are provided at the edge surface (7) to secure and join several elements. The width (b) of the springs (10) is preferably larger than the depth (t) of the grooves (8), ensuring a particular, uniform joint width (bf) between the elements.

Inventors:
SCHNABEL WOLFGANG (DE)
BALDEWECK GERD (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/002095
Publication Date:
October 22, 1998
Filing Date:
April 09, 1998
Export Citation:
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Assignee:
KUNZ GMBH & CO (DE)
SCHNABEL WOLFGANG (DE)
BALDEWECK GERD (DE)
International Classes:
E04F15/02; E04F15/04; (IPC1-7): E04F15/04
Domestic Patent References:
WO1996027721A11996-09-12
Foreign References:
US4388788A1983-06-21
CH595525A51978-02-15
DE8113176U11981-09-24
GB1048132A1966-11-09
DE8113176U11981-09-24
Attorney, Agent or Firm:
Ruff, Beier Sch�ndorf Und M�tschele (Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche :
1. Plattenförmiges Element, im wesentlichen bestehend aus einer Holzwerkstoffplatte hoher Wasserbeständigkeit mit einer Beschichtung (4,6), insbesondere Kunststoffbe schichtung, auf mindestens einem Teil ihrer Oberund/ oder Unterseite (3,5), wobei das Element nach Art einer Fliese (1), vorzugsweise nach Art einer Wandoder Bo denfliese ausgebildet ist.
2. Plattenförmiges Element nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß Mittel zur Festlegung und/oder Verbindung von Elementen im Abstand zueinander vorgesehen sind.
3. Plattenförmiges Element nach Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Mittel zur Festlegung und/oder Verbin dung an den Kantenflächen (7,9) des Elementes (1) vor gesehen sind.
4. Plattenförmiges Element nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Mitteln zur Festlegung und/oder Verbindung um mindestens eine Nut (8) oder mindestens eine Feder (10) handelt.
5. Plattenförmiges Element nach Anspruch 4, dadurch gekenn zeichnet, daß eine an einer Kantenfläche parallel zur Oberund Unterseite des Elementes verlaufende Nut oder Feder ausgebildet ist, die bei der bestimmungsgemäßen Verwendung des Elementes mit einer entsprechenden Feder bzw. Nut eines weiteren Elementes zusammenwirkt.
6. Plattenförmiges Element nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (1), vorzugs weise bei rechteckiger oder quadratischer Grundfläche, vier Kantenflächen (7,9) aufweist, wobei vorzugsweise an zwei aneinandergrenzenden Kantenflächen (7) parallel zur Oberund Unterseite des Elementes verlaufende Nuten (8) und an den beiden anderen Kantenflächen (9) parallel zur Oberund Unterseite des Elementes verlaufende Fe dern (10) vorgesehen sind.
7. Plattenförmiges Element nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (b) der Federn (10) größer ist als die Tiefe (t) der Nuten (8), wobei vorzugsweise die Differenz zwischen Breite der Federn und Tiefe der Nuten der gewünschten Fugenbreite (bf) eines mit Hilfe des Elementes hergestellten Belages ent spricht.
8. Plattenförmiges Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberseite des Elementes Ausnehmungen, Markierungen oder derglei chen vorgesehen sind, die den Eindruck hervorrufen, daß das Element aus mindestens zwei, vorzugsweise mindestens zwei gleichen, Elementen aufgebaut ist.
9. Plattenförmiges Element nach Anspruch 8, dadurch gekenn zeichnet, daß an der Oberseite (5) des Elementes (1) Längsund/oder Quernuten (12) vorgesehen sind, wobei vorzugsweise die Breite dieser Nuten der gewünschten Fugenbreite eines mit Hilfe des Elementes hergestellten Belages entspricht.
10. Plattenförmiges Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Holzwerkstoffplatte hoher Wasserbeständigkeit um eine Holzspanplatte handelt, wobei vorzugsweise die Holzspan platte PMDIgebunden ist.
11. Plattenförmiges Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberseite (5) des Elementes (1) eine Dekorbeschichtung (6) aus Kunststoff, insbesondere eine Melaminharzbeschichtung, vorgesehen ist.
12. Plattenförmiges Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Unter seite (3) des Elementes (1) eine vorzugsweise struktu rierte Beschichtung (4) aus Kunststoff, insbesondere eine Melaminharzbeschichtung, vorgesehen ist.
13. Belag, insbesondere Bodenoder Wandbelag, gekennzeich net durch mindestens ein Element nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12.
14. Belag nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß seine Fugen mit einer wasserdichten und ausreichend reißfesten und flexiblen Fugenmasse ausgefüllt sind.
15. Belag nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugenmasse aus einem kunststoffvergüteten Fugenmaterial besteht.
16. Verfahren zur Herstellung eines Belages, insbesondere eines Bodenoder Wandbelages, dadurch gekennzeichnet, daß Elemente nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 auf einem geeigneten Untergrund, insbesondere unter Verkleben mit diesem Untergrund, verlegt und anschlie ßend die gebildeten Fugen mit einem geeigneten Fugen material in üblicher Weise, d. h. naß, verfugt werden.
Description:
Beschreibung : Plattenförmiges Element nach Art einer Fliese Die Erfindung betrifft ein weitgehend plattenförmiges (Bau-) Element, das hauptsächlich zur Herstellung eines Wand-oder Bodenbelages verwendet werden kann.

Der sog. Laminat-Fußboden hat in der jüngeren Vergangenheit sowohl in Wohnräume als auch in Geschäftsräumen eine immer größere Verbreitung gefunden. Der Laminat-Fußboden besteht aus einem Holzwerkstoff als Trägerplatte, die zumindest an ihrer Oberseite mit einer Kunststoffbeschichtung versehen ist. Zur Herstellung des Laminat-Fußbodens werden brett-oder dielenartige Verlegeteile über vorhandene Nut-und Federele- mente verleimt. Der Aufbau derartiger Verlegeteile ist be- reits seit längerem grundsätzlich bekannt. Hierzu wird als Beispiel auf das deutsche Gebrauchsmuster G 81 13 176.3 ver- wiesen.

Die beschriebenen Laminat-Fußböden werden im Normalfall nicht in sog. Feuchträumen oder Naßräumen eingesetzt. Dies ist dar- auf zurückzuführen, daß der die Trägerplatte bildende Holz- werkstoff üblicherweise nicht wasserbeständig ist, sondern bei Kontakt mit Feuchtigkeit aufquillt. Deshalb werden in Feuchträumen wie Fluren und Eingangsbereichen und insbeson- dere in Naßräumen wie Bädern und Küchen auch heute noch fast ausschließlich Fliesen als Wand-und Bodenbelag verwendet.

Die üblichen Keramikfliesen oder Keramikkacheln besitzen je- doch trotz ihrer hohen Wasserbeständigkeit einige Nachteile.

So lassen sich Keramikfliesen nur aufwendig bearbeiten. Es müssen spezielle Fliesenschneider verwendet werden, insbeson-

dere um schmale Ränder oder Ecken abzuschneiden oder Löcher für Steckdosen, Schalter oder dergleichen vorzusehen. Es ist bekannt, wie leicht derartige Fliesen auch zerbrechen. Hinzu kommt noch, daß bei der Bearbeitung von Keramikfliesen sehr viel feiner Schleifstaub auftritt. Zum anderen sind Keramik- fliesen in den häufigen Fällen, in denen keine Fußbodenhei- zung vorhanden ist, sehr"fußkalt". Dies ist insbesondere im Bad sehr unangenehm, wo man sich meist barfuß bewegt.

Schließlich ist noch der Nachteil zu nennen, daß trotz sorg- fältiger Verlegung häufig nach einiger Zeit Risse in den Fu- gen oder sogar in den Fliesen selbst auftreten, da die star- ren Keramikfliesen Spannungen des Untergrundes nicht aufneh- men können. Dieser Effekt zeigt sich besonders bei der Alt- bausanierung, wenn zum Bodenausgleich Holzwerkstoffplatten verlegt wurden. Während sich die Spanplatten ausdehnen kön- nen, besitzen die Keramikfliesen und das zur Verfugung ver- wendete Fugenmaterial keine entsprechende Flexibilität.

Die Erfindung stellt sich deshalb u. a. die Aufgabe, neue Bauelemente zur Verfügung zu stellen, die die Vorteile der beschriebenen Materialien bei weitgehender Vermeidung ihrer jeweiligen Nachteile miteinander vereinigen sollen. Insbeson- dere soll für Feuchträume und Naßräume ein Bauelement ge- schaffen werden, das die dort auftretende Feuchtigkeit und auch die entsprechenden Temperaturschwankungen aushält, ande- rerseits jedoch auch die gewünschte Behaglichkeit und den ge- wünschen Wohnkomfort schafft.

Diese Aufgabe wird gelöst durch das plattenförmige Bauelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Besondere Ausgestaltungen dieses Elementes sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 12 dargestellt. Ein erfindungsgemäßer Boden-oder Wandbelag ist in Anspruch 13 und den zugehörigen abhängigen Ansprüchen 14 und 15 beansprucht. Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Her- stellung eines Bodenbelages definiert Anspruch 16. Der Wort-

laut sämtlicher Ansprüche wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht.

Das plattenförmige Element nach der Erfindung besteht im wesentlichen aus einer Holzwerkstoffplatte mit hoher Wasser- beständigkeit, die eine Beschichtung auf mindestens einem Teil ihrer Ober-und/oder Unterseite aufweist. Bei der Be- schichtung handelt es sich inbesondere um eine Kunststoff- beschichtung. Dieses Element ist erfindungsgemäß nach Art einer Fliese, vorzugsweise nach Art einer Wand-oder Boden- fliese ausgebildet. Dementsprechend kann das erfindungsgemäße Bauelement auch als Fliesenelement oder Fliese bezeichnet werden.

Die Kombination der genannten Merkmale, nämlich-kurz ge- sagt-eine Holzwerkstoffplatte hoher Wasserbeständigkeit mit Kunststoffbeschichtung als Wand-oder Bodenfliese auszuge- stalten, macht das neue Element überraschenderweise auch für den Einsatz in Feucht-und Naßräumen geeignet. Dabei kann die Fliese jede bei Keramikfliesen übliche Größe und Gestalt auf- weisen, d. h. im einfachen Fall rechteckig oder quadratisch sein, grundsätzlich aber auch in jeder anderen bekannten Fliesenform, auch als Mosaik mit beliebigem Umriß, vorliegen.

Dementsprechend sind die Abmessungen auch in den üblichen Grenzen variierbar. Die Dicke des Elementes kann einer übli- chen Fliesendicke entsprechen, wobei aufgrund des verwendeten Holzwerkstoffes Dicken des Elementes zwischen 5 und 10 mm be- vorzugt sein können. Eine übliche Dicke des Elementes beträgt insbesondere 8 mm.

Der Ausdruck"plattenförmig"soll lediglich besagen, daß -wie auch bei Fliesen üblich-die Länge und Breite des Ele- mentes üblicherweise größer sind als seine Dicke. Selbstver- ständlich sollen auch kleine Fliesenelemente, beispielsweise Mosaikfliesen, von der Erfindung umfaßt sein, bei denen Länge und Breite nur noch wenig größer sein können als die Dicke.

Bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ele- mentes sind Mittel zur Festlegung und/oder Verbindung der Elemente im Abstand zueinander vorgesehen. Dies soll die Her- stellung eines Fliesenbelages, d. h. üblicherweise einer Flie- senwand oder eines Fliesenfußbodens, erleichtern. Derartige Mittel sind insbesondere an den am Außenumfang umlaufenden Schmalseiten des Elementes vorgesehen, die im folgenden als Kantenflächen bezeichnet werden sollen. So können beispiels- weise zapfenartige Verbindungsmittel an einem Element vorge- sehen sein, die in eine entsprechende Ausnehmung eines ande- ren Elementes einsteckbar sind. Es können auch separate Zap- fenelemente in je eine Ausnehmung von zwei Elementen einge- steckt werden.

Weiter bevorzugt sind Ausführungsformen, bei denen als Mittel zur Festlegung und/oder Verbindung übliche Nuten und Federn vorgesehen sind. Derartige Nuten bzw. Federn können entweder über eine gesamte Kantenfläche des erfindungsgemäßen Elemen- tes parallel zu dessen Ober-und/oder Unterseite verlaufen, oder an diesen Kantenflächen nur abschnittsweise vorgesehen sein. Es bietet sich an, zur Herstellung einer Nut-Feder- Verbindung zweier Elemente an einem dieser Elemente die Nut (en) und an dem anderen Element die Feder (n) vorzusehen.

Es ist jedoch auch möglich, eine an beiden Elementen vorge- sehene Nut mit Hilfe einer (separaten) eingelegten oder ein- geschobenen Feder zu verbinden.

In Weiterbildung der Nut-Feder-Verbindung zweier Fliesenele- mente nach der Erfindung ist es bevorzugt, wenn die Fliesen- elemente vier Kantenflächen aufweisen und dabei an zwei an- einandergrenzenden Kantenflächen Nuten und an den beiden üb- rigen Kantenflächen Federn vorgesehen sind. Dies betrifft in erster Linie, aber nicht ausschließlich, quadratische und rechteckige Fliesenelemente. Auf diese Weise lassen sich die Elemente in einfacher Weise auf einer Fläche verlegen.

Bei den beschriebenen Ausführungen mit Nut-Feder-Festlegung bzw.-verbindung ist es bevorzugt, wenn die Breite der Feder, d. h. die über die eigentliche Oberkante des Elementes vorste- hende Länge der Feder, größer ist als die Tiefe der entspre- chenden Nut. Auf diese Weise wird erreicht, daß zwischen zwei benachbarten Elementen ein (definierter und definierbarer) Abstand verbleibt. Dieser Abstand, der sich aus der Differenz zwischen Breite der Feder und Tiefe der Nut ergibt, wird vor- zugsweise so gewählt, daß er der gewünschten Fugenbreite eines zu verlegenden Fliesenbelages entspricht. Durch diese besondere Maßnahme kann eine gleichbleibende Fugenbreite ge- währleistet werden.

Bei bevorzugten Ausführungsformen können die beschriebenen Nuten eine konische, insbesondere leicht konische Quer- schnittsfläche aufweisen. Dabei ist eine solche konische Form bevorzugt, bei der sich die Nut zum Inneren der Holzwerk- stoffplatte hin verjüngt. Bei solchen Ausführungsformen ist die Form der Querschnittsfläche der entsprechenden Federn ebenfalls konisch ausgebildet, so daß sich bei nach innen konisch verjüngender Form der Nut die zugehörige Feder nach außen hin konisch verjüngt. Auf diese Weise bleibt die gute Passung der Nut-Feder-Verbindung erhalten. Durch die be- schriebene Form der Nut kann die eigentliche Kante flacher ausgebildet und damit die Stoßempfindlichkeit herabgesetzt werden.

In Weiterbildung besitzt das erfindungsgemäße Bauelement an seiner Oberseite Ausnehmungen, Markierungen oder dergleichen, die eine Unterteilung des Elementes, zumindest für den Be- trachter, bewirken. Damit wird der Eindruck hervorgerufen, daß das Element nicht nur aus einer, sondern aus mindestens zwei, vorzugsweise aus mehreren, Fliesen besteht. Durch die Markierungen, Ausnehmungen oder dergleichen werden also bei nur einem Element mehrere Elemente bzw. Fliesen"vorge-

täuscht". Dies bringt insbesondere den Vorteil, daß größere Elemente als die einzelnen Fliesenelemente verlegt werden können. Es können dabei regelmäßige Muster aus gleichen oder verschiedenen Fliesen oder auch unregelmäßige Muster darge- stellt werden.

Bei den Markierungen kann es sich um zeichnerische Darstel- lungen wie Linien, (breite) Striche und dergleichen handeln.

Die Ausnehmungen sind Nuten mit beliebigen, dem Einzelelement bzw. dessen Umriß angepaßtem Verlauf, vorzugsweise Längs- und/oder Quernuten, die insbesondere an den Stellen der tat- schlich nicht vorhandenen Fugen vorgesehen sind. Die Breite der Nuten entspricht dabei insbesondere der gewählten Fugen- breite. Derartige Nuten werden dann wie die (richtigen) Fugen nach dem Verlegen der Elemente mit Fugenmaterial ausgefüllt.

Das beanspruchte plattenförmige Element besteht erfindungsge- mäß aus einer Holzwerkstoffplatte hoher Wasserbeständigkeit.

Der Ausdruck"wasserbeständig"soll dabei zum Ausdruck brin- gen, daß die entsprechende Holzwerkstoffplatte bei Zutritt von Feuchtigkeit oder Wasser weitgehend nicht quellbar ist.

Die geforderten Eigenschaften lassen sich beispielsweise durch einen sog. Wechselklimatest (Quellung, z. B. 72 Stunden, und anschließende Rücktrocknung) bewerten. Bei niedriger oder nicht vorhandener Quellbarkeit in solchen Tests erreicht eine entsprechende Platte eine hohe Dicken-, Kanten-und Oberflä- chenstabilität, eine sehr geringe Feuchtigkeitsaufnahme sowie eine hohe Dimensionsstabilität und Temperaturbeständigkeit.

Entsprechende Holzwerkstoffplatten zeigen auch nach einem Wechselklimatest eine hervorragende Passung vorhandener Nut- und Federteile.

Obwohl andere Holzwerkstoffplatten grundsätzlich ebenfalls einsetzbar sind, besteht das erfindungsgemäße Element im vor- liegenden Fall vorzugsweise aus einer Holzspanplatte hoher Wasserbeständigkeit. Derartige Platten werden aus Holzspänen

unterschiedlichster Größe hergestellt, wobei Bindemittel zu- gesetzt werden. Sie können als Mehrschicht-oder Vielschicht- platten ausgebildet sein, wobei die Kern-bzw. Deckschichten unterschiedliche Holzpartikelgrößen aufweisen können. Bei den im Flachpreßverfahren hergestellten sog. Flachpreßplatten liegen die Späne vorzugsweise parallel zur Plattenebene. Bei den im Strangpreßverfahren hergestellten Strangpreßplatten orientieren sich die Späne vorzugsweise senkrecht zur Plat- tenebene. Bei der Erfindung finden insbesondere die sog.

Flachpreßplatten, insbesondere hochverdichtete Flachpreßplat- ten, Verwendung.

Die als bevorzugt genannten, im Flachpreßverfahren herge- stellten Holzspanplatten sind vorzugsweise PMDI-gebunden.

Grundsätzlich sind darunter solche Platten zu verstehen, bei denen die zur Herstellung verwendeten Polyisocyanat-Bindemit- tel unter den Produktionsbedingungen zu stabilen, unlöslichen Produkten vernetzen. Derartige Bindemittel sind in erster Linie die genannten Polyisocyanate auf Basis von polymerem MDI (Diphenylmethan-diisocyanat), kurz PMDI genannt. Gegebe- nenfalls kann PMDI auch in Kombination mit anderen Bindemit- teln eingesetzt werden. Diese Platten sind dem Fachmann be- kannt und bedürfen dementsprechend keiner weiteren Erläute- rung. Sie sind insbesondere weitgehend frei von Formaldehyd (wie natürliches Holz) und besitzen die geforderte hohe Was- serbeständigkeit (geringe Quellbarkeit). Eine besonders ge- eignete Holzwerkstoffplatte für das erfindungsgemäße Fliesen- element ist die Holzwerkstoffplatte plysoc @ der Anmelderin.

Die (Kunststoff-) Beschichtung auf der Oberseite der Holzwerk- stoffplatte ist, solange sie die notwendige Wasserbeständig- keit für einen Einsatz in Feucht-und Naßräumen aufweist, grundsätzlich frei wählbar. Die Beschichtung wird üblicher- weise eine Dekorfunktion besitzen, um eine bisher eingesetzte Keramikfliese nachzuahmen. Dementsprechend können die Dekore sehr vielseitig sein. Es können auch Steinböden nachgeahmt

werden, Phantasiedekore gewählt oder auch einfache einfarbige Töne eingesetzt werden. Dementsprechend ist auch die Auswahl des Kunststofffilms bzw. der Kunststoffbeschichtung unter verschiedenen Gesichtspunkten möglich. Vorzugsweise werden übliche Melaminharzpapiere verwendet, wie sie in unterschied- lichen Dekoren bereits vorliegen oder auf Wunsch gefertigt werden können. Diese Melaminharzpapiere werden durch Heiß- verschweißen unter Preßdruck auf die Oberfläche der Holzwerk- stoffplatte nach bekannten Verfahren aufgebracht. Über solche Melaminharz-getränkten Papierschichten können ggf. weitere Deckschichten, sog. Overlay-Schichten aufgebracht werden.

Auch hier kann es sich um Melaminharzpapiere mit besonderen Eigenschaften handeln, beispielsweise um solche, die transpa- rent oder durchsichtig sind. Insgesamt wird so eine hochab- riebfeste Beschichtung zur Verfügung gestellt.

Auf der Unterseite der Holzwerkstoffplatte kann sich vorzugs- weise ebenfalls eine (Kunststoff-) Beschichtung befinden.

Diese dient zum einen als sog. Gegenzugschicht, um ein Ver- ziehen der Holzwerkstoffplatte durch einseitige Beschichtung zu verhindern. Diese Beschichtung kann aber auch die zusätz- liche Funktion einer Feuchtigkeitssperre oder eines Haftver- mittlers übernehmen. Insbesondere für die zuletzt genannte Funktion kann die Beschichtung auf der Unterseite der Holz- werkstoffplatte eine Strukturierung, wie beispielsweise eine Oberflächenrauhigkeit, zeigen. Auch für die Beschichtung der Unterseite kommen insbesondere Melaminharzpapiere, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, zum Einsatz. Eine Dekorfunktion ist auf der Unterseite der Platte üblicherweise nicht erforderlich.

Für den Fall, daß auf der Oberseite des erfindungsgemäßen Fliesenelementes Nuten, insbesondere Längs-und/oder Quer- nuten, zur"Unterteilung"des Elementes vorgesehen sind, kann eine ggf. vorhandene Beschichtung auf der Unterseite der Platte an den den Nuten auf der Oberfläche entsprechenden

Stellen teilweise entfernt sein. Dies wird üblicherweise da- durch erreicht, daß nach dem Aufbringen der Beschichtungen auf die Ober-und Unterseite, nicht nur auf der Oberseite, sondern auch auf der Unterseite einander entsprechende Nuten eingefräst werden. Die Nuten auf der Unterseite sollen dabei gewährleisten, daß die Feuchtigkeit, die beim Trocknen des in die Nuten auf der Oberseite eingebrachten Fugenmaterials in die Holzwerkstoffplatte eindringt, aus der Unterseite der Holzwerkstoffplatte in den Untergrund austreten kann. Dies wäre nicht oder zumindest nur teilweise möglich, wenn sich auf der Unterseite der Holzwerkstoffplatte eine geschlossene (weitgehend feuchtigkeitsdichte) Beschichtung befinden würde.

Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung können die beschriebenen Nuten auf der Unterseite des Fliesenelementes auch dann vorgesehen sein, wenn auf der Oberseite dieses Elementes keine Nuten vorgesehen sind. In solchen Fällen können die an der Unterseite vorhandenen Nuten die Verleg- barkeit des Fliesenelementes, insbesondere wenn dieses mit dem Untergrund verklebt wird, verbessern. Dies ist darauf zurückzuführen, daß der entsprechende Kleber an den Stellen, an denen die Nuten vorhanden sind, direkt mit dem Holzwerk- stoff in Kontakt kommt. An solchen Stellen wird dann übli- cherweise eine stärkere Klebewirkung eintreten als an den Kontaktstellen zwischen der Kunststoffbeschichtung an der Unterseite und dem Kleber. Hier kommt hinzu, daß sich der Kleber bei der Verlegung des Elementes in diesen Nuten auf der Unterseite ansammeln kann. Zur Unterstützung dieser ver- besserten Klebewirkung können die beschriebenen Nuten auf der Unterseite gegenüber Nuten auf der Oberseite eine ver- gleichsweise große Breite aufweisen. So können dann bereits einige wenige Nuten auf der Unterseite für diesen Effekt ausreichen. Der Effekt der verbesserten Klebewirkung tritt selbstverständlich auch in den Fällen ein, in denen auch auf der Oberseite Nuten zur optischen Unterteilung des Fliesen- elementes vorgesehen sind.

Zusammenfassend ist festzustellen, daß die Erfindung ein Bau- element zur Verfügung stellt, das hervorragend für einen Ein- satz in Feucht-und Naßräumen geeignet ist. Es besitzt zum einen die erforderliche Wasserfestigkeit und ist beispiels- weise naß verfugbar und läßt sich andererseits leicht bear- beiten und verlegen (im Gegensatz zu Keramikfliesen). Es ist nicht wie Keramikfliesen"fußkalt"und hat beispielsweise auch für Fußbodenheizungen eine wesentlich bessere Energie- bilanz, da es die Wärme schneller aufnimmt und viel länger speichert. Auf die übrigen bisher genannten Vorteile wird ausdrücklich Bezug genommen.

Weiter umfaßt die Erfindung einen Belag aus Bauelementen, insbesondere einen Boden-oder Wandbelag. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, daß er unter Verwendung der beschriebenen erfindungsgemäßen Fliesenelemente hergestellt ist.

In Weiterbildung ist dieser Belag mit einer (ausreichend) wasserdichten Fugenmasse verfugt, die eine ausreichende Ela- stizität/Flexibilität aufweist und damit reißfest ist. Da- durch wird ein geschlossener Belag hoher Wasserdichtigkeit und langer Lebensdauer zur Verfügung gestellt. Die genannte Fugenmasse besteht insbesondere aus einem sog. kunststoff- vergüteten Fugenmaterial, das kommerziell erhältlich ist. Als Kunststoffbestandteile werden üblicherweise Silikone oder Acrylharze eingesetzt. Die Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Fugenmaterialien beschränkt. Es ist bespielsweise auch eine sog. Schweißdrahtverfugung denkbar, bei der bei- spielsweise PVC-haltige Schmelzkleber zum Einsatz kommen.

Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren, bei dem die beschriebenen erfindungsgemäßen Fliesenelemente auf einem ge- eigneten Untergrund verlegt und anschließend die gebildeten Fugen mit einem geeigneten Fugenmaterial verfugt werden. Die Verlegung der Fliesenelemente erfolgt dabei üblicherweise wie

bei bekannten Fliesen unter Verklebung auf den Untergrund und auch die Verfugung kann in üblicher Weise"naß"erfolgen.

Die beschriebenen Merkmale und weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzug- ten Ausführungsformen in Verbindung mit den Unteransprüchen und den Zeichnungen. Hierbei können die einzelnen Merkmale jeweils für sich oder zu mehreren in Kombination miteinander verwirklicht sein.

In den Zeichnungen zeigen : Fig. 1 eine Draufsicht auf verlegte erfindungsgemäße Elemente (vor dem Ausfugen), Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 (nach dem Ausfugen), und Fig. 3 den Aufbau der Fuge gemäß Fig. 2 als vergrö- ßerten Ausschnitt III.

In Fig. 1 sind vier erfindungsgemäße Fliesenelemente 1 im verlegten, aber noch nicht verfugten Zustand dargestellt.

Das linke obere, im vorliegenden Fall quadratische Fliesen- element 1 ist vollständig, die übrigen drei sind nur teil- weise dargestellt.

Jedes Fliesenelement 1 besteht (wie auch in den Figuren 2 und 3 gezeigt) aus einer Holzwerkstoffplatte hoher Wasserbestän- digkeit, insbesondere PMDI-gebundenen Holzspanplatte (Produkt plysoc der Anmelderin). Die Holzwerkstoffplatte 2 ist auf ihrer Unterseite 3 mit einer Kunststoffbeschichtung 4 in Form eines oberflächenstrukturierten Melaminharzpapiers versehen.

Auf der Oberseite 5 der Holzwerkstoffplatte 2 befindet sich eine Kunststoffbeschichtung 6 in Form eines mit Dekoren ver- sehenen Melaminharzpapieres. Die Beschichtungen 4 und 6

dienen in der bereits beschriebenen Weise als Gegenzugfilm, Feuchtigkeitssperre und Haftvermittler (Kunststoffbeschich- tung 4) und zur Nachahmung des Aussehens von Keramik-oder Steingutfliesen (Kunststoffbeschichtung 6).

Bei dem dargestellten Fliesenelement 1 sind an den zwei an- einandergrenzenden Kantenflächen 7 parallel zur Ober-und Unterseite längsverlaufende Nuten 8 und an den beiden anderen aneinandergrenzenden Kantenflächen 9 entsprechende Federn 10 vorgesehen. Die Nuten 8 in den Kantenflächen 7 besitzen die Tiefe t. Die Federn 10 an den Kantenflächen 9 besitzen die über die zugehörige Außenkante vorstehende Breite b. Wie in den Figuren dargestellt, ist bei dem Fliesenelement 1 die Breite b der Federn 10 größer als die Tiefe t der Nuten 8, so daß beim Einschieben der Federn 10 in die Nuten 8 eine Fugen- breite bf verbleibt, die der Differenz zwischen Breite b und Tiefe t entspricht. Durch diese Ausgestaltung des Fliesenele- mentes 1 wird eine gleichbleibende Fugenbreite bf sicherge- stellt, die vorgegeben und ausgewählt werden kann.

An der Oberseite 5 des Fliesenelementes 1 sind Längs-und Quernuten 12 vorgesehen, die den Eindruck hervorrufen, daß das Fliesenelement 1 aus im vorliegenden Fall vier gleichen Fliesenelementen aufgebaut ist. Die Breite der Nuten 12 ent- spricht dabei der gewählten Fugenbreite bf. Wie bereits be- schrieben, werden auch die Nuten 12 genau wie die zwischen den Fliesenelementen 1 gebildeten Fugen nach dem Verlegen mit Fugenmaterial ausgefugt. Die Tiefe der Fugen 12 ist grund- sätzlich nicht kritisch. Die Fugen 12 sollten jedoch so viel Fugenmaterial aufnehmen können, daß eine stabile, erkennbare Verfugung entsteht.

Die in Fig. 2 zeichnerisch angedeutete und in Fig. 3 mit dem Bezugszeichen 11 bezeichnete Fugenmasse ist aus einem han- delsüblichen, insbesondere kunststoffvergüteten Fugenmaterial hergestellt, das eine ausreichende Wasserdichtigkeit, Flexi-

bilität und Reißfestigkeit besitzt. Bezüglich der verwendba- ren Materialien wird auf die entsprechenden Stellen in der Beschreibung verwiesen.

Die Verlegung der erfindungsgemäßen Fliesenelemente 1 wird wie folgt durchgeführt. Zunächst werden die einzelnen Flie- senelemente 1 auf einem ggf. vorbereiteten Untergrund ver- legt, wobei die Federn 10 in die zugehörigen Nuten 8 einge- steckt werden. Obwohl eine schwimmende Verlegung der Fliesen- elemente 1 grundsätzlich möglich ist, wird man die Fliesen- elemente 1 üblicherweise mit dem Untergrund verkleben. Nach- dem auf diese Weise der Wand-oder Bodenbelag hergestellt ist, können die durch die Nut-Feder-Verbindung gebildeten Nuten und die ggf. vorhandenen Nuten 12 ausgefugt werden. Wie in Fig. 3 dargestellt, wird dabei zwischen den Fliesenelemen- ten 1 der oberhalb der Feder 10 verbleibende freie Raum mit der Fugenmasse 11 ausgefüllt. Der unterhalb der Feder 10 aus- gebildete Raum bleibt leer. Die Ausfugung/Verfugung kann da- bei in grundsätzlich bekannter Weise"naß"erfolgen, d. h. das Fugenmaterial wird mit Wasser angesetzt/angerührt und in die- ser Form auf den Belag aufgebracht. Dies ist insbesondere deshalb überraschend, da es bisher nicht für möglich gehalten wurde, plattenförmige Elemente mit einem Holzwerkstoff auf diese Weise für einen Wand-oder Bodenbelag für Feucht-und Naßräume einzusetzen.