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Title:
TOOL SYSTEM AND TOOL SUPPORT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/037690
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a tool system comprising at least one tool support (403) for receiving a tool (109), in particular in the form of a diamond polishing tool, which has a receiving part (105) that transitions into a shaft part (107) in order to fix the tool support (403) on a support (121) of a machining unit, said shaft part having at least one support surface (111a, 111b) that extends in the circumferential direction at least along some sections, tapers conically in the direction of the free end of the shaft part (107), and contacts a holding surface (133) in a recess (135) of the holder when the shaft part (107) is in the installed position in the holder (121). The invention is characterized in that each conical support surface (111a, 111b) has a half opening angle (β) which is less than 30°, preferably between 7.5° and 15°, with respect to the imaginary extension of the surface relative to a longitudinal axis (LA) of the shaft part (107). The invention further relates to a tool support (403) for such a tool system.

Inventors:
KAPPEL THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/001747
Publication Date:
March 17, 2016
Filing Date:
August 27, 2015
Export Citation:
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Assignee:
BAUBLIES AG (DE)
International Classes:
B24B39/00; B23B31/00; B23P9/02; B24B55/02
Foreign References:
DE102004038751A12005-03-10
US5595391A1997-01-21
DE102009058214A12010-06-24
DE102007017800A12007-10-18
Attorney, Agent or Firm:
BARTELS & PARTNER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Werkzeugsystem umfassend mindestens einen Werkzeugträger (103, 203, 303, 403, 503, 603, 703) zur Aufnahme eines Werkzeuges (109), insbesondere in Form eines Diamant-Glättwerkzeuges, der ein Aufnahmeteil (105) aufweist, das zum Festlegen des Werkzeugträgers (103, 203, 303, 403, 503, 603, 703) an einem Halter (121) einer Bearbeitungsmaschine in ein Schaftteil (107) übergeht, das zumindest eine sich mindestens abschnittsweise in Umfangs ichtung (UR) erstreckende Anlagefläche (111, 111a, 111b) aufweist, die sich in Richtung des freien Endes des Schaftteiles (107) konisch verjüngt und die in der Einbaulage des Schaftteils (107) im Halter (121) mit einer Haltefläche

(133) in einer Ausnehmung (135) desselben in Anlage ist, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige konische Anlagefläche (111, 111a, 111b) respektive deren fiktive Verlängerung zu einer Längsachse (LA) des Schaftteiles (107) einen halben Öffnungswinkel (ß) aufweist, der kleiner als 30° ist, vorzugsweise zwischen 7,5° und 15° liegt.

2. Werkzeugsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die konische Anlagefläche (111, 111a, 111b) passgenau, vorzugsweise mit einem geringen Überstand (181) in Richtung des Aufnahmeteils (105), an der Haltefläche (133) anliegt. 3. Werkzeugsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche (111, 111a, 111b) und die ihr zugeordnete Haltefläche (133) in der Ausnehmung (135) denselben halben Öffnungswinkel (ß) aufweisen.

4. Werkzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Längsachse (LA) des Schaftteiles (107) ge- sehen mehrere nebeneinander angeordnete Anlageflächen (1 1 1 a, 1 1 1 b) vorgesehen sind.

5. Werkzeugsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die nebeneinander angeordneten Anlageflächen (1 1 1a, 1 1 1 b) den gleichen halben Öffnungswinkel (ß) zur Längsachse (LA) des Schaftteils (107) aufweisen und vorzugsweise zueinander fluchtend ausgebildet sind.

6. Werkzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Richtung der Längsachse (LA) des Schaftteiles (107) gesehen die zumindest eine Anlagefläche (1 1 1 , 1 1 1 a, 1 1 1 b) eine Länge (L) aufweist, die mindestens 20 % der Gesamtlänge (GL) des Schaftteils (107) entspricht.

7. Werkzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Werkzeugträger (303, 403, 503) eine Kühlschmiermittelführung (355) vorgesehen ist, die vorzugsweise durch zumindest einen, insbesondere radial, axial oder diagonal, im oder am Werkzeugträger (303, 403, 503) verlaufenden Kühlkanal (353, 357, 557) gebildet ist, der bevorzugt an einer Mündung (359, 559) im Aufnahmeteil (105) endet, und dass bei mehreren Kühlkanälen (357, 557) deren Mündungen (359, 559) um das Werkzeug (109) versetzt zueinander angeordnet sind.

8. Werkzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Anlageflächen (1 1 1 a, 1 1 1 b) eine Ringnut (249, 353) vorgesehen ist, in der eine Dämpfungseinrichtung (251 ) angeordnet ist und/oder die Bestandteil der Kühlschmiermittelführung (355) ist.

9. Werkzeugsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung (251 ) durch ein ringförmiges Dämpfungselement, insbesondere aus einem Elastomer, gebildet ist.

10. Werkzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem freien Ende (1 37) des Schaftteils (107) oder am Aufnahmeteil (105) eine Befestigungsstelle (139) für ein Spannmittel (141 ) zum Festlegen des Werkzeugträgers (103, 203, 303, 403, 503, 603, 703) in der Ausnehmung (1 35) des Halters (121 ) vorgesehen ist.

1 1 . Werkzeugsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannmittel (141 ) ein in eine Stirnseite (143) des Schaftteils (107) eingreifender Schraubbolzen (125) oder ein mit einem Außengewinde versehener Ring ist, der am Aufnahmeteil (105) anliegt und in den Halter (121 ) eingeschraubt ist.

12. Werkzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeteil (105) konisch verjüngt ausgebildet ist und dass das Aufnahmeteil (105) vorzugsweise einen größeren halben Öffnungswinkel (γ) als die Anlagefläche (1 1 1 , 1 1 1 a, 1 1 1 b) des Schaftteils (107) aufweist.

13. Werkzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeteil (105), insbesondere in einem aus dem Halter (121) vorragenden Abschnitt, eine Kühlrippe (687) oder eine Kühlausnehmung (683, 685, 791 ) aufweist.

14. Werkzeugträger, insbesondere vorgesehen zur Verwendung in einem Werkzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, der ein Aufnahmeteil (105) für ein Werkzeug (109), insbesondere in Form eines Diamant-Glättwerkzeuges, aufweist, das in ein Schaftteil (107) übergeht, das zumindest eine sich mindestens abschnittsweise in Um- fangsrichtung (UR) erstreckende und vom Aufnahmeteil (105) weg gerichtete, konisch verjüngende Anlagefläche (111, 111a, 111b) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige konische Anlagefläche (111, 111a, 111b) respektive deren fiktive Verlängerung zu einer Längsachse (LA) des Schaftteiles (107) einen halben Öffnungswinkel (ß) aufweist, der kleiner als 30° ist, vorzugsweise zwischen 7,5° und 15° liegt.

Werkzeugträger, insbesondere vorgesehen zur Verwendung in einem Werkzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, der ein Aufnahmeteil (105) für ein Werkzeug (109), insbesondere in Form eines Diamant-Glättwerkzeuges, aufweist, das in ein Schaftteil (107) übergeht, das zumindest eine sich mindestens abschnittsweise in Um- fangsrichtung (UR) erstreckende und vom Aufnahmeteil (105) weg gerichtete, konisch verjüngende Anlagefläche (111, 111a, 111b) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die konische Anlagefläche (111, 111a, 111 b) an einem dem Aufnahmeteil (105) gegenüberliegenden Endbereich (137) des Schaftteils (107) vorgesehen ist.

Description:
Werkzeugsystem und Werkzeugträger

Die Erfindung betrifft ein Werkzeugsystem umfassend mindestens einen Werkzeugträger zur Aufnahme eines Werkzeuges, insbesondere in Form eines Diamant-Glättwerkzeuges, der ein Aufnahmeteil aufweist, das zum Festlegen des Werkzeugträgers an einem Halter einer Bearbeitungsmaschi- ne in ein Schaftteil übergeht, das zumindest eine sich mindestens abschnittsweise in Umfangsrichtung des Schaftteils erstreckende Anlagefläche aufweist, die sich in Richtung des freien Endes des Schaftteiles konisch verjüngt und die in der Einbaulage des Schaftteils im Halter mit einer Haltefläche in einer Ausnehmung desselben in Anlage ist. Die Erfindung betrifft ferner einen Werkzeugträger für ein solches Werkzeugsystem.

Diamant-Glättwerkzeuge werden zum Glätten und Verfestigen von Werkstückoberflächen, die zumeist aus metallischen Werkstoffen hergestellt sind, verwendet. Dabei wird ein polierter Diamant mit einer definierten Kraft an die zu glättende Oberfläche angelegt und während einer Relativbewegung von Werkzeug und Werkstück wird das Oberflächenprofil spanlos umgeformt und insbesondere mikroskopisch betrachtet dabei eingeebnet. Neben einer Verbesserung der Rauheitsparameter der Werkstückoberfläche wird dabei der Eigenspannungszustand der Werkstückoberfläche verändert und zumindest oberflächennah am Werkstück eine Kaltverfestigung erreicht, so dass das Werkstück eine deutliche Verbesserung bezüglich dynamischer Belastbarkeit und Verschleißverhalten erfährt. Es kann sowohl eine Innenais auch eine Außenkontur des Werkstückes bedarfsweise glättend bearbei- tet werden. Der Einsatz von Diamant-Glättwerkzeugen erfolgt dabei zumeist auf üblichen Metallbearbeitungsmaschinen, wie z.B. Dreh- oder Fräsmaschinen; kann aber auch auf Sondermaschinen erfolgen. Ein dahingehend vergleichbares Glättverfahren ist beispielhaft in der DE 10 2006 019 980 A1 aufgezeigt.

Das Glättelement besteht üblicherweise aus einem metallischen Werkzeugträger, an dem ein polierter Diamant, insbesondere durch ein Vakuum- Hartlötverfahren, befestigt ist. Die Form des Diamanten ist abschnittsweise sphärisch mit einem Radius von etwa 0,1 mm bis 15 mm ausgebildet. Es können aber auch andere, der Werkstückgeometrie sonst angepasste Formen verwendet werden, bspw. kegelförmig verlaufende Diamantwerkzeuge.

Der Diamant verschleißt während der angesprochenen Bearbeitung und muss deshalb in regelmäßigen Abständen ausgetauscht oder insbesondere am Träger verbleibend nachgearbeitet werden. Oft werden dabei die für eine Bearbeitung unbrauchbar gewordenen Diamanten für eine Mehrfachverwendung durch sogenanntes Nachschleifen instand gesetzt. Zum Austausch des Diamant-Glättwerkzeuges als Ganzes dient dabei regelmäßig eine definiert vorgegebene Schnittstelle zwischen Werkzeugträger und zu- ordenbarem Halter. Diese soll so beschaffen sein, dass der Wechsel des Halters rasch und unkompliziert von statten gehen kann. Weiterhin soll eine genaue Positionierung und ein sicherer Halt des Werkzeugträgers gegenüber dem Halter bzw. innerhalb dessen Träger-Aufnahme im späteren Betrieb gewährleistet sein. Eine weit verbreitete Form der Schnittstellengestaltung des Werkzeugträgers besteht aus einem zylindrischen Grundkörper als dem Schaftteil desselben mit einer stirnseitig eingebrachten Gewindebohrung an dessen freiem Ende sowie einer kleinen, umlaufenden als Anlagefläche dienenden Schrägfläche an einem dem Gewinde des Schaftteils gegenüberliegenden Ende dessel- ben, die regelmäßig am Übergang zum Aufnahmeteil mit dem Diamanten angeordnet ist. Die angesprochene Gewindebohrung dient im Übrigen dem Festlegen des Schaftteils des Werkzeugträgers am Halter mittels einer Schraubverbindung. Der Werkzeughalter selbst weist demgegenüber eine zylindrische Bohrung als Ausnehmung mit geringfügig größerem Innendurchmesser als dem Außendurchmesser des Werkzeugträgers im Bereich des einzubringenden Schaftteiles auf. Ferner ist die Ausnehmung des Werkzeughalters nach außen zur Umgebung mündend mit einer geneigten Haltefläche mit gleichem Neigungswinkel versehen, wie die Schräg- oder An- lagefläche des Werkzeugträgers, wobei sich sowohl die Haltefläche als auch die Anlagefläche in Richtung des freien Werkzeugträgerendes gesehen gleichermaßen konisch verjüngen.

Als nachteilig bei der dahingehend bekannten Schnittstelle wird angesehen, dass die zylindrische Bohrung im Halter im Durchmesser größer als der zylindrische Teil des Werkzeugträgers auszuführen ist, so dass selbst bei einer passgenauen Anlage systembedingt immer noch ein Spiel vorhanden ist, das eine präzise Lageorientierung der miteinander zu verbindenden Bauteile verhindert. Demgemäß erfolgt die möglichst präzis vorzunehmende Lagerorientierung des Werkzeugträgers am Halter lediglich über die geometrisch sehr klein gehaltene Schrägfläche des Werkzeugträgers und die zugeordnete Haltefläche im Bereich des freien Endes der als Bohrung ausgebildeten Ausnehmung des Halters.

Durch die klein dimensionierte Schrägflächenanordnung mit einem Neigungswinkel von etwa 45°sowohl gegenüber der Vertikalen als auch der Horizontalen und bezogen auf die normale, senkrecht verlaufende Einbaulage sowie die demgegenüber groß ausfallende, spiel behaftete Länge des ansonsten zylindrisch ausgebildeten Anlagesystems bestehen aufgrund der insoweit von den Lagerstellen her„überbestimmt" ausgeführten Schnittstel- lenanbindung eine Anfälligkeit für Schwingungen des Werkzeugträgers in dessen Betrieb, die sich auch auf den Halter der Bearbeitungsmaschine in nachteiliger Weise übertragen können. Diese systembedingt eingeleiteten Schwingungen sind insbesondere beim Glätten von Oberflächen im angestrebten Feinstbereich ausgesprochen schädlich. Des Weiteren sind die miteinander in Anlage befindlichen am Halter zur Umgebung hin vorstehen- den Anlage- und Halteflächen am Werkzeugträger bzw. am Halter grundsätzlich empfindlich gegen mechanische Beschädigungen wie sie im rauen Alltagsbetrieb von außen her auftreten können, wobei bereits kleine Beschädigungen aufgrund der relativ klein gehaltenen Flächenübergänge eine große nachteilige Auswirkung auf das Anlageverhalten haben können, wodurch die Lageorientierung und die Stabilität des Werkzeugträgers in der Halteraufnahme noch weiter eingeschränkt werden.

Beim Nachschleifen wird nicht nur die Außenkontur des Diamanten unmittelbar bearbeitet sondern systembedingt gleichzeitig mit auch die Außenkontur des angrenzenden Aufnahmeteils für diesen Diamanten. Mithin kommt es gleichzeitig und quasi automatisch durch das Abschleifen zu einer Verkleinerung des Aufnahmeteils, die wiederum zu einer Verkleinerung der an sich schon klein dimensionierten Anlagefläche am Übergang zwischen Schaft- und Aufnahmeteil führt. Es ist deshalb bereits aufgrund der vorgegebenen, geringen Materialstärke des Aufnahmeteils in diesem Anla- gebereich nicht möglich, den Diamanten beliebig oft nachzuschleifen. Da der Diamant unter hohem Anlagedruck im Betrieb stehend mit Geschwindigkeiten von über 100 m/min über die Werkstückoberfläche gleitend geführt wird, entsteht Reibungswärme, welche zwingend aus dem Diamanten abgeführt werden muss, um eine Beschädigung desselben zu vermeiden und um die Qualität der Glättbearbeitung sicherstellen zu können. Bisher musste hierfür die dahingehend entstehende Wärme zum ganz überwiegenden Teil durch eine äußere Kühlschmiermittelzufuhr abgeführt werden, da über die kleine Kontaktfläche zwischen dem Diamant-Glättwerkzeug und dem Werkzeughalter nur eine sehr geringe Wärmeübergangsmöglich- keit in Richtung des Halters geschaffen ist. Im Sinne einer„Legaldefinition" sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der Außenmantel eines symmetrisch aufgebauten Kegels an der Spitze desselben einen Öffnungswinkel begrenzt. Sofern die sich konisch verjüngende Anlagefläche und die jeweils korrespondierend konisch sich verjüng- ende Haltefläche des Halters jeweils einen Kegelstumpf ausbilden ergibt eine jeweils fiktiv durchgeführte Flächenverlängerung in Richtung der dann gleichfalls fiktiv anzunehmenden Kegelspitze in diesem Bereich den vorstehend genannten Öffnungswinkel und als halber Öffnungswinkel soll mithin derjenige Winkel bezeichnet sein, der zwischen der jeweils konisch verlau- fenden Fläche respektive deren fiktiver Verlängerung und der Längsachse des in dem Halter aufgenommen Schaftteiles des Glätt-Werkzeuges verläuft.

Dies vorangestellt und ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeugsystem und einen Werkzeugträger für ein solches System aufzu- zeigen, die eine verbesserte Glättung und Verfestigung einer Oberfläche durch eine genaue Lageorientierung und hohe Lagestabilität des Werkzeugträgers in einem Haltersystem der Bearbeitungsmaschine ermöglichen, die weniger anfällig gegenüber möglichen Beschädigungen sind und die in verstärktem Maße gegenüber dem Stand der Technik ein mehrmaliges Nach- schleifen des Werkzeuges im Bedarfsfall ermöglichen.

Diese Aufgabe wird durch ein Werkzeugsystem mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des Werkzeugsystems gehen aus den Unteransprüchen 2 bis 13 hervor. Des Weiteren wird diese Aufgabe durch einen Werkzeugträger mit den Merkmalen des Patentanspruches 14 und/oder des Patentanspruches 1 5 gelöst.

Zur Lösung der genannten Aufgabe ist erfindungsgemäß nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 vorgesehen, dass die jeweilige konische Anlagefläche respektive deren fiktive Verlängerung zu einer Längsachse des Schaftteiles einen halben Öffnungswinkel aufweist, der kleiner als 30° ist, vorzugsweise zwischen 7,5° und 15 ° liegt.

Zumindest abschnittsweise ist das Schaftteil somit kegelstumpfförmig mit großer Steilheit ausgebildet, wobei der Öffnungswinkel derart gewählt ist, dass jedenfalls keine Selbsthemmung auftritt und somit auch bei einem etwaig auftretenden Schadensfall eine einfache Demontierbarkeit von Werkzeug und Halter gewährleistet ist. Durch die erfindungsgemäße Lösung ist die potentiell wirksame Anlagefläche des Werkzeugträgers am Halter deutlich vergrößert, so dass sich die Vorteile einer sehr guten Lageorientierung des Werkzeugträgers im Halter bei einer stark verbesserten Stabilität der Verbindung zwischen diesem Werkzeugträger und dem Halter sowie eine verminderte Schwingungsneigung des gesamten Werkzeugs im Glättbetrieb ergeben.

Die deutlich gegenüber den Lösungen im Stand der Technik vergrößert ausgebildete Anlagefläche am Werkzeugträger führt auch bei einer teilweisen mechanischen Beschädigung dazu, dass sie immer noch in weiten Teilen funktionsfähig bleibt und insoweit ist deren Störanfälligkeit deutlich reduziert. Insbesondere ist im Einbaufall die jeweilige Anlagefläche in der Halterausnehmung geschützt vor Beschädigungen aufgenommen, so dass die Gefahr von Beschädigungen deutlich gegenüber den bekannten Lösungen im Stand der Technik reduziert ist. Weiter kommt es zu einem verbesserten Wärmeübergang zwischen dem Werkzeugträger und dem Halter, über die insoweit vergrößert ausgeführten Anlage- bzw. Halteflächen. Darüber hinaus ist zwanglos die Möglichkeit eine Vielzahl von Nachschleifvor- gängen am Diamant-Glättwerkzeug durchzuführen geschaffen, da eine größere Kontaktfläche zur Verfügung steht, wobei das Nachschleifen des Aufnahmeteils die Anlagefläche am Schaftteil nicht zwangsläufig derart verkleinert, dass sie zur Lagepositionierung des Werkzeuges im Halter wie im Stand der Technik aufzeigt nichts mehr Wesentliches beitragen kann.

Schließlich ist ein vereinfachter Wechsel des Werkzeugträgers auch bei beengten Raumverhältnissen direkt an der Bearbeitungsmaschine möglich, da ohne größere Selbsthemmung der Werkzeugträger sich immer vom Halter leicht lösen lässt und im Austauschfall auch dort wieder ohne Weiteres eingesetzt werden kann. In vorteilhafter Weise liegt die konische Anlagefläche passgenau, vorzugsweise mit einem geringen Überstand gegenüber dem Halter in Richtung des Aufnahmeteils gesehen, an der Haltefläche an, die durch die Wandung der Aufnahmebohrung respektive der Ausnehmung des Halters in diesem Bereich gebildet ist. Durch die angesprochene Passgenauigkeit wird eine Ma- ximierung der tatsächlich wirksamen Anlagefläche des Werkzeugträgers an der Haltefläche der Ausnehmung des Halters erreicht. Je größer die dahingehende Anlagefläche ausgebildet ist, desto größer ist die Stabilität des Werkzeuges im Betrieb und damit die Güte der vom Werkzeug eingeebneten Oberfläche des Werkstücks. Durch die vom Einbauwinkel her„steil" gewählte Konizität von Anlagefläche des Schaftteils nebst der Haltefläche der Ausnehmung im Halter, im Wesentlichen über die gesamte Einbauhöhe des Schaftteils in der Halterausnehmung gesehen, ist darüber hinaus eine spielfreie Eingriffsmöglichkeit geschaffen und zwar unabhängig von der Genauigkeit der Längen-Einbaumaße der miteinander zu kombinierenden Bauteile, was bei dem bekannten zylindrisch konzipierten Träger-Halter- System offensichtlich nicht möglich ist. So ist durch die Konizität erreicht, dass immer passgenau und spielfrei der Werkzeugträger in Anlage mit der Aufnahme-Ausnehmung des Halters kommt und etwaige Ungenauigkeiten dergestalt ausgeglichen werden können. Bevorzugt ist weiter vorgesehen, dass die Anlagefläche und die ihr zugeordnete Haltefläche denselben halben Öffnungswinkel aufweisen. Durch dieses Merkmal ist sichergestellt, dass die Anlagefläche an der Haltefläche über eine längere Wegstrecke für den spielfreien Längeneingriff vollflächig und stabil anliegt. In der Längsachse des Schaftteils gesehen, sind mit Vorteil, mehrere hintereinander angeordnete Anlageflächen vorhanden. Durch diese voneinander separierten Anlageflächen ist zwar gegenüber einer einteiligen, durchgehend ausgebildeten Anlagefläche die Gesamtfläche gegenüber der Anlage mit dem Halter verkleinert; dennoch kann für eine Erhöhung der Lagestabilität und für eine Verringerung der Schwingungsanfälligkeit es von Vorteil sein, wenn an zwei unterschiedlichen Stellen, gegebenenfalls auch mit unterschiedlich ausgebildeten Konizitäten, Anlage- und zuordenbare Haltefläche in Anlage miteinander im Rahmen des Festlegevorganges kommen. Vorteilhaft weist, in Richtung der Längsachse des Schaftteils gesehen, die zumindest eine Anlagefläche eine Länge auf, die mindestens 20 % der Gesamtlänge des Schaftteils entspricht. Somit ist sichergestellt, dass die Anlagefläche des Werkzeugträgers am Halter hinreichend groß dimensioniert ist, um die gestellten Anforderungen zu erfüllen. Die Länge der gemessenen Anlagefläche in ihrem geneigten Verlauf beträgt in der Praxis bevorzugt 3 mm bis 10 mm.

Im Werkzeugträger kann eine Kühlschmiermittelführung vorgesehen sein, die vorzugsweise durch einen, insbesondere radial, axial oder diagonal, im oder am Werkzeugträger verlaufenden zentralen Kühlkanal gebildet ist, der bevorzugt an einer Mündung im Aufnahmeteil endet. Bei mehreren Kühlkanälen können deren Austrittsmündungen gegenüber dem Werkzeug versetzt zueinander angeordnet sein. Durch die intern verlaufende Kühlschmiermittelführung wird Kühlschmiermittel gezielt zum Diamant-Glättwerkzeug bzw. zu der jeweils zu bearbeitenden Oberfläche des Werkstücks gebracht. Somit ist eine aktive Kühlschmiermittelversorgung innerhalb des Werkzeugträgers realisiert. Diese verbessert die Ableitung der Prozesswärme und kann insbesondere bei der Bearbeitung von Innenkonturverläufen mit naturgemäß schlechter Wärmeableitung nach außen und/oder bei hohen Bearbeitungskräften die Einsatzdauer des Diamant-Glättwerkzeuges erheblich verlängern. Besonders vorteilhaft ist zwischen zwei benachbart zueinander angeordneten Anlageflächen eine Ringnut vorgesehen, in der eine Dämpfungseinrichtung angeordnet ist und/oder die Bestandteil der Kühlschmiermittelführung ist. Über die Ringnut kann Kühlschmiermittel dem Werkzeugträger platz- sparend über den Halter gezielt zugeführt werden.

Die Dämpfungseinrichtung kann insbesondere durch ein ringförmiges Dämpfungselement, beispielsweise aus einem Elastomer oder einem Polymer, wie Polytetrafluorethylen (PTFE), gebildet sein. Durch die Anordnung des Dämpfungselements in der Ringnut können bei besonders kritischen Bearbeitungen die Schwingungen des Werkzeugträgers zusätzlich gedämpft werden.

An einem freien Ende des Schaftteils oder am Aufnahmeteil ist vorteilhaft eine Befestigungsstelle für ein Spannmittel zum Festlegen des Werkzeugträgers in der Ausnehmung des Halters vorgesehen. Das Spannmittel er- möglicht es, den Werkzeugträger im Halter in wiederlösbarer Weise sicher zu fixieren. Das Spannmittel kann ein in eine Stirnseite des Schaftteils in dessen Innengewinde eingreifender Schraubbolzen oder ein mit einem Außengewinde versehener Ring sein, der am Aufnahmeteil anliegt und in den Halter eingeschraubt ist. Durch die Schraubbefestigung kann der Werkzeug- träger schnell und einfach ausgetauscht werden und dennoch eine sichere Befestigung des Werkzeugträgers am jeweiligen Halter erreicht werden.

Das Aufnahmeteil kann neben dem Schaftteil gleichfalls konisch verjüngt ausgebildet sein und vorzugsweise einen größeren halben Öffnungswinkel als die Anlagefläche des Schaftteils bilden. Insbesondere verjüngt sich je- doch entgegengesetzt zu dem Neigungsverlauf von Anlage- und Haltefläche das Aufnahmeteil sich in Richtung des von ihm aufgenommenen Diamanten. Diese spezielle, weniger steil geneigte Form des Aufnahmeteils erleichtert es, das Diamant-Werkzeug nachzuschleifen. Vorteilhaft weist das Aufnahmeteil, insbesondere in einem aus dem Halter vorragenden Abschnitt, eine Kühlrippe oder eine Kühlausnehmung auf. Die Kühlrippe oder Kühlausnehmung vergrößert die Oberfläche des Aufnahmeteils und leistet so einen passiven Beitrag zur Kühlung des Werkzeugs als Ganzes durch Wärmeabgabe an die Umgebung.

Der Werkzeugträger gemäß Anspruch 14 ist insbesondere zur Verwendung in einem solchen Werkzeugsystem vorgesehen und weist ein Aufnahmeteil für ein Werkzeug, insbesondere in Form eines Diamant-Glättwerkzeuges, auf, das in ein Schaftteil übergeht, das eine sich mindestens abschnittsweise in Umfangsrichtung erstreckende und sich in Richtung des freien Schaftteilendes konisch verjüngende Anlagefläche aufweist, wobei die jeweilige konische Anlagefläche zu einer Längsachse des Schaftteiles einen halben Öffnungswinkel aufweist, der kleiner als 30° ist, vorzugsweise zwischen 7,5° und 1 5° liegt. Der Werkzeugträger gemäß Anspruch 1 5 ist ebenfalls zur Verwendung in einem solchen Werkzeugsystem vorgesehen und weist ein Aufnahmeteil für ein Werkzeug, insbesondere in Form eines Diamant-Glättwerkzeuges, auf, das in ein Schaftteil übergeht, das zumindest eine sich mindestens abschnittsweise in Umfangsrichtung erstreckende und sich vom Aufnahmeteil weg gerichtete, konisch verjüngende Anlagefläche aufweist, wobei die Anlagefläche an einem dem Aufnahmeteil gegenüberliegenden Endbereich des Schaftteils vorgesehen ist.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Werkzeugträgers nach dem Stand der Technik;. Fig. 2 und 3 eine Stirnseitenansicht und einen Längsschnitt eines Werkzeugsystems nach dem Stand der Technik;

Fig. 4 bis 6 eine Seitenansicht, einen Längsschnitt und eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugträgers;

Fig. 7 bis 28 in verschiedenen Ansichten und ggfs. teilweise ausgeführten

Schnittdarstellungen, weitere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Lösung.

In den Fig. 1 bis 3 ist ein Werkzeugsystem 1 nach dem Stand der Technik dargestellt. Das Werkzeugsystem 1 weist einen Werkzeugträger 3 auf, der ein Aufnahmeteil 5 und ein Schaftteil 7 hat. Das Aufnahmeteil 5 ist zur Aufnahme eines Glättwerkzeuges 9, insbesondere in Form eines Diamant- Glättwerkzeuges vorgesehen. Das Diamant-Glättwerkzeug 9 ist auf seiner freiliegenden Oberseite sphärisch mit einem Radius SR2 geschliffen und der Diamant ist auf dem Aufnahmeteil 5 durch (Vakuum-) Hartlöten in üblicher und daher nicht mehr näher beschriebener Weise befestigt. Das Aufnahmeteil 5 ist in Richtung des Diamanten konisch zulaufend ausgeführt und geht in das Schaftteil 7 mittels einer sich demgegenüber gegenläufig konisch ver- jüngenden Anlagefläche 1 1 über. Die sich konisch verjüngende Anlagefläche 1 1 weist zur Längsachse LA des Schaftteils 7 einen Öffnungswinkel α von ca. 45° auf. Das Schaftteil 7 ist im Wesentlichen zylindrisch ausgeführt und an dem dem Aufnahmeteil 5 abgewandten Ende 1 3 mit einer Fase 1 5 versehen. Seitlich ist am Schaftteil 7 ein gegenüber der zylindrischen Man- telfläche rückspringender Absatz 1 7 vorgesehen, um ein erleichtertes Einsetzen des Werkzeugträgers 3 in den Halter 21 zu ermöglichen. Die Fig. 2 und 3 zeigen den Werkzeugträger 3 insoweit in einem in den Halter 21 einer Bearbeitungsmaschine (nicht dargestellt) eingesetzten Zustand. Man erkennt, dass der Werkzeugträger 3 lediglich im Bereich seiner konisch verlaufenden Anlagefläche 1 1 insoweit an einer vergleichbar ko- nisch verlaufenden und nach außen hin vorstehenden Haltefläche am Halter 21 anliegt und im Übrigen mit einer Schraube 23, die in ein Innengewinde 25 des Werkzeugträgers 3 an dessen freiem Ende stirnseitig eingreift, am Halter 21 in wieder lösbarer Weise fixiert ist. Die zylindrische (Mantel-) Fläche 27 des Werkzeugträgers 3 trägt derweil wegen der grundsätzlich spielbehafteten Anlage in der Ausnehmung des Halters 21 wenig bis gar nicht zu einer stabilisierten Lage des Werkzeugträgers 3 am Halter 21 während einer Glättbearbeitung bei.

Die in den folgenden Figuren 4 bis 29 gezeigten erfindungsgemäßen Werkzeugsysteme 101 , 201 , 301 , 401 , 501 , 601 , 701 umfassen jeweils einen Werkzeugträger 103, 203, 303, 403, 503, 603, 703 zur Aufnahme eines Werkzeuges 109, insbesondere in Form des Diamant-Glättwerkzeuges 9.

In einer ersten Ausführungsform gemäß der Darstellung nach den Fig. 4 bis 6 weist der Werkzeugträger 103 ein Aufnahmeteil 105 auf, das in ein Schaftteil 107 zum Festlegen des Werkzeugträgers 103 an einem Halter 121 eines Teils 129 einer Bearbeitungsmaschine übergeht (siehe hierzu auch Fig. 1 7). Das Schaftteil 107 weist einen zylindrischen Abschnitt 131 und eine sich in Umfangsrichtung erstreckende und vom Aufnahmeteil 105 weg gerichtete, konisch verjüngende Anlagefläche 1 1 1 auf. Die Anlagefläche 1 1 1 ist in der Einbaulage des Schaftteils 107 an einer Haltefläche 1 33 in einer Ausnehmung 1 35 des Halters 121 mit diesem in Anlage, wie man aus den Fig. 1 7 und 19 ersehen kann. Erfindungsgemäß weist die konische Anlagefläche 1 1 1 zu einer Längsachse LA des Schaftteils 107 einen halben Öffnungswinkel ß auf, der kleiner als 30° ist, vorzugsweise zwischen 7,5° und 15° liegt. Der halbe Öffnungswinkel ß ist dabei so groß ausgeführt, dass das Auftreten einer Selbsthemmung vermieden wird, die eine Demon- tage erschweren oder verhindern könnte. Die konische Anlagefläche 1 1 1 ist an einem dem Aufnahmeteil 105 gegenüberliegenden Endbereich 137 des Schaftteils 107 vorgesehen.

In Richtung der Längsachse LA des Schaftteils 107 gesehen weist die Anla- gefläche 1 1 1 eine Länge L auf, die ca. 90 % der Gesamtlänge GL des Schaftteils 107 in dessen Längsausrichtung gesehen entspricht. In diesem Beispiel weist die Anlagefläche 1 1 1 eine Länge L von beispielsweise 10 mm auf.

An dem stirnseitig freien Ende des Schaftteils 107 ist eine Befestigungsstelle 139 für ein Spannmittel 141 zum Festlegen des Werkzeugträgers 103 in der Ausnehmung 135 des Halters 121 vorgesehen. Als Spannmittel 141 wird ein in die freie Stirnseite des Schaftteils 107 eingreifender Schraubbolzen 123 verwendet (Fig. 1 7). Hierzu ist die Befestigungsstelle 1 39 als eine koaxial zur Längsachse LA des Schaftteils 107 verlaufende Gewindebohrung 125 mit Innengewinde ausgeführt.

Das Aufnahmeteil 105 ist ebenfalls konisch verjüngt ausgebildet. Dazu weist das Aufnahmeteil 105 vorzugsweise einen größeren halben Öffnungswinkel γ als die Anlagefläche 1 1 1 des Schaftteils 107 auf. Diese Form ist für das Glätten der Oberfläche 145 eines Werkstücks 147 (vgl. Fig. 1 7) und zum Nachschleifen des am Aufnahmeteil 105 befestigten Diamant- Glättwerkzeuges 109 optimal.

Nachfolgend werden weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Werkzeugträgers 203, 303, 403, 503, 603, 703 beschrieben. Identische Merkmale sind dabei mit gleichen Bezugszeichen versehen und werden nur noch insofern beschrieben als sie sich wesentlich vom jeweils vorangehenden Ausführungsbeispiel unterscheiden. Die zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugträgers 203 gemäß der Darstellung nach den Fig. 7 bis 9 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform dadurch, dass, in der Längsachse LA des Schaftteils 107 gesehen, zwei in Reihe hintereinander angeordnete Anlageflächen 1 1 1 a, 1 1 1 b vorgesehen sind. Die beiden Anlageflächen 1 1 1 a, 1 1 1 b weisen dabei in Paaranordnung den gleichen halben Öffnungswinkel ß zur Längsachse LA des Schaftteils 107 auf und sind zueinander mit ihrem jeweiligen Außenmantel fluchtend ausgebildet. Zwischen den beiden Anlageflächen 1 1 1 a, 1 1 1 b ist eine Ringnut 249 vorgesehen, in der eine Dämpfungs- einrichtung 251 angeordnet ist. Die Dämpfungseinrichtung 251 ist durch ein ringförmiges Dämpfungselement aus einem elastisch nachgiebigen Elastomer gebildet und bewirkt insbesondere bei Feinstbearbeitungen von Oberflächen 145 (Fig. 1 7) eine vorteilhafte zusätzliche Schwingungsdämpfung am Werkzeugträger 203. Die dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugträgers 303 gemäß der Darstellung nach den Fig. 10 bis 12 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform ebenfalls dadurch, dass, in der Längsachse LA des Schaftteils 107 gesehen, hintereinander angeordnete Anlageflächen 1 1 1 a, 1 1 1 b vorgesehen sind. Die Anlageflächen 1 1 1 a, 1 1 1 b weisen wiederum den gleichen halben Öffnungswinkel ß zur Längsachse LA des Schaftteils 107 auf und sind zueinander fluchtend ausgebildet. Zwischen zwei Anlageflächen 1 1 1 a, 1 1 1 b ist die Ringnut 353 vorgesehen, die Bestandteil einer Kühlschmiermittelführung 355 ist. Außer der Ringnut 353 weist die Kühlschmiermittelführung 355 vier im Werkzeugträger 103 axial verlaufende Kühlkanäle 357 auf. Je zwei Kühlkanäle 357 sind bezogen auf die Längsachse LA des Schaftteils 107 diametral zueinander angeordnet. Die Kühlkanäle 357 gehen jeweils von der Ringnut 353 aus und enden jeweils an einer im Freien endenden Mündung 359 im Aufnahmeteil 105. Die Mündungen 359 der Kühlkanäle 357 sind mithin um das Werkzeug 109 auf einem fiktiven Kreisbogen liegend um 90 Grad versetzt zueinander angeordnet. Die vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugträgers 403 gemäß der Darstellung nach den Fig. 13 bis 1 5 unterscheidet sich von der dritten Ausführungsform im Wesentlichen dadurch, dass analog zur zweiten Ausführungsform eine Ringnut 249 vorgesehen ist, in der die Dämpfungs- einrichtung 251 in Form des Dämpfungselements angeordnet ist, dass aber unmittelbar neben der Dämpfungseinrichtung 251 innerhalb der Ringnut 353 die Kühlschmiermittelführung 355 gemäß einer Ausgestaltung nach der dritten Ausführungsform vorgesehen ist. Hierfür ist der Boden respektive der Grund der Ringnut 353 in Längsrichtung des Schaftteils 107 gesehen länger ausgeführt als beim zweiten und dritten Ausführungsbeispiel. Diese Ausgestaltung eines Werkzeugträgers 403 weist somit eine Kombination der vorteilhaften Eigenschaften der zweiten und dritten Ausführungsform auf.

Die Fig. 16 bis 20 zeigen diesen Werkzeugträger 403 der vierten Ausführungsform in einem in den Halter 121 einer nicht näher dargestellten Bear- beitungsmaschine eingesetzten Zustand. Dabei betrifft die Fig. 1 7 einen Längsschnitt entlang der Linie A-A des in stirnseitiger Ansicht nach der Fig. 16 dargestellten Bearbeitungssystems mit entlang seiner Innenkontur zu glättendem, hohlzylindrisch ausgebildeten Werkstück. Dies gilt auch für die Darstellung nach den Fig. 18 und 19 entsprechend, jedoch ohne Darstel- lung des zu glättenden Werkstücks. Der Halter 121 ist im Wesentlichen ein rotationssymmetrisch aufgebautes, massives Bauteil, das sich in Richtung auf sein freies Ende 161 zu absatzartig verjüngt. Im Bereich der Ausnehmung 135 für den Werkzeugträger 403 sind am Halter 121 auf einer Oberseite 163 und einer Unterseite 165 (vgl. Fig. 19) jeweils ein Absatz 167 bzw. 169 vorgesehen. Von der Oberseite 163 ausgehend ist in den Halter 121 die sich konisch verjüngende Ausnehmung 135 eingebracht, welche die Haltefläche 1 33 für den Werkzeugträger 403 bildet. Von der Unterseite 165 her ist koaxial zur Ausnehmung 135 eine weitere Ausnehmung 171 zur Aufnahme des Spannmittels 141 vorgesehen, die einen Absatz 1 73 auf- weist, an dem sich das Spannmittel 141 in Form einer Rundkopfschraube im festgelegten Zustand abstützen kann. Im Halter 121 ist ein zur Ausnehmung 135 führender Kühlkanal 175 vorgesehen, der an der Ringnut 353 der Kühlschmiermittelführung 355 des in den Halter 121 eingesetzten Werkzeugträgers 403 endet. Weiterhin ist ein schräg verlaufender Abzweig 1 77 des Kühlkanals 1 75 vorgesehen, der zur Oberseite 163 des Halters 121 führt und an einer schrägen Austrittsfläche 1 79 endet. Durch den Abzweig 1 77 kann Kühlschmiermittel direkt zur jeweils zu bearbeitenden Oberfläche 145 des Werkstücks 147 gefördert werden, wie man insbesondere in Fig. 1 7 sehen kann. Wie aus den Fig. 1 7 und 19 weiter ersichtlich, liegt die obere konische Anlagefläche 1 1 1 a des Werkzeugträgers 403 passgenau mit einem geringen Überstand 181 in Richtung des Aufnahmeteils 105 an der zugeordneten Haltefläche 1 33 des Halters 121 an, wobei der Überstand auch ausschließlich durch den zylindrischen Ringbund 131 gebildet sein kann. Die Anlage- flächen 1 1 1 a, 1 1 1 b und die ihr jeweils zugeordneten Halteflächen 133 in der Ausnehmung 135 weisen denselben halben Öffnungswinkel ß auf und sind paarweise einander im Sinne des Erhalts einer Mehrfachabstützung einander zugeordnet.

Die fünfte Ausführungsform gemäß der Darstellung nach den Fig. 21 bis 23 des erfindungsgemäßen Werkzeugträgers 503 unterscheidet sich von der dritten Ausführungsform dadurch, dass die von der Ringnut 353 der Kühlschmiermittelführung 355 ausgehenden Kühlkanäle 557 diagonal durch den Werkzeugträger 503 verlaufen und an Mündungen 559 im Aufnahmeteil 105 nach außen hin enden. Dabei kreuzen sich die Kühlkanäle 557 im Werkzeugträger 503.

Die sechste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugträgers 603 gemäß der Darstellung nach den Fig. 24 bis 26 unterscheidet sich von der zweiten Ausführungsform dadurch, dass in das Aufnahmeteil 105 zwei Kühlausnehmungen 683, 685 in Form von beabstandet zueinander ange- ordneten Ringnuten vorgesehen sind, die zwischen sich eine Kühlrippe 687 ausbilden. Die Ringnuten 683, 685 sind dabei so ausgeführt, dass deren Nutböden 689 jeweils den gleichen Außendurchmesser AD aufweisen. Durch die Kühlausnehmungen 683, 685 sowie die Kühlrippe 687 wird die Oberfläche des Werkzeugträgers 603 im Bereich des Aufnahmeteils 105 vorteilhaft vergrößert, wodurch sich eine passive Kühlung des Diamant- Glätt Werkzeuges 109 im Betrieb ergibt.

Die siebte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugträgers 703 gemäß den Darstellungen nach den der Fig. 27 bis 29 unterscheidet sich von der zweiten Ausführungsform dadurch, dass in dem Aufnahmeteil 105 axial verlaufende Kühlausnehmungen 791 vorgesehen sind, die um das Diamant-Glättwerkzeug 109 herum mit gleichem Abstand zueinander angeordnet sind. Aufgrund der konischen Verjüngung des Aufnahmeteils 105 sind die Kühlausnehmungen 791 im Wesentlichen im Querschnitt gesehen dreieckförm ig ausgestaltet.

Um den üblichen Betriebszustand zu erreichen, wird ein Werkzeugträger 103, 203, 303, 403, 503, 603, 703 in einen Halter 121 eingesetzt und dort mit dem Spannmittel 141 befestigt. Sodann kann das Werkstück 147 in Rotation versetzt und das Diamant-Werkzeug 109 am Halter 121 gegen des- sen Innenkontur 193 oder Außenkontur mit einer vorgebbaren Andrückkraft angelegt werden. Ferner besteht zusätzlich oder alternativ die Möglichkeit, dass das Werkzeug die Bewegung ausführt und zwar überwiegend rotierend, gegebenenfalls auch mit einer zusätzlich überlagerten axialen Bewegung, und dass das Werkstück demgegenüber ruht. Durch das Andrücken wird die Oberfläche 145 des Werkstücks 147 durch Kaltverformen im oberflächennahen Materialbereich eingeebnet. Das Diamant-Glättwerkzeug 109 erreicht dabei beispielhaft eine relative Geschwindigkeit zur Oberfläche 145 von bis zu 100 m/min ( = 6 km/h). Um der beim Kontakt von Diamant- Glättwerkzeug 109 und Werkstückoberfläche 145 entstehenden Reibungs- wärme entgegenzuwirken, wird durch Kühlkanäle 1 75, 177, 353, 357, 557 im Halter 121 und im Werkzeugträger 103, 203, 303, 403, 503, 603, 703 Kühlschmiermittel zugeführt. Zum Austausch des Diamant-Glättwerkzeuges 109 ist lediglich das Spannmittel 141 aus dem Halter 121 herauszuschrauben und der Werkzeugträger 103, 203, 303, 403, 503, 603, 703 aus der Ausnehmung 135 zu ziehen. Erfindungsgemäß ist das Schaftteil 107 zumindest abschnittsweise kegelstumpfförmig ausgebildet. Hierbei ist der Öffnungswinkel ß derart groß gewählt, dass keine Selbsthemmung auftritt und somit die Demontierbarkeit auch in einem, etwaigen Schadensfall voll gewährleistet bleibt. Durch die erfindungsgemäße Lösung ist die wirksame Anlagefläche des

Werkzeugträgers 103, 203, 303, 403, 503, 603, 703 am Halter 121 vergrößert, so dass sich die Vorteile einer sehr guten Lageorientierung des Werkzeugträgers 103, 203, 303, 403, 503, 603, 703 bei einer stark verbesserten Stabilität der Verbindung zwischen Werkzeugträger 103, 203, 303, 403, 503, 603, 703 und Halter 121 bei einer verminderten Schwingungsneigung des Werkzeugträgers 103, 203, 303, 403, 503, 603, 703 ergeben.

Die Gefahr einer Beschädigung der jeweiligen Anlagefläche 1 1 1 , 1 1 1 a, 1 1 1 b ist wegen deren durch den Halter geschützten Aufnahme gering. Weiter gibt es einen stark verbesserten Wärmeübergang zwischen dem Werk- zeugträger 103, 203, 303, 403, 503, 603, 703 und dem Halter 121 . Darüber hinaus ist die Möglichkeit zum Nachschleifen des Diamant-Glättwerkzeuges 109 verbessert, da eine größere Kontaktfläche zur Verfügung steht und das Nachschleifen die Anlagefläche 1 1 1 , 1 1 1 a, 1 1 1 b nicht zwangsläufig verkleinert. Schließlich ist ein vereinfachter Wechsel des Werkzeugträgers 103, 203, 303, 403, 503, 603, 703 auch bei beengten Einbauverhältnissen direkt an der Bearbeitungsmaschine erreicht. Dies hat so keine Entsprechung im Stand der Technik.

Durch die Unteransprüche und die Beschreibung wird die Erfindung beispielhaft erläutert. Grundsätzlich kann jedes Merkmal der Unteransprüche und der Beschreibung auch isoliert von anderen Merkmalen zur Einschrän ¬ kung eines unabhängigen Anspruchs verwendet werden.