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Patent Searching and Data


Title:
TOOL FOR MACHINING SURFACES, EDGE AREAS AND CONTOURS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/023491
Kind Code:
A1
Abstract:
The inventive tool comprises a variable set of machining means (3-6). The overall amount of machining means (3-6) is divided into partial amounts of machining means having different working angles (15, 16, 17) in relation to the direction of rotation (18). If the height (35) of the partial areas (23-26) of the base plate (1) of the tool is varied, the effective length of the machining means (3-6) can also be varied. It is possible to form an individual tool having several machining functions and machining properties in one tool.

Inventors:
VOGEL JOSEF (CH)
Application Number:
PCT/CH2004/000538
Publication Date:
March 17, 2005
Filing Date:
August 26, 2004
Export Citation:
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Assignee:
PROFIN PROGRESSIVE FINISH AG (CH)
VOGEL JOSEF (CH)
International Classes:
B24B9/00; B24D13/14; (IPC1-7): B24D13/14; A46B13/00
Foreign References:
EP0983825A22000-03-08
Attorney, Agent or Firm:
Bruderer, Werner (Pfäffikon, CH)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbereichen und Kontu ren, mit einer um eine Werkzeugachse (2) rotierenden Grundplatte (1), ei ner Vielzahl von flexiblen Bearbeitungsmitteln (36), welche gegen eine Werkstückoberfläche gerichtet sind und an der Grundplatte (1) befestigt sind, wobei diese Bearbeitungsmittel (36) stabförmig ausgebildet und von einander beabstandet angeordnet sind und die Längsachsen (710) dieser Bearbeitungsmittel (36) mit einer rechtwinklig zur Stirnfläche (11) der Grundplatte (1) stehenden fiktiven Achse (1214) einen vorbestimmten Ar beitswinkel (15,16, 17) einschliessen, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitswinkel (15,16, 17) der BearbeitungsmittelLängsachsen (710), in Richtung (18) der Rotationsbewegung gemessen, zwischen plus 60° und minus 60° festgelegt sind und dabei ein positiver Arbeitswinkel (15) in der Rotationsrichtung (18) nach vorne geöffnet ist und ein negativer Arbeits winkel (16) gegen die Rotationsrichtung (18) nach hinten geöffnet ist, die Vielzahl der Bearbeitungsmittel (36) in Teilmengen unterteilt ist und in je der Teilmenge die Längsachsen (710) der zugehörigen Teilanzahl von Be arbeitungsmitteln (36) einen Arbeitswinkel (15,16, 17) aufweisen, welcher sich vom Arbeitswinkel (15,16, 17) der anderen Teilmengen unterscheidet, wobei mindestens eine erste Teilmenge von Bearbeitungsmitteln (3,6) und damit deren Längsachsen (7,10) in einem neutralen Arbeitswinkel (17) von 0° und mindestens eine zweite Teilmenge von Bearbeitungsmitteln (5) und damit deren Längsachsen (9) in einem positiven Arbeitswinkel (15) von bis zu plus 60° angeordnet ist.
2. Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbereichen und Kontu ren, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ei ne dritte Teilmenge von Bearbeitungsmitteln (4) an der Grundplatte (1) be festigt ist, wobei deren Längsachsen (8) in einem negativen Arbeitswinkel (16) von bis zu minus 60° angeordnet sind.
3. Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbereichen und Kontu ren, nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Teilmengen, von Bearbeitungsmitteln (36) mit unterschiedlichen Arbeits winkeln (15,16, 17), in einem bestimmten Bereich der Grundplatte ange ordnet ist.
4. Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbereichen und Kontu , ren, nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (1) in mehrere Bereiche in der Form von konzentri schen Ringen (1922) unterteilt ist und jedem der Ringbereiche (1922) eine der Teilmengen von Bearbeitungsmitteln (36) mit einem bestimmten Ar beitswinkel (15,16, 17) zugeordnet ist.
5. Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbereichen und Kontu ren, nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (1) in mehrere Bereiche in der Form von Kreisseg menten (2326) aufgeteilt ist und jedem der Kreissegmente (2326) eine der Teilmengen von Bearbeitungsmitteln (36) mit einem bestimmten Arbeits winkel (15,16, 17) zugeordnet ist.
6. Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbereichen und Kontu ren, nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (1 ; 1') aus mehreren Bauteilen (1922, bzw. 2326) zusammengesetzt ist, diese Bauteile (1922 ; 2326) direkt oder mittels einer Montageplatte (27) formund/oder kraftschlüssig miteinander verbunden sind und diese Bauteile die Form eines Kreisringes (1922) oder eines Kreissegmentes (2326) aufweisen.
7. Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbereichen und Kontu ren, nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Bauteile der Grundplatte (1 ; 1') je mit Bearbeitungsmitteln (36) bestückt sind, welche in einem vorbestimmten Arbeitswinkel (15,16, 17) angeordnet sind und dabei mindestens zwei Bauteile (1922 ; 2326) Bearbeitungsmittel (36) mit unterschiedlichen Arbeitswinkeln (15,16, 17) aufweisen.
8. Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbereichen und Kontu ren, nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Bauteile (1922 ; 2326) in Richtung der Werkzeugachse (2) mindestens teilweise eine unterschiedliche Dicke aufweisen.
9. Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbereichen und Kontu ren, nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Bearbeitungsmittel (36) aus einem Borstenbündel mit einer Vielzahl von parallelen Borsten (28) besteht.
10. Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbereichen und Kontu ren, nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungsmittel (36) der einzelnen Teilmengen aus unter schiedlichen Materialien bestehen.
11. Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbereichen und Kontu ren, nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilmengen von Bearbeitungsmitteln (36) je mit Schleifmitteln von unterschiedlicher Körnung ausgerüstet sind.
12. Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbereichen und Kontu ren, nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilmengen von Bearbeitungsmitteln (36) je unterschiedliche Ab messungen aufweisen.
Description:
Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbereichen und Konturen Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Bearbeitung von Oberflächen, Kantenbe- reichen und Konturen mit einer um eine Werkzeugachse rotierenden Grundplatte, einer Vielzahl von flexiblen Bearbeitungsmitteln, welche gegen eine Werkstück- oberfläche gerichtet sind und an einer Stirnfläche der Grundplatte befestigt sind, wobei diese Bearbeitungsmittel stabförmig ausgebildet und voneinander beab- standet angeordnet sind und die Längsachsen dieser Bearbeitungsmittel mit einer rechtwinklig zur Stirnfläche der Grundplatte stehenden fiktiven Achse einen vor- bestimmten Arbeitswinkel einschliessen.

Werkzeuge dieser Art sind in vielen Ausführungsformen bekannt und dienen unter anderem zum Beschleifen, Polieren und Entgraten der Oberflächen, Kantenberei- chen und Konturen von Werkstücken, welche durch Giessen, Pressen, Stanzen oder ähnlichen Bearbeitungsvorgängen hergestellt wurden. Dabei sind diese Werkstücke zumeist auf einem Werkstückträger befestigt und die entsprechenden rotierenden Werkzeuge sind an Antriebseinheiten angeordnet, wobei sich Werk- stückträger und Antriebseinheiten relativ zueinander bewegen.

Ein Schleifwerkzeug dieser Art ist beispielsweise aus EP 700 754 A1 bekannt. Bei diesem Werkzeug sind auf einer scheibenförmigen und rotierenden Grundplatte stabförmige Schleifmittel angeordnet, welche auf der Stirnfläche der Grundplatte sowohl in radialer Richtung wie auch in Richtung des Umfanges voneinander beabstandet sind. Diese Schleifmittel sind als Bearbeitungsmittel ausgebildet und können unterschiedliche Formen aufweisen, beispielsweise die Form eines stab- förmigen Borstenbündels oder eines Stabes mit einer Schleifkugel am freien En-

de. Aus dieser Publikation ist auch bekannt, die Bearbeitungsmittel, bzw. Schleif- mittel rechtwinklig zur Stirnfläche der Grundplatte anzuordnen oder alle Bearbei- tungsmittel zur Stirnfläche der Grundplatte geneigt anzuordnen. Dabei wird zwi- schen der Längsachse eines einzelnen Bearbeitungsmittels und einer fiktiven, rechtwinklig zur Stirnfläche der Grundplatte stehenden Achse ein Arbeitswinkel gebildet, welcher in einer vorbestimmten Beziehung zur Richtung der Rotations- bewegung steht. Dieses vorbekannte Werkzeug wird als Universalwerkzeug ein- gesetzt oder jeweils für einen bestimmten Bearbeitungsfall, bzw. ein bestimmtes Werkstück mit geeigneten Schleifmitteln, bzw. Bearbeitungsmitteln bestückt. Bei einem Wechsel des zu bearbeitenden Werkstückes oder der zu bearbeitenden Materialien muss ein neues Werkzeug mit geeigneten Schleif-bzw. Bearbei- tungsmitteln bestückt werden und das bisherige Werkzeug ersetzt werden. Bei kompliziert geformten Werkstücken ist es oft notwendig, mehrere Werkzeuge hin- tereinander einzusetzen, wobei bei jedem der Folgewerkzeuge die Bearbei- tungsmittel unterschiedlich ausgestaltet sind, um allen Anforderungen des Bear- beitungsablaufes gerecht werden zu können. Dadurch werden relativ teure und aufwendige Antriebseinheiten benötigt und es entstehen auch hohe Werkzeug- kosten, da für einen bestimmten Bearbeitungsablauf mehrere unterschiedliche Werkzeuge benötigt werden. Bei einem Wechsel der zu bearbeitenden Werkstü- cke müssen alle Werkzeuge an den neuen Bearbeitungsablauf angepasst und zumeist ausgetauscht werden. Oft wird auf einen Wechsel der Werkzeuge ver- zichtet, mit der Folge, dass der Bearbeitungsvorgang nicht mehr optimal erfolgt.

Kompliziert geformte Teile können oft nur mangelhaft bearbeitet werden. Werk- zeuge dieser Art weisen zudem den Nachteil auf, dass bei ungleicher Abnutzung der Bearbeitungs-, bzw. Schleifmittel das ganze Werkzeug ausgewechselt und entsorgt werden muss.

Aus EP 983 825 A2 ist ein verbessertes Werkzeug dieser Art bekannt, welches zum Entgraten von Autofelgen, insbesondere Aluminiumfelgen, eingesetzt werden soll. Dieses Werkzeug in der Form einer Kopfbürste ist mit einer Vielzahl von Schleifborstenbündeln bestückt, welche die Bearbeitungsmittel bilden. Diese Schleifborstenbündel sind in einer Grundplatte gehalten und etwa in Richtung der

Rotationsachse gegen das zu bearbeitende Werkstück gerichtet. Einige der Schleifborstenbündel sind dabei geneigt zur Grundplatte angeordnet, und zwar radial nach innen oder aussen geneigt. Diese Anordnung wird insbesondere ge- troffen, um eine Profilierung der Arbeitsfläche der Kopfbürste zu erreichen. Das beschriebene Werkzeug ist für die Bearbeitung von Autofelgen geeignet, weist jedoch bei anders geformten Werkstücken ähnliche Nachteile auf wie bereits oben beschrieben. So sind auch hier bei komplizierten Bearbeitungsabläufen mehrere nacheinander angeordnete Werkzeuge notwendig, welche bei einem Werkstückwechsel ausgetauscht und neu optimiert werden müssen.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Werkzeug zu schaffen, mit welchem Oberflächen, Kantenbereiche und Konturen in einfacher wie auch komplizierter Ausgestaltung in gleicher Weise optimal bearbeitet werden können. Es sollen mit dem gleichen Werkzeug unterschiedliche Bearbeitungsanforderungen erfüllt wer- den können, so dass mehrere hintereinander angeordnete Werkzeuge vermieden oder mindestens deren Zahl wesentlich reduziert werden kann. Im Weiteren sol- len Teilmengen der Bearbeitungsmittel auf dem Werkzeug in einfacher Weise austauschbar und ersetzbar sein, um beispielsweise Anpassungen an unter- schiedliche Bearbeitungsabläufe zu ermöglichen oder abgenutzte Bearbeitungs- mittel ersetzen zu können.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 definierten Merkmale gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich nach den Merkmalen der abhängigen Patentansprüche.

Der Kern der Erfindung besteht darin, dass auf einer Grundplatte eines erfin- dungsgemässen Werkzeuges Gruppen von Bearbeitungsmitteln angeordnet wer- den, welche unterschiedliche Stellungen aufweisen. Dazu weisen deren Längs- achsen in Richtung der Rotationsbewegung gemessen unterschiedliche Arbeits- winkel zwischen plus 60° und minus 60° auf. Dabei wird dieser Arbeitswinkel zwi- schen der Längsachse des jeweiligen Bearbeitungsmittels und einer fiktiven Ach- se, welche rechtwinklig zur Stirnfläche der Grundplatte steht, gemessen. Die Viel-

zahl, bzw. Gesamtzahl der Bearbeitungsmittel ist in Teilmengen bzw. Gruppen unterteilt. Mindestens eine erste Teilmenge von Bearbeitungsmitteln und damit deren Längsachsen weist einen neutralen Arbeitswinkel von 0° auf und mindes- tens eine zweite Teilmenge von Bearbeitungsmitteln und damit deren Längsach- sen einen positiven Arbeitswinkel von bis zu plus 60°. Bei dieser Grundanordnung der Bearbeitungsmittel können die beiden Teilmengen untereinander vermischt sein oder in zwei abgegrenzten Bereichen der Grundplatte angeordnet sein oder auf mehrere abgegrenzte Bereiche der Grundplatte verteilt sein. Damit kann be- reits ein Universalwerkzeug aufgebaut werden, welches für die Bearbeitung einer Vielzahl von unterschiedlich geformten Werkstücken geeignet ist. Ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn auf der Grundplatte mindestens eine dritte Teilmenge von Bearbeitungsmitteln angeordnet ist, wobei die Längsachsen dieser Gruppe von Bearbeitungsmitteln in einem negativen Arbeitswinkel von bis zu minus 60° angeordnet werden. Mit dieser vorteilhaften Anordnung können praktisch alle denkbaren Bewegungs-, bzw. Bearbeitungsabläufe der Bearbeitungsmittel erwirkt werden. Die einzelnen Teilmengen von Bearbeitungsmitteln können dabei aus unterschiedlichen Materialien bestehen oder sie können unterschiedliche Abmes- sungen aufweisen oder sie sind mit Schleifmitteln von unterschiedlicher Körnung ausgerüstet oder sie weisen eine Kombination von mehreren derartigen Spezifika- tionen auf. Eine weitere Variationsmöglichkeit besteht darin, dass die Bearbei- tungsmittel flexibel oder mindestens teilweise starr ausgebildet sind. Dies führt zu weiteren Vorteilen, indem am gleichen Werkzeug Teilmengen von Bearbeitungs- mitteln angeordnet sind, welche mit Bezug auf das zu bearbeitende Werkstück unterschiedliche Bearbeitungseigenschaften aufweisen. Dies ermöglicht die Op- timierung des Werkzeuges im Hinblick auf einfache aber auch auf komplizierte Bearbeitungsabläufe und Bearbeitungsanforderungen. Durch den variablen Be- satz eines einzigen Werkzeuges mit unterschiedlichen Bearbeitungsmitteln kön- nen mehrere Einzelwerkzeuge ersetzt werden.

Die Zuordnung der einzelnen Teilmengen von Bearbeitungsmitteln mit unter- schiedlichen Arbeitswinkeln zu einem bestimmten Bereich der Grundplatte bringt den Vorteil, dass die Bestückung der Grundplatte mit den Bearbeitungsmitteln

vereinfacht wird. Dabei kann die Grundplatte in mehrere Bereiche in der Form von konzentrischen Ringen unterteilt sein oder die Grundplatte wird in mehrere Berei- che in der Form von Kreissegmenten aufgeteilt. Dabei ist jedem der Ringbereiche, bzw. Kreissegmente eine der Teilmengen von Bearbeitungsmitteln mit einem be- stimmten Arbeitswinkel zugeordnet. Besonders vorteilhaft ist im Weiteren die Lö- sung, dass die Grundplatte aus mehreren Bauteilen zusammengesetzt ist und diese Bauteile direkt oder mittels einer Montageplatte form-und/oder kraftschlüs- sig miteinander verbunden sind. Die Bauteile weisen dabei die Form von Kreisrin- gen auf, welche konzentrisch zueinander stehen und die gesamte Grundplatte bilden oder sie bestehen aus Kreissegmenten, welche ebenfalls zur vollständigen Grundplatte zusammengefügt werden. Diese erfindungsgemässe Ausführungs- form bringt den Vorteil, dass Bereiche der Grundplatte, bzw. entsprechende Bau- teile vorgefertigt werden und mit Bearbeitungsmitteln in unterschiedlicher Anord- nungsform und Ausgestaltung bestückt werden können. Dabei wird ein Standard- satz von Kreisringen oder Kreissegmenten mit unterschiedlicher Bestückung an Bearbeitungsmitteln bereitgestellt und bei Bedarf zu einer vollständigen Grund- platte mit Bearbeitungsmitteln, bzw. einem Werkzeug zusammengefügt. Auf diese Weise lassen sich in sehr kurzer Zeit und in optimaler Weise Werkzeuge aufbau- en, welche in optimaler Weise an unterschiedlichste Bearbeitungsvorgänge und Werkstücke anpassbar sind. In vielen Fällen ist es nicht mehr notwendig, mehrere Werkzeuge hintereinander anzuordnen, sondern ein einziges erfindungsgemäs- ses Werkzeug kann in universeller Weise aus verschiedenen Bauteilen zusam- mengefügt werden. Dies führt zu einem vielseitiger einsetzbaren Werkzeug und zu erheblichen Kosteneinsparungen. Teilmengen von Bearbeitungsmitteln, wel- che stärker abgenutzt werden als die anderen Teilmengen auf dem gleichen Werkzeug, können in einfacher Weise ersetzt werden, ohne dass das ganze Werkzeug ersetzt und entsorgt werden muss. Im Weiteren führt es zu zusätzli- chen Vorteilen, wenn mindestens eines der Bauteile eines zusammengesetzten Werkzeuges eine unterschiedliche Dicke aufweist. Dies in Richtung der Werk- zeugachse gemessen. Dadurch kann die freie Länge der Bearbeitungsmittel ver- ändert werden und damit deren Biegeverhalten. Auf dem gleichen Werkzeug sind dann Bearbeitungsmittel von unterschiedlicher freier Länge vorhanden.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Be- zugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Werk- zeuges in vereinfachter Darstellung mit in Kreisringen angeord- neten Teilmengen von Bearbeitungsmitteln, Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Werk- zeuges mit in Kreissegmenten angeordneten Teilmengen von Bearbeitungsmitteln, Fig. 3 einen Teilquerschnitt durch ein Bearbeitungsmittel mit positivem Arbeitswinkel, Fig. 4 einen Teilquerschnitt durch ein Bearbeitungsmittel mit neutralem Arbeitswinkel, und Fig. 5 einen Teilquerschnitt durch ein Bearbeitungsmittel mit negativem Arbeitswinkel.

Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemässes Werkzeug in vereinfachter perspektivischer Darstellung. Dieses Werkzeug umfasst eine Grundplatte 1 mit einer Antriebswelle 29 und ist um die Werkzeugachse 2 rotierbar. An der Grundplatte 1 sind eine Vielzahl von Bearbeitungsmitteln 3-6 befestigt. Diese Bearbeitungsmittel 3-6 sind stabförmig ausgebildet und in Bezug zur Stirnfläche 11 der Grundplatte 1 sowohl in X-wie in Y-Richtung voneinander beabstandet angeordnet. Die Stirnfläche 11 der Grundplatte 1 und damit die Bearbeitungsmittel 3-6 sind gegen ein nicht dar- gestelltes zu bearbeitendes Werkstück gerichtet. Die gesamte Menge von Bear- beitungsmitteln 3-6, welche an der Grundplatte angeordnet ist, ist in Teilmengen unterteilt, wobei mindestens eine erste und zweite Teilmenge von Bearbeitungs- mitteln 3-6 vorhanden sind. Dabei sind die Bearbeitungsmittel 3-6 jeder dieser Teilmengen unterschiedlich angeordnet und/oder ausgebildet. Im Ausführungs- beispiel gemäss Fig. 1 ist die Stirnfläche 11 der Grundplatte 1 in mehrere Berei- che in der Form von konzentrischen Ringen 19-22 aufgeteilt, wobei diese Ringe 19-22 nur fiktiv sein können oder die Grundplatte 1 real in Kreisringe unterteilt

sein kann. Die Bearbeitungsmittel 3-6 bestehen im beschriebenen Beispiel je aus einem Borstenbündel mit einer Vielzahl von parallelen Borsten 28 wie in Fig. 4 ersichtlich. Die einzelnen Borsten 28 jedes Borstenbündels bestehen aus einem an sich bekannten geeigneten Kunststoff, welcher in ebenfalls an sich bekannter Weise mit einem Schleifmittel ausgerüstet ist. Es können aber auch andere ge- eignete Bearbeitungsmittel, wie sie beispielsweise aus EP 700 754 A1 bekannt sind, eingesetzt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Grundplatte 1 effektiv aus mehreren Bauteilen in der Form von Kreisringen 19-22 zusammen- gesetzt, wobei diese Kreisringe 19-22 durch nicht dargestellte Verbindungs-und Befestigungsmittel miteinander verbunden sind. Jedem der Kreisringe 19-22 ist eine Teilmenge von Bearbeitungsmitteln 3-6 zugeordnet, welche eine bestimmte Ausgestaltung und einen vorbestimmten Arbeitswinkel aufweisen.

Der äusserste Kreisring 22 ist mit Bearbeitungsmitteln 3 bestückt, welche recht- winklig zur Stirnfläche 11 der Grundplatte 1 stehen, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. Die Längsachse 7 eines jeden der Bearbeitungsmittel 3 verläuft dabei de- ckungsgleich mit einer fiktiven Achse 12, welche rechtwinklig zur Stirnfläche 11 der Grundplatte 1 steht. Damit sind die Bearbeitungsmittel 3 in einem neutralen Arbeitswinkel von 0° angeordnet. Im Rahmen dieser Beschreibung wird unter dem Begriff Arbeitswinkel 15,16, 17 ein Winkel verstanden, welcher sich in Richtung der Rotationsbewegung gesehen, zwischen den Längsachsen 7-10 der Bearbei- tungsmittel 3-6 und fiktiven Achsen 12,13, 14 bildet. Dabei stehen die fiktiven Achsen 12,13, 14 rechtwinklig zur Stirnfläche 11 der Grundplatte 1 und verlaufen durch den Schnittpunkt der Längsachsen 7-10 der Bearbeitungsmittel 3-6 mit der Stirnfläche 11 der Grundplatte 1. Ist ein Bearbeitungsmittel 5 in Richtung der Ro- tationsbewegung nach vorne geneigt, so bildet sich ein positiver Arbeitswinkel 15, wie in Fig. 3 dargestellt und wenn ein Bearbeitungsmittel 4 in Richtung der Rotati- onsbewegung 18 nach hinten geneigt ist, bildet sich ein negativer Arbeitswinkel 16, wie in Fig. 5 dargestellt. Die negativen Arbeitswinkel 16 können dabei in ei- nem Bereiche von 0° bis minus 60° liegen und die positiven Arbeitswinkel 15 in einem Bereiche von 0° bis plus 60°. Im dargestellten Beispiel gemäss den Figuren 1,3 und 5 betragen die negativen Arbeitswinkel 16 ca. minus 15° und die positi-

ven Arbeitswinkel 15 ca. plus 15°. Die Wahl des Arbeitswinkels 15,16, 17 erfolgt dabei in Abhängigkeit der gewünschten Bearbeitungswirkungen am zu bearbei- tenden Werkstück, bzw. den am Werkstück vorhandenen Oberflächen, Kantenbe- reichen und Konturen.

Der zweite konzentrische Kreisring 21 ist mit Bearbeitungsmitteln 4 bestückt, wel- che in einem negativen Arbeitswinkel 16 angeordnet sind. Diese Anordnung ist in einem Teilschnitt in Fig. 5 im Detail dargestellt. Dabei ist die Längsachse 8 und damit das Bearbeitungsmittel 4 gegen die Rotationsrichtung 18 nach hinten ge- neigt und zur fiktiven Achse 13 ist ein negativer Arbeitswinkel 16 gebildet. Der nächste konzentrische Kreisring 20 ist mit Bearbeitungsmitteln 5 bestückt, welche in Richtung der Rotationsbewegung 18 nach vorne geneigt sind. Diese Anord- nung ist in Fig. 3 in einem Teilschnitt dargestellt. Dabei ist die Längsachse 9 und damit das Bearbeitungsmittel 5 in Richtung 18 der Rotationsbewegung geneigt und die Längsachse 9 bildet mit der fiktiven Achse 14 einen positiven Arbeitswin- kel 15. Der nächste konzentrische Kreisring 19 ist wieder mit Bearbeitungsmitteln 6 bestückt, weiche in gleicher Weise angeordnet sind, wie die Bearbeitungsmittel 3 auf dem äusseren Kreisring 22. Die Bearbeitungsmittel 6 stehen somit ebenfalls rechtwinklig zur Stirnfläche 11 der Grundplatte 1. Bei Bedarf können weitere Kreisringe angeordnet sein oder je nach Anforderung des Bearbeitungsprozesses die Bearbeitungsmittel 3-6 mit einem anderen Arbeitswinkei angeordnet sein. Die Bearbeitungsmittel 3-6 sind, wie in den Figuren 3-5 dargestellt, in Bohrungen 30, 31 oder 32 in der Grundplatte 1 gehalten und werden mittels einer Klebemasse 33, z. B. einem Zweikomponenten-Kunststoffkleber 33 mit der Grundplatte 1 ver- klebt. Die Grundplatte 1 kann aber auch topfartig bzw. mit einem Rand ausgebil- det sein. In diesem Fall können die Bearbeitungsmittel vollständig in einer Ver- gussmasse gehalten sein und diese Masse bildet einen Teil der Grundplatte und füllt den topfartigen Innenbereich aus. Die Anordnung und Positionierung der Gruppen von Bearbeitungsmitteln in dieser Vergussmasse erfolgt dann mit Hilfe von Montagelehren. Die Unterteilung der Gesamtmenge von Bearbeitungsmitteln 3-6 in mindestens zwei Teilmengen, wobei die jeder Teilmenge zugeordneten Be- arbeitungsmittel unterschiedliche Arbeitswinkel aufweist, ermöglicht die Gestal-

tung von Werkzeugen mit optimalen Bearbeitungseigenschaften. Da den einzel- nen Mengen unterschiedliche Stückzahlen von Bearbeitungsmitteln 3-6 zugeord- net werden können, ergibt sich eine zusätzliche Variationsmöglichkeit der Bear- beitungseigenschaften. Im Weiteren ist es möglich, jeder der Teilmengen von Be- arbeitungsmitteln 3-6 durch zusätzliche Veränderung des Materials und der Form geänderte Bearbeitungseigenschaften zu verleihen.

Das in Fig. 2 dargestellte erfindungsgemässe Werkzeug weist die gleichen Merk- male und Eigenschaften wie das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 auf. Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist die Grundplatte 1', bzw. deren Stirnfläche 11'in mehrere Bereiche aufgeteilt, welche die Form von Kreissegmenten haben.

Im vorliegenden Fall wurden vier Kreissegmentbereiche gewählt, welchen je eine Teilmenge von Bearbeitungsmitteln 3-6 zugeordnet ist. Die Grundplatte 1 ist ef- fektiv aus vier Bauteilen 23-26 zusammengesetzt, welche die Form von Kreis- segmenten aufweisen. Diese vier Kreissegmente 23-26 sind auf einer Montage- platte 27 angeordnet und mittels Befestigungsmitteln 34, z. B. Schrauben, mit die- ser verbunden. Auf dem Kreissegment 23 sind Bearbeitungsmittel 3 angeordnet, welche einen neutralen Arbeitswinkel von 0° aufweisen. Auch auf dem Kreisseg- ment 25 sind die Bearbeitungsmittel 6 in gleicher Weise angeordnet, d. h. die Be- arbeitungsmittel 3 und 6 stehen rechtwinklig zur Stirnfläche 11 der Grundplatte 1'.

Das Kreissegment 23 weist jedoch, in Richtung der Werkzeugachse 2 gemessen, eine unterschiedliche, in diesem Fall geringere Höhe 35 auf als das Segment 25 und die beiden anderen Segmente 24,26. Dadurch weisen die Bearbeitungsmittel 3 auf dem Kreissegment 23 eine grössere freie Länge auf als die Bearbeitungs- mittel 6 auf dem Kreissegment 25. Dies verändert die Biegefähigkeit bzw. Elastizi- tät der Bearbeitungsmittel 3 und ergibt eine zusätzliche Variationsmöglichkeit. Auf dem Kreissegment 24 sind Bearbeitungsmittel 5 angeordnet, welche einen positi- ven Arbeitswinkel 15 von ca. 15° aufweisen. Sie sind somit in Richtung 18 der Rotationsbewegung nach vorn geneigt. Auf dem Kreissegment 26 sind Bearbei- tungsmittel 4 angeordnet, welche einen negativen Arbeitswinkel 16 aufweisen.

Diese Arbeitsmittel 4 sind somit mit Bezug zur Richtung 18 der Rotationsbewe- gung nach hinten geneigt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel können weitere

Kreissegmente mit weiteren Teilmengen von Bearbeitungsmitteln angeordnet sein und/oder die Bearbeitungsmittel 3-6 weisen infolge Veränderung des Materials oder der Form oder des Arbeitswinkels andere Bearbeitungseigenschaften auf.

Sowohl die Ausführungsform gemäss Fig. 1 wie auch die Ausführungsform ge- mäss Fig. 2 weisen den Vorteil auf, dass die Grundplatte 1, bzw. 1'mosaikartig aus mehreren Bauteilen 19-22, bzw. 23-26 zusammengesetzt werden kann. Da- bei können die einzelnen Bauteile in der Form der Kreisringe 19-22 oder der Kreissegmente 23-26 als einzelne Baumodul vorgefertigt werden und in unter- schiedlicher Weise mit Bearbeitungsmitteln 3-6 bestückt werden. Die Bearbei- tungsmittel 3-6 weisen dabei insbesondere unterschiedliche Arbeitswinkel, unter- schiedliche Materialien, unterschiedliche Körnungen und/oder unterschiedliche Dimensionen auf. Es ist somit möglich, ein erfindungsgemässes Werkzeug genau nach den Anforderungen des Bearbeitungsprozesses für ein bestimmtes Werk- zeug zusammenzustellen und dabei einzelne Kreisringe 19-22 oder Kreissegmen- te 23-26 zu wählen, auf welchen Bearbeitungsmittel 3-6 aus dem geeigneten Ma- terial, mit den geeigneten Dimensionen, einem geeigneten Schleifmittel und ei- nem optimierten Arbeitswinkel angeordnet sind. Die Kombination der unterschied- lichen Teilmengen von Bearbeitungsmitteln 3-6 zur Gesamtmenge von Bearbei- tungsmitteln 3-6, welche auf der Grundplatte 1, bzw. 1'angeordnet sind, ermög- licht eine optimale Anpassung an die Bearbeitungsanforderungen. Im Weiteren lassen sich die erfindungsgemässen Werkzeuge dieser Art in einfacher und kos- tengünstiger Weise zusammenstellen und bei Bedarf können auch einzelne oder mehrere der Bauteile 19-22, bzw. 23-26 ausgetauscht werden. Dadurch können Anpassungen an den Bearbeitungsprozess vorgenommen werden, ohne dass jeweils das ganze Werkzeug ausgetauscht werden muss. Werden einzelne Berei- che der Gesamtmenge von Bearbeitungsmitteln 3-6 stärker abgenutzt, so können die Abmessungen der Bauteile 19-22, bzw. 23-26 so gewählt werden, dass abge- nutzte Bereiche durch neue Elemente ersetzt werden können. Dies ermöglicht auch den Ersatz von Teilmengen von Bearbeitungsmitteln 3-6, welche stärker abgenutzt werden als andere, so dass das gesamte Werkzeug wesentlich länger eingesetzt werden kann als die bisher bekannten Lösungen. Ein wesentlicher Vor- teil eines erfindungsgemässen Werkzeuges besteht jedoch darin, dass mit einem einzigen Werkzeug mit variablem Besatz Bearbeitungen ausgeführt werden kön- nen, für welche bisher der Einsatz von mehreren Werkzeugen notwendig war.