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Title:
TRANSFORMER ARRANGEMENT FOR SECONDARY DISTRIBUTION NETWORK VOLTAGE SUPPLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/120866
Kind Code:
A1
Abstract:
Transformer arrangement (14) for secondary distribution network voltage supply, having: - a transformer (20) for converting a primary voltage in the form of a medium voltage in the range of from 1 kV to 50 kV into a seconary voltage which is lower than the primary voltage for sercondary distribution network supply; - an adjusting device (19) for mathching the ratio of the primary voltage and the secondary voltage; - a control device (18) for detecting the voltage on at least one of the phases and for controlling the adjusting device (19) on the basis of the detected voltage, wherein the control takes place in such a way that a discrepancy between voltage values occurring on the secondary distribution network and a predeterminable setpoint voltage value for the secondary distribution network is reduced.

Inventors:
HANDT KARSTEN (DE)
ZINK DETLEV (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/052812
Publication Date:
August 22, 2013
Filing Date:
February 13, 2013
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
G05F1/14; H02M5/12; H02P13/06
Domestic Patent References:
WO2002086647A22002-10-31
Foreign References:
DE102009014243A12010-09-23
EP1923765A12008-05-21
US5736827A1998-04-07
JPS59108121A1984-06-22
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Transformatoranordnung (14) für die Ortsnetz- Spannungsversorgung, aufweisend:

- einen Transformator (20) zur Wandlung einer Primärspannung in Form einer Mittelspannung im Bereich von 1 kV bis 50 kV in eine gegenüber der Primärspannung niedrigere Sekundärspannung zur Ortsnetzversorgung,

- eine Stelleinrichtung (19) zur Anpassung des Verhältnisses zwischen der Primärspannung und der Sekundärspannung,

- eine Steuereinrichtung (18) zur Erfassung der Spannung wenigstens einer der Phasen und zur Steuerung der Stelleinrichtung (19) anhand der erfassten Spannung, wobei die Steuerung derart erfolgt, dass eine Abweichung von im Orts netz auftretenden Spannungswerten von einem vorgebbaren Sollspannungswert für das Ortsnetz verringert wird.

2. Transformatoranordnung (14) gemäß Anspruch 1, bei der die Steuereinrichtung (18) ausgestaltet ist, die Spannung aller Phasen zu erfassen.

3. Transformatoranordnung (14) gemäß Anspruch 1 oder 2, bei der die Steuereinrichtung (18) zur Erfassung des Stroms in wenigstens einer Phase, insbesondere in allen Phasen ausges- taltet ist.

4. Transformatoranordnung (14) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Steuereinrichtung (18) zur einphasigen Erfassung des Stroms in wenigstens einer, insbesondere allen, Ausgangsleitungen der Sekundärseite der Transformatoranord¬ nung (14) zu Ortsnetzabschnitten (10...12) ausgestaltet ist.

5. Transformatoranordnung (14) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Steuereinrichtung (18) zur dreiphasi- gen Erfassung des Stroms in wenigstens einer, insbesondere allen, Ausgangsleitungen der Sekundärseite der Transformatoranordnung (14) zu Ortsnetzabschnitten (10...12) ausgestaltet ist .

6. Transformatoranordnung (14) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Steuereinrichtung (18) ausgestaltet ist, neben den erfassten Werten für Strom und/oder Spannung auch deren Abstände voneinander zu berücksichtigen.

7. Transformatoranordnung (14) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei der Transformator (20), Stelleinrichtung (19) und Steuereinrichtung (18) in unmittelbarer örtlicher Nähe zueinander aufgebaut sind.

8. Verfahren zum Betrieb eines Transformators (20) für die Ortsnetz-Spannungsversorgung in einer Transformatoranordnung (14), die zur Wandlung einer Primär- in eine gegenüber der Primärspannung niedrigere Sekundärspannung ausgestaltet ist, mit folgenden Schritten:

- Erfassung der Spannung wenigstens einer Phase mittels einer Steuereinrichtung (18),

- Vergleich der erfassten Spannung mit einem Sollwert für das Ortsnetz und Ermittlung eines Steuersignals aus dem Ver¬ gleich mittels der Steuereinrichtung (18),

- Steuerung einer Stelleinrichtung (19) zur Anpassung der Höhe der Sekundärspannung anhand des Steuersignals derart, dass eine Abweichung von im Ortsnetz auftretenden Span- nungswerten von einem vorgebbaren Sollspannungswert für das

Ortsnetz verringert wird.

9. Verfahren gemäß Anspruch 8, bei dem die Spannung aller Phasen erfasst wird.

10. Verfahren gemäß Anspruch 9, bei dem zusätzlich zum Vergleich mit Sollwerten eine Bewertung der Abstände der erfassten Spannungen untereinander vorgenommen wird und das Steuersignal aus dem Vergleich und der Bewertung der Abstände er- mittelt wird.

11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, bei dem der Strom wenigstens einer, insbesondere aller Phasen ermittelt wird . 12. Verfahren gemäß Anspruch 11, bei dem eine Bewertung der Abstände der erfassten Ströme untereinander vorgenommen wird und bei der Ermittlung des Steuersignals die Bewertung der Abstände der Ströme berücksichtigt wird. 13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, bei dem ei¬ ne einphasige Strommessung in wenigstens einer, insbesondere allen, Ausgangsleitungen der Sekundärseite der Transformatoranordnung (14) durchgeführt wird und die gemessenen Ströme der Ausgangsleitungen bei der Ermittlung des Steuersignals berücksichtigt werden.

14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, bei dem ei¬ ne dreiphasige Strommessung in wenigstens einer, insbesondere allen, Ausgangsleitungen der Sekundärseite der Transformator- anordnung (14) durchgeführt wird und die gemessenen Ströme der Ausgangsleitungen bei der Ermittlung des Steuersignals berücksichtigt werden.

15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 14, bei dem ei- ne lokal in der Transformatoranordnung (14) vorgesehene

Stelleinrichtung (19) sowie eine lokal in der Transformatoranordnung (14) vorgesehene Steuereinrichtung (18) verwendet werden .

Description:
Beschreibung

Transformatoranordnung für die Ortsnetz-Spannungsversorgung Die Erfindung betrifft eine Transformatoranordnung für die Ortsnetz-Spannungsversorgung sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Transformatoranordnung für die Ortsnetz- Spannungsversorgung . Die herkömmliche Stromerzeugung aus beispielsweise fossilen Energieträgern war zu praktisch 100% zentral und die derzei ¬ tigen Stromnetze sind auf diese Situation ausgelegt. Es ist dabei stets mit einem Spannungsabfall vom Ortsnetz-Transfor ¬ mator hin zu den Anschlüssen wie Privathaushalten zu rechnen.

Derzeit findet aber die Erzeugung von Strom aus regenerativen Quellen einen großen Zuwachs. Im Gegensatz zur althergebrachten Stromerzeugung erfolgt ein nicht unerheblicher Teil der Erzeugung von Strom aus regenerativen Quellen dezentral, bei- spielsweise in privaten Haushalten oder Kleinanlagen statt.

Dadurch kann es zunehmend zu der bisher unmöglichen Situation kommen, dass sich der Spannungsabfall entlang von Stichlei ¬ tungen im Ortsnetz umkehrt, wofür jedoch das Ortsnetz nicht ausgelegt ist. Die Folge sind Spannungsüberhöhungen im Orts ¬ netz, die die Grenze von 10% der Sollspannung überschreiten können. Auch im Mittelspannungsnetz sind Spannungsüberhöhungen möglich, beispielsweise durch angeschlossene Windenergie ¬ anlagen. Diese ziehen ebenfalls eine erhöhte Spannung im Nie- derspannungsnetz (Ortsnetz) nach sich.

Eine bekannte Möglichkeit, mit diesen Problemen umzugehen, besteht in dem deutlichen Ausbau der Ortsnetze, d.h. einer Erhöhung des im Ortsnetz verlegten Kabelquerschnitts. Das führt zu einer Verringerung des Spannungsabfalls über die Ka ¬ bel und damit auch zu einer Verringerung von Spannungsüberhö ¬ hungen im Ortsnetz. Dies ist jedoch mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Transforma ¬ toranordnung sowie ein Verfahren zum Betrieb der Transformatoranordnung anzugeben, mit denen das eingangs genannte Prob- lern vermindert wird.

Diese Aufgabe wird durch eine Transformatoranordnung mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Eine Lösung hinsichtlich des Verfahrens besteht in einem Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 8.

Die erfindungsgemäße Transformatoranordnung für die Ortsnetz- Spannungsversorgung weist einen Transformator zur Wandlung einer Primär- in eine gegenüber der Primärspannung niedrigere Sekundärspannung zur Ortsnetzversorgung auf. Die Primärspannung ist dabei eine Mittelspannung im Bereich einiger kV, beispielsweise 10 kV, 20 kV oder 30 kV. Die Sekundärspannung ist eine Spannung zur lokalen Versorgung eines Ortsnetzes oder Stadtnetzes, beispielsweise 230V einphasig bei 400V Lei- ter-Leiter-Spannung .

Die Transformatoranordnung umfasst weiterhin eine Stelleinrichtung zur Anpassung des Verhältnisses zwischen der Primär- und der Sekundärspannung. Diese wird typischerweise so ausge- legt sein, dass die Sekundärspannung in Schritten variierbar ist. Weiterhin umfasst die Transformatoranordnung eine Steuereinrichtung zur Erfassung der Spannung wenigstens einer der Phasen. Die Erfassung kann dabei auf Seite der Primärspannung erfolgen. Bevorzugt erfolgt die Erfassung der Spannung aller- dings auf der Sekundärseite, da dabei bedingt durch die ge ¬ ringere Sekundärspannung vorteilhaft ein geringerer Messaufwand erforderlich ist.

Die Steuereinrichtung steuert die Stelleinrichtung anhand des oder der gemessenen Werte wobei die Steuerung derart erfolgt, dass eine Abweichung von im Ortsnetz auftretenden Spannungswerten von einem vorgebbaren Sollspannungswert für das Ortsnetz verringert wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb eines Transformators in einer Transformatoranordnung für die Ortsnetz- Spannungsversorgung, die zur Wandlung einer Primär- in eine gegenüber der Primärspannung niedrigere Sekundärspannung ausgestaltet ist, werden die folgenden Schritte durchgeführt:

- Erfassung der Spannung wenigstens einer Phase mittels einer lokal in der Transformatoranordnung vorgesehenen Steuereinrichtung,

- Vergleich der erfassten Werte für die Spannung mit Sollwerten und Ermittlung eines Steuersignals aus dem Vergleich mit ¬ tels der Steuereinrichtung,

- Steuerung einer lokal im Transformator vorgesehenen Stelleinrichtung zur Anpassung der Höhe der Sekundärspannung an- hand des Steuersignals.

Vorteilhaft wird hierdurch erreicht, dass eine Anpassung der Arbeit eines Transformators derart ermöglicht wird, dass Überspannungen im Ortsnetz vermieden werden. Das gilt sogar dann, wenn ein Rückfluss von Energie aus dezentralen regene ¬ rativen Energieerzeugern in die Mittelspannungsebene erfolgt.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind Stelleinrichtung, Steuereinrichtung und Transformator in unmittelbarer örtlicher Nähe zueinander aufgebaut. Sie können dabei beispielsweise eine bauliche Einheit bilden, also als ein Gesamtgerät gestaltet sein. Alternativ kann beispielswei ¬ se die Steuereinrichtung ein externes und vom Transformator separates Gerät sein, das aber in direkter Umgebung des

Transformators angeordnet ist.

Dadurch erfolgt vorteilhaft die Steuerung der Arbeit des Transformators ausschließlich aus lokal beim Transformator verfügbaren Informationen, indem die Spannung im Bereich des Transformators erfasst und verarbeitet wird. Eine Fernsteue ¬ rung ist also vorteilhaft nicht erforderlich. Ebenso ist kei ¬ ne Fernmessung beispielsweise von Spannungsdaten erforderlich. Dabei sind die folgenden zwei Ausgestaltungen einzeln oder zusammen möglich: Die Messung der Spannung hat dabei folgenden Zweck: Mittels der Messung der Spannung wenigstens einer der Phasen wird ermittelt, ob auf der Mittelspannungsebene eine Veränderung der Spannung gegenüber dem Sollwert eingetreten ist, beispielsweise durch Einspeisung aus Windenergieanlagen oder auch im Fehlerfall, d.h. bei Auftreten eines Kurzschlusses. Da die

Höhe der Mittelspannung unmittelbar die Höhe der Niederspannung beeinflusst, ist hier eine Korrektur durch die Stelleinrichtung vorteilhaft. In einer Ausgestaltung der Erfindung wird die Erfassung der Spannung für alle Phasen durchgeführt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn neben den Absolutwerten der Spannung auch die Spreizung der Werte, d.h. Abstand der gemessenen Spannungen untereinander berücksichtigt wird bei der Steuerung der Stel- leinrichtung .

Zusätzlich zur Messung der Spannung kann auch eine Messung des Stroms erfolgen: Mittels der Messung des Stroms auf we ¬ nigstens einer der Phasen wird ermittelt, wie die Lastsitua- tion auf Seiten der Niederspannung ist. Der gemessene Strom ist dabei die Differenz aus verbrauchtem und erzeugtem Strom im Ortsnetz. Je nach Lastsituation im Ortsnetz sinkt die Spannung im Ortsnetz oder steigt an, wobei die Veränderung der Spannung mit dem Abstand vom Transformator meist zunimmt.

Sowohl die Spannung als auch der Strom können dabei anstelle einer Messung an einer der Phasen auch an allen drei Phasen gemessen werden. Eine solche Messung hat den Vorteil, dass die Steuereinrichtung alle Spannungen und Ströme berücksich- tigen kann. Es ist damit ausgeschlossen, Veränderungen der Lastsituation im Ortsnetz bzw. Mittelspannung zu übersehen, weil sie in der falschen Phase auftreten. Weiterhin ist es von Vorteil, dass eine Spreizung der gemessenen Werte für die Phasen berücksichtigt werden kann. Mit Spreizung ist dabei beispielsweise die Differenz zwischen dem größten und kleins ¬ ten Wert gemeint. In einer Weiterbildung der Erfindung findet eine dreiphasige Erfassung des Stroms in wenigstens einer, insbesondere allen, Ausgangsleitungen der Sekundärseite der Transformatoranord ¬ nung statt. Damit wird mit anderen Worten der Strom nicht mehr auf der Sammelschiene für die komplette Sekundärseite erfasst, sondern in den einzelnen Stichleitungen getrennt voneinander. Auch dies kann neben der einphasigen Messung dreiphasig erfolgen. Hierdurch wird es möglich, die Lastsitu ¬ ation im Ortsnetz genauer zu ermitteln. Damit kann beispielsweise ein Ausgleich einer Spannungsveränderung vorgenommen werden, die bei einer Messung an der Sammelschiene nicht auf ¬ gefallen wäre. Ebenso kann vermieden werden, dass ein Ausgleich einer Spannungsveränderung durchgeführt wird, die zwar im Mittel eine Annäherung an die Sollspannung bewirkt, aber für einzelne Teile des Ortsnetzes ein Verlassen des erlaubten Spannungsbereichs von 100% +/- 10% der Sollspannung bewirkt.

Die Stelleinrichtung ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung derart beschaffen, dass sie eine Erhöhung der ortsnetzseiti- gen Spannung des Transformators um einen festen Betrag oder Relativwert sowie eine Erniedrigung um den gleichen Betrag oder Relativwert erlaubt. D.h. es sind genau drei Spannungs ¬ niveaus verfügbar.

Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfin- dung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung unter Bezug auf die Figuren der Zeichnung, wobei gleiche Bezugszeichen auf gleich wirkende Bauteile verweisen. Dabei zeigen Figur 1 eine Transformatoranordnung,

Figur 2 einen Verlauf von Strom im Ortsnetz gegen maximale

Veränderung der Spannung im Ortsnetz. Fig. 1 zeigt eine Transformatoranordnung 14 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Die Transformatoranordnung 14 um- fasst einen Transformator 20 zur dreiphasigen Wandlung einer Mittelspannung, die mittels dreier Mittelspannungsanschlüsse 15 aus der überregionalen Mittelspannungsversorgung geliefert wird, in eine Niederspannung zur Versorgung von Ortsnetzabschnitten 10...12 eines Ortsnetzes. Die Mittelspannung soll in diesem Beispiel 20 kV betragen, während die Niederspannung die in Deutschland übliche dreiphasige Versorgung mit 230 V gegen den Neutralleiter ist. Der Transformator 20 ist dazu eingangsseitig mit den Mittelspannungsanschlüssen 15 und aus- gangsseitig mit Sammelschienen 24 zur Verteilung der Niederspannung verbunden.

Von den Sammelschienen 24 aus bestehen die üblichen Verbindungen zu den Ortsnetzabschnitten 10...12 des Ortsnetzes. Diese Ortsnetzabschnitte 10...12 umfassen im vorliegenden Beispiel jeweils eine Reihe von privaten Haushalten, die mit Niederspannung versorgt werden. Dabei hat in diesem Beispiel ein Teil der Haushalte beispielsweise Photovoltaik-Anlagen und kann somit Strom erzeugen und zurückspeisen. Sowohl der Verbrauch von Energie auf Seiten der Haushalte als auch die Zurückspeisung verändert die Spannung in Teilen des jeweiligen Ortsnetzabschnitts 10...12. Am deutlichsten ist dabei die Veränderung normalerweise an dem Punkt des Ortsnetzabschnitts 10...12, der am weitesten von der Transformatoranordnung 14 entfernt ist.

Figur 2 zeigt eine Modellierung des Einflusses von Einspei- sung und Zurückspeisung auf die Spannung in einem Ortsnetzabschnitt 10...12. Der Graph der Figur 2 zeigt dabei auf der x- Achse den Strom, der in den Ortsnetzabschnitt 10...12 fließt oder von diesem zurückgespeist wird und auf der y-Achse die relative Veränderung der Spannung am fernsten Punkt eines ge- dachten Ortsnetzabschnitts 10...12 durch den Stromfluss. Da ¬ bei wurde ein erster Extrempunkt 22 berechnet aus der Annahme der maximalen Last, d.h. des maximal denkbaren Verbrauchs al ¬ ler angeschlossenen Verbraucher ohne jegliche dezentrale Energieerzeugung und Rückspeisung . Dabei fließt ein Strom von 220 A in den Ortsnetzabschnitt 10...12. Die relative Span ¬ nungsänderung beträgt in diesem Fall 1,5%; die Spannung ist also am fernsten Punkt des Ortsnetzabschnitts 10...12 etwa 1,5% geringer als am Transformator.

Ein zweiter Extrempunkt 23 wurde bestimmt aus der worst-case- Annahme maximaler Rückspeisung ohne Last. Dabei wurde von ei ¬ ner Rückspeisung von 650 A ausgegangen, was zu einer Span- nungserhöhung am fernsten Punkt von 3,5% führt. Die sich ergebenden Punkte wurden durch eine Kennlinie 21 verbunden. Die tatsächliche Veränderung der Spannung wird zumeist durch die Vermischung von Zurückspeisung von Last geringer sein als die bei den Extrempunkten 22, 23, aber die Kennlinie 21 erlaubt eine Annahme für die Spannungsänderung aus dem Strom, der am Transformatoranordnung 14 fließt.

Die Transformatoranordnung 14 enthält eine Steuereinrichtung 18, ausgestaltet zur dreiphasigen Messung des Stroms in die Ortsnetzabschnitte 10...12. Die Steuereinrichtung 18 ist dazu in zweckmäßiger Weise mit den Sammelschienen 24 verbunden. Die gemessenen Stromwerte werden an eine Steuerungseinrichtung 18 weitergegeben, mit der die Steuereinrichtung 18 verbunden ist.

Zusätzlich misst die Steuereinrichtung 18 die Spannung einer Phase an den Sammelschienen 24. Sowohl die Steuereinrichtung 18 als auch die Spannungsmessvorrichtung 17 sind dabei in der Transformatoranordnung 14 realisiert und angeordnet und grei- fen zur Messung auch nur auf dort vorhandenen Anschlüsse und Leitungen zu. Es ist also keine Verbindung nach außen nötig oder vorgesehen.

Die Steuereinrichtung 18 ist ausgestaltet, die eingehenden Messwerte auszuwerten. So wird der Spannungswert mit dem

Sollspannungwert von 230 V oder 400 V verglichen. Tritt eine Änderung der Mittelspannung auf, so wird diese über den

Transformator 20 direkt an die Niederspannungsseite weiterge- geben. Daher ermittelt die Steuerungseinrichtung 18, ob eine Maßnahme ergriffen werden muss, um die Niederspannung anzupassen. Weiterhin werden die gemessenen Werte für den Strom auf Niederspannungsseite anhand der Kennlinie 21 ausgewertet und daraus die Spannungsänderung ermittelt, die sich durch Last und Energieerzeugung auf der Niederspannungsseite er ¬ gibt. Beide Spannungsänderungen, also die durch Mittelspannung als auch die aus den Ortsnetzabschnitten 10...12 selbst, werden zusammen berücksichtigt.

Beispielsweise wird die stärkste Spannungsabweichung vom Sollwert in den verschiedenen Ortsnetzabschnitten 10...12 ermittelt. Überschreitet diese einen Schwellwert, so sorgt die Steuerungseinrichtung 18 für eine Veränderung der Spannung. Die Steuerungseinrichtung prüft dabei in diesem Beispiel auch, ob zusammengenommen eine der Spannungen am fernsten Punkt Ortsnetzabschnitte 10...12 den erlaubten Bereich von +/- 10% der Sollspannung verlässt und zwar auch nach der Veränderung der Spannung. Mit anderen Worten berücksichtigt die Steuerungseinrichtung 18 auch die Spreizung der gemessenen

Stromwerte, d.h. deren Abstand voneinander. Weist beispiels ¬ weise einer der Ortsnetzabschnitte 10...12 eine deutliche Spannungserhöhung auf und ein anderer der Ortsnetzabschnitte 10...12 eine deutliche Spannungsabsenkung, so ist eine Anpas- sung der Spannung möglicherweise nicht sinnvoll.

In diesem Fall ist es möglich, dass die Transformatoranord ¬ nung 14 eine Möglichkeit besitzt, ein Warnsignal an eine Leitstelle abzugeben oder die Problemsituation für eine spä- tere Auswertung in einem Protokoll zu speichern.

Um eine Anpassung der Spannung zu erreichen, steuert die Steuerungseinrichtung 18 eine Stelleinrichtung 19. Diese Stelleinrichtung 19 passt das Windungsverhältnis des Span- nungsumsetzers 20 an. Im vorliegenden Beispiel ist die Stell ¬ einrichtung 19 ausgestaltet, neben dem normalen Windungsverhältnis zur Transformation der Mittelspannung zur Niederspannung bei jeweils Sollwert auch Transformationen zu 6% mehr oder 6% weniger Spannung vornehmen zu können. Damit kann die Steuereinrichtung im vorliegenden Beispiel eine Schaltung zu mehr Spannung vornehmen, wenn sich aus beispielsweise einer abgesenkten Mittelspannung und einer starken Einspeisung auf Ortsnetzseite eine summierte Spannungsänderung von mehr als 9% - fern von der Transformatoranordnung 14 - ergibt. Nach der Erhöhung der Spannung mittels der Stelleinrichtung 19 um 6% verbleibt dann eine Spannung, die nahe der Transformatoranordnung 14 in beispielhaften Zahlen - 2% höher ist als die Sollspannung und fern des Transformators 14 um ca. 3% gegen über der Sollspannung abgesenkt.

Die Stelleinrichtung 19, die Steuereinrichtung 18 und der Transformator 20 sind vorteilhaft in örtlichem Zusammenhang realisiert, beispielsweise als eine Transformatorstation. Die Transformatoranordnung 14 ist dadurch unabhängig von äußeren Signalen, d.h. sie benötigt keine von außen vorzugebenden Befehle und keine von außen kommenden Messsignale. Es ist zweckmäßig, die in Figur 2 gezeigte Kennlinie für jeden der Ortsnetzabschnitte 10...12 zu ermitteln und in der Transformatoranordnung zu hinterlegen, beispielsweise in einer Speichereinheit der Steuerungseinrichtung 18.

Die Transformatoranordnung 14 dieses Beispiels führt eine einphasige Messung der Spannung durch, um Veränderungen der Mittelspannung zu erkennen. Daneben wird eine dreiphasige Messung des Stroms in Richtung der Ortsnetzabschnitte 10...12 vorgenommen. Dies ist ein vorteilhafter Kompromiss aus Genauigkeit der Messung gegen Aufwand. Zur Seite der Mittelspan- nung hin ist es typsicherweise ausreichend, einphasig zu mes ¬ sen. Auf Seite der Niederspannung ist dagegen eher zu erwarten, dass zwischen den Phasen Unterschiede im Stromfluss auf ¬ treten. Durch die Messung in allen Phasen werden diese Unterschiede berücksichtigt.

Es gibt abweichend vom beschriebenen Ausführungsbeispiel je ¬ doch auch andere Ausführungsmöglichkeiten. Diese werden im Folgenden kurz dargestellt. Dabei bleiben die im Ausführungs ¬ beispiel vorhandenen Komponenten weitgehend die gleichen.

So ist es auch möglich, die Spannung aller Phasen zu messen. Hierdurch kann erreicht werden, dass Unterschiede in der Spannung zwischen den Phasen auch dort erkannt werden. So kann in genauerer Weise auf die Absolutwerte und auch auf die Spreizung der Spannungswerte reagiert werden. Hierzu ist die Steuereinrichtung 18 entsprechend anzupassen; es muss die Auswertung einer erhöhten Zahl von Messwerten vorgenommen werden .

Weiterhin kann im Sinne einer Vereinfachung anstelle der dreiphasigen Strommessung eine einphasige Strommessung durch- geführt werden. Dadurch wird der Mess- und der Auswertungs ¬ aufwand reduziert. Bestimmte Betriebssituationen auf Seiten der Niederspannung werden in diesem Fall aber nicht detek- tiert . Ein Ausbau der Detektionsmöglichkeiten der Transformatoranordnung 14 ist dadurch möglich, dass die Strommessung auf der Niederspannungsseite nicht mehr an der Sammelschiene 24, son ¬ dern sogar einzeln für jeden der Ortsnetzabschnitte 10...12 durchgeführt wird. Hierdurch wird ein Wert für jeden der Ortsnetzabschnitte 10...12 gewonnen und die Transformatoranordnung 14 kann mit erhöhter Genauigkeit reagieren bzw. Problemsituationen genauer erkennen, in denen die Steuermöglichkeiten nicht mehr ausreichen. Noch genauer wird die Auswertung der Situation der Ortsnetzabschnitte 10...12, wenn die Strommessung nicht nur einzeln für die Ortsnetzabschnitte 10...12, sondern dazu auch noch für jede der Phasen durchgeführt wird. Hierdurch ist der Messaufwand nochmals erhöht, aber die Situation der Ortsnetz- abschnitte 10...12 kann sehr genau ermittelt werden. Unvorteilhafte Spannungsanpassungen durch die Steuerungseinrichtung 18 werden hierdurch nahezu vollständig vermeidbar und Anpassungen im Ortsnetz werden - sofern die Transformatoran- Ordnung 14 Probleme speichert oder meldet - vereinfacht, da die Probleme bereits genauer bekannt sind. Unvorteilhafte Spannungsanpassungen sind beispielsweise solche, bei denen der Spannungsverlauf in einem der Ortsnetzabschnitte 10...12 verbessert wird, dadurch aber gleichzeitig die Spannung in einem anderen der Ortsnetzabschnitte 10...12 die Toleranzgrenzen verletzt.

Dabei ist es für den Fachmann ersichtlich, dass die Strommes- sung - sofern sie nicht einzeln pro Ortsnetzabschnitt 10...12 erfolgen soll - zu beiden Seiten des Spannungsumsetzers 20 erfolgen kann. Ebenso kann die Spannungsmessung grundsätzlich zu beiden Seiten des Spannungsumsetzers 20 erfolgen. Die ge ¬ messenen Werte müssen dafür in für sich genommen bekannter Weise ausgewertet und umgerechnet werden. Allerdings bringt die Messung auf Seite der Mittelspannung einen erhöhten Aufwand mit sich.

Als weitere Vereinfachung des gezeigten Transformators 14 kann die Strommessung ganz entfallen. In diesem Fall wird die Situation auf der Niederspannungsseite nicht weiter ausgewer ¬ tet. Die dennoch vorhandene Spannungsmessung erlaubt eine Re ¬ aktion auf Veränderungen auf Seiten der Mittelspannung. Dabei kann die Spannungsmessung wie bereits dargelegt einphasig oder dreiphasig erfolgen.