Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
TOOL AND METHOD FOR PRODUCING AN ELECTRONIC DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/188698
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electronic device, in particular a control device for a motor vehicle, electric vehicle or hybrid vehicle. The device comprises a housing, wherein the housing encloses a cavity. The control device also comprises a circuit carrier arranged in the cavity, wherein the circuit carrier comprises at least one semi-conductor component. The device comprises a heat sink which is connected to the semiconductor component in a heat-conducting manner, wherein the housing is a plastic housing and comprises a housing wall. At least two wall regions are configured adjacent to each other in the housing wall, wherein the heat sink is configured as a thermally conductive wall region of the wall regions of the housing, wherein at least one further wall region of the wall regions has a lower thermal conductivity than the thermally conductive wall region. According to the invention, the thermally conductive wall region is formed by a thermosetting resin which is polymerised by means of ultraviolet rays.

Inventors:
GEISE STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/059350
Publication Date:
December 01, 2016
Filing Date:
April 27, 2016
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
H05K5/00; B29C33/06; B29C35/08; H05K7/20
Domestic Patent References:
WO2013186185A12013-12-19
Foreign References:
DE102009005067A12010-07-22
US20140002998A12014-01-02
DE102010030170A12011-12-22
DE19753863A11998-06-10
DE102010002141A12011-08-25
US20150091218A12015-04-02
DE102013208543A12014-11-13
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1. Elektronische Vorrichtung (16), insbesondere Steuergerät, mit einem Gehäuse (17, 18), wobei das Gehäuse (17, 18) einen Hohlraum (24) umschließt und die Vorrichtung (16) einen in dem Hohlraum (24) angeordneten Schaltungsträger (23) aufweist, wobei der Schaltungsträger (23) wenigstens einen Halbleiterbaustein (21 ) aufweist, wobei die Vorrichtung (16) eine Wärmesenke (19) aufweist, welche mit dem Halbleiterbaustein (21 ) wärmeleitend verbunden ist, wobei das Gehäuse (17, 24) ein Kunststoffgehäuse ist und eine Gehäusewand (18) aufweist, wobei in der Gehäusewand (18) wenigstens zwei zueinander benachbarte Wandbereiche (19, 20) ausgebildet sind, und die Wärmesenke (19) als ein wär- meleitfähiger Wandbereich (19) der Wandbereiche (19, 20) des Gehäuses ausgebildet ist, und wenigstens ein weiterer Wandbereich (20) der Wandbereiche (19, 20) eine zu dem wärmeleitfähigen Wandbereich (19) kleinere Wärmeleitfähigkeit aufweist,

dadurch gekennzeichnet, dass

der wärmeleitfähige Wandbereich (19) durch einen Duroplast gebildet ist, welcher mittels Ultraviolett-Strahlen (25) auspolymerisiert ist.

2. Werkzeug (1 ) zum Erzeugen eines Gehäuseteils (18) aus Kunststoff, insbesondere eines Gehäuses für eine elektronische Vorrichtung nach Anspruch 1 , wobei das Werkzeug (1 ) wenigstens eine erste Werkzeughälfte (3) und wenigstens eine zweite Werkzeughälfte (4) aufweist, welche gemeinsam einen mit Kunststoff füllbar ausgebildeten Hohlraum (13) umschließen, weicher einer Form des Gehäuseteils (18) entspricht,

dadurch gekennzeichnet, dass

das zumindest die erste Werkzeughälfte (3) wenigstens einen dem Hohlraum zugewandten Teilbereich (7) aufweist, in dem die erste Werkzeughälfte (3, 7) für UV-Strahlen (25) transluzent ausgebildet ist, wobei das Werkzeug (1 ) eine UV- Strahlenquelle (8) aufweist, welche ausgebildet und angeordnet ist, durch den Teilbereich UV-Strahlen (25) hindurch in den Hohlraum (13) zu senden.

3. Werkzeug (1 ) nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die UV-Strahlenquelle (8) in dem Teilbereich (7) angeordnet ist.

4. Werkzeug (1 ) nach Anspruch 2 oder 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

die UV-Strahlenquelle (8) durch wenigstens eine Lumineszenzdiode oder Gasentladungslampe gebildet ist.

5. Werkzeug (1 ) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Teilbereich (7) des Werkzeugs durch Glas, insbesondere Quarzglas gebildet ist.

6. Werkzeug (1 ) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Teilbereich (7) des Werkzeugs (1 ) durch einen für UV-Strahlen (25) transluzent ausgebildeten Kunststoff, insbesondere Silikongummi gebildet ist.

7. Verfahren zum Erzeugen eines Kunststoffgehäuseteils (18), bei dem das Gehäuseteil (18) eine Gehäusewand aufweist, wobei in der Gehäusewand wenigstens ein wärmeleitfähiger Wandbereich (19) ausgebildet ist, welcher aus einem Kunststoff gebildet ist, welcher eine größere Wärmeleitfähigkeit aufweist als der den Wandbereich (19) umgebende Wandbereich (20) des Gehäuseteils,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Verfahren die Schritte umfasst:

- Einspritzen eines mittels Ultraviolett-Strahlen (25) aushärtbaren Kunststoffmo- nomers, insbesondere Duroplast bildendenden Monomers, in den Hohlraum (13),

- Aushärten des Kunststoffmonomers zum Ausbilden eines Duroplast mittels UV- Strahlen (25), wobei die Ultraviolett-Strahlen (25) von dem Werkzeug (1 ) ausgehend in den Hohlraum (13) gesendet werden.

8. Verfahren nach Anspruch 7,

bei dem die Ultraviolett-Strahlen (25) durch einen Teilbereich (7) des Werkzeugs (1 , 3), insbesondere einer Werkzeughälfte (3), in den Hohlraum (13) gesendet werden.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,

bei dem eine Ultraviolett-Strahlenquelle (8) in dem Teilbereich (7) des Werkzeugs (1 , 3), insbesondere der Werkzeughälfte (3), angeordnet ist.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8,

bei dem der mittels Ultraviolett-Strahlen (25) aushärtbar ausgebildete Kunststoff Epoxidharz, Acrylat, oder Polyesterharz ist.

Description:
Beschreibung

Titel

Werkzeug und Verfahren zum Erzeugen einer elektronischen Vorrichtung

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft eine elektronische Vorrichtung, insbesondere ein Steuergerät für ein Kraftfahrzeug, Elektrofahrzeug oder Hybridfahrzeug. Die Vorrichtung weist ein Gehäuse auf, wobei das Gehäuse einen Hohlraum umschließt. Die Vorrichtung weist auch einen in dem Hohlraum angeordneten Schaltungsträger auf, wobei der Schaltungsträger wenigstens einen Halbleiterbaustein aufweist. Die Vorrichtung weist eine Wärmesenke auf, welche mit dem Halbleiterbaustein wärmeleitend verbunden ist, wobei das Gehäuse ein Kunststoffgehäuse ist und eine Gehäusewand aufweist. In der Gehäusewand sind wenigstens zwei zueinander benachbarte Wandbereiche ausgebildet, wobei die Wärmesenke als ein wärmeleitfähiger Wandbereich der Wandbereiche des Gehäuses ausgebildet ist, wobei wenigstens ein weiterer Wandbereich der Wandbereiche eine zu dem wärmeleitfähigen Wandbereich kleinere Wärmeleitfähigkeit aufweist.

Aus der DE 10 2009 005 067 A1 ist ein Gehäusedeckel für ein Gehäuse bekannt, welcher durch eine wärmeleitfähige Platte gebildet ist. An der Platte sind zwei zueinander verschiedene Wandbereiche ausgebildet, wobei ein Wandbereich der Wandbereiche eine größere Wärmeleitfähigkeit aufweist als ein zweiter Wandbereich. Die Wärmeleitfähigkeit des ersten Wandbereichs kann durch einen Kunststoff mit Kohlenstoff-Zusatzpartikeln gebildet sein.

Offenbarung der Erfindung

Erfindungsgemäß ist der wärmeleitfähige Wandbereich durch einen Duroplast gebildet, welcher mittels elektromagnetischer Strahlen, insbesondere Ultraviolett- Strahlen auspolymerisiert ist. Dadurch kann der wärmeleitfähige Wandbereich vorteilhaft eine hohe Steifigkeit aufweisen, sodass ein Leistungshalbleiter, insbesondere Leistungshalbleiterbaustein, an dem wärmeleitfähigen Wandbereich gut ankoppeln kann. Weiter vorteilhaft lässt sich der Duroplast als wärmeleitfähiger Wandbereich bei einer niedrigen Temperatur als niedrigviskoses, flüssiges Material in eine Spritzform einspritzen, in der der dazu benachbarte Wandbereich bereits auspolymerisiert vorliegt. Vorteilhaft kann das so in ein Werkzeug eingespritzte Duroplastmaterial, insbesondere ein Monomer zum Erzeugen eines Duroplast, mit einem als zu dem wärmeleitfähigen Wandbereich benachbarten Wandbereich gebildeten Thermoplast sicher verbunden, insbesondere verzahnend verbunden werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Gehäuse einen Gehäusedeckel auf, wobei der wärmeleitfähige Wandbereich in dem Gehäusedeckel ausgebildet ist. So kann der Gehäusedeckel vorteilhaft mit dem wärmeleitfähigen Wandbereich auf einen in dem Gehäuse aufgenommenen, beispielsweise mit einem Schaltungsträger verbundenen Halbleiterbaustein aufgesetzt werden, um so den Halbleiterbaustein wärmeleitend zu kontaktieren.

Der wärmeleitfähig ausgebildete Wandbereich ist bevorzugt durch einen mittels elektromagnetischer strahlen, insbesondere Ultraviolett-Strahlen aushärtbar ausgebildeten Duroplast, insbesondere Duroplast-Monomer gebildet. Der Duroplast ist bevorzugt durch ein Harz, insbesondere Epoxidharz, Polyesterharz oder durch einen Acrylharz, insbesondere Acrylat, gebildet.

Bevorzugt ist der wärmeleitfähige Wandbereich durch einen partikelgefüllten Duroplast gebildet.

Die Partikel sind beispielsweise Keramikpartikel, insbesondere aus Siliziumoxid, Bornitrid oder Aluminiumoxid oder einer Kombination aus diesen. In einer anderen Ausführungsform sind die Partikel Kohlenstoffpartikel, insbesondere Kohlen- stoff-Nanopartikel. Der Partikelanteil im Duroplast beträgt bevorzugt zwischen 50 und 80 Gewichts-Prozent, weiter bevorzugt 80 Gewichts-Prozent des Wärmeleitfähigen Wandbereichs, der Rest ist durch den Duroplast als Matrixmaterial gebildet. Vorteilhaft kann der Duroplast, insbesondere ein Monomer zum Ausbilden des Duroplast, nach einem Einspritzen in das Werkzeug mit dem weiteren Wandbereich verzahnend, bevorzugt unter Ausbildung eines Formschlusses, verbunden werden und nach dem Einspritzen mit UV-Strahlen ausgehärtet werden. So kann vorteilhaft auf dem zuvor mittels Spritzgusstechnik erzeugten thermoplastischen Wandbereich keine Temperaturverformung mehr beim Erzeugen des wärmeleit- fähigen Wandbereichs in dem weiteren Wandbereich einwirken.

Die Erfindung betrifft auch ein Werkzeug zum Erzeugen eines Gehäuseteils aus

Kunststoff, insbesondere eines Gehäuses der vorbeschriebenen Art. Das Werkzeug weist wenigstens eine erste Werkzeughälfte und wenigstens eine zweite Werkzeughälfte auf. Die Werkzeughälften umschließen gemeinsam einen Hohlraum, welcher ausgebildet ist, mit Kunststoff-Ausgangsstoff, insbesondere Kunststoffmonomer gefüllt zu werden, wobei der Hohlraum einer Form des Gehäuseteils, insbesondere Gehäusedeckel entspricht.

Bevorzugt weist die erste Werkzeughälfte, oder die zweite Werkzeughälfte, oder beide Werkzeughälften, wenigstens einen dem Hohlraum zugewandten Teilbe- reich auf, wobei der Teilbereich für Ultraviolett-Strahlen transluzent ausgebildet ist. Bevorzugt weist das Werkzeug eine Ultraviolett-Strahlenquelle auf, welche ausgebildet und angeordnet ist, durch den Teilbereich Ultraviolett-Strahlen hindurch in den Hohlraum zu senden. So kann der wärmeleitfähige Wandbereich vorteilhaft noch sich in dem Werkzeug befindend, mittels der UV-Strahlen schnell ausgehärtet werden. So kann vorteilhaft mittels des so ausgebildeten Werkzeugs eine schnelle Zykluszeit zum Erzeugen eines Gehäusedeckels mit dem wärme- leitfähigen Wandbereich erzielt werden.

Bevorzugt ist die Ultraviolett-Strahlenquelle in dem Teilbereich angeordnet, weiter bevorzugt in dem Teilbereich eingebettet. Die Ultraviolett-Strahlen können so den Teilbereich sicher durchfluten, und so gleichmäßig in den Hohlraum mit einer gleichmäßigen, über den Teilbereich verteilten Strahlendichte eindringen. Bevorzugt ist die Ultraviolett-Strahlenquelle durch wenigstens eine Lumineszenzdiode oder durch eine Gasentladungslampe gebildet. Bevorzugt ist die Gasentladungslampe ausgebildet, Ultraviolett-Strahlen mit der Wellenlänge 254 Nanometer auszusenden. Die Lumineszenzdiode ist bevorzugt ausgebildet, Ultraviolett-Strahlen im Bereich zwischen 200 und 300 Nanometern zu erzeugen.

Bevorzugt ist der Teilbereich des Werkzeugs durch ein Glas, insbesondere Quarzglas, gebildet. So kann das Werkzeug vorteilhaft eine sichere Kontur zum Ausspritzen des wärmeleitfähigen Wandbereichs bilden.

Bevorzugt sind Teile des Werkzeugs, insbesondere die zweite Werkzeughälfte, welche ausgebildet sind, den wärmeleitfähigen Wandbereich zu formen, wenigstens an einer Oberfläche oder massiv aus Chromstahl gebildet. Dadurch läßt sich der Duroplast vorteilhaft leicht entformen, da das Duroplastmaterial an dem Chrom oder Chromstahl vorteilhaft nicht anhaften kann.

In einer anderen Ausführungsform ist der Teilbereich des Werkzeugs durch einen Silikon-Kunststoff oder Silikon-Gummi, oder einen transparenten Thermoplast gebildet. Der wärmeleitfähige Wandbereich als auspolymerisierter Duroplast kann so vorteilhaft leicht aus dem Werkzeug entfernt werden.

Bevorzugt ist der Teilbereich des Werkzeugs durch einen für UV-Strahlen transluzent ausgebildeten Kunststoff gebildet. Der Kunststoff ist beispielsweise ein Epoxidharz, Polyacrylat, insbesondere PMMA (PMMA = Poly-Methyl-Meth- Acrylat), oder ein silikonhaltiger Kunststoff oder Silikon-Gummi.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Erzeugen eines Kunststoffgehäuseteils. Das Gehäuseteil weist eine Gehäusewand auf, wobei in der Gehäusewand wenigstens ein wärmeleitfähiger Wandbereich ausgebildet ist, welcher aus einem Kunststoff gebildet ist, welcher eine größere Wärmeleitfähigkeit aufweist als der den Wandbereich umgebende Wandbereich, insbesondere Kunststoff des Gehäuseteils. Das Verfahren umfasst bevorzugt die Schritte:

- Einspritzen eines mittels UV-Strahlen aushärtbaren Kunststoffmonomers, insbesondere Duroplast bildenden Monomers in den Hohlraum;

- Aushärten des Kunststoffmonomers zum Ausbilden eines Duroplast mittels UV- Strahlen, wobei die UV-Strahlen von dem Werkzeug ausgehend in den Hohlraum gesendet werden. Das Werkzeug kann so vorteilhaft beim Aushärten des Duroplastmaterials verschlossen bleiben.

Bevorzugt wird das Kunststoffmonomers zum Ausbilden eines Duroplast an einen als Thermoplast ausgebildeten den Wandbereich umgebenden Wandbereich angespritzt, so dass die Wandbereiche miteinander, insbesondere aneinander formend oder formschlüssig ineinander formend, verbunden sind.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden die UV-Strahlen durch einen Teilbereich des Werkzeugs, insbesondere eines Teilbereichs einer Werkzeughälfte, in den Hohlraum gesendet. Dadurch kann der übrige Teil des Werkzeugs, den Teilbereich ausgenommen, aus einem aufwandsgünstig bereitzustellenden Werkzeugmaterial, beispielsweise Stahl, ausgebildet sein.

Bevorzugt ist die UV-Strahlenquelle in dem Teilbereich des Werkzeugs, insbesondere der Werkzeughälfte, angeordnet. Dadurch kann der Teilbereich effizient durchstrahlt werden. Weiter vorteilhaft kann die Strahlenquelle so platzsparend in dem Teilbereich aufgenommen sein.

Bevorzugt ist der mittels UV-Strahlen aushärtbar ausgebildete Kunststoff Epoxidharz, Polyacrylat, insbesondere PMMA, oder Polyesterharz. Dadurch kann vorteilhaft ein kurzer Herstellungszyklus zur Deckelherstellung erreicht werden.

Die Erfindung wird nun im Folgenden anhand von weiteren Ausführungsbeispielen und Figuren beschrieben. Weitere vorteilhafte Ausführungsvarianten ergeben sich aus den in den abhängigen Ansprüchen und in den Figuren beschriebenen Merkmalen.

Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Werkzeug zum Erzeugen eines Gehäusedeckels mit einem wärmeleitfähigen Wandbereich, bei dem das Werkzeug mit einer thermoplastischen Kunststoffkomponente zum Erzeugen eines Gehäusedeckelrandes gefüllt wird;

Figur 2 zeigt das in Figur 1 dargestellte Werkzeug, bei dem ein duroplastischer Kunststoff zum Ausbilden des wärmeleitfähigen Wandbereichs in das Werkzeug eingespritzt wird;

Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine elektronische Vorrichtung mit einem einen Hohlraum umschließenden Gehäuse umfassend einen Gehäusebecher und einen Gehäusedeckel, und einem Schaltungsträger, der in dem Hohlraum aufgenommen ist, wobei ein mit dem Schaltungsträger verbundener Halbleiterbaustein an den Gehäusedeckel wärmeleitfähig angekoppelt ist.

Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Werkzeug 1 zum Erzeugen eines Gehäuses für eine elektronische Vorrichtung. Das Werkzeug 1 weist einen Rahmen 2 auf, in dem eine Werkzeug hälfte 3 und eine Werkzeug hälfte 4 - nach Art eines Schlittens - hin- und herbeweglich geführt sind.

Die Werkzeughälfte 3 bildet in diesem Ausführungsbeispiel einen Stempel, ins- besondere Auswerferstempel, zum Erzeugen eines Gehäusedeckels für das Gehäuse. Die Werkzeug hälfte 4 bildet einen Kernzug zum Erzeugen des Gehäusedeckels. Die Werkzeughälfte 3 weist einen zum Fluidführen ausgebildeten Hohlraum 6 auf, über den die Werkzeughälfte 3 mittels einer in dem Hohlraum 6 fließenden Flüssigkeit temperiert, insbesondere erwärmt, werden kann. Die Werk- zeughälfte 4 weist einen Hohlraum 5 auf, über den die Werkzeughälfte 4 mittels einer Heizflüssigkeit temperiert werden kann. Die Heizflüssigkeit ist beispielsweise Öl oder Wasser. Zum Erzeugen eines Gehäusedeckels für die vorab beschriebene elektronische Vorrichtung kann der Gehäusedeckel mittels der im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritte erzeugt werden:

Die Werkzeughälften 3 und 4 können innerhalb des Rahmens 2 aufeinanderzu- bewegt werden, sodass zwischen den Werkzeughälften ein umlaufend ausgebildeter Hohlraum 14 zum Erzeugen eines Gehäusedeckelrandes, insbesondere eines Hinterschnittbereiches des Gehäusedeckelrandes, gebildet ist. Der Rahmen 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel trennbar ausgebildet, sodass der Rah- men 2 in eine Rahmenhälfte 2a und in eine Rahmenhälfte 2b geteilt werden kann. Zwischen den Rahmenhälften 2a und 2b ist ein an den Hohlraum 14 angeformter Hohlraum 9 zum Ausbilden eines Teils des Gehäusedeckelrandes ausgebildet. Der Hohlraum 9 steht mit dem Hohlraum 14 in Verbindung.

In einem ersten Schritt zum Erzeugen des Gehäusedeckels kann mittels einer

Spritzeinheit 10 eine Spritzgusskomponente, insbesondere eine Komponente zum Erzeugen eines thermoplastisch ausgebildeten Kunststoffs, beispielsweise Polyamid, insbesondere ein lasertransparenter Polyamid, eingespritzt werden. Das Polyamid kann als thermoplastisch ausgebildete Spritzgusskomponente die Hohlräume 9 und 14 ausfüllen.

In einem weiteren Schritt zum Erzeugen des Gehäusedeckels können die Werkzeughälften 3 und 4 auseinandergefahren werden, sodass ein Hohlraum 13 gebildet ist. Der zuvor beim Erzeugen des Randes mittels der Spritzeinheit 10 er- zeugte Teil des Randes, welcher in dem Hohlraum 14 ausgebildet ist, kann in den so nach dem Auseinanderfahren der Werkzeughälften 3 und 4 gebildeten Hohlraum 13 hineinragen. Der Teil des Randes des Gehäusedeckels, welcher sich in dem Hohlraum 9 erstreckt, kann zwischen den Rahmenhälften 2a und 2b des Rahmens 2 festgehalten werden.

Der Hohlraum 13 schließt in diesem Ausführungsbeispiel an einen Hohlraum 12 zum Einspritzen einer weiteren Kunststoffkomponente in den Hohlraum 13 an. Eine weitere Spritzgusseinheit 1 1 kann nun über den Hohlraum 12 ein insbeson- dere dünnflüssiges Monomer zum Erzeugen eines Duroplast über den Hohlraum 12 in den Hohlraum 13 einspritzen, und so den Hohlraum 13 ausfüllen.

Die Werkzeughälfte 3 weist in diesem Ausführungsbeispiel einen für Ultraviolett- Strahlen 25 transluzenten Teilbereich 7 auf, welcher in diesem Ausführungsbeispiel durch Glas, insbesondere Quarzglas, gebildet ist. Der Teilbereich 7 kann in einer anderen Ausführungsform durch einen Silikon-Gummi gebildet sein.

Die Werkzeughälfte 3 weist in diesem Ausführungsbeispiel auch eine Strahlen- quelle 8 zum Erzeugen von elektromagnetischen Ultraviolett-Strahlen 25 auf.

Die Strahlenquelle 8 ragt in den Teilbereich 7 hinein und kann so den Teilbereich 7 derart ausstrahlen, dass die Ultraviolett-Strahlen 25 aus dem Teilbereich 7 in den Hohlraum 13 einstrahlen können.

Nach dem Einspritzen des zuvor erwähnten Kunststoffmonomers zum Erzeugen des duroplastischen wärmeleitfähigen Wandbereichs kann die Strahlenquelle 8 in einem weiteren Schritt aktiviert werden, und so Ultraviolett-Strahlen erzeugen, und diese durch den transluzenten Teilbereich 7 hindurch in den Hohlraum 13 senden, in dem das Monomer zum Erzeugen des Duroplast eingespritzt ist. Das Monomer kann so, angeregt durch die UV-Strahlen 25, welche durch die Strahlenquelle 8 erzeugt wurden, mittels Polykondensation vernetzen, und so einen duroplastischen Kunststoff ausbilden.

Der in dem Hohlraum 13 erzeugte wärmeleitfähige Wandbereich, gebildet durch den Duroplasten, kann den in dem Hohlraum 14 erzeugten Teil des thermoplastisch ausgebildeten Deckelrandes formschlüssig umgreifen. So kann eine Art Verzahnung gebildet sein, sodass der thermoplastisch ausgebildeten Deckelrand mit dem duroplastisch ausgebildeten wärmeleitfähigen Wandbereich des Gehäusedeckels fest verbunden ist.

Der Rahmen 2 des Werkzeugs 1 kann nun getrennt werden, indem die Rahmenhälften 2a und 2b - wie auch die Werkzeughälften 3 und 4 - entlang einer Längsachse 15 voneinander getrennt werden. Der sich in dem Hohlraum 12 erstreckende Teil des duroplastisch ausgebildeten wärmeleitfähigen Wandbereichs des Gehäusedeckels kann in einem anschließenden Schritt als Anguss abgetrennt werden.

Der wärmeleitfähige Wandbereich des Gehäusedeckels kann zum Erzeugen ei- ner elektronischen Vorrichtung mit dem Gehäuse einen Gehäusebecher verschließen, wobei der thermoplastisch ausgebildete Deckelrand, welcher in dem Hohlraum 9 des Werkzeugs 1 erzeugt worden ist, mittels eines Lasers mit einem Rand eines Gehäusebechers verschweißt werden kann. Beim Verschließen des Gehäusebechers mittels des Gehäusedeckels kann der in dem Hohlraum 13 er- zeugte wärmeleitfähige Wandbereich, insbesondere mittels in einer beispielhaft dargestellten Aussparung 16 erzeugten Vorsprungsbereiches - einen Leistungshalbleiter kontaktieren, sodass Verlustwärme von dem Leistungshalbleiter beim Betrieb der elektronischen Vorrichtung über den in dem Hohlraum 16 erzeugten Vorsprungsbereich an den wärmeleitfähigen Wandbereich, erzeugt in dem Hohl- räum 13, abgegeben werden kann.

Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine elektronische Vorrichtung 16 mit einem Schaltungsträger 23, einem einen Hohlraum 24 umschließenden Gehäuse umfassend einen Gehäusebecher 17 und einen Gehäusedeckel 18. Der Gehäu- sedeckel 18 weist einen in dem in Figur 2 dargestellten Hohlraum 13 erzeugten wärmeleitfähigen Wandbereich 19 auf.

Der Wandbereich 19 ist mit einem thermoplastisch ausgebildeten Deckelrand 20, mit einer wie in Figur 2 beschriebenen Verzahnung, erzeugt in dem Hohlraum 14, verbunden. Der Gehäusedeckel 18 kann auf einen in dem Gehäusebecher 17 aufgenommenen Schaltungsträger 23 mit einem Halbleiterbaustein 21 aufgesetzt werden, und den Halbleiterbaustein 21 mir einem in der Aussparung 16 erzeugten Vorsprung wärmeleitfähig kontaktieren. Der Deckelrand 20 des Gehäusedeckels 18 kann dann mit dem Gehäusebecher 17 mittels eines Lasers 22 ver- schweißt werden. Der Deckelrand 20 ist dazu durch einen laserverschweißbar ausgebildeten Thermoplast, beispielsweise Polyamid PA 66 gebildet. Von dem Halbleiterbaustein 21 erzeugte Verlustwärme kann über den wärmeleitfähigen Wandbereich 19 des Gehäusedeckels 18 an eine Umgebungsluft abgeführt werden. Der Halbleiterbaustein 21 ist beispielsweise ein Mikroprozessor oder ein Leistungshalbleiter, beispielsweise Halbleiterschalter. Der Halbleiterschalter ist beispielsweise ein Insulated-Gate-Bipolar-Transistor oder ein Feldeffekttransistor.