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Title:
TOOL WITH A BASE BODY AND METHOD FOR FORMING BORES IN A WORK PIECE USING SUCH A TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/052710
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a tool with a base body, said base body supporting cutting elements for forming bores in a work piece. Said cutting elements are arranged coaxially to each other. The inventive tool is characterised in that the base body (1, 1a, 1b) has at least one lifting element (17', 18', 73', 74) so that said base body can be moved out of an excentric position (in relation to the axis (20) of the bores (6 to 9) in the work piece) into a central position in which the axis (19) of the tool coincides with the axis (20) of the bores (6 to 9) in the work piece.

Inventors:
KURZ ARTUR (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/002868
Publication Date:
November 26, 1998
Filing Date:
May 15, 1998
Export Citation:
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Assignee:
MAPAL FAB PRAEZISION (DE)
KURZ ARTUR (DE)
International Classes:
B23B29/02; (IPC1-7): B23B29/02
Foreign References:
US2207861A1940-07-16
US3961857A1976-06-08
US3591304A1971-07-06
US3438288A1969-04-15
US4666350A1987-05-19
DE1917646A11969-11-13
Attorney, Agent or Firm:
Gleiss, Alf-olav (Stuttgart, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Werkzeug mit einem Grundkörper, der Schneiden zur Bearbeitung von Bohrungen in einem Werkstück trägt, die koaxial zueinander angeordnet sind, da durch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1, la, lb) wenigstens ein Hubelement (17', 18', 73,74) aufweist, mit dem er aus einer in bezug auf die Achse (20) der Werkstückbohrungen (6 bis 9) exzen trischen Lage in eine zentrische Lage bewegbar ist, in der die Achse (19) des Werkzeuges mit der Achse (20) der Werkstückbohrungen (6 bis 9) zusammen fällt.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß das Hubelement (17', 18') radial verstell bar im Grundkörper (1) gelagert ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich net, daß das Hubelement (17', 18') mechanisch ver stellbar ist.
4. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich net, daß das Hubelement (17', 18') durch Druckme dium verstellbar ist.
5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da durch gekennzeichnet, daß das Hubelement (17', 18') gegen eine Gegenkraft, vorzugsweise die Kraft we nigstens einer Rückholfeder (35,63), aus einer ra dial inneren in eine radial äußere Lage verstellbar ist.
6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da durch gekennzeichnet, daß das Hubelement (17', 18') durch eine Stellstange (25) radial verstellbar ist.
7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich net, daß die Stellstange (25) axial verschiebbar im Grundkörper (1) gelagert ist.
8. Werkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn zeichnet, daß die Stellstange (25) eine Steuerflä che (43) aufweist, mit der das Hubelement (17', 18') radial angesteuert und anschlieBend zwischen einem geraden Steuerflächenabschnitt (46) und einer Querbohrung (28) im Grundkörper (1) vorgespannt wird.
9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 8, da durch gekennzeichnet, daß das Hubelement (17', 18') mit einer Kugel (42) an der Steuerfläche (43) an liegt.
10. Werkzeug nach Anspruch 8 oder 9, dadurch ge kennzeichnet, daß die Steuerfläche (43) einen ge raden, radial inneren Steuerflächenabschnitt (44) aufweist, der über einen schrägen Steuerflächenab schnitt (45) mit einem geraden, radial äußeren Steuerflächenabschnitt (46) verbunden ist.
11. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da durch gekennzeichnet, daß das Hubelement (17', 18') von wenigstens einer Druckluftbohrung (51) durch setzt ist, die in eine Außenseite (26) des Hubele mentes (17', 18') mündet und mit einer Druckluftzu führung (49) im Grundkörper (1) leitungsverbunden ist.
12. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da durch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1) mit wenigstens einem Stützelement (17,18) versehen ist, das über den Umfang des Grundkörpers (1) ragt.
13. Werkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich net, daß die Stirnseite (26) des Stützelementes (17,18) und die Außenseite (26) des radial nach außen verstellten Hubelementes (17', 18') in einer gemeinsamen gedachten Zylinderfläche liegen.
14. Werkzeug nach Anspruch 12 oder 13, dadurch ge kennzeichnet, daß das Stützelement (17,18) starr am Grundkörper (1) vorgesehen ist.
15. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da durch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1, la, lb) während der Bearbeitung des Werkstückes (10) an mindestens einem Führungslager (15,16) abgestützt ist.
16. Werkzeug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich net, daß der Grundkörper (1, la, lb) mit dem radial verstellbaren Hubelement (17', 18') an einem Innen ring (21,22) des Führungslagers (15,16) anliegt.
17. Werkzeug nach Anspruch 15 oder 16, dadurch ge kennzeichnet, daß das Führungslager (15,16) im Werkstück (10) oder außerhalb des Werkstückes ange ordnet ist.
18. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 17, da durch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1) we nigstens einen Mitnehmer (47) aufweist, der in Drehrichtung des Werkzeuges formschlüssig mit dem Führungslager (15,16) verbunden ist.
19. Werkzeug nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich net, daß der Mitnehmer (47) in eine axiale Nut (48) des Innenringes (21,22) des Führungslagers (15, 16) eingreift.
20. Werkzeug nach Anspruch 18 oder 19, dadurch ge kennzeichnet, daß der Mitnehmer (47) in Höhe der Schneiden (2 bis 5) liegt, in Achsrichtung des Grundkörpers (1) gesehen.
21. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 20, da durch gekennzeichnet, daß das Hubelement (17', 18') mit einem Kolben (53) versehen ist, der mit Druck medium beaufschlagbar ist.
22. Werkzeug nach Anspruch 21, dadurch gekennzeich net, daß das Hubelement (17', 18') mit einem radial im Grundkörper (1) gelagerten Rückholelement (52) versehen ist.
23. Werkzeug nach Anspruch 22, dadurch gekennzeich net, daß das Rückholelement (52) die Stellstange (25) radial durchsetzt.
24. Werkzeug nach Anspruch 22 oder 23, dadurch ge kennzeichnet, daß das freie Ende des Rückholelemen tes (52) mit einem Kolben (58) versehen ist.
25. Werkzeug nach Anspruch 24, dadurch gekennzeich net, daß die beaufschlagbare Fläche (60) des Kol bens (58) des Rückholelementes (52) kleiner ist als die beaufschlagbare Fläche (61) des Kolbens (53) des Hubelementes (17', 18').
26. Werkzeug nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückholelement (52) von einer Druckluftbohrung (65) durchsetzt ist, die mit einer das Hubelement (17', 18') durchsetzenden Druckluftbohrung (66) strömungsverbunden ist.
27. Werkzeug nach einem der Ansprüche 12 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement (17, 18) mit wenigstens einer Druckluftbohrung (68,69) versehen ist, die in die Stirnseite (26) des Stütz elementes (17,18) mündet.
28. Werkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 29, da durch gekennzeichnet, daß wenigstens eine weitere Stellstange (25', 25'', 25'') im Grundkörper (1) verschiebbar gelagert ist, und daß die Stellstangen unabhängig voneinander betätigbar sind.
29. Werkzeug nach Anspruch 28, dadurch gekennzeich net, daß die Stellstangen (25', 25", 25"') im Querschnitt sektorförmig ausgebildet sind.
30. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß das Hubelement (73,74) starr mit dem Grundkörper (la, lb) verbunden ist.
31. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 30, dadurch ge kennzeichnet, daß das Hubelement (73,74) einstük kig mit dem Grundkörper (la, lb) ausgebildet ist.
32. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß das Hubelement (73,74) Teil einer am Grundkörper (1, la, lb) wälzoder gleitgelagerten, axial unverschiebbaren Rotationshülse ist, die sich im Führungslager (15,16) abstützt.
33. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 und 30 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß das Hubelement (73, 74) als Kegelstumpf ausgebildet ist.
34. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1,30,31 oder 33, dadurch gekennzeichnet, daß das Hubelement (73,74) am Übergang zwischen zwei Grundkörperab schnitten (71,72) vorgesehen ist, die unterschied lichen Durchmesser haben.
35. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1,30,33 oder 34, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkör per (la, lb) wenigstens ein zweites Hubelement (73, 74) aufweist, das mit Abstand vom ersten Hubelement vorgesehen ist.
36. Werkzeug nach Anspruch 35, dadurch gekennzeich net, daß das zweite Hubelement (74) am freien Ende des Grundkörpers (la, lb) vorgesehen ist.
37. Werkzeug nach Anspruch 35 oder 36, dadurch ge kennzeichnet, daß das zweite Hubelement (74) als Kegelstumpf ausgebildet ist.
38. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 37, da durch gekennzeichnet, daß das Werkzeug zur Vermes sung der fertigen Bohrungen (6 bis 9) wenigstens eine Meßeinrichtung (83) aufweist.
39. Werkzeug nach Anspruch 38, dadurch gekennzeich net, daß die Meßeinrichtung (83) wenigstens eine Meßdüse (84) aufweist, die an eine Druckluftbohrung (85) angeschlossen ist.
40. Werkzeug nach Anspruch 39, dadurch gekennzeich net, daß die Meßdüse (84) in einen Aufnahmeraum (86) einer fliehkraftgesteuerten Wippe (87) ragt.
41. Werkzeug nach Anspruch 40, dadurch gekennzeich net, daß bei der Arbeitsdrehzahl (ngearbeitung) des Werkzeuges die fliehkraftgesteuerte Wippe (87) die Meßdüse (84) verschließt.
42. Werkzeug nach Anspruch 40 oder 41, dadurch ge kennzeichnet, daß die fliehkraftgesteuerte Wippe (87) zur Einstellung eines Meßspaltes (s) zwischen einer Meßfläche (101) der Wippe (87) und der Wan dung der Bohrungen (6 bis 9) mit einem Einstellele ment (93), vorzugsweise einer Einstellschraube, versehen ist.
43. Werkzeug nach Anspruch 38 oder 39, dadurch ge kennzeichnet, daß die Meßdüse (84) in einer durch die Stellstange (25) gesteuerten Wippe angeordnet ist.
44. Verfahren zur Bearbeitung von Bohrungen in ei nem Werkstück unter Verwendung eines Werkzeuges nach einem der Ansprüche 1 bis 43, bei dem das Werkzeug in Achsrichtung in die Bohrungen des Werk stückes eingeführt und anschließend mit den Schnei den des rotierenden Werkzeuges die Bohrungen bear beitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug exzentrisch in die Werkstückbohrungen (6 bis 9) eingeführt wird, daß das Werkzeug mit dem Hubelement (17', 18', 73,74) in den Werkstückboh rungen (6 bis 9) zentriert wird, sobald sich die Schneiden (2 bis 5) vor den Werkstückbohrungen (6 bis 9) befinden, und daß anschließend das Werkzeug rotierend angetrieben und axial in Vorschubrichtung bewegt wird.
45. Verfahren nach Anspruch 44, dadurch gekenn zeichnet, daß das Werkzeug durch radiales Ausfahren des Hubelementes (17', 18') aus seiner exzentri schen in seine zentrische Lage verstellt wird.
46. Verfahren nach Anspruch 44, dadurch gekenn zeichnet, daß das Werkzeug durch Axialverschieben aus seiner exzentrischen in seine zentrische Lage verstellt wird.
47. Verfahren nach einem der Ansprüche 44 bis 46, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar im Anschluß an die Bearbeitung der Bohrungen (6 bis 9) deren Durchmesser gemessen wird.
48. Verfahren nach Anspruch 47, dadurch gekenn zeichnet, daß der Bohrungsdurchmesser bei stillste hendem Werkzeug gemessen wird.
49. Verfahren zur Bearbeitung von Bohrungen in ei nem Werkstück unter Verwendung eines Werkzeuges nach einem der Ansprüche 1 bis 43, bei dem das Werkzeug in Achsrichtung in die Bohrungen des Werk stückes eingeführt und anschließend mit den Schnei den des rotierenden Werkzeuges die Bohrungen bear beitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug durch Bewegung wenigstens einer Maschinen achse aus einer exzentrischen in eine zentrische Lage bezüglich der Werkstückbohrungen (6 bis 9) verstellt und anschließend durch das Hubelement (17', 18', 73,74) in dieser Lage während der Bear beitung gehalten wird.
Description:
Werkzeug mit einem Grundkörper sowie Verfahren zur Bearbeitung von Bohrungen in einem Werkstück unter Verwendung eines solchen Werkzeuges Die Erfindung betrifft ein Werkzeug nach dem Ober- begriff des Anspruches 1 sowie ein Verfahren zur Bearbeitung von Werkstücken von Bohrungen in einem Werkstück unter Verwendung eines solchen Werkzeuges nach dem Oberbegriff des Anspruches 44 bzw. 49.

Mit einem solchen Werkzeug werden axial mit Abstand hintereinander angeordnete Bohrungen in einem Werk- stück spanabhebend bearbeitet. Da die Bohrungen oft gleichen Durchmesser aufweisen, koaxial zueinander angeordnet und die Werkzeugschneiden fest einge- stellt sind, ist das Einführen des Werkzeuges in die Bohrungen aufwendig und schwierig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gat- tungsgemäße Werkzeug und das gattungsgemäße Verfah- ren so auszubilden, daß das Werkzeug zur Bearbei- tung der Bohrungen einfach in das Werkstück einge- fahren werden kann.

Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen Werkzeug erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 und beim gattungsgemäßen Verfahren erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 44 bzw. 49 gelöst.

Das erfindungsgemäße Werkzeug wird exzentrisch in bezug auf die Achse der zu bearbeitenden Bohrungen in das Werkstück bewegt. Aufgrund dieser exzentri- schen Lage läßt sich das Werkzeug mühelos in die Bohrungen einfahren. Sobald sich die Schneiden des Werkzeuges unmittelbar vor den zu bearbeitenden Bohrungen befinden, wird das Werkzeug mittels des Hubelementes aus seiner exzentrischen Lage in seine zentrische Lage verstellt. Dann fällt die Achse des erfindungsgemäßen Werkzeuges mit der Achse der Werkstückbohrungen zusammen. Dann kann mit den Schneiden des rotierend angetriebenen Werkzeuges die Bearbeitung der Bohrungen vorgenommen werden, wobei das Werkzeug in seiner zentrischen Lage in Achsrichtung bewegt wird.

Beim Verfahren nach Anspruch 49 wird das Werkzeug exzentrisch in die Bohrungen eingefahren und an- schließend mit der Maschinenachse in die zentrische Lage verstellt. Dann erst wird das Hubelement so verstellt, daß das Werkzeug während der Bearbeitung abgestützt wird.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.

Die Erfindung wird anhand einiger in den Zeichnun- gen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläu- tert. Es zeigen : Fig. 1 teilweise in Ansicht und teilweise im Schnitt ein erfindungsgemäßes, als Bohr- stange ausgebildetes Werkzeug, das in ein zu bearbeitendes Werkstück eingefahren ist und exzentrisch in bezug auf die Fuh- rungslager bzw. die zu bearbeitenden Werkstückbohrungen angeordnet ist, Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles x in Fig. 1, Fig. 3 das erfindungsgemäße Werkzeug gemäß Fig.

1 in zentrischer Lage in bezug auf die Führungslager bzw. die zu bearbeitenden Werkstückbohrungen, Fig. 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles x in Fig. 3, Fig. 5 das erfindungsgemäße Werkzeug nach der Bearbeitung der Werkstückbohrungen, Fig. 6 in schematischer Darstellung einen Schnitt durch das Werkzeug gemäß den Fig.

1 bis 5, Fig. 7 teilweise in Ansicht und teilweise im Axialschnitt das Werkzeug gemäß Fig. 6, Fig. 8 in einer Darstellung entsprechend Fig. 6 eine zweite Ausführungsform eines erfin- dungsgemäßen Werkzeuges, Fig. 9 in einer Darstellung entsprechend Fig. 6 eine dritte Ausführungsform eines erfin- dungsgemäßen Werkzeuges, Fig. 10 teilweise in Ansicht und teilweise im Schnitt eine weitere Ausfuhrungsform eines erfindungsgemäßen Werkzeuges, Fig. 11 das Werkzeug gemaß Fig. 10 bei weiter in das Werkstuck eingefahrener Stellung, Fig. 12 ein erfindungsgemaßes Werkzeug, das mit außen liegenden Fuhrungslagern bei der Werkstückbearbeitung abgestutzt wird, Fig. 13 das Werkzeug gemaß Fig. 12 bei weiter in das Werkstück hineingefahrener Lage, Fig. 14 in einer Darstellung entsprechend Fig. 1 eine weitere Ausführungsform eines erfin- dungsgemäßen Werkzeuges, Fig. 15 die Einzelheit Y in Fig. 14 in vergrößer- ter Darstellung und in Außerbetriebsstel- lung, Fig. 16 die Einzelheit gemmai3 Fig. 15 in Meßstel- lung, Fig. 17 jeweils in schematischer Darstellung und und in Stirnansicht zwei weitere Ausführungs- Fig. 18 formen von erfindungsgemäßen Werkzeugen.

Mit dem im folgenden beschriebenen Werkzeug werden mehrere Bohrungen gleichzeitig bearbeitet. Es hat einen Grundkörper 1, der über seine Länge verteilt angeordnete Schneiden 2 bis 5 trägt. Mit ihnen wer- den koaxial zueinander liegende Bohrungen 6 bis 9 in einem Werkstück 10 gleichzeitig bearbeitet. Die Bohrungen 6 bis 9 sind in Stegen 11 bis 14 des Werkstückes 10 vorgesehen, die mit Abstand vonein- ander liegen. In den Bereichen zwischen den Stegen 11 und 12 sowie 13 und 14 wird jeweils ein Füh- rungslager 15 und 16 eingebracht. Der Durchmesser der Führungslager 15,16 ist größer als die zu be- arbeitenden Bohrungen 6 bis 9. Dadurch können Fol- geoperationen, wie Honen, ohne Umspannen durchge- führt werden.

Der Grundkörper 1 des Werkzeuges ist zylindrisch ausgebildet und wird an eine (nicht dargestellte) Arbeitsspindel angeschlossen, mit der das Werkzeug zur Bearbeitung der Bohrungen 6 bis 9 um seine Achse rotierend angetrieben wird.

Im Grundkörper 1 sind Stützelemente 17,18 unterge- bracht. Im Ausführungsbeispiel sind jeweils drei Stützelemente 17 und 18 vorgesehen, die über den Umfang des Grundkörpers 1 jeweils gleichmäßig ver- teilt angeordnet sind (Fig. 2). Die Stützelemente 17 und 18 liegen mit einem solchen Abstand vonein- ander, daß sie bei der Bearbeitung der Werkstück- bohrungen 6 bis 9 an den Führungslagern 15 und 16 anliegen (Fig. 3 und 5).

Von den drei, jeweils in einer Radialebene liegen- den Stützelementen 17 und 18 ist ein Stützelement radial verschiebbar im Grundkörper 1 angeordnet, während die beiden anderen Stützelemente 17 und 18 jeweils unverschieblich im Grundkörper 1 vorgesehen sind.

Zum Bearbeiten der Werkstückbohrungen 6 bis 9 wird der Grundkörper 1 in bezug auf die Achse der Boh- rungen 6 bis 9 exzentrisch eingefahren (Fig. 1).

Aufgrund der radial versetzten Lage kann der Grund- körper 1 mit den Schneiden 2 bis 5 eingefahren wer- den, ohne daß diese mit der Wandung der Bohrungen 6 bis 9 in Berührung kommen. Die den Schneiden 2 bis 5 gegenüberliegenden Stützelemente 17', 18'sind radial eingefahren, wie dies in Fig. 2 für das Stützelement 18'dargestellt ist. Dadurch liegt der Grundkörper 1 in diesem Bereich mit seiner Außen- seite an den Bohrungswandungen an. Die jeweils bei- den anderen Stützelemente 17,18, die nicht radial verstellbar im Grundkörper 1 vorgesehen sind, haben infolge der radial versetzten Lage des Grundkörpers 1 beim Einfahren in die Bohrungen Abstand von der Bohrungswandung (Fig. 2). Auch die Schneiden 2 bis 5 haben dadurch ausreichenden Abstand von der Wan- dung der Bohrungen 6 bis 9.

Sobald das Werkzeug 1 in das Werkstück 10 eingefah- ren ist (Fig. 3), wird das Werkzeug radial zurück- gefahren, so daß seine Achse 19 mit der Achse 20 der Bohrungen 6 bis 9 zusammenfällt. Das radiale Versetzen des Werkzeuges bzw. des Grundkörpers 1 wird vorteilhaft durch radiales Ausfahren der Stützelemente 17', 18'erreicht, die sich beim Aus- fahren am jeweiligen Führungslager 15,16 abstüt- zen. Wie Fig. 3 zeigt, befinden sich die Schneiden 2 bis 5 beim Ausfahren der Stützelemente 17', 18' noch außerhalb der von ihnen jeweils zu bearbeiten- den Bohrungen 6 bis 9. Die Stützelemente 17', 18' bilden somit Hubelemente.

Die Führungslager 15,16 haben einen Innenring 21, 22, der durch Wälzlager 23,24 drehbar gelagert ist.

Um die Stützelemente 17', 18'radial auszufahren, ist im Grundkörper 1 zentrisch und axial eine Stellstange 25 gelagert, die gegenüber dem Grund- körper 1 axial verschiebbar ist und dadurch in noch zu beschreibender Weise die Stützelemente 17', 18' radial im Grundkörper 1 verschiebt. Ist die Stell- stange 25 in den Grundkörper 1 eingefahren (Fig. l), sind die Stützelemente 17', 18'radial nach innen verstellt. Wird die Stellstange 25 ausgefahren (Fig. 2), werden die Stützelemente 17', 18'radial ausgefahren.

Sobald der Grundkörper 1 in den Innenringen 21,22 der Führungslager 15,16 zentriert ist (Fig. 3), wird das Werkzeug rotierend angetrieben und axial verschoben. Dabei bearbeiten die Schneiden 2 bis 5 die Bohrungen 6 bis 9. Während des Axialvorschubes wird der Grundkörper 1 durch die Stützelemente 17, 17'und 18,18'an der Innenwandung der Innenringe 21,22 der Führungslager 15,16 abgestützt.

Die Führungslager 15,16 sind so breit, daß die Stützelemente 17,17', 18,18'an den Innenringen 21,22 der Führungslager 15,16 abgestützt sind, solange die Schneiden 2 bis 5 die Bohrungen 6 bis 9 über deren axiale Breite bearbeiten. Fig. 5 zeigt die Endstellung des Werkzeuges bzw. seines Grund- körpers 1, wenn das Werkstück 10 fertig bearbeitet ist. Die Schneiden 2 bis 5 befinden sich nunmehr außerhalb der Bohrungen 6 bis 9, während sich die Stützelemente 17,17', 18,18'an dem in Vor- schubrichtung hinteren Ende der Führungslager 15, 16 befinden.

Das gleiche Verfahren ist auch bei Führungslagern 15,16 möglich, die sich nicht innerhalb des Werk- stückes 10, sondern außerhalb des Werkstückes be- finden, wie beispielhaft in Fig. 13 gezeigt. Dies ist beispielsweise bei einer Mehrspindelbearbeitung möglich, wenn andere Werkzeuge fest geführt werden.

Anhand der Fig. 6 und 7 wird die Verstellung des Stützelementes 17'näher erläutert. Das andere Stützelement 18'wird in entsprechend gleicher Weise radial verstellt. Die feststehenden Stützele- mente 17 stehen über den Umfang des Grundkörpers 1 vor und liegen während der Bearbeitung der Bohrun- gen 6 bis 9 am Innenring 21 des Führungslagers 15 an (Fig. 3 und 5). Die Außenseiten 26 der Stützele- mente 17,17'liegen koaxial zum Grundkörper 1 (Fig. 6), so daß die Stützelemente in der Arbeits- lage (Fig. 3 und 5) des Werkzeuges mit ihren Außen- seiten 26 flächig am Innenring 21 des Führungsla- gers 15 anliegen.

Das radial verstellbare Stützelement 17'wird von einer Achse 27 durchsetzt, die mit ihren beiden En- den in eine Querbohrung 28 des Grundkörpers 1 ragt (Fig. 6). Die Querbohrung 28 wird durch eine ver- senkt im Grundkörper 1 angeordnete Stiftschraube 29 geschlossen. Das vorzugsweise als runder Bolzen ausgebildete Stützelement 17'ist in einer Radial- bohrung 34 im Grundkörper 1 geführt. Die Querboh- rung 28 durchsetzt Seitenwandungen 32 der Radial- bohrung 34. An der von der Stellstange 25 abgewand- ten Seite der Achse 27 greift eine Rückholfeder 35 an, die das Stützelement 17'radial nach innen be- lastet. Die Rückholfeder 35 ist als Blattfeder aus- gebildet und weist im Bereich des Stützelementes 17'eine Ausnehmung auf, so daß das Stützelement 17'von zwei Federschenkeln 36,37 (Fig. 6) umfaßt wird. Die freien Enden der Federschenkel 36,37 sind, wie Fig. 7 zeigt, leicht aufwärts gebogen, so daß sie flächig an der Achse 27 des Stützelementes 17'anliegen. Die Rückholfeder 35 ist in einem Auf- nahmeraum 38 untergebracht, der sich parallel zur Achse des Grundkörpers 1 erstreckt und im Bereich zwischen der Stellstange 25 und der Außenseite des Grundkörpers 1 vorgesehen ist. Der axial verlau- fende Aufnahmeraum 38 wird durch eine Stiftschraube 39 geschlossen. Die Rückholfeder 35 wird durch eine oder zwei mit Abstand voneinander liegende Klemm- schrauben 40,41, die radial in den Grundkörper 1 geschraubt sind, gegen die Wandung des Aufnahmerau- mes 38 gedrückt. Der Abstand der Klemmschraube 41 vom Stützelement 17'ist größer als der Abstand zur Klemmschraube 40, so daß ein ausreichender Federweg zur Verfügung steht, um eine ausreichend hohe Rück- holkraft auf das Stützelement 17'auszuüben.

Das Stützelement 17'liegt abgedichtet im radialen Aufnahmeraum 34 und weist an seiner der Stellstange 25 zugewandten Stirnseite eine Kugel 42 auf, mit der das Stützelement 17'an einer Steuerfläche 43 der Stellstange 25 anliegt. Die Steuerfläche 43 hat einen ebenen Flächenabschnitt 44, der stumpfwinklig in einen schrägen, radial nach außen verlaufenden Steuerabschnitt 45 übergeht. Er schließt an einen geraden, radial außen liegenden und zum Flächenab- schnitt 44 parallelen Flächenabschnitt 46 an. Die Länge des Flächenabschnittes 46 der Steuerfläche 43 richtet sich nach dem erforderlichen Axialhub der Stellstange 25 bei einer Paßlagerbearbeitung, bei der die auf Schiebern befindlichen Schneiden in an sich bekannter Weise ebenfalls durch die Stell- stange 25 angesteuert werden. Dabei stützt sich das Stützelement 17'am geraden Flächenabschnitt 46 ab, dessen Länge durch den erforderlichen Hub des Schiebers für die Paßlagerbearbeitung bestimmt wird.

Wie sich aus Fig. 7 ergibt, sind die Stützelemente 17 im Axialschnitt in diesem Beispiel rechteckför- mig ausgebildet. Die starr im Grundkörper 1 ange- ordneten Stützelemente 17 sind in Achsrichtung des Werkzeuges wesentlich länger als das radial ver- stellbare Stützelement 17', das dafür radial länger ist als die starren Stützelemente 17.

Im Bereich zwischen den starren Stützelementen 17 ist ein Mitnehmer 47 vorgesehen, der über den Um- fang des Grundkörpers 1 radial vorsteht und in eine axiale Nut 48 in der Innenwandung des Innenringes 21 des Führungslagers 15 eingreift. Auf diese Weise ist der Innenring 21 des Führungslagers 15 drehfest mit dem Grundkörper 1 verbunden. Die Nut 48 er- streckt sich über die gesamte axiale Länge des In- nenringes 21. Der Mitnehmer 47 ist wesentlich kür- zer und hat im Ausführungsbeispiel gleiche axiale Länge wie die starren Stützelemente 17. Selbstver- ständlich kann der Mitnehmer 47 auch eine andere Länge als die Stützelemente 17 haben. Der Mitnehmer 47 liegt, in Achsrichtung des Grundkörpers 1 gese- hen, in Höhe der Schneiden 6 bis 9.

Die Stellstange 25 hat eine zentrische Druckluft- bohrung 49, die im Bereich des Flächenabschnittes 44 der Steuerfläche 43 ausmündet. Im Bereich der Steuerfläche 43 wird ein Druckluftraum 50 gebildet, in den eine Druckluftbohrung 51 im Stützelement 17' mündet. Sie verläuft längs im Stützelement 17'und mündet in seine Außenseite 26. Über die beschrie- bene Druckluftzuführung 49,50,51 kann Druckluft zum Sauberblasen der Führungsfläche 26 zugeführt werden.

Beim Einfahren des Werkzeuges in die Bohrungen 6 bis 9 des Werkstückes 10 ist die Stellstange 25 in bezug auf den Grundkörper 1 axial eingefahren (Fig.

1). Dadurch kommt die Kugel 42 des Stützelementes 17'am radial innen liegenden Flächenabschnitt 44 der Steuerfläche 43 unter der Kraft der Rückholfe- der 35 zur Anlage. Die Querbohrung 28 zur Aufnahme der Achse 27 hat ovalen Querschnitt (Fig. 7), der so gewählt ist, daß die Achse 27 in der axial zu- rückgeschobenen Lage des Stützelementes 17'an dem in Fig. 7 oberen Ende der Querbohrung 28 anliegt.

Die Führungsfläche 26 des Stützelementes 17'liegt dann in der Umfangsf lache des Grundkörpers 1, so daß das Werkzeug radial zur Achse der Bohrungen 6 bis 9 versetzt in das Werkstück 10 eingefahren wer- den kann (Fig. 1). Sobald die Stellung gemäß Fig. 1 erreicht ist, in der sich die Schneiden 2 bis 5 un- mittelbar vor den zu bearbeitenden Bohrungen 6 bis 9 befinden, wird die Stellstange 25 ausgefahren.

Hierfür ist eine maschinenseitige Betätigung der Stellstange 25 über eine zusätzliche Achse (bei gleichzeitiger Paßlagerbearbeitung) erforderlich.

Die Steuerfläche 43 verschiebt sich hierbei relativ zum Stützelement 17 derart, daß die Kugel 42 über den schrägen Flächenabschnitt 45 zum geraden, ra- dial außen liegenden Flächenabschnitt 46 gelangt (Fig. 6 und 7). Dadurch wird das Stützelement 17' gegen die Kraft der Rückholfeder 35 radial nach außen verstellt. Die Achse 27 kommt hierbei an dem radial außen liegenden Ende der ovalen Querbohrung 28 zur Anlage (Fig. 7). Das Stützelement 17'ist somit zwischen der Stellstange 25 und dem als An- schlag wirkenden Ende der Querbohrung 28 vorge- spannt. Nunmehr können die Bohrungen 6 bis 9 durch das Werkzeug gleichzeitig mit den Schneiden 2 bis 5 bearbeitet werden.

Anstelle der maschinenseitigen Betätigung der Stellstange 25 über die zusätzliche Achse ist es auch möglich, die Stellstange 25 durch Öldruck ge- gen einen Anschlag zu verfahren, um das Stützele- ment 17'radial zu verstellen.

Fig. 8 zeigt eine weitere Möglichkeit, das Stütz- element 17'radial zu verstellen. Auch für diese Ausführungsform gilt, daß das andere radial ver- stellbare Stützelement 18'in gleicher Weise ver- schoben wird. Während bei der vorigen Ausführungs- form die Stellstange 25 zwei Steuerflächen 43 für die Stützelemente 17'und 18'aufweist, erfolgt bei der vorliegenden Ausführungsform die Radialverstel- lung der Stützelemente 17', 18'mittels Druckmit- tel. Die zentrisch im Grundkörper 1 angeordnete Stellstange 25 weist ein in Achsrichtung sich er- streckendes Langloch auf, das von einem Rückholbol- zen 52 radial durchsetzt wird. Die Stellstange 25 ist für die Paßlagerbearbeitung vorgesehen. Der Rückholbolzen 52, der radial verschiebbar im Grund- körper 1 untergebracht ist, ist in das Stützelement 17'geschraubt. Sein radial innen liegendes Ende ist als Kolben 53 ausgebildet, der einen im Grund- körper 1 vorgesehenen Druckraum 54 begrenzt. Der Kolben 53 ist abgedichtet im Druckraum 54 ver- schiebbar, in den eine Druckmittelzuführung 55 mün- det. Sie verläuft axial im Grundkörper 1 und ist maschinenseitig an eine entsprechende Druckmittel- quelle angeschlossen. In der in Fig. 8 dargestell- ten Lage liegt der Kolben 53 an einem Anschlag 56 an, der in eine außenseitige Vertiefung des Grund- körpers 1 geschraubt ist. Die Außenseite des An- schlages 56 ist so gestaltet, daß sie in der Hüll- fläche des Grundkörpers l liegt.

Das vom Stützelement 17'abgewandte Ende des Rück- holbolzens 52 ist als Kolben 58 ausgebildet, der abgedichtet in einem Druckraum 59 verschiebbar ge- führt ist. Die vom Druckmedium beaufschlagte Fläche 60 des Kolbens 58 ist kleiner als die vom Druckme- dium beaufschlagte Fläche 61 des Kolbens 53. Zwi- schen dem Kolben 58 und einem Boden 62 des Druck- raumes 59 ist wenigstens eine als Druckfeder ausge- bildete Rückholfeder 63 untergebracht, die den Rückholbolzen 52 und damit das Stützelement 17'ra- dial nach innen belastet.

Der Druckraum 59 ist radial nach außen durch eine Stiftschraube 64 geschlossen.

Im Bereich zwischen den beiden starren Stützelemen- ten 17 sind die Schneide 2 und der Mitnehmer 47 für das Führungslager 15 vorgesehen. Sie sind gleich ausgebildet wie beim vorigen Ausführungsbeispiel.

Der Rückholbolzen 52 ist über seine gesamte Länge von einer Druckluftbohrung 65 axial durchsetzt, die mit einer das Stützelement 17'radial durchsetzen- den Druckluftbohrung 66 strömungsverbunden ist. In den Druckraum 59 mündet eine Druckluftbohrung 67, die an eine Druckluftquelle der Maschine ange- schlossen ist. Vorteilhaft münden in die als Füh- rungsflächen dienenden Außenseiten 26 der starren Stützelemente 17 weitere Druckluftbohrungen 68 und 69. Somit kann beim Anlegen der Stützelemente 17, 17'an den Innenring 21 des Führungslagers 15 Luft zum Sauberblasen der Führungsflächen 26 der Stütz- elemente 17,17'zugeführt werden.

Damit das Stützelement 17'aus seiner radial nach außen verstellten Lage gemäß Fig. 8 wieder radial nach innen verstellt werden kann, mündet eine wei- tere Druckmittelbohrung 70 auf die der Kolbenfläche 61 gegenüberliegende Seite des Kolbens 53.

In der Ausgangslage ist das Stützelement 17'radial nach innen verstellt. Hierzu wird Druckmittel, vor- zugsweise Hydraulikmedium, über die Druckmittelboh- rung 70 zugeführt. Dadurch wird der Kolben 53 und damit das Stützelement 17'radial nach innen ver- stellt. Diese Radialbewegung wird noch durch die Rückholfeder 63 unterstützt, so daß das Stützele- ment 17'zuverlãssig radial nach innen bewegt wird, bis die Flache 61 am Grundkörper 1 zur Anlage kommt. Das im Druckraum 54 befindliche Hydraulikme- dium wird hierbei in bekannter Weise verdrängt. In dieser zurückgezogenen Lage liegt die Außenseite 26 des Stützelementes 17'in der Mantelfläche des Grundkörpers 1. Das Werkzeug kann in dieser Stel- lung des Stützelementes 17'in der beschriebenen Weise in das Werkstück 10 in exzentrischer Lage eingeführt werden (Fig. 1). Sobald die Lage gemäß Fig. 3 erreicht ist, wird die Einfahrbewegung des Werkzeuges gestoppt und über die Druckmittelzufüh- rung 55 das Druckmedium zugeführt. Dadurch wird das Stützelement 17'über den Kolben 53 gegen die Kraft der Rückholfeder 63 radial nach auBen verschoben, bis der Kolben 53 am Anschlag 56 zur Anlage kommt (Fig. 8). Beim Ausfahren des Stützelementes 17' wird auBerdem Druckluft zum Sauberblasen der Führungsflächen 26 zugeführt, so daß sich die Stützelemente 17,17'einwandfrei am Innenring 21 des Führungslagers 15 anlegen können. Das Hydrau- likmedium wird während der Bearbeitung des Werkzeu- ges 10 unter Druck gehalten, so daß das Stützele- ment 17'seine radial ausgefahrene Lage beibehält.

Unter axialem Vorschub des Werkzeuges werden nun- mehr die Bohrungen 6 bis 9 im Werkstück 10 gleich- zeitig in der beschriebenen Weise bearbeitet.

Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 entspricht dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 8. Der ein- zige Unterschied besteht darin, daß sämtliche Stützelemente 17'radial verstellbar im Grundkörper 1 gelagert sind. Die drei Stützelemente 17'sind in diesem Falle gleich ausgebildet und werden von je- weils einer Achse 27 durchsetzt, die mit ihren En- den in Querbohrungen 28 des Grundkörpers 1 gelagert sind. Die Stellstange 25 weist dementsprechend drei Steuerflächen 43 auf, die gleich ausgebildet sind wie die Steuerfläche 43 gemäß den Fig. 6 und 7. Die Stützelemente 17'liegen jeweils mit einer Kugel 42 an den Steuerflächen 43 an, wie dies anhand der Fig. 6 und 7 im einzelnen erläutert worden ist. Die Querbohrungen 28 haben jeweils ovalen Querschnitt, so daß die Achsen 27 in der radial inneren und in der radial äußeren Stellung der Stützelemente 17' an dem jeweiligen Ende der Querbohrungen 28 anlie- gen. Jedes Stützelement 17'ist durch jeweils eine Rückholfeder 35 radial nach innen belastet, wie an- hand der Fig. 6 und 7 erläutert worden ist.

Beim Verschieben der Stellstange 25 werden alle Stützelemente 17'in der beschriebenen Weise radial verstellt. Diese Ausführungsform wird dann einge- setzt, wenn wegen eines nur geringen exzentrischen Versatzes des Grundkörpers 1 beim Einfahren in das Werkstück 10 die ansonsten vorgesehenen festen Stützelemente mit dem jeweiligen Führungslager 15, 16 bzw. mit dem Werkstück 10 kollidieren würden.

Zum Einfahren des Werkzeuges in das Werkstück 10 werden somit sämtliche Stützelemente 17'radial nach innen verstellt, so daß das Werkzeug auch für Werkstücke eingesetzt werden kann, deren Bohrungen einen Durchmesser haben, der nur wenig größer ist als der Außendurchmesser des Grundkörpers 1. Auch dann läßt sich das Werkzeug radial exzentrisch ver- setzt durch die zu bearbeitenden Bohrungen 6 bis 9 des Werkstückes 10 einfahren.

Die anderen Stützelemente 18 des Werkzeuges sind in diesem Falle gleich ausgebildet wie die Stützele- mente 17', d. h. sie sind ebenfalls mittels der Stellstange 25 radial verstellbar. Für die radial verstellbaren Stützelemente 18 ist die Stellstange 25 mit drei entsprechenden Steuerflächen versehen.

Fig. 17 zeigt eine Ausführungsform, bei der im Grundkörper 1 zwei Stellstangen 25', 25"axial verschiebbar gelagert sind. Sie haben jeweils halb- kreisförmigen Querschnitt und lassen sich unabhän- gig voneinander betätigen.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 18 sind im Grundkörper 1 drei unabhängig voneinander axial verstellbare Stellstangen 25', 25", 25"'unterge- bracht, die jeweils sektorförmigen Querschnitt ha- ben.

Die unabhängig voneinander verstellbaren Stellstan- gen 25', 25", 25"' (Fig. 17 und 18) können für unterschiedliche Funktionen eingesetzt werden, bei- spielsweise zur Aussteuerung der Stützelemente 17', 18', zur radialen Nachstellung einer oder mehrerer Schneiden 2 bis 5 oder zur Betätigung eines Meßele- mentes.

Die Fig. 10 und 11 zeigen ein Werkzeug, dessen Grundkörper la aus zwei im Durchmesser unterschied- lich großen Abschnitten 71 und 72 besteht. Der in Vorschubrichtung des Werkzeuges vordere Grundkör- perabschnitt 72 hat kleineren Durchmesser als der Grundkörperabschnitt 71. Der Übergang zwischen den beiden Grundkörperabschnitten 71 und 72 ist als Ke- gelstumpf 73 ausgebildet. Auch das freie Ende 74 des Grundkörpers la hat die Form eines Kegel- stumpfes 74.

Die Führungslager 15 und 16 befinden sich wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen zwi- schen den Stegen 11,12 und 13,14 des Werkstückes 10. Der Innenring 21,22 der Führungslager 15,16 ist an dem in Einschubrichtung des Werkzeuges rück- wärtigen Ende mit einer den Kegelstümpfen 73,74 entsprechenden kegelförmigen Fase 75,76 versehen.

Der Grundkörper la ist mit den Schneiden 2 bis 5 zur Bearbeitung der Bohrungen 6 bis 9 versehen. Im Gegensatz zu den vorigen Ausführungsbeispielen ist der Innendurchmesser der Führungslager 15,16 klei- ner als der Durchmesser der Werkstückbohrungen 6 bis 9. Damit die Schneiden 2 bis 5 beim Einfahren des Werkzeuges in das Werkstück 10 nicht mit dem Innenring 21,22 der Führungslager 15,16 kollidie- ren, sind die Innenringe 21,22 jeweils mit einer axialen Nut 77,78 versehen, die sich über die axiale Breite des Innenringes erstreckt und die ra- dial so tief sind, daß die Schneiden des Werkzeuges berührungsfrei durch sie hindurch bewegt werden können.

Aufgrund der Kegelstümpfe 73,74 werden zwei umlau- fende Kanten 79 und 80 gebildet. In gleicher Weise sind die Fasen 75,76 am schmaleren Ende mit je- weils einer umlaufenden Kante 81 und 82 versehen.

Der Abstand zwischen den führungslagerseitigen Kan- ten 81 und 82 entspricht dem Abstand zwischen den grundkörperseitigen Kanten 79 und 80. Dadurch wird erreicht, daß sich der Grundkörper la beim Einfah- ren in das Werkstück 10 selbsttätig gegenüber den zu bearbeitenden Werkstückbohrungen 6 bis 9 zen- triert.

Wie sich aus Fig. 10 ergibt, wird das Werkzeug so in das Werkstück 10 eingeführt, daß seine Achse 19 exzentrisch zur Achse 20 der Bohrungen 6 bis 9 liegt. Das Werkzeug wird vor dem Einfahren in das Werkstück 10 so ausgerichtet, daß die in Achsrich- tung mit Abstand hintereinander liegenden Schneiden 2 bis 5 in Höhe der Nuten 77,78 der Führungslager 15,16 liegen. Dadurch gelangen die Schneiden beim Einführen in das Werkstück 10 in diese Nuten, so daß sie nicht beschädigt werden können. Das Werk- zeug wird so weit eingeführt, bis der Kegelstumpf 73 am Übergang vom dünneren zum dickeren Grundkör- perabschnitt 71,72 an der Fase 75 des Führungsla- gers 15 anliegt. Da der Abstand zwischen den Kanten 79 und 80 des Grundkörpers la dem Abstand der Kan- ten 81,82 der Führungslager 15,16 entspricht, liegt dann auch der Kegelstumpf 74 des Grundkörpers la an der Fase 76 des Führungslagers 16 an. Der dickere Grundkörperabschnitt 71 hat in dieser Lage Abstand von der Wandung der Werkstückbohrung 6.

Wird das Werkzeug aus der Stellung gemäß Fig. 10 weiter in das Werkstück 10 eingeführt, gelangt der dickere Grundkörperabschnitt 71 auf das Führungsla- ger 15 (Fig. 11). Es ist so angeordnet, daß es, in Achsrichtung der Werkstückbohrungen 6 bis 9 gese- hen, mit dem unteren Bereich in die Werkstückboh- rungen ragt. Darum wird das Werkzeug beim weiteren Einschieben zwangsläufig angehoben und dadurch selbsttätig in den Werkstückbohrungen zentriert.

Der Grundkörperabschnitt 71 liegt dann auf dem Füh- rungslager 15 auf (Fig. 11). Das andere Führungsla- ger 16 ist so angeordnet, daß es weiter radial in die Werkstückbohrungen 6 bis 9 ragt, in deren Achs- richtung gesehen, als das Führungslager 15. Dieser Überstand ist so gewählt, daß der Grundkörper la mit seinem dünneren Grundkörperabschnitt 72 auf dem Führungslager 16 aufliegt. In dieser Lage haben die Grundkörperabschnitte 71,72 Abstand von den Wan- dungen der Werkstückbohrungen 6 bis 9.

Damit die erforderliche exzentrische Bewegung des Werkzeuges vorgenommen werden kann, ist die (nicht dargestellte) Antriebsspindel mit einem Pendelfut- ter versehen, das die erforderliche Verlagerung des Werkzeuges ermöglicht. Das Werkzeug wird so weit in das Werkstück 10 eingefahren, bis die Schneiden 2 bis 5 unmittelbar vor den zu bearbeitenden Werk- stückbohrungen 6 bis 9 liegen (Fig. 11). Dann wird der Drehantrieb der Spindel eingeschaltet und das rotierende Werkzeug aus der Stellung gemäß Fig. 11 weiter in das Werkzeug 10 geschoben. Hierbei bear- beiten die Schneiden 2 bis 5 gleichzeitig die Boh- rungen 6 bis 9. Die Grundkörperabschnitte 71,72 sind so lang, daß sie während der Bearbeitung der Bohrungen 6 bis 9 auf den Führungslagern 15,16 aufliegen und dadurch die zentrische Ausrichtung des Werkzeuges in bezug auf die Werkstückbohrungen 6 bis 9 gewährleisten.

Eine solche Werkzeugausbildung wird beispielsweise dann angewendet, wenn bei der Feinbearbeitung ins- besondere beim Honen, ein Umspannen zugelassen wird. Bei den vorigen Ausführungsbeispielen mit den radial verstellbaren Stützelementen 17', 18'ist ein Umspannen beim Honen nicht erforderlich.

Die im Grundkörper la zentrisch vorgesehene Stell- stange 25 dient, wie es an sich bekannt ist, zur Bearbeitung kreisringförmiger Anschlagflächen an dem Werkstückstegen 11 bis 14 des Paßlagers.

Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 12 und 13 un- terscheidet sich vom vorigen Ausführungsbeispiel lediglich dadurch, daß die beiden Führungslager 15 und 16 beiderseits des zu bearbeitenden Werkstückes 10 angeordnet sind. Da sie größeren Abstand als bei der vorigen Ausführungsform voneinander haben, sind die Abschnitte 71,72 des Grundkörpers lb im Ver- gleich zur vorigen Ausführungsform unterschiedlich lang. Im übrigen wird das Werkzeug in gleicher Weise exzentrisch in das Werkstück 10 eingefahren wie beim vorigen Ausführungsbeispiel. Wie sich aus Fig. 12 ergibt, wird das Werkzeug so weit in das Werkstück 10 eingefahren, bis die beiden Kegel- stümpfe 73,74 des Grundkörpers 1b an den kegel- stumpfförmigen Fasen 75 und 76 der Führungslager 15,16 anliegen. Der dünnere Grundkörperabschnitt 72 liegt hierbei auf dem Innenring 21 des Führungs- lagers 15 auf. Wie beim vorigen Ausführungsbeispiel haben die beiden Führungslager 15,16 einen Innen- durchmesser, der größer ist als der Durchmesser des dünneren Grundkörperabschnittes 72. Da die beiden Führungslager 15,16 außerhalb des Werkstückes 10 angeordnet sind, ist der dünnere Grundkör- perabschnitt 72 so lang, daß er sämtliche zu bear- beitende Werkstückbohrungen 6 bis 9 durchsetzt.

Beim Einfahren bis in die Stellung gemäß Fig. 12 wird der Grundkörper 1b mit dem Grundkörperab- schnitt 72 auf dem Führungslager 15 abgestützt. Es ist entsprechend dem vorigen Ausführungsbeispiel in bezug auf die Werkstückbohrungen 6 bis 9 so ange- ordnet, daß der Grundkörperabschnitt 72 Abstand von den Wandungen der Bohrungen 6 bis 9 hat. Beim Ein- fahren ist der Grundkörper 1b wiederum so in Dreh- richtung ausgerichtet, daß die Schneiden 2 bis 5 in die Nuten 77,78 der Innenringe 21,22 der Füh- rungslager 15,16 gelangen. Aufgrund der exzentri- schen Lage des Grundkörpers 1b zur Bohrungsachse 20 kommen die Schneiden 2 bis 5 beim Einfahren in das Werkstück 10 nicht mit der Wandung der Bohrungen in Berührung.

Ist die Lage gemäß Fig. 12 erreicht, in der die Ke- gelstümpfe 73,74 des Grundkörpers lb an den Fasen 75,76 der Führungslager 15,16 anliegen, wird beim weiteren Einfahren das Werkzeug selbsttätig in den Werkstückbohrungen 6 bis 9 zentriert. Über die Ke- gelstümpfe 73,74 wird der Grundkörper lb entspre- chend der vorigen Ausführungsform angehoben. Der Grundkörper lb wird dann, wie anhand der vorigen Ausführungsform beschrieben, mit seinen Grundkör- perabschnitten 71,72 in den Führungslagern 15,16 aufgenommen. Ist die Stellung gemäß Fig. 13 er- reicht, in der sich die Schneiden 2 bis 5 unmittel- bar vor den Werkstückbohrungen 6 bis 9 befinden, wird der Drehantrieb der Spindel eingeschaltet und nunmehr das drehende Werkzeug in das Werkstück 10 eingefahren. Hierbei bearbeiten die Schneiden 2 bis 5 die Werkstückbohrungen 6 bis 9.

Die als Hubelemente dienenden Kegelstümpfe 73,74 können Bestandteil einer am Grundkörper wälz-oder gleitgelagerten, axial nicht verschiebbaren Rotati- onshülse sein, die im jeweiligen Führungslager 15, 16 abgestützt ist.

Bei sämtlichen beschriebenen Ausführungsbeispielen erfolgt der Rückzug des Werkzeuges aus dem Werk- stück 10 in umgekehrter Reihenfolge. Die Fig. 14 bis 16 zeigen ein Werkzeug, das mit MeBeinrichtungen 83 versehen ist, mit denen einfach und dennoch sehr genau der Durchmesser der Bohrun- gen 6 bis 9 unmittelbar nach der Bearbeitung gemes- sen werden kann. Das Werkzeug hat so viele MeBein- richtungen, wie Bohrungen im Werkstück 10 bearbei- tet werden. Die MeBeinrichtungen 83 sind gleich ausgebildet und werden anhand der Fig. 15 und 16 im einzelnen erläutert.

Die MeBeinrichtung 83 arbeitet nach dem Druckluft- prinzip und ist am Grundkörper 1 des Werkzeuges an- geordnet. Während der spanabhebenden Bearbeitung ist die MeBeinrichtung 83 abgekoppelt und, wie Fig.

15 zeigt, so angeordnet, daB eine MeBdiise 84 der MeBeinrichtung 83 nicht mit der Bohrungswandung des Werkstückes 10 in Berührung kommen kann. Die MeBdüse 84 ist feststehend am Grundkörper 1 des Werkzeuges angeordnet. In sie mündet eine im Grund- körper 1 vorgesehene Druckluftleitung 85, die an eine Druckluftquelle angeschlossen ist. Die Meßdüse 84 ragt in einen Aufnahmeraum 86 einer zweiarmigen Wippe 87. Sie ist um eine senkrecht zur Achse des Werkzeuges liegende, nahe dem Umfang des Grundkör- pers 1 vorgesehene Achse 88 schwenkbar. An dem den Aufnahmeraum 86 aufweisenden Arm 89 stützt sich eine Druckfeder 90 ab, die in einer Vertiefung 91 in der Außenseite des Grundkörpers 1 vorgesehen ist. Der andere Wippenarm 92 weist eine Stell- schraube 93 auf, die als Gewindestift ausgebildet ist und mit welcher der Schwenkweg der Wippe 87 für den Meßvorgang eingestellt werden kann. Der Wippen- arm 92 liegt im Bereich seines freien Endes auf ei- nem Fliehkraftelement 94 auf, das in einer Vertie- fung 95 in der Außenseite des Grundkörpers 1 radial verschiebbar gelagert ist. Die Wippe 87 ragt teil- weise in eine an der Außenseite des Grundkörpers 1 vorgesehene Vertiefung 96, in deren Boden 97 die Vertiefungen 91 und 95 münden.

Während der Bearbeitung des Werkstückes 10 bzw. seiner Bohrungen 6 bis 9 dreht das Werkzeug mit der Drehzahl nBearbeitung. Das Fliehkraftelement 94 ist so ausgelegt und am Grundkörper 1 angeordnet, daß es sich unter Fliehkraft radial nach außen bewegt und hierbei die Wippe 87 gegen die Kraft der Druck- feder 90 schwenkt (Fig. 15). Eine Austrittsöffnung 98 für die Druckluft liegt seitlich an der Meßdüse 84. Während der Werkstückbearbeitung liegt ein Bo- den 99 des Aufnahmeraumes 86 über den Umfang der Meßdüse 84 an deren Stirnbereich an. Dadurch ist die Düsenaustrittsöffnung 98 geschlossen, so daß während der Werkstückbearbeitung anfallender Schmutz nicht in die Düsen 98 gelangt und diese verstopft. Während der Werkstückbearbeitung findet eine Messung nicht statt. Die Wippe 87 liegt mit ausreichendem Abstand von der Wandung der Bohrungen 6 bis 9, so daß eine Beschädigung durch die Wippe vermieden wird.

Nach der Werkstückbearbeitung wird die Antriebs- spindel und damit das Werkzeug stillgesetzt. Da nunmehr auf das Fliehkraftelement 94 keine Flieh- kraft mehr wirkt, wird die Wippe 87 unter der Kraft der Druckfeder 90 in die in Fig. 16 dargestellte Lage geschwenkt. Der Schwenkwinkel wird durch den Überstand der Stellschraube 93 über die Wippe 87 bestimmt. Die Stellschraube 93 kommt am Boden 97 der Vertiefung 96 zur Anlage und beendet damit die Schwenkbewegung der Wippe 87. Aufgrund der Schwenk- bewegung der Wippe 87 hebt der Boden 99 des Aufnah- meraumes 86 von der Meßdüse 84 ab. Die Druckluft kann somit aus der Austrittsöffnung 98 der MeBdüse 84 zu einer gegen die Wandung der Bohrung 6 bis 9 gerichteten Austrittsöffnung 100 im Wippenarm 89 strömen. Im Bereich der MeBdüse 84 ist der Wippen- arm 89 verdickt ausgebildet. Die gegen die Wandung der Bohrung 6 bis 9 gerichtete Stirnseite 101 des Wippenarms 89 bildet eine MeBfläche, die der Boh- rungswandung mit einem Meßspalt s (Fig. 16) gegen- überliegt. Die Größe dieses Meßspaltes s kann mit der Stellschraube 93 feinfühlig und stufenlos ein- gestellt werden. Somit wird die fertige Bohrung durch die Druckluft gemessen. Die Auswertung des Meßergebnisses ist an sich bekannt und wird darum nicht näher erläutert.

Die Druckluft wird maschinenseitig nach der Bear- beitung des Werkstückes 10 am stehenden Werkzeug in an sich bekannter Weise angedockt. Zur Messung der fertigen Bohrung reicht eine Meßdüse 84 aus. Es ist selbstverständlich möglich, über den Umfang des Werkzeuges mehrere Meßdüsen 84 pro Bohrung 6 bis 9 vorzusehen, die in gleicher Weise ausgebildet sind, wie es anhand der Fig. 14 bis 16 erläutert worden ist. Die Meßdüsen 84 können sowohl am Umfang ver- teilt als auch axial hintereinander angeordnet sein, bezogen auf jeweils eine Bohrung.

Die Düsen können auch als einfache Austrittsöffnun- gen auf einem genauen Durchmesser des Werkzeuges oder auf einer durch die Stellstange 25 gesteuerten Wippe vorgesehen sein. Die Steuerung der Wippe er- folgt über eine schräge Fläche an der Stellstange 25, ähnlich wie die Steuerung der Stützelemente.

Schließlich ist es möglich, die Messung der ferti- gen Bohrung 6 bis 9 nicht nur über den Luftspalt s vorzunehmen, sondern auch über einen unmittelbaren Kontakt zwischen der Meßeinrichtung 83 und dem Werkstück 10 vorzunehmen. Die Meßeinrichtung 83 ist in diesem Fall selbstverständlich so ausgebildet, daß sie die Bohrungswandung nicht beschädigt.

Die fliehkraftgesteuerte Wippe 87 hat mehrere Funk- tionen. Während der Bearbeitung des Werkstückes 10 verschließt sie die Meßdüse 84, so daß Schmutz, Kühlmittel und dergleichen nicht an die Meßdüse ge- langen kann. Darüber hinaus hebt sie bei Stillstand des Werkzeuges selbsttätig von der Meßdüse 84 ab, so daß unmittelbar anschließend der Meßvorgang mit- tels der Druckluft durchgeführt werden kann. Die Meßfläche 101 kommt beispielsweise bei einem Schneidenbruch mit der Bohrungswandung zwar in Be- rührung, wird jedoch nicht beschädigt, da das Werk- zeug während des Meßvorganges stillsteht.

Die Luftmeßdüsen 84 arbeiten so genau, daß eine Durchmesser-Messung im-Bereich möglich ist. Da die Luftmeßdüsen 84 in das Werkzeug integriert sind, ist ein separater Meßdorn nicht erforderlich, so daß die Nebenzeiten beim Einsatz des Werkzeuges verkürzt werden. Außerdem ergibt sich eine wesent- lich genauere Messung als mit einem separaten Meß- dorn, weil die Luftmeßdüsen 84 direkt auf dem Bear- beitungswerkzeug angeordnet sind und darum Positio- nierfehler vermieden werden.

Die beschriebenen Meßeinrichtungen 83 können bei sämtlichen der zuvor beschriebenen Ausführungsfor- men von Werkzeugen vorgesehen sein.

Die Meßdüse 84 kann auch in einer Wippe vorgesehen sein, die mechanisch durch die Stellstange 25 ge- steuert wird. Durch Verschieben der Stellstange 25 wird die Wippe in die jeweilige Lage geschwenkt.

Die Messung erfolgt dann in gleicher Weise, wie an- hand der Fig. 14 bis 16 erläutert worden ist.

Die Verstellung des Werkzeuges aus der exzentri- schen in die zentrische Lage kann auch durch eine entsprechende Bewegung der Maschinenachse erfolgen.

Die Hub-bzw. Stützelemente 17,18,17', 18', 73, 74 halten dann das Werkzeug während der Bearbeitung in der zentrischen Lage. Auch in diesem Fall wird das Werkstück 10 nicht verstellt, sondern lediglich das Werkzeug.