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Title:
TORQUE OVERLAY DEVICE FOR A HYBRID DRIVE SYSTEM, AND A METHOD FOR OPERATING SUCH A HYBRID DRIVE SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/122026
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a torque overlay device for use in a hybrid drive system (1) for motor vehicles, and particularly for use in passenger vehicles, said hybrid drive system (1) comprising an internal combustion engine (VM), an electric motor (EM) and the torque overlay device, and a torque of the internal combustion engine (VM) and a torque of the electric motor (EM) being able to be overlaid using said torque overlay device. The torque overlay device is connected, on the output side, to a driven element (9) of the vehicle, and comprises a first and a second torque input (3, 4) and a torque output (5), as well as a first transmission device (12) and a second transmission device (13). Said electric motor (EM) can be coupled to the first torque input (3) in a torque-resistant manner, and the internal combustion engine (VM) can be coupled to the second torque input (4) in a torque-resistant manner, said first torque input (3) being connected to the first transmission device (12) and the second torque input (4) being connected to the second transmission device (13), both in a torque-resistant manner, and said transmission devices (12, 13) each being coupled, on the driven side, to the torque output (5) of the torque overlay device in a torque-resistant manner. The first transmission device (12) comprises at least two alternately selectable transmission stages (EM1, EM2) and the second transmission device (13) comprises at least one alternately selectable transmission stage (VM3, VM4), said first transmission device (12) comprising at least one planetary gear set (15) to implement the at least two alternately selectable transmission stages (EM1, EM2), and the second transmission device (13) comprising at least one spur gear set (27, 28) to implement the at least one selectable transmission stage (VM3, VM4). The invention also relates to a hybrid drive system (1) comprising a torque overlay device of the aforementioned type, as well as to a method for operating such a hybrid drive system (1) in a motor vehicle.

Inventors:
HOESS BERNHARD (DE)
HUBER ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/051311
Publication Date:
August 14, 2014
Filing Date:
January 23, 2014
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60K6/48; B60K6/365; B60K6/547; B60W10/02; B60W10/06; B60W10/08; B60W10/11; B60W10/115; B60W20/00; B60W30/188
Domestic Patent References:
WO2012073651A12012-06-07
WO2012131259A12012-10-04
Foreign References:
EP2463171A12012-06-13
DE102008029287A12009-12-17
DE102010063092A12011-06-30
DE102008035451A12009-03-19
AT500696A22006-02-15
DE102010063092A12011-06-30
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Claims:
Patentansprüche

1 . Drehmomentüberlagerungseinrichtung zur Verwendung in einem Hybridantrieb (1 ) für Kraftfahrzeuge, insbesondere zum Einsatz in Personenkraftfahrzeugen,

wobei der Hybridantrieb (1 ) einen Verbrennungsmotor (VM), einen Elektromotor (EM) und die Drehmomentüberlagerungseinrichtung umfasst, und mittels der Drehmomentüberlagerungseinrichtung ein Drehmoment des Verbrennungsmotors (VM) mit einem Drehmoment des Elektromotors (EM) überlagerbar sind und die Drehmomentüberlagerungseinrichtung ausgangsseitig mit einem Abtrieb (9) des Fahrzeugs verbunden ist, und die Drehmomentüberlagerungseinrichtung einen ersten und einen zweiten Drehmomenteingang (3, 4) und einen Drehmomentausgang (5) sowie eine erste Übersetzungseinrichtung (12) und eine zweite Übersetzungseinrichtung (13) aufweist, und der Elektromotor (EM) mit dem ersten Drehmomenteingang (3) drehmomentfest koppelbar ist und der Verbrennungsmotor (VM) mit dem zweiten Drehmomenteingang (4) drehmomentfest koppelbar ist, wobei der erste Drehmomenteingang (3) mit der ersten Übersetzungseinrichtung (12) und der zweite Drehmomenteingang (4) mit der zweiten Übersetzungseinrichtung (13) drehmomentfest verbunden ist, und die Übersetzungseinrichtungen (12,13) jeweils abtriebsseitig mit dem Drehmomentausgang (5) der Drehmomentüberlagerungseinrichtung drehmomentfest gekoppelt sind,

wobei die erste Übersetzungseinrichtung (12) mindestens zwei alternativ anwählbare Übersetzungsstufen (EM1 , EM2) umfasst und die zweite Übersetzungseinrichtung (13) mindestens eine alternativ anwählbare Übersetzungsstufe (VM3, VM4) umfasst,

dadurch gekennzeichnet, dass die erste Übersetzungseinrichtung (12) zur Darstellung der mindestens zwei alternativ anwählbaren Übersetzungsstufen (EM1 , EM2) wenigstens einen Planetenradsatz (15) umfasst,

und die zweite Übersetzungseinrichtung (13) zur Darstellung der wenigstens einen anwählbaren Übersetzungsstufe (VM3, VM4) wenigstens einen Stirnradsatz (27, 28) umfasst.

Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass beide Übersetzungseinrichtungen (12, 13) jeweils mindestens zwei alternativ anwählbare Übersetzungsstufen (EM1 , EM2, VM3, VM4) umfassen.

Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Übersetzungseinrichtung (13) zur Darstellung der mindestens zwei alternativ anwählbaren Übersetzungsstufen wenigstens (VM3, VM4) zwei Stirnradsätze (27, 28) umfasst.

Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Übersetzungseinrichtung (12) genau einen Planetenradsatz (15) umfasst, wobei vorzugsweise genau zwei Übersetzungsstufen (EM1 , EM2) alternativ anwählbar sind.

Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Planetenradsatz (15) zur Anwahl der Übersetzungsstufen (EM1 , EM2) zweckmäßig mit mindestens einer lastschaltfähigen Reibbremse (24) und/oder Reibkupplung (26) ausgeführt ist.

Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Planetenradsatz (15) zur Darstellung einer der Übersetzungsstufen (EM2) der mindestens zwei alternativ anwählbaren Übersetzungsstufen (EM1 , EM2) verblock- bar ist.

Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Darstellung einer weiteren Übersetzungsstufe (EM1 ) der mindestens zwei alternativ anwählbaren Übersetzungsstufen (EM1 , EM2) die Elektromaschine (EM) mit einem Hohlrad (20) des Planetenradsatzes (15) drehmomentfest koppelbar ist, eine Sonne (23) des Planeten radsatzes (15) ortsfest, vorzugsweise mittels der lastschaltfähigen Reibbremse (24) mit einem Gehäuse der Drehmomentüberlagerungseinrichtung, koppelbar ist und ein Planetenträger (22) des Planetenradsatzes (15) mit dem Drehmomentausgang (5) drehmomentfest gekoppelt ist.

Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Übersetzungseinrichtung (13) zur Anwählbarkeit des wenigstens einen, als Übersetzungsstufe ausgebildeten Stirn radsatzes (27, 28) wenigstens eine form- und/oder reibschlüssige Schaltkupplung (29) umfasst.

Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Schaltkupplung (29) mit einem Synchronisierelement ausgeführt ist. 10. Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Elektromotor (EM) und dem Planetenradsatz (15) eine feste Übersetzung angeordnet ist, vorzugsweise ein Stirnradsatz (14) mit einem ersten, dem Elektromotor (EM) zugewandten Stirnrad und einem zweiten, dem Pla- netenradsatz (15) zugewandten Stirnrad, und die feste Übersetzung vorzugsweise ein Übersetzungsverhältnis zwischen 1 ,5 und 4, besonders bevorzugt ein Übersetzungsverhältnis zwischen 1 ,5 und 3 aufweist. Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Darstellung einer oder zweier weiterer alternativ anwählbarer Übersetzungsstufen (VM1 , VM2) eine mit dem zweiten Drehmomenteingang (4) verbundene Welle (7) der zweiten Übersetzungseinrichtung (13) mit dem ersten Stirnrad der als Stirn radsatz (14) ausgebildeten festen Übersetzung alternativ anwählbar drehmomentfest verbindbar ist.

Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem zweiten Drehmomenteingang (4) verbundene Welle (7) der zweiten Übersetzungseinrichtung (13) und eine mit dem ersten Drehmomenteingang (3) verbundene Welle (6) der ersten Übersetzungseinrichtung (12) zueinander fluchtend angeordnet sind und

das dem zweiten Drehmomenteingang (4) abgewandte Ende der Welle (7) der zweiten Übersetzungseinrichtung (13) in einem als Hohlwelle (18) ausgebildeten Ende der mit dem ersten Drehmomenteingang (3) verbundenen Welle (6) der ersten Übersetzungseinrichtung (12) gelagert ist.

Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur alternativ anwählbaren drehmomentfesten Verbindung der Welle (7) mit der festen Übersetzung (14) eine form- und/oder reibschlüssige Schaltkupplung (30) auf der Welle (7) angeordnet ist und die Schaltkupplung (30) vorzugsweise mit einem Synchronisierelement ausgeführt ist.

Hybridantrieb (1 ) umfassend einen Verbrennungsmotor (VM), einen Elektromotor (EM) und eine Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Verbrennungsmotor (VM) eine Leistung zwischen 40 und 150 kW, vorzugsweise eine Leistung zwischen 50 und 100 kW aufweist, und der Elektromotor (EM) eine Dauer- leistung von 30 bis 60 kW und eine Peak-Leistung, die dem 2- bis 3- fachen der Dauerleistung entspricht, aufweist.

Verfahren zum Betreiben eines Hybridantriebs eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftfahrzeugs,

wobei der Hybridantrieb eine Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche umfasst, und das Verfahren einen Hybrid-Normalbetriebsmodus mit einem ersten und einem zweiten Regelbereich umfasst,

wobei sich der erste Regelbereich von einer Fahrzeuggeschwindigkeit Null bis zu einer E-Fahrgeschwindigkeitsgrenze im Hybrid- Normalbetriebsmodus erstreckt und sich der zweite Regelbereich von der E-Fahrgeschwindigkeitsgrenze im Hybrid-Normalbetriebsmodus bis zur Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs erstreckt,

im ersten Regelbereich das Antriebsmoment des Kraftfahrzeugs nur mittels des Elektromotors erzeugt wird,

im zweiten Regelbereich das Antriebsmoment des Kraftfahrzeugs im Hybridbetrieb durch ein Zusammenwirken des Verbrennungsmotors und des Elektromotors erzeugt wird,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Verbrennungsmotor unabhängig von der Lastanforderung des Fahrerwunsches im Bereich optimalen Wirkungsgrades des Verbrennungsmotors betrieben wird.

Verfahren gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die E- Fahrgeschwindigkeitsgrenze eine Zuschaltschwelle und eine Abschaltschwelle umfasst und die Zuschaltschwelle der Fahrgeschwindigkeitswert ist, bei dem bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit das Umschalten von erstem Regelbereich in den zweiten Regelbereich erfolgt, und die Abschaltschwelle der Fahrgeschwindigkeitswert ist, bei dem bei abnehmender Fahrgeschwindigkeit das Umschalten von zweitem Regelbereich in den ersten Regelbereich erfolgt.

17. Verfahren gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuschaltschwelle und die Abschaltschwelle in einem Bereich zwischen 5 und 25 km/h, vorzugsweise zwischen 10 und 15 km/h auseinanderliegen.

18. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbrennungsmotor nur in einem Fahrleistungs- Sonderbetriebsmodus kurzzeitig bei Lasten oberhalb des Bereichs optimalen Wirkungsgrades des Verbrennungsmotors betrieben wird.

19. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren einen ersten Hybrid- Sonderbetriebsmodus, der in Abhängigkeit des Batteneladezustands den Hybrid-Normalbetriebsmodus ersetzt, umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Hybrid-Sonderbetriebsmodus aktiviert wird, wenn der Batterieladezustand unterhalb eines ersten Grenzwertes fällt, und mit Aktivierung des ersten Hybrid-Sonderbetriebsmodus die E- Fahrgeschwindigkeitsgrenze auf einen niedrigeren als den ursprünglichen Wert gesetzt wird.

20. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren einen zweiten Hybrid- Sonderbetriebsmodus, der in Abhängigkeit des Batteneladezustands den Hybrid-Normalbetriebsmodus ersetzt, umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hybrid-Sonderbetriebsmodus aktiviert wird, wenn der Batterieladezustand einen zweiten Grenzwert übersteigt, und mit Aktivierung des zweiten Hybrid-Sonderbetriebsmodus E- Fahrgeschwindigkeitsgrenze auf einen höheren als den ursprünglichen Wert gesetzt wird und/oder der Betrieb des Verbrennungsmotors auf eine Last unterhalb des Bereichs optimalen Wirkungsgrades des Verbrennungsmotors so eingeregelt wird, dass die Ladeleistung des Verbrennungsmotors gleich Null ist. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang vom Hybrid-Normalmodus zum ersten Hybrid-Sonderbetriebsmodus und/oder zweiten Hybrid-

Sonderbetriebsmodus kontinuierlich in Abhängigkeit des Batterieladezu- stands und vorzugsweise in Abhängigkeit von Vorausschau-Funktionen erfolgt und die E-Fahrgeschwindigkeitsgrenzen kontinuierlich abgesenkt oder angehoben werden.

Verfahren gemäß einem der Ansprüche 15 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren weiterhin einen optional vom Fahrer anwählbaren E-Fahrbetriebsmodus umfasst, in dem das Antriebsmoment des Kraftfahrzeugs im gesamten Geschwindigkeitsbereich nur mittels des Elektromotors erzeugt wird. 23. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbrennungsmotor im zweiten Regelbereich auch in Schubphasen bei konstantem Betriebspunkt betrieben wird.

Description:
Drehmomentüberlagerungseinrichtung für Hybridantrieb sowie Verfahren zum Betreiben eines derartigen Hybridantriebs Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Drehmomentüberlagerungseinrichtung für einen Hybridantrieb gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betreiben des Hybridantriebs mit erfindungsgemäßer Drehmo- mentüberlagerungseinrichtung. Der Hybridantrieb ist insbesondere für die Verwendung in einem Personenkraftwagen geeignet.

Hybridantriebe sind im Stand der Technik zahlreich bekannt. Zumeist ist in einer sogenannten Hybrid-Parallelarchitektur ein Elektromotor so angeordnet, dass das Antriebsmoment des Elektromotors der Abtriebswelle des Verbrennungsmotors zugeschaltet werden kann. Das Summenmoment aus Verbrennungsmotor und Elektromotor wird anschließend durch das Getriebe und danach an die angetriebene Abtriebswelle des Fahrzeugs geleitet. Im Rekupera- tionsfall verläuft der Momentenfluss mit umgekehrtem Vorzeichen. Aufgrund der Kopplung Elektromotor und Verbrennungsmotor vor dem Getriebe werden beide Antriebsaggregate, der Verbrennungsmotor sowie der Elektromotor, jeweils in demselben Gang betrieben. Bei den aktuell am Markt befindlichen Hybridfahrzeugen orientiert sich die Gangwahl in der Regel an dem sich jeweils ergebenden Betriebspunkt des Verbrennungsmotors. Der Elektromotor wird dabei oftmals in einem nicht optimalen Betriebspunkt betrieben. Hieraus ergeben sich entweder leistungsseitig oder energetisch Nachteile.

Weitere Ansätze sehen eine Leistungsverzweigung des Antriebsmoments vor. Hierfür sind zwei Elektromotoren erforderlich, von denen ein Elektromotor ge- neratorisch und der andere motorisch betrieben werden. Durch die Leistungsverzweigung entstehen energetische Verluste. Die Vor- und Nachteile dieser Hybridarchitekturen sind im Stand der Technik bekannt.

Ein weiterer Ansatz ist in der DE 10 2010 063 092 A1 beschrieben. Hier ist ein Hybridantrieb mit einer Drehmomentüberlagerungseinrichtung beschrieben, die eine erste, dem Elektromotor zugeordnete Übersetzungseinrichtung und eine zweite, dem Verbrennungsmotor zugeordnete Übersetzungseinrichtung um- fasst. Jede Übersetzungseinrichtung umfasst mindestens zwei alternativ anwählbare Übersetzungsstufen. Die Momente des Elektromotors und des Ver- brennungsmotors werden nach den beiden Übersetzungseinrichtungen ab- triebsseitig summiert und über den Drehmomentausgang der Drehmomentüberlagerungseinrichtung dem Differential des Fahrzeugs zugeführt. Im Re- kuperationsfall verläuft der Momentenfluss mit umgekehrtem Vorzeichen. Diese Topologie ermöglicht, dass die Antriebsaggregate getrennt voneinander geschaltet werden können. Allerdings ist diese Topologie insbesondere bei Anforderung von Summenleistungen während der jeweiligen Schaltvorgänge mit Blick auf die Zugkraft bzw. Zugkraftentfaltung bzw. Zugkraftkontinuität noch nicht optimal. Zudem ist diese Topologie bauraumseitig aufwändig. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Drehmomentüberlagerungseinrichtung zu schaffen, die den oben beschriebenen Nachteilen besser Rechnung trägt. Insbesondere soll eine Drehmomentüberlagerungseinrichtung geschaffen werden, die einen Betrieb sowohl des Verbrennungsmotors als auch des Elektromotors in ihrem jeweils optimalen Betriebspunkt ermöglicht. Ferner soll die Drehmomentüberlagerungseinrichtung so ausgestaltet sein, dass die aus dem Stand bekannten leistungsseitigen bzw. energetischen Nachteile behoben sind, insbesondere unnötige energetische Verluste vermieden werden. Außerdem soll die Drehmomentübertragungseinrichtung hinsichtlich des benötigten Bauraums optimiert sein. Insbesondere soll auch ein Verfahren zum Be- treiben eines solchen Hybridantriebs mit erfindungsgemäßer Drehmomentüberlagerungseinrichtung mit hoher energetischer Effizienz zur Verfügung gestellt werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß Anspruch 1 sowie durch das Verfahren gemäß dem unabhängigen Verfahrensanspruch 15 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.

Die erfindungsgemäße Drehmomentüberlagerungseinrichtung dient vor allem zur Verwendung in einem Hybridantrieb für Kraftfahrzeuge, insbesondere zum Einsatz in Personenkraftfahrzeugen. Der Hybridantrieb umfasst hierzu einen Verbrennungsmotor, einen Elektromotor und die erfindungsgemäß ausgebildete Drehmomentüberlagerungseinrichtung, wobei mittels der Drehmomentüberlagerungseinrichtung ein Drehmoment des Verbrennungsmotors mit einem Drehmoment des Elektromotors überlagerbar ist. Die Drehmomentüberlagerungseinrichtung ist ferner ausgangsseitig mit einem Abtrieb des Fahrzeugs verbunden.

Die erfindungsgemäß ausgeführte Drehmomentüberlagerungseinrichtung weist einen ersten und einen zweiten Drehmomenteingang, einen Drehmomentausgang sowie eine erste Übersetzungseinrichtung und eine zweite Übersetzungseinrichtung auf. Der Elektromotor ist mit dem ersten Drehmomenteingang drehmomentfest koppelbar, der Verbrennungsmotor ist mit dem zweiten Drehmomenteingang drehmomentfest koppelbar. Der erste Drehmomenteingang ist mit der ersten Übersetzungseinrichtung, der zweite Drehmomenteingang mit der zweiten Übersetzungseinrichtung drehmomentfest verbunden. Die Übersetzungseinrichtungen sind jeweils abtriebsseitig mit dem Drehmomentausgang der Drehmomentüberlagerungseinrichtung drehmomentfest gekoppelt.

Ein hervorzuhebender Gedanke der Erfindung ist es also, dass im Prinzip somit jedem Antriebsaggregat - Elektromotor und Verbrennungsmotor - eine eigene Übersetzungseinrichtung zur Verfügung steht. Erst am Ausgang der Übersetzungseinrichtungen kommt es zur Summierung der Antriebsmomente der Antriebsaggregate. Diese abtriebsseitige Summierung der Antriebsmomente in positiver Momentenflussrichtung nach den jeweiligen Übersetzungs- einrichtungen ist ein sehr wesentlicher funktionaler Unterschied zu den aus dem Stand der Technik bekannten Hybridgetrieben, bei denen die Summation üblicherweise vor der Übersetzungseinrichtung stattfindet. Die abtriebsseitige Summierung ermöglicht, die jeweils geschalteten Übersetzungsstufen der Ag- gregate unabhängig voneinander und somit aggregateoptimiert wählen zu können.

Die erste Übersetzungseinrichtung umfasst mindestens zwei alternativ anwählbare Übersetzungsstufen, die zweite Übersetzungseinrichtung mindes- tens eine alternativ anwählbare Übersetzungsstufe.

Erfindungsgemäß umfasst die erste Übersetzungseinrichtung zur Darstellung der mindestens zwei alternativ anwählbaren Übersetzungsstufen wenigstens einen Planetenradsatz, während die zweite Übersetzungseinrichtung zur Dar- Stellung der wenigstens einen anwählbaren Übersetzungsstufe wenigstens einen Stirn radsatz umfasst.

Es zeigte sich, dass durch die Kombination eines Planetenradsatzes auf Seiten der ersten Übersetzungseinrichtung mit wenigstens einem Stirnradsatz auf Seiten der zweiten Übersetzungseinrichtung bauraumseitig sehr günstige Ausführungen der Drehmomentüberlagerungseinrichtung gefunden bzw. realisiert werden können. Ferner lassen sich die zwei alternativ anwählbaren Übersetzungsstufen der ersten Übersetzungseinrichtung wirkungsgradseitig sehr günstig darstellen, da ein Planetenradsatz hierfür günstige Verhältnisse liefert. Hierdurch ist die Durchleitung des elektromotorischen Moments vom Elektromotor zum Abtrieb wirkungsgradoptimal darstellbar, was zu einer Steigerung der elektrischen Reichweite des mit der erfindungsgemäß ausgeführten Drehmomentüberlagerungseinrichtung ausgestatteten Fahrzeugs führt. Aufgrund der vergleichsweise geringen Energiespeicherdichten von elektrischen Speichern, bspw. den bekannten Li-Ionen-Speichern, ist eine hohe Effizienz im elektrischen Pfad von Hybridantrieben besonders vorteilhaft. Es zeigte sich, dass es vorteilhaft ist, die erste Übersetzungsstufe der ersten Übersetzungseinrichtung als ersten elektromotorischen Gang fahrleistungsorientiert so auszulegen, dass eine gewünscht hohe Anfahrbeschleunigung elektromotorisch darstellbar ist, während die zweite Übersetzungsstufe der ersten Übersetzungseinrichtung als zweiter elektromotorischer Gang vorteilhaft so auszulegen ist, dass die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs elektromotorisch darstellbar ist. Je nach Elektromotor kann es auch vorteilhaft sein, für den zweiten elektromotorischen Gang auch eine längere Auslegung zu wählen, um zusätzlich Effizienzpotentiale über optimierte Betriebspunkte des Elektromotors zu erschließen. Bei dem Planetenradsatz kann es sich sowohl um einen Einfach- Planetenradsatz als auch um einen erweiterten Planetenradsatz wie beispielsweise einen Ravigneaux-Planetenradsatz handeln.

Des Weiteren ermöglicht die Ausführung der zweiten Übersetzungseinrichtung mit wenigstens einem Stirnradsatz eine gute Anpassbarkeit der Übersetzung des Stirn radsatzes im Rahmen der Auslegung des Antriebsstrangs. Hierdurch ist es möglich den Hybridantrieb mit geringem Modifikationsaufwand hinsichtlich der Übersetzung des Stirnradsatzes der zweiten Übersetzungseinrichtung für andere Fahrzeuggewichte, für höhere oder niedrigere Leistungen des Ver- brennungsmotors oder auch für höhere oder niedrigere Höchstgeschwindigkeiten des Fahrzeugs auszulegen. Derartige Auslegungen sind dem Fachmann geläufig.

Bei einer mit nur einem anwählbaren Stirn radsatz ausgestatteten zweiten Übersetzungsstufe wird man die Übersetzung des Stirn radsatzes zweckmäßig so wählen, dass die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs mit dieser Übersetzung darstellbar ist.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfassen beide Über- setzungseinrichtungen jeweils mindestens zwei alternativ anwählbare Übersetzungsstufen. Die zweite Übersetzungsstufe der zweiten Übersetzungseinrichtung kann dann zweckmäßig als Effizienzgang ausgeführt werden, d.h. mit einer längeren Übersetzung als die erste Übersetzungsstufe der zweiten Übersetzungseinrichtung. Dies führt zu einer höheren Effizienz des Hybridantriebs bei verbrennungsmotorischem Betrieb.

Gemäß einer weiteren Fortbildung der Erfindung kann es aber auch von Vor- teil sein, die zweite Übersetzungsstufe der zweiten Übersetzungseinrichtung mit einer kürzeren Übersetzung auszuführen als die erste Übersetzungsstufe der zweiten Übersetzungseinrichtung entweder im Sinne eines Fahrgangs oder sogar eines Anfahrgangs. Zweckmäßig umfasst die zweite Übersetzungseinrichtung zur Darstellung der mindestens zwei alternativ anwählbaren Übersetzungsstufen hierzu wenigstens zwei Stirn radsätze, die in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung auf einer mit dem zweiten Drehmomenteneingang verbundenen Eingangswelle hintereinander angeordnet sind. Schaltelemente zur Anwählbarkeit der Übersetzungsstufe können somit innerhalb der zweiten Übersetzungseinrichtung einheitlich ausgeführt werden.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die erste Übersetzungseinrichtung genau einen Planetenradsatz, wobei vor- zugsweise genau zwei Übersetzungsstufen alternativ anwählbar sind. Es zeigte sich, dass zwei Übersetzungsstufen üblicherweise ausreichend sind, um den Betriebspunkt des Elektromotors in dem erfindungsgemäß ausgebildeten Hybridantrieb sowohl unter dem Aspekt optimaler Fahrleistung als auch unter dem Aspekt hoher Effizienz unter allen Fahrbedingungen aggregatespezifisch anwählen zu können. Gleichzeitig ist der Bauraumbedarf für nur einen Planetenradsatz der ersten Übersetzungseinrichtung sehr gering, so dass die gesamte Drehmomentüberlagerungseinrichtung sehr kompakt ausgeführt werden kann. Dies ist insbesondere für eine Integration des Hybridantriebs in Kleinwagen mit sehr beschränktem Bauraum bei üblicherweise querangeord- neten Antriebsaggregaten besonders vorteilhaft.

Es ist von Vorteil, den Planetenradsatz zur Anwahl der Übersetzungsstufen zweckmäßig mit mindestens einer lastschaltfähigen Reibbremse und/oder Reibkupplung auszuführen. So kann beispielsweise die Sonne des Planetenradsatzes mit einer Reibbremse oder Reibkupplung gegenüber dem Gehäuse bremsbar ausgeführt sein, so dass bei gebremster Sonne die Bewegung von Planetenträger zu Hohlrad eine Übersetzungsstufe bilden. Aufgrund der Last- schaltbarkeit von Reibbremsen und/oder Reibkupplungen sind sehr komfortable und schnelle Schaltabläufe ohne Zugkraftunterbrechung darstellbar.

In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Planetenradsatz zur Darstellung einer der Übersetzungsstufen der mindestens zwei alternativ anwählbaren Übersetzungsstufen verblockbar. Bei verblocktem Planetenradsatz läuft der gesamte Radsatz im Block um, wodurch es zu keinen Verzahnungsverlusten innerhalb des Planetenradsatzes mehr kommt. Dies ist wirkungsgradseitig sehr erwünscht. Entsprechend ist als verblockbare Übersetzungsstufe diejenige zu wählen, die im Betrieb des Fahrzeugs mit höchs- tem Energiedurchsatz im Fahrbetrieb eingelegt ist. Es zeigte sich, dass dies zumeist die zweite, längere Übersetzungsstufe ist. Je nach Auslegung kann aber auch die erste Übersetzungsstufe mittels verblockbarem Planetenradsatz dargestellt werden. Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist zur Darstellung einer weiteren Übersetzungsstufe der mindestens zwei alternativ anwählbaren Übersetzungsstufen die Elektromaschine mit einem Hohlrad des Planetenradsatzes drehmomentfest koppelbar, eine Sonne des Planetenradsatzes ortsfest, vorzugsweise mittels der lastschaltfähigen Reibbremse mit einem Gehäuse der Drehmomentüberlagerungseinrichtung, koppelbar und ein Planetenträger des Planetenradsatzes mit dem Drehmomentausgang drehmomentfest gekoppelt. Bei entsprechend ausgelegter Standübersetzung des Planetenradsatzes können mittels einer solchen Verschaltung des Planetenradsatzes sich durch Verbremsen der Sonne gegenüber dem Gehäuse Über- Setzungsverhältnisse von bis zu 2 in sehr kompakter Bauweise bei hoher Momentenbelastbarkeit dargestellt werden. Des Weiteren umfasst die zweite Übersetzungseinrichtung zur Anwählbarkeit des wenigstens einen, als Übersetzungsstufe ausgebildeten Stirnradsatzes zweckmäßig wenigstens eine form-und/oder reibschlüssige Schaltkupplung. Vorteilhaft sind alle Übersetzungsstufen mit form- und/oder reibschlüssigen Schaltkupplungen ausgeführt. Als formschlüssige Schaltkupplungen kommen beispielsweise Klauenkupplungen in Frage. Klauenkupplungen sind in der Regel nicht lastschaltbar, so dass eine solche Schaltung von einer verbrennungsmotorischen Übersetzungsstufe bzw. Gang der zweiten Übersetzungseinrichtung in eine andere verbrennungsmotorische Übersetzungsstufe bzw. Gang entweder elektromotorisch gestützt erfolgen muss oder sich abtriebssei- tig eine Zugkraftreduktion während des Schaltvorgangs ergibt. Bei kleinen verbrennungsmotorischen Leistungen im Verhältnis zu der elektromotorischen Leistung wird dies wenig relevant sein, bei höheren verbrennungsmotorischen Leistungen hingegen kann dies vom Fahrer als störend empfunden werden, insbesondere bei mit Summenleistung ausgeführten Volllastmanövern. In diesen Fällen sind technisch aufwändigere reibschlüssige Schaltkupplung vorzusehen, die eine Momentenüberschneidung während des Schaltvorgangs von einer Übersetzungsstufe auf die andere ermöglichen. In vielen Fällen ist es von Vorteil, wenn die wenigstens eine Schaltkupplung mit einem Synchronisierelement ausgeführt. Geeignete Synchronsierelemen- te, bspw. Einfach- bis Dreifach-Synchros, sind im Stand der Technik bekannt. Mittels Synchronisierelementen können Differenzdrehzahlen zwischen Welle und zu schaltendem Zahnrad in kurzer Zeitdauer passiv, d.h. ohne aktiven Motoreingriff, soweit reduziert werden, dass der Schaltvorgang durch bspw. ein Einfahren der Klauenkupplungen abgeschlossen werden kann. Vorteilhaft sind alle Schaltkupplungen mit Synchronsierelementen ausgeführt.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zwischen dem Elektro- motor und dem Planetenradsatz eine feste Übersetzung angeordnet, vorzugsweise ein Stirnradsatz mit einem ersten, dem Elektromotor zugewandten Stirnrad und einem zweiten, dem Planetenradsatz zugewandten Stirnrad. Die feste Übersetzung weist vorzugsweise ein Übersetzungsverhältnis zwischen 1 ,5 und 4, besonders bevorzugt ein Übersetzungsverhältnis zwischen 1 ,5 und 3, ganz besonders bevorzugt ein Übersetzungsverhältnis von 1 ,5 bis 2 auf. Hierdurch lässt sich eine Vorübersetzung der elektromotorischen Drehzahl bewerkstelligen, so dass der Planetenradsatz deutlich niedrigere Drehzahlen sieht. Dies ist insbesondere bei hochdrehenden Elektromotoren von Vorteil, weil so die im Planeten radsatz drehzahlabhängigen Verluste in Lagern oder Zahneingriffen reduziert werden.

Besonders vorteilhaft ist zur Darstellung einer oder zweier weiterer alternativ anwählbarer Übersetzungsstufen eine mit dem zweiten Drehmomenteingang verbundene Welle der zweiten Übersetzungseinrichtung mit dem ersten Stirnrad der als Stirnradsatz ausgebildeten festen Übersetzung alternativ anwählbar drehmomentfest verbindbar. Dies stellt quasi eine„Mitnutzung" der in der Drehmomentüberlagerungseinrichtung vorhandenen elektromotorischen Über- Setzungsstufen als verbrennungsmotorische Übersetzungsstufen dar. Hierbei lassen sich die Übersetzungsstufen der Antriebsaggregate dann aber nicht mehr frei zueinander wählen. Daher ist darauf zu achten, dass diese Gänge hinsichtlich beider Antriebsaggregate zueinander passend gewählt werden. Dies ist bspw. beim Anfahren der Fall, wo beide Aggregate mit kurzer Über- setzungsstufe, d.h. hohem Übersetzungsverhältnis betrieben werden. Gleiches gilt für einen Fahrleistungszwischengang, der insbesondere für Manöver mit hoher Last bzw. Volllast und Summenleistung der Aggregate dargestellt werden soll. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die mit dem zweiten Drehmomenteingang verbundene Welle der zweiten Übersetzungseinrichtung und eine mit dem ersten Drehmomenteingang verbundene Welle der ersten Übersetzungseinrichtung zueinander fluchtend angeordnet sind und das dem zweiten Drehmomenteingang abgewandte Ende der Welle der zweiten Übersetzungseinrichtung in einem als Hohlwelle ausgebildeten Ende der mit dem ersten Drehmomenteingang verbundenen Welle der ersten Übersetzungseinrichtung gelagert ist. Hierdurch ergeben sich sehr kompakte Bauformen bei allerdings Reihenanordnung der Antriebsaggregate mit der dazwischen angeordneten als Getriebe ausgebildeten Drehmomentüberlagerungseinrichtung.

Hierbei vorteilhaft ist zur alternativ anwählbaren drehmomentfesten Verbin- dung der Welle mit der festen Übersetzung eine form- und/oder reibschlüssige Schaltkupplung auf der Welle angeordnet und die Schaltkupplung ist vorzugsweise mit einem Synchronisierelement ausgeführt.

Die Erfindung erstreckt sich auch auf einen erfindungsgemäß ausgeführten Hybridantrieb, insbesondere für eine Verwendung in einem Personenkraftfahrzeug, mit einem Verbrennungsmotor, einem Elektromotor und einer wie oben ausgeführten Drehmomentüberlagerungseinrichtung. Der Verbrennungsmotor weist hierzu vorzugsweise eine Leistung zwischen 40 und 150 kW, besonderes bevorzugt eine Leistung zwischen 50 und 100 kW auf. Hierbei handelt es sich um eine Dauerleistung, die der Verbrennungsmotor bereitstellen kann. Der Elektromotor weist zweckmäßig eine Dauerleistung von 30 bis 60 kW und eine Peak-Leistung, die dem 2- bis 3-fachen der Dauerleistung entspricht. Die Erfindung eignet sich insbesondere für solche Antriebe, bei denen die Peak- Leistung des Elektromotors mindestens der Dauerleistung des Verbren- nungsmotors entspricht oder deutlich darüber. Kurzzeitige Leistungsreserven sind insbesondere zum Stützen während Schaltvorgängen des Verbrennungsmotors zum Stützen des Schaltvorgangs von Vorteil.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Hybridantriebs eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftfahrzeugs, wobei der Hybridantrieb eine Drehmomentüberlagerungseinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche umfasst, sieht vor, dass das Verfahren einen Hybrid- Normalbetriebsmodus mit einem ersten und einem zweiten Regelbereich umfasst.

Der erste Regelbereich erstreckt sich von einer Fahrzeuggeschwindigkeit Null bis zu einer E-Fahrgeschwindigkeitsgrenze im Hybrid-Normalbetriebsmodus, und der zweite Regelbereich erstreckt sich von der E- Fahrgeschwindigkeitsgrenze im Hybrid-Normalbetriebsmodus bis zur Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs. Im ersten Regelbereich wird das Antriebsmoment des Kraftfahrzeugs nur mittels des Elektromotors erzeugt, im zweiten Regelbereich wird das Antriebsmoment des Kraftfahrzeugs im Hyb- ridbetrieb durch ein Zusammenwirken des Verbrennungsmotors und des Elektromotors erzeugt. Dabei wird der Verbrennungsmotor unabhängig von der Lastanforderung des Fahrerwunsches im Bereich des optimalen Wirkungsgrades des Verbrennungsmotors betrieben. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung wird der Verbrennungsmotor nur in einem Fahrleistungs-Sonderbetriebsmodus kurzzeitig bei Lasten oberhalb des Bereichs optimalen Wirkungsgrades des Verbrennungsmotors betrieben.

Um im Sinne größtmöglicher E-Fahranteile eine optimale Ausnutzung des Batterieladezustandes aber auch um eine optimale und energieeffiziente Nutzung der gespeicherten Energie (elektrisch, chemisch) zu gewährleisten, um- fasst das Verfahren vorteilhafterweise einen ersten Hybrid- Sonderbetriebsmodus, der in Abhängigkeit des Batterieladezustands den Hybrid-Normalbetriebsmodus ersetzt. Dieser erste Hybrid-Sonderbetriebsmodus wird aktiviert, wenn der Batterieladezustand unterhalb eines ersten Grenzwertes fällt. Mit Aktivierung des ersten Hybrid-Sonderbetriebsmodus wird gleichzeitig die E-Fahrgeschwindigkeitsgrenze auf einen niedrigeren als den ursprünglichen Wert gesetzt. Das Verfahren umfasst gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weiterhin einen zweiten Hybrid-Sonderbetriebsmodus, der in Abhängigkeit des Batterieladezustands den Hybrid-Normalbetriebsmodus ersetzt. Dieser zweite Hybrid- Sonderbetriebsmodus wird aktiviert, wenn der Batterieladezustand einen zweiten Grenzwert übersteigt. Optional kann als zusätzliche Bedingung zur Aktivie- rung des zweiten Hybrid-Sonderbetriebsmodus eine im Mittel positive Ladeleistung durch den Verbrennungsmotor herangezogen werden. Mit Aktivierung des zweiten Hybrid-Sonderbetriebsmodus wird gleichzeitig die E- Fahrgeschwindigkeitsgrenze auf einen höheren als den ursprünglichen Wert gesetzt und/oder der Betrieb des Verbrennungsmotors wird auf eine Last unterhalb des Bereichs optimalen Wirkungsgrades des Verbrennungsmotors so eingeregelt, dass die Ladeleistung durch den Verbrennungsmotors im Mittel abnimmt, gleich Null ist oder sogar negativ wird.

Durch diese Maßnahmen wird der jeweilige Betriebsmodus in Abhängigkeit der Batterieladezustandes gewählt. Die jeweiligen Betriebszustände sind somit reproduzierbar und für den Fahrer nachvollziehbar. Es kann daher nicht zu einem unerwarteten Betriebsverhalten des Antriebes kommen.

Als Weiterentwicklung kann die bisher beschriebene batterieladezustandsab- hängige Wahl des Betriebsmodus um Vorausschaufunktionen ergänzt und/oder übersteuert werden. Beispielweise kann über Vorausschaufunktionen (z.B. über eine Fahrerwunscheingabe und/oder Informationen aus dem Navigationssystem) der Batterieladezustand gezielt angehoben (z.B. zur Einfahrt in Umweltzonen) oder abgesenkt (z.B. bei Lademöglichkeiten am Zielort) werden. Die Steuerung der Batterieladung kann dabei über die effektive Ladeleistung durch den Verbrennungsmotors und/oder durch Änderung E- Fahrgeschwindigkeitsgrenze erfolgen.

Um den Fahrer ein ausgeprägtes elektrisches Fahrerlebnis zu vermitteln oder gesetzlichen Bestimmungen zu genügen kann das Verfahren weiterhin einen optional vom Fahrer anwählbaren E-Fahrbetriebsmodus umfassen, in dem das Antriebsmoment des Kraftfahrzeugs im gesamten Geschwindigkeitsbe- reich nur mittels des Elektromotors erzeugt wird. Auch hier ist es möglich, die Wahl des E-Fahrbetriebsmodus durch Vorausschaufunktionen (z.B. durch Fahrerwunscheingabe und/oder Informationen aus dem Navigationssystem) zu steuern. Beispielhaft kann hierdurch in städtischen oder durch gesetzliche Bestimmungen festgelegten Zonen ein E-Fahrbetriebsmodus angewählt und somit Emissionsfreiheit erzwungen werden.

Die erfindungsgemäße Drehmomentüberlagerungseinheit in Kombination mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb erlaubt so eine möglichst effiziente Nutzung beider Energiearten. Die Entscheidung, welche Energieart genutzt wird, erfolgt in erster Linie auf Basis von Systemwirkungsgraden und Effizienzgründen. Durch die Trennung von Grundlast (überwiegend dargestellt durch den Verbrennungsmotor) und Dynamik für Beschleunigungsvorgänge (überwiegend dargestellt durch den Elektromotor) in Verbindung mit Lastpunk- tanhebung für einen effizienten Betrieb des Verbrennungsmotors und zur Erzeugung der elektrischen Energie für die Boostvorgänge, ist die vorliegende Erfindung insbesondere für Verbrennungsmotoren geeignet, die zu Lasten von Ansprechverhalten, Dynamik und Betriebsbereich bezüglich Wirkungsgrad optimiert wurden.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Es zeigt:

Figur 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Drehmomentüberlagerungseinrichtung,

Figur 2 einen Hybrid-Normalbetriebsmodus,

Figur 3 einen ersten Hybrid-Sonderbetriebsmodus,

Figur 4 einen rein elektrischen Fahrmodus, Figur 5 einen verbrennungsmotorischen Fahrmodus.

In der Figur sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente und Bauteile dargestellt. Das dargestellte Ausführungsbeispiel ist rein instruktiv zu verstehen und soll einem besseren Verständnis, aber nicht zu einer Einschränkung des Erfindungsgegenstandes dienen.

In Figur 1 ist ein erfindungsgemäß ausgeführter Hybridantrieb 1 zur Verwendung in einem Personenkraftfahrzeug dargestellt. Der Hybridantrieb 1 umfasst einen Verbrennungsmotor VM, einen Elektromotor EM sowie eine als Getriebe 2 erfindungsgemäß ausgeführte Drehmomentüberlagerungseinrichtung. Das Getriebe 2 umfasst einen ersten Drehmomenteingang 3 und einen zweiten Drehmomenteingang 4 sowie einen Drehmomentausgang 5.

Der Elektromotor EM ist mit dem ersten Drehmomenteingang 3 drehmomentfest gekoppelt, wobei die drehmomentfeste Kopplung hier mittels einer ersten Welle 6 erfolgt. Die erste Welle 6 ist hierzu drehmomentfest mit der Rotorwelle (in Figur 1 nicht dargestellt) des Elektromotors EM gekoppelt. Entsprechende Kopplungen und/oder Koppelelemente zur Kopplung zweier Wellen sind im Stand der Technik bekannt.

Der Verbrennungsmotor VM ist mit dem zweiten Drehmomenteingang 4 drehmomentfest gekoppelt, wobei die drehmomentfeste Kopplung hier mittels einer zweiten Welle 7 erfolgt. Die zweite Welle 7 ist hierzu drehmomentfest mit der Kurbelwelle (in Figur 1 nicht dargestellt) des Verbrennungsmotors VM gekoppelt. Entsprechende Kopplungen und/oder Koppelelemente zur Kopplung zweier Wellen sind im Stand der Technik bekannt. Der Drehmomentausgang 5 des Getriebes 2 ist mit einem Eingangsstirnrad 8 eines Stirnraddifferentials D des Abtriebs 9 des Fahrzeugs drehmomentfest gekoppelt, wobei die Kopplung hier mittels eines Festsitzes des Eingangsstirnrads 8 erfolgt. Das Stirnraddifferential D ist hier mit einem Übersetzungsverhältnis zwischen 3 und 4 ausgeführt. Der Abtrieb 9 umfasst des Weiteren die Abtriebswelle 10 sowie die Räder 1 1 a und 1 1 b. Hierbei ist sowohl ein Frontantrieb als auch im Grundsatz ein Heck-, Standard- oder auch Allradantrieb als Anwendung des erfindungsgemäßen Hybridantriebs möglich. In Figur 1 dargestellt ist ein Frontantrieb. Das erfindungsgemäß ausgeführte Getriebe 2 umfasst eine erste Übersetzungseinrichtung, die hier als erstes Teilgetriebe 12 ausgeführt ist, und eine zweite Übersetzungseinrichtung, die hier als zweites Teilgetriebe 13 ausgeführt ist. Die erste Welle 6 ist hier als Bestandteil des ersten Teilgetriebes 12 ausgeführt, die zweite Welle 7 als Teil des zweiten Teilgetriebes 13. Somit sind die beiden Teilgetriebe über die jeweiligen Drehmomenteingänge 3 und 4 mit den jeweiligen Antriebsaggregaten EM und VM drehmomentfest gekoppelt.

Das erste Teilgetriebe 12 umfasst des Weiteren eine feste Übersetzung, die hier als Stirnradsatz 14 ausgebildet ist, sowie genau einen Planetenradsatz 15. Der als feste Übersetzung ausgebildete Stirn radsatz 14 umfasst ein erstes, dem Elektromotor EM zugewandtes Stirnrad 16 sowie ein zweites, dem Planetenradsatz 15 zugewandtes Stirnrad 17.

Das erste Stirnrad 16 des als feste Übersetzung ausgebildeten Stirn radsatzes 14 ist auf dem dem Drehmomenteingang 3 abgewandten Ende der Welle 6 auf dieser Welle 6 mittels Festsitz angeordnet. Das dem Drehmomenteingang 3 abgewandte Ende der Welle 6 ist hier in einem Endabschnitt der Welle 3 als Hohlwelle 18 ausgeführt. Das zweite Stirnrad 17 des als feste Übersetzung ausgebildeten Stirnradsatzes 14 ist mittels Festsitz auf einem zylindrischen Ausläufer 19 des Hohlrades 20 des Planetenradsatzes 15 angeordnet.

Der als feste Übersetzung ausgebildete Stirnradsatz 14 ist hier mit einem Übersetzungsverhältnis von 2 ausgeführt.

Der genau eine Planetenradsatz 15 umfasst das Hohlrad 20, die Planeten 21 , den Planetenträger 22 und die Sonne 23. Die Sonne 23 ist mittels der last- schaltfähigen Reibbremse 24 mit einem (in Figur 1 nicht dargestellten) Gehäu- se des Getriebes 2 ortsfest verbremsbar.

Wird die Sonne 23 mittels der Reibbremse 24 ortsfest verbremst, so laufen Hohlrad 20 und Planeten 21 mit gekoppeltem Planetenträger 22 auf der fest- stehenden Sonne 23 ab, wodurch ein von dem Elektromotor EM über die feste Übersetzung 14 mit einer Drehzahl eingeleitetes Drehmoment entsprechend dem Übersetzungsverhältnis zwischen Hohlrad 20 und Planeten 21 bzw. Planetenträger 22 drehzahl- und drehmomentübersetzt wird und über den Plane- tenträger 22 auf die Ausgangswelle 25 übertragen wird. Durch Verbremsung der Sonne 23 ist somit ein erster Gang EM1 als eine Übersetzungsstufe des ersten Teilgetriebes 12 darstellbar. Das Übersetzungsverhältnis des Planetenradsatzes bei ortsfest verbremster Sonne 23 ist hier zwischen 1 ,5 und 1 ,9, bevorzugt 1 ,8.

Der zweite Gang EM2 als zweite Übersetzungsstufe des ersten Teilgetriebes 12 ist durch Verblockung des Planetenradsatzes 15 darstellbar. Hierzu wird die Kupplung 26 zwischen Hohlrad 20 und Planetenträger 22 geschlossen, wodurch der gesamte Planetenradsatz 15 verblockt ist und als Ganzes um- läuft. Das Übersetzungsverhältnis des Planetenradsatzes 15 ist somit 1 . Ein von dem Elektromotor EM über die feste Übersetzung 14 mit einer Drehzahl eingeleitetes Drehmoment wird mit dem Übersetzungsverhältnis von 1 drehzahl- und drehmomentübersetzt und über den Planetenträger 22 auf die Ausgangswelle 25 übertragen wird.

In dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbespiel sind somit genau zwei Gänge als zwei alternativ anwählbare Übersetzungsstufen des ersten Teilgetriebes 12 darstellbar. Die Schaltübergänge von erstem zu zweitem Gang des ersten Teilgetriebes 12 und umgekehrt können durch Schließen bzw. Öffnen der Kupplung 26 bei gleichzeitigem Öffnen bzw. Verbremsen der Reibbremse 24 unter Last und somit ohne Zugkrafteinbruch dargestellt werden. Sind sowohl die Kupplung 26 als auch die Reibbremse 24 offen, so liegt keine Momentenkopplung zur Ausgangswelle 25 vor. Dieser Betriebszustand ist für die Funktion„Standladen" mit Leistungsfluss vom Verbrennungsmotor VM zu dem in diesem Betriebszustand generatorisch betriebenen Elektromotor EM bei stehendem Fahrzeug von Interesse.

Die Ausgangswelle 25 ist auf der dem Planetenradsatz 15 abgewandten Seite als Drehmomentausgang 5 des Getriebes 2 ausgebildet.

Das zweite Teilgetriebe 13 umfasst des Weiteren zur Darstellung einer ersten und einer zweiten alternativ anwählbaren Übersetzungsstufe zwei Stirnradsätze 27 und 28. Die Stirnradsätze sind als im Stand der Technik bekannte Los- rad-/Festrad-Kombination ausgeführt, wobei die auf der zweiten Welle 7 angeordneten Losräder der Stirn radsätze 27 und 28 mittels einer zweiseitig wirkenden, axial auf der Welle 7 verschiebbaren Klauenkupplung 29 alternativ zuschaltbar sind. Die Klauenkupplung 29 ist aus zwei Teilklauenkupplungen aufgebaut, die beide als formschlüssige Schaltkupplungen ausgeführt sind. Fer- ner weisen die beiden Teilklauenkupplungen jeweils zusätzlich ein Synchronisierelement, hier jeweils ein Einfach-Synchro (in Figur 1 nicht dargestellt) auf.

Durch formschlüssiges Eingreifen der Klauenkupplung 29 in das Losrad des Stirn radsatzes 27 wird ein drehmomentfester Formschluss zwischen der zwei- ten Welle 7 und dem Stirnradsatz 27 hergestellt. Entsprechend dem Übersetzungsverhältnis des Stirn radsatzes 27 wird ein vom Verbrennungsmotor VM mit einer Drehzahl eingeleitetes Drehmoment drehzahl- und drehmomentübersetzt und über das Festrad des Stirn radsatzes 27 auf die mit dem Festrad fest verbundene Ausgangswelle 25 und von dort auf das Stirn raddifferenti- al D übertragen.

Für den Stirnradsatz 28 gilt das gleiche Wirkprinzip.

Das Übersetzungsverhältnis des Stirnradsatzes 27 ist für das hier gezeigte Ausführungsbeispiel zwischen 1 und 1 ,5, das des Stirnradsatzes 28 zwischen 0,6 und 1 ,2. Die Übersetzungsstufe mit dem Stirnradsatz 27 ist hier als dritter Gang VM3 des zweiten Teilgetriebes 13, die Übersetzungsstufe mit dem Stirnradsatz 28 als vierter Gang VM4 des zweiten Teiigetriebes 13 ausgeführt. Zur Darstellung des ersten Gangs VM1 und des zweiten Gangs VM2 als zwei weitere alternativ anwählbare Übersetzungsstufen des zweiten Teilgetriebes ist die zweite Welle 7 mit dem ersten Stirnrad 16 des als feste Übersetzung ausgebildeten Stirn radsatzes 14 mittels formschlüssiger Klauenkupplung 30 alternativ zu den Gängen 3 und 4 drehmomentfest verbindbar. In Falle der formschlüssig mit dem Stirnradsatz 14 verbundenen Klauenkupplung 30 wird ein von dem Verbrennungsmotor VM geliefertes Drehmoment von der zweiten Welle 7 über den Stirn radsatz 14 auf den Planetenradsatz 15 übertragen. Je nach Schaltzustand des Planetenradsatzes 15 wird das Drehmoment entsprechend dem Übersetzungsverhältnis VM1 = EM1 oder VM2 = EM2 auf die Abtriebswelle 25 und von dort auf das Stirnraddifferential D und den Abtrieb 9 übertragen. Die Klauenkupplung 30 ist hier mit Einfach-Synchro ausgestattet.

VM1 ist hier als kurzer Anfahrgang ausgeführt. Eine unmittelbar nach dem Verbrennungsmotor VM angeordnete Anfahrkupplung ist in Figur 1 nicht dargestellt. Die Ausführung und Anordnung einer solchen Anfahrkupplung ist dem Fachmann geläufig. VM2 ist hier als fahrleistungsseitiger Zwischengang zur Darstellung von Hochlast- oder Volllastmanövern mit Summenleistung der Aggregate ausgeführt. VM3 ist hier als vmax-Gang ausgeführt, VM4 als Effizienzgang. Die Übersetzungen der einzelnen Übersetzungsstufen liegen bevorzugt in folgenden Bereichen:

Übersetzung Differential 9: ca. 2,5 bis 4, besonders bevorzugt 3,5 bis 4 Übersetzung Planetenradsatz 15:

o verblockt: 1

o mit Sonne 23 gegenüber Gehäuse 24 ortsfest verbremst ca. 1 ,5 bis 2, besonders bevorzugt 1 ,7 bis 1 ,8

Übersetzung der festen Übersetzung 14: ca. 1 ,5 bis 3, besonders bevorzugt ca. 1 ,5 bis 2 Übersetzung des Stirn radsatzes 27: ca.0,9 bis 1 ,4, besonders bevorzugt 1 bis 1 ,2

Übersetzung des Stirn radsatz 28: ca. 0,6 bis 0,8, besonders bevorzugt 0,7

Für die Gänge gelten folgende bevorzugten Übersetzungsbereiche:

Übersetzung EM1 : ca. 1 1 bis 14, besonders bevorzugt ca. 12

Übersetzung EM2: ca. 6 bis 9, besonders bevorzugt 6 bis 7

Übersetzung VM 1 : wie Übersetzung EM1 (ca. 1 1 bis 14, besonders bevorzugt ca. 12)

Übersetzung VM2: wie Übersetzung EM 2 (ca. 6 bis 9, besonders bevorzugt 7 bis 8) Übersetzung VM3: ca. 3,5 bis 5, besonders bevorzugt 3,5 bis 4

Übersetzung VM4: ca. 2,5 bis 3,5, bevorzugt ca. 3 Gemäß Figur 1 sind die zweite Welle 7 und die erste Welle 6 hier zueinander fluchtend angeordnet, wobei das dem Verbrennungsmotor VM abgewandte Ende der zweiten Welle 7 in dem als Hohlwelle 18 ausgebildeten Ende der ersten Welle 6 gelagert ist. Der in Figur 1 ausgeführte Hybridantrieb baut sehr kompakt. Die Antriebsaggregate können hinsichtlich der Gänge VM3 und VM4 sowie EM1 und EM2 individuell aggregatespezifisch angesteuert werden, wodurch hohe Fahrdynamik bei hoher Effizienz erzielt wird. Aufgrund des sehr kompakten Aufbaus des Getriebes mit wenigen Zahneingriffen in den jeweiligen Momentenpfaden ergibt sich ein extrem guter Wirkungsgrad des Getriebes im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Getrieben. Zudem lassen sich die Schaltübergänge zwischen EM1 und EM2 (und ebenso VM1 und VM2) zugkraftun- terbrechungsfrei realisieren. Schaltübergänge zwischen VM2 zu VM3 und VM4 erfolgen gestützt über die Elektromaschine EM und somit mit hinreichend guter Schaltqualität.

Der Hybridantrieb eines Kraftfahrzeuges, welcher die vorbeschriebene Drehmomentüberlagerungseinrichtung umfasst, wird vorteilhafterweise derart be- trieben, dass er einen wie in Figur 2 dargestellten Hybrid- Normalbetriebsmodus mit einem ersten und einem zweiten Regelbereich um- fasst. Der erste Regelbereich erstreckt sich von einer Fahrzeuggeschwindigkeit Null bis zu einer E-Fahrgeschwindigkeitsgrenze, beispielsweise ca. 60 km/h. Der zweite Regelbereich erstreckt sich von der E-Fahrgeschwindigkeitsgrenze bis zur Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs. Es ist vorteilhaft, die E-Fahrgeschwindigkeitsgrenze als Zuschalt- und als Abschaltschwelle für den Verbrennungsmotor zu definieren. Die Zuschaltschwelle ist dann der Fahrgeschwindigkeitswert, bei dem bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit das Umschalten von erstem Regelbereich in den zweiten Regelbereich erfolgt. Die Abschaltschwelle ist dann der Fahrgeschwindigkeits- wert, bei dem bei abnehmender Fahrgeschwindigkeit das Umschalten von zweitem Regelbereich in den ersten Regelbereich erfolgt.

Üblicherweise liegen Zuschaltschwelle und Abschaltschwelle ca. 10-15 km/h auseinander.

Im ersten Regelbereich wird das Antriebsmoment des Kraftfahrzeugs nur mittels des Elektromotors EM erzeugt, im zweiten Regelbereich wird das Antriebsmoment des Kraftfahrzeugs im Hybridbetrieb durch ein Zusammenwirken des Verbrennungsmotors VM und des Elektromotors EM erzeugt.

Die Unterteilung in zwei Regelbereiche ermöglicht, die Antriebskonstellation jeweils energetisch optimal auszurichten. So ist es aus Effizienzsicht vorteilhaft, in dem ersten Regelbereich elektromotorisch zu fahren. Hier entfaltet der Elektromotor einen höheren Wirkungsgrad als dies mit dem verbrennungsmo- torischen Aggregat möglich wäre. Wenn die für den elektromotorischen Betrieb erforderliche Energiemenge überdies über ein Laden aus dem Stromnetz bereitgestellt wurde, kann dies zu einer ökologischen C02-Neutralität dieser Fahrzustände führen. Neben Effizienz ist der emissionsfreie Betrieb z.B. im innerstädtischen Bereich ein weiteres Kriterium zur Wahl der E- Fahrgeschwindigkeitsgrenzen. Hinsichtlich beider Kriterien ist im Normalbetrieb ein E-Fahrgeschwindigkeit im Bereich von ca. 60 km/h ein guter Kom- promiss.

In dem zweiten Regelbereich hingegen ist es aus Effizienz- und Wirkungsgradsicht vorteilhafter, in einem kombinierten Betriebsmodus, also im Zusammenspiel Verbrennungsmotor und Elektromotor zu fahren. Hierbei ist es energetisch besonders vorteilhaft, den Verbrennungsmotor durchgängig bei Konstantbetrieb, z.B. entlang seiner beopt-Linie, zu betreiben und die für die Fahraufgabe erforderliche kurzzeitige Dynamik über den Elektromotor bereitzustellen. Unter Dynamik ist hierbei sowohl positive Dynamik im Sinne einer Beschleunigung des Fahrzeugs als auch negative Dynamik im Sinne einer Verzögerung des Fahrzeugs zu verstehen.

Neben einer optimalen Effizienz des Hybridantriebs in jedem Betriebs- und Fahrzustand des Fahrzeugs wird durch das erfindungsgemäße Verfahren auch sichergestellt, dass Fahrzeuge mit einem solchen Hybridantrieb eine zu herkömmlichen verbrennungsmotorisch betriebenen Fahrzeugen vergleichbare Gesamtreichweite bei gleichzeitig hoher E-Reichweite aufweisen, wodurch ein solches Fahrzeug sowohl für städtischen Betrieb mit ggfs. Einfahrbeschränkungen für nur elektromotorischen Betrieb als auch für große Über- landstrecken geeignet ist, ohne dass ein aufwändiges und zeitraubendes Strom-„Nachtanken" erforderlich wäre.

Der Erzeugung des Antriebsmoments im ersten Regelbereich gemäß erfindungsgemäßer Regelstrategie unterscheidet sich von aus dem Stand der Technik üblicherweise bekannten Verfahren vergleichbarer Hybridantriebe auch darin, dass auch bei Beschleunigungen kein Leistungszustart des Ver- brenners zugelassen wird. Einerseits wird durch den erfindungsgemäßen Betrieb des ersten Regelbereichs sichergestellt, dass in dem ersten Regelbereich ausschließlich elektromotorisch gefahren wird, andererseits können der- artige aus dem Stand der Technik bekannten Leistungszustarts zu einer Wirkungsgradverschlechterung als auch zu Problemen hinsichtlich Emissionie- rung und Warmlaufverhaltend es Verbrennungsmotors führen.

Übersteigt die Leistungsanforderung die Leistungsbereitstellung des Elektromotors (z.B. Rennstartfunktion), so können Zu Starts des Verbrennungsmotors in Beschleunigungsphasen in Sinne einer Sonderfunktion zur optimalen Nutzung der Summenleistung zur Erreichung maximaler Fahrleistungen erfolgen.

Dabei wird der Verbrennungsmotor VM unabhängig von der Lastanforderung des Fahrerwunsches im Bereich optimalen Wirkungsgrades des Verbrennungsmotors VM oder nahe diesem betrieben. Die erfindungsgemäße Regelung des verbrennungsmotorischen Betriebs bei optimalem Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors umfasst auch die Einreglung des verbrennungsmotorischen Betriebspunktes auf einen optimalen Systemwirkungsgrad, der sich aus dem verbtrennungsmotorischen Wirkungsgrad bei dem jeweiligen verbrennungsmotorischen Betriebspunkt, einem Lade-/Entladewirkungsgrad des elektrischen Energiespeichers bei der dem jeweiligen verbrennungsmotorischen Betriebspunkt, dem generatorischen Wirkungsgrads des Elektromotors und Ansteuerelektronik und der jeweiligen Fahraufgabe sich ergebenden La- de-oder Entladeleistung des Hochvoltbatteriesystems ergibt.

Es kann also sein, dass zur Optimierung des Systemwirkungsgrades ein niedrigerer Wirkungsgrad als der maximal mögliche Wirkungsgrad (beopt- Wirkungsgrad) des Verbrenners eingeregelt wird. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn bei Einregelung des maximal möglichen Wirkungsgrades des Verbrenners eine erhebliche Ladeleistung generieren würde, die zu einer überproportionalen Degradation des Wirkungsgrades des Hochvolt- Batteriesystems führen würde.

Weiterhin ist ein Fahrleistungs-Sonderbetriebsmodus möglich. Nur in diesem Fahrleistungs-Sonderbetriebsmodus wird der Verbrennungsmotor VM kurzzeitig bei Lasten oberhalb des Bereichs optimalen Wirkungsgrades des Verbren- nungsmotors VM betrieben. Hierdurch wird ermöglicht, dass kurzzeitig die bei dem Fahrzustand des Fahrzeugs maximal verfügbare Leistung des Verbrennungsmotors abgerufen werden kann, auch wenn dies zu einer Wirkungsgradverschlechterung des verbrennungsmotorischen Betriebs führt.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst weiterhin einen ersten Hybrid- Sonderbetriebsmodus, der in Abhängigkeit des Batterieladezustands den Hyb- rid-Normalbetriebsmodus ersetzt. Dieser erste Hybrid-Sonderbetriebsmodus wird aktiviert, wenn der Batterieladezustand unterhalb eines ersten Grenzwer- tes fällt. Mit Aktivierung des ersten Hybrid-Sonderbetriebsmodus wird die E- Fahrgeschwindigkeitsgrenze auf einen niedrigeren als den ursprünglichen Wert gesetzt.

Der Übergang vom Hybrid-Normalbetriebsmodus zu dem ersten Hybrid- Sonderbetriebsmodus kann auch kontinuierlich bzw. stufenlos erfolgen. Insbesondere kann eine solche kontinuierlichen bzw. stufenlose Einregelung des jeweiligen Betriebsmodus auch auf Basis von Information zur gewünschten Fahrstrecke und der aktuellen Verkehrssituation (Vorausschau-Funktion) erfolgen.

Insgesamt bedeutet dies, dass bei abnehmendem Batterieladezustand der erste Regelbereich, in dem ausschließlich elektromotorisch gefahren wird, hin zu niedrigeren Geschwindigkeiten reduziert wird. Dies könnte im Extremfall bei völlig entladenem Batteriezustand dazu führen, dass der Übergang in den zweiten Regelbereich bereits bei 0 km/h erfolgt. Zusätzlich kann bei geringem Batterieladezustand und negativer Ladebilanz der Betriebspunkt des Verbren- ners oberhalb des Bereichs optimaler Wirkungsgrade in Richtung Volllast verschoben werden, um eine höhere Ladeleistung zu generieren.

Herkömmliche Betriebsstrategien degradieren hier üblicherweise über die Last, d.h. bei abnehmendem batterieladezustand wird bereits bei geringerer Lastanforderung in den hybridischen Betrieb umgeschaltet. Das Verfahren umfasst weiterhin einen zweiten Hybrid-Sonderbetriebsmodus, der in Abhängigkeit des Batterieladezustands den Hybrid- Normalbetriebsmodus ersetzt. Der zweite Hybrid-Sonderbetriebsmodus wird aktiviert, wenn der Batterieladezustand einen zweiten Grenzwert übersteigt und eine Ladeleistung des Verbrennungsmotors größer Null ist. Mit Aktivierung des zweiten Hybrid-Sonderbetriebsmodus kann die E- Fahrgeschwindigkeitsgrenze auf einen höheren als den ursprünglichen Wert gesetzt wird und/oder der Betrieb des Verbrennungsmotors VM wird auf eine Last unterhalb des Bereichs optimalen Wirkungsgrades des Verbrennungsmo- tors VM so eingeregelt, dass die Ladeleistung durch den Verbrennungsmotor VM gleich Null ist.

Auch der Übergang vom Normalbetriebsmodus zum zweiten Sonderbetriebsmodus erfolgt vorteilhaft kontinuierlich bzw. stufenlos und besonders vorteil- haft unter Einbeziehung von Vorausschau-Funktionen und/oder als Funktion des Batterieladezustands.

In beiden Betriebsmodi ist neben der Systemwirkungsgrade der Batterieladezustand ein Kriterium für die Wahl des Betriebspunktes des Verbrennungsmo- tors und somit auch für die Ladeleistung. Für sehr hohe Batterieladezustände (optional in Verbindung mit positiver mittlerer Ladebilanz) wird die Ladeleistung bis auf Null oder ins Negative verringert, für sehr niedrige Batterieladezustände (optional in Verbindung mit einer negativen mittleren Ladebilanz) bis zur Volllast des Verbrenners erhöht, auch wenn sich dadurch Nachteile im Wirkungsgrad für den Verbrenner ergeben.

In vielen Fällen wird es von Vorteil sein, dass der Verbrennungsmotor im zweiten Regelbereich auch in Schubphasen bei konstantem Betriebspunkt weiter befeuert betrieben wird, sogenannter befeuerter Schub. Der befeuerte Schub ist insbesondere dann von Vorteil, wenn kurzfristig viel Ladeenergie generiert werden soll. Weiterhin umfasst das Verfahren einen wie in Figur 4 dargestellten, optional vom Fahrer anwählbaren E-Fahrbetriebsmodus, in dem das Antriebsmoment des Kraftfahrzeugs im gesamten Geschwindigkeitsbereich nur mittels des Elektromotors EM erzeugt wird.

Schließlich ist auch, wie in Figur 5 dargestellt, ein rein verbrennungsmotorischer Betrieb darstellbar. Sofern hoher Schaltkomfort erwünscht ist, muss der Elektromotor bei rein verbrennungsmotorischem Betrieb nur in Schaltphasen kurzzeitig die Stützfunktion während des Schaltvorgangs übernehmen

Die vorhergehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlas- sen.

Bezugszeichenliste

1 Hybridantrieb

2 Getriebe

3 erster Drehmomenteingang

4 zweiter Drehmomenteingang

5 Drehmomentausgang

6 erste Welle

7 zweite Welle

8 Eingangsstirnrad

9 Abtrieb

10 Abtriebswelle

1 1 a Räder

1 1 b Räder

12 erstes Teilgetriebe

13 zweites Teilgetriebe

14 Stirnradsatz

15 Planetenradsatz

16 erstes Stirnrad

17 zweites Stirnrad

18 Hohlwelle

19 Ausläufer

20 Hohlrad

21 Planeten

22 Planetenträger

23 Sonne

24 Reibbremse

25 Ausgangswelle

26 Kupplung

27 Stirnradsatz 8 Stirn radsatz

29 Klauenkupplung

30 Klauenkupplung

D Stirnraddifferential

EM Elektromotor

EM1 erster Gang

EM2 zweiter Gang

VM Verbrennungsmotor

VM1 erster Gang

VM2 zweiter Gang

VM3 dritter Gang

VM4 vierter Gang