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Title:
TOBACCO SUBSTITUTE, AND MOLDED TOBACCO SUBSTITUTE ARTICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/010176
Kind Code:
A3
Abstract:
The invention relates to a tobacco substitute comprising an air-penetrated carrier material (12) and at least one flavor and/or active substance (14) which is attached thereto and/or incorporated thereinto and can be entrained at least in part by an air flow. Also disclosed is a molded tobacco substitute article comprising a core (20) that is surrounded by an external layer (16) and at least partially encompasses tobacco substitute.

Inventors:
TEBBE KORNELIA (MC)
Application Number:
PCT/EP2008/005264
Publication Date:
April 30, 2009
Filing Date:
June 27, 2008
Export Citation:
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Assignee:
TEBBE KORNELIA (MC)
International Classes:
A24F42/20
Foreign References:
US4793366A1988-12-27
US6041789A2000-03-28
US4995407A1991-02-26
US4924886A1990-05-15
US4917120A1990-04-17
US4913169A1990-04-03
US3683936A1972-08-15
DE4200639A11992-07-23
US4284089A1981-08-18
Attorney, Agent or Firm:
OSTERTAG, Reinhard et al. (Epplestrasse 14, Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Tabakersatzstoff gekennzeichnet durch ein luftdurch- strömbares Trägermaterial (12; 118; 218) und wenigstens einen von diesem gehaltenen Aromastoff und/ oder Wirkstoff (14; 114; 214), der zumindest teilweise von durch das Trägermaterial (12; 118; 218) strömender Luft mitnehm- bar ist.

2. Tabakersatzstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aromastoff und/oder der Wirkstoff (14; 114; 214) einen Extrakt aus pflanzlichem Material, insbesondere Blättern der Tabakpflanze umfasst .

3. Tabakersatzstoff nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aromastoff (14;, 114; 214) wenigstens einen natürlichen Geschmacksstoff , insbesondere einen Geschmacksstoff auf Pflanzenbasis, oder einen synthetisch hergestellten Geschmacksstoff umfasst.

4. Tabakersatzstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff

(14; 114; 214) ein Medikament oder eine Droge, inbesondere Nikotin oder Alkohol umfasst.

5. Tabakersatzstoff nach einem der vorhergehenden An- sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial (12; 118; 218) wenigstens einen Stoff aus der nachstehenden Gruppe umfasst: Fasermaterial, insbesondere Baum- woll-fasern, Holzfasern, Kunststofffasern, Metallfasern; Schaum-stoffmaterial, insbesondere Polystyrol, Polypropy- len, Polyurethan; Schüttmaterial, insbesondere poröses

Schüttmaterial wie Montmorillonit, Dolomit, Kieselgur; Fasergelege, Gewebe, Gestricke, Vliese, Filze aus den vorgenannten Fasern .

6. Tabakersatzstoff nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aromastoff und/oder der Wirkstoff (14; 114; 214) mikroverkapselt ist, wobei die Wände der Mikrokapseln vorzugsweise durch durch einen Umgebungsparameter wie Temperatur, Feuchtig- keit, mechanischer Druck zerstörbar sind.

7. Tabakersatzstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Aromastoff und/oder der Wirkstoff (14; 114; 214) von einer sich unter Umge- bungseinfluss abbauenden Trägermatrix gehalten ist.

8. Tabakersatzstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aromastoff oder der Wirkstoff durch einen Aktivierungsvorgang, insbesondere durch Energiezufuhr, insbesondere Wärmezufuhr, Feuchtigkeitszufuhr oder mechanische Einflüsse wie Drücken oder Walken, freisetzbar ist.

9. Tabakersatzstoff-Formkörper, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Volumen eines Trägermateriales (12; 118;

218) aufweist, welches mindestens einen Aromastoff und/oder Wirkstoff, insbesondere in der Weise nach einem der Ansprüche 1 bis 8, aufnehmen kann, und welches im Wesentlichen formstabil ist .

10. Tabakersatzstoff-Formkörper nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet dass die Formstabilität des Trägermateriales (12; 118; 218) zumindest teilweise durch eine Außenschicht (16; 122; 222) gegeben ist, die vorzugsweise selbst formstabil und vorzugsweise hülsenförmig ist.

11. Tabakersatzstoff-Formkörper nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenschicht (16; 122; 222) zerstörbar, insbesondere durch Wärme zerstörbar, insbeson- dere bei Zündholzflammentemperatur schmelzbar ist.

12. Tabakersatzstoff-Formkörper nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet dass die Forinstabilität des Trägerma- teriales (12; 118; 218) zumindest teilweise durch ein Bin- demittel oder durch mechanische Verhakungen im Material gegeben ist.

13. Tabakersatzstoff-Formkörper nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenschicht (16) als EinstoffSchicht auf dem Trägermaterial (12) ausgebildet ist, die vorzugsweise in situ erzeugt ist.

14. Tabakersatzstoff-Formkörper nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Außen- Schicht (122; 222) geringere Luftdurchlässigkeit aufweist als das Trägermaterial, insbesondere als zumindest im Wesentlichen luftundurchlässige Beschichtung auf das Trägermaterial (118; 218) aufgebracht ist.

15. Tabakersatzstoff-Formkörper nach einem der Ansprüche

10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenschicht (16; 122; 222) zumindest im Wesentlichen feuchtigkeitsundurchlässig und/oder lichtundurchlässig ist.

16. Tabakersatzstoff-Formkörper nach einem der Ansprüche

9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass in der hülsen- förmigen Außenschicht in einem ersten Bereich feingeschnittene Tabakblätter (226) und in einem zweiten Bereich Trä- ger-material (218) zur Speicherung mindestens eines Aroma- Stoffes und/oder Wirkstoffes angeordnet sind.

17. Tabakersatzstoff-Formkörper nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial (118; 218) zumindest teilweise einen Tabakersatzstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8 umfasst .

18. Tabakersatzstoff-Formkörper nach einem der Ansprüche 9 8bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass er zumindest an keinen echten Tabak aufweisenden Enden feuerfest imprä- gniert bzw. mit einem Kunststoffmaterial versehen ist, das bei Hitzeeinwirkung aufschäumt und/oder eingelagerte Feuchtigkeit abgibt.

19. Tabakersatzstoff-Formkörper nach einem der Ansprüche 9 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Hohlkörper ist, wobei er vorzugsweise am einen Ende offen und am anderen geschlossen ist.

Description:

Tabakersatzstoff und Tabakersatzstoff-Formkörper

Die Erfindung betrifft einen Tabakersatzstoff und einen Tabakersatzstoff-Formkörper.

Das Rauchen von Zigaretten, Zigarillos, Zigarren oder Pfeifen in der öffentlichkeit wird, insbesondere durch gesetz- liehe Vorgaben, zunehmend eingeschränkt. Zukünftig werden nicht nur in öffentlichen Gebäuden, sondern auch in den meisten Gastronomiebetrieben generelle Rauchverbote zu beachten sein. Für viele Raucher sind mit Rauchverboten Einschränkungen ihrer Lebensgewohnheiten verbunden. Diese Ein- schränkungen können durch den Einsatz von Austauschmitteln, insbesondere nikotinhaltige Kaugummis oder Nikotinpflaster, nicht aufgewogen werden, da diese eine andere Handhabung erfordern und keinen Ersatz für die in der Hand gehaltene und zum Mund geführte Zigarette bieten können.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Genussmittel als Alternative zum Rauchen von Tabak bereitzustellen, das auch in Rauchverbotszonen einsetzbar ist.

Diese Aufgabe wird durch einen Tabakersatzstoff mit den

Merkmalen des Anspruchs 1 und durch einen Tabakersatzstoff- Formkörper mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst .

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen .

Bei Verwendung des im Anspruch 1 beschriebenen Tabakersatzstoffs kann der Konsument in gewohnter Weise durch Inhalieren einer Luftströmung, die mit an und/oder in dem Träger- material eingelagerten Aromastoff und/oder dem Wirkstoff in

Kontakt gekommen ist, ein dem Rauchen einer Zigarette, eines Zigarillos, einer Zigarre oder einer Pfeife vergleichbares Geschmackserlebnis erfahren. Auch entsprechende Wirkungen, wie sie insbesondere durch Inhalation von Nikotin eintreten, können durch Wirkstoffe in der Trägermaterial, die an die vorbeiströmende Luft abgegeben werden, erzielt werden.

Bei der Wechselwirkung der während des Inhalationsvorgangs eingeatmeten Luft mit dem luftdurchströmbaren Trägermaterial werden der oder die Aromastoffe und/oder der oder die Wirkstoffe, die von dem Trägermaterial gehalten sind, von der Luftströmung mitgenommen. Sie werden somit dem Konsumenten in der inhalierten Luft verteilt bereitgestellt. Entscheidend ist, dass im Gegensatz zum Rauchen von Tabak kein die Umgebung belastender Verbrennungsvorgang notwendig ist, um die Freisetzung der Aromastoffe und/oder der Wirkstoffe und damit das gewünschte Geschmackserlebnis zu bewirken.

Das vom Konsumenten inhalierte Gemisch aus Luft und Aroma- und/oder Wirkstoffen ist frei von den üblicherweise bei der Verbrennung von Tabak auftretenden Feinstaubanteilen, Teeranteilen und weiteren Bestandteilen, die als uner- wünschte Nebenprodukte der Verbrennung anzusehen sind und die zur Belästigung der Nichtraucher und zur Gesundheitsgefährdung der Nichtraucher und der Raucher beitragen.

Durch gezielte Auswahl des Trägermateriales, der Aromastof- fe und/oder der Wirkstoffe kann der Geschmack und die Wirkung von Zigaretten-, Zigarillo-, Zigarren- oder Pfeifenrauch zumindest angenähert werden. Die schädlichen Bestandteile des Rauchs hingegen sind nicht oder nur vermindert vorhanden. Auch die Haptik und Handhabung ist weitgehend gleich wie bei der entsprechenden Rauchware, so dass sich

ein echtes Rauchfeeling einstellt.

Bei der Weiterbildung der Erfindung gemäß dem Anspruch 2 ist vorteilhaft, dass hiermit die typischen Aromastoffe und/oder Wirkstoffe, die beim Rauchen inhaliert werden, auch für den Konsum des Tabakersatzstoffs bereitgestellt werden.

Vorzugsweise werden die in den Blättern der Tabakpflanze enthaltenen Inhaltsstoffe durch alkoholische Extraktion oder durch Extraktion mit Wasserdampf freigesetzt und können in einem nachgelagerten Verarbeitungsschritt an das Trägermaterial des Tabakersatzstoffs gekoppelt werden.

Die Blätter der Tabakpflanze können für die Extraktion der Aromastoffe und/oder der Wirkstoffe in gleicher Weise verarbeitet werden, wie dies für eine Verwendung als Zigaretten-, Zigarillo-, Zigarren- oder Pfeifentabak üblich ist. Sie können aber auch in für den Aufschluß besonders günsti- ger Form verwendet werden, z.B. fein geschnitten oder pul- verisisert oder gebeizt.

Zusätzliche Verfahrensschritte wie das Rösten des Tabaks oder ein zumindest teilweises Verbrennen oder Verschwelen vor der Durchführung der Extraktion können vorgesehen werden, um das Aroma verbrannten Tabaks besser nachzubilden.

Bei der Weiterbildung der Erfindung gemäß dem Anspruch 3 ist vorteilhaft, dass hiermit eine Abrundung oder Verfeine- rung des Geschmackserlebnisses für den Konsumenten erreicht wird. Als natürliche Geschmacksträger können beispielsweise Extrakte aus Früchten, Kräutern, Frucht- oder Pflanzenprodukten, insbesondere Mentholaromen, Whiskyaromen, Feigenaromen, verwendet werden .

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Diese Geschmacksträger können entweder zu den aus der Tabakpflanze gewonnenen Aromastoffen und/oder Wirkstoffen hinzugefügt werden, bevor diese in die Trägermaterial eingelagert werden, oder sie können separat in das Trägermate- rial eingelagert bzw. an dieses angelagert werden.

Bei der Weiterbildung der Erfindung gemäß der anderen Variante von Anspruch 3 ist vorteilhaft, dass zusätzliche, in der Natur nicht verfügbare Aromastoffe und/oder Wirkstoffe in die inhalierte Luft eingebracht werden können, die zur

Verbesserung des Geschmacks und/oder der Wirkung des Tabakersatzstoffes beitragen.

Ein Tabakersatzstoff gemäß Anspruch 4 kann zugleich als Arzneimittel dienen oder zur Verbesserung der Befindlichkeit des Benutzers beitragen.

Bei der Weiterbildung der Erfindung gemäß dem Anspruch 5 ist vorteilhaft, dass die vorgesehenen Stoffe eine große Kapazität zur An- und/oder Einlagerung von Aromastoffen und/oder Wirkstoffen aufweisen und kostengünstig zu beschaffen bzw. herzustellen sind und gute Durchlässigkeit für Luft haben .

Ein weiterer wesentlicher Aspekt der angeführten Stoffe besteht darin, dass diese auch bei Inhalation keine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellen und aus ihnen über die an- bzw. eingelagerten Aromastoffe und Wirkstoffe hinaus keine weiteren Partikel austreten. Insbesondere die Fasermateria- lien können so konfiguriert werden, dass sie eine haptische Anmutung aufweisen, die echtem Tabak sehr nahe kommt.

Bei der Weiterbildung der Erfindung gemäß dem Anspruch 6 ist vorteilhaft, dass der Aromastoff und/oder der Wirkstoff lange lagerfähig ist, so dass eine Langzeitstabilität des

Tabakersatzstoffs bei Nichtgebrauch gewährleistet ist.

Z.B. als Flüssigkeiten oder pulverförmige Feststoffe vorliegenden Aromastoffe und Wirkstoffe werden beispielsweise durch Grenzflächen-Polymerisation mit einer Kapselhülle umschlossen. Die Kapselhülle kann insbesondere durch Ausübung von mechanischem Druck zum Platzen gebracht werden. Kapselhüllen, die die umhüllten Inhaltsstoffe bei Auftreten einer erhöhten Luftfeuchtigkeit oder bei Bestrahlung mit Licht freigeben, sind ebenfalls möglich. Die mikroverkapselten

Aromastoffe und Wirkstoffe werden beispielsweise durch Aufsprühen oder Tränken an das Trägermaterial angelagert .

Bei der Ausführungsform der Erfindung gemäß dem Anspruch 7 ist vorteilhaft, dass eine im wesentlichen gleichverteilte Abgabe der Aromastoffe und/oder Wirkstoffe über einen längeren Zeitraum gewährleistet werden kann, da die Freisetzung der Stoffe mit der Auflösung der Trägermatrix fortschreitet. Die Trägermatrix kann so ausgelegt werden, dass sie bei vorgegebenen Umweltbedingungen, beispielsweise einer vorgegebenen Luftfeuchtigkeit, eine vorgegebene Abbaurate aufweist.

Bei der Weiterbildung der Erfindung gemäß dem Anspruch 8 ist vorteilhaft, dass die Freisetzung der Aromastoffe und/ oder der Wirkstoffe zu einem vom Konsumenten bestimmbaren Zeitpunkt erfolgt . Der Konsument kann durch öffnen einer luftdichten, insbesondere feuchtigkeitsdichten, und/oder lichtdichten Verpackung für eine Zufuhr von Feuchtigkeit und/ oder Licht zum Trägermaterial sorgen und somit die

Freisetzung der Aromastoffe und/oder der Wirkstoffe bewirken. Ergänzend oder alternativ kann der Konsument durch Ausüben von Kräften auf die Trägermaterial die Freisetzung der Aromastoffe und/oder der Wirkstoffe bewirken. Solange kein Aktivierungsvorgang stattfindet, sind die Aromastoffe

und/oder die Wirkstoffe langzeitstabil an und/oder in der Trägermaterial aufgenommen und der Tabakersatzstoff ist somit lange lagerfähig.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Tabakersatzstoff-Formkörper mit den Merkmalen des Anspruchs 9 vorgesehen. Dieser kann wie eine herkömliche Rauchware gehandhabt werden, wenn es sich um Zigaretten, Zigarillos oder Zigarren handelt oder als Einsatz in einen Pfeifenkopf ein- gelegt werden.

Eine gemäß Anspruch 10 vorgesehene Außenschicht des Tabakersatzstoff-Formkörpers dient einerseits zur Leitung des vom Konsumenten inhalierten LuftStroms durch das Trägerma- terial und kann dem Formkörper zumindest einen siner Form- stailität verleihen. Die Außenschicht ist vorzugsweise hül- senförmig und vorzugsweise selbst zumindest beschränkt formstabil .

Durch die hülsenförmige Gestaltung wird die Form einer Zigarette, eines Zigarillos oder einer Zigarre nachgebildet, so dass beim Konsumenten das gewohnte Handhabungsgefühl eintritt. Die luftdichte Gestaltung der Außenhülle dient der Kanalisierung des vom Konsumenten inhalierten Luft- Stroms, der somit überwiegend durch das in der Außenhülle aufgenommene Trägermaterial strömt. Dadurch ist die gewünschte Beladung des Luftstroms mit den Aromastoffen und/oder den Wirkstoffen gewährleistet .

Ergänzend dient die Außenschicht auch zur Abschottung des im Tabakersatzstoff-Formkörper enthaltenen Tabakersatzstoffs gegenüber Umwelteinflüssen, die zur vorzeitigen Freisetzung der Aromastoffe und/oder Wirkstoffe führen könnten.

Die Formstabilität des Tabakersatzstoff-Formkörpers kann durch die Außenhülle (Anspruch 10) , durch das Trägermaterial (Anspruch 12) oder durch ein Zusammenwirken von Außenhülle und Trägermaterial erreicht werden und ist wichtig für die Handhabung des Tabakersatzstoff-Formkörpers durch den Konsumenten. Dieser soll im Idealfall nicht bemerken, dass er keine Zigarette, etc., sondern den Tabakersatzstoff-Form-körper in der Hand hält und zum Mund führt. Dadurch wird die Authentizität der GeschmacksWahrnehmung der Aromastoffe und/oder Wirkstoffe vergrößert.

Bei einem Tabakersatz-Formkδrper kann die Außenschicht zugleich eine Versand-Versiegelung bilden, so dass eine dichte individuelle Verpackung entfallen kann. Insbesondere durch Hitzeeinwirkung kann man gemäß Anspruch 11 zum Gebrauch des Produktes die Außenschicht zumindest soweit zerstören, dass Luft durch das Produkt gesaugt werden kann.

Bei der Weiterbildung der Erfindung gemäß dem Anspruch 13 ist vorteilhaft, dass eine Oberfläche des Trägermateriales die Außenschicht bildet. Dies kann beispielsweise bei der Verwendung von Schaumstoffen als Trägermaterial erreicht werden, bei denen die Außenschicht eine geschlossene Außenhaut des Schaumstoffmaterials ist.

Dies kann beispielsweise durch Gießen des flüssigen Schaumstoff-Rohmaterials in geeignete Formen erreicht werden. Auch bei einer Extrusion des Schaumstoffmaterials kann durch geeignete Wahl der SchaumstoffZusammensetzung, der Extrusionsform und der Extrusionsparameter eine geschlossene, insbesondere luftdichte, Außenhaut erzielt werden. Da ¬ durch lässt sich eine kostengünstige Herstellung des Tabakersatzstoff-Formkörpers erreichen.

Bei der Weiterbildung der Erfindung gemäß dem Anspruch 14

ist es vorteilhaft, dass hiermit die Anmutung von Zigaretten, Zigarillos oder Zigarren identisch nachgebildet werden kann, was zumindest für einen Teil der Konsumenten auch für das Geschmackserlebnis subjektiv von großer Bedeutung ist.

Beispielsweise kann das Trägermaterial gepresst werden, bis es ungefähr die Elastizität und Luftdurchlässigkeit von feingeschnittenen Tabakblättern in Zigaretten etc. aufweist, und kann dann von einer hülsenartig geformten Außen- Schicht aus Zigarettenpapier umgeben werden. Eine Außenschicht aus einem Abschnitt eines Tabakblatts zur Nachahmung eines Zigarillos bzw. einer Zigarre zur Umhüllung der Trägermaterial kann ebenfalls vorgesehen werden.

Bei der Weiterbildung der Erfindung gemäß dem Anspruch 15 ist vorteilhaft, dass die Außenschicht neben der mechanischen Stabilisierung der Trägermaterial eine Abschirmung gegenüber Umwelteinflüssen gewährleistet, so dass eine vorzeitige Freisetzung der in dem Trägermaterial enthaltenen Aromastoffe und/oder Wirkstoffe verhindert wird. Endseitig kann die vorzugsweise hülsenförmige Außenschicht durch abnehmbare Stopfen verschlossen sein, die vom Benutzer unmittelbar vor dem Konsum abgenommen werden, um die Freisetzung der der Aromastoffe und/oder der Wirkstoffe aus der Träger- material zu ermöglichen.

Bei der Weiterbildung der Erfindung gemäß dem Anspruch 16 ist vorteilhaft, dass der im ersten Bereich angeordneten Tabakfeinschnitt in konventioneller Weise durch Entzünden verbrannt werden können. Die dabei freigesetzten Aromastoffe und/oder Wirkstoffe werden in dem stromab angeordneten Trägermaterial zumindest teilweise zwischengespeichert . Nach vollständigem Verbrennen der Tabakblätter im ersten Bereich findet eine fortdauernde Abgabe von Aromastoffen und/oder Wirkstoffen aus der Trägermaterial über mehrere

Inhalationszyklen hinweg statt.

Bei dem Trägermaterial kann es sich um wenigstens einen Stoff aus der Gruppe Fasermaterialien, Schaumstoffmateria- lien und Schüttmaterialien handeln, die ausschließlich zur Zwischenspeicherung der beim Verbrennen der Tabakblätter freiwerdenden Aromastoffe und/oder Wirkstoffe dienen und die frei von eingelagerten Aromastoffen und/oder Wirkstoffen sind.

Die Handhabung eines derartigen Tabakersatzstoff-Formkörpers kann derart erfolgen, dass die im ersten Bereich angeordneten Tabakblätter außerhalb einer Rauchverbotszone in der Art einer konventionellen Zigarette etc. geraucht werden. Nach Erlöschen der Tabakblätter findet eine zeitlich nachgelagerte Abgabe der in der Trägermaterial zwischengespeicherten Aromastoffe und/oder Wirkstoffe während weiterer Inhalationszyklen statt.

Bei der Ausgestaltung der Erfindung gemäß dem Anspruch 17 ist vorteilhaft, dass zu den Aromastoffen und/oder Wirkstoffen, die beim Verbrennen der Tabakblätter freigesetzt werden, zusätzlich von dem Trägermaterial lösbar gehaltene Aromastoffe und/oder Wirkstoffe freigesetzt werden können. Damit wird eine ausgewogene Geschmacks- und/oder Wirkstoff- kombination bei der Inhalation des mit diesen Stoffen bela- denen Luftstroms durch den Konsumenten erzielt.

Mit der Weitzerbildung gemäß Anspruch 18 wird ein verse- hentliches Anzünden des Zigarettenersatzes verhindert bzw. bei versehentlichem Anzünden ein rasches, insbesondere sofortiges Erlöschen des Zigarettenersatzes bewirkt, bevor gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt und inhaliert werden können.

Die Weiterbildung gemäß Anspruch 19 ist im Hinblick auf ein gleichmäßiges Beladen des Formkörpers mit Aromastoffen und/oder Wirkstoffen von Vorteil,

Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden in der Zeichnung dargestellt. Dabei zeigt:

Figur 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen Tabakersatzstoff-Formkörpers, der ein Trägermateri- al aus Schaumstoffmaterial aufweist, bei dem eine

Außenschicht als EinstoffSchicht ausgebildet ist,

Figur 2 einen schematischen Längsschnitt durch einen Tabakersatzstoff-Formkörpers mit einem formstabilen Trägermaterial, das von einer hülsenförmigen Außenschicht umgeben ist, und

Figur 3 einen schematischen Längsschnitt durch einen Tabakersatzstoff-Formkörper mit einem ersten, mit feingeschnittenen Tabakblättern gefüllten Bereich und einem zweiten, mit Trägermaterial ausgefüllten Bereich.

Ein in der Figur 1 schematisch im Längsschnitt dargestell- ter Zigarettenersatz 10 weist eine langgestreckte Zylinderform auf. Der Zigarettenersatz 10 umfasst einen aus einem offenporigen Schaumstoffmaterial hergestellten Zigarettenkern 20 mit Zellen 12, die schematisch als achteckige Strukturen dargestellt sind.

Zwischen und in den Schaumstoffzellen 12 sind Mikrokapseln 14 aufgenommen, die eine feuchtigkeitslösliche Membranwand aufweisen und die mit flüssigen Aromastoffen gefüllt sind.

Außen ist der offenporige Zigarettenkern 12 von einer weni-

ger oder nicht luftdurchlässigen Außenschicht 16 umgeben, die aus dem gleichen Material wie die Schaumstoffzellen 12 bestehen kann oder durch ein Stück Zigarettenpapier gebildet sein kann.

Eine Außenhaut kann sich bei der Herstellung des Zigarettenkernes 20 durch Wechselwirkung mit einer nicht dargestellten Formwand, insbesondere einer Extrusionsform, selbsttätig bilden und kann beispielsweise durch Bedrucken mit einem Oberflächendekor und einer Marke versehen werden, wie bei Zigaretten üblich. Zusätzlich kann optisch ein Filtermundstück üblicher Länge vorgetäuscht werden.

Durch Saugen am Zigarettenersatz 10 wird eine Luftströmung von der Normaldruckseite hin zur Unterdruckseite hervorgerufen. Sobald die offenporigen Schaumstoffzellen 12 von der Luftströmung durchströmt werden, findet eine Wechselwirkung zwischen der in der Luft enthaltenen Feuchtigkeit und den zwischen den Schaumstoffzellen 12 angeordneten Mikrokapseln 14 statt.

Die feuchtigkeitsempfindlichen Membranwände der Mikrokapseln- 14 werden durch die Luftfeuchtigkeit zum Aufplatzen gebracht und geben den gespeicherten, flüssigen oder pul- verförmigen Inhalt an die Luftströmung ab. Dadurch findet eine Beladung der Luftströmung mit den in den Mikrokapseln 14 aufgenommenen Aromastoffen statt, die mit dem Luftström abtransportiert und vom Konsumenten inhaliert werden.

Die Membranwände der Mikrokapseln 14 benötigen für die

Freisetzung der in den Mikrokapseln 14 aufgenommenen Aromastoffe eine gewisse Feuchtigkeitsmenge, die aus dem Luftstrom absorbiert wird. Dadurch reduziert sich der Feuchtigkeitsgehalt des Luftstroms ausgehend von der Normaldruck- seite hin zur Unterdruckseite des Zigarettenersatzes 10.

Dadurch wird sichergestellt, dass eine Freigabe der Aromastoffe über mehrere Inhalationszyklen hinweg stattfindet, da ein Aufplatzen der Mikrokapseln 14 entsprechend dem sich einstellenden Konzentrationsgefälle der Luftfeuchtigkeit in dem Zigarettenersatz 10 gewährleistet ist.

Praktisch bedeutet dies, dass zunächst die unmittelbar an der Normaldruckseite angeordneten Mikrokapseln 14 aufplatzen, da hier die eingesaugte Luft den höchsten Feuchtig- keitsgehalt aufweist. In Richtung der Unterdruckseite nimmt die Feuchtigkeitskonzentration ab, so dass hier zunächst nicht die zum Aufplatzen der Membranwände erforderliche Luftfeuchtigkeit vorliegt. In nachfolgenden Inhalationszyklen platzen zunehmend die in Richtung der Unterdruckseite angeordneten Mikrokapseln 14 auf, da die Membranwände der bereits aufgeplatzten Mikrokapseln 14 im Bereich der Normaldruckseite keine Feuchtigkeit mehr absorbieren können. Das heißt, es findet eine Verschiebung des Konzentrations- gefälles der Luftfeuchtigkeit in Richtung der Unterdruck- seite und somit eine zeitlich verzögerte Freisetzung der

Aromastoffe und/oder der Wirkstoffe statt .

Eine zusätzliche Streckung der Abgabe erhält man, wenn man eine Mischung von Mikrokapseln mit unterschiedlicher Wand- stärke verwendet.

Bei der zweiten Ausführungsform eines Zigarettenersatzes 100 gemäß der Figur 2 sind die Mikrokapseln 114 zwischen Fasern 118 aufgenommen, die mechanisch verhakt bzw. reib- schlüssig miteinander verbunden sind und einen im Wesentlichen formstabilen Zigarettenkern 120 bilden.

Der Zigarettenkern 120 ist von einer zylinderhülsenförmigen Außenhülle 122 umgeben, die dem Zigarettenersatz 100 die Anmutung einer handelsüblichen Zigarette gibt und gleich-

zeitig zur Stabilisierung des Zigarettenkerns 120 beiträgt. Die Außenhülle 122 ist vorzugsweise aus einem dünnen luft- und feuchtigkeitsundurchlässig imprägnierten Papier hergestellt.

Endseitig sind auf den Zigarettenersatz 100 Abdeckkappen 124 aufgesteckt, die wie die Außenhülle 122 aus luft- und feuchtigkeitsundurchlässig imprägnierten Papier gefertigt sind. Diese verhindern ein Eindringen von Feuchtigkeit in den Zigarettenkern 120.

Vor der Verwendung des Zigarettenersatzes 100 werden die reibschlüssig aufgesetzten Abdeckkappen 124 abgezogen, anschließend kann in gleicher Weise wie bei der Ausführungs- form der Figur 1 durch Inhalation ein Luftstrom durch den Zigarettenkern 120 hervorgerufen werden, der zur Freisetzung der in den Mikrokapseln 114 enthaltenen Aromastoffe führt .

Bei einer nicht dargestellten weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Aromastoffe unmittelbar in den Fasern des Zigarettenkerns enthalten. Hierfür geeignete Fasern können insbesondere aus Baumwolle oder Holz hergestellt sein. Ein Tränken der Fasern mit den bei der Inhalation ge- wünschten Aromastoffen und/oder Wirkstoffen kann bereits herstellerseitig erfolgen.

Denkbar ist auch, dass der Konsument unmittelbar vor Gebrauch des Zigarettenersatzes eine gewisse Menge flüssiger Aromastoffe in den Zigarettenkern einbringt, um anschließend durch Inhalation eines den Zigarettenkern durchströmenden Luftstroms das gewünschte Geschmackserlebnis zu erfahren. Das Tränken kann durch Dochtwirkung des Faserkernes 120 aus einer Vorratsflasche heraus erfolgen.

Bei der Ausführungsform der Figur 3 ist der Zigarettenersatz 200 in zwei Bereiche unterteilt. In einem ersten Bereich sind fein geschnittene Tabakblätter 226 angeordnet, während in einem zweiten Bereich Fasern 218 mechanisch oder unter Verwendung eines Lebensmittel-geeigneten Bindemittels zu einem Zigarettenkern 220 verbunden sind. Zwischen den Fasern 218 sind Mikrokapseln 240 aufgenommen, die flüssige oder pulverförmige Aromastoffe in einer feuchtigkeitsempfindlichen Membranhülle enthalten.

Der Zigarettenkern 220 und die feingeschnittenen Tabakblätter 226 sind von einer im Wesentlichen luftdichten, aus herkömmlichem Zigarettenpapier hergestellten Außenhülle 222 umgeben. Die Außenhülle ist im Bereich des Zigarettenkerns 220 mit einer feuerfesten Imprägnierung versehen.

Zwischen den feingeschnittenen Tabakblättern 226 und dem Zigarettenkern 220 ist ein Luftspalt 228 vorgesehen. Der Luftspalt 228 dient zur Vermeidung einer Wärmeübertragung zwischen den feingeschnittenen Tabakblättern 226 und dem

Zigarettenkern 220, da vorgesehen ist, die feingeschnittenen Tabakblätter 226 zu entzünden und in der Art einer konventionellen Zigarette abzubrennen.

Der dabei entstehende Rauch wird durch den Zigarettenkern

220 hindurch vom Konsumenten inhaliert. Dem Zigarettenkern 220 kommt dabei die Aufgabe zu, einen Teil der im dabei entstehenden Rauchgas enthaltenen Inhaltsstoffe zeitweilig zu speichern und diese nach Abbrennen der feingeschnittenen Tabakblätter 226 für weitere Inhalationszyklen des Konsu ¬ menten wieder freizugeben.

Darüber hinaus findet nach Beendigung des Abbrennvorgangs der feingeschnittenen Tabakblätter 226 bedingt durch die ansteigende Luftfeuchtigkeit ein Aufplatzen der im Zigaret-

tenkern 220 angeordneten Mikrokapseln 214 statt, wodurch zusätzliche Aromastoffe freigesetzt werden können.

Vorzugsweise sind in den Mikrokapseln 214 auch Zusatzstoffe enthalten, die ein Ablösen der an den Fasern 218 des Zigarettenkerns 220 anhaftenden Bestandteile des Rauchgases erleichtern, so dass über mehrere Inhalationszyklen hinweg der Eindruck einer üblichen RauchgasZusammensetzung einer Zigarette beim Konsumenten erweckt wird, obwohl zu diesem Zeitpunkt kein weiteres Abbrennen von Tabakblättern stattfindet .

Bei einer nicht dargestellten weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Zigarettenersatz zuindest an keinen ech- ten Tabak aufweisenden Enden feuerfest imprägniert bzw. mit einem Kunststoffmaterial versehen, das bei Hitzeeinwirkung aufschäumt (Intumeszenzmaterial) und/oder eingelagerte Feuchtigkeit abgibt. Dadurch wird ein versehentliches Anzünden des Zigarettenersatzes verhindert bzw. bei verse- hentlichem Anzünden ein rasches, insbesondere sofortiges Erlöschen des Zigarettenersatzes bewirkt, bevor gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt und inhaliert werden können .

Bei einem nochmals weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Formkörper die Gestallt eines schlanken Bechers. Damit kann ein Aromastoff und/oder Wirkstoff beim Beladen des Trägermateriales auch diejenigen Materialbereiche gut erreichen, die vom Ende des Formkörpers ent- fernt sind.