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Title:
TISSUE TARGETING BY MEANS OF ONCOCIDAL BRIDGED DIPHENYL DERIVATIVES FOR THE SELECTIVE TREATMENT OF SEXUAL ORGAN TUMORS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/130850
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to substituted bridged diphenyl derivatives, which contain (i) at least one dialkyl triazenyl group and (ii) at least one selected oxy carboxylic acid group per molecule, to the salts thereof, to the solvates thereof, and to the solvates of said salts. The invention further relates to methods for producing said derivatives, to the use of said derivatives to treat and/or prevent diseases, and to the use of said derivatives to produce drugs for treating and/or preventing diseases, in particular cancer diseases such as a cancer diseases of the sexual organs. Such treatments can occur as monotherapy or in combination with other drugs or further therapeutic measures.

Inventors:
FOERSTER HEINZ (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/055420
Publication Date:
October 04, 2012
Filing Date:
March 27, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BAYER PHARMA AG (DE)
FOERSTER HEINZ (DE)
International Classes:
C07C245/22; A61K31/655; A61P35/04; C07C245/24; C07C309/28
Domestic Patent References:
WO2004106358A12004-12-09
WO2009004060A12009-01-08
WO2004106358A12004-12-09
WO2009004060A12009-01-08
WO2004106358A12004-12-09
Foreign References:
GB1282757A1972-07-26
DE1793115A11972-02-03
DE2147781A11973-03-29
DE2147781A11973-03-29
DE1793115A11972-02-03
GB1371969A1974-10-30
DE1793115A11972-02-03
DE2147781A11973-03-29
GB1371969A1974-10-30
Other References:
CANCER TREATMENT REPORTS, vol. 60, 1976, pages 205 - 211
CANCER TREATMENT REPORTS, vol. 60, 1976, pages 125 - 134
J. MED. CHEM., vol. 23, 1980, pages 1052 - 1024
CHEM. BERICHTE., vol. 72, 1939, pages 839
CHEM. BERICHTE., vol. 91, 1958, pages 1905
H. HAMACHER: "Potentielle Antineoplastika III", ARCH. PHARM., vol. 311, 1978, pages 184 - 195
D. STEINHOFF, NATURWISSENSCHAFTEN, vol. 61, 1974, pages 276
PROC. SOC. EXPER. BIOL. MED., vol. 90, 1955, pages 484
Attorney, Agent or Firm:
BAYER PHARMA AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verbindung der Formel (I)

in welcher

X für eine direkte C-C-Bindung, -CH2-, -CHOH-, Carbonyl, S, SO, S02, -N=N-, -CR7=CR8- oder -CHR9-CHR10- steht,

R1, R4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, (Ci-Ce)-Alkyl, (Ci-C4)-Alkoxy, Halogen, Nitro oder Cyano stehen,

R2, R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -N=N-N(R14)2 stehen

R3, R6 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -0-(CRnR12)n-C02R13 stehen,

R7, R8, R9, R10, R11, R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (Ci-C6)-Alkyl stehen, n für 1, 2, 3, 4 oder 5 steht,

R13 für Wasserstoff oder (Ci-C6)-Alkyl steht,

R14 für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R2 und R5 für -N=N-N(R14)2 steht, dass mindestens einer der Reste R3 und R6 für -0-(CRnR12)n-C02R13 steht, und dass -O- (CRnR12)n-C02R13 nicht -0-CH2-C02R13 bedeutet, zur Behandlung und/oder Prävention von Krankheiten. 2. Verbindung der Formel (I) nach Anspruch 1, in welcher X für -CR7=CR8- steht, R1, R4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, (Ci-C -Alkyl, (Ci-C4)-Alkoxy, Fluor, Chlor, Brom oder Jod stehen,

R2, R5 unabhängig voneinander Wasserstoff oder -N=N-N(R14)2 bedeuten und in 3- oder 4- Stellung bezogen auf X stehen, R3, R6 unabhängig voneinander Wasserstoff oder -0-(CRnR12)n-C02R13 bedeuten und in 2- oder 4-Stellung bezogen auf X stehen,

R7, R8 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (Ci-Ce)-Alkyl stehen,

R11, R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (Ci-Ce)-Alkyl stehen n für 1, 2 oder 3 steht R13 für Wasserstoff oder (Ci-C6)-Alkyl steht,

R14 für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R2 und R5 für -N=N-N(R14)2 steht, dass mindestens einer der Reste R3 und R6 für -0-(CRnR12)n-C02R13 steht, und dass -O- (CRnR12)n-C02R13 nicht -0-CH2-C02R13 bedeutet, zur Behandlung und/oder Prävention von

Krankheiten.

3. Verbindung der Formel (I) nach Anspruch 2, in welcher

R1, R4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl, «-Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, Methoxy, Ethoxy, Fluor, Chlor oder Brom stehen,

R2, R5 unabhängig voneinander Wasserstoff oder -N=N-N(R14)2 bedeuten und in 3- oder 4- Stellung bezogen auf X stehen,

R3, R6 unabhängig voneinander Wasserstoff oder -0-(CRnR12)n-C02R13 bedeuten und in 2- oder 4-Stellung bezogen auf X stehen, R7, R8 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl stehen, R11, R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl, n- Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, fert.-Butyl, «-Pentyl, 2-Pentyl, 3-Pentyl, Neopentyl, n- Hexyl, 2-Hexyl oder 3-Hexyl stehen, n für 1, 2 oder 3 steht R13 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl, «-Butyl, Isobutyl oder sec-

Butyl steht,

R14 für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R2 und R5 für -N=N-N(R14)2 steht, dass mindestens einer der Reste R3 und R6 für -0-(CRnR12)n-C02R13 steht, und dass -O-

(CRnR12)n-C02R13 nicht -0-CH2-C02R13 bedeutet, zur Behandlung und/oder Prävention von Krankheiten.

4. Verbindung der Formel (I) nach Anspruch 1, in welcher

X für eine direkte C-C-Bindung, -CH2-, -CHOH-, Carbonyl, S, SO, S02 oder -N=N- steht,

R1, R4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, (Ci-Ce)-Alkyl, (Ci-C -Alkoxy, Fluor, Chlor, Brom oder Jod stehen,

R2, R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -N=N-N(R14)2 stehen

R3, R6 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -0-(CRnR12)n-C02R13 stehen, R11, R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (Ci-Ce)-Alkyl stehen, n für 1, 2, 3, 4 oder 5 steht,

R13 für Wasserstoff oder (Ci-C6)-Alkyl steht,

R14 für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R2 und R5 für -N=N-N(R14)2 steht, dass mindestens einer der Reste R3 und R6 für -0-(CRnR12)n-C02R13 steht, und dass -O- (CRnR12)n-C02R13 nicht -0-CH2-C02R13 bedeutet, zur Behandlung und/oder Prävention von Krankheiten.

5. Verbindung der Formel (I) nach Anspruch 4, in welcher

X für -CH2-, Carbonyl, SO oder SO2 steht, R1, R4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, Methyl, Ethyl, «-Propyl,

Isopropyl, «-Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, Methoxy, Ethoxy, Fluor, Chlor oder Brom stehen,

R2, R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -N=N-N(R14)2 stehen

R3, R6 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -0-(CRnR12)n-C02R13 stehen, R11, R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl, n-

Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, fert.-Butyl, «-Pentyl, 2-Pentyl, 3-Pentyl, Neopentyl, n- Hexyl, 2-Hexyl oder 3-Hexyl stehen, n für 1, 2, 3 oder 4 steht,

R13 für Wasserstoff und (Ci-C4)-Alkyl steht, R14 für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R2 und R5 für -N=N-N(R14)2 steht, dass mindestens einer der Reste R3 und R6 für -0-(CRnR12)n-C02R13 steht, und dass -O- (CRnR12)n-C02R13 nicht -0-CH2-C02R13 bedeutet, zur Behandlung und/oder Prävention von Krankheiten.

6. Verbindung der Formel (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, in welcher die Reste R2 und R5 in 3- oder 4-Stellung und die Reste R3 und R6 in 2- oder 4-Stellung jeweils bezogen auf X stehen, zur Behandlung und/oder Prävention von Krankheiten.

7. Verbindung der Formel (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgewählt aus der Gruppe von Verbindungen umfassend sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, zur Behandlung und/oder Prävention von Krankheiten. 8. Verbindung, wie in einem der Ansprüche 1 bis 7 definiert, zur Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung und/oder Prävention von Krebs- und Tumorerkrankungen. 9. Verbindung, wie in einem der Ansprüche 1 bis 7 definiert, zur Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung und/oder Prävention von Krebserkrankungen der von Estrogenen beeinflussbaren Gewebe, von Estrogenrezeptor-negativen und Estrogenrezeptor-positiven Tumoren der Sexualorgane, des Melanoms und des Kolonkarzinoms.

10. Verbindung, wie in einem der Ansprüche 1 bis 7 definiert, zur Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung und/oder Prävention von Brustkrebs (Mammakarzinom), Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom, Coipuskarzinom), Gebärmutterhalskrebs, Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom), Scheidenkrebs, Prostatakrebs, Hautkrebs, Melanom (malignes Melanom) und Kolonkarzinom.

11. Arzneimittel enthaltend eine Verbindung, wie in einem der Ansprüche 1 bis 7 definiert in Kombination mit einem oder mehreren inerten, nicht-toxischen, pharmazeutisch geeigneten Hilfsstoffen zur Behandlung und/oder Prävention von Krebs- und Tumorerkrankungen. 12. Arzneimittel nach Anspruch 11 enthaltend eine Verbindung, wie in einem der Ansprüche 1 bis 7 definiert in Kombination mit einem oder mehreren weiteren Wirkstoffen.

13. Verwendung einer Verbindung, wie in einem der Ansprüche 1 bis 7 definiert, zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung und/oder Prävention von Krebs- und Tumorerkrankungen. 14. Verbindung der Formel (I) in welcher

X für eine direkte C-C-Bindung, -CH2-, -CHOH-, Carbonyl, S, SO, S02, -N=N-, -CR7=CR8- oder -CHR9-CHR10- steht,

R1, R4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, (Ci-Ce)-Alkyl, (Ci-C4)-Alkoxy, Halogen, Nitro oder Cyano stehen,

R , R unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -N=N-N(R )2 stehen

R3, R6 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -0-(CRnR12)n-C02R13 stehen,

R7, R8, R9, R10, R11, R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (Ci-C6)-Alkyl s tehen, n für 1, 2, 3, 4 oder 5 steht,

R für Wasserstoff oder (Ci-C6)-Alkyl steht,

R für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R2 und R5 für -N=N-N(R14)2 steht, dass mindestens einer der Reste R3 und R6 für -0-(CRnR12)„-C02R13 steht, dass -0-(CRnR12)„- CO2R13 nicht -O-CH2-CO2R13 bedeutet, und dass, wenn X für Carbonyl steht, -O- (CRnR12)„-C02R13 nicht -0-CH2-C02R13 oder -0-CH2-CH2-C02R13 bedeutet. 15. Verbindung der Formel (I) nach Anspruch 14, in welcher

X für -CR7=CR8- steht,

R1, R4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, (Ci-C4)-Alkyl, (Ci-C4)-Alkoxy, Fluor, Chlor, Brom oder Jod stehen, R2, R5 unabhängig voneinander Wasserstoff oder -N=N-N(R14)2 bedeuten und in 3- oder 4- Stellung bezogen auf X stehen,

R3, R6 unabhängig voneinander Wasserstoff oder -0-(CRnR12)n-C02R13 bedeuten und in 2- oder 4-Stellung bezogen auf X stehen,

R7, R8 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (Ci-C6)-Alkyl stehen,

R11, R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (Ci-Cö)-Alkyl stehen, n für 1, 2 oder 3 steht,

R13 für Wasserstoff oder (Ci-C6)-Alkyl steht,

R14 für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R2 und R5 für -N=N-N(R14)2 steht, dass mindestens einer der Reste R3 und R6 für -0-(CRnR12)n-C02R13 steht, und dass -O- (CRnR12)„-C02R13 nicht -0-CH2-C02R13 bedeutet. 16. Verbindung der Formel (I) nach Anspruch 15, in welcher

R1, R4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl, «-Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, Methoxy, Ethoxy, Fluor, Chlor oder Brom stehen,

R2, R5 unabhängig voneinander Wasserstoff oder -N=N-N(R14)2 bedeuten und in 3- oder 4- Stellung bezogen auf X stehen,

R3, R6 unabhängig voneinander Wasserstoff oder -0-(CRnR12)n-C02R13 bedeuten und in 2- oder 4-Stellung bezogen auf X stehen,

R7, R8 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl stehen,

R11, R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl, n- Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, fert.-Butyl, «-Pentyl, 2-Pentyl, 3-Pentyl, Neopentyl, n- Hexyl, 2-Hexyl oder 3-Hexyl stehen, n für 1, 2 oder 3 steht, R13 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl, «-Butyl, Isobutyl oder sec- Butyl steht,

R14 für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R2 und R5 für -N=N-N(R14)2 steht, dass mindestens einer der Reste R3 und R6 für -0-(CRnR12)n-C02R13 steht, und dass -O- (CRnR12)„-C02R13 nicht -0-CH2-C02R13 bedeutet.

17. Verbindung der Formel (I) nach Anspruch 14, in welcher

X für eine direkte C-C-Bindung, -CH2-, -CHOH-, Carbonyl, S, SO, S02 oder -N=N- steht,

R1, R4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, (Ci-Ce)-Alkyl, (Ci-C4)-Alkoxy, Fluor, Chlor, Brom oder Jod stehen,

R2, R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -N=N-N(R14)2 stehen

R3, R6 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -0-(CRnR12)n-C02R13 stehen, R11, R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (Ci-Ce)-Alkyl stehen, n für 1, 2, 3, 4 oder 5 steht,

R13 für Wasserstoff oder (Ci-C6)-Alkyl steht,

R14 für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R2 und R5 für -N=N-N(R14)2 steht, dass mindestens einer der Reste R3 und R6 für -0-(CRnR12)„-C02R13 steht, dass -0-(CRnR12)„- C02R13 nicht -0-CH2-C02R13 bedeutet, und dass, wenn X für Carbonyl steht, -O- (CRnR12)„-C02R13 nicht -0-CH2-C02R13 oder -0-CH2-CH2-C02R13 bedeutet.

18. Verbindung der Formel (I) nach Anspruch 17, in welcher

X für -CH2-, Carbonyl, SO oder S02 steht, R1, R4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl, «-Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, Methoxy, Ethoxy, Fluor, Chlor oder Brom stehen,

R2, R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -N=N-N(R14)2 stehen,

R3, R6 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -0-(CRnR12)n-C02R13 stehen,

R11, R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl, n- Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, fert.-Butyl, «-Pentyl, 2-Pentyl, 3-Pentyl, Neopentyl, n- Hexyl, 2-Hexyl oder 3-Hexyl stehen, n für 1, 2, 3 oder 4 steht,

R13 für Wasserstoff oder (Ci-C4)-Alkyl steht,

R14 für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R2 und R5 für -N=N-N(R14)2 steht, dass mindestens einer der Reste R3 und R6 für -0-(CRnR12)„-C02R13 steht, dass -0-(CRnR12)„- CO2R13 nicht -O-CH2-CO2R13 bedeutet, und dass, wenn X für Carbonyl steht, -O- (CRnR12)„-C02R13 nicht -0-CH2-C02R13 oder -0-CH2-CH2-C02R13 bedeutet.

19. Verbindung der Formel (I) nach Anspruch 18, in welcher die Reste R2 und R5 in 3- oder 4- Stellung und die Reste R3 und R6 in 2- oder 4-Stellung jeweils bezogen auf X stehen.

20. Verbindung der Formel (I) nach einem der Ansprüche 14 bis 19 ausgewählt aus der Gruppe von Verbindungen umfassend

sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze.

Verfahren zur Behandlung und/oder Prävention von Krebs- und Tumorerkrankungen in Menschen und Tieren unter Verwendung einer wirksamen Menge mindestens einer Verbindung, wie in einem der Ansprüche 1 bis 7 definiert, oder eines Arzneimittels, wie in einem der Ansprüche 11 bis 12 definiert.

Description:
Gewebetargeting mit onkoziden verbrückten Diphenylderivaten zur selektiven Behandlung von Sexualorgantumoren

Die vorliegende Erfindung betrifft substituierte verbrückte Diphenylderivate, die pro Molekül mindestens (i) eine Dialkyltriazenyl- und (ii) mindestens eine ausgewählte Oxycarbonsäuregruppe enthalten, deren Salze, Solvate und die Solvate dieser Salze. Die Erfindung betrifft ferner Verfahren zur Herstellung dieser Derivate, die Verwendung dieser Derivate zur Behandlung und/oder Prävention von Krankheiten sowie die Verwendung dieser Derivate zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung und/oder Prävention von Krankheiten, insbesondere von Krebserkrankungen wie beispielsweise Krebserkrankungen der Sexualorgane. Solche Behandlungen können als Monotherapie oder auch in Kombination mit anderen Arzneimitteln oder weiteren therapeutischen Maßnahmen erfolgen.

Krebserkrankungen sind die Folge unkontrollierten Zell Wachstums verschiedenster Gewebe. In vielen Fällen dringen die neuen Zellen in bestehende Gewebe ein (invasives Wachstum), oder sie metastasieren in entfernte Organe. Krebserkrankungen treten in verschiedensten Organen auf und haben oft gewebespezifische Krankheitsverläufe. Daher beschreibt die Bezeichnung Krebserkrankung als Oberbegriff eine große Gruppe definierter Erkrankungen verschiedener Organe, Gewebe und Zelltypen.

Tumore früher Stadien lassen sich gegebenenfalls durch chirurgische und radiotherapeutische Maßnahmen entfernen. Metastasierte Tumore können im Regelfall durch Chemotherapeutika nur palliativ therapiert werden. Ziel hierbei ist, die optimale Kombination aus einer Verbesserung der Lebensqualität und der Verlängerung der Lebenszeit zu erreichen.

Die meisten der heutzutage parenteral applizierten Chemotherapeutika sind oft nicht zielgerichtet auf das Tumorgewebe oder die Tumorzellen, sondern durch die systemische Gabe unspezifisch im Körper verteilt, d.h. auch an Orten, an denen eine Wirkstoffexposition unerwünscht ist, wie beispiels- weise in gesunden Zellen, Geweben und Organen. Dies kann zu unerwünschten Nebenwirkungen bis hin zu gravierenden allgemein-toxischen Effekten führen, die dann den therapeutisch nutzbaren Dosisbereich des Wirkstoffs oftmals stark limitieren oder ein völliges Absetzen der Medikation erfordern.

Die verbesserte und selektive Verfügbarkeit dieser Chemotherapeutika in der Tumorzelle oder dem direkt umgebenden Gewebe und die damit verbundene Wirksteigerung einerseits und Minimierung toxischer Nebeneffekte andererseits steht daher seit mehreren Jahren im Fokus bei der Entwicklung neuer Chemotherapeutika. Viele Versuche wurden bislang unternommen, effiziente Methoden für die Wirkstoffeinbringung in die Zielzelle zu entwickeln. Die Optimierung der Assoziation zwischen Wirkstoff und intrazellulärem Ziel und die Minimierung der interzellulären WirkstoffVerteilung, beispielsweise zu Nachbarzellen, stellen jedoch nach wie vor eine schwierige Aufgabe dar.

Triazenderivate wurden in den vergangenen Jahrzehnten ausführlich auf ihre zytostatische Wirksamkeit untersucht. Diese herkömmlichen Triazenzytostatika gehören zu den Alkylantien und sind aufgrund ihrer starken Nebenwirkungen und Toxizität nie zu einer breiteren Anwendung in der Klinik gekommen. Eine Ausnahme stellt das Dacarbazin (DTIC) dar, das ein Prodrug von Monomethyl-triazeno-imidazol-carboxamid (MTIC) ist und hauptsächlich zur Bekämpfung von Morbus Hodgkin und Weichteilsarkomen eingesetzt wird (Cancer Treatment Reports 60, 205-211 (1976)). Wegen der Lichtempfindlichkeit von Dacarbazin und insbesondere seiner Nebenwir-kungen, bei denen Leuko- und Thrombopenie besonders wesentlich sind, wurde eine große Anzahl von Arylalkyltriazenen mit dem Ziel untersucht, potentere und besser verträglichere Triazene zu synthetisieren (Cancer Treatment Reports 60: 125-134 (1976); J. Med. Chem. 23, 1052-1024 (1980)). Trotz dieser Anstrengungen sind bis heute Dacarbazin und Temozolomid (und verwandte Verbindung) die einzigen Triazene zur Behandlung von Glioblastomen in der klinischen Anwendung geblieben, obwohl sie mit erheblichen Nebenwirkungen wie Knochenmarksdepression, Neuro- und Lebertoxizität, Erbrechen, Haarausfall und Exanthemen behaftet sind.

Versuche zur Überwindung der unspezifischen Krebschemotherapie mit Zytostatika beispielsweise beim Mammakarzinom, wurden in der DE 17 93 1 15 A, DE 21 47 78 1 A I und der WO 2004/106358 AI beschrieben. Um einen selektiven Zugang zum Tumorgewebe der Sexualorgane zu erreichen, wurden in DE 17 93 1 15 A, DE 21 47 781 AI und WO 2004/106358 AI Verbindungen beschrieben, die als Carrier für eine Triazenylwirkgruppe pharmakophore Eigenschaften besitzen und deren Struktur sich vom synthetischen Estrogen Diethylstilbestrol ableitet. Die pharmakophoren Eigenschaften dieser Wirkstoffe ermöglichen ein Sexualorgangewebe-Targeting (Rezeptortargeting), weil alle Zelltypen und Gewebe des Körpers (hier die Zellen des Sexualorgangewebes), einschließlich krankhafter Gewebe, wie beispielsweise Tumoren, für das jeweilige Gewebe spezifische Zelloberflächenproteine ("Marker" oder Rezeptoren) tragen, die in der Lage sind, passende Moleküle (Liganden) zu binden. Im Zielgewebe bewirkt die reaktive Triazenylwirkgruppe die Onkolyse des Krebsgewebes.

Gleichzeitig wurde in die Wirkstoffe aus DE 17 93 1 15 A, DE 2 1 47 78 1 A I und der WO 2004/106358 A I die Oxyessigsäuregruppe als solubilisierende Gruppe eingeführt, damit die Verbindungen (appliziert als wasserlösliche Salze) leichter ausgeschieden werden können. Das führte bei diesen Wirkstoffen zu einer überraschend starken Reduktion der toxischen Eigenschaften im Vergleich zu den vorbeschriebenen Triazenen. In Tierexperimenten an der Ratte wurde weder eine Leuko- und Thrombopenie noch eine Knochenmarksuppression beobachtet. Die Verbindungen zeigten eine sehr gute und nachhaltige Wirkung auf das Mammakarzinom der Ratte. Eine klinische Phase I/II Studie belegte die Wirkung einer Prüfsubstanz bei fortgeschrittenem Brust- und Ovarialkrebs. In Übereinstimmung mit den Tierexperimenten wurden in der Klinik auch keine Leuko- und Thrombopenie, keine Knochenmarksuppression und kein Haarausfall beobachtet. Damit war es gelungen die schlimmsten Nebenwirkungen, welche die Therapie mit Triazenen (z.B. Dacarbazin) und anderen Zytostatika begleiten, zu vermeiden und die onkozide Wirkung auf die Tumoren des gewünschten Zielgewebes zu fokussieren.

Trotz der außergewöhnlichen positiven Eigenschaften der klinischen Testsubstanz, stellten sich bei einer Langzeittherapie in der Klinik nicht tolerierbare Nierenschäden ein. Die Ursache für die toxischen Nebenwirkungen auf die Niere der in der DE 17931 15 A beschriebenen Verbindungen wird auf den diuretisch wirkenden Phenoxyessigsäurer-Molekülteil zurückgeführt.

Ein neuerer Versuch die Nierentoxizität zu überwinden, wurde in der WO 2009/004060 beschrieben. Hier wurde der Oxyessigsäurerest in ein Amidderivat von Aminosäuren, beispielsweise des Glycins, überführt. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, geeignete onkozide Wirkstoffe (verbrückte Diphenylderivate), insbesondere für eine Langzeittherapie, ohne toxische Nebenwirkungen auf die Niere bereitzustellen.

Die Aufgabe wird durch die erfindungsgemäßen Verbindungen dadurch gelöst, dass keine Oxyessigsäuregruppe, sondern dafür andere kurzkettige und verzweigte Oxycarbonsäuren verwendet werden. Dabei behalten die erfindungsgemäßen Verbindungen ihre Wirksamkeit bei und sind für eine Langzeitanwendung in der Krebstherapie geeignet. Die Maskierung der Oxycarbonsäure mit Aminosäure wie beispielsweise Glycin ist nicht nötig.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind nunmehr Verbindungen der allgemeinen Formel (I)

in welcher

X für eine direkte C-C-Bindung, -CH 2 -, -CHOH-, Carbonyl, S, SO, S0 2 , -N=N-,

-CR 7 =CR 8 - oder -CHR 9 -CHR 10 - steht, R 1 , R 4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, (Ci-Cö)-Alkyl, (Ci-C4)-Alkoxy, Halogen, Nitro oder Cyano stehen,

R 2 , R 5 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -N=N-N(R 14 )2 stehen

R 3 , R 6 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -0-(CR n R 12 ) n -C02R 13 stehen, R 7 , R 8 , R 9 , R 10 , R 11 , R 12 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (Ci-C 6 )-Alkyl stehen, n für 1, 2, 3, 4 oder 5 steht,

R 13 für Wasserstoff oder (Ci-C 6 )-Alkyl steht,

R 14 für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R 2 und R 5 für -N=N-N(R 14 )2 steht, dass mindestens einer der Reste R 3 und R 6 für -0-(CR n R 12 )„-C0 2 R 13 steht, und dass -0-(CR n R 12 )„- C0 2 R 13 nicht -O-CH2-CO2R 13 bedeutet.

Erfindungsgemäße Verbindungen sind die Verbindungen der Formel (I) und deren Salze, Solvate und Solvate der Salze, die von Formel (I) umfassten Verbindungen der nachfolgend genannten Formeln und deren Salze, Solvate und Solvate der Salze sowie die von Formel (I) umfassten, nachfolgend als Ausführungsbeispiele genannten Verbindungen und deren Salze, Solvate und Solvate der Salze, soweit es sich bei den von Formel (I) umfassten, nachfolgend genannten Verbindungen nicht bereits um Salze, Solvate und Solvate der Salze handelt.

Die erfmdungsgemäßen Verbindungen können in Abhängigkeit von ihrer Struktur in unterschied- liehen stereoisomeren Formen existieren, d.h. in Gestalt von Konfigurationsisomeren oder gegebenenfalls auch als Konformationsisomere (Enantiomere und/oder Diastereomere, einschließlich solcher bei Atropisomeren). Die vorliegende Erfindung umfasst deshalb die Enantiomeren und Dia- stereomeren und ihre jeweiligen Mischungen. Aus solchen Mischungen von Enantiomeren und/ oder Diastereomeren lassen sich die stereoisomer einheitlichen Bestandteile in bekannter Weise isolieren; vorzugsweise werden hierfür chromatographische Verfahren verwendet, insbesondere die HPLC- Chromatographie an achiraler bzw. chiraler Phase.

Sofern die erfmdungsgemäßen Verbindungen in tautomeren Formen vorkommen können, umfasst die vorliegende Erfindung sämtliche tautomere Formen. Als Salze sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung physiologisch unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen bevorzugt. Umfasst sind auch Salze, die für pharmazeutische Anwendungen selbst nicht geeignet sind, jedoch beispielsweise für die Isolierung oder Reinigung der erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet werden können. Physiologisch unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen Säureadditionssalze von Mineralsäuren, Carbonsäuren und Sulfonsäuren, z.B. Salze der Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Toluolsulfonsäure, Naphthalindisulfonsäure, Essigsäure, Trifluoressigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure und Benzoesäure.

Physiologisch unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen auch Salze üblicher Basen, wie beispielhaft und vorzugsweise Alkalimetall salze (z.B. Natrium- und Kaliumsalze), Erdalkalisalze (z.B. Calcium- und Magnesiumsalze) und Ammoniumsalze, abgeleitet von Ammoniak oder organischen Aminen mit 1 bis 16 C-Atomen, wie beispielhaft und vorzugsweise Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Dicyclohexylamin, Dimethylaminoethanol, Prokain, Dibenzylamin, N-Methyl- piperidin, N-Methylmorpholin, Arginin, Lysin und 1,2-Ethylendiamin.

Als Solvate werden im Rahmen der Erfindung solche Formen der erfindungsgemäßen Verbindungen bezeichnet, welche in festem oder flüssigem Zustand durch Koordination mit Lösungs- mittelmolekülen einen Komplex bilden. Hydrate sind eine spezielle Form der Solvate, bei denen die Koordination mit Wasser erfolgt. Als Solvate sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Hydrate bevorzugt.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung haben die Substituenten, soweit nicht anders spezifiziert, die folgende Bedeutung: (Ci-C6)-Alkyl und (Ci-C 4 )-Alkyl stehen im Rahmen der Erfindung für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 10 bzw. 1 bis 6 bzw. 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt ist ein geradkettiger oder verzweigter Alkylre st mit 1 bi s 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise seien genannt: Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl, «-Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, tert - Butyl, «-Pentyl, 2-Pentyl, 3-Pentyl, Neopentyl, «-Hexyl, 2-Hexyl und 3-Hexyl. (Ci-C 4 )-Alkoxy steht im Rahmen der Erfindung für einen geradkettigen oder verzweigten Alkoxyrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise seien genannt: Methoxy, Ethoxy, n- Propoxy, Isopropoxy, «-Butoxy, Isobutoxy, sec.-Butoxy und fert.-Butoxy. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung gilt, dass für alle Reste, die mehrfach auftreten, deren Bedeutung unabhängig voneinander ist. Wenn Reste in den erfindungsgemäßen Verbindungen substituiert sind, können die Reste, soweit nicht anders spezifiziert, ein- oder mehrfach substituiert sein. Eine Substitution mit einem oder mit zwei gleichen oder verschiedenen Substituenten ist bevorzugt. Besonders bevorzugt ist die Substitution mit einem Substituenten.

Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Stilbene alsVerbindungen der Formel (II),

in welcher

R 1 , R 4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, (Ci-C -Alkyl, (Ci-C -Alkoxy,

Fluor, Chlor, Brom oder Jod stehen,

R 2 , R 5 unabhängig voneinander Wasserstoff oder -N=N-N(R 14 )2 bedeuten und in 3- oder 4- Stellung bezogen auf X stehen,

R 3 , R 6 unabhängig voneinander Wasserstoff oder -0-(CR n R 12 ) n -C02R 13 bedeuten und in 2- oder

4-Stellung bezogen auf X stehen, R 7 , R 8 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (Ci-Ce)-Alkyl stehen,

R 11 , R 12 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (Ci-Ce)-Alkyl stehen n für 1, 2 oder 3 steht

R 1 für Wasserstoff oder (Ci-Ce)-Alkyl steht,

R für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R 2 und R 5 für -N=N-N(R 14 )2 steht, dass mindestens einer der Reste R 3 und R 6 für -0-(CR n R 12 )„-C0 2 R 13 steht, und dass -0-(CR n R 12 )„- C0 2 R 13 nicht -O-CH2-CO2R 13 bedeutet. Besonders bevorzugte Stilbene sind Verbindungen der Formel (II), in welcher

R 1 , R 4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl,

«-Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, Methoxy, Ethoxy, Fluor, Chlor oder Brom stehen,

R 2 , R 5 unabhängig voneinander Wasserstoff oder -N=N-N(R 14 )2 bedeuten und in 3- oder 4- Stellung bezogen auf X stehen,

R 3 , R 6 unabhängig voneinander Wasserstoff oder -0-(CR n R 12 ) n -C02R 13 bedeuten und in 2- oder

4-Stellung bezogen auf X stehen,

R 7 , R 8 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl stehen,

R 11 , R 12 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl, «-Butyl,

Isobutyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, «-Pentyl, 2-Pentyl, 3-Pentyl, Neopentyl, «-Hexyl, 2-

Hexyl oder 3-Hexyl stehen, n für 1, 2 oder 3 steht

R 13 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl, «-Butyl, Isobutyl oder sec.-Butyl steht, für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R 2 und R 5 für -N=N-N(R 14 )2 steht, dass mindestens einer der Reste R 3 und R 6 für -0-(CR n R 12 )„-C0 2 R 13 steht, und dass -0-(CR n R 12 )„- C0 2 R 13 nicht -O-CH2-CO2R 13 bedeutet.

Ausgewählte Stilbene der Formel (5) umfassen die folgenden Verbindungen:

sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze.

Die erfindungsgemäßen Stilbene können in der E- oder Z-Konformation vorliegen. Bevorzugt ist die Z-Konformation.

Ebenfalls bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen der Formel (I), in welcher

X für eine direkte C-C-Bindung, -CH 2 -, -CHOH-, Carbonyl, S, SO, S0 2 oder -N=N- steht,

R 1 , R 4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, (Ci-Ce)-Alkyl, (Ci-C -Alkoxy,

Fluor, Chlor, Brom oder Jod stehen,

R 2 , R 5 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -N=N-N(R 14 )2 stehen

R 3 , R 6 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -0-(CR n R 12 ) n -C02R 13 stehen,

R 11 , R 12 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder (Ci-Ce)-Alkyl stehen, für 1, 2, 3, 4 oder 5 steht,

R für Wasserstoff oder (Ci-Ce)-Alkyl steht, R 14 für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R 2 und R 5 für -N=N-N(R 14 )2 steht, dass mindestens einer der Reste R 3 und R 6 für -0-(CR n R 12 )„-C0 2 R 13 steht, und dass -0-(CR n R 12 )„- C0 2 R 13 nicht -O-CH2-CO2R 13 bedeutet.

Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), in welcher

X für -CH2-, Carbonyl, SO oder SO2 steht,

R 1 , R 4 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxyl, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl,

«-Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, Methoxy, Ethoxy, Fluor, Chlor oder Brom stehen, R 2 , R 5 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -N=N-N(R 14 )2 stehen

R 3 , R 6 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder -0-(CR n R 12 ) n -C02R 13 stehen,

R 11 , R 12 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, «-Propyl, Isopropyl, «-Butyl,

Isobutyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, «-Pentyl, 2-Pentyl, 3-Pentyl, Neopentyl, «-Hexyl, 2- Hexyl oder 3-Hexyl stehen, n für 1, 2, 3 oder 4 steht,

R 13 für Wasserstoff oder (Ci-C 4 )-Alkyl steht,

R 14 für Methyl oder Ethyl steht, sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R 2 und R 5 für -N=N-N(R 14 )2 steht, dass mindestens einer der Reste R 3 und R 6 für -0-(CR n R 12 )„-C0 2 R 13 steht, und dass -0-(CR n R 12 )„- CO2R 13 nicht -O-CH2-CO2R 13 bedeutet.

Ganz besonders bevorzugt stehen in den erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) die Reste R 2 und R 5 in 3- oder 4-Stellung und die Reste R 3 und R 6 in 2- oder 4-Stellung jeweils bezogen auf X.

Ausgewählte Verbindungen der Formel (I) umfassen folgende Verbindungen: sowie ihre Salze, Solvate und Solvate der Salze. Die in den jeweiligen Kombinationen bzw. bevorzugten Kombinationen von Resten im Einzelnen angegebenen Reste-Definitionen werden unabhängig von den jeweiligen angegebenen Kombinationen der Reste beliebig auch durch Reste-Definitionen anderer Kombinationen ersetzt.

Ganz besonders bevorzugt sind Kombinationen von zwei oder mehreren der oben genannten Vorzugsbereiche. Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I), dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel (I), in welcher mindestens einer der Reste R 2 und R 5 für -NFL. steht und die anderen Reste die vorstehende Bedeutung haben, in Gegenwart starker Säure bei niedriger Temperatur, vorzugsweise 0°C bis 8°C, besonders bevorzugt 0°C bis 5°C und insbesondere 0°C bis 2°C in wässrig-saurer Lösung mit einem Diazotierungsmittel zu Diazoniumsalzen als Verbindungen der Formel (I), in welcher mindestens einer der Reste R 2 und R 5 für -N2 + steht und die anderen Reste die vorstehende Bedeutung haben, diazotiert werden, und dann die erhaltenen Diazoniumsalzlösung mit Dimethylamin oder Diethylamin in Gegenwart von Säurebindemittel zu den erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel ( 1) umsetzt, gegebenenfalls gefolgt durch die Herstellung der Salze, Solvate und Solvate der Salze aus den erhaltenen Verbindungen.

Als Verdünnungsmittel kommen bei der Diazotierungsreaktion alle unter Reaktionsbedingungen inerten polaren Lösungsmittel in Frage, beispielsweise Alkohole wie Methanol, Ethanol, ferner Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid und insbesondere Wasser oder Gemische dieser Lösungsmittel.

Als starke Säure bei der Diazotierungsreaktion können Halogenwasserstoffsäuren, vorzugsweise Salzsäure oder Schwefelsäure, Verwendung finden.

Als Diazotierungsmittel werden vorzugsweise Kaliumnitrit und Natriumnitrit genannt. Als Säureakzeptoren bei der Kupplungsreaktion können alle üblichen Säurebindemittel verwendet werden. Hierzu gehören vorzugsweise Natrium- und Kaliumcarbonat.

Die aromatischen Amine als Verbindungen der Formel (II), in welcher mindestens einer der Reste R 2 und R 5 für -NH 2 steht und die anderen Reste die vorstehende Bedeutung haben, können am besten aus den entsprechenden Nitro-Oxycarbonsäureestern- bzw. Oxycarbonsäuren in an sich bekannter Weise z.B. durch katalytische Reduktion mit Wasserstoff an Palladium/Kohle in Ethanol oder an Platinoxid in Ethanol (Chem. Berichte. 72, 839, [(1939)]) oder mit Raney-Nickel in THF (Chem. Berichte. 91, 1905 (1958)) hergestellt werden.

Beispiele für die Umsetzung aromatischer Amine zu Diazoniumsalzen und deren Kupplung mit Dialkylaminen zu (3,3-Dialkyltriazenyl-aryl-l)-triazenen sind ausführlich in DE 17 93 1 15 A1, DE 21 47 781 AI, GB 1 371 969 und WO 2004/106358 beschrieben

Bei der Wittigreaktion tritt die Besonderheit auf, dass durch große Substituenten in der 4-Stellung bevorzugt E-Stilbene gebildet werden und sich bei den gleichen Sub-stituenten in 2-Stellung bevorzugt Z-Stilbene bilden.

Die Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen wird im Reaktionsschema I erläutert:

Reaktionsschema I:

Verwendet man beispielsweise 3,3 '-Diamino-diethylstylbestrol (H. Hamacher, Potentielle Antineoplastika III, Arch. Pharm. 311, 184-195, Weinheim 1978) Kaliumnitrit und Dimethylamin als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsverlauf durch Reaktionsschema II beschrieben werden: Reaktionsschema II:

Die Ausgangsprodukte für die Synthese der Verbindungen der Formel (I), in welcher X für eine direkte C-C-Bindung, -CH2-, -CHOH-, Carbonyl, S, SO, SO2 oder -N=N- steht und die anderen Reste die vorstehende Bedeutung haben, sind bekannt und können nach den in der GB 1 371 969 beschriebenen Verfahren hergestellt und zur Synthese der besagten Verbindungen der Formel (I) genutzt werden, indem die Hydroxytriazenderivate umgesetzt werden, wie im Reaktionsschema III exemplarisch dargestellt wird:

Reaktionsschema III:

Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen wertvolle pharmakologische Eigenschaften und können zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen bei Menschen und Tieren verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können Herstellung von Arzneimitteln, vorzugsweise zur Behandlung von Krebserkrankungen der von Estrogenen beeinflussbaren Gewebe, wie insbesondere von Estrogenrezeptor-negativen und Estrogenrezeptor-positiven Tumoren der Sexualorgane, des Melanoms und des Kolonkarzinoms eingesetzt werden.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können beispielsweise zur Behandlung folgender Tumorarten verwendet werden: Brustkrebs (Mammakarzinom), Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom, Corpuskarzinom), Gebärmutterhalskrebs, Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom), Scheidenkrebs, Prostatakrebs, Hautkrebs, Melanom (malignes Melanom) und Kolonkarzinom.

Diese gut beschriebenen Krankheiten des Menschen können mit vergleichbarer Ätiologie auch in anderen Säugetieren vorkommen und dort mit den Verbindungen der vorliegenden Erfindung behan- delt werden.

Durch die weitgehende Fokussierung der zytotoxischen Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen auf die Tumoren der von Sexualhormonen abhängigen Organe (z.B . Brust, Gebärmutter und Ovarien) weisen die erfindungsgemäßen Verbindungen im Vergleich zu den bekannten Verbindungen aus der DE 17 93 115, DE 21 47 781, GB 01371969 und WO 2004/106358 eine Verringerung der Nebenwirkungen auf. Insbesondere durch die jetzt fehlende toxische Wirkung auf die Niere kann die therapeutische Breite der erfindungsgemäßen Verbindungen entscheidend vergrößert und so eine onkozide Langzeittherapie ermöglicht werden. Der Begriff "Behandlung" oder "behandeln" wird im Rahmen dieser Erfindung konventionell verwendet und bedeutet die Versorgung, Pflege und Betreuung eines Patienten mit dem Ziel, eine Krankheit oder gesundheitliche Abweichung zu bekämpfen, zu verringern, abzuschwächen oder zu erleichtern und die Lebensbedingungen zu verbessern, die durch diese Krankheit beeinträchtigt wer- den, wie beispielsweise bei einer Krebserkrankung.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Behandlung und/oder Prävention von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten Erkrankungen.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Ver- bindungen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung und/oder Prävention von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten Erkrankungen.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen in einem Verfahren zur Behandlung und/oder Prävention von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten Erkrankungen. Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung und/oder Prävention von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten Erkrankungen, unter Verwendung einer wirksamen Menge von mindestens einer der erfindungsgemäßen Verbindungen.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können allein oder bei Bedarf in Kombination mit einer oder mehreren anderen pharmakologisch wirksamen Substanzen eingesetzt werden, solange diese Kombination nicht zu unerwünschten und inakzeptablen Nebenwirkungen führt. Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher Arzneimittel, enthaltend mindestens eine der erfindungsgemäßen Verbindungen und einen oder mehrere weitere Wirkstoffe, insbesondere zur Behandlung und/oder Prävention der zuvor genannten Erkrankungen.

Aufgrund ihrer besseren Verträglichkeit bei hoher Wirkungsintensität können die er- findungsgemäßen Verbindungen sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit anderen Kanzerostatika medizinisch sinnvoll eingesetzt werden.

Beispielsweise können die Verbindungen der vorliegenden Erfindung mit bekannten anti-hyperproliferativen, zytostatischen oder zytotoxischen Substanzen zur Behandlung von Krebserkrankungen kombiniert werden. Als geeignete Kombinationswirkstoffe seien beispielhaft genannt: Aldesleukin, Alendronsäure, Alfaferon, Alitretinoin, Allopurinol, Aloprim, Aloxi, Altretamin, Aminoglutethimid, Amifostin, Amrubicin, Amsacrin, Anastrozol, Anzmet, Aranesp, Arglabin, Arsentrioxid, Aromasin, 5-Azacytidin, Azathioprin, BCG oder tice-BCG, Bestatin, Betamethason- Acetat, Betamethason-Natriumphosphat, Bexaroten, Bleomycin-Sulfat, Broxuridin, Bortezomib, Busulfan, Calcitonin, Campath, Capecitabin, Carboplatin, Casodex, Cefeson, Celmoleukin, Cerubi- din, Chlorambucil, Cisplatin, Cladribin, Clodronsäure, Cyclophosphamid, Cytarabin, Dacarbazin, Dactinomycin, DaunoXome, Decadron, Decadron-Phosphat, Delestrogen, Denileukin Diftitox, Depomedrol, Deslorelin, Dexrazoxan, Diethylstilbestrol, Diflucan, Docetaxel, Doxifluridin, Doxo- rubicin, Dronabinol, DW-166HC, Eligard, Elitek, Ellence, Emend, Epirubicin, Epoetin-alfa, Epogen, Eptaplatin, Ergamisol, Estrace, Estradiol, Estramustin-Natriumphosphat, Ethinylestradiol, Ethyol, Etidronsäure, Etopophos, Etoposid, Fadrozol, Farston, Filgrastim, Finasterid, Fligrastim, Floxuridin, Fluconazol, Fludarabin, 5-Fluordeoxyuridin-Monophosphat, 5-Fluoruracil (5-FU), Fluoxymesteron, Flutamid, Formestan, Fosteabin, Fotemustin, Fulvestrant, Gammagard, Gemcitabin, Gemtuzumab, Gleevec, Gliadel, Goserelin, Granisetron-Hydrochlorid, Histrelin, Hycamtin, Hydrocorton, erythro- Hydroxynonyladenin, Hydroxyharnstoff, Ibritumomab Tiuxetan, Idarubicin, Ifosfamid, Interferonalpha, Interferon-alpha-2, Interferon-alpha-2a, Interferon-alpha-2ß, Interferon-alpha-nl, Interferon- alpha-n3, Interferon-beta, Interferon-gamma-la, Interleukin-2, Intron A, Iressa, Irinotecan, Kytril, Lentinan-Sulfat, Letrozol, Leucovorin, Leuprolid, Leuprolid-Acetat, Levamisol, Levofolinsäure- Calciumsalz, Levothroid, Levoxyl, Lomustin, Lonidamin, Marinol, Mechlorethamin, Mecobalamin, Medroxyprogesteron-Acetat, Megestrol-Acetat, Melphalan, Menest, 6-Mercaptopurin, Mesna, Methotrexat, Metvix, Miltefosin, Minocyclin, Mitomycin C, Mitotan, Mitoxantron, Modrenal, Myocet, Nedaplatin, Neulasta, Neumega, Neupogen, Nilutamid, Nolvadex, NSC-631570, OCT-43, Octreotid, Ondansetron-Hydrochlorid, Orapred, Oxaliplatin, Paclitaxel, Pediapred, Pegaspargase, Pegasys, Pentostatin, Picibanil, Pilocarpin-Hydrochlorid, Pirarubicin, Plicamycin, Porfimer- Natrium, Prednimustin, Prednisolon, Prednison, Premarin, Procarbazin, Procrit, Raltitrexed, Rebif, Rhenium- 186-Etidronat, Rituximab, Roferon-A, Romurtid, Salagen, Sandostatin, Sargramostim, Semustin, Sizofiran, Sobuzoxan, Solu-Medrol, Streptozocin, Strontium-89-chlorid, Synthroid, Tamoxifen, Tamsulosin, Tasonermin, Tastolacton, Taxoter, Teceleukin, Temozolomid, Teniposid, Testosteron-Propionat, Testred, Thioguanin, Thiotepa, Thyrotropin, Tiludronsäure, Topotecan, Toremifen, Tositumomab, Tastuzumab, Teosulfan, Tretinoin, Trexall, Trimethylmelamin, Trimetrexat, Triptorelin-Acetat, Triptorelin-Pamoat, UFT, Uridin, Valrubicin, Vesnarinon, Vinblastin, Vincristin, Vindesin, Vinorelbin, Virulizin, Zinecard, Zinostatin-Stimalamer, Zofiran; ABI-007, Acolbifen, Actimmun, Affinitak, Aminopterin, Arzoxifen, Asoprisnil, Atamestan, Atrasentan, Avastin, BAY 43-9006 (Sorafenib), CCI-779, CDC-501, Celebrex, Cetuximab, Crisnatol, Cyproteron- Acetat, Decitabin, DN-101, Doxorubicin-MTC, dSLIM, Dutasterid, Edotecarin, Eflornithin, Exatecan, Fenretinid, Histamin-Dihydrochlorid, Histrelin-Hydrogel-Implant, Holmium-166-DOTMP, Ibandronsäure, Interferon-gamma, Intron-PEG, Ixabepilon, Keyhole Limpet-Hemocyanin, L-651582, Lanreotid, Lasofoxifen, Libra, Lonafarnib, Miproxifen, Minodronat, MS-209, liposomales MTP-PE, MX-6, Nafarelin, Nemorubicin, Neovastat, Nolatrexed, Oblimersen, Onko-TCS, Osidem, Paclitaxel-Polyglutamat, Pamidronat-Dinatrium, PN- 401, QS-21, Quazepam, R-1549, Raloxifen, Ranpimas, 13 -cz ' s -Retinsäure, Satraplatin, Seocalcitol, T- 138067, Tarceva, Taxoprexin, Thymosin-alpha-1, Tiazofürin, Tipifarnib, Tirapazamin, TLK- 286, Toremifen, TransMID-107R, Valspodar, Vapreotid, Vatalanib, Verteporfin, Vinflunin, Z-100, Zoledronsäure, sowie Kombinationen hiervon.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform können die Verbindungen der vorliegenden Erfindung mit anti-hyperproliferativen Agentien kombiniert werden, welche beispielhaft - ohne dass diese Aufzählung abschließend wäre - sein können: Aminoglutethimid, L-Asparaginase, Azathioprin, 5-Azacytidin, Bleomycin, Busulfan, Carboplatin, Carmustin, Chlorambucil, Cisplatin, Colaspase, Cyclophosphamid, Cytarabin, Dacarbazin, Dactinomycin, Daunorubicin, Diethylstilbestrol, 2',2'-Difluordeoxycytidin, Docetaxel, Doxorubicin (Adriamycin), Epirubicin, Epothilon und seine Derivate, erythro-Hydroxynonyladenin, Ethinylestradiol, Etoposid, Fludarabin-Phosphat, 5-Fluordeoxyuridin, 5-Fluordeoxyuridin-Monophosphat, 5-Fluoruracil, Fluoxymesteron, Flutamid, Hexamethylmelamin, Hydroxyharnstoff, Hydroxy- progesteron-Caproat, Idarubicin, Ifosfamid, Interferon, Irinotecan, Leucovorin, Lomustin, Mechlorethamin, Medroxyprogesteron-Acetat, Megestrol-Acetat, Melphalan, 6-Mercaptopurin, Mesna, Methotrexat, Mitomycin C, Mitotan, Mitoxantron, Paclitaxel, Pentostatin, N-Phosphono- acetyl-L-aspartat (PALA), Plicamycin, Prednisolon, Prednison, Procarbazin, Raloxifen, Semustin, Streptozocin, Tamoxifen, Teniposid, Testosteron-Propionat, Thioguanin, Thiotepa, Topotecan, Tri- methylmelamin, Uridin, Vinblastin, Vincristin, Vindesin und Vinorelbin.

In viel versprechender Weise lassen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen auch mit biologischen Therapeutika wie Antikörpern (z.B. Avastin, Rituxan, Erbitux, Herceptin) kombinieren. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch in Kombination mit gegen die Angiogenese gerich- teten Therapien positive Effekte erzielen, wie zum Beispiel mit Avastin, Axitinib, Recentin, Regora- fenib, Sorafenib oder Sunitinib. Kombinationen mit Inhibitoren des Proteasoms und von mTOR sowie Kombinationen mit Antihormonen und steroidalen metabolischen Enzyminhibitoren sind wegen ihres günstigen Nebenwirkungsprofils ebenfalls besonders geeignet.

Generell können mit der Kombination von Verbindungen der vorliegenden Erfindung mit anderen, zytostatisch oder zytotoxisch wirksamen Agentien folgende Ziele verfolgt werden: • eine verbesserte Wirksamkeit bei der Verlangsamung des Wachstums eines Tumors, bei der Reduktion seiner Größe oder sogar bei seiner völligen Eliminierung im Vergleich zu einer Behandlung mit einem einzelnen Wirkstoff;

• die Möglichkeit, die verwendeten Chemotherapeutika in geringerer Dosierung als bei der Mono- therapie einzusetzen;

• die Möglichkeit einer verträglicheren Therapie mit weniger Nebeneffekten im Vergleich zur Einzelgabe;

• die Möglichkeit zur Behandlung eines breiteren Spektrums von Tumorerkrankungen;

• das Erreichen einer höheren Ansprechrate auf die Therapie; · eine längere Überlebenszeit der Patienten im Vergleich zur heutigen Standardtherapie.

Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Verbindungen auch in Kombination mit einer Strahlentherapie und/oder einer chirurgischen Intervention eingesetzt werden.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, die mindestens eine erfindungsgemäße Verbindung, üblicherweise zusammen mit einem oder mehreren inerten, nicht- toxischen, pharmazeutisch geeigneten Hilfsstoffen enthalten, sowie deren Verwendung zu den zuvor genannten Zwecken.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können systemisch und/oder lokal wirken. Zu diesem Zweck können sie auf geeignete Weise appliziert werden, wie beispielsweise oral, parenteral, pulmonal, nasal, sublingual, lingual, buccal, rectal, dermal, transdermal, conjunctival, otisch oder als Implantat bzw. Stent.

Für diese Applikationswege können die erfindungsgemäßen Verbindungen in geeigneten Applikationsformen verabreicht werden.

Für die orale Applikation eignen sich nach dem Stand der Technik funktionierende, die erfindungsgemäßen Verbindungen schnell und/oder modifiziert abgebende Applikationsformen, die die erfindungsgemäßen Verbindungen in kristalliner und/oder amorphisierter und/oder gelöster Form enthalten, wie z.B. Tabletten (nicht-überzogene oder überzogene Tabletten, beispielsweise mit magensaftresistenten oder sich verzögert auflösenden oder unlöslichen Überzügen, die die Freisetzung der erfindungsgemäßen Verbindung kontrollieren), in der Mundhöhle schnell zerfallende Tabletten oder Filme/Oblaten, Filme/Lyophylisate, Kapseln (beispielsweise Hart- oder Weich- gelatinekapseln), Dragees, Granulate, Pellets, Pulver, Emulsionen, Suspensionen, Aerosole oder Lösungen.

Die parenterale Applikation kann unter Umgehung eines Resorptionsschrittes geschehen (z.B. intravenös, intraarteriell, intrakardial, intraspinal oder intralumbal) oder unter Einschaltung einer Resorption (z.B. intramuskulär, subcutan, intracutan, percutan oder intraperitoneal). Für die parenterale Applikation eignen sich als Applikationsformen u.a. Injektions- und Infusionszubereitungen in Form von Lösungen, Suspensionen, Emulsionen, Lyophilisaten oder sterilen Pulvern.

Für die sonstigen Applikationswege eignen sich z.B. Inhalationsarzneiformen (u.a. Pulverinhalatoren, Nebulizer), Nasentropfen, -lösungen oder -sprays, lingual, sublingual oder buccal zu appli- zierende Tabletten, Filme/Oblaten oder Kapseln, Suppositorien, Ohren- oder Augenpräparationen, Vaginalkapseln, wäßrige Suspensionen (Lotionen, Schüttelmixturen), lipophile Suspensionen, Salben, Cremes, transdermale therapeutische Systeme (z.B. Pflaster), Milch, Pasten, Schäume, Streupuder, Implantate oder Stents.

Bevorzugt sind die orale oder parenterale Applikation, insbesondere die orale und die intravenöse Applikation.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in die angeführten Applikationsformen überführt werden. Dies kann in an sich bekannter Weise durch Mischen mit inerten, nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Hilfsstoffen geschehen. Zu diesen Hilfsstoffen zählen u.a. Trägerstoffe (beispielsweise mikrokristalline Cellulose, Lactose, Mannitol), Lösungsmittel (z.B. flüssige Polyethylen- glycole), Emulgatoren und Dispergier- oder Netzmittel (beispielsweise Natriumdodecylsulfat, Polyoxysorbitanoleat), Bindemittel (beispielsweise Polyvinylpyrrolidon), synthetische und natürliche Polymere (beispielsweise Albumin), Stabilisatoren (z.B. Antioxidantien wie beispielsweise Ascorbinsäure), Farbstoffe (z.B. anorganische Pigmente wie beispielsweise Eisenoxide) und Geschmacks- und/oder Geruchskorrigentien. Im Allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei parenteraler Applikation Mengen von etwa 0, 1 bis 60 mg/kg, vorzugsweise etwa 0, 1 bis 30 mg/kg Körpergewicht zur Erzielung wirksamer Ergebnisse zu verabreichen. Bei oraler Applikation beträgt die Dosierung etwa 0, 1 bis 400 mg/kg, vorzugsweise etwa 0, 1 bis 200 mg/kg und ganz besonders bevorzugt 0, 1 bis 40 mg/kg Körpergewicht. Trotzdem kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den genannten Mengen abzuweichen, und zwar in Abhängigkeit von Körpergewicht, Applikationsweg, individuellem Verhalten gegenüber dem Wirkstoff, Art der Zubereitung und Zeitpunkt bzw. Intervall, zu welchem die Applikation erfolgt. So kann es in einigen Fällen ausreichend sein, mit weniger als der vorgenannten Mindestmenge auszukommen, während in anderen Fällen die genannte obere Grenze überschritten werden muss. Im Falle der Applikation größerer Mengen kann es empfehlenswert sein, diese in mehreren Einzelgaben über den Tag zu verteilen.

Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele erläutern die Erfindung. Die Erfindung ist nicht auf die Beispiele beschränkt.

Die Prozentangaben in den folgenden Tests und Beispielen sind, sofern nicht anders angegeben, Gewichtsprozente; Teile sind Gewichtsteile. Lösungsmittelverhältnisse, Verdünnungsverhältnisse und Konzentrationsangaben von flüssig/flüssig-Lösungen beziehen sich jeweils auf das Volumen.

Abkürzungen und Akronyme:

DC Dünnschichtchromatog

Fp Festpunkt

s.c. subkutan

Beispiele

1. Stilbenderivate

Ausgangsverbindung 1 : (4-Nitrobenzyl)-triphenylphosphoniumchlorid

Eine Lösung aus 263 g (1 mol) Triphenylphosphin, 172 g (1 mol) 4-Nitrobenzylchlorid und Toluol wird 15 Stunden bei Siedetemperatur gerührt. Die Reaktionsmischung wird abgekühlt, das Kristallisat abgesaugt und mit Toluol gewaschen. Ausbeute: 344 g; Fp. 280°C

Ausgangsverbindung 2: (2-Formylphenoxy)-milchsäuremethylester

Bei 50°C werden unter Rühren 167 g (1 mol) 2-Brompropionsäuremethylester zu einer Lösung aus 122 g (1 mol) 2-Hydroxybenzaldehyd, 1 mol Natriummethylat (in methanolischer Lösung) und 1,5 1 Acetonitril getropft, und die Lösung wird 7 Stunden bei 70°C gerührt. Anschließend trägt man die Reaktionslösung in 2 Liter Eiswasser ein. Das sich abscheidende Öl wird mit 500 ml Dichlormethan extrahiert, die organische Phase über Natriumsulfat getrocknet und das Dichlormethan abdestilliert. Das zurückbleibende Öl kristallisiert langsam. Die Verbindung wird als Rohprodukt weiter umgesetzt.

Analog können die folgenden Ausgangsverbindungen aus Tabelle 1 hergestellt werden: Tabelle 1 :

Intermediat 1 :

Bei 0 bis 5°C werden parallel 218 g Phosphoniumsalz aus Ausgangsverbindung 1 und 0,5 mol Natriummethylatlösung portionsweise (nach jeweiliger Entfärbung) zu einer Lösung aus 104 g (0,5 mol) Aldehyd aus Ausgangsverbindung 2 und 750 ml Methanol gegeben. Nach Entfärbung der Reaktionslösung wird vom Ungelösten abgetrennt. Das Filtrat wird vom Lösungsmittel befreit und der Rückstand mit 400 ml Phosphorsäure-tris-(dimethylamid) angerieben. Bei 0°C fällt aus der Lösung Triphenylphosphinoxid aus, das abgesaugt wird. Nach Zugabe von 2 1 Eiswasser zum Filtrat wird das ausfallende Öl mit 3 1 Toluol extrahiert, das Lösungsmittel entfernt, der Rückstand mit 300 ml Isopropanol verrührt und nach Kühlung das kristalline Z-Stilben abgesaugt. Das Produkt ist nach DC rein und wird weiter umgesetzt. Intermediat: 2

Bei 0 bis 5°C werden parallel 218 g Phosphoniumsalz aus Ausgangsverbindung 1 und 0,5 mol Natriummethylatlösung portionsweise (nach jeweiliger Entfärbung) zu einer Lösung aus 104 g (0,5 mol) Aldehyd aus Ausgangsverbindung 7 und 750 ml Methanol gegeben. Nach Entfärbung der Reaktionslösung wird das ausgefallene Kristallisat abgesaugt und aus Methanol umkristallisiert. Das isolierte E-Stilben ist nach DC rein und wird weiter umgesetzt.

Analog können die folgenden Beispiele aus Tabelle 2 hergestellt werden:

Tabelle 2:

Intermediat 11 :

Eine Lösung aus 16 g Ammoniumchlorid in 60 ml Wasser läßt man bei maximal 30°C unter Rühren langsam zu einer Mischung aus 65,4 g (0,2 mol) Nitroverbindung aus Intermediat 1, 800 ml Aceton und 200 g Zinkstaub tropfen. Dann wird 20 Stunden nachgerührt. Anschließend wird das Zink abgesaugt und mit 1 1 heißem Aceton gewaschen. Die acetonischen Lösungen werden eingeengt. Der Rückstand wird in 800 ml Wasser und 25 ml konz. Salzsäure gelöst und sofort zweimal mit Essigsäureethylester extrahiert. Anschließend wird schnell mit Natronlauge schwach alkalisch gestellt und sofort abermals mit Essigsäureethylester extrahiert. Die organische Phase wird über Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel abdestilliert. Das isolierte braune Öl wird als Rohprodukt weiter verarbeitet.

Analog können die folgenden Intermediate aus Tabelle 3 hergestellt werden:

Tabelle 3:

Intermediat 20:

In ein 50°C heißes Gemisch aus 80 ml Wasser, 600 ml Ethanol und 60 ml konz. Salzsäure werden 71 g Z-Aminostilben aus Intermediat 11 schnell eingetragen; die Mischung wird kräftig gerührt und rasch auf 0°C gekühlt. Dann läßt man sofort eine Lösung aus 18 g Natriumnitrit und 70 ml Wasser einlaufen und rührt eine Stunde bei 0°C nach. Diese Lösung läßt man dann rasch unter kräftigem Rühren bei 0°C in eine Mischung aus 80 g 40 %-iger wässriger Dimethylaminlösung, 120 g Natriumcarbonat und 1 1 Wasser einlaufen. Bei Zimmertemperatur wird 1 Stunde nachgerührt, das Reaktionsprodukt abgesaugt, getrocknet und als Rohprodukt weiterverarbeitet.

Analog können die folgenden Intermediate aus Tabelle 4 hergestellt werden:

Tabelle 4:

Ausführungsbeispiel 1 :

Zu einer siedenden Lösung aus 35,3 g des Triazenylstilbenesters aus Intermediat 20 und 850 ml Ethanol läßt man 50 g 10 %-ige Natronlauge zulaufen und erhitzt weitere 20 Minuten am Rückfluss. Anschließend werden 300 ml Wasser und 350 ml einer gesättigten wässrigen Kochsalzlösung zugegeben. Die Titelverbindung fällt aus, wird abgesaugt, getrocknet und aus Acetonitril umkristallisiert. Analog können die folgenden Ausführungsbeispiele aus Tabelle 5 hergestellt werden:

Tabelle 5:

Beim Auflösen und Neutralisieren der vorher genannten Natriumsalze der Carbonsäuren in Wasser entstehen die entsprechenden freien Säuren, die mittels Standardverfahren isoliert werden können.

2. Verbindungen der Formel (I) mit X gleich -CH?-, Carbonyl, SO oder SO? Die Ausgangsprodukte für die Synthese der Verbindungen der Formel (I) mit X gleich -CH 2 -, Carbonyl, SO oder S0 2 sind bekannt und können nach den in der GB 1 371 969 beschriebenen Verfahren hergestellt und zur Synthese besagter Verbindungen der Formel (I) genutzt werden, indem die Hydroxytriazenderivate zu den entsprechenden Ausführungsbeispielen umgesetzt werden, wie im Formelschema III exemplarisch dargestellt.

Die Strukturen der erfindungsgemäßen Verbindungen können durch NMR-Spektren bestätigt werden.

Intermediat 29:

Zu einer Mischung aus 150 ml Acetonitril und 7 g Kaliumkarbonat und 13,5 g 4-Hydroxy-4'-(3,3- dimethyltriazeno)-benzophenon (GB 1 371 969) wurden unter Rückfluß (60 Minuten), 9,5 g 2- Brom-propionsäureethylester getropft. Die Reaktionslösung wurde 48 Stunden am Rückfluß gerührt, anschließend auf Eiswasser gegossen, mit 5 %-iger Natronlauge schwach alkalisch gestellt, 2 mal mit CH 2 C1 2 extrahiert, mit Wasser neutral gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, mit Aktivkohle geklärt und abgesaugt. Nach dem Einrotieren blieb ein gelbes Öl zurück, das beim Verreiben in Cyclohexan kristallisierte.

Ausbeute: 9,3 g. ; Fp aus Cyclohexan: 93°C. Struktur stimmt mit IR und NMR-Spektrum überein.

Häufig verblieb nach der Entfernung des Extraktions-Lösungsmittels ein Öl, das als Rohprodukte weiter verarbeitet wurde. Analog wurden, ausgehend von den in der GB 1 371 969 beschriebenen Ausgangsprodukten, die folgenden Intermediate aus Tabelle 6 hergestellt:

Tabelle 6:

Ausfuhrungsbeispiel 10 :

Die gesamte Menge des Esters aus Intermediate 29 wurde in 50 ml Methanol und 100 ml 5%iger Natronlauge bis zur vollständigen Auflösung des Esters am Rückfluss erhitzt. Die Reaktionslösung wurde nach dem Abkühlen mit 200 ml Methylenchlorid extrahiert. Die wässrige Phase wurde am Rotationsverdampfer z. Teil eingeengt, mit Eisessig angesäuert und das kristalline Produkt abgesaugt. Das zurückbleibende Kristallisat wurde mit 2-Nitropropan verrührt und abgesaugt.

Ausbeute: 8 g. Fp: 145°C aus 2-Nitropropan. Analog können aus den Estern der Intermediate 30 bis 42 die folgenden Ausfuhrungsbeispiele aus Tabelle 7 hergestellt werden, die als Natriumsalze oder Triethanolammoniumsalze zur tierexperimentellen Prüfung gegeben werden können. Beim Auflösen und Neutralisieren der vorher genannten Salze der Carbonsäuren in Wasser entstehen die entsprechenden freien Säuren, die mittels Standardverfahren isoliert werden können:

Tabelle 7:

Bewertung der biologischen Wirksamkeit

Die biologische Aktivität der erfindungsgemäßen Verbindungen kann durch in vitro- und in vivo- Untersuchungen, wie sie dem Fachmann bekannt sind, nachgewiesen werden. Beispielsweise können die pharmakologischen und pharmakokinetischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbindungen mit Hilfe der nachstehend beschriebenen Assays bestimmt werden:

Alle Versuche wurden mit weiblichen Wistar- oder Sprague-Dawley Rattenstämmen durchgeführt. Die Tiere wurden unter Standard-Bedingungen bei Licht und Temperaturkontrolle gehalten. Sie erhielten Wasser und Futter ad libidum. Die Mammatumoren wurden nach D . Steinhoff, (Naturwissenschaften 61 (1974), 276) mit Benzidin erzeugt. Tumorerzeugung am Beispiel der Wistarratte:

24 weibliche Wistar-Ratten wurden subkutan mit Benzidin behandelt. Die erste Benzidin-Dosis betrug 150 mg/kg; danach wurden die Dosen auf wöchentlich 100 mg/kg herabgesetzt. Es folgten Dosen von je 75 mg/kg in 14-tägigem Abstand. Nach 190 Tagen und einer Gesamtdosis von ca. 1,225 g/kg bildeten sich insgesamt ca. 29 Mammakarzinome. Die mittlere Lebenserwartung der mit Benzidin behandelten Wistat-Ratten betrug 365 Tage. Nachdem sich der erste Tumor(ca. 0,5 g) gebildet hatte, wurde kein Benzidin mehr gegeben. Dann wuchsen die Mammakarzinome rasch.

Beurteilung der Wirkung

Das Volumen der einzelnen Tumoren wurde mit Microcalipers gemessen und das Tumorvolumen nach der Methode von Tomayko und Reynolds mit der Formel

V (mm 3 ) = 0,5234 * (Länge * Breite * Höhe) berechnet. Das Tumorgewicht wurde bei Annahme einer Dichte des Gewebes von lg/cm 3 geschätzt. Für jedes Tier wurden die Tumor Gewichte der einzelnen Tumoren geschätzt und für jedes Tier die Tumorlast durch Addition aller einzelnen Tumorgewichte eines einzelnen Tieres berechnet. Tiere mit einem Tumor Gewichte von 0,5-1, 1 g wurden in Behandlungs- und Kontrollgruppen aufgeteilt (randomisiert). In der Regel wurden Gruppengrößen von 2-5 Tieren verwendet, basierend auf der Anzahl der einzelnen Tumoren pro Tier. Im Durchschnitt wurde in jeder Gruppe das Wachstums- und das Behandlungsergebnis an 2-5 Tieren bewertet. Gelegentlich wurde die Therapie auch an Einzeltieren verfolgt. Die Wirkung wurde als T/C-Wert angegeben: T = Tumorgewicht am Tag X, C = Tumorgewicht am Tag O.

Die Testsubstanzen (Carbonsäuren) wurden als leicht in Wasser lösliche Natrium- oder Triethanolammoniumsalze subkutan an 5 TagenAVoche appliziert. Die verwendeten Dosierungen werden in der Tabelle angegeben. Die Prüfergebnisse wurden einmal pro Woche dokumentiert. Die Meßmethode ist oben beschrieben. Die T/C -Werte wurden für die Therapietage 10-50 berechnet und sind in der Tabelle 8 dargestellt.

Tabelle 8:

Testtumor:

Die im verwendeten Tumormodell durch Benzidin erzeugten Mammakarzinome wachsen sehr schnell, wie aus den T/C -Werten abzulesen ist.

Referenzsubstanz:

Obwohl l-Phenyl-3,3-dimethyltriazen (Proc. Soc . exper. Biol . Med. 90, 484 ( 1955), wie Dacarbazin (siehe Seite 1) ein Zytostatikum ist, hat die Verbindung hier gegen das Mammakarzinom der Wistar- oder Sprague-Dawley-Ratten bei maximal möglicher Dosierung (bei einmaliger Dosis von 100 mg/kg s.c.) nur einen bescheidenen Einfluss im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle. Das foudroyante Tumorwachstum setzt sich danach fort. Im Vergleich zur Kontrolle nahm das Körpergewicht der Tiere im Durchschnitt um ca. 30 % ab, das Fell der Tiere war struppig und Zeichen der toxischen Schädigung sichtbar. Die Ausführungsbeispiele wurden als Natriumsalze oder Triethanolammmoniumsalze geprüft.

Ausführungsbeispiel 10:

Von Beginn der Therapie an sinken die Tumorgewicht bis zum Wert T/C = 0 Ausführungsbeispiel 23 :

Bei 200 mg/kg steigt der T/C -Wert zunächst steil an, um dann ebenso rasch

Auf 0 zu sinken.

Ausführungsbeispiel 11 : Nach zunächst starkem Anstieg des T/C -Wertes wird das Tumorwachstum gestoppt, der C/T-Wert bleibt konstant. Zwischen dem 30. Und 50. Tag setzt eine Nekrose/Onkolyse des Tumors ein.

Die beanspruchten Verbindungen verfügen über eine ausgeprägte onkozide Wirkung auf das Mammakarzinom mit einem breiten therapeutischen Fenster und sind viel versprechende Kandidaten für eine klinische Anwendung. Ausführungsbeispiele für pharmazeutische Zusammensetzungen

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können folgendermaßen in pharmazeutische Zubereitungen überführt werden:

Tablette:

Zusammensetzung : 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung, 50 mg Lactose (Monohydrat), 50 mg Maisstärke (nativ), 10 mg Polyvinylpyrrolidon (PVP 25) (Fa. BASF, Ludwigshafen, Deutschland) und 2 mg Magnesiumstearat.

Tablettengewicht 212 mg. Durchmesser 8 mm, Wölbungsradius 12 mm.

Herstellung: Die Mischung aus erfindungsgemäßer Verbindung, Lactose und Stärke wird mit einer 5%-igen Lösung (m/m) des PVPs in Wasser granuliert. Das Granulat wird nach dem Trocknen mit dem Magnesiumstearat 5 Minuten gemischt. Diese Mischung wird mit einer üblichen Tablettenpresse verpresst (Format der Tablette siehe oben). Als Richtwert für die Verpressung wird eine Presskraft von 15 kN verwendet.

Oral applizierbare Suspension:

Zusammensetzung :

1000 mg der erfindungsgemäßen Verbindung, 1000 mg Ethanol (96%), 400 mg Rhodigel ® (Xanthan gum der Firma FMC, Pennsylvania, USA) und 99 g Wasser. Einer Einzeldosis von 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung entsprechen 10 ml orale Suspension.

Herstellung:

Das Rhodigel wird in Ethanol suspendiert, die erfindungsgemäße Verbindung wird der Suspension zugefügt. Unter Rühren erfolgt die Zugabe des Wassers. Bis zum Abschluß der Quellung des Rhodi- gels wird ca. 6 h gerührt.

Oral applizierbare Lösung:

Zusammensetzung :

500 mg der erfindungsgemäßen Verbindung, 2.5 g Polysorbat und 97 g Polyethylenglycol 400. Einer Einzeldosis von 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung entsprechen 20 g orale Lösung. Herstellung:

Die erfindungsgemäße Verbindung wird in der Mischung aus Polyethylenglycol und Polysorbat unter Rühren suspendiert. Der Rührvorgang wird bis zur vollständigen Auflösung der erfindungsgemäßen Verbindung fortgesetzt. i.v.-Lösung: Die erfindungsgemäße Verbindung wird in einer Konzentration unterhalb der Sättigungslöslichkeit in einem physiologisch verträglichen Lösungsmittel (z.B. isotonische Kochsalzlösung, Glucoselösung 5% und/oder PEG 400-Lösung 30%) gelöst. Die Lösung wird steril filtriert und in sterile und pyrogenfreie Injektionsb e h ä l t n i s s e a b g e f ü l l t .




 
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