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Patent Searching and Data


Title:
TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/079620
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a tool comprising a main body (1) and engagement elements (2) for direct interaction with a workpiece. The main body (1) can be displaced in relation to the engagement elements (2) between a mounting position, which allows the tool to be positioned on the workpiece and an engaged position, which allows the workpiece to be engaged. The tool is equipped with control elements (3) and guide elements (4), which permit the main body (1) and the engagement elements to interact (2), said guide elements (4) having a ramp-type first effective surface (5), over which the control elements (3) travel in the mounting direction (R), causing the engagement elements (2) to execute an additional displacement into the engaged position. The tool is also provided with a second effective surface (6), which runs essentially parallel to the longitudinal axis of the main body and on which the main body (1) and the engagement elements (2) lie against one another in the engaged position. The novel aspect of the invention is that the tool can be engaged, unlike tools in prior art.

Inventors:
GIEHL ARNO (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/050393
Publication Date:
August 03, 2006
Filing Date:
January 24, 2006
Export Citation:
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Assignee:
GIEHL ARNO (DE)
International Classes:
B23G9/00
Domestic Patent References:
WO1997034725A11997-09-25
Foreign References:
US0784208A1905-03-07
GB1355025A1974-06-05
DE2741790A11979-03-29
DE20100251U12001-05-23
DE9410554U11994-11-03
US3956787A1976-05-18
Attorney, Agent or Firm:
Bungartz, Klaus (Eupener Str. 161a, Köln, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Werkzeug, umfassend einen Hauptkörper (1) sowie zumindest zwei Eingriffelemente (2) zum direkten Zusammenwirken mit einem Werkstück, wobei der Hauptkörper (1) relativ zu den Eingriff elementen (2) in einer Anbringrichtung (R) parallel zur der Hauptkörperlängsachse (A) zwischen einer Anbringstellung, die das bestimmungemäße Positionieren des Werkzeugs am Werkstück ermöglicht, und einer Eingriffstellung, die den bestimmungsgemäßen Eingriff in das Werkstücks ermöglicht, beweglich ist, Stellmittel (3) und Führungsmittel (4) vorgesehen sind, über die der Hauptkörper (1) und die Eingriff elemente (2) zusammenwirken, wobei die Führungsmittel (4) zumindest eine rampenartige erste Wirkfläche (5) umfassen, über die die Stellmittel (3) bei Relativbewegung zwischen Hauptkörper (1) und Eingriff elementen (2) in Anbringrichtung (R) verfahren, so dass die Eingriffelemente (2) eine zusätzliche im Wesentlichen rechtwinklige Bewegung zur Hauptkörperlängsachse (A) in die Eingriffstellung ausführen, zumindest eine zweite, zur Hauptkörperlängsachse im Wesentlichen parallele Wirkfläche (6) vorgesehen ist, an der der Hauptkörper (1) und die Eingriffselemente (2) in der Eingriffsposition mittelbar und/oder unmittelbar ane inander anliegen.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellmittel (3) derart angeordnet sind, dass die erste Wirkfläche (5) bei in Eingriffsposition befindlichen Eingriffelementen kräftefrei ist, insbesondere dass die Stellmittel (3) nicht an der ersten Wirkfläche (5) anliegen.
3. Werkzeug nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellmittel (3) von einer Körperkante oder einem Oberflächenabschnitt des Hauptkörpers (1) oder der Eingriff elemente (2) gebildet sind.
4. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsmittel (4) von einer Körperkante oder einem Oberflächenabschnitt des Hauptkörpers (1) oder der Eingriffelemente (2) gebildet sind.
5. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsmittel (4) sich in Anbringrichtung (R) gesehen rampenartig von der Hauptkörperlängsachse (A) entfernen oder sich ihr annähern.
6. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Rückstellmittel (7) vorgesehen sind, die die Eingriffmittel (2) bei Bewegung des Hauptkörpers (1) in eine entgegen der Anbringrichtung (A) gerichtete Löserichtung (L) in die Anbringstellung drängen.
7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellmittel (7) auf die Eingriff elemente wirkende Federn (7') umfassen.
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellmittel (7) am Hauptkörper (1) angeordnet sind, in die Eingriffelemente (2) eingreifen und die Eingriffelemente (2) in die Anbringposition zwängen.
9. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptkörper (1) und die Eingriff elemente (2) zur Übertragung eines um die Hauptkörperlangsachse (A) wirkenden Drehmoments vom Hauptkörper (1) auf die Eingriff elemente (2) ineinander greifen.
10. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennze ichnet, dass der Hauptkörper (1) und die Eingriff elemente (2) zur Übertragung eines um die Hauptkörperlangsachse (A) wirkenden Drehmoments vom Hauptkörper (1) auf die Eingriff elemente (2) in Drehmomentrichtung formschlüssig ineinander liegen.
11. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche Sicherungsmittel vorgesehen sind, die eine Bewegung der Eingriffelemente (2) in Anbringstellung blockieren oder zumindest hemmen.
12. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Verschiebehilfen (9) vorgesehen sind, die die ReIa tivbewegung zwischen Hauptkörper (1) und Eingriffmitteln (2) zumindest unterstützen.
13. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug ein Gewindeschneidwerkzeug, insbesondere ein Gewindeschneider oder ein Gewindebohrer, ist.
Description:
Beschreibung

WERKZEUG

Technisches Umfeld

Die Erfindung betrifft ein Werkzeug, umfassend einen Hauptkörper sowie zumindest zwei Eingriffelemente zum direkten Zusammenwirken mit einem Werkstück, wobei der Hauptkörper relativ zu den Eingriffelementen in einer Anbringrichtung parallel zur Hauptkörperlängsachse zwischen einer Anbringstellung, die das bestimmungemäße Positionieren des Werkzeugs am Werkstück ermöglicht, und einer Eingriff Stellung, die den bestimmungsgemäßen Eingriff in das Werkstücks ermöglicht, beweglich ist.

Bei vielen Werkzeuganwendungen, insbesondere bei solchen, die ein Werkstück mit Hinterschneidung oder Vorsprüngen aufweisen, die das richtige Positionieren des Werkzeugs am Werkstück nicht ermöglichen, besteht ein Problem darin, die zu bearbeitenden Stellen des Werkstücks zu erreichen.

Ein Beispiel hierfür sind etwa beschädigte Gewinde, die nachgeschnitten werden sollen. Sind etwa durch Fremdeinwirkung oder Verschleiß die ersten Gewindegänge stark beschädigt oder verformt, so kann etwa bei einer Gewindebohrung der Gewindebohrer bzw. bei einer Gewindestange das Gewindeschneideisen nur äußerst schwer oder gar nicht mehr angesetzt werden. Eine Möglichkeit, das Gewinde dennoch nachzuarbeiten, wäre, das Werkzeug an einem unbeschädigten Teil des Gewindes anzusetzen und von dort kommend den beschädigten Teil des Gewindes nach zu schneiden, jedoch versperrt hier die fehlerhafte Verformung des Werkstücks dem Werkzeug den Weg zum unbeschädigten Teil des Gewindes. Selbst bei einem durch eine Maschine zwangsgeführten Werkzeug bestünde darüber hinaus die Gefahr, das der Gewindeeinlauf von dem Schneidwerkzeug nicht richtig getroffen wird und die neu geschnittenen Gewindegänge nicht mit den ursprünglichen Gewindegängen übereinstimmen, wodurch das Gewinde in der Regel vollständig unbrauchbar wird.

Eine Möglichkeit, etwa die hier beispielhaft genannten Werkstücke dennoch nachzuarbeiten, bestünde dann, wenn das Werkzeug an der die Werkzeugzuführung behindernden Stelle vorbeigeführt werden und an einer noch intakten Stelle angesetzt werden könnte. Für das vorgenannte Beispiel der Gewindebohrung bedeutet dies, dass das Werkzeug in einer Anbringstellung in die Bohrung eingeführt werden müsste, um dann unterhalb der beschädigten Werkstückstelle in eine bestimmungsgemäße Eingriffstellung gebracht zu werden, wobei die Anbringstellung das Vorbeiführen an der die Werkzeugzuführung sonst behindernden Stelle ermöglicht. Offenbarung der Erfindung

Technisches Problem

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Werkzeug zu schaffen, das durch seinen Aufbau eine Veränderung seiner körperlichen Dimension in der Art erlaubt, dass es zunächst an die Werkzeugzuführung behindernden Werkstückabschnitten vorbeigeführt werden kann, um dann an einem Werkstückabschnitt, an dem das Werkzeug bestimmungsgemäß angreifen soll, in eine Eingriffstellung überführt werden zu können. Das Werkzeug sollte dabei auch einfach in der Handhabung sein, insbesondere sollte es sich als Handwerkzeug eignen. Es sollte darüber hinaus im Wesentlichen unabhängig von äußeren Energiequellen wie beispielsweise Hydraulik oder Pneumatik sei. Technische Lösung

Um diese Zielsetzung zu verwirklichen, sind Stellmittel und Führungsmittel vorgesehen, über die der Hauptkörper und die Eingriffelemente zusammenwirken, wobei die Führungsmittel zumindest eine rampenartige erste Wirkfläche umfassen, über die die Stellmittel bei Relativbewegung zwischen Hauptkörper und Eingriffelementen in Anbringrichtung verfahren, so dass die Eingriffelemente eine zusätzliche im Wesentlichen rechtwinklige Bewegung zur Hauptkörperlängsachse in die Eingriffstellung ausführen. Bei dem als Beispiel angeführten Gewindebohrer würde der Werkzeugschaft den Hauptkörper und die an diesem beweglich angeordneten Schneiden die Eingriffelemente bilden.

Durch eine Verschiebung des Hauptkörpers in Anbringrichtung des Werkzeugs gleiten die Stellmittel über eine erste rampenartige Wirkfläche ab, wobei die Schräge der Rampe derart ausgerichtet ist, dass die Eingriff mittel durch eine Art Zustellbewegung in die Eingriffstellung überführt werden. Erst hierdurch verändert sich die körperliche Ausdehnung des Werkzeugs derart, dass eine bestimmungsgemäße Bearbeitung des Werkstücks möglich wird.

Von besonderer Bedeutung ist nun, dass die Eingriffstellung des Werkzeugs bei dessen Bearbeitung sicher erhalten bleiben muss. Während eine von dem Hauptkörper auf die Eingriffmittel ausgeübte Stellkraft - die Stellmittel wirken auf die Führungsmittel oder umgekehrt - über die Schräge der ersten Wirkfläche die Eingriffelemente in die Eingriffposition drängt, würde eine vom Werkstück während der Bearbeitung auf die Eingriffelemente ausgeübte Kraft diese wieder in die Anbringposition zurückdrängen. Um dies zu vermeiden ist vorgesehen, dass zumindest eine zweite, zur Hauptkörperlängsachse im Wesentlichen parallele Wirkfläche vorgesehen ist, an der der Hauptkörper und die Eingriffselemente in der Eingriffsposition mittelbar und/oder unmittelbar aneinander anliegen. Hierdurch wird gewährleistet, dass durch die Kräfte, die durch die Bearbeitung über die Eingriffelemente auf Führungs- bzw. Stellmittel

wirken, nur geringe die Eingriffelemente aus der Eingriffstellung in die Anbringstellung zurückdrängenden Kräfte entstehen können.

Durch die parallele Ausrichtung der zweiten Wirkfläche zur Hauptkörperlängsachse wirken die Bearbeitungskräfte überwiegend rechtwinklig zur Hauptkörperlängsachse, so dass ein ungewolltes Zurückstellen der Eingriffelemente in die Anbringstellung weitgehend vermieden wird. An der zweiten Wirkfläche entstehen hohe Reibungskräfte, die der unerwünschten Rückstellung entgegenwirken. Mittelbares aneinander anliegen kann hier insbesondere bedeuten, dass Hauptkörper und Eingriffelemente sich im Bereich der zweiten Wirkfläche nicht direkt berühren, sondern nur über Stell- und Führungsmittel aneinander anliegen. Unmittelbares aneinander Anliegen bedeutet dem entsprechend, dass Hauptkörper und Eingriffmittel sich im Bereich der zweiten Wirkfläche direkt berühren.

Durch diese Erfindung wird es nun möglich, ein Werkzeug an auch Orten, die oft nur schwer oder sonst gar unzugänglich sind, anzusetzen. Dies kann zum Beispiel ein Vierkantbereich einer längeren Stange, der bereits genannte Gewindeschneider oder auch ein Greifwerkzeug für eine beliebige Hinterschneidung wie ein Kugelkopf sein. Insbesondere kann so das Werkzeug sogar an einen Werkstückabschnitt angesetzt werden, der eigentlich in Zuführrichtung des Werkzeugs durch das Werkstück verdeckt ist und für herkömmliche Werkzeuge nicht erreichbar wäre.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Stellmittel derart angeordnet sind, dass die erste Wirkfläche bei in Eingriffsposition befindlichen Eingriffelementen kräftefrei ist, insbesondere dass die Stellmittel nicht an der ersten Wirkfläche anliegen. Durch diese erweiterte Maßnahme können die ungewollten Rückstellkräfte fast gänzlich vermieden werden.

Eine sinnvolle Weiterbildung des Werkzeugs sieht vor, dass die Stellmittel von einer Körperkante oder einem Oberflächenabschnitt des Hauptkörpers oder der Eingriffelemente gebildet sind. Ebenso ist es als sinnvoll zu erachten, dass die Führungsmittel von einer Körperkante oder einem Oberflächenabschnitt des Hauptkörpers oder der Eingriffelemente gebildet sind.

So werden zusätzlich am Werkzeug anzubringende Bauteile und eine verkomplizierende Werkzeugherstellung vermieden. Es wird eine kompakte und stabile Bauform erreicht. Mögliche Kerbwirkungen, beispielsweise von einzubringenden Splinten, werden so vermieden und eine genaue Anpassung von Hauptkörper und Eingriffelementen aneinander wird ermöglicht. Dabei ist es unerheblich, ob die Führungsmittel am Hauptkörper und die Stellmittel an den Eingriffelementen vorgesehen sind oder umgekehrt.

Es ist ferner vorgesehen, dass die Führungsmittel sich in Anbringrichtung gesehen rampenartig von der Hauptkörperlängsachse entfernen oder sich ihr annähern. Die

Schräge der rampenartigen ersten Wirkfläche wird je nach Richtung der zur Überführung der Eingriffelemente in die Eingriffstellung notwendigen Relativbewegung zwischen dem Hauptkörper und den Eingriffelementen ausgerichtet sein. Entscheidend ist lediglich, die Eingriffelemente in die Eingriffstellung zu überführen.

Die spezielle konstruktive Ausgestaltung des Werkzeugs, etwa die Fragen, an welchem Werkzeugteil die Führungsmittel und an welchem die Stellmittel vorzusehen sind, oder in welche Richtung die Relativbewegung sinnvoller Weise stattfinden sollte, wird sich nach der jeweiligen Zweckbestimmung des Werkzeugs richten und sich an die konstruktiven Gegebenheiten des einzelnen Anwendungsfalls anpassen.

Insbesondere zur Verbesserung der Handhabung des Werkzeugs bietet es sich an, dass Rückstellmittel vorgesehen sind, die die Eingriffmittel bei Bewegung des Hauptkörpers in eine entgegen der Anbringrichtung gerichtete Löserichtung in die Anbringstellung drängen. Das in Eingriffstellung befindliche Werkzeug sollte bei Bedarf auch wieder vom Werkstück weggeführt werden können. Dies kann allerdings nur gewährleistet werden, wenn eine Rückstellung des Werkzeugs in die Anbringstellung möglich und gewährleistet ist. Diese Rückstellung ist sinnvoller Weise zumindest unterstützt, wenn nicht gar erzwungen.

Die Rückstellmittel können dabei insbesondere auf die Eingriffelemente wirkende Federn umfassen. Auch kann vorgesehen sein, dass die Rückstellmittel am Hauptkörper angeordnet sind, in die Eingriffelemente eingreifen und die Eingriffelemente in die Anbringstellung zwängen. Ob nun selbsttätig wirkende, die Rückstellung unterstützende Federn, oder die Rückstellung erzwingende Rückstellmittel oder gegebenenfalls beides vorzusehen ist, wird sich nach dem jeweiligen Anwendungsfall richten.

Hauptkörper und Eingriffelemente sollten, wie jedes zu fertigende Bauteil, möglichst einfach herzustellen sein. Werden zum Beispiel Teile des Werkzeugs durch Drehen hergestellt, sind diese zwangsläufig in Teilbereichen rotationssymmetrisch. Am oben angeführten Beispiel des Gewindeschneiders lässt sich leicht erkennen, dass für den Fall, dass Eingriff elemente und Hauptkörper in den aneinander liegenden Bereichen rotationssymmetrisch wären, ein über das Reibmoment zwischen Hauptkörper und Eingriffelement hinausgehendes Drehmoment vom Hauptkörper auf die Eingriffelemente nicht übertragen werden kann, was zu einem Versagen des Werkzeugs führen würde.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht daher vor, dass der Hauptkörper und die Eingriffelemente zur Übertragung eines um die Hauptkörperlangsachse wirkenden Drehmoments vom Hauptkörper auf die Eingriff elemente ineinander greifen und/oder in Drehmomentrichtung formschlüssig ineinander liegen.

Um letztendlich gänzlich sicher zu gehen, dass eine ungewollte Rückstellung der

Eingriffelemente in die Anbringstellung vermieden wird, bietet es sich an, dass zusätzliche Sicherungsmittel vorgesehen sind, die eine Bewegung der Eingriffelemente in Anbringstellung blockieren oder zumindest hemmen. Diese können beispielsweise durch Sicherungssplinte oder -klammern ähnlich denen, die zur Sicherung von Schrauben-Mutter Verbindungen gegen ungewolltes Losdrehen allgemein bekannt sind, gebildet sein. Diese werden in der Regel nach Überführen der Eingriffelemente in die Eingriffstellung am Werkzeug angebracht.

Gegebenenfalls kann es wünschenswert sein, dass Verschiebehilfen vorgesehen sind, die die Relativbewegung zwischen Hauptkörper und Eingriffmitteln zumindest unterstützen. So kann die Überführung der Eingriffelemente in die Eingriffposition von außen unterstützt oder sogar erzwungen werden. Solche Verschiebehilfen können in der Art vorgesehen sein, dass sie von außen betätigbar sind. Ebenfalls denkbar ist, dass sie beispielsweise durch Anlehnen an das Werkstück die Überführung der Eingriffelemente in die Eingriffstellung erleichtern. Dies kann auch dadurch geschehen, dass sie gleichzeitig als Positionierungshilfe das Werkzeug richtig zum Werkstück ausrichten, etwa durch Zentrierung in einer Bohrung.

Wie bereits beispielhaft erläutert, bietet es sich an, dass das Werkzeug ein Gewindeschneidwerkzeug, insbesondere ein Gewindeschneider oder ein Gewindebohrer, ist.

Zur begrifflichen Klärung sein noch angemerkt, dass mit Anbringrichtung die ReIa- tivbewegungsrichtung gemeint ist, durch die die Eingriffelemente in die Eingriffstellung überführt werden, und mit Löserichtung die Relativbewegungsrichtung, mit der die Eingriffelemente aus der Eingriffstellung in die Anbringstellung überführt werden. Dabei kommt es ausschließlich auf die Relativbewegung zwischen Hauptkörper und Eingriff element an, nicht erheblich ist, welches Bauteil tatsächlich in Richtung der Hauptkörperlängsachse bewegt wird.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen. Kurze Beschreibung von Zeichnungen

In den Zeichnungen zeigt:

Fig. 1 einen in Anbringposition befindlichen Gewindebohrer,

Fig. 2 den Gewindebohrer nach Fig. 1 nach Überführung der Eingriff elemente in die Eingriffposition,

Fig. 3 ein Gewindeschneideisen in Anbringposition,

Fig. 4 das Gewindeschneideisen nach Fig. 3 nach Überführung der Eingriffelemente in die Eingriffposition, und

Fig. 5 eine Schnittansicht durch ein Werkzeug gemäß den Figuren 3 und 4.

Die beste Art und Weise, die Erfindung auszunutzen

In Figur 1 ist beispielhaft für ein erfindungsgemäßes Werkzeug ein Gewindebohrer in einer Gewindebohrung dargestellt. Dieser weist neben einem Hauptkörper 1 zwei Eingriffelemente 2 auf, die konzentrisch um den Hauptkörper 1 angeordnet sind. Der maximale äußere Umfang des Werkzeugs ist in Figur 1 deutlich kleiner als der minimale Innendurchmesser der Gewindebohrung. Somit lässt sich der Gewindebohrer auch dann in die Bohrung einführen, wenn beispielsweise die oberen Gewindegänge stark beschädigt oder die Bohrung gar deformiert ist. Allerdings muss, was selbstverständlich ist, die an den Eingriffelementen 2 befindliche Bearbeitungsfläche zur Bearbeitung des Werkstücks an die Gewindegänge der Bohrung herangeführt werden. Dieser Vorgang wird im Folgenden beschrieben.

Wird nun der Hauptkörper 1, ausgehend von der Darstellung in Figur 1, in Anbringrichtung R in die Bohrung hinein gedrückt, bewegen sich die Eingriffelemente 2, die über Führungsmittel 4 mit am Hauptkörper 1 angeordneten Stellmitteln 3 zusammenwirken, radial nach außen. Die Stellmittel 3 gleiten dabei an ersten Wirkflächen 5 ab, die schräg zur Hauptkörperlängsachse A angestellt sind. In Figur 1 und Figur 2 sind beispielhaft verschiedene Möglichkeiten dargestellt, wie Führungsmittel 4 und Stellmittel 3 ausgestaltet sein können, wobei die hier dargestellten Möglichkeiten auch wie dargestellt gleichzeitig wirken können.

Zum einen sind am Umfang des Hauptkörpers 1 Stellmittel 3' vorgesehen, die gleichzeitig Teil des Hauptkörpers 1 selbst sind. Diese Stellmittel 3' wirken bei Verschiebung des Hauptkörpers 1 relativ zu den Eingriffelementen 2 auf die erste Wirkfläche 5' an den Eingriff elementen 2, so dass die Eingriffelemente 2 nach außen in Richtung des zu bearbeitenden Werkstücks gedrängt werden. Alternativ sind im Hauptkörper die Stellmittel 3" in Form von durch den Hauptkörper 1 hindurchragenden Splinten vorgesehen, die auf die ersten Wirkflächen 5" wirken und ebenfalls die Eingriffelemente 2 nach außen an das Werkstück heran drängen.

Während der Bewegung des Hauptkörpers 1 in Anbringrichtung R wird das untere Ende des Hauptkörpers 1 in einer Verschiebehilfe 9 geführt. Diese Vierschiebehilfe 9 liegt auf dem Bohrgrund der Gewindebohrung auf und ist mit ihrer Außenkontur dem Bohrgrundwinkel, der bei Stahlbohrern in der Regel 90° beträgt, angepasst. Die Verwendung einer solchen Verschiebehilfe 9 hat dabei einige im folgenden erläuterte Vorteile. Zum einen wird das Werkzeug durch die Anpassung der Außenkontur an den Bohrgrundwinkel zentriert, was die Positionierung des Werkzeugs in der Gewindebohrung erleichtert. Zum anderen hält die Verschiebehilfe 9 das Werkzeug und insbesondere die unteren Kanten der Eingriffelemente 2 vom Bohrgrund und den letzten in der Regel nicht vollständig geschnittenen Gewindegängen fern. Bei Fehlen einer

Verschiebehilfe 9 würden die unteren Kanten der Eingriffelemente 2 auf dem radial einwärts abfallenden Bohrgrund aufliegen. Dieser und unvollständig geschnittene Gewindegänge in der Nähe des Bohrgrunds würden einer Bewegung der Eingriffelemente 2 in die Eingriffstellung entgegenstehen und diese behindern.

Unter Verwendung der Verschiebehilfe 9 gleiten die Eingriffelemente 2 auf einer oberen Kante der Verschiebehilfe 9 nach außen ungehindert ab und kommen so nicht mit dem Bohrgrund Berührung. Die Verschiebehilfe 9 ist mit Splinten am unteren Ende des Hauptkörpers 1 gegen Abfallen gesichert. Alternativ könnte auch eine Verschiebehilfe vorgesehen sein, die von oben hülsenartig über den Hauptkörper geschoben ist und direkt auf die Eingriffelemente wirkt. Die Ausrichtung der Schrägen der ersten Wirkfläche wäre dann entgegengesetzt, der Hauptkörper würde sich relativ zur Verschiebehilfe und den Eingriffsmittels nach oben bewegen.

Nachdem der Hauptkörper 1 bis zum Anschlag an die Verschiebhilfe 9 herangedrückt worden ist, befinden sich die Eingriffelemente 2 in Eingriffstellung, wie in Fig. 2 illustriert. Dabei wird ein Rückstellmittel 7, das hier als Ringfeder oder elastischer O-Ring ausgeführt ist, gespannt. Die Eingriffelemente 2 werden sich automatisch in die bestehenden Gewindegänge hineinziehen. Das Werkstück kann nun bestimmungsgemäß bearbeitet werden. Eine mögliche Beschädigung des Gewindebohrungseingangs wird korrigiert, in dem das Werkzeug aus der Gewindebohrung herausgedreht wird.

Von besonderer Bedeutung ist, dass in der Eingriffposition die Eingriffelemente 2 und der Hauptkörper 1 nicht mehr an den ersten Wirkflächen 5 bzw. 5 ',5" aneinander liegen. Es sind zweite Wirkflächen 6 vorgesehen, die parallel zur Hauptkörperlängsachse A ausgerichtet sind. Auf diese Weise werden die durch die Bearbeitung auf die Eingriffelemente 2 wirkenden Kräfte nicht über eine schräg zur Hauptkörpermittelachse angeordnete erste Wirkfläche 5 auf den Hauptkörper 1 übertragen, wodurch eine die Eingriffelemente 2 in die Anbringstellung zurückdrängende Rückstellkraft entstehen würde.

Durch die parallel zur Hauptkörpermittelachse A ausgerichteten zweiten Wirkflächen 6 wirken die Bearbeitungskräfte nun ausschließlich radial nach innen, eine konstruktionsbedingte Rückstellkraft wird weitestgehend vermieden. Die Stellmittel 3" ragen dabei aus dem Hauptkörper 1 heraus und stellen so eine in Richtung des zur Bearbeitung aufzubringenden Drehmoments formschlüssige Anlage über die zweite Wirkfläche 6" her, über die dieses Bearbeitungsmoment auf die Eingriffelemente 2 übertragen werden kann.

Zum Entfernen des Werkzeugs aus der Gewindebohrung kann der Hauptkörper 1 in Löserichtung zurückbewegt werden. Zunächst gleiten dabei Hauptkörper 1 und Eingriffelemente 2 an den zweiten Wirkflächen 6 aneinander ab. Bei Erreichen der schräg

angestellten ersten Wirkfläche 5 werden die Eingriffelemente 2, unterstützt durch die elastischen Rückstellmittel 7, vorzugsweise selbsttätig in die Anbringposition zurückgeführt. Das Werkzeug kann nun der Gewindebohrung wieder entnommen werden, sofern es durch die Bearbeitung nicht ohnehin aus der Gewindebohrung hinausgeführt worden ist. Ein weiterer Vorteil der Rückstellmittel 7 ist, dass sie die Eingriffelemente 2 stets in Anbringstellung halten, so dass ein ungewolltes Verstellen des Werkzeugs vermieden werden kann.

In den Figuren 3, 4 und 5 ist alternativ zu dem beschriebenen Gewindebohrer ein Gewindeschneideisen dargestellt. Hierdurch kann insbesondere gezeigt werden, dass es bei dem der Erfindung zugrunde liegenden Prinzip nicht auf die Frage ankommt, ob man in ein Werkstück hinein greift oder um ein solches herum. Denn der erfindungsgemäße Gedanke kann auch ohne weiteres auf eine Gewindeschneideisen für ein Außengewinde übertragen werden.

In Figur 3 wird der Hauptkörper 1 durch einen Außenkörper gebildet, dessen äußere Form für das Ansetzen oder Anbringen eines üblichen Schraubenschlüssels oder einer anderen Handhabe angepasst ist. Durch Bewegen des Hauptkörpers 1 werden die innerhalb des Hauptkörpers 1 angeordneten Eingriffelemente 2 radial nach innen verschoben. Hierbei wirken zum einen Stellmittel 3', die hier stiftartig in die Eingriffmittel 2 hineinragen, auf als Nuten ausgebildete Führungsmittel 4', die erste Wirkflächen 5' umfassen. Zum anderen werden die Eingriff elemente 2 durch die an deren äußere Oberfläche angepasste und mit dieser zusammenwirkende innere Oberfläche des Hauptkörpers 1 nach innen in Eingriffstellung gedrängt. Auch die aneinander angepassten Oberflächen bilden somit Stellmittel 3 und Führungsmittel 4 im Sinne der Erfindung. Die rampenartigen schräg angestellten Bereiche der Oberflächen bilden dabei eine zusätzliche erste Wirkfläche 6.

In Figur 4 ist das Werkzeug in Eingriffstellung dargestellt. Es greift in das Außengewinde des Werkstücks ein, welches nun bearbeitet werden kann. Hier liegen zunächst Hauptkörper 1 und Eingriffelemente 2 sowohl an schräg zur Hauptkörperlängsachse A angestellten ersten Wirkflächen 5 als auch an parallel zur Hauptkörperlängsachse A ausgerichteten zweiten Wirkflächen 6 aneinander an. Sollten jedoch Bearbeitungskräfte derart auf den Hauptkörper übertragen werden, dass dieser in Löserichtung gedrängt wird, entfernen sich Hauptkörper 1 und Eingriffelemente 2 im Bereich der ersten Wirkflächen 5 unmittelbar voneinander, so dass sie ausschließlich an den zweiten Wirkflächen 6 aneinander anliegen und somit die Kräfte nur radial nach außen gerichtet auf den Hauptkörper 1 wirken können. Ein Drängen des Hauptkörpers 1 in Löserichtung L ist somit unterbunden.

Durch Bewegung des Hauptkörpers 1 in Löserichtung L kann das Werkzeug vom Werkstück gelöst werden. Im Gegensatz zu den in Figuren 1 und 2 dargestellten

selbsttätigen Rückstellmitteln in Form von Federn oder O-Ringen sind hier die Rückstellmittel 7 durch die Stellmittel 3' und Führungsmittel 4' gebildet. Eine Bewegung des Hauptkörpers 1 in Löserichtung bewirkt ein Anliegen der stiftartigen Stellmittel 3' in den Führungsmitteln 4', die als Nuten in den Eingriffelementen 2 ausgeführt sind. Hierdurch werden die Eingriffelemente 2 nach außen gezwungen. Als zusätzliche Lösehilfe bildet der Hauptkörper 1 mit den Eingriffelementen 2 am hier links dargestellten Werkzeugende in der Eingriffstellung eine umlaufende Nut, in die beispielsweise ein Schraubendreher als Hebelwerkzeug zur Unterstützung des Lösevorgangs angesetzt werden kann.

Figur 5 zeigt eine Vorderansicht des beschriebenen Gewindeschneiders. Die Eingriffelemente 2 sind dabei als Vierkant formschlüssig in den Hauptkörper 1 eingebettet, wodurch im Gegensatz zu rein rotationssymmetrischen Bauteilen ein Drehmoment vom Hauptkörper 1 auf die Eingriffelemente 2 übertragen werden kann, natürlich bieten sich neben der Formgebung als Vierkant auch noch beliebige andere Querschnittsformen an. Insbesondere bei Gewindeschneidern, deren Hauptkörper einen zum Ansetzen eines Maul- oder Ringschlüssels üblichen außenseitigen Sechskant aufweist, kann auch die Formschlüssigkeit zwischen Eingriffelement 2 und Hauptkörper 1 durch einen Sechskant gebildet sein.

Insbesondere sei noch erwähnt, dass die bei den jeweiligen Ausführungsbeispielen beschriebenen speziellen Ausgestaltungen als Beispiele zu verstehen sind, deren Verwirklichung nicht auf diese Ausgestaltungen beschränkt ist. Vielmehr sind sie auch auf andere Werkzeugarten übertragbar. Auch ist die Erfindung nicht auf die Anwendung bei den beschriebenen Werkzeugen beschränkt. So ist unter anderem denkbar, dass ein solches Werkzeug einen sphärischen Körper hintergreift bzw. umgreift, was etwa bei einer Anhängerkupplung für ein Kraftfahrzeug von Nutzen sein könnte.

Bezugszeichenliste:

1 Hauptkörper

2 Eingriffelemente

3 Stellmittel

4 Führungsmittel

5 Erste Wirkfläche

6 Zweite Wirkfläche

7 Rückstellmittel 9 Verschiebhilfe R Anbringrichtung L Löserichtung

A Hauptkörperlängsachse

Unerkannter Text

Patentanspr ü che: Zusammenfassung :