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Patent Searching and Data


Title:
TOWER CRANE FOR ERECTING A WIND TURBINE, AND METHOD FOR ERECTING SAID TOWER CRANE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/091413
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a tower crane (1) for erecting a wind turbine, comprising a mast (3) and a mast base (5) connected to the mast (3) for supporting the mast; the mast base (5) includes a spider-shaped supporting structure comprising three or more, preferably four legs (7) which extend away from the mast (3); a load distribution plate (11a, b) that is not connected to the foundation (101) is secured to the bottom of each leg; the load distribution plates (11a, b) jointly form the ballast for the mast.

Inventors:
KERSTEN ROY (DE)
KNOOP FRANK (DE)
JANSSEN LUDGER (DE)
JANSSEN TIM (DE)
CONERS ROLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/072311
Publication Date:
June 16, 2016
Filing Date:
September 29, 2015
Export Citation:
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Assignee:
WOBBEN PROPERTIES GMBH (DE)
International Classes:
B66C23/18; B66C23/26; B66C23/72
Foreign References:
CH657889A51986-09-30
EP0384112A21990-08-29
US3361268A1968-01-02
CN202671068U2013-01-16
DE3926920A11990-05-17
GB1340391A1973-12-12
GB1048722A1966-11-16
US5580095A1996-12-03
DE102005025646A12006-12-07
Other References:
See also references of EP 3230195A1
None
Attorney, Agent or Firm:
EISENFÜHR SPEISER (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Turmdrehkran (1 ) zum Errichten einer Windenergieanlage, mit

einem Turm (3), und

einem mit dem Turm (3) verbundenen Turmunterbau (5) zum Stützen des Turms, wobei

der Turmunterbau (5) ein Abstützkreuz aufweist, welches drei oder mehr, vorzugsweise vier sich vom Turm (3) fort erstreckende Beine (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Bein bodenseitig eine mit dem Fundament (101 ) unverbundene Lastverteilerplatte (1 1a,b) befestigt ist, wobei die Lastverteilerplatten (1 1a, b) gemeinsam den Ballast des Turms bilden.

2. Turmdrehkran (1 ) nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder nach Anspruch 1 ,

wobei der Turmunterbau (5) eine Nivelliereinrichtung (20) aufweist, wobei die Nivelliereinrichtung (20) vier separat ansteuerbare Zylinder (17) aufweist.

3. Turmdrehkran (1 ) nach Anspruch 2,

wobei die Nivelliereinrichtung (20)

Kraftmess-Sensoren zur Erfassung der auf die Zylinder wirkenden Kraft, und/oder

Drucksensoren zum Erfassen des auf die Zylinder (17) wirkenden Fluiddrucks, und/oder

einen Neigungssensor (19), und/oder

einen oder mehrere, vorzugsweise für jeden Zylinder (17) mindestens einen, Sensoren zur Erfassung des Zylinderhubs aufweist.

4. Turmdrehkran (1 ) nach Anspruch 2 oder 3,

wobei die Nivelliereinrichtung (20) eine elektronische Steuereinrichtung (25), vorzugsweise eine SPS-Steuerung, zum Ansteuern der Zylinder (17) aufweist.

5. Turmdrehkran (1 ) nach Anspruch 4,

wobei die elektronische Steuereinrichtung (25) dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit von zumindest einer der folgenden Größen:

Neigungswinkel des Turms,

auf die Zylinder wirkende Kraft,

auf die Zylinder (17) wirkender Fluiddruck, von den Zylindern (17) zurückgelegter Zylinderhub,

einen, mehrere oder sämtliche Zylinder (17) so anzusteuern, dass der Turm (3) senkrecht ausgerichtet wird.

6. Turmdrehkran (1 ) nach Anspruch 4 oder 5,

wobei die elektronische Steuereinrichtung (25) dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit von zumindest einer der folgenden Größen:

Neigungswinkel des Turms,

auf die Zylinder wirkende Kraft

auf die Zylinder (17) wirkender Fluiddruck,

von den Zylindern (17) zurückgelegter Zylinderhub,

eine Empfehlung für die Ansteuerung eines oder mehrerer Zylinder (17) zu ermitteln, und ein von einem Bediener auslesbares für die Empfehlung repräsentatives Signal zu erzeugen.

7. Turmdrehkran (1 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche,

wobei die Nivelliereinrichtung (20) ein Anzeigegerät (27) aufweist, welches dazu eingerichtet ist, eine, mehrere oder sämtliche der folgenden Größen anzuzeigen:

Winkellage des Turms,

Belastung der Zylinder (17),

Betriebsart der Nivelliereinrichtung (20),

Störmeldungen,

Systemdrücke,

Position der Zylinder (17) am Abstützkreuz,

die zur Ansteuerung empfohlenen Zylinder (17),

die Steuerempfehlung.

8. Turmdrehkran (1 ) nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 , oder nach einem der vorstehenden Ansprüche,

wobei benachbarte Beine (7) des Abstützkreuzes in einer Nullstellung zueinander in einem Winkel von jeweils 90° ausgerichtet sind, und eines, mehrere oder sämtliche der Beine (7), vorzugsweise sämtliche Beine (7), derart gelenkig an dem Abstützkreuz angeordnet sind, dass sie um einen Verstellwinkel aus der Nullstellung heraus auslenkbar sind.

9. Turmdrehkran (1 ) nach Anspruch 8, wobei der Verstellwinkel in einem Bereich von +/- 10° oder mehr um die Nullstellung herum liegt, und vorzugsweise in 5°-Schritten einstellbar ist.

10. Turmdrehkran (1 ) nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 , oder nach einem der vorstehenden Ansprüche,

mit einer zumindest einer Abspannung, vorzugsweise zwei, drei oder mehr als drei Abspannungen (13, 15) zum Befestigen des Turmdrehkrans (1 ) an dem Turm (3) der zu errichtenden Windenergieanlage (100) in einer ersten Höhe H-i , bzw. zusätzlich in einer zweiten, dritten Höhe und in weiteren Höhen, wobei die Abspannung jeweils eine oder mehrere pneumatisch oder hydraulisch betätigte teleskopierbare Haltearme aufweist, die, vorzugsweise automatisch oder ferngesteuert, von einer eingefahrenen Position aus in eine ausgefahrene Position bewegbar und dazu eingerichtet sind, in der ausgefahrenen Position mittels einer Kupplung mit dem Turm (3) reversibel lösbar verbunden zu werden.

1 1. Verfahren zum Errichten eines Turmdrehkrans (1 ) für die Errichtung einer Windenergieanlage (100), insbesondere eines Turmdrehkrans (1 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche,

umfassend die Schritte:

- Bereitstellen eines Fundaments (101 ) der Windenergieanlage (100),

Positionieren von zwei Lastverteilerplatten (1 1a) über dem Fundament (101 ), unverbunden mit dem Fundament (101 ),

Positionieren von einem oder mehreren, vorzugsweise zwei Lastverteilerplatten (1 1 b) neben dem Fundament (101 ) auf einer Bodenfläche, unverbunden mit der Bodenfläche,

Verbinden der Lastverteilerplatten (1 1a,b) mit dem Turm (3) mittels eines drei oder mehr, vorzugsweise vier Beine (7) aufweisenden Abstützkreuzes, und

Errichten des Turms, wobei die Lastverteilerplatten (1 1a,b) den Ballast des Turms bilden.

12. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 1 1 ,

umfassend die Schritte:

Bereitstellen eines Fundaments (101 ) der Windenergieanlage (100), Positionieren von zwei Lastverteilerplatten (1 1a) über dem Fundament (101 ), unverbunden mit dem Fundament (101 ), Positionieren von einer oder mehreren, vorzugsweise zwei Lastverteilerplatten (1 1 b) neben dem Fundament (101 ) auf einer Bodenfläche, unverbunden mit der Bodenfläche,

Verbinden der Lastverteilerplatten (1 1a,b) mit dem Turm (3) mittels eines drei oder mehr, vorzugsweise vier Beine (7) aufweisenden Abstützkreuzes,

Errichten des Turms, und

Nivellieren des Turms mittels einer Nivelliereinrichtung (20).

13. Verfahren nach Anspruch 12,

wobei das Nivellieren einen, mehrere oder sämtliche der Schritte umfasst:

Erfassen des Neigungswinkels des Turms,

Erfassen der auf die Zylinder wirkenden Kraft,

Erfassen des auf einen oder mehrere Zylinder (17) wirkenden Fluiddrucks, Erfassen des Zylinderhubs eines oder mehrerer Zylinder (17),

- Betätigen eines oder mehrerer Zylinder (17) in Abhängigkeit einer oder mehrerer der erfassten Größen zum Ausrichten des Turm (3) in der Senkrechten.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,

wobei das Nivellieren einen, mehrere oder sämtliche der Schritte umfasst:

- Erstellen einer Empfehlung, vorzugsweise mittels einer elektronischen Steuereinrichtung (25), für die Ansteuerung eines oder mehrerer Zylinder (17) in Abhängigkeit von zumindest einer der folgenden Größen auf einem Anzeigegerät (27):

Neigungswinkel des Turms,

- auf die Zylinder wirkende Kraft,

auf die Zylinder (17) wirkender Fluiddruck,

von den Zylindern (17) zurückgelegter Zylinderhub;

Erzeugen eines von einem Bediener auslesbaren für die Empfehlung repräsentativen Signals;

- Anzeigen einer, mehrerer oder sämtlicher der folgenden Größen:

Winkellage des Turms,

Belastung der Zylinder (17),

Betriebsart der Nivelliereinrichtung (20),

Störmeldungen,

- Systemdrücke,

Position der Zylinder (17) am Abstützkreuz,

die zur Ansteuerung empfohlenen Zylinder (17), die Steuerempfehlung.

15. Verfahren, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 1 bis 14, umfassend die Schritte:

Bereitstellen eines Fundaments (101 ) der Windenergieanlage (100), Positionieren von einer oder mehreren, vorzugsweise zwei Lastverteilerplatten (1 1 b) neben dem Fundament (101 ) auf einer Bodenfläche, unverbunden mit der Bodenfläche, und

Positionieren von zwei Lastverteilerplatten (1 1a) über dem Fundament (101 ), unverbunden mit dem Fundament (101 ) derart, dass

die Massenschwerpunkte der über dem Fundament (101 ) positionierten Lastverteilerplatten (1 1a,b) auf einer gemeinsamen Kreisbahn (k), vorzugsweise konzentrisch zur Mittenachse des Windenergieanlagenturms, angeordnet werden.

16. Verfahren nach Anspruch 15,

wobei die gemeinsame Kreisbahn (k) einen Radius RK aufweist, welcher sich nach der Gleichung RK = x · — - bestimmt, wobei x in einem Bereich von 0,8 bis 1 ,4 liegt, vorzugsweise von 0,85 bis 1 ,15, besonders bevorzugt von 0,9 bis 1 , 1.

17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16,

umfassend den Schritt:

Auslenken der Beine (7) aus einer Nullstellung heraus um einen Verstellwinkel derart, dass die Fußpunkte der Beine (7) auf der gemeinsamen Kreisbahn (K) angeordnet sind, vorzugsweise in einem Bereich von +/- 10°, besonders bevorzugt in 5°-Schritten.

Description:
Turmdrehkran zum Errichten einer Windenergieanlage, sowie Verfahren zum Errichten des Turmdrehkrans

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Turmdrehkran zum Errichten einer Windenergieanlage, mit einem Turm, und einem mit dem Turm verbundenen Turmunterbau zum Stützen des Turms, wobei der Turmunterbau ein Abstützkreuz aufweist, welches drei oder mehr, vorzugsweise vier sich vom Turm forterstreckende Beine aufweist.

Turmdrehkrane der vorgenannten Art werden üblicherweise zum Errichten von hohen Bauwerken wie insbesondere Türmen von Windenergieanlagen eingesetzt, weil sie sehr hohe Lasten in sehr großen Höhen befördern können. Entscheidend für den Betrieb solcher Turmdrehkrane ist die Fähigkeit der Kransysteme, sie zu dem Installationsort der Windenergieanlage hin verbringen zu können, und sie dort in möglichst kurzer Zeit auf- und abbauen zu können. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund wichtig, dass Windenergieanlagen häufig in entlegenen Regionen mit wenn überhaupt nur gering ausgeprägter Infrastruktur errichtet werden. Insbesondere in Waldgebieten oder an Steigungen stehen zudem oft nur eingeschränkte Bodenflächen zum Installieren der Windenergieanlagen zur Verfügung, so dass es dort auch darauf ankommt, die Turmdrehkrane - und die Windenergieanlagen - mit geringem Platzbedarf errichten zu können. Weiterhin ist es von Bedeutung, die Turmdrehkrane mit Blick auf diese Platzbedürfnisse möglichst nah an den zu errichtenden Windenergieanlagenturm heransetzen zu können. Aus dem Stand der Technik sind Turmdrehkrane bekannt, bei denen der Turmunterbau mittels Fundamentankern fest mit dem Windenergieanlagefundament verbunden wird. Zumindest Teile dieser Befestigung verbleiben nach dem Fertigstellen der Windenergieanlage im Fundament, weil sie dort eingegossen sind. Hier werden wertvolle Ressourcen verschwendet. Ferner wird der Zeitbedarf, der für eine solche Verankerung erforderlich ist, als nachteilig empfunden, weil er die benötigte Zeit für das Errichten der Windenergieanlage insgesamt erhöht.

Der vorliegenden Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, einen Turmdrehkran anzugeben, der die im Stand der Technik aufgefundenen Nachteile möglichst weitgehend behebt. Insbesondere lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Turmdrehkran anzugeben, der ein kostentechnisch sowie vorzugsweise zeitlich günstigeres Errichten einer Windenergieanlage ermöglicht.

Die Erfindung löst die ihr zugrundeliegende Aufgabe bei dem eingangs bezeichneten Turmdrehkran gemäß einem ersten Aspekt dadurch, dass an jedem Bein bodenseitig eine mit dem Fundament unverbundene Lastverteilerplatte befestigt ist, wobei die Lastverteilerplatten gemeinsam den Ballast des Turms bilden. Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, dass bei einer ausreichenden Dimensionierung der Lastverteilerplatten sowohl hinsichtlich ihrer Aufstandsfläche, als auch hinsichtlich ihres Gewichts ein Verankern des Turmdrehkrans am Fundament nicht erforderlich ist, um dessen Standsicherheit zu gewährleisten. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass die Lastverteilerplatten schwer genug sind, um den sonst bei vorbekannten Turmdrehkranen üblichen Zentralballast zu ersetzen, welcher sonst in der Nähe des Turms angeordnet werden musste. Die Berechnung der notwendigen Größe und des Gewichts der Lastverteilerplatten kann auf allgemein bekannte Weise mit Blick auf die vorbenannten Lastfälle des Turmdrehkrans und standortunabhängigen Einflussfaktoren vorgenommen werden.

In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung, die in einem zweiten Aspekt auch ein separater Gegenstand der Erfindung ist, weist der Turmunterbau eine Nivelliereinrichtung auf, wobei die Nivelliereinrichtung vier separat ansteuerbare Zylinder aufweist. Vorzugsweise weist die Nivelliereinrichtung Sensoren zum Erfassen der auf die Zylinder wirkenden Kraft in Hubrichtung, und/oder Drucksensoren zum Erfassen des auf die Zylinder wirkenden Fluiddrucks auf, und/oder einen Neigungssensor, und/oder einen oder mehrere (vorzugsweise für jeden Zylinder mindestens einen) Sensoren zur Erfassung des Zylinderhubs. Vorzugsweise sind die Zylinder als fluidbetätigte Zylinder, insbesondere als pneumatische oder hydraulische Zylinder ausgebildet. Zur Kraftmessung werden in jener Ausführungsform vorzugsweise Drucksensoren verwendet. Über den auf die Zylinder wirkenden Fluiddruck ist es möglich, unmittelbar über die Zylinderfläche auf die Kräfte zu schließen, die auf jeden Zylinder wirken. Der Turm ist dann nivelliert, und von allen vier Beinen gleichmäßig gestützt, wenn die auf die Zylinder wirkenden Kräfte in allen Fällen gleich sind. Als zusätzliche Informationsquelle dient vorzugsweise ein Neigungssensor, der vorzugsweise als zweiachsiger Neigungssensor ausgebildet ist. Abgleich der Information dieser beiden Messsysteme kann beispielsweise zum Erkennen von Störfällen und Generieren von entsprechenden Störsignalen genutzt werden.

Weiter vorzugsweise weist der Turmdrehkran einen oder mehrere Absolutmesssysteme zum Erfassen des tatsächlich von den Zylindern zurückgelegten Zylinderhubs auf, beispielsweise Wegmessaufnehmer. Mit Hilfe dieser Information ist es für einen Bediener leichter zu entscheiden, ob bei einer festgestellten Kraftungleichheit in den Zylindern ein Zylinder noch weiter ausgefahren werden muss, oder gegebenenfalls eingefahren werden muss, um sich an die übrigen Zylinder anzugleichen. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Nivelliereinrichtung eine elektronische Steuereinrichtung um Ansteuern der Zylinder auf, vorzugsweise eine SPS-Steuerung. Die elektronische Steuereinrichtung ist vorzugsweise dazu eingerichtet, in Abhängigkeit von zumindest einer der folgenden Größen, einen, mehrere oder sämtliche der Zylinder so anzusteuern, dass der Turm senkrecht ausgerichtet wird: Neigungswinkel des Turms, auf die Zylinder wirkender Fluiddruck, und von den Zylindern zurückgelegter Zylinderhub. Hierzu ist die Steuereinrichtung vorzugsweise signalleitend mit den entsprechenden Sensoren verbunden sowie zur Aufnahme, Verarbeitung und Ausgabe entsprechender Signale und Verarbeitungsergebnisse programmiert.

In Abhängigkeit von zulassungsrechtlichen Bestimmungen kann es erforderlich sein, die Steuereinrichtung nicht vollständig autonom die Ausrichtung des Turms erledigen zu lassen, sondern einem Bediener die schlussendliche Entscheidungsgewalt und Kontrolle über den Ausrichtvorgang zu überlassen. In diesem Fall wird eine Ausführungsform bevorzugt, in der die elektronische Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit von zumindest einer der folgenden Größen eine Empfehlung für die Ansteuerung eines oder mehrere Zylinder zu ermitteln, und ein von dem Bediener auslesbares, für die Empfehlung repräsentatives Signal zu erzeugen: Neigungswinkel des Turms, auf die Zylinder wirkender Fluiddruck, von den Zylindern zurückgelegter Zylinderhub. Das repräsentative Signal kann beispielsweise darin bestehen, dass ein Zylinder angezeigt wird, und für diesen Zylinder ein entsprechendes Signal angezeigt wird, nach dem dieser weiter auszufahren oder einzufahren ist. Eine einfache, auch in einem Baustellenumfeld gut ablesbare Möglichkeit wären beispielsweise farbkodierte Leuchtmittel, etwa rote und grüne Lampen (Leuchtdioden oder dergleichen), die jedem Zylinder zugeordnet sind.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die elektronische Steuereinrichtung dazu programmiert, dem Bediener die Kontrolle über einen Master-Zylinder einzuräumen, den dieser auf die Lastverteilerplatte absenkt, und sodann die übrigen Zylinder, welche gewissermaßen im Slave-Betrieb arbeiten, in Abhängigkeit von den Steuerbefehlen des Bedieners selbsttätig nachzuregeln.

Die Nivelliereinrichtung weist vorzugsweise ein Anzeigegerät auf, welches dazu eingerichtet ist, eine, mehrere oder sämtliche der folgenden Größen anzuzeigen: Winkellage des Turms, Belastung der Zylinder, Betriebsart der Nivelliereinrichtung, Störmeldungen, Systemdrücke, Position der Zylinder am Abstützkreuz, die zur Ansteuerung empfohlenen Zylinder, und die Steuerempfehlung.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, die in einem dritten Aspekt auch ein separater Erfindungsgegenstand ist, sind benachbarte Beine des Abstützkreuzes des Turmdrehkrans in einer Nullstellung zueinander im gleichen Winkel, bei drei Beinen 120°, bei vier Beinen in einem Winkel von jeweils 90° usw. ausgerichtet, und eines, mehrere oder sämtliche der Beine, vorzugszugsweise sämtliche Beine, sind derart gelenkig an dem Abstützkreuz angeordnet, dass sie um einen Verstellwinkel aus der Nullstellung heraus auslenkbar sind. Diese Ausgestaltung beruht auf dem Ansatz, dass sich die Türme der zu errichtenden Windenergieanlagen je nach der Turmhöhe an ihrer Basis signifikant unterscheiden. Es ist nicht wirtschaftlich für ein Unternehmen, welches die Errichtung von Windenergieanlagen betreibt, für jede unterschiedliche Turmbauart einen eigens vorgesehenen Turmdrehkran bereitzuhalten, der für die Positionierung relativ zu diesem speziellen Turm konfektioniert wäre. Grundsätzlich ist ein Bestreben, den Turmdrehkran möglichst nah an den Turm der zu errichtenden Windenergieanlage heranstellen zu können, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Turmdrehkräne ab bestimmten Bauhöhen mittels mechanischer Abspannungen an dem errichteten Turm der Windenergieanlage selbst befestigt werden. Bereits aus diesem Grund sind die Abstände zwischen Turm und Windenergieanlage möglichst gering zu halten, damit sich last- oder windbedingte Schwingungen möglichst gering negativ auf das derart gekoppelte System zwischen Turm und Turmdrehkran auswirken können.

Ein Turm mit einem konventionellen, starren, Abstützkreuz müsste zwangsläufig bei einem größeren Windenergieanlagenturm mit einem höheren Basisdurchmesser des untersten Turmsegments mit der Mitte des Turmdrehkrans weiter von der Mitte des Windenergieanlagenturms entfernt stehen, weil das Abstützkreuz nicht näher an den Turm heran kann, als es seine baulichen Abmessungen zulassen. Hier setzt die Erfindung gemäß diesem Aspekt an. Indem die Beine der Abstützung in einer horizontalen Ebene, also seitlich, verschwenkt werden können, ist es möglich, durch ein weiteres Abspreizen relativ zur Nullstellung auch bei Türmen größeren Durchmessers noch nah an den Turm heran zu gelangen. Eine solche technische Ausgestaltung lässt sich auch besonders vorteilhaft mit der Verwendung der erfindungsgemäßen Lastverteilerplatten kombinieren. Zugleich wird es ermöglicht, bei Türmen mit geringerem Basisdurchmesser durch näheres Anlegen der Beine des Abstützkreuzes relativ zur Nullstellung in Richtung des Turms der Windenergieanlage den gleichen Abstand zwischen den Mittenachsen des Turmdrehkrans und des Windenergieanlagenturms einzustellen, wie er bei größeren Windenergieanlagen auch eingehalten würde. Dies ermöglicht die Benutzung beispielsweise identischer Abspannsysteme für alle Turmgrößen. Weiterhin wird durch die Schwenkbarkeit der Beine des Abschnittskreuzes ermöglicht, dass die Beine mit dem Punkt ihrer Krafteinleitung, uns vorzugsweise somit auch die Lastverteilerplatten, immer mittig auf dem Fundament in einem Bereich aufgestellt werden können, der zur Kraftaufnahme gut geeignet ist. Dies erhöht die Anlagensicherheit weiterhin.

In einer bevorzugten Weiterbildung dieses Aspekts liegt der Verstellwinkel in einem Bereich von ± 10° oder mehr um die Nullstellung herum liegt, und vorzugsweise in 5°- Schritten einstellbar ist.

In einer weiteren Ausführungsform, die gleichzeitig einen separaten vierten Aspekt der Erfindung darstellt, weist der Turm zumindest eine Abspannung, vorzugsweise aber zwei, drei oder mehr als drei Abspannungen, zum Befestigen des Turmdrehkrans an dem Turm der zu errichtenden Windenergieanlage in einer ersten, bzw. zusätzlich in einer zweiten, dritten und weiteren Höhen auf, wobei die Abspannungen jeweils eine oder mehrere hydraulisch betätigte teleskopierbare Haltearme aufweist. Abspannungen zum Befestigen von Turmdrehkränen an Bauwerken sind grundsätzlich bereits bekannt. Bislang ist es allerdings so, dass die Abspannungen rein mechanisch in ihrer Länge justiert werden. Hierzu weisen die vorbekannten Abspannungen Arbeitsbühnen auf, die in großer Höhe von Bedienpersonal begangen werden müssen. Das Arbeiten in großer Höhe ist mit den bekannten Gefahren verbunden, sodass ein Ansatz gemäß diesem Aspekt der Erfindung war, manuelle Eingriffe möglichst weitgehend zu vermindern. Das pneumatische oder hydraulische Betätigen der Haltearme wird diesbezüglich als deutlicher Sicherheitsbeitrag angesehen, zumal der Arbeitsschritt auch aus der Ferne, beispielsweise vom Boden aus, eingeleitet werden kann.

Die Haltearme werden vorzugsweise automatisch oder ferngesteuert von einer eingefahrenen Position aus in eine ausgefahrene Position bewegt, und sind dazu eingerichtet, in der ausgefahrenen Position mittels einer Kupplung mit dem Turm reversibel lösbar verbunden zu werden. Unter dem reversibel lösbaren Verbinden wird im Sinne der Erfindung ein beliebig oft wiederholbarer Verbinde- und Lösvorgang verstanden, der zerstörungsfrei durchführbar ist.

Die Erfindung löst bei dem eingangs bezeichneten Verfahren zum Errichten eines Turmdrehkrans für die Errichtung einer Windenergieanlage, insbesondere eines Turmdrehkrans nach einer der hierin beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen, die ihm zugrunde liegende Aufgabe mit den Schritten: Bereitstellen eines Fundaments der Windenergieanlage, Positionieren von zwei Lastverteilerplatten über dem Fundament, unverbunden mit dem Fundament, Positionieren von einer oder mehreren, vorzugsweise zwei Lastverteilerplatten neben dem Fundament auf einer Bodenfläche, unverbunden mit der Bodenfläche, Verbinden der Lastverteilerplatten mit dem Turm mittels eines drei oder mehr, vorzugsweise vier Beine aufweisenden Abstützkreuzes, und Errichten des Turms, wobei die Lastverteilerplatten den Ballast des Turms bilden.

Hinsichtlich der Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens wird auch auf die obigen Ausführungen zum erfindungsgemäßen Turmdrehkran in all seinen Aspekten verwiesen. Als zentraler Vorteil wird angesehen, dass durch die Verwendung der Lastverteilerplatten, die unverbunden über dem Fundament bzw. auf der Bodenfläche neben dem Fundament positioniert werden, signifikanter Materialeinsatz eingespart werden kann, da das Eingießen und Befestigen von Fundamentankern im Windenergieanlagenfundament ausbleiben kann. Die Lastverteilerplatten sind mit gängigen Fahrzeugen transportabel und können auf einfache Weise am Aufstellort der Windenergieanlage so positioniert werden, dass der Turm optimal relativ zur Windenergieanlage steht. Da die Lastverteilerplatten aus sich heraus bereits den Ballast des Turms bilden und somit etwaigen zusätzlichen Zentralballast überflüssig machen, wird auch wie sonst für dessen Installation benötigte Zeit eingespart.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise weitergebildet, indem der Turm mittels einer Nivelliereinrichtung nivelliert wird. Alternativ schlägt die Erfindung in einem weiteren Aspekt ein Verfahren vor mit den Schritten: Bereitstellen eines Fundaments der Windenergieanlage, Positionieren von zwei Lastverteilerplatten über dem Fundament, unverbunden mit dem Fundament, Positionieren von einer oder mehreren, vorzugsweise zwei Lastverteilerplatten neben dem Fundament auf einer Bodenfläche, unverbunden mit der Bodenfläche, Verbinden der Lastverteilerplatten mit dem Turm mittels eines drei oder mehr, vorzugsweise vier Beine aufweisenden Abstützkreuzes, Errichten des Turms, und Nivellieren des Turms mittels einer Nivelliereinrichtung.

Das Nivellieren umfasst vorzugsweise einen, mehrere oder sämtliche der Schritte: Erfassen des Neigungswinkels des Turms, Erfassen des auf einen oder mehrere Zylinder wirkenden Fluiddrucks, Erfassen des Zylinderhubs eines oder mehrerer Zylinder, Betätigen eines oder mehrerer Zylinder in Abhängigkeit einer oder mehrerer der erfassten Größen zum Ausrichten des Turm in der Senkrechten.

Weiter vorzugsweise umfasst das Nivellieren einen, mehrere oder sämtliche der folgenden Schritte: Erstellen einer Empfehlung, vorzugsweise mittels einer elektronischen Steuereinrichtung, für die Ansteuerung eines oder mehrerer Zylinder in Abhängigkeit von zumindest einer der folgenden Größen auf einem Anzeigegerät: Neigungswinkel des Turms, auf die Zylinder wirkender Fluiddruck, von den Zylindern zurückgelegter Zylinderhub; Erzeugen eines von einem Bediener auslesbaren für die Empfehlung repräsentativen Signals; Anzeigen einer, mehrerer oder sämtlicher der folgenden Größen: Winkellage des Turms, Belastung der Zylinder, Betriebsart der Nivelliereinrich- tung, Störmeldungen, Systemdrücke, Position der Zylinder am Abstützkreuz, die zur Ansteuerung empfohlenen Zylinder, die Steuerempfehlung.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, die auch ein separater Aspekt der Erfindung ist, erfolgt das Positionieren von zwei Lastverteilerplatten über dem Fundament, unverbunden mit dem Fundament derart, dass die Massenschwerpunkte der über dem Fundament positionierten Lastverteilerplatten auf einer gemeinsamen Kreisbahn, vorzugsweise konzentrisch zur Mittenachse des Windenergieanlagenturms, angeordnet werden. Mithin betrifft die Erfindung auch ein Verfahren umfassend die Schritte: Bereitstellen eines Fundaments der Windenergieanlage, Positionieren von zwei Lastverteilerplatten neben dem Fundament auf einer Bodenfläche, unverbunden mit der Bodenfläche, und Positionieren von zwei Lastverteilerplatten über dem Fundament, unverbunden mit dem Fundament derart, dass die Massenschwerpunkte der über dem Fundament positionierten Lastverteilerplatten auf einer gemeinsamen Kreisbahn, vorzugsweise konzentrisch zur Mittenachse des Windenergieanlagenturms, angeordnet werden.

Diese Ausgestaltung macht sich die Erkenntnis zu Nutze, dass es für die Lastaufnahme in dem Windenergieanlagenfundament vorteilhaft ist, jene möglichst gleichmäßig und gut verteilt einzuleiten. Hierzu hat sich herausgestellt, dass es vorteilhaft ist, die Massenschwerpunkte der Lastverteilerplatten auf einer gemeinsamen Kreisbahn anzuordnen.

Das Verfahren gemäß diesem Aspekt wird vorteilhaft weitergebildet, indem die gemeinsame Kreisbahn einen Radius R K aufweist, welcher sich nach der Gleichung

» R A + R I

R K = x -— -

K 2

bestimmt, wobei x in einem Bereich von 0,8 bis 1 ,4 liegt, weiter vorzugsweise von 0,85 bis 1 , 15, besonders bevorzugt in einem Bereich von 0,9 bis 1 , 1. Unter Einhaltung dieser Bestimmung ist gewährleistet, dass die Lastverteilerplatten weder zu weit außen, noch zu weit innen auf dem Fundament platziert werden, sodass eine günstige Krafteinleitung über einen möglichst großen Bereich des Fundaments möglich ist, ohne dass die maximal zulässige Flächenpressung überschritten wird. R| steht hierbei vorzugsweise für den äußeren Radius des Fundamentsporns, durch welchen die Turmspannlitzen hindurchlaufen. R A steht hierbei vorzugsweise für den äußeren Radius des Fundaments, beispielsweise einer Flachgründung mit Auftrieb (FlmA). Alternativ steht R A für den äußeren Radius einer Flachgründung ohne Auftrieb (FloA), oder einer Tiefgründung mit Auftrieb (TgmA).

Das Verfahren wird vorzugsweise weitergebildet durch den Schritt: Auslenken der Beine aus einer Nullstellung heraus um einen Verstellwinkel derart, dass die Fußpunkte der Beine auf der gemeinsamen Kreisbahn angeordnet sind, vorzugsweise in einem Bereich von mindestens +/- 10°, besonders bevorzugt in 5°-Schritten. Auch diesbezüglich wird hinsichtlich der Vorteile der schwenkbaren Ausgestaltung der Beine auf die vorstehenden Ausführungen zum erfindungsgemäßen Turmdrehkran verwiesen.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Hierbei zeigen:

Figur 1 eine schematische Seitenansicht eines Turmdrehkrans beim Errichten einer

Windenergieanlage gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,

Figur 2 eine Detailansicht des Turmdrehkrans aus Figur 1 in einer schematischen

Darstellung, und Figur 3a-c schematische Draufsichten auf den Turmdrehkran gemäß Figuren 1 bis 2 in verschiedenen Betriebspositionen.

In Figur 1 ist ein Turmdrehkran 1 abgebildet. Der Turmdrehkran ist ein sogenannter Obendreher, mit einem still stehenden Turm 3, der auf einem Turmunterbau 5 aufgebaut und von diesem gestützt wird. Der Turmunterbau 5 weist insgesamt vier zum Abstützen eingerichtete Beine 7 auf. Die Beine 7 des Turms 1 sind an jeweils ihren Fußbereichen 9 mit einer Lastverteilerplatte 1 1a,b verbunden. Die Lastverteilerplatten 1 1a,b stehen auf dem Bodenbereich 200, wobei zwei (1 1 b) der vier Lastverteilerplatten neben einem Fundament 101 einer zu errichtenden Windenergieanlage 100 auf dem Boden stehen, mit dem Boden unverbunden, und zwei weitere Lastverteilerplatten 1 1a über dem Fundament 101 , mit dem Fundament 101 unverbunden, angeordnet sind.

Die Windenergieanlage 100 weist eine Vielzahl Turmsegmente 103 auf, die eines nach dem anderen von dem Turmdrehkran 1 angehoben und auf die darunterliegenden Turmsegmente gesetzt werden. Die Windenergieanlage 100 weist eine Mittenachse S w auf, während der Turm eine Mittenachse S T aufweist. In einer Höhe H-ι weist der Turmdrehkran 1 eine erste Abspannung 13 auf, mittels derer der Turmdrehkran 1 an dem Turm der Windenergieanlage 100 befestigt ist. Die Tatsache, dass die Turmsegmente 103 in dieser Höhe H-ι bereits fest mit dem Fundament 101 verspannt sind, bietet dem Turmdrehkran 1 zusätzliche Stabilität. Angesichts der Tendenz zu immer höheren Windenergieanlagentürmen ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass ab einer bestimmten Höhe H 2 , beispielsweise oberhalb von 140 m, eine zweite Verspannung 15 zwischen dem Turmdrehkran 1 und dem Turm der Windenergieanlage 100 angebracht wird. Potentiell können bei weiter wachsenden Türmen in weiteren Höhen, die hier der Einfachheit halber nicht dargestellt sind, weitere Verspannungen angebracht werden.

In Figur 2 ist der Auflagebereich einer der Lastverteilerplatten 1 1 auf dem Bodenbereich 200 schematisch dargestellt. Der Turmunterbau 5 und mit ihm der gesamte Turmdrehkran 1 muss für einen gefahrlosen Betrieb des Turmdrehkrans 1 senkrecht ausgerichtet werden. Hierzu weist der Turmdrehkran 1 eine Nivelliereinrichtung 20 auf. Die Nivelliereinrichtung 20 weist vorzugsweise für jede Lastverteilerplatte 1 1a, b und jedes Bein 7 des Turmunterbaus 5 einen Zylinder 17 auf, beispielsweise einen Hydraulikzylinder. Der Zylinder 17 ist signalleitend mit einer elektronischen Steuereinrichtung 25, vorzugsweise einer SPS-Steuerung, verbunden und von dieser ansteuerbar. Ferner ist der Zylinder 17 mit einem Druckmessaufnehmer 21 verbunden, welcher seinerseits signalleitend mit der elektronischen Steuereinrichtung 25 verbunden ist. Der Turmunterbau 5 trägt für die Nivelliereinrichtung 20 vorzugsweise ferner einen Neigungssensor 19, der signalleitend mit der elektronischen Steuereinrichtung 25 verbunden ist. Entweder am Turmunterbau 5, oder alternativ zu der gezeigten Variante direkt am Zylinder 17, ist vorzugsweise ein Absolutwertgeber 23 zum Ermitteln des vom Zylinder zurückgelegten Zylinderhubs vorgesehen. Dies kann beispielsweise ein optischer Messaufnehmer sein. Auch der Absolutwertgeber 23 ist mit der elektronischen Steuereinrichtung 25 signalleitend verbunden. Die elektronische Steuereinrichtung 25 ist ihrerseits mit einem Anzeigegerät 27 und einem Bedienelement 29 signalleitend verbunden, wahlweise kabelgebunden oder kabellos. Die elektronische Steuereinrichtung 25 ist dazu eingerichtet, in Abhängigkeit der ermittelten Drücke der Zylinder 17, und/oder der ermittelten Neigung, und/oder der zurückgelegten Zylinderhübe eine Verstellempfehlung für die Zylinder 17 zu ermitteln und diese auf das Anzeigegerät 27 zu übermitteln. Der Bediener kann vorzugsweise mittels des Bedienelements 29 einen der Empfehlung folgenden Befehl eingeben, oder manuell einen abweichenden Befehl. Alternativ ist die elektronische Steuereinrichtung 25 vorzugsweise dazu ausgerichtet, den Ausrichtbetrieb autonom durchzuführen, sofern im Rahmen der gesetzlichen Bestimmung erlaubt. Vorzugsweise weist die elektronische Steuereinrichtung ein Steuermodul auf, welches dazu programmiert ist, die Funktion der autonomen Nivellierung nach Passworteingabe freizugeben oder zu blockieren, je nach rechtlichen Vorschriften am Einsatzort des Turmdrehkrans 1. Die Figuren 3a-c verdeutlichen einen weiteren Erfindungsaspekt. In den Figuren 3a-c ist von oben die Positionierung des Turmdrehkrans 1 relativ zur Windenergieanlage 100, insbesondere zu deren Fundament 101 dargestellt.

Das Fundament 101 weist einen äußeren Umfang mit einem Radius R A auf sowie einen Sporn mit dem Radius R|. In Figur 3b sind die Beine 7 des Turmdrehkrans 1 in einer Nullstellung angeordnet. In dieser Nullstellung spannen jeweils benachbarte Beine in der dargestellten horizontalen Ebene einen im Wesentlichen rechten Winkel, vorzugsweise genau einen rechten Winkel miteinander auf. Die Lastverteilerplatten 1 1a und mit ihnen die Beine 7 sind so angeordnet, dass sie über dem Fundament 101 auf einer gemeinsamen Kreisbahn K liegen, vorzugsweise mit ihrem Massenschwerpunkt. Der Radius R K der Kreisbahn K ist vorzugsweise anhand der obigen Bestimmungen ermittelt worden.

Als Ergebnis dieser Positionierung nimmt der Turmdrehkran 1 einen Abstand C ein, gemessen von seiner Mittenachse S T zur Mittenachse S w der Windenergieanlage 100.

Aufgrund der Nullstellung ist der direkte Abstand zwischen den Fußbereichen der Beine 7 jeweils gleich und nimmt den Wert E ein.

Im Vergleich zu der Nullstellung gemäß Figur 3b wird der Turmdrehkran in Figur 3a bei einer Windenergieanlage 100 eingesetzt, deren Fundament 101 - und auch Turm - einen geringeren Durchmesser als in Figur 3b aufweisen. In dem in Figur 3a gezeigten Zustand befinden sich die Beine 7 nicht in Nullstellung, sondern sind um einen Winkel α ausgelenkt. Folge hiervon ist, dass die Fußbereiche der Beine 7 an den Lastverteilerplatten 1 1a und mit ihnen die Lastverteilerplatten 1 1a selbst, näher aneinander stehen als in Figur 3b und nun den Abstand A einnehmen, der geringer ist als Abstand E. Die Lastverteilerplatten 1 1a sind aber ebenfalls auf einer gemeinsamen Kreisbahn K mit dem Radius R K angeordnet, welche nach den obigen Bestimmungen ermittelt wurde. Hierdurch, und durch das Verschränken der Beine 7 um den Winkel α ist es möglich, den Abstand zwischen dem Turmdrehkran 1 und der Windenergieanlage 100 auch in den Zustand gemäß Figur 3a im Wesentlichen gleich dem Abstand zu halten, der in Figur 3b eingestellt wurde. Die Mittenachse S T des Turmdrehkrans 1 hat den Abstand C zur Mittenachse S w der Windenergieanlage 100 in Figur 3a.

In Figur 3c ist im Vergleich zur Figur 3b und 3a das andere Einstellextrem abgebildet. Die Windenergieanlage 100 gemäß Figur 3c weist einen größeren Fundamentdurchmesser 101 und mit ihm einen größeren Turmdurchmesser an der Basis auf. Hier sind nun die Beine 7 und die Lastverteilerplatten 1 1a aus der Nullstellung in die entgegengesetzte Richtung bildgemäß Figur 3a ausgelenkt worden, und zwar um Winkel ß. Hierdurch ist nun der Abstand zwischen den Fußbereichen der Beine 7 und der Lastverteilerplatten 1 1a mit dem Wert F größer als der Wert E in Figur 3b, während der Abstand zwischen den Lastverteilerplatten 1 1a und 1 1 b und den jeweiligen Fußbereichen der Beine 7, die mit diesen Lastverteilerplatten verbunden sind, geringer und nimmt den Wert G ein. Für den Fall, das Winkel ß betragsgleich mit Winkel α ist, entspricht Wert G dem Wert A, während der Wert F dem Wert B entspricht. Auch im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3c sind die Lastverteilerplatten 1 1a, vorzugsweise mit ihrem Massenschwerpunkt, auf einer gemeinsamen Kreisbahn K mit dem Radius R K angeordnet, der nach den obigen Bestimmungen ermittelt wurde. So wird es auch bei einem größeren Fundament, wie hier in Figur 3c gezeigt, ermöglicht, im Wesentlichen den gleichen Abstand zwischen dem Drehturmkran 1 und der Windenergieanlage 100 einzustellen. Von der Mittenachse des ST des Turmdrehkrans 1 zur Mittenachse SW der Windenergieanlage 100 beträgt der Abstand in diesem Fall den Wert C.

Um einen Anhaltspunkt für die Bandbreite des Einsatzzwecks des erfindungsgemäßen Turmdrehkrans zu erhalten, kann angenommen werden, dass die Bauhöhe des Turms der Windenergieanlage 100 in Figur 3a in etwa 100 m betragen wird, während die Turmhöhe der Windenergieanlage 100 in Figur 3b etwa 125 m betragen wird, und die Turmhöhe der Windenergieanlage 100 in Figur 3c etwa 150 m betragen wird. Die Abstände C, C und C" betragen jeweils etwa 9,5 m. Die Radien R A liegen bei den drei Ausführungsbeispielen zwischen ca. 10,70 m (Figur 3a) und 13 m (Figur 3c). Die Werte für R| liegen zwischen ca. 4,70 m [Figur 3a) und ca. 8,50 m (Figur 3c). Die Werte für die Abstände A bis F schwanken zwischen ca. 15 m (A, G) und ca. 20,5 (B, F).

Die Lastverteilerplatten 1 1 weisen beispielhaft ein Gewicht von ca. 20 t pro Stück auf. Optional könnten die Lastverteilerplatten beispielsweise auch ein Stückgewicht im Bereich von ca. 10 t bis ca. 40 t, beispielsweise ca. 24,5 t aufweisen, um für Turmdrehkräne der gezeigten Größenordnung bei minderstarken oder bei stärkeren Querlasten etc. auch noch ausreichende Ballastierung zu bieten.