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Title:
TRANSFER SYSTEM FOR PRESS LINES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/104242
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a transfer system for press lines in a hall structure, wherein the transfer system is provided at the start of and/or at the end of and/or between individual presses of a press line for transporting workpieces between the individual presses and/or for introducing workpieces into or removing workpieces from the individual presses and is formed as a functional unit having at least one transfer device, a cross member arranged on the transfer device, and a chassis with at least one movement device for moving the transfer system horizontally or vertically. The invention also relates to a system for press line transfer.

Inventors:
SPIESSHOFER THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/DE2022/100888
Publication Date:
June 15, 2023
Filing Date:
November 28, 2022
Export Citation:
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Assignee:
AIDA EUROPE GMBH (DE)
International Classes:
B21D43/05; B30B15/32
Domestic Patent References:
WO2006045284A12006-05-04
Foreign References:
EP2463039A12012-06-13
EP0523478A11993-01-20
EP0556562A21993-08-25
US5012665A1991-05-07
EP0715911A11996-06-12
US10239215B22019-03-26
US20200290108A12020-09-17
EP2694231B12015-06-17
DE102013220309A12014-04-10
Attorney, Agent or Firm:
NOWACK, Linda (DE)
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Claims:
Patentansprüche Transfersystem (100) für Pressenlinien (1 ) in einem Hallenbauwerk, wobei das Transfersystem am Anfang und/oder am Ende und/oder zwischen Einzelpressen (2) einer Pressenlinie (1 ) zum Transport von Werkstücken zwischen den Einzelpressen (2) und/oder zum Einführen oder Entnehmen aus den Einzelpressen (2) vorgesehen ist und gebildet ist als funktionale Einheit, aufweisend:

- mindestens eine Transfereinrichtung (5), und

- eine an der Transfereinrichtung (5) angeordnete Traverse (6), und

- ein Fahrgestell (4) mit mindestens einer Bewegungseinrichtung (4.3, 4.4) zur horizontalen Bewegung des Transfersystems (100), wobei die Transfereinrichtung (5) an dem Fahrgestell (4) befestigt ist, und wobei das Fahrgestell (4) dazu eingerichtet ist, zusammen mit der Transfereinrichtung (5) in eine Betriebsposition (P1 ) innerhalb der Pressenlinie (1 ) zum Ausführen des Transports von Werkstücken oder eine Wechselposition (P2) außerhalb der Pressenlinie (1 ) zum Werkzeugwechsel und/oder zur Wartung bewegt zu werden. Transfersystem (100) nach Anspruch 1 , wobei die Bewegungseinrichtung (4.3, 4.4) eine schienengebundene oder eine nicht schienengebundene Bewegungseinrichtung ist. Transfersystem (100) nach Anspruch 2, wobei die Bewegungseinrichtung eine Bewegungseinrichtung (4.3, 4.4) aufweist:

- mehrere Räder (4.4), umfassend Stahlräder oder Kunststoffräder, oder

- mindestens einen Gleiter (4.3), oder

- mindestens ein Luftpolster,

- mindestens ein Laufrollensystem oder

- eine Kombination daraus. Transfersystem (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Fahrgestell (4) mindestens ein Kopplungselement (4.1 ) aufweist, das mit jeweils einem zugehörigen Gegenkopplungselement (4.2) an mindestens einer der Einzelpressen (2) oder einem Bereich des Hallenbauwerks verbindbar ist. Transfersystem (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Fahrgestell (4) mindestens eine Multikupplung (4.6) aufweist, an welcher Versorgungsmedien zum Fahrgestell (4) und über das Fahrgestell (4) mindestens zur Transfereinrichtung (5) zuführbar sind. Transfersystem (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Fahrgestell (4) manuell betreibbar oder mindestens teilautomatisiert betreibbar ist. Transfersystem (100) nach Anspruch 6, wobei

- das Fahrgestell (4) einen elektrischen Antrieb aufweist, dessen Energieversorgung kabelgebunden oder mittels eines am Fahrgestell (4) angeordneten Akkumulators erfolgt, oder einen pneumatischen oder hydraulischen Antrieb aufweist, oder

- ein externer Antrieb vorgesehen ist, der mit dem Fahrgestell (4) zum Antreiben in Wirkverbindung steht. Transfersystem (100) nach Anspruch 7, wobei der elektrische Antrieb eine Kommunikationseinrichtung aufweist, die mittels Funksteuerung oder kabelgebunden betreibbar ist. Transfersystem (100) für Pressenlinien (1) in einem Hallenbauwerk, wobei das Transfersystem am Anfang und/oder am Ende und/oder zwischen Einzelpressen (2) einer Pressenlinie (1) zum Transport von Werkstücken zwischen den Einzelpressen (2) und/oder zum Einführen oder Entnehmen aus den Einzelpressen (2) vorgesehen ist und gebildet ist als funktionale Einheit, aufweisend:

- mindestens eine Transfereinrichtung (5), und

- eine an der Transfereinrichtung (5) angeordnete Traverse (6), und

- mindestens eine Bewegungseinrichtung (4.5), wobei die Bewegungseinrichtung (4.5) zur vertikalen Bewegung des Transfersystems (100) in eine Betriebsposition (P1 ) innerhalb der Pressenlinie (1) zum Ausführen des Transports von Werkstücken oder in eine Wechselposition (P2) außerhalb der Pressenlinie (1) zum Werkzeugwechsel und/oder zur Wartung bewegt zu werden. Transfersystem (100) nach Anspruch 9, wobei die Bewegungseinrichtung (4.5) zur vertikalen Bewegung des Transfersystems (100) eine Hubeinrichtung des Transfersystems (100) mit verlängerten Führungsschienen ist. T ransfersystem (100) nach Anspruch 9 oder 10, aufweisend ein Gestell, in oder an welchem das Transfersystem (100) befestigt ist und an welchem die Bewegungseinrichtung (4.5) angreifen kann. 17 Transfersystem (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ferner ein Tooling (7) vorgesehen ist, das lösbar an der Traverse (6) befestigbar ist. Verwendung eines Transfersystems (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Betrieb außerhalb der Pressenlinie (1 ) für Simulations- und/oder Einarbeitungszwecke. System eines Pressenlinientransfers, aufweisend eine Pressenlinie (1) mit mindestens zwei Einzelpressen (2) und ein zu mindestens einer der Einzelpressen (2) zugeordnetes Paar an Transfersystemen (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, sowie Bereichen außerhalb der Pressenlinie (1), welche als Wechselbereiche für Fahrtische (3) zum Werkzeugwechsel und für die Transfersysteme (100) dienen, wobei jedem Transfersystem (100)

- eine Betriebsposition (P1) innerhalb der Pressenlinie (1 ) zugeordnet ist und es dorthin mittels des Fahrgestells (4) bewegbar ist, und

- eine Wechselposition (P2) außerhalb der Pressenlinie (1) zugeordnet ist und es gleichläufig oder gegenläufig zu einer Wechselposition (P2) von Fahrtischen (3) zum Werkzeugwechsel der mindestens einen Einzelpresse (2) bewegt werden kann. System eines Pressenlinientransfers nach Anspruch 14, wobei im Falle, dass die Bewegungseinrichtung (4.5) zur vertikalen Bewegung eingerichtet ist, diese dazu eingerichtet ist, das Transfersystem (100) anzuheben und/oder in einen Hallenkeller (9) des Hallenbauwerks abzusenken und in die Betriebsposition (P1) oder die Wechselposition (P2) zu bringen. System eines Pressenlinientransfers nach Anspruch 15, wobei die Bewegungseinrichtung (4.5) eine externe Bewegungseinrichtung (4.5) ist, die dazu eingerichtet ist, das Transfersystem (100) vertikal anzuheben und/oder abzusenken. System eines Pressenlinientransfers nach einem der Ansprüche 14 bis 16, wobei die Transfersysteme (100) einen Antrieb und

- eine Kommunikationsschnittstelle aufweisen, welche dazu eingerichtet ist, mit einer externen Steuereinheit zu kommunizieren und Steuersignale zu erhalten, um mittels des Antriebs aus der Pressenlinie (1) auszufahren oder einzufahren, und/oder

- eine Recheneinheit aufweisen, welche dazu eingerichtet ist, die Transfersysteme (100) zumindest teilautomatisiert zu steuern, um mittels des Antriebs aus der Pressenlinie (1 ) auszufahren oder einzufahren. 18 System eines Pressenlinientransfers nach einem der Ansprüche 14 bis 17, wobei die Transfereinrichtungen (5) jedes der Transfersysteme (100) voneinander unterschiedlich oder gleichartig als einseitig oder zweitseitig angelenkte Transfereinrichtungen (5) gebildet sind. System eines Pressenlinientransfers nach einem der Ansprüche 14 bis 18,

- wobei ferner ein Tooling (7) vorgesehen ist, das mit der Traverse (6) lösbar verbunden werden kann, und wobei ferner ein Toolingwechselwagen vorgesehen ist, welcher zum Wechsel des Toolings (7) in die Pressenlinie (1 ) eingefahren wird und das an der Traverse (6) befindliche Tooling (7) aus der Pressenlinie (1) herausfährt, und/oder

- wobei ferner mindestens einen Fahrtisch (3) vorgesehen ist, der dazu eingerichtet ist, ein zu wechselndes Werkzeug der Einzelpresse (2) beim Werkzeugwechsel aufzunehmen und aus der Pressenlinie (1 ) auszufahren, wobei ein werkzeugspezifischer Teil der Transfereinrichtung (5) des Transfersystems (100) zum Wechseln zusammen mit dem Werkzeug am Fahrtisch (3) der zugehörigen Einzelpresse (2) abgelegt wird.

Description:
Transfersystem für Pressenlinien

Die Erfindung betrifft ein Transfersystem für Pressenlinien.

Die Automatisierung von Pressenanlagen, besonders von hintereinander geschalteten Einzelpressen, zu Pressenstraßen bzw. Pressenlinien erfolgt durch Roboter oder verschiedenartige Transfereinrichtungen wie z.B. durch Linearfeeder oder Gelenkarmsysteme, oder auch durch kombinierte Transfersysteme. Alle diese Vorrichtungen transportieren mittels an einer Traverse befestigten Greifern oder Vakuumsaugern ein Werkstück von Presse zu Presse oder Station zu Station. Diese Greifer oder Vakuumsauger sind in einer Art Rahmen oder Gestell als sogenanntes Tooling oder Saugerspinne oder Werkstückgreifeinrichtung werkstückspezifisch angeordnet und werden während eines Werkzeugwechsels ausgetauscht. Die Traverse liegt quer zur Durchlaufrichtung der Werkstücke. Um unterschiedliche Werkstücke zu produzieren, sind unterschiedliche Werkzeuge verfügbar, die gewechselt werden müssen.

Diese massiven Werkzeuge können mittels Fahrtischen für den Werkzeugwechsel aus den Pressen herausgefahren werden. Das werkstückspezifische Tooling oder der gesamte Transferbalken (Saugerbalken/ Querbalken, Traverse) kann zum Austausch ebenfalls mit den Fahrtischen oder auf separaten, sogenannten Toolingwechselwagen bzw. Wechselwagen herausgefahren werden. Die Toolingwechselwagen bzw. Wechselwagen fahren dabei in die Pressenlücken ein, also zwischen zwei benachbarte Pressen.

Pressen werden beispielsweise mit einem einseitig angelenkten System zu einer Pressenlinie verkettet. Dieses ist eine mehrgliedrige und mehrachsige Gelenkarmtransfereinheit, die mittig eine Traverse mit verfahrbarem Tooling trägt und mit diesem die Werkstücke von Presse zu Presse transportiert, wie in der EP 2 694 231 B1 offenbart. Aufgabe dieser Erfindung ist es, die Flexibilität der Transfereinrichtung zu vergrößern und besonders den automatischen Toolingwechsel zu verbessern. Die Flexibilität wird möglich durch den Einsatz vieler angetriebener Achsen. Dies verursacht hohe bewegte Eigenmassen, stark beanspruchte Gelenke und Führungen, was wartungs- und kostenintensiv ist.

In der Praxis werden die geringen Standzeiten der einseitig angelenkten Systeme durch die Vorhaltung kompletter Ersatztransfersysteme überbrückt. Diese können mit akzeptablem Aufwand ausgetauscht werden. Die Pressenanlage muss allerdings für diese Wartungsarbeit für eine gewisse Zeit stillgelegt werden. Weiterhin ist in der WO 2006/045 284 A1 eine Toolingwechselvorrichtung offenbart, mit der die Traverse samt Tooling auf einem Wagen abgelegt und aus der Pressenanlage herausfahrbar ist, um einen Toolingwechsel auszuführen.

In der DE 10 2013 220 309 A1 wird ein System aus Transfereinrichtung, wechselbarer Traverse und Wechselwagen in ähnlicher Funktion offenbart.

Diese Erfindungen lösen das Problem, das werkstückspezifische Tooling voll- oder teilautomatisch während des Werkzeugwechselprozesses auszutauschen. Allerdings ist auch hier aufgrund der Vielzahl der Einzelschritte eine längere Unterbrechung des Pressenbetriebs möglich. Außerdem bleibt die Problematik, wartungsanfällige Transfereinrichtungen zu reparieren oder neu einzustellen, ohne den Pressenbetrieb länger zu unterbrechen.

Deshalb ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, ein Transfersystem bereitzustellen, das diese Nachteile überwindet, also sowohl einen Toolingwechsel als auch eine Wartung der Transfereinrichtung bereitzustellen, und dabei Unterbrechungen im Pressenbetrieb möglichst kurz zu halten.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Vorgeschlagen wird ein Transfersystem für Pressenlinien in einem Hallenbauwerk, wobei das Transfersystem am Anfang und/oder am Ende und/oder zwischen Einzelpressen einer Pressenlinie zum Transport von Werkstücken zwischen den Einzelpressen und/oder zum Einführen oder Entnehmen aus den Einzelpressen vorgesehen ist und gebildet ist als funktionale Einheit, aufweisend mindestens eine Transfereinrichtung, und eine an der Transfereinrichtung angeordnete Traverse, und ein Fahrgestell mit mindestens einer Bewegungseinrichtung zur horizontalen Bewegung des Transfersystems, wobei die Transfereinrichtung an dem Fahrgestell befestigt ist, und wobei das Fahrgestell dazu eingerichtet ist, zusammen mit der Transfereinrichtung in eine Betriebsposition innerhalb der Pressenlinie zum Ausführen des Transports von Werkstücken oder eine Wechselposition außerhalb der Pressenlinie zum Werkzeugwechsel und/oder zur Wartung bewegt zu werden.

Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Bewegungseinrichtung eine schienengebundene oder eine nicht schienengebundene Bewegungseinrichtung ist. Vorteilhaft weist die Bewegungseinrichtung auf: mehrere Räder, umfassend Stahlräder oder Kunststoffräder, oder mindestens einen Gleiter, oder mindestens ein Luftpolster, mindestens ein Laufrollensystem oder eine Kombination daraus.

Des Weiteren ist vorgesehen, dass das Fahrgestell mindestens ein Kopplungselement aufweist, das mit jeweils einem zugehörigen Gegenkopplungselement an mindestens einer der Einzelpressen oder einem Bereich des Hallenbauwerks verbindbar ist.

Des Weiteren ist vorgesehen, dass das Fahrgestell mindestens eine Multikupplung aufweist, an welcher Versorgungsmedien zum Fahrgestell und über das Fahrgestell mindestens zur Transfereinrichtung zuführbar sind.

Des Weiteren ist vorgesehen, dass das Fahrgestell manuell betreibbar oder mindestens teilautomatisiert betreibbar ist.

Vorteilhaft weist das Fahrgestell einen elektrischen Antrieb auf, dessen Energieversorgung kabelgebunden oder mittels eines am Fahrgestell angeordneten Akkumulators erfolgt, oder es weist einen pneumatischen oder hydraulischen Antrieb auf. Alternativ ist ein externer Antrieb vorgesehen, der mit dem Fahrgestell zum Antreiben in Wirkverbindung steht.

Vorteilhaft weist der elektrische Antrieb eine Kommunikationseinrichtung auf, die mittels Funksteuerung oder kabelgebunden betreibbar ist.

In einer alternativen Ausführung ist ein Transfersystem für Pressenlinien in einem Hallenbauwerk vorgesehen, wobei das Transfersystem am Anfang und/oder am Ende und/oder zwischen Einzelpressen einer Pressenlinie zum Transport von Werkstücken zwischen den Einzelpressen und/oder zum Einführen oder Entnehmen aus den Einzelpressen vorgesehen ist und gebildet ist als funktionale Einheit, aufweisend mindestens eine Transfereinrichtung, und eine an der Transfereinrichtung angeordnete Traverse, und mindestens eine Bewegungseinrichtung, wobei die Bewegungseinrichtung zur vertikalen Bewegung des Transfersystems in eine Betriebsposition innerhalb der Pressenlinie zum Ausführen des Transports von Werkstücken oder in eine Wechselposition außerhalb der Pressenlinie zum Werkzeugwechsel und/oder zur Wartung bewegt zu werden.

Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Bewegungseinrichtung zur vertikalen Bewegung des Transfersystems eine Hubeinrichtung des Transfersystems mit verlängerten Führungsschienen ist. Des Weiteren ist vorgesehen, dass das Transfersystem ein Gestell aufweist, in oder an welchem das Transfersystem befestigt ist und an welchem die Bewegungseinrichtung angreifen kann.

Des Weiteren ist vorgesehen, dass ferner ein Tooling vorgesehen ist, das lösbar an der Traverse befestigbar ist.

Ferner ist eine Verwendung eines Transfersystems zum Betrieb außerhalb der Pressenlinie für Simulations- und/oder Einarbeitungszwecke vorgesehen.

Ferner ist ein System eines Pressenlinientransfers vorgesehen, aufweisend eine Pressenlinie mit mindestens zwei Einzelpressen und ein zu mindestens einer der Einzelpressen zugeordnetes Paar an beschriebenen Transfersystemen, sowie Bereichen außerhalb der Pressenlinie, welche als Wechselbereiche für Fahrtische zum Werkzeugwechsel und für die Transfersysteme dienen, wobei jedem Transfersystem eine Betriebsposition innerhalb der Pressenlinie zugeordnet ist und es dorthin mittels des Fahrgestells bewegbar ist, und eine Wechselposition außerhalb der Pressenlinie zugeordnet ist und es gleichläufig oder gegenläufig zu einer Wechselposition von Fahrtischen zum Werkzeugwechsel der mindestens einen Einzelpresse bewegt werden kann.

Des Weiteren ist vorgesehen, dass im Falle, dass die Bewegungseinrichtung zur vertikalen Bewegung eingerichtet ist, diese dazu eingerichtet ist, das Transfersystem anzuheben und/oder in einen Hallenkeller des Hallenbauwerks abzusenken und in die Betriebsposition oder die Wechselposition zu bringen.

Vorteilhaft ist die Bewegungseinrichtung eine externe Bewegungseinrichtung, die dazu eingerichtet ist, das Transfersystem vertikal anzuheben und/oder abzusenken.

Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Transfersysteme einen Antrieb und eine Kommunikationsschnittstelle aufweisen, welche dazu eingerichtet ist, mit einer externen Steuereinheit zu kommunizieren und Steuersignale zu erhalten, um mittels des Antriebs aus der Pressenlinie auszufahren oder einzufahren, und/oder eine Recheneinheit aufweisen, welche dazu eingerichtet ist, die Transfersysteme zumindest teilautomatisiert zu steuern, um mittels des Antriebs aus der Pressenlinie auszufahren oder einzufahren. Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Transfereinrichtungen jedes der Transfersysteme voneinander unterschiedlich oder gleichartig als einseitig oder zweitseitig angelenkte Transfereinrichtungen gebildet sind.

Des Weiteren ist vorgesehen, dass ferner ein Tooling vorgesehen ist, das mit der Traverse lösbar verbunden werden kann, und wobei ferner ein Toolingwechselwagen vorgesehen ist, welcher zum Wechsel des Toolings in die Pressenlinie eingefahren wird und das an der Traverse befindliche Tooling aus der Pressenlinie herausfährt, und/oder ferner mindestens einen Fahrtisch vorgesehen ist, der dazu eingerichtet ist, ein zu wechselndes Werkzeug der Einzelpresse beim Werkzeugwechsel aufzunehmen und aus der Pressenlinie auszufahren, wobei ein werkzeugspezifischer Teil der Transfereinrichtung des Transfersystems zum Wechseln zusammen mit dem Werkzeug am Fahrtisch der zugehörigen Einzelpresse abgelegt wird.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungsgemäße Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 : eine schematische Ansicht einer Pressenlinie mit drei Einzelpressen, Fahrtischen und Transfersystemen in Vorderansicht nach einer Ausführung der Erfindung.

Figur 2: eine schematische Ansicht einer Pressenlinie mit drei Einzelpressen, Fahrtischen und Transfersystemen in geschnittener Draufsicht nach einer Ausführung der Erfindung, wobei Fahrtische und Transfersysteme gleichläufig aus der Pressenlinie fahren.

Figur 3: eine schematische Ansicht einer Pressenlinie mit drei Einzelpressen, Fahrtischen und Transfersystemen in geschnittener Draufsicht nach einer Ausführung der Erfindung, wobei Fahrtische und Transfersysteme gegenläufig aus der Pressenlinie fahren.

Figur 4: eine schematische Ansicht einer Pressenlinie mit drei Einzelpressen, Fahrtischen und mit kombinierten einseitig und zweiseitig angelenkten Transfersystemen in geschnittener Draufsicht nach einer Ausführung der Erfindung. Figur 5: eine schematische Vorderansicht eines T ransfersystems nach einer Ausführung der Erfindung.

Figur 6: eine schematische Vorderansicht eines T ransfersystems nach einer weiteren

Ausführung der Erfindung.

Figur 7: eine schematische Ansicht eines vertikal verfahrbaren Transfersystems nach einer weiteren Ausführung der Erfindung.

In den nachfolgenden Figurenbeschreibungen sind gleiche Elemente bzw. Funktionen mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Wie bereits eingangs erwähnt, erfolgt die Automatisierung von Pressenanlagen, besonders von hintereinander geschalteten Einzelpressen 2 zu Pressenstraßen bzw. Pressenlinien 1 , wie in Figur 1 gezeigt, durch Roboter oder verschiedenartige Transfereinrichtungen wie z.B. durch Linearfeeder oder Gelenkarmsysteme. Alle diese Vorrichtungen transportieren mittels an einer Traverse 6 befestigten Greifern oder Vakuumsaugern ein Werkstück von einer Einzelpresse 2 zu einer anderen Einzelpresse 2 bzw. von Station zu Station. Diese Greifer oder Vakuumsauger sind in einer Art Rahmen als sogenanntes Tooling 7, auch bezeichnet als Saugerspinne oder Werkstückgreifeinrichtung, werkstückspezifisch angeordnet und werden während eines Werkzeugwechsels ausgetauscht. Die Traverse 6 liegt quer zur Durchlaufrichtung der Werkstücke und ist an der Transfereinrichtung 5 über einen oder mehrere Gelenkarme 5.2.1 gekoppelt. Um unterschiedliche Werkstücke zu produzieren, sind unterschiedliche, auswechselbare Werkzeuge verfügbar. Das Wechseln geschieht mit Fahrtischen 3, auf welche das (sehr schwere) Werkzeug abgelegt wird und die dann aus der Pressenlinie 1 ausfahren. Ein neues Werkzeug ist auf einem anderen Fahrtisch 3, der auf der gegenüberliegenden Seite der Pressenlinie 1 vorgesehen ist, aufgeladen und wird in die Pressenlinie 1 eingefahren, sobald der Fahrtisch 3 mit dem zu wechselnden Werkzeug ausgefahren ist.

Aktuell bekannte Transfereinrichtungen 5 arbeiten mit sehr ähnlichen und bewährten Toolingsystemen, d.h. die Erfordernisse an die Toolingkomponenten oder die gesamte Toolingeinheit sind sehr ähnlich. Die größte Toolingeinheit ist dabei so zu konstruieren, dass sie bedienerfreundlich, manuell handhabbar (in der Regel von einem einzigen Bediener) in Größe, Gewicht, Verriegeln und Entriegeln ist und auch den Arbeitsschutzrichtlinien entspricht.

Bei der Konstruktion muss ferner beachtet werden, dass es möglich sein muss, Medien wie Luft, Beölung o.ä., Steuerströme und Leistungsströme für Antriebe und Signalströme auf dem Tooling 7 anzubringen. Wie ebenfalls bereits beschrieben, können werkstückspezifische Toolings voll- oder teilautomatisch während des Werkzeugwechselprozesses ausgetauscht werden, indem Toolingwechselwagen bzw. Wechselwagen, in die Pressenlinie 1 ein- und ausfahren. Allerdings kann es auch hier zu längerem Stillstand der Pressenlinie 1 kommen. Außerdem besteht immer noch die Problematik, wartungsanfällige Transfereinrichtungen 5 zu reparieren oder neu einzustellen, ohne den Pressenbetrieb länger zu unterbrechen.

Deshalb wird erfindungsgemäß ein neuartiges Transfersystem 100 bereitgestellt, welches horizontal oder vertikal aus der Pressenlinie 1 ausfahrbar bzw. bewegbar ist. In einer Ausführung weist dieses Transfersystem 100 eine Transfereinrichtung 5, eine Traverse 6 und eine Wechselvorrichtung in Form eines Fahrgestells 4, an dem Transfereinrichtung 5 und Traverse 6 als funktionale Einheit integriert sind, auf. In dieser Ausführung sind entsprechende, nachfolgend beschriebene Mittel vorgesehen, welche es ermöglichen, das Transfersystem 100 horizontal aus der Pressenlinie 1 auszufahren.

In einer anderen Ausführung ist kein Fahrgestell vorgesehen. In dieser Ausführung sind entsprechende, nachfolgend beschriebene Mittel vorgesehen, welche es ermöglichen, das Transfersystem 100 vertikal aus der Pressenlinie 1 auszufahren.

Außerdem kann bei dem Transfersystem 100 in allen Ausführungen ein Tooling 7 vorgesehen sein, das lösbar an der Traverse 6 befestigt ist. Durch das vorgeschlagene Transfersystem 100 können Pressenlinien 1 weiter automatisiert werden und es sind sowohl Toolingwechsel als auch Wartungsarbeiten ohne größeren Stillstand der Einzelpressen 2 innerhalb der Pressenlinie 1 möglich. Das vorgeschlagene Transfersystem 100 beider Haupt-Ausführungen ist nachrüstbar, technisch erweiterbar, austauschbar und wartungsfreundlich. Ziel ist es, die Umrüstzeiten so kurz wie möglich zu halten. Darunter sind Werkzeugwechselzeiten, Toolingwechselzeiten oder auch Wartungszeiten zu verstehen. Angestrebt wird eine möglichst hohe funktionale Verflechtung von Presse und Transfereinrichtung bei gleichzeitiger mechanischer Trennung dieser Komponenten.

Gemäß einer Ausführung werden die Transfersysteme 100 beider Haupt-Ausführungen mit den zugehörigen Transfereinrichtungen 5 je als ganze Funktionseinheit aus der Pressenanlage bzw. Pressenlinie 1 horizontal herausgefahren bzw. vertikal herausbewegt, wie in Figuren 2, 3 und 7 dargestellt und nachfolgend beschrieben. Je Einzelpresse 2 kann ein Paar an Transfersystemen 100 vorgesehen sein, die gleichartig (z.B. zwei einseitig oder zwei zweiseitig angelenkte Transfersysteme 100) oder unterschiedlich gebildet sind, wie z.B. in Figur 4 gezeigt, in der das obere ein zweiseitig angelenktes Transfersystem 100 und das untere ein einseitig angelenktes Transfersystem 100 ist.

Jedes Transfersystem 100 einer ersten, bevorzugten Ausführung ist in einem zugehörigen verfahrbaren Gestell, kurz als Fahrgestell 4 bezeichnet, untergebracht, d.h. daran befestigt oder damit integral gebildet, wie in Figuren 5 und 6 dargestellt und nachfolgend beschrieben.

Die Einzelpressen 2 einer Pressenlinie 1 sind in der Regel unabhängig voneinander schwingungsisoliert, sprich gefedert, aufgestellt. Somit entstehen kleine vertikale Bewegungen der Einzelpressen 2 gegenüber dem Hallenboden 8, die für die Art der Befestigung des Fahrgestells 4 bzw. der Transfereinrichtung 5 innerhalb der Pressenlinie 1 (in Betriebsposition P1) zu beachten sind. Während der Produktion, also während eines Betriebs der Einzelpressen 2, wird je ein Fahrgestell 4 bzw. eine Transfereinrichtung 5 an je einer Einzelpresse 2, z.B. deren Ständer, über entsprechende Kopplungsstellen 4.1 (Kopplungselement Transfersystem) und 4.2 (Gegenkopplungselement Einzelpresse) befestigt. Das Transfersystem 100 ist über ein Kopplungselement 4.1 mit einem Gegenkopplungselement 4.2. der Einzelpresse 2 gekoppelt, wie in Figur 1 links gezeigt. In Figur 1 rechts ist das Transfersystem 100 noch nicht an die Einzelpresse 2 gekoppelt.

In einer Ausführung sind diese Kopplungsstellen 4.1 ; 4.2 der Einzelpresse 2 an der auslaufseitigen Seite des Pressengestells angebracht, also der Seite der Einzelpresse 2, an der das bearbeitete Werkstück zur nächsten Bearbeitungsstufe, z.B. zur nächsten Einzelpresse 2, weitergegeben wird. Das Entnehmen des Werkstückes aus dem Werkzeugraum erfordert (hinsichtlich der eingeschränkten Freigängigkeit) eine höhere Genauigkeit als das Einlegen. Somit ist auslaufseitige Befestigung der Transfereinrichtung 5 am Pressengestell zu bevorzugen.

In einer weiteren Ausführung sind die Kopplungsstellen 4.1 ; 4.2 unabhängig vom Pressengestell an einem Bereich des Hallenbauwerks, beispielsweise am Hallenboden 8, befestigt, wie in Figur 6 schematisch gezeigt.

Es gibt verschiedene Arten von Kopplungsstellen. Zum einen sind Kopplungselemente 4.1 ; 4.2 notwendig, um die Kräfte, die aus den bewegten Massen entstehen, aufzunehmen und eine ausreichend wiederholgenaue Position der Transfereinrichtung 5 zur Einzelpresse 2 zu fixieren. Zum anderen sind Kopplungsstellen auch als Versorgungskupplung, bzw. sogenannte Multikupplungen 4.6, für Energie, Signale und Medien (z.B. Luft, Öl) erforderlich. In einer Ausführung ist das für die horizontale Bewegung verwendete Fahrgestell 4 vorteilhaft als geschlossener Rahmen ausgeführt. In anderen Ausführungen kann das Fahrgestell 4 auch als offener Rahmen ausgeführt sein, also mit zwei zueinander parallelen, senkrechten Ständern und einem Querbalken, der die beiden senkrechten Ständer verbindet. An einem senkrechten Ständer ist vorteilhaft das mindestens eine Kopplungselement 4.1 vorgesehen.

Die Fahrgestelle 4 können über einen elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Antrieb verfügen. Die Energieversorgung für den oder die Antriebe der Fahrgestelle 4 kann ähnlich den Fahrtischen 3 über Schleppketten, Kabeltrommeln (elektrisch, Luft, Öl) oder kabellos über Akkubetrieb erfolgen, je nach Ausführung des Antriebs. Dabei kann ein Antrieb sowohl direkt am Fahrgestell 4 befestigt sein als auch als externer Antrieb bereitgestellt werden.

Sowohl die kabelgebundene Energieversorgung als auch die Multikupplungen 4.6 können sowohl vom Hallenboden 8 aus versorgt werden, als auch über die Einzelpresse 2. Die Antriebe weisen vorteilhaft eine Kommunikationseinrichtung auf, die mittels Funksteuerung oder kabelgebunden, z.B. über ein externes Steuerpanel, betreibbar ist.

Die Fahrgestelle 4 zur horizontalen Bewegung des Transfersystems 100 weisen mindestens eine schienengebundene oder eine nicht schienengebundene Bewegungseinrichtung 4.3, 4.4 auf, welche es ermöglicht, das Fahrgestell 4 in horizontaler Richtung zu bewegen. Hierzu kann die mindestens eine Bewegungseinrichtung 4.3, 4.4 als ein Teil eines Schienensystems mit Stahlrädern oder Gleitern 4.4 und im Hallenboden 8 eingelassener Laufschiene 8.1 gebildet sein, wie in Figur 5 angedeutet. Sie kann aber auch als Räder 4.4, wie in Figur 6 angedeutet, gebildet sein. Da in vorhandenen Hallen für Pressenlinien 1 in der Regel bereits Schienensysteme vorhanden sind, also im Hallenboden 8 eingelassene Laufschienen 8.1 , ist hier eine Nachrüstung möglich. Die Bewegungseinrichtung 4.3, 4.4 kann aber auch als Luftpolster oder als Laufrollensystem mit Kettenantrieb oder auch als Kombination, wo sinnvoll, ausgeführt sein.

Um das Transfersystem 100 in vertikaler Richtung in eine Wechselposition P2 zu bewegen, ist ebenfalls mindestens eine (vertikale) Bewegungseinrichtung 4.5 vorgesehen. Diese kann die Hubeinrichtung des Transfersystems 100 sein, z.B. in Form dessen Hubachse und einem verlängerten, vertikalen Führungssystem. Dies ermöglicht es, das Transfersystem 100 nach oben in eine Wechselposition P2 (oberhalb der Pressenlinie 1 ) und wieder in die Betriebsposition P1 , also in die Pressenlinie 1 hinein, zu bewegen, wie in Figur 7 dargestellt. Darüber hinaus gehende Wege können z.B. mit dem Hallenkran abgedeckt werden. Der Hallenkran ermöglicht eine beliebige Parkposition des Transfersystems 100 zum Umrüsten oder Warten auf dem Hallenboden 8.

In einer Ausführung ist vorgesehen, dass die T raverse 6 abgelegt wird, z.B. am Fahrtisch 3 oder am Wechselwagen, und dann die Transfereinrichtung 5 bzw. die beiden Gelenkarme (im Falle eines zweiseitig angelenkten Transfersystems 100) separat vertikal aus der Pressenlinie 1 gehoben werden, z.B. mittels eines Krans.

Es ist durch die Hubeinrichtung aber auch möglich, das Transfersystem 100 nach unten in eine Wechselposition P2 (in den Hallenkeller 9) und wieder in die Betriebsposition P1 , also in die Pressenlinie 1 hinein, zu bewegen, wie in Figur 7 dargestellt. Dabei kann vorgesehen sein, dass diese Arbeiten unterhalb des Hallenbodens 8 im Hallenkeller 9 ausgeführt werden.

Außerdem kann anstatt der Hubeinrichtung eine externe (vertikale) Bewegungseinrichtung 4.5 in Form z.B. eines Kransystems vorgesehen sein, welche das Transfersystem 100 nach oben (oberhalb der Pressenlinie 1 ) und wieder in die Betriebsposition P1 , also in die Pressenlinie 1 hinein, bewegen kann.

Es kann auch ein Gestell für vertikal bewegbare Transfersysteme 100 vorgesehen sein, das ähnlich dem beschriebenen Fahrgestell 4 als offener oder geschlossener Rahmen gebildet ist, an dem die Kopplungselemente 4.1 vorgesehen sind. Das Transfersystem 100 ist in oder an dem Gestell befestigt, an welchem die (vertikale) Bewegungseinrichtung 4.5 angreifen kann.

Es kann auch eine Kombination aus horizontalen und vertikalen Bewegungseinrichtungen 4.3, 4.4, 4.5 vorgesehen sein. Beispielsweise kann das Transfersystem 100 vertikal aus der Pressenlinie 1 entfernt werden, und das Ersatz- bzw. Wechsel-Transfersystem 100 kann horizontal einfahren, oder umgekehrt.

Das in die Pressenlinie 1 einfahrende Transfersystem 100 wird vorteilhaft über geeignete Mittel zentriert. Um es aus der Pressenlinie 8 auszufahren, muss zuerst die Zentrierung (und ebenfalls die Kopplung zur Einzelpresse 2 bzw. dem Hallenboden 8) gelöst werden. Beispielsweise kann das Transfersystem 100 mittels eines (nicht gezeigten) Zentrierzapfens zentriert werden. Dabei ist der Zentrierzapfen entweder im Hallenboden 8 vorgesehen und das Transfersystem 100 weist eine korrespondierende Öffnung zum Einführen auf, oder umgekehrt.

Der Wechselprozess des Transfersystems 100, also der Wechsel des Transfersystems 100 von einer Betriebsposition P1 in eine Wechselposition P2 (gestrichelt gezeichnete Felder in Figuren 2 und 3), kann voll- oder teilautomatisch ausgeführt werden, je nach Automatisierungsgrad der Pressenlinie 1 .

In einer Ausführung werden analog zu den Fahrtischen 3, die paarweise einer Einzelpresse 2 zum Wechseln von Werkzeugen zugeordnet sind, auch die Transfersysteme 100 paarweise einer Einzelpresse 2 zugeordnet, wie in den Figuren dargestellt.

Das gesamte Transfersystem 100 kann dabei horizontal durch das Fahrgestell 4 gleichläufig mit dem Fahrtisch 3 aus der Pressenlinie 1 herausgefahren werden, wie in Figur 2 mittels der Richtungspfeile dargestellt, oder gegenläufig, sprich zu der Seite, welche der Seite gegenüberliegt, auf welcher der Fahrtisch 3 herausgefahren wird, wie in Figur 3 mittels der Richtungspfeile dargestellt. Eine Kombination beider Varianten ist je nach Ausführung der Hallenlogistik ebenfalls möglich. In den Figuren 2 und 3 sind die Transfersysteme 100 und Fahrtische 3, welche sich gerade in der Pressenlinie 1 befinden, mit durchgehenden Linien gezeichnet, und in ihrer Position nach dem Wechsel in der Wechselposition P2 gestrichelt gezeichnet. Transfersysteme 100, die als Ersatz-Transfersysteme 100 dienen, die also anstatt der aktuell in der Pressenlinie 1 benutzten Transfersysteme 100 in die Pressenlinie 1 einfahren, sind in einer Wechselposition P2 dargestellt und ebenfalls mit durchgehender Linie gezeichnet (der Übersichtlichkeit halber nur in Figur 2). Ebenso sind Fahrtische 3, welche anstatt der aktuell in der Pressenlinie 1 benutzten Fahrtische 3 in die Pressenlinie 1 einfahren, mit durchgehender Linie gezeichnet.

In der Regel werden die Werkzeuge auf dem Fahrtisch 3 mit einem Kran gewechselt und das Tooling 7 wird manuell ausgetauscht. Im Hinblick auf eine weitere Automatisierung des gesamten Wechselprozesses, z.B. durch den Einsatz von Robotern und fahrerlosen Transportsystemen, gewinnt eine gute Zugänglichkeit zunehmend an Bedeutung. Somit ist die in Figur 3 gezeigte Variante für die horizontale Bewegung bevorzugt, da sie eine bessere Zugänglichkeit gewährleistet.

Die Transfereinrichtungen 5 der Einzelpressen 2 können gleichartig oder verschiedenartig in beliebiger Kombination je nach Anforderung des Herstellungsprozesses des Werkstückes sein. Beispielsweise kann zum Einlegen eine einseitig angelenkte Transfereinrichtung 5.1 , z.B. ein Einlegeroboter, in die erste Einzelpresse 2 und zur Entnahme aus der letzten Einzelpresse 2 ebenfalls eine einseitig angelenkte Transfereinrichtung 5.1 , z.B. ein Entnahmefeeder, und zwischen den Einzelpressen 2 je eine zweiseitig angelenkte Transfereinrichtung 5.2 eingesetzt werden. Jede dieser Transfereinrichtungen 5 umfasst Kopplungselemente 4.1 , welche mit am Pressengestell, vorzugsweise an der Auslaufseite, angeordneten Gegenkopplungselementen 4.2 (siehe Figuren 1 , 2, 5 und 6) verbindbar sind und damit das Transfersystem 100 an der Einzelpresse 2 oder dem Hallenboden 8 befestigen. Über vorgesehene Multikupplungen 4.6 können auch Energie und Medien zugeführt werden, wie in Figuren 5 und 6 angedeutet.

Ein Paar (auch als Wechselsatz bezeichnet) an zu einer Einzelpresse 2 zugehörigen Transfereinrichtungen 5 kann aus zwei unterschiedlichen Arten von Transfereinrichtungen 5 bestehen, also z.B. einer einseitig angelenkten Transfereinrichtung 5.1 , wie in Figur 4 unten dargestellt, und einer zweiseitig angelenkten Transfereinrichtung 5.2, wie in Figur 4 oben dargestellt. Diese Situation ist denkbar, wenn zur Pressenlinie 1 nur ein Satz Transfereinrichtungen 5 gehört und später ein leistungsfähigerer Satz nachgerüstet wird, wenn z.B. neu entwickelte Werkzeuge bzw. Werkstücke dies erfordern. Auch hier können Transfersystem 100 und Fahrtisch 3 gleichläufig oder gegenläufig aus der Pressenlinie 1 heraus- bzw. hineingefahren werden, wie in Figuren 2 und 3 gezeigt. Alternativ kann das Transfersystem 100 vertikal aus der Pressenlinie 1 herausgefahren werden.

Aufgrund der Ausführung des Transfersystems 100 als funktionale Einheit kann eine komplexe, mechanische automatische Kopplungsstelle 67 zwischen Transfereinrichtung 5 und Traverse 6, wie sie aktuell üblich ist, optional entfallen. Lediglich das Tooling 7 braucht eine Kopplungsstelle zur Traverse 6, welche zur mechanischen Kopplung und auch zur Versorgung von Energie und Medien zwischen Traverse 6 und Tooling 7 dient. Damit ergeben sich vorteilhaftere Konstruktionen, die weniger Masse aufweisen und kostengünstiger sind.

In einer weiteren Ausführung werden das Tooling 7 oder die Traverse 6 samt Tooling 7 zum Werkzeugwechsel mittels der Transfereinrichtung 5 auf dem Fahrtisch 3 abgelegt und aus der Pressenlinie 1 herausgefahren. Die Transfereinrichtung 5 selbst, also das Transfersystem 100 mit allen restlichen Komponenten, wird nur zum Zwecke einer Wartung oder sonstigen Umrüstung aus der Pressenlinie 1 herausgefahren.

Das Herausfahren (horizontal oder vertikal) des gesamten Transfersystems 100 und das Hereinfahren (horizontal oder vertikal) eines gesamten Transfersystems 100 (Ersatzeinheit) von jeweils unterschiedlichen Seiten bzw. von oben bzw. unten verkürzt die bisherigen gängigen Wartungszeiten enorm und verhindert ungeplante Stillstandzeiten.

Außerdem sind vorhandene Toolingsysteme ebenso wie neuartige Toolingsysteme integrierbar. Für manuelle Umrüst- oder Wartungsarbeiten an den Einzelpressen 2 und speziell an den Werkzeugräumen ist eine gute Zugänglichkeit für den Bediener durch das Herausfahren des Transfersystems 100 aus der Pressenlinie 2 gegeben.

In einer Ausführung wird das Transfersystem 100 mit der Transfereinheit 5 außerhalb der Einzelpresse 2 fest gekoppelt und mit Energie und Medien versorgt. Somit kann das Transfersystem 100 als Transfersimulator und zu Einarbeitungszwecken verwendet werden.

Um einen Wechsel von einem Transfersystem 100 auf ein anderes Transfersystem 100 durchzuführen, müssen alle Kopplungen 4.1 und 4.2 und 4.6 gelöst werden, damit das Transfersystem 100 frei beweglich ist. Dabei kann es aus einer Zentrierung gelöst, z.B. angehoben bzw. herausgehoben, werden.

Bezugszeichenliste

1 Presselinie

2 Einzelpresse

3 Fahrtisch Werkzeugwechsel

100 Transfersystem

4 Fahrgestell

4.1 Kopplungselement (mechanisch)

4.2 Gegenkopplungselement

4.3 horizontale, schienengebundene Bewegungseinrichtung (Gleiter, Stahlrad)

4.4 horizontale, nicht schienengebundene Bewegungseinrichtung (Rad, Rolle)

4.5 vertikale Bewegungseinrichtung (Hubachse, Hubeinrichtung, Führungssystem)

4.6 Multikupplung (Energie, Medien)

5 Transfereinrichtung

5.1 einseitig angelenkte Transfereinrichtung

5.2 zweiseitig angelenkte Transfereinrichtung

5.2.1 Gelenkarme

6 T raverse

7 Tooling

67 Kopplungsstelle T ransfereinrichtung/T raverse

8 Hallenboden Presswerk

8.1 Laufschiene

9 Hallenkeller

P1 Betriebsposition

P2 Wechselposition