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Title:
TRANSFERABLE ADHESIVE LAYER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/000986
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a composite comprising a transferable adhesive layer and a supporting film which are non-permanently connected to each other. The adhesive layer may contain components that are released to the environment. Said composite is preferably provided in the form of a roll or a stack for storing, in which case staggered separating forces separate the transferable adhesive layer in a predetermined manner from the supporting film.

Inventors:
FELDHEGE MICHAEL (DE)
ROREGER MICHAEL (DE)
KLOCZKO MALGORZATA (DE)
KREUCHER PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/006092
Publication Date:
January 06, 2005
Filing Date:
June 05, 2004
Export Citation:
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Assignee:
ECS ENVIRONMENT CARE SYS GMBH (DE)
FELDHEGE MICHAEL (DE)
ROREGER MICHAEL (DE)
KLOCZKO MALGORZATA (DE)
KREUCHER PETER (DE)
International Classes:
A01M1/02; A01M1/14; A01M29/12; B65H35/00; C09J7/10; (IPC1-7): C09J7/00; A01M1/14; B65H35/00
Domestic Patent References:
WO2001044397A12001-06-21
WO2001015891A12001-03-08
Foreign References:
EP1041131A12000-10-04
GB1420743A1976-01-14
US20020155243A12002-10-24
DE4319023C11994-09-29
US4829702A1989-05-16
Attorney, Agent or Firm:
Schmidt, Werner (Postfach 1525, Andernach, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verbund umfassend eine übertragbare Kleberschicht und eine Trägerfolie, dadurch gekennzeichnet, daß die übertragbare Kleberschicht und die Trägerfolie in nicht dauerhafter Weise miteinander verbunden sind.
2. Verbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die übertragbare Kleberschicht einen Haftkleber enthält.
3. Verbund nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftkleber ein Einzelstoff aus der Gruppe der Haftschmelzklebstoffe, der Dispersionshaftklebstoffe und der lösemittelhaltigen Haftklebstoffe oder ein Gemisch davon ist und gegebenenfalls mindestens einen Zusatzstoff aus der Gruppe der Klebrigmacher, Weichmacher, Füllstoffe, Vernetzer, Antioxidantien, Pigmente und Farbstoffe enthält.
4. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftkleber ein natürliches Gummi, ein ABABlock Copolymer (wobei A=Styrol, B=Isopren, Butadien oder Ethylen), ein Styrol ButadienCopolymere, Polyisobutylen, Polybutylen, eine Mischung von Polyisobutylen und Polybutylen, ein EthylenVinylacetatCopolymeres mit einem Vinylacetatgehalt zwischen 15 und 95%, ein Polyacrylat oder ein Silicon ist.
5. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die übertragbare Kleberschicht einen Inhaltsstoff enthält, der daraus freigesetzt werden kann.
6. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mengenanteil des lnhaltsstoff, der aus der übertragbaren Kleberschicht freigesetzt werden kann, zwischen 0,1 und 70 Gew. %, vorzugsweise zwischen 0,5 und 25 Gew.% liegt.
7. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Inhaltsstoff ein Wirkstoff, ein Repellent, ein Attraktant, ein Duftstoff oder ein Gemisch davon ist.
8. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die übertragbare Kleberschicht eine Dicke zwischen 0 und 500 um, vorzugsweise zwischen 15 und 250 um besitzt.
9. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die übertragbare Kleberschicht eine Flächenbelegung zwischen 10 und 100%, vorzugsweise zwischen 20 und 50% aufweist.
10. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerfolie eine Breite zwischen 1 und 200 cm besitzt.
11. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die übertragbare Kleberschicht eine Breite besitzt, die um 2 bis 20 mm geringer ist als die Breite der Trägerfolie.
12. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerfolie eine Oberseite und eine Unterseite besitzt, die beide unterschiedlich stark dehäsiv ausgerüstet sind.
13. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerfolie Papier, Kunststoff, Metall oder eine Verbundfolie dieser Materialien ist.
14. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerfolie Papier mit einem Flächengewicht zwischen 10 und 150 g/m2, vorzugsweise zwischen 48 und 96 g/m2 ist.
15. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennkraft, die zum Abziehen der übertragbaren Kleberschicht von der Oberseite der Trägerfolie benötigt wird, zwischen 0,06 und 0,14 N/40 mm, vorzugsweise zwischen 0,08 und 0,12 N/40 mm liegt.
16. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die übertragbare Kleberschicht kernlos ist.
17. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Rolle aus einer Folienbahn oder als Stapel einzelner Verbünde vorliegt.
18. Verbund nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennkraft, die zum Abziehen der übertragbaren Kleberschicht von der Unterseite der Trägerfolie benötigt wird, kleiner ist als die Trennkraft, die zum Abziehen der übertragbaren Kleberschicht von der Oberseite der Trägerfolie benötigt wird, und die zwischen 0,02 und 0,10 N/40 mm, vorzugsweise zwischen 0,04 und 0,08 N/40 mm liegt.
19. Verfahren zur Herstellung eines Verbunds aus übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie, umfassend die Schritte Auftragen einer Haffklebermasse auf eine Trägerfolie.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragen im Hotmelt, im Lösemittel, im Sprühoder im Fadenauftragsverfahren erfolgt.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß es kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgt.
22. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbund aus übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie durch zwei gegenläufige Walzen transportiert wird, solange die Kleberschicht noch eine fließfähige Konsistenz besitzt.
23. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbund aus übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie um einen Rollenkern aufgewickelt wird, so daß die Unterseite der Trägerfolie die Oberseite der übertragbaren Kleberschicht abdeckt.
24. Verwendung eines Verbunds aus übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie, die in nicht dauerhafter Weise miteinander verbunden sind, zum Auftragen einer Kleberschicht auf eine Unterlage.
25. Verwendung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Kleberschicht einen Inhaltsstoff enthält, der nach Abziehen der Trägerfolie aus der Kleberschicht freigesetzt wird.
26. Verwendung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Kleberschicht enthaltene Inhaltsstoff aus der Gruppe der Wirkstoffe, Repellentien, Attaraktantien, Duftstoffe und deren Gemische ausgewählt ist.
27. Vorrichtung zum Spenden beliebig langer Abschnitte eines Verbunds aus übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie, umfassend einen Verbund aus übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie in Form einer Rolle auf einem Rollenkern, eine Halterung für den Rollenkern und eine Schneideeinrichtung.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Verbund die Trägerfolie eine größere Breite als die übertragbare Kleberschicht besitzt, so daß sie an ihren Längsseiten nicht in Kontakt mit der Kleberschicht ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens ein Konstruktionselement (Fixierhilfe) enthält, das befähigt ist, auf die nicht in Kontakt mit der Kleberschicht stehenden Längsseiten der Trägerfolie eine Kraft äuszuüben, um einen Transport der Trägerfolie zu erleichtern.
30. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 27 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Handabroller, Tischabroller, Standabroller, Wandabroller oder elektronischer SelbstklebebandSpender vorliegt.
Description:
Übertragbare Kleberschicht Die Erfindung betrifft eine übertragbare Kleberschicht, die sich während der Lagerung und des Transports auf einer Trägerfolie befindet. Ein solcher Verbund von übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie kann als Stapel oder-vorzugsweise- in Rollen vorliegen.

Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung, mit der Abschnitte einer Rolle des Verbunds von übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie abgetrennt werden können.

Unmittelbar vor der bestimmungsgemäßen Anwendung der übertragbaren Kleberschicht wird ein Abschnitt des Verbunds auf eine Unterlage geklebt und die Trägerfolie abgezogen. Die übertragbare Kleberschicht kann nun am Zielort ihre Funktion entfalten.

Zum Stand der Technik zählen doppelseitige Klebebänder, die zum Beispiel als Teppichverlegebänder zum Einsatz kommen. Sie besitzen eine beidseitig beschichtete, widerstandsfähige Polypropylen-Folie oder ein Gewebe als Kern.

Dieser Kern bewirkt, daß die doppelseitigen Klebebänder eine hohe Reißfestigkeit aufweisen. Die Existenz des Kerns bedeutet aber auch einen höheren Materialeinsatz und ein technisch aufwendigeres Herstellungsverfahren.

Bekannt sind weiterhin Tesa Tischabroller, die zum Spenden von beliebig langen Streifen einseitig haftender Klebefilme in verschiedenen Breiten im Bürofachhandel erhältlich sind. Durch einen räumlichen Abstand zwischen Rolle und Schneidevorrichtung kann man unter die klebende Unterseite des Klebefilms greifen und einen Streifen der gewünschten Länge abziehen und abschneiden. Die Klebestreifen besitzen jedoch als Träger eine nichtklebende Rückseite, die untrennbar mit der Kleberschicht verbunden ist.

Bekannt sind weiterhin Insektenklebefallen, die auf einer nichtklebenden Trägerfolie eine Kleberschicht enthalten. So enthält z. B. Nexa Lotte Fenster-Fliegenköder ein in den Kleber eingearbeitetes lockaktives Fliegenpheromon, das nach Entfernung eines Abdeckpapiers aus dem Kleber abgegeben wird.

Nachteilig an diesem Stand der Technik ist neben den hohen Materialaufwendungen insbesondere das Problem, daß der Anwender an die geometrischen Vorgaben der Hersteller gebunden ist. Insbesondere bei den Fenster-Fliegenfallen ist die Größe der Kleberfläche mit lockaktivem Wirkstoff werksseitig vorgegeben. Die kommerziell erhältlichen Insektenfangvorrichtungen, wie sie aus WO 87/02863 A und DE 100 55 135 A1 bekannt sind, enthalten Kleberschichten, die insbesondere aufgrund von Anforderungen bezüglich ihrer Verpackung eine einheitliche Größe (d. h. eine nicht vom Anwender festgelegte Fläche der Kleberschicht) aufweisen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Produkt zur Verfügung zu stellen, das einem Verbraucher (Anwender) die Möglichkeit bietet, eine Kleberschicht entsprechend seinen individuellen Anforderungen für seine Zwecke einzusetzen.

Insbesondere soll die Fläche dieser Kleberschicht in einfacher Weise an die individuellen Bedürfnisse des Anwenders anzupassen sein.

Eine weitere Aufgabe ist es, eine wirkstoffhaltige Kleberschicht zur Verfügung zu stellen, die den enthaltenen Wirkstoff an eine Umgebung abzugeben vermag. Die Freisetzung des Wirkstoffs kann kontrolliert, d. h. insbesondere verzögert erfolgen.

Die Menge des freizusetzenden Wirkstoffs soll mit der Fläche korrelieren. Daher ist auch hier die individuelle Anpassung der Fläche der Kleberschicht an die Bedürfnisse des Anwenders eine spezielle Aufgabe.

Eine weitere Aufgabe ist eine materialsparende Fertigung, bei der möglichst wenig Abfall in Form von zu verwerfender Prozeßfolien, Stanzgitter etc. anfällt. Eine weitere Aufgabe ist eine effiziente Materialausnutzung im fertigen Produkt, insbesondere in Bezug auf den Materialeinsatz beim Kleber und der ggf. vorhandenen lnhaltsstoffe.

Gelöst wird die Aufgabe durch den Verbund aus einer übertragbaren Kleberschicht und einer Trägerfolie, die in nicht dauerhafter Weise miteinander verbunden sind, worunter zu verstehen ist, daß die übertragbare Kleberschicht in einer vorbestimmten Weise von der Trägerfolie getrennt werden kann.

Eine Vorrichtung mit einer geeigneten Halterung enthält den in Form einer Rolle auf einem Rollenkern befindlichen Verbund von übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie. Sie besitzt eine Vorrichtung zur Aufnahme des Rollenkern, eine Schneideeinrichtung, die manuell oder maschinell betrieben werden kann und gegebenenfalls Fixierhilfen für die Trägerfolie.

Ein Verbund ist eine aus zwei oder mehr Schichten bestehende Folie. Im vorliegenden Fall enthält der Verbund eine übertragbare Kleberschicht und eine Trägerfolie ; er kann gegebenenfalls weitere Schichten enthalten. Kennzeichnend für diesen Verbund ist es, daß die übertragbare Kleberschicht und die Trägerfolie in nicht dauerhafter Weise miteinander verbunden sind.

Der Verbund aus übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie kann als Stapel mehrerer einzelner Verbünde vorliegen, vorzugsweise liegt er jedoch als eine einzige Folienbahn in Form einer Rolle vor. Unter einer solchen Rolle ist das Produkt zu verstehen, das beim Wickeln eines bahnförmigen Verbunds um einen Papp-oder Metallkern (dem"Rollenkern") entsteht. Vorzugsweise ist die Breite des Rollenkerns breiter als die Breite der Trägerfolie.

In dem Fall, daß der Verbund als Rolle vorliegt, steht die Unterseite der übertragbaren Kleberschicht in Kontakt mit der Oberseite der Trägerfolie und die Oberseite der übertragbaren Kleberschicht in Kontakt mit der Unterseite derselben Trägerfolie. In dem Fall, daß der Verbund als Stapel vorliegt, ist die Situation entsprechend, wobei es sich um zwei verschiedene, vorzugsweise jedoch gleichartige Trägerfolien handelt.

Sofern der Verbund als Stapel oder Rolle vorliegt, erfolgt das Trennen der übertragbaren Kleberschicht von der Trägerfolie in einer vorbestimmten Weise. In einem ersten Schritt wird in diesem Fall die Oberseite der übertragbaren Kleberschicht von der Unterseite der Trägerfolie getrennt. In einem späteren Schritt wird ein Abschnitt des Verbunds mit der Oberseite der übertragbaren Kleberschicht auf eine Unterlage aufgeklebt und anschließend die Trägerfolie so abgetrennt, daß der Kontakt zwischen der Unterseite der übertragbaren Kleberschicht und der Oberseite der Trägerfolie gelöst wird. Die dabei frei werdende Unterseite der übertragbaren Kleberschicht kann nun ihre anwendungsgemäße Bestimmung entfalten. Die Reihenfolge des Ablösens der übertragbaren Kleberschicht von der Trägerfolie ist also definiert.

Der Verbund kann eine oder mehrere Perforationslinien oder Sollbruchlinien in der Trägerfolie, in der übertragbaren Kleberschicht oder in beidem enthalten. Diese Perforationslinien verlaufen-sofern der Verbund eine Folienbahn darstellt- vorzugsweise quer zu deren Längserstreckung. Die Perforationslinien können aber auch geometrische Muster oder bestimmte Formen darstellen, die beispielsweise einer Unterlage entsprechen, die als Zielfläche für die übertragbare Kleberschicht dient. Das Vorhandensein solcher Perforationslinien/Sollbruchlinien ist aber nicht zwingend nötig, da der Anwender vorzugsweise selbst die gewünschte Größe des Verbunds (bzw. Fläche der Kleberschicht) bestimmen soll.

Der Verbund kann schließlich auch einen Aufreißstreifen enthalten, der zwischen der übertragbaren Kleberschicht und der Trägerfolie angeordnet ist. Ein solcher Aufreißstreifen besteht aus einer reißfesten Schnur und kann eine Trennung von übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie erleichtern.

Die Trägerfolie bildet die Unterlage für die übertragbare Kleberschicht. Bei der Trägerfolie handelt es sich um eine flexible, bandförmige Folie, deren hauptsächliche Aufgabe darin besteht, der übertragbaren Kleberschicht bei der Herstellung, der Lagerung und dem Transport mechanische Stabilität zu verleihen. Eine weitere Funktion der Trägerfolie besteht darin, die übertragbare Kleberschicht vor unerwünschtem Kontakt mit fremden Gegenständen zu schützen. Schließlich erlaubt die Trägerfolie ein berührungsloses Übertragen der übertragbaren Kleberschicht auf eine gewählte Unterlage. Der Anwender braucht also nicht direkt die übertragbare Kleberschicht anfassen.

Die Trägerfolie besitzt eine Oberseite und eine Unterseite. Vorzugsweise sind beide Seiten dehäsiv ausgerüstet. Definitionsgemäß ist die Oberseite die Seite der Trägerfolie, auf die bei der Herstellung des Verbunds aus übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie eine Klebermasse aufgetragen und in Schichtform gebracht wird. Die der Oberseite gegenüberliegende Seite der Trägerfolie ist somit die Unterseite der Trägerfolie.

Als geeignete Materialien für die Trägerfolie kommen Papier, Metalle (z. B.

Aluminium, Zinn) und Kunststoffe (z. B. Polyethylen, Polyvinylchlorid, Polyester, Polypropylen, Cellophan, Cellulose, Polyvinylidenchlorid, Polystyrol, Styrol-Butadien- Blockcopolymere, Polyethylenterephthalat, Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, Ethylen- Vinylalkohol-Copolymere, Ethylen-Propylen-Terpolymere, Polyacrylnitril, Polyacrylate) in Frage. Es können auch Verbundfolien dieser Materialien für die Trägerfolie verwendet werden. Es ist klar, daß die Trägerfolie aus einem nichtklebenden Material besteht.

Ein bevorzugtes Material ist Papier, ein flächiger, blattartiger, überwiegend aus Pflanzenfasern und Füllstoffen bestehender Werkstoff. Hauptbestandteil des Papiers ist Zellstoff (Cellulose). Das Flächengewicht des für die als Trägerfolie einsetzbaren Papiers ist eine wichtige Kenngröße. Sie wird definiert als das Gewicht pro Fläche in g/m2. Diese Angabe ist die Summe der Massen der eingesetzten Faserstoffe, Füllstoffe, Hilfsstoffe, Leimstoffe, optischer Aufheller etc. Es wurde gefunden, daß Papier mit einem Flächengewicht unterhalb von 150 g/m2 und oberhalb von 10 g/m2 besonders gut als Trägerfolie geeignet ist. Aufgrund dieses Flächengewichts besitzt das Papier eine Flexibilität, die einerseits eine gute Verarbeitung (Wickelfähigkeit) gewährleistet und andererseits in ausreichendem Masse eine die übertragbare Kleberschicht stabilisierende Funktion ausüben kann. Bevorzugt wird Papier mit einem Flächengewicht zwischen 48 und 96 g/m2 verwendet.

Das kontrollierte Trennen der übertragbaren Kleberschicht von der Trägerfolie wird durch eine dehäsive Ausrüstung der Trägerfolie erreicht. Die dehäsive Ausrüstung der Trägerfolie wird-sofern das für die Trägerfolie verwendete Material nicht bereits aufgrund einer sehr glatten und abweisenden Oberfläche eine geringe Klebefreudigkeit besitzt-dadurch erreicht, daß die Oberseite und die Unterseite der Trägerfolie mit einer Antihaft-Beschichtung versehen werden. Für diese Zwecke eignen sich Materialien wie Teflon, Hostaflon und insbesondere Silikon.

Vorzugsweise ist die Trägerfolie auf beiden Seiten nicht gleichmäßig stark dehäsiv ausgerüstet, sondern auf der Oberseite etwas geringer als auf der Unterseite.

Dies bewirkt, daß zunächst ein Abtrennen der Oberseite der übertragbaren Kleberschicht von der Unterseite der Trägerfolie erfolgt. Es lassen sich dann Abschnitten des Verbunds aus übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie von der Rolle (bzw. Stapels) erhalten. Zu einem späteren Zeitpunkt kann dann das Ablösen der Unterseite der übertragbaren Kleberschicht von der Oberseite der Trägerfolie erfolgen.

Als Trägerfolie für die übertragbare Kleberschicht eignen sich insbesondere beidseitig silikonisierte, bahnförmige Materialien, die auf Oberseite und Unterseite unterschiedlich silikonisiert sind, so daß sich ein vorbestimmtes Trennkraftverhalten ergibt. S-ilikonisierte Polyesterfolien in den Grammaturen 23 bis 50 um weisen eine relativ hohe Biegefestigkeit (flexural strength) auf, da sie zur Erzielung einer guten Zugfestigkeit (tensile strength) meist biaxial gestreckt sind. Für silikonisierte Papier- oder Papier-/LDPE-Verbunde (LDPE = Low Density Polyethylen) werden vorzugsweise Flächengewichte von 80 g/m2 Papier und 20 g/m2 LDPE verwendet, jedoch finden auch sogenannte kalandrierte Papiere mit abgestufter Silikonisierung mit Flächengewichten zwischen 75 und 85 g/m2 Verwendung.

Silikonisiert werden Kunststofffolien, vorzugsweise Polyester-, Polyethylen-, Polyvenylchlorid, Polycarbonat und Polypropylenfolien, aber auch Zelluloseprodukte wie Kraftpapier oder Kombinationen aus beidem mit reaktiven Silikonharzen auf Basis von Methylpolysiloxanen bzw. modifizierten Derivaten der Methylpolysiloxane.

Sie werden in der Regel aus organischer Lösung, aus wäßriger Dispersion oder lösemittelfrei auf die bahnförmigen Materialien aufgetragen und durch Kondensation oder Addition vernetzt. Die Silikonisierung führt zu einer Verringerung der Haftspannung. Silkonisierte Folien oder Papierbahnen sind dem Fachmann bekannt und werden z. B. in DE 21 31 740 A1 und DE 30 18 674 A1 beschrieben, auf die vollinhaltlich Bezug genommen wird. Geeignete Trägerfolien sind z. B. PETP-Folie 50 um transparent 54 BV, Kraftpapier 60 g/m2 braun 52 B4 und Kraftpapier 80 g/m2 mit LDPE-Beschichtung 20 g/m2 weiß 51 BD der Firma Laufenberg, die im Handel erhältlich sind.

Die Dimensionen der Trägerfolie werden von der Dimensionen der Kleberschicht und den gewünschten Anwendungen bestimmt. Aber auch die Halterung für den Rollenkern einer Vorrichtung für eine entsprechende Rolle bestimmt die Dimension der Trägerfolie. Die bahnförmigen Trägerfolie können z. B. eine Breite zwischen 1 und 200 cm annehmen. Für Handabroller sind Trägerfolien mit einer Breite von 1 bis 15 cm bevorzugt, wobei die dazugehörende übertragbare Kleberschicht eine Breite besitzt, die 2 bis 20 mm geringer ist. Entsprechend ist die Trägerfolie an ihren Längsseiten zwischen 1 und 10 mm nicht in Kontakt mit übertragbarer Kleberschicht.

Für Tischabroller sind Trägerfolien mit einer Breite zwischen 1 und 50 cm, vorzugsweise zwischen 2 und 30 cm geeignet. Stand-oder Wandabroller können Rollen aufnehmen, deren Trägerfolie vorzugsweise eine Breite zwischen 10 und 50 cm besitzen. Bei diesen"breiteren"Trägerfolien können die übertragbaren Kleberschichten ebenfalls schmaler sein, weshalb an den Längsseiten der Trägerfolien unbedeckte Streifen mit einer Breite mit von mindestens 1 mm existieren. Der nicht mit übertragbarer Kleberschicht in Kontakt stehende Bereich an der Längsseite der Trägerfolie sollte aber nicht mehr als 5 cm betragen.

Die übertragbare Kleberschicht enthält als wesentlichen Bestandteil einen Haftkleber.

Sie kann zusätzlich auch mindestens einen Inhaltsstoff enthalten, der bei der eigentlichen Anwendung der übertragbaren Kleberschicht, d. h. wenn sie auf den vom Anwender gewählten Untergrund übertragen worden ist, aus ihr in die Umgebung freigesetzt wird.

Die übertragbare Kleberschicht kann vorzugsweise auch kernlos sein. Hierunter zu verstehen, daß sie frei ist von Gewebe, Gewirke, Fasern, Vliesstoffen und anderen Materialien, die der Kleberschicht eine zusätzliche Kohäsion (innere Festigkeit) verleihen sollen. Ein Vorteil ist, daß die übertragbare Kleberschicht keine besonders hohe Zugfestigkeit besitzen muß. Die übertragbare Kleberschicht braucht auch nur eine sehr geringe innere Festigkeit (Kohäsion) besitzen.

Die übertragbare Kleberschicht kann eine Dicke bis zu wenigen Millimetern besitzen.

Vorzugsweise liegt die Dicke der Kleberschicht zwischen 0 und 500 um, besonders bevorzugt zwischen 15 und 250 um. Typisch ist eine Dicke zwischen 50 und 150 um.

Der Fall einer Dicke von 0 um ist so zu verstehen, daß die Kleberschicht auch Lücken (Risse, Defektstellen, Aussparungen, Muster in Form von Gitternetzen etc.) aufweisen kann, welche die bestimmungsgemäße Anwendung der Kleberschicht nicht beeinträchtigen.

Die Flächenbelegung der übertragbaren Kleberschicht auf der Trägerfolie braucht somit nicht in jedem Fall 100% sein, sondern kann-abgesehen von den gegebenenfalls vorhandenen, nicht belegten Bereichen an den Längsseiten der Trägerfolie-auch unterhalb von 100% liegen. Dies hängt jedoch wesentlich von der bestimmungsgemäßen Verwendung der übertragbaren Kleberschicht ab. Eine Flächenbelegung von 10% ist als Untergrenze einer zweckmäßigen Flächenbelegung anzusehen. Günstig hinsichtlich des effektiven Materialeinsatzes sind Flächenbelegungen zwischen 20 und 50%. Die Flächenbelegung (FB) ist definiert als die Fläche der von der übertragbaren Kleberschicht bedeckten Fläche der Trägerfolie (Ab) geteilt durch die Fläche der von übertragbaren Kleberschicht umfassten Fläche (Au) : FB = Ab/Au (in %).

Die Dicke der übertragbaren Kleberschicht muß nicht an allen Stellen gleichmäßig konstant sein, sondern kann innerhalb der angegebenen Grenzen variieren. Die Breite der übertragbaren Kleberschicht kann der Breite der Trägerfolie entsprechen ; vorzugsweise ist sie jedoch etwas geringer, damit an den Längsseiten der Trägerfolie Bereiche sind, die nicht klebend sind und die ein Anfassen des Verbunds ohne das Risiko des Verklebens ermöglichen. Die Breite der übertragbaren Kleberschicht ist somit mindestens 1 mm geringer, vorzugsweise 1 bis 5 cm geringer als die Breite der Trägerfolie.

Bei einem Haftkleber handelt es sich um ein Material, welches in trockener Form bei Raumtemperatur aggressiv und permanent klebrig ist und auf einer Vielzahl unähnlicher Oberflächen fest haftet, ohne daß dafür eine Kraft angewendet werden muß, die stärker als ein Fingerdruck ist. Echte Haftkleber benötigen daher keine Aktivierung durch Wärme oder Lösungsmittel. Ein Haftkleber kann ein Einzelstoff sein, aber auch ein Stoffgemisch. Trotz seiner aggressiven Klebrigkeit kann ein Haftkleber von einer glatten Oberfläche meist rückstandsfrei wieder entfernt werden.

Zu den Haftklebern werden Haftschmelzklebstoffe, Dispersionshaftklebstoffe und lösemittelhaltige Haftklebstoffe gerechnet. Diese sind dem Fachmann bekannt und als Granulat, in Form fester Blöcke, als Lösungen in organischen Lösungsmitteln (Benzin, Heptan, Ethylacetat, Ethanol etc. ) oder Emulsionen in Wasser kommerziell erhältlich.

Als Haftkleber kommen insbesondere natürliches Gummi, A-B-A-Block-Copolymere (wobei A = Styrol-Einheiten und B = Isopren-, Ethylen oder Butadien-Einheiten), Styrol-Butadien-Copolymere, Polyisobutylene, Polybutylene, Mischungen von Polyisobutylenen und Polybutylenen, Ethylen-Vinylacetat-Copolymere mit einem Vinylacetatgehalt von 15 bis 95%, vorzugsweise 30 bis 70%, Polyacrylate und Silicone in Frage.

Besonders bevorzugt sind Polyacrylate. Diese werden bei der Polymerisation von mindestens einem Monomer aus der Gruppe umfassend Acrylsäure, Methacrylsäure, Estern der Acrylsäure und Estern der Methacrylsäure erhalten. Besonders wichtige Monomere sind 2-Ethylhexylacrylat, Methylacrylat, Dimethylaminoethylacrylat. Häufig wird bei der Polymerisationsreaktion zur Herstellung von haftklebenden Polyacrylaten auch ein höherer Anteil von Vinylacetat eingesetzt.

Als wichtige Zusatzstoffe zu den als Einzelstoffen zu betrachtenden oben genannten Haftklebern werden Klebrigmacher, Weichmacher, Füllstoffe, Vernetzer, Antioxidantien, Pigmente, Farbstoffe etc. gerechnet. Zu den Klebrigmachern ("tackifiern") gehören Harze und sowie die (hydrierte) Abietinsäure und deren Ester.

Dem Fachmann sind diese gängigen Zusatzstoffe bekannt. Sie dienen insbesondere der Einstellung der Klebrigkeit des Haftklebers und werden nicht aus der Kleberschicht freigesetzt.

Die Klebrigkeit des Haftklebers (bzw. des Gemisches von Haftkleber und Inhaltsstoffen) ist so einzustellen, daß die Unterseite der getrockneten bzw. abgekühlten Kleberschicht nach dem Beschichtungsschritt auf der Oberseite der Trägerfolie mit einer Trennkraft im Bereich von 0,06 bis 0,14 N/40 mm, insbesondere 0, 08 bis 0,12 N/40 mm haftet. Nach diesem Beschichtungsschritt kann die Oberseite der getrockneten bzw. abgekühlten Kleberschicht durch Aufwickeln oder Stapeln mit der Unterseite der Trägerfolie in Kontakt gebracht und so abgedeckt werden. In diesem Fall ist die Klebrigkeit des Haftklebers so, daß die Oberseite der Haftklebermasse auf der Unterseite der Trägerfolie mit einer Trennkraft haftet, die kleiner ist als die zuvor genannte Trennkraft zwischen der Unterseite der Kleberschicht und der Oberseite der Trägerfolie und die im Bereich von 0,02 bis 0,10 N/40 mm, bevorzugt zwischen 0,04 bis 0,08 N/40 mm liegt.

Diese abgestuften Trennkräfte zwischen übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie ermöglichen ein einwandfreies Abwickeln bzw. Abnehmen mindestens eines Abschnitts des Verbunds von übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie von der Rolle bzw. vom Stapel vor dem Schritt des Übertragens der übertragbaren Kleberschicht auf die Unterlage ("Zielträgermaterial"). Ein vorzeitiges Ablösen der Trägerfolie von der übertragbaren Kleberschicht (genauer gesagt : das Ablösen der Unterseite der übertragbaren Kleberschicht von der Oberseite der Trägerfolie) ist weitgehend ausgeschlossen. Das Abziehen der Trägerfolie von dem auf der Unterlage haftenden Verbund bewirkt, daß die Unterseite der übertragbaren Haftkleberschicht in Bezug auf die Umgebung freigelegt wird. Ein in der Kleberschicht vorhandener Inhaltsstoff kann nun daraus in kontrollierter Weise an die Umgebung freigesetzt werden.

Unter Trennkraft ist das Haftvermögen der Kleberschicht auf einem silikonisierten Abdeckmaterial zu verstehen. Sie erfolgt in Anlehnung an die Prüfvorschrift FINAL FTM3 im Schälversuch in einem Zugkraftmeßgerät mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 300 mm/min von Teststreifen, wobei die Kleberschicht auf einer Seite mit einer 23 um starken Polyesterfolie zu fixieren ist. Der Abzugswinkel zwischen dem Teststreifen und der silikonisierten Abdeckfolie beträgt 90° bei einer Temperatur von 23 +/-2°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 % r. F. +/-6 %.

Als Inhaltsstoffe, die bei der eigentlichen Anwendung der Kleberschicht daraus freigesetzt werden können, kommen insbesondere flüchtige Stoffe (Einzelstoffe und Gemische) in Frage. So sind als freizusetzende Inhaltsstoffe insbesondere Wirkstoffe, Repellentien, Attraktantien, Duftstoffe etc. geeignet, die eine spezielle Funktion innerhalb der Umgebung ausüben. Der Mengenanteil dieser Inhaltsstoffe in der Kleberschicht kann zwischen 0,1 und 70 Gew. -% betragen, was hauptsächlich von der Dauer der gewünschten Freisetzung und der physikalischen/ physiologischen Effizienz des freizusetzenden Inhaltsstoff abhängt, aber auch von der physikalisch-chemischen Kompatibilität zwischen freizusetzendem Inhaltsstoff und den Bestandteilen bzw. der Art des Haftklebers. Üblicherweise liegen die Mengenanteile der Inhaltsstoffe zwischen 0,5 und 25 Gew. -%, vorzugsweise<BR> zwischen 2 und 10 Gew. -%. Dabei kann sich die Dauer der Freisetzung von etwa 6 Stunden bis zu 4 Monaten erstrecken. Bevorzugt ist eine Freisetzung von 7 Tagen bis 2 Monaten.

Die Freisetzung der Inhaltsstoffe kann kontrolliert sein. Hierunter ist eine zeitlich verzögerte Freisetzung zu verstehen, die auf der Diffusion des Inhaltsstoffs/der Inhaltsstoffe durch die Kleberschicht beruht. Auch kann die zeitliche Verzögerung der Freisetzung dadurch gesteuert werden, daß die Inhaltsstoffe von einer die Freisetzung kontrollierenden Membran umgeben sind. Dem Fachmann ist bekannt, wie eine derartige Mikroverkapselung von flüssigen oder festen Inhaltsstoffen bewerkstelligt werden kann.

Als Wirkstoffe kommen Stoffe in Frage, die in der Umgebung, in die sie aus der übertragbaren Kleberschicht freigesetzt werden, eine physiologische Wirkung entfalten. Hierzu zählen insbesondere Insektizide, Nematozide, Rodentizide, Molluskizide, Fungizide, Herbizide und Wachstumregulatoren. Dieses Stoffe sind dem Fachmann bekannt.

Als Repellentien kommen insbesondere Abwehrstoffe für Insekten in Frage, wie zum Beispiel Dimethylphthalat, Dibutylphthalat, N, N-Diethyl-m-toluamid, Limonen, 1- Piperidincarboxylsäure-2- (2-hydroxyethyl)-1-methylpropylester, Ethyl-3- (N- acetylbutylamino)-propionat und N, N-Caprylsäurediethylamid, Zedernholzöl, Lavendelöl, Citronellöl, Terpene und Orangenöle.

Als Attraktantien kommen insbesondere Lockstoffe für Insekten in Frage, wie zum Beispiel Farnesol, Terpineol und Vanillin, aber auch Pheromone wie Muscalur, Disparlur, Bonbykol, Brevicomin, (E, E)-8, 10-Dodecadien-1-ol, (Z)-9-Dodecenylacetat, (E)-9-Dodecenylacetat, 7, 11-Dimethyl-3-methylen-1, 6, 10-dodecatrien, Z-11- Hexadecenal, Z-11-Hexadecenylacetat, (Z, Z)-11, 13-Hexadecadienal, cis-11- Tetradecenylacetat, trans-1 1-Tetradecenylacetat, Z-9-Tricosen, Z, E-9,12- Tetradecadien-1-ylacetat, (E, Z)-2, 13-Octadecadienal, (E)-2-Octadecenal, E (10), (Z) 12-Hexadecadien-1-ol und (E)-4-Tridecen-1-ylacetat.

Als Duftstoffe kommen natürliche und synthetische Duftstoffe (Aromen, Essenzen) und Duftstoffgemische (etherische Öle, Balsame, Resinoide etc. ) in Frage. Hierzu zählen auch einzelne natürliche oder synthetische Riechstoffe (so genannte "einheitliche Riechstoffe") vom Typ der Ester, Ether, Alkohole, Aldehyde, Ketone, Kohlenwasserstoffe, Terpene und cyclischen Verbindungen. Sie sind dem Fachmann aus einschlägigen Handbüchern bekannt. Als Duftstoffe können selbstverständlich auch Mischungen der genannten Stoffe ("Parfümkompositionen") eingesetzt werden.

Zur Herstellung des Verbunds aus Trägerfolie und übertragbarer Kleberschicht bieten sich Hot-melt-Auftragsverfahren, Lösemittel-Auftragsverfahren und Sprühverfahren an. Beim Beschichten wird eine mindestens ein organisches Lösungsmittel enthaltende Lösung oder eine Wasser enthaltende Emulsion des Haftklebers im allgemeinen vollflächig auf die Trägerfolie aufgebracht. Anschließend wird dem Lösungsmittel bzw. dem Wasser die Gelegenheit gegeben, zu verdunsten.

Bei der Extrusion werden lösungsmittelfreie Haftklebermassen eingesetzt. Diese müssen zunächst aufgeschmolzen werden, damit sie eine streichfähige, d. h. fließfähige Konsistenz annehmen. Man spricht daher auch von Hot-melt-Klebern. Die Extrusion erfolgt ebenfalls vollflächig.

Zur Herstellung einer in Fäden vorliegenden Kleberschicht wird der Haftkleber- sofern er nicht als Lösung oder Suspension vorliegt-in eine fließfähige Konsistenz gebracht (zum Beispiel durch Erwärmen). Dann wird diese Masse durch mindestens zwei Austrittsdüsen von oben auf die sich bewegende Trägerfolie aufgetragen. Der Transport der Trägerfolie relativ zu den Düsen sorgt dann dafür, dass die Haftklebermasse die Form von Fäden annimmt. Durch einen seitlich gegen die aus den Düsen austretende Haftklebermasse wirkenden Luftstrom kann eine Verwirbelung erfolgen, die zu einer höheren Flächenbelegung der Trägerfolie führt.

Gegebenenfalls müssen anschließend noch Lösungsmittel und/oder Wasser entfernt werden. Dieses Verfahren kann berührungslos durchgeführt werden, während bei die zuerst genannten Methoden ein gewisser Druck beim Beschichten auftritt.

Insbesondere in dem Fall, daß die Klebermasse in Form von Fäden auf die Trägerfolie aufgetragen wird, kann man diese-solange sie noch ihre fließfähige Konsistenz besitzt-auch noch durch zwei gegenläufige Walzen transportieren, wobei ein Einebnen zu einer übertragbaren Kleberschicht mit einer gleichmäßigeren Schichtdicke erfolgt. Auch kann durch diesen Verfahrensschritt die Flächenbelegung der Trägerfolie erhöht werden.

Ein kontinuierliches Auftragen der Klebermasse (Haftkleber, bzw. das Gemisch des Haftklebers mit Inhaltsstoffen ; ggf. mit Lösungsmitteln) auf die Trägerfolie ist bevorzugt, ebenso ist jedoch ein diskontinuierliches, z. B. ein intermittierendes (d. h. mit periodischen Unterbrechungen) oder getaktetes (d. h. in verschiedene wiederkehrende Arbeitsschritte unterteilbares) Beschichten der Klebermasse möglich.

Der als bahnförmiges Material anfallende Verbund von übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie kann anschließend quergeschnitten und in die Form eines Stapeln aus einer Vielzahl dieser Verbünde gebracht werden. Vorzugsweise wird das bahnförmige Material jedoch auf einen Rollenkern aufgewickelt, wobei die Oberseite der Kleberschicht von der Unterseite der Trägerfolie abgedeckt wird.

Der Verbund aus übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie wird zum Transfer einer ggf. einen an die Umgebung freizusetzenden Inhaltsstoff enthaltenden Kleberschicht auf eine im wesentlichen ebene Unterlage verwendet. Durch anschließendes Abziehen der Trägerfolie wird die Unterseite der Kleberschicht freigelegt und kann als haftende Oberfläche wirken. Die Unterlagen können jedoch auch"rauh"sein. Nach dem Abziehen der Trägerfolie kann der an die Umgebung freizusetzende Inhaltsstoff freigesetzt werden.

Die Kleberschicht kann auch weiterverarbeitet werden, indem sie auf eine Unterlage übertragen wird, auf der sich zwei oder mehr vereinzelte Abschnitte eines nicht- klebenden schichtförmig, vorliegenden Materials befinden. Hierbei kann es sich um "Reservoire"aus Vlies, Papier etc. handeln, die den freizusetzenden Inhaltsstoff enthalten.

Beispiel 1 : Herstellung einer Insektenklebefalle Die Trägerfolie (Kraftpapier 60 g/m2) mit abgestuften Trennkrafteigenschaften wurde mit einem Schmelzkleber beschichtet, der zuvor in einem temperierbaren Heißschmelzbehälter bei 120°C aufgeschmolzen und homogen vermischt wurde. Die Schmelzklebermasse setzte sich hierbei aus 28 Gewichtsanteilen Pellets eines Ethylen-Acrylsäure-Copolymerisats (LOTRYL 35 BA 40 der Firma ELF ATOCHEM), 46 Gewichtsanteilen eines Phtalsäureesters von technischem Hydroabietylalkohol (CELLOLYN 21-E) und 26 Gewichtsanteilen eines teilhydrierten Kolophoniumesters (HERCOLYN D-E) zusammen. Die so erhaltene Schmelze wurde unter Rühren in Schritten von 4°C auf 90°C abgekühlt und anschließend mit einer insektenlockaktiven Substanz (Tetradecadienylactetat TDA der Firma BEDOUKIAN) mit einem Gewichtsanteil von 2,2% (bezogen auf die Schmelzklebermasse) unter langsamem Rühren versetzt. Die Beschichtung erfolgte über einen Hotmeltauftragskopf (Fa. NORDSON), der per Düse einen Schmelzkleberauftrag bei einem Flächengewicht zwischen 80 und 200 g/m2, bevorzugt im Bereich zwischen 100-120 g/m2 möglich machte.

Die Transportgeschwindigkeit der Trägerfolie lag im Bereich um 50 m/min. Bei der vollflächigen Beschichtung konnte man eine kontinuierliches, d. h. durchgehendes Strichbild erhalten. Durch einen getakteten Schmelzkleberauftrag ließ sich ein intermittierendes Strichbild erzeugen. Nach Passieren der letzten Walzeneinheit mit thermischer Regelung wurde die beschichtete Trägerfolie auf eine Hülse ("Rollenkern") aufgewickelt.

Beispiel 2 : Beispiel 2 wurde unter ansonsten dem Beispiel 1 entsprechenden Bedingungen wiederholt ; wobei lediglich der Auftragskopf ein von der 100%-igen Flächenbelegung abweichendes Schmelzkleberauftragsbild erzeugte. Hierzu wurden Fäden aus geschmolzenem Kleber in paralleler Ausrichtung, ggf. unter Verwirbelung, zu einem regelmäßigem bzw. unregelmäßiges Netzwerk aus Schmelzkleberfäden auf die Trägerfolie aufgetragen. Auf diese Weise ließ sich ein Flächengewicht unterhalb von 30g/m2, in einem Fall sogar eines unterhalb von 10 g/m2 erzeugen.

Das so erhaltene Auftragsbild wurde unmittelbar nach dem Auftrag auf die Trägerfolie durch zwei gegenläufige Walzen transportiert. Die variable Erhöhung des Walzendrucks ermöglichte es, für die noch verformbare Schmelzklebermasse nach der Beschichtung aus den schmalen Schmeizkleberfäden nachträglich wieder eine Kleberschicht mit einer höheren Flächenbedeckung zu erzeugen, die bis zu 100 % reichte. Die Vorteile dieser Variante mit geringerer Flächenbelegung lagen in einer immensen Ersparnis hinsichtlich des Klebermaterials und des darin enthaltenen Lockstoffs bei einer vergleichbaren Wirkung auf die anzulockenden Insekten.

Beispiel 3 : Eine Rolle aus dem Verbund von Trägerfolie und Lockstoff enthaltender übertragbarer Kleberschicht wurde mit dem Überstand des Rollenkerns so in die Hülsenaufnahme eines Tischabrollers eingelegt, daß die Entnahme mit der nach oben weisenden Oberseite der Klebeschicht erfolgen konnte. Der Vorzug erfolgte auf manuelle Weise über die unbeschichteten Seitenränder der Trägerfolie. Vor den Halterollen, die als Fixierhilfen dienten, wurde dann das (vorzugsweise flächenförmige)"Zielträgermaterial" (im konkreten Fall ein Blatt Papier in der Größe einer Postkarte ; die bestimmungsgemäße Unterlage kann aber z. B. auch der Abschnitt oder eine Rolle aus Materialien wie Karton, Kunststoff, Plexiglas, Holz usw. sein) aufgelegt und durch Andrücken von oben bzw. unten ein mindestens dreischichtiger Verbund der genannten Komponenten hergestellt. Dabei besaß das "Zielträgermaterial"eine höhere Biegefestigkeit als der Verbund aus Trägerfolie und Lockstoffhaltiger Kleberschicht. Das so erhaltene, dreischichtige"Transfer- lnsektenklebelaminat"wurde an nach einer vom Anwender wählbaren Transportstrecke per Schneideinrichtung (fest stehendes Messer) getrennt, wobei ein Abschnitt des"Transfer-lnsektenklebelaminats"mit definierter Länge erhalten wurde.

Das"Zielträgermaterial"endete bündig mit der Kante des Verbunds aus Trägerfolie und Lockstoff enthaltender übertragbarer Kleberschicht. Grundsätzlich ist es auch möglich, das Zielträgermaterial um eine bestimmte Länge zurückversetzt enden zu lassen, was zur Erzeugung eines kleberfreien Randes als Anfaßhilfe vorteilhaft ist.

Wie gezeigt lassen sich durch den Prozeßschritt des Querschneidens klebende Abschnitte mit einer beliebigen, vom Anwender festgelegten Größe (insbesondere Länge) erzeugen. Dabei erhält man Klebefallen aus einem mindestens dreischichtigen Verbunds (dem"Transfer-Insektenklebelaminat"), die sich insbesondere zum Fangen von Insekten (sogenanntes Monitoring, sogenannter Massenfang) eignen. Die so erzeugten Abschnitte werden vom Anwender schließlich durch Abziehen der Trägerfolie von der Unterseite der übertragbaren Kleberschicht aktiviert.

Beispiel 4 : Beispiel 3 wird unter ansonsten gleichen Bedingungen wiederholt ; lediglich der Tischabroller wird durch einen handelsüblichen Handabroller oder einen manuellen, halbautomatischen oder elektronischen Selbstklebeband-Spender ersetzt. Der Verbund von Trägerfolie und Lockstoff enthaltender übertragbarer Kleberschicht wird dabei auf eine Trägerbahn oder einen Zuschnitt (z. B. Einweg-Fallengehäuse aus Karton) direkt übertragen und über eine querliegende Schneideinrichtung auf die gewählte Ziellänge gebracht.

Die nach dieser Beschreibung herstellbaren Insektenklebefallen besitzen zahlreiche Vorteile wie z. B. die einfache Handhabung der in sich aufgerollten bzw. gestapelten und damit geschützten, den Lockstoff enthaltenden, übertragbaren Kleberschicht, die gute Transporteignung und ein kostengünstiges Weiterverarbeiten in den Zielländern sowie ein rasches Anpassen an die unterschiedlichen Produktanforderungen (z. B. an die Dimensionen unterschiedlich gestalteter Fallensysteme) durch Aufbringen mehrerer parallel angeordneter, den Lockstoff enthaltenden übertragbaren Kleberschichten oder durch das Aufbringen einzelner Abschnitte, die separat voneinander aktiviert werden können.

Die Abbildungen zeigen : Fig. 1 : Verbund aus übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie Fig. 2 : Verbund in Form einer Rolle Fig. 3 : Dreischichtiges Transfer-Insektenklebelaminat nach Aufbringen einer Papierunterlage Fig. 4 : Vorrichtung zum Spenden beliebig langer Abschnitte eines Verbunds aus übertragbarer Kleberschicht und Trägerfolie Bezugszeichenliste : (1) = Oberseite der Trägerfolie (2) = Unterseite der Trägerfolie (3) = Oberseite der übertragbaren Kleberschicht (4) = Rollenkern (5) = Unterlage (6) = Schneideinrichtung (7) = Fixierhilfe (8) = Längenmeßeinrichtung