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Title:
TRANSPORT DEVICE AND TRANSPORT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/034402
Kind Code:
A1
Abstract:
A movable transport device (1) for individually transporting a person and for use in a collective means of transport (12), with at least one seat for a user (2), is illustrated and described. According to the invention, it is provided that the transport device (1) has a connection unit (11) for in particular mechanically releasably connecting the transport device (1) to a collective means of transport (12) provided for public transportation.

Inventors:
ROOD GÜNTER (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/070634
Publication Date:
February 21, 2019
Filing Date:
July 30, 2018
Export Citation:
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Assignee:
ROOD GUENTER (DE)
International Classes:
B61D3/18; B61B10/04
Domestic Patent References:
WO2000021814A12000-04-20
WO2010060196A12010-06-03
Foreign References:
DE19749957A11999-05-06
DE2848599A11980-05-22
DE19539787A11997-04-30
US3933258A1976-01-20
US3785514A1974-01-15
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
VON ROHR PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Fahrbare Transportvorrichtung (1 ) zum individuellen Personentransport und zur Nutzung in einem Sammeltransportmittel (12), mit wenigstens einem Sitzplatz für einen Nutzer (2),

dadurch gekennzeichnet,

dass die Transportvorrichtung (1 ) eine Verbindungseinrichtung (1 1 ) zur insbeson- dere mechanischen lösbaren Verbindung der Transportvorrichtung (1 ) mit einen für den öffentlichen Verkehr vorgesehenen Sammeltransportmittel (12) aufweist.

2. Transportvorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (1 1 ) dazu ausgebildet ist, mit einer Kopplungseinrichtung (14) eines Sammeltransportmittels (12) komplementär zusammenzuwirken, wobei, vorzugsweise, die Verbindungseinrichtung (1 1 ) und/oder die Kopplungseinrichtung (14) einem gemeinsamen Standard unterliegen, und/oder wobei die Verbindungseinrichtung (1 1 ) als Haken und/oder Öse, als

Rastmittel, als Magnetsystem und/oder als magnetisches und/oder mechanisches Kopplungsmittel insbesondere zu einem Schienensystem ausgebildet ist. 3. Transportvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (1 ) eine als Verbrennungsmotor und/oder als Elektromotor und/oder als insbesondere elektromagnetischer Linearmotor ausgebildete Antriebseinrichtung (9) aufweist, und/oder dass die Transportvorrichtung (1 ) eine durch Muskelkraft betriebene

Antriebseinrichtung (9) aufweist, wobei insbesondere eine Einrichtung zur motorisierten, vorzugsweise elektromechanischen, Unterstützung des Antriebs (9) vorgesehen ist, und/oder wobei die Transportvorrichtung (1 ) vorzugsweise zumindest teilweise selbstfahrend ausgebildet ist.

4. Transportvornchtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (1 ) einen Energiespeicher (10), insbesondere einen elektrischen Akkumulator und/oder eine Brennstoffzelle, aufweist, wobei der Energiespeicher (10) vorzugsweise derart bemessen ist, dass die Transportvorrichtung (1 ) bei voll aufgeladenem Energiespeicher (10) eine

Fahrleistung von wenigstens 20 km, vorzugsweise wenigstens 50 km, bevorzugt wenigstens 100 km, und von vorzugsweise weniger als 500 km, weiter vorzugweise von weniger als 200 km, erreicht, und/oder dass die Transportvorrichtung (1 ) eine Photovoltaikanlage (33), insbesondere zur Energieversorgung der Antriebseinrichtung (9) und/oder zum Laden des Energiespeichers (10), aufweist.

5. Transportvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (1 ) aus einem Leichtbaumaterial, vorzugsweise einem Polymermaterial, Leichtmetall und/oder einem Kohlefaserwerkstoff, besteht oder ein solches Material aufweist.

6. Transportvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (1 ) eine Schnittstelle zum insbesondere drahtlosen Datenaustausch und/oder zur insbesondere kontaktlosen Energieübertragung aufweist, und/oder dass die Transportvorrichtung (1 ) ein Registrierungsmittel, insbeson- dere einen RFID-Chip und/oder einen Barcode, zur Erkennung der Transportvorrichtung durch eine Registrierungseinrichtung aufweist.

7. Transportsystem mit einem für den öffentlichen Verkehr vorgesehenen Sammeltransportmittel (12) mit wenigstens einem Aufnahmeplatz (13), vorzugsweise eine Mehrzahl von Aufnahmeplätzen (13), für eine für den Individualverkehr vorgesehenen Transportvorrichtung (1 ), insbesondere eine Transportvorrichtung (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Sammeltransportmittel (12) eine Kopplungseinrichtung (14) zur insbesondere mechanischen und/oder magnetischen Kopplung mit der Transportvorrichtung (1 ) aufweist, wobei die Kopplungseinrichtung (14) vorzugsweise zur Verbindung mit einer komplementär mit der Kopplungseinrichtung (14) zusammenwirkenden Verbindungseinrichtung (1 1 ) der Transportvorrichtung (1 ) ausgebildet ist, wobei, vorzugsweise, das Sammeltransportmittel (12) als Schienenfahrzeug und/oder Straßenfahrzeug ausgebildet ist und/oder wobei das Sammeltransportmittel (12) ein Transportband und/oder eine Förderkette (28) und/oder ein Kabel aufweist.

8. Transportsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sam- meltransportmittel (12) insbesondere im Bereich des Aufnahmeplatzes (13) eine

Vorrichtung zum vorzugsweise kontaktlosen Laden eines Energiespeichers (10) der Transportvorrichtung (1 ), vorzugsweise eine Induktionsspule, aufweist, und/oder dass das Sammeltransportmittel (12) eine Schnittstelle zur vorzugs- weise bidirektionalen und/oder drahtlosen Datenübertragung aufweist, und/oder dass das Sammeltransportmittel (12) eine Registrierungseinrichtung zur Erkennung einer Transportvorrichtung (1 ) aufweist, und/oder dass das Sammeltransportmittel (12) eine Datenverarbeitungseinrichtung insbesondere zur Verwaltung der Kommunikation mit Transportvorrichtung (1 ) aufweist.

9. Verfahren zur Personenbeförderung, wobei ein Nutzer (2) mit einer für den In- dividualverkehr vorgesehene Transportvorrichtung (1 ) ein für den öffentlichen Verkehr vorgesehenes Sammeltransportmittel (12) benutzt, wobei der Nutzer (2) mittels der Transportvorrichtung (1 ) eine Haltestelle (18) anfährt und dort zusammen mit der Transportvorrichtung (1 ) in das Sammeltransportmittel (12) einfährt und/oder wobei der Nutzer (2) an einer Zielhaltestelle (22) das Sammeltransport- mittel (12) zusammen mit der Transportvorrichtung (1 ) verlässt,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Kopplung der Transportvorrichtung (1 ) mit dem Sammeltransportmittel (12) mittels eines wenigstens zwei komplementär zusammenwirkende Komponenten (1 1 , 14) aufweisenden, insbesondere standardisierten, Kopplungssystems erfolgt.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Nutzer (2) während der Beförderung mit dem Sammeltransportmittel (12) in der Transportvorrichtung (1 ) verbleibt und/oder dass eine Daten- und/oder Energieübertragung zwischen dem Sammeltransportmittel (12) und der persönlichen Transportvorrichtung (1 ) erfolgt und/oder dass ein Weitertransport der Transportvorrichtung (1 ) in dem Sammeltransportmittel (12) mittels einer Transporteinrichtung bis zum Erreichen eines Aufnahmeplatzes (13) für die Transportvorrichtung (1 ) vorgesehen ist.

Description:
Transportvorrichtung und Transportsystem

Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung zum Personentransport und ein Transportsystem mit einem Sammeltransportmittel sowie ein Verfahren zum öffent- liehen Personentransport.

Im Bereich der Personen- und Güterbeförderung spielt der motorisierte Individual- verkehr (M IV) seit langem eine bedeutende Rolle. In diesem Zusammenhang kommt insbesondere dem Automobil eine herausragende Stellung zu. Im Langstre- ckenbereich ist zudem der Sammeltransport von Personen, etwa in Flugzeugen, Schiffen, Zügen oder Fernreisebussen, neben dem M IV üblich oder stellt sogar die einzige Alternative dar. Vor dem Hintergrund ökonomischer und insbesondere ökologischer Aspekte erlangt auch im Kurz- und Mittelstreckenbereich die Alternative des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zunehmende Bedeutung. Im Zuge eines steigenden Umweltbewusstseins steigt die gesellschaftliche Akzeptanz des ÖPNV zur Erfüllung alltäglicher Beförderungsbedürfnisse. Die stärkere Einbindung des ÖPNV in den Alltag geht jedoch damit einher, dass der grundsätzliche Wunsch nach Individualität und persönlicher Freiheit, welche der M IV bietet, zurücktreten muss. Hierin liegt für einen großen Teil der Gesellschaft ein nicht akzeptabler Nachteil - sei es aus mangelnder Bereitschaft, seine persönliche Freiheit einzuschränken, oder weil Haltestellen, an denen die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel beginnt oder endet, beispielsweise Bahnhöfe, zu weit vom eigentlichen Start- oder Zielort entfernt liegen. Im letzteren Fall ist für die An- oder Abreise zur bzw. von der Haltestelle häufig zusätzlich ein individueller Transport notwendig.

Diesem Problem wird gegenwärtig zum Beispiel in Form von sogenannten Park- and-Ride-Parkplätzen (P&R) begegnet, die an Haltestellen des ÖPNV liegen und durch welche eine Verbindung des ÖPNV und des M IV geschaffen werden soll. Hierdurch können beispielsweise Pendler, die weit entfernt von einer Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs wohnhaft sind, diese Parkplätze mit ihrem privaten Fahrzeug anfahren, dieses dort abstellen und ihre Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortsetzen. Von häufig entscheidendem Nachteil ist bei dieser Lösung jedoch, dass am Zielort wieder das Problem besteht, von der Zielhaltestelle zum letztlichen Zielort zu gelangen. Ist eine gewisse Mobilität im Zielgebiet der Reise gewünscht, scheidet in Gegenden mit gering ausgebauter Nahverkehrsinfrastruktur die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus, so dass folglich in der Regel die gesamte Strecke mit dem eigenen Fortbewegungsmittel zurückgelegt wird. Auf Fernstrecken wird z.T. ein Kompromiss eingegangen, bei dem der M IV und der öffentliche Transport kombiniert werden. Ein Beispiel hierfür ist ein Autoreisezug oder eine Autofähre. Bei diesen ist neben Personenabteilen ein zusätzlicher Frachtbereich vorgesehen, der dem Transport von Automobilen, Motorrädern, Wohnmobilen oder dergleichen dient. Da das Auf- und Abladen der Fahrzeuge hierbei jedoch äußerst zeitaufwendig ist, ist der Einsatz eines derartigen Beförderungskonzeptes in praktischer und wirtschaftlicher Hinsicht allenfalls auf weiten Fernverbindungen sinnvoll.

Zwischen Befürwortern des M IV auf der einen Seite und des ÖPNV auf der anderen Seite besteht zudem seit Längerem ein Spannungsfeld, in dem Argumente in Bezug auf wirtschaftliche und ökologische Aspekte ausgetauscht werden. Einigkeit herrscht jedoch darüber, dass aufgrund der grundsätzlichen Begrenztheit insbe- sondere fossiler Ressourcen die derzeitigen Technologien und Konzepte zur Personenbeförderung nicht unbeschränkt in gleicher Form weiterverfolgt werden können. Übliche im Rahmen der vorgenannten Diskussion vorgeschlagene Lösungsansätze verfolgen je nach der zugrunde liegenden Ideologie jedoch in der Regel eines der beiden gegenüberstehenden Grundkonzepte M IV bzw. ÖPNV und blen- den die Vorteile des jeweils anderen häufig aus.

Vor diesem Hintergrund ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine zukunftsfähige Möglichkeit zur individuellen, öffentlichen, Urbanen, regionalen bis überregionalen und internationalen Mobilität zur Verfügung zu stellen, wobei ein ressourcen- schonender Betrieb möglich sein soll und die Individualität des Benutzers gewahrt bleibt.

Die vorgenannte Aufgabe wird durch eine Transportvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Transportsystem nach Anspruch 7 und ein Ver- fahren nach Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, einem Nutzer der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung nahezu uneingeschränkte individuelle Mobilitätsfreiheit im Kurz- und Kürzeststreckenbereich zu gewähren, während für weitere Strecken eine nahtlose Nutzung von Sammeltransportmitteln nach der Art von derzeitigen Bussen, Zügen oder dergleichen möglich ist. Nahtlos bedeutet hierbei insbesondere, dass der Nutzer der vorgeschlagenen Transportvorrichtung bzw. des erfindungs- gemäßen Transportsystems, bei dem die persönliche Transportvorrichtung und ein entsprechend ausgebildetes Sammeltransportmittel zusammenwirken, die Transportvorrichtung bei Nutzung des Sammeltransportmittels nicht verlassen muss. Die Nutzung des Sammeltransportmittels kann also komfortabel nach einem Hop- on/Hop-off-P nzip erfolgen. Indem auf mittleren bis größeren Entfernungen der Großteil der Strecke für mehrere Verkehrsteilnehmer gesammelt mit einem öffentlichen Verkehrsmittel erfolgt und das persönliche Fahrzeug dabei problemlos mitgeführt werden kann, werden die Vorteile des Individualverkehrs mit denen des öffentlichen Personenverkehrs kombiniert.

Vorteilhafterweise kann sich der Nutzer während des Transports mit dem Sammeltransportmittel in seiner eigenen Transportvorrichtung aufhalten. Dies ermöglicht einen nahtlosen Reiseablauf. Zeitaufwendige Umstiege und Verladevorgänge, wie sie bei bekannten Sammeltransportmitteln für persönliche Fahrzeuge, wie bei- spielsweise Autoreisezügen, bekannt sind, entfallen daher. Aus Sicht des Nutzers gliedert sich die Reise letztlich nicht in unterschiedliche Abschnitte, zwischen denen oft beschwerliche Übergänge erfolgen müssen.

Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung weist zu diesem Zweck einen Kopp- lungsmechanismus aus, mittels dessen eine Kopplung mit einem Sammeltransportmittel an einem für die Transportvorrichtung vorgesehenen Platz erfolgen kann. Der Kopplungsmechanismus umfasst auf Seiten der Transportvorrichtung eine Verbindungseinrichtung zur Verbindung der Transportvorrichtung mit dem Sammeltransportmittel während der Fahrt mit diesem. Die Fixierung der persönlichen Transportvorrichtung erfolgt dabei vorzugsweise mechanisch oder elektromecha- nisch. Gleichwohl ist auch eine auf Magnetkraft beruhende Befestigung der Transportvorrichtung am Aufnahmeplatz des Sammeltransportmittels oder eine Kombination verschiedener Prinzipien möglich. Durch eine redundante Verbindung wird die Transportsicherheit zusätzlich erhöht.

Zur Verbindung zwischen der Transportvorrichtung und dem Sammeltransportmittel kann die Verbindungseinrichtung derart gestaltet sein, dass ein Einhaken und/oder Einrasten der Transportvorrichtung in eine entsprechende Aufnahme des Sammeltransportmittels, etwa in Form einer Öse, oder umgekehrt erfolgt. Alternativ oder zusätzlich ist ferner die Möglichkeit einer magnetischen Verbindung gegeben. Hierbei kann die Verbindung mittels Permanentmagneten erfolgen, die insbesondere verschiebbar gelagert sind und zum Ankoppeln der Transportvorrichtung am Aufnahmeplatz des Sammeltransportmittels derart bewegt werden, dass eine entspre- chende Einrichtung auf der Gegenseite in den Wirkbereich des Magneten gelangt. Mittels eines Permanentmagneten auf einer Seite der Verbindung kann die Transportvorrichtung am Aufnahmeplatz fixiert werden, indem ein Permanentmagnet mit einem gegenpoligen Magneten oder einer ferromagnetischen Fläche auf der Ge- genseite wechselwirkt. Der Permanentmagnet kann hierbei auf Seiten der Transportvorrichtung, auf Seiten des Sammeltransportmittels oder auf beiden Seiten vorgesehen sein. Eine Alternative zu Permanentmagneten, die zum An- und Abkoppeln am Aufnahmeplatz mechanisch bewegt werden müssen, stellt ein Elektromagnet dar, welcher durch Ein- und Ausschalten eines elektrischen Stroms durch seine Spule in seiner anziehenden Wirkung aktivierbar bzw. deaktivierbar ist, ohne dass anfällige mechanische Bauteile eingesetzt werden müssen.

Eine weitere Alternative, die auch zusätzlich zu den vorgenannten Möglichkeiten zum Einsatz kommen kann, ist ein Kopplungssystem, um die persönliche Trans- portvornchtung, beispielsweise an einem Schienensystem, über Kufen, Gleitfüh- rungsbahnen mit wenigstens einem Gleitschuh oder eine Rollenführung, zu befestigen. Der Vorteil dieser Möglichkeit liegt darin, dass, falls gewünscht, die Transportvorrichtung an einem solchen Kopplungssystem weiterhin in wenigstens einer Richtung transportierbar bleibt. Innerhalb eines Sammeltransportmittels, das ver- gleichbar mit bekannten Bussen oder Zügen ist, also über einen vergleichsweise großen Transportraum verfügt, kann durch eine Kopplung der Transportvorrichtung an ein solches Kopplungssystem eine nachträgliche Positionierung der Transportvorrichtungen innerhalb des Sammeltransportmittels erfolgen. Hierdurch wird beispielsweise eine Neuanordnung der mitfahrenden Fahrgäste zusammen mit ihren Transportvorrichtungen nach der Reihenfolge des geplanten Ausstiegs ermöglicht. Die Transportvorrichtung wird hierbei insbesondere passiv angetrieben, beispielsweise durch ein Kabel oder eine Förderkette mitgeschleppt.

Je nach Ausführung der persönlichen Transportvorrichtung können für den indivi- duell zurückgelegten Teil der Gesamtstrecke gegebenenfalls (in einer Übergangszeit) fossile Energieträger oder auf unterschiedliche Weise generierte elektrische Energie eingesetzt werden. Nach dem Ankoppeln der persönlichen Transportvorrichtung an das Sammeltransportmittel geschieht die Beförderung für den öffentlich zurückgelegten Teil der Gesamtstrecke unabhängig von der für den Antrieb der Transportvorrichtung eingesetzten Energiequelle. Dies verbessert im bevorzugten Fall die Energieeffizienz und die ökologische Bilanz in Bezug auf den Verbrauch von begrenzten Ressourcen und den Ausstoß von Treibhausgasen wie C0 2 . Eine einergiesparende Bauweise kann insbesondere durch die Verwendung eines Leichtbaumaterials für die Transportvorrichtung erreicht werden. Diesbezüglich besitzen insbesondere Leichtmetalle, wie beispielsweise Aluminium, Kohlefasermaterialien, oder aber auch Kunststoffe bzw. Polymere besonders günstige Eigenschaf- ten in Bezug auf ein geringes Gewicht bei gleichzeitig hohem Maß an Festigkeit und Verwindungssteifheit. Das Leichtfahrzeug ist vorzugsweise vollständig aus Leichtbaumaterialien der vorgenannten Art aufgebaut oder weist zumindest einen überwiegenden Anteil derartiger Materialien auf. Insbesondere lassen sich die unterschiedlichen Vorteile verschiedener Materialien durch den Einsatz eines ent- sprechenden Materialmixes kombinieren. Darüber hinaus können vorzugsweise natürlich nachwachsende Rohrstoffe, wie Bambus oder Holz, zur Herstellung der Transportvorrichtung eingesetzt werden.

Eine Antriebseinrichtung ermöglicht den Antrieb der Transportvorrichtung. Die An- triebsenergie stammt hierbei vorzugsweise aus erneuerbaren Energiequellen und/oder wird auf klimaneutrale Weise generiert. Die persönliche Transportvorrichtung weist dementsprechend bevorzugt einen Elektromotor auf, welcher auf die vorgenannte nachhaltige Weise mit Energie versorgt werden kann. Ein Verbrennungsmotor ist diesem gegenüber aus ökologischer Sicht nachteilig. Erfindungs- gemäß ist jedoch auch die Verwendung eines Verbrennungsmotors für den Antrieb der Transportvorrichtung möglich. Der Verbrennungsmotor kann in diesem Zusammenhang zum Betrieb mit fossilen Brennstoffen ausgelegt sein, jedoch beispielsweise auch mit Wasserstoff betrieben werden. Auch Hybridantriebe sind möglich. Vorteile in ökonomischer und ökologischer Hinsicht ergeben sich in die- sem Fall allerdings insbesondere aus der Möglichkeit, die Transportvorrichtung in ein Sammeltransportmittel einzubinden und eine Mehrzahl von Transportvorrichtungen auf energieeffiziente Weise gesammelt zu transportieren.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Transportvorrichtung alter- nativ oder zusätzlich einen insbesondere elektromagnetischen Linearmotor bzw. die mobile Komponente eines solchen auf, mittels dessen bzw. derer die Nutzung spezieller Trassen möglich ist.

Als Energiequelle zum Antrieb der Transportvorrichtung dient insbesondere ein Energiespeicher. Diesbezüglich wurden bereits neben fossilen Energieträgern regenerative Energiequellen als bevorzugt genannt. Hierbei kann eine Brennstoffzelle zum Einsatz kommen oder schlicht ein elektrischer Akkumulator verwendet werden, welcher selbst wiederum mit Energie aus regenerativen Quellen geladen wer- den kann. Das Laden des Energiespeichers kann insbesondere durch übliche Energierückgewinnungsmaßnahmen, etwa bei einem Bremsvorgang oder im Berg- ab-Schiebebetrieb, erfolgen und/oder mittels eines Photovoltaiksystems der Transportvorrichtung, welches alternativ oder zusätzlichen auch unmittelbar den Antrieb der Transportvorrichtung speisen kann.

Die Transportvorrichtung kann ferner eine durch Muskelkraft betriebene Antriebseinrichtung aufweisen, welche alternativ oder zusätzlich zu einer motorisierten Form des Antriebs vorgesehen sein kann. Ferner kann die Transportvorrichtung bzw. deren Antriebseinrichtung derart gestaltet sein, dass ein Betrieb durch Muskelkraft des Nutzers durch einen Motor unterstützt wird. Hierbei kommt bevorzugt ein Elektromotor zum Einsatz. Die Transportvorrichtung kann in diesem Zusammenhang als mindestens zweirädriges, vorzugsweise drei- oder vierrädriges, Landfahrzeug ausgebildet sein, dass in der Art eines Fahrrades durch Muskelkraft und zusätzlich durch eine motorisierte Form des Antriebs bewegt wird.

Grundsätzlich kann es ausreichen, wenn die Transportvorrichtung eine durchschnittliche Höchstgeschwindigkeit von weniger als 30 km/h, vorzugsweise von weniger als 25 km/h, besonders bevorzugt von weniger als 20 km/h, erreichen kann.

Der Energiespeicher der Transportvorrichtung sollte aus praktischen Gründen ausreichend groß in Bezug auf die gespeicherte Energie dimensioniert sein. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Energiespeicher derart bemessen, dass die Transportvorrichtung über eine Fahrtstrecke von wenigstens 10 km, vorzugsweise wenigstens 20 km, bevorzugt wenigstens 50 km, besonders bevorzugt wenigstens 100 km, gefahren werden kann, ohne dass ein Nachladen des Energiespeichers nötig wäre. Hierdurch kann die erfindungsgemäße Transportvorrichtung für viele Fahrten bzw. Transportaufgaben im Alltag, d.h. üblicherweise im Nahbereich um den Wohnort des Nutzers, eingesetzt werden, ohne das Erfordernis eines Nachladens. Ferner ist es einem Nutzer mit einem ausreichend großen Energiespeicher möglich, weiter entfernte Haltestellen von Sammeltransportmitteln anzufahren, wodurch das Einzugsgebiet des erfindungsgemäßen Transportsystems aus einem Sammeltransportmittel in Verbindung mit kompatiblen Transportvorrichtungen wei- ter vergrößert werden und beispielsweise auch größere Teile ländlicher Gebiete umfassen kann. Die maximal Fahrstrecke, die ohne ein Nachladen des Energiespeichers gefahren werden kann, kann auch weniger als 200 km, weiter Vorzugs- weise weniger als 100 km, besonders bevorzugt weniger als 50 km, betragen, um Kosten und Gewicht des Energiespeichersystems gering zu halten.

Ein Aufladen des Energiespeichers kann am Wohnort des Nutzers über das örtli- che Versorgungsnetz und/oder an Ladestationen erfolgen, die an verschiedenen Punkten des Wegenetzes vorgesehen sein können. Eine Ladestation, die zum Schnellladen des Energiespeichers, d.h. zum Laden mit vergleichsweise hohen Ladeströmen, ausgebildet ist, erlaubt eine rasche Weiterfahrt mit der Transportvorrichtung ohne unzumutbar lange Wartezeiten für den Nutzer. Alternativ oder zu- sätzlich kann der Energiespeicher auch austauschbar ausgebildet sein, so dass an einer Lade- bzw. Wechselstation ein einfacher Wechsel des entleerten gegen einen vollen Energiespeicher erfolgen und die Fahrt daraufhin unmittelbar fortgesetzt werden kann. Eine hohe Dichte der Lade- bzw. Wechselstationen ermöglicht ein häufiges Laden bzw. Wechseln des Energiespeichers und erlaubt daher, den Energiespeicher in seiner Baugröße und im Gewicht zu reduzieren, so dass weniger Energie zum Antrieb der Transportvorrichtung erforderlich ist.

Die persönliche Transportvorrichtung ist vorzugsweise als Leichtfahrzeug ausgebildet. D.h. die Transportvorrichtung besitzt insbesondere im Vergleich mit typischen derzeitigen Automobilen ein deutlich geringeres Eigengewicht sowie vergleichsweise kompakte Abmessungen. In dieser Form wird für den Bereich der individuellen Mobilität eine hohe Energieeffizienz erreicht. Im Hinblick auf die Alltagstauglichkeit und die Flexibilität im Einsatz ist es von Vorteil, wenn die Transportvorrichtung neben einem oder mehreren Fahrgastplätzen, die insbesondere in einer Fahrgastzelle o.ä. angeordnet sein können, auch Verstaumöglichkeiten für Gepäck bzw. Möglichkeiten zum Gütertransport bietet, etwa vor, hinter, oberhalb und/oder unterhalb des oder der Personensitze. Vorzugsweise kann die Transportvorrichtung in der Art eines Kabinenrollers mit ein oder zwei Sitzplätzen, auch hintereinander, ausgebildet sein und sich damit von üblichen für den Mehrpersonentransport ausgebildeten Fahrzeugen, wie PKW, unterscheiden, was zu einem insbesondere geringeren Platzbedarf für das Transportmittel führt.

Ein Nutzer der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung kann, wenn er weitere Strecken zurücklegen will, die Transportvorrichtung nutzen, um die Entfernung zu einem zentralen Zustiegspunkt im Sinne einer Haltestelle zu einem Sammeltransportmittel zu erreichen. Dort erfolgt der Zustieg in der Sammeltransportmittel, das als öffentliches Verkehrsmittel fungiert, derart, dass der Nutzer mit der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung in das Sammeltransportmittel einfährt und dort auf einem hierzu ausgestalteten, vorzugsweise genormten oder anderweitig standardisierten, Stellplatz anhält. Das Zusteigen in das Sammeltransportmittel, beispielsweise einen entsprechend ausgestalteten Zug bzw. Zugwaggon, erfolgt also durch ein Andocken an einem dafür vorgesehenen Platz.

Zur Kommunikation der Transportvorrichtung mit einem Sammeltransportmittel, einem zentralen Server oder einer Datenverarbeitungseinrichtung allgemein weist die Transportvorrichtung vorzugsweise eine entsprechende Schnittstelle auf. Über die Schnittstelle kann eine Datenübertragung erfolgen, beispielsweise zur Registrie- rung der Transportvorrichtung im Sammeltransportmittel bzw. gegenüber dem Transportsystem, zur Übertragung von Fahrzeugstatusdaten und/oder Streckendaten, wie dem geplanten Ziel, oder dergleichen. Die Schnittstelle ist bevorzugt für eine drahtlose Datenübertragung geeignet. Bevorzugte Verbindungsmethoden umfassen beispielsweise Bluetooth- und/oder WLAN-Verbindungen sowie NFC- Verbindungen. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Verbindung zu anderen Transportvorrichtungen aufgebaut werden, beispielsweise auch um eine Kommunikation zwischen den Nutzern bzw. unterschiedlichen Transportvorrichtungen zu ermöglichen. Die Schnittstelle ist vorzugweise für eine bidirektionale Datenübertragung ausgelegt. Auch eine kabelgebundene Datenübertragung ist möglich, bei- spielsweise über Glasfaserkabel. Die Datenübertragung kann auch über ein lokales Rechnernetz (LAN) erfolgen, wobei die Übertragung der Daten zwischen der Transportvorrichtung und dem Sammeltransportmittel elektrisch über Kabel oder optisch über Lichtwellenleiter aus Glasfaser oder Plastik erfolgen kann. Insbesondere zum Laden des Energiespeichers, vorzugsweise mit Ökostrom, kann die Transportvorrichtung ferner eine Schnittstelle zur Energieübertragung aufweisen. Über eine solche ist es möglich, den Energiespeicher, insbesondere einen elektrischen Akkumulator, zu laden. Ein Ladevorgang kann am Wohnort des Nutzers und/oder an speziellen Ladestationen unterwegs erfolgen oder aber im Sam- meltransportmittel, während die Transportvorrichtung in diesem an einem entsprechenden Aufnahmeplatz angedockt ist. Hierzu weist das Sammeltransportmittel vorzugsweise eine entsprechend komplementäre Schnittstelle zur Energieübertragung, insbesondere im Bereich des Aufnahmeplatzes für die Transportvorrichtung, auf. Eine Energieübertragung zum Laden des Energiespeichers kann auch kontakt- los, vorzugsweise mittels Induktion, erfolgen.

In einer bevorzugten Ausführungsform, welche auch die zuvor beschriebenen Merkmale umfassen kann, ist die Transportvorrichtung zumindest teilweise selbst- fahrend ausgebildet. Hierzu können entsprechende Sensoren, Kameras und/oder Ortungsmittel vorgesehen sein. Ein autonomer Fahrbetrieb erlaubt eine vorzugsweise nahezu ohne Benutzereingriff ablaufende Reise vom Wohnort des Nutzers über einen Zustiegspunkt zu einem Sammeltransportmittel und den mittels des Sammeltransportmittels zurückgelegten Weg sowie die Strecke vom Ausstiegspunkt zum Ziel.

Die Transportvorrichtung kann ferner ein Registrierungsmittel aufweisen, etwa um eine Registrierung bei der Benutzung eines Sammeltransportmittels zu ermögli- chen. Das Registrierungsmittel ist vorzugsweise als passives Registrierungsmittel, beispielsweise als RFID-Chip und/oder als Barcode, ausgebildet. Passive Komponenten bieten den Vorteil, kostengünstig sowohl in der Herstellung als auch im Betrieb zu sein und darüber hinaus für den Einsatz keine eigene Energieversorgung zu benötigen. Dies unterstützt die Energieeffizienz der Transportvorrichtung zusätz- lieh.

Alternativ oder zusätzlich können im Rahmen der Erfindung allerdings auch aktive Registrierungsmethoden in Form von Sendern bzw. Empfängern und/oder softwarebasierten Lösungen, die etwa in einer integrierten Schaltung implementiert sind, vorgesehen sein.

Zum Betrieb als öffentlich-gemeinschaftliches Transportmittel im Rahmen des erfindungsgemäßen Transportsystems weist das Sammeltransportmittel, wie zuvor erwähnt, einen Aufnahmeplatz bzw. mehrere Aufnahmeplätze für persönliche Transportvorrichtungen auf. Die Aufnahmeplätze können auf unterschiedliche Weise in oder am Sammeltransportmittel angeordnet sein, wobei die letztliche Anordnung insbesondere von der Art und Beschaffenheit des Sammeltransportmittels im konkreten Fall abhängt. Beispielsweise ist eine Konfiguration eines als Schienenfahrzeug ausgebildeten Sammeltransportmittels derart möglich, dass innerhalb ei- nes Waggons eine Reihe von Aufnahmeplätzen parallel und diagonal zur Fahrtrichtung des Sammeltransportmittels angeordnet sind. In Fahrrichtung links und rechts der Reihe von Aufnahmeplätzen sind ggf. Fahrstreifen vorgesehen, auf denen Nutzer des Sammeltransportmittels mit ihrer persönlichen Transportvorrichtung von einer Zustiegsöffnung des Waggons zu einem freien Aufnahmeplatz in der Reihe fah- ren können und auf der anderen Seite von dem Aufnahmeplatz zur Ausstiegsöffnung fahren können. Zusätzlich zu den Aufnahmeplätzen kann wenigstens ein Aufnahmebereich für Fahrgäste vorgesehen sein, der in üblicher Art und Weise mit Sitzplätzen ausgestattet ist. Die Kopplung einer persönlichen Transportvorrichtung mit dem Sammeltransportmittel erfolgt, wie zuvor erläutert, vorzugsweise mechanisch und/oder magnetisch. Hierzu dient auf Seiten des Sammeltransportmittels eine entsprechend ausgebilde- te Kopplungseinrichtung. Eine mechanische Verbindung lässt sich insbesondere als Klemm- und/oder Rastvorrichtung realisieren. Durch eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung wird die Transportvorrichtung während der Fahrt mit dem Sammeltransportmittel sicher am vorgesehenen Platz gehalten, so dass ein Verrutschen und hierdurch bedingte Unfälle vermieden werden. Eine magnetische Kopp- lung kann sowohl mit Permanentmagneten als auch mit Elektromagneten verwirklicht sein, wobei je nach der konkreten Anwendungssituation auf die zuvor beschriebenen Vorteile beider Varianten abzustellen ist.

Die Kopplungseinrichtung des Sammeltransportmittels ist insbesondere so gestal- tet, dass sie mit einer komplementären Verbindungseinrichtung der persönlichen Transportvorrichtung zusammenwirken kann. Hierdurch wird eine besonders sichere Verbindung beider Fahrzeuge erreicht. Vorzugsweise sind die Kopplungseinrichtung des Sammeltransportmittels und die Verbindungseinrichtung der Transportvorrichtung standardisiert und/oder erfüllen eine bestimmte Norm, um eine problemlo- se Kopplung und eine stets mögliche Verbindung, insbesondere ohne regionale Unterschiede, zu gewährleisten.

Ist die Transportvorrichtung durch geeignete Maßnahmen am Aufnahmeplatz im Sammeltransportmittel räumlich fixiert, kann dieser Umstand beispielsweise ge- nutzt werden, um eine stabile Datenverbindung zwischen der Transportvorrichtung und dem Sammeltransportmittel aufzubauen. Hierzu können beide eine entsprechende Kommunikationseinrichtung aufweisen. Eine Funkverbindung, für die das Sammeltransportmittel und/oder die Transportvorrichtung eine entsprechende Sende- bzw. Empfangseinrichtung, insbesondere eine Antenne, aufweisen können, ist in diesem Zusammenhang bevorzugt, da sie eine gewisse Bewegungsfreiheit bei bestehender Datenverbindung erlaubt. Im Hinblick auf die Fixierung der Transportvorrichtung am Aufnahmeplatz ist allerdings auch eine leitende Verbindung durch einen Kontaktschluss zwischen der Transportvorrichtung und dem Sammeltransportmittel im Bereich des Aufnahmeplatzes möglich. Diese Art der Verbindung besitzt u.a. den Vorteil einer geringeren Störungsanfälligkeit. Die Schnittstelle ist dabei vorzugsweise in die Verbindungseinrichtung integriert. Die Datenverbindung ist vorzugsweise bidirektional ausgelegt. Es können in diesem Fall beispielsweise Daten zur Identifikation, zum Abfahrts- und/oder Zielort, etc. von der Transportvorrichtung zum Sammeltransportmittel übertragen werden. Die Transportvorrichtung kann ihrerseits im Gegenzug beispielsweise insbesonde- re dynamisch angepasste Fahrplandaten, Tarifinformationen, o.ä. vom Sammeltransportmittel empfangen, welche dem Nutzer über eine Anzeigeeinrichtung angezeigt werden können.

Alternativ oder zusätzlich können über die Datenverbindung auch Informationen ohne unmittelbaren Reisebezug übertragen werden. Neben allgemeinen Nutzungsparametern bzw. einem Nutzungsprofil kann dies beispielsweise technische Daten, etwa in Form von Softwareupdates, oder auch Werbeinhalte, die dem Nutzer angezeigt werden, umfassen. Ferner erlaubt eine feste Position der persönlichen Transporteinrichtung auf dem Aufnahmeplatz im Sammeltransportmittel eine Energieübertragung zur Transportvorrichtung mittels einer hierzu vorgesehenen Einrichtung, beispielsweise um elektrische Einrichtungen der Transportvorrichtung mit Energie zu versorgen und/oder einen Energiespeicher zu laden. Über eine leitende Verbindung mittels eines Ka- bels und/oder einer Steckverbindung können vergleichsweise hohe Ströme fließen, die beispielsweise ein schnelles Laden des Energiespeichers erlauben. Eine erfindungsgemäß ebenfalls mögliche kontaktlose Energieübertragung, etwa mittels einer Induktionsspule, ist dagegen flexibler in der Anwendung und weniger wartungsintensiv, da keine Kontakte vorhanden sind, welche verschmutzen oder korrodieren können.

Das Sammeltransportmittel kann als Schienenfahrzeug und/oder als Straßenfahrzeug ausgebildet sein und damit heute bekannten Zügen bzw. Zugwaggons, Bussen oder LKW ähneln, die bereits im öffentlichen (Personen-)Verkehr eingesetzt werden. Vor diesem Hintergrund können bekannte Beförderungsmittel wie Busse oder Züge u. U. auch derart modifiziert werden, dass sie zur Aufnahme von persönlichen Transporteinrichtungen, insbesondere der zuvor beschriebenen Art, geeignet sind. Dies kann beispielsweise in einer Einführungsphase des erfindungsgemäßen Transportsystems geschehen und erlaubt einen kostengünstigen Übergang zu dem erfindungsgemäßen Prinzip der Personenbeförderung. Auch eine Nutzung von Luftfahrzeugen als Sammeltransportmittel ist nicht ausgeschlossen. In fernerer Zukunft kann allerdings auch eine an das erfindungsgemäße Transportsystem angepasste Infrastruktur etabliert werden. Durch Umnutzen von Einbahnstraßen beispielsweise können Trassen für das Sammeltransportmittel geschaffen werden. Hierbei können auch weitere Formen des Sammeltransportmittels einge- setzt werden. Beispielsweise können spezielle Trassen dazu dienen, die Transportvorrichtungen mit ihren Nutzern unmittelbar zu befördern. Dies kann mittels eines Linearmotors, wie er bei heutigen Magnetschwebebahnen eingesetzt wird, geschehen. Ferner besteht die Möglichkeit, Transportplattformen und/oder Förderbänder für eine oder mehrere persönliche Transportvorrichtungen als Sammel- transportmittel einzusetzen. Ein weiteres Beispiel sieht eine Förder- bzw. Antriebskette (oder ein vergleichbares Kabel) vor, welche die Transportvorrichtungen mitschleppen kann, wenn der Nutzer sich an eine entsprechende Vorrichtung der Kette oder des Kabels mit einer Verbindungseinrichtung seiner Transportvorrichtung ankoppelt, beispielsweise einhakt. Die Transportvorrichtung mit dem Nutzer bewegt sich dann passiv angetrieben, d.h. ohne dass der eigene Energiespeicher entleert wird.

Das Sammeltransportmittel ist bevorzugt so ausgestaltet, dass es eine hinreichend große Zahl persönlicher Transportvorrichtungen aufnehmen und transportieren kann. Die konkrete Zahl der pro Einheit des Sammeltransportmittels bei dem erfindungsgemäßen Transportsystem vorgesehenen Aufnahmeplätze für Transportvorrichtungen hängt stark von der Frequentierung der Linie des Sammeltransportmittels ab. Rein beispielhaft kann in ländlichen Gebieten eine Zahl von 10 Aufnahmeplätzen im Sammeltransportmittel vollkommen ausreichend sein, während in urba- nen, dicht besiedelten Gebieten, insbesondere zu Zeiten mit typischerweise hohem Verkehrsaufkommen, d.h. umgangssprachlich zur„Rush Hour", weit mehr als 100 Plätze pro Einheit notwendig sein können. Letztlich hängt diese Zahl auch von der Taktung des Sammeltransportmittels auf einer bestimmten Linie ab. Um zu erkennen, welche Transportvorrichtung(en) bei einer Fahrt von dem Sammeltransportmittel transportiert wird bzw. werden, etwa um die Kosten für die Fahrt abrechnen zu können, kann das Sammeltransportmittel eine Registriereinrichtung aufweisen, mittels derer ein Registriermittel einer Transportvorrichtung ausgelesen bzw. erkannt werden kann. Beispiele für geeignete Registrierungseinrichtungen sind eine Vorrichtung zum Auslesen eines RFID-Chips und/oder ein Barcodeleser. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein softwarebasiertes Einloggen in einem Netzwerk des Sammeltransportmittels und/oder ein Anmelden an einer Benutzer- schnittsteile erfolgen. Die Registrierung der Transportvorrichtung kann sowohl automatisch als auch manuell erfolgen.

Beim Beispiel eines Barcodes als Registriermittel kann die Registriereinrichtung des Sammeltransportmittels etwa als automatisches System im Eingangsbereich zum Innenraum und/oder am Aufnahmeplatz ausgebildet sein, oder aber als Handscanner, welcher vom Nutzer selbst betätigt wird, um sich bzw. seine Transportvorrichtung gegenüber dem Transportsystem anzumelden. Die für die Organisation der Fahrten, des Ein- und Aussteigens und der Abrechnung notwendigen Prozesse werden vorzugsweise von einer Datenverarbeitungseinrichtung bewältigt, die im oder am Sammeltransportmittel angeordnet ist. Die Datenverarbeitungseinrichtung kann in diesem Fall auch die Verwaltung der Kommunikation mit den Transportvorrichtungen übernehmen und/oder Steueraufgaben erfüllen. Eine lokal dem Sammeltransportmittel zugeordnete Datenverarbeitungseinrichtung reduziert das Datenaufkommen zu entfernten Datenservern und erhöht die Stabilität der Kommunikation, da auch im Fall eines Abbrechens der Verbindung zu einem externen Datennetzwerk die Kommunikation zwischen den Transportvorrichtungen und dem Sammeltransportmittel als Teil des Transportsystems weiterläuft und Verwaltungsaufgaben, wie ein Ein- und Ausloggen, ohne für den Betriebsablauf nachteilige Verzögerungen erledigt werden können. Ein Abgleich mit einem zentralen Server über ein externes Netzwerk kann hierbei zu einem späteren Zeitpunkt - etwa, wenn nach einem Ausfall wieder Empfang besteht - erfolgen. Mit dem erfindungsgemäßen Transportsystem kann die Reise eines Nutzers beispielhaft den nachfolgenden Ablauf haben:

Der Benutzer ist im Besitz einer persönlichen Transportvorrichtung und steigt an seinem Startort, z.B. seinem Wohnort, in diese ein. Im Nahbereich, d.h. in der Um- gebung seines Startortes, kann der Nutzer mittels der Transportvorrichtung komfortabel verschiedene Wege zurücklegen, die insbesondere länger sein können als er fußläufig in zumutbarer Zeit erreichen kann. Um nun eine weitere Strecke, beispielsweise in eine benachbarte Stadt oder darüber hinaus, zurückzulegen, fährt der Nutzer mit seiner persönlichen Transportvorrichtung eine Haltestelle eines Sammeltransportmittels in seiner Umgebung an.

An der Haltestelle fährt er mit seiner Transportvorrichtung in ein eintreffendes oder wartendes Sammeltransportmittel ein oder auf ein solches auf, steuert dort einen freien Aufnahmeplatz an und koppelt die Transportvorrichtung an das Sammeltransportmittel an. Hierbei kann eine Datenverbindung zwischen beiden Fortbewegungsmitteln aufgebaut werden und/oder ein Energiespeicher der Transportvorrichtung geladen werden. Die Transportvorrichtung wird vom Sammeltransportmittel registriert. Zur Transportsicherung während der Fahrt kann die Transportvorrichtung beispielsweise am Aufnahmeplatz verriegelt werden. Während der Fahrt mit dem Sammeltransportmittel kann der Nutzer auf seinem Platz in seiner Transportvorrichtung verbleiben und muss, ggf. abgesehen von der Äußerung eines Haltewunsches, insbesondere keine aktiven Steuerungseingriffe für die Fahrt vorneh- men. Die Transportvorrichtung wird während der Fahrt vorzugsweise in einen Stand-by-Zustand versetzt. Grundsätzlich ist es natürlich auch möglich, dass der Nutzer die eigene Transportvorrichtung bei der Fahrt mit dem Sammeltransportmittel verlässt und sich dann während der Fahrt in einem Personenbereich des Sammeltransportmittels aufhält.

In der Nähe des Zielortes verlässt der Nutzer das Sammeltransportmittel mit seiner Transportvorrichtung. Gegebenenfalls erfolgt in diesem Zusammenhang ein Ausloggen bzw. eine Deregistrierung im Transportsystem bzw. bei dem Sammeltransportmittel. Von der Haltestelle aus, an welcher der Nutzer das Sammeltransportmit- tel verlassen hat, kann er seine Reise mit seiner persönlichen Transportvorrichtung bis zu seinem Zielort weiterführen.

Von besonderem Vorteil bei dieser Methode der Beförderung, beispielsweise gegenüber bekannten Autoreisezügen oder dem Transport von Fahrrädern in öffentli- chen Verkehrsmitteln, ist eine standardisierte Kopplungsmöglichkeit, durch welche eine universelle Kompatibilität von Transportvorrichtungen und Sammeltransportmitteln unterschiedlicher Art und/oder Regionen gewährleistet wird. Anders als beispielsweise im Fall der angesprochenen Autoreisezüge muss somit keine individuell angepasste, zeitaufwendige Sicherung des persönlichen Fahrzeugs aufgrund unterschiedlicher Fahrzeuggrößen und -formen stattfinden. Aufgrund des hohen Zeitaufwands beim Be- und Abladen ist beispielsweise ein Autoreisezug nicht geeignet, um im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt zu werden, und findet daher auch allenfalls auf längeren Fernstrecken Verwendung. Diese Nachteile werden durch das erfindungsgemäße System vermieden, bei dem das Auf- und Abladen sowie die Sicherung und Registrierung der Transportvorrichtung bei dem Sammeltransportmittel nicht wesentlich längere Zeit in Anspruch nimmt, als das Zu- und Aussteigen bei derzeitigen konventionellen Transportmitteln des ÖPNV. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Systems liegt darin, dass der Nutzer während der Fahrt mit dem Sammeltransportmittel in seiner persönlichen Transportvorrichtung verbleiben kann. Dies ist bei bekannten Beförderungsmitteln nach einem verwandten Prinzip, beispielsweise Autoreisezügen oder Autofähren, aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Das Auto als persönliche Transportvorrichtung wird bei bekannten Transportformen üblicherweise als Frachtgut in gesonderten Abstellbereichen transportiert. Passagiere warten während der Fahrt in einem Passagierbereich. Nach der Ankunft ist daher zunächst ein zeitaufwendiges Abladen der Fahrzeuge nötig, bevor die Reise fortgesetzt werden kann.

Die Möglichkeit, die Transportvorrichtung nach dem Einfahren in ein Sammeltransportmittel während der Fahrt nicht verlassen zu müssen, erlaubt ein unmittelbares Verlassen des Sammeltransportmittels nach Erreichen der gewünschten Haltestelle. Hierdurch wird der Gesamtablauf bei der Nutzung des erfindungsgemäßen Transportsystems in einem Maß beschleunigt, das für den erfolgreichen Einsatz im öffentlichen Personennahverkehr erforderlich ist.

Es versteht sich, dass neben Aufnahmeplätzen für persönliche Transportvorrichtungen auch übliche Sitz- und/oder Stehplätze für die bekannte Nutzung des Sam- meltransportmittels durch Fußgänger und/oder Radfahrer vorgesehen sein können.

Das erfindungsgemäße Transportsystem kann darüber hinaus auch die Entleihe bzw. Anmietung von persönlichen Transportvorrichtungen, ähnlich wie bei bekannten Carsharing-Systemen, umfassen. Auf diese Weise kann das Transportsystem auch mit einer fremden Transportvorrichtung genutzt werden.

Die Entleihe einer Transportvorrichtung kann dabei an ortsfesten Stationen erfolgen. Die Abrechnung wird dann z.B. durch Einloggen an der Station oder am Fahrzeug gestartet. Die Nutzung eines Sammeltransportmittels wird dann beispielswei- se durch Setzen eines Flags in einer Datenverarbeitungseinrichtung im Zuge der Kopplung am Aufnahmeplatz dokumentiert und tarifgemäß quantifiziert. Nach Rückgabe der Transportvorrichtung kann schließlich eine Gesamtabrechnung der Nutzung erfolgen, die sich zusammensetzt aus der individuellen Nutzung der Transportvorrichtung selbst und der Benutzung von Sammeltransportmitteln zur Beförderung.

Alternativ zu Stationen kann die Entleihe und/oder Rückgabe von Transporteinrichtungen auch an beliebigen Standorten und insbesondere in einem Sammeltrans- portmittel erfolgen. Im letzteren Fall erfüllt das Sammeltransportmittel somit letztlich die Funktion einer Entleih- bzw. Rückgabestation für Transportvorrichtungen, wobei sich die Station selbst auf festen Routen bewegt und vorzugsweise nach einem vorgegebenen Takt verkehrt. Hierzu kann eine Entleihe bzw. Rückgabe etwa über eine Eingabeeinrichtung der Transportvorrichtung und/oder über ein entsprechendes Terminal des Sammeltransportmittels vorgenommen werden.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zählen alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale jeweils für sich als zur vorliegenden Erfindung gehörend, unabhängig von ihrer Kombination in den gezeigten Beispielen oder den Rückbezügen in den Ansprüchen.

Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung,

Fig. 2 eine schematische Querschnittsdarstellung der Transportvorrichtung aus Fig. 1 in seitlicher Ansicht,

Fig. 3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Transportsystems,

Fig. 4 eine schematische Darstellung des Innenraums einer bevorzugten Ausführungsform eines Sammeltransportmittels des erfindungsgemäßen Transportsystems,

Fig. 5 eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Transportsystems und

Fig. 6 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Anwendungssituation des erfindungsgemäßen Transportsystems.

In den Fig. 1 und 2 ist rein beispielhaft eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung 1 dargestellt. Die Transportvorrichtung 1 dient erfindungsgemäß insbesondere dem Personentransport. In der dargestellten Ausführungsform ist die Transportvorrichtung 1 als Leichtfahrzeug ausgebildet. In der Darstellung der Fig. 1 und 2 ist beispielhaft ein Nutzer 2 dargestellt, der als Fahrer die Transportvorrichtung 1 bedient. Die Darstellung lediglich eines Nutzers 2 wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit gewählt und schränkt die Erfindung in keiner Weise ein.

Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung 1 kann auch eine Mehrzahl von Plätzen für Nutzer 2, insbesondere zwei, drei oder vier Plätze, aufweisen. Vorzugsweise weist die Transportvorrichtung 1 aber einen Sitzplatz oder zwei Sitzplätze auf. Die Transportvorrichtung 1 weist vorliegend eine geschlossene Karosserie 3 auf, die eine Fahrgastzelle 4 für den oder die Nutzer 1 im Inneren umschließt.

In der dargestellten Ausführungsform weist die Transportvorrichtung 1 vier Räder 5 auf. Insbesondere im Hinblick auf eine kompakte und leichte Bauweise kann jedoch auch eine andere, insbesondere eine geringere, Anzahl von Rädern 5 vorgesehen sein. Letztlich ist das Vorhandensein von Rädern 5 erfindungsgemäß nicht notwendig, aber bevorzugt.

Ungeachtet der Möglichkeit, dass die Transportvorrichtung 1 erfindungsgemäß selbstfahrend ausgebildet oder zumindest für einen teilautonomen Betrieb geeignet sein kann, sind bei der in Fig. 1 und 2 gezeigten Transportvorrichtung 1 nicht im Einzelnen gezeigte Steuereinrichtungen für einen manuellen Fahrbetrieb durch den Nutzer 2 vorgesehen. Beispielhaft für derartige Steuereinrichtungen ist ein Lenkrad 6 dargestellt. Der Nutzer 2 kann die Transportvorrichtung 1 mittels der Steuerein- richtungen ähnlich einem gewöhnlichen Automobil fahren. Er befindet sich dabei in sitzender Haltung auf einem Sitz 7 im Innern der Fahrgastzelle 4.

Zur Erhöhung des praktischen Nutzwertes weist die Transportvorrichtung 1 vorliegend ein in der seitlichen Querschnittsdarstellung gemäß Fig. 2 erkennbares Ge- päckabteil 8 auf. Dieses befindet sich beispielswiese im hinteren Bereich der Transportvorrichtung 1 , d.h. es ist in Fahrtrichtung hinter der Fahrgastzelle 4 angeordnet.

Für den Vortrieb weist die Transportvorrichtung 1 eine Antriebseinrichtung 9 auf, mittels derer wenigstens ein Rad 5 angetrieben wird. Bei der dargestellten Ausführungsform handelt es sich bei dem Antrieb 9 um einen Elektromotor. Es kommen allerdings auch andere Antriebskonzepte und insbesondere ein hybrider Antrieb, bei welchem unterschiedliche Antriebskonzepte kombiniert werden, in Betracht. Die Antriebseinrichtung 9 wird gespeist durch einen Energiespeicher 10, der vorliegend als elektrischer Akkumulator platzsparend unterhalb der Fahrgastzelle 4 angeordnet ist.

Die Transportvorrichtung 1 weist eine Verbindungseinrichtung 1 1 zur Verbindung mit einem in Fig. 3 gezeigten Sammeltransportmittel 12 auf, die in der Darstellung gemäß Fig. 1 und Fig. 2 in zwei beispielhaften, jeweils für sich oder in Kombination realisierbaren Ausführungsformen gezeigt ist.

Gemäß Fig. 3 und mittels der Verbindungseinrichtung 1 1 wird eine Kopplung zu einem Sammeltransportmittel 12 an einem Aufnahmeplatz 13 für die Transportvorrichtung 1 vorgenommen. Durch einen insbesondere ausklappbaren und/oder ausfahrbaren Fortsatz, der vorliegend unterhalb der Transportvorrichtung 1 angeordnet ist, kann eine mechanische Fixierung, vorliegend durch ein Einrasten an einer Kopplungseinrichtung 14 des Sammeltransportmittels 12, vorgenommen werden.

Eine in der Regel zusätzlich gewählte Maßnahme ist die Befestigung wenigstens eines Rades 5, etwa durch Klemmen oder Einrasten. Für eine universelle Möglich- keit der Kopplung müssen die Transportvorrichtung 1 und der Aufnahmeplatz 13 des Sammeltransportmittels 12 in Bezug auf die Verbindungsmethode, d.h. Rastmittel, Steckerform etc., und in bestimmten Umfang auch bezüglich der Abmessungen einem gemeinsamen Standard unterliegen. Ferner kann auch eine Fixierung im Sinne eines Andockens durch eine Verbindungseinrichtung 1 1 an einer anderen Stelle, insbesondere am vorderen Ende, der Transportvorrichtung 1 durchgeführt werden. Die Transportvorrichtung 1 wird durch den Kopplungsvorgang am Aufnahmeplatz 13 im Sammeltransportmittel 12 insbesondere durch Verriegeln gesichert.

Über die Verbindungseinrichtung 1 1 kann eine Datenverbindung mit einem Sammeltransportmittel 12 aufgebaut werden. Ferner kann auch eine Energieübertragung über die Verbindungseinrichtung 1 1 stattfinden, beispielsweise um den Energiespeicher 10 während der Fahrt mit dem Sammeltransportmittel 12 zu laden.

Insbesondere der Darstellung der Fig. 1 ist die Ausführung der Verbindungseinrichtung 1 1 als Steckverbindung im vorderen Bereich der Transportvorrichtung 1 zu entnehmen. Eine solche als Buchse für eine Steckverbindung ausgeführte Verbin- dungseinrichtung 1 1 wird vorzugsweise mit einer nicht dargestellten Abdeckung, beispielsweise einer Klappe oder einer Schiebeabdeckung, vor Feuchtigkeit und Schmutz geschützt. Eine alternativ oder zusätzlich einsetzbare Variante der Verbindungseinrichtung 1 1 ist insbesondere in der seitlichen Darstellung gemäß Fig. 2 zu erkennen. Die Verbindungseinrichtung 1 1 kann gemäß dieser Darstellung auch an der Unterseite der Transportvorrichtung 1 angeordnet sein. Grundsätzlich kann die Verbindungseinrichtung 1 1 ein- bzw. ausklappbar und/oder ein- bzw. ausfahrbar ausgebildet sein. Hierdurch wird die Aerodynamik während der Fahrt verbessert und ein Hängenbleiben der Verbindungseinrichtung 1 1 an Hindernissen und damit einhergehende Beschädigungen verhindert.

Über eine gesonderte Ausbildung der Verbindungseinrichtung 1 1 hinaus kann auch eine Verbindung über Sensoren und/oder Kontakte in einem Rad 5 der Transportvorrichtung 1 erfolgen. Die Verbindungseinrichtung 1 1 ist in diesem Fall in das entsprechende Rad 5 integriert. Es versteht sich, dass stets auch eine Kombination verschiedener Ausgestaltungen von Verbindungseinrichtungen 1 1 vorgesehen sein kann, um eine möglichst hohe Kompatibilität zu verschiedenen Standards von Kopplungssystemen zu gewährleisten.

Eine Energieversorgung des Antriebs 9 und/oder ein Laden des Energiespeichers 10 wird vorliegend durch eine Photovoltaikanlage 33 unterstützt. Eine solche ist im gezeigten Beispiel im oberen Bereich, d.h. auf der Oberseite der Karosserie 3 der Transportvorrichtung 1 angeordnet.

Zu Verwaltungsaufgaben, wie beispielsweise zur Kommunikation über die Verbindungseinrichtung 1 1 oder der Kontrolle des Ladevorgangs des Energiespeichers 10 sowie der Verarbeitung von Steuerungs- und Fahrstatusdaten der Transportvor- richtung 1 , dient eine Datenverarbeitungseinrichtung 15. Nicht im Einzelnen dargestellt sind eine Anzeigeeinrichtung sowie eine Bedienungseinrichtung, über welche der Nutzer 2 die Datenverarbeitungseinrichtung 15 bedienen bzw. steuern und mittels Benutzereingaben Einstellungen ändern kann. In Fig. 3 ist beispielshaft schematisch das Zusammenspiel der persönlichen Transportvorrichtung 1 mit einem Sammeltransportmittel 12 im Rahmen eines Transportsystems dargestellt. Das Sammeltransportmittel 12 ist im dargestellten Beispiel als Schienenfahrzeug ausgebildet und in der Darstellung mit teilweise geöffneter Sei- tenwand gezeigt, um Einblick in das Innere zu gewähren. Das Sammeltransportmittel 12 weist eine Mehrzahl von Waggons 16 auf, in deren Innern mehrere Transportvorrichtungen 1 auf einer Mehrzahl von entsprechenden Aufnahmeplätzen 13 über eine weite Entfernung transportiert werden können.

Zur Nutzung des Sammeltransportmittels 12 fährt der Nutzer 2 beispielsweise von seinem Wohnort 17 mit seiner persönlichen Transportvorrichtung 1 zu einer Haltestelle 18 des Sammeltransportmittels 12. Dort angekommen erreicht er über eine Rampe 19 einen Bahnsteig 20, von dem er über Zugangsöffnungen 21 mit seiner Transportvorrichtung 1 in das Sammeltransportmittel 12 einfährt. Im Innern wird die Transportvorrichtung 1 auf einem freien Aufnahmeplatz 13 abgestellt, dort mit dem Sammeltransportmittel 12 gekoppelt und die Transportvorrichtung 1 hierbei insbesondere räumlich fixiert. Der Nutzer 2 kann während der Fahrt mit dem Sammeltransportmittel 12 in seiner persönlichen Transportvorrichtung 1 verbleiben. Die Transportvorrichtung 1 erfüllt somit während der Fahrt mit dem Sammeltransportmittel 12 also in gewisser Weise die Funktion eines Abteils, wie es beispielsweise aus konventionellen Fernzügen bekannt ist.

An einer Zielhaltestelle 22 angekommen (vgl. Fig. 6) verlässt der Nutzer 2 zusam- men mit seiner Transportvorrichtung 1 das Sammeltransportmittel 12 wieder durch die Zugangsöffnung 21 oder eine gesonderte Ausstiegsöffnung 23 (vgl. Fig. 4). Er kann daraufhin seine Fahrt auf individuelle Weise mit seiner Transportvorrichtung 1 von der Zielhaltestelle 22 aus zu einem Zielort 24 fortsetzen. Fig. 4 zeigt beispielhaft, wie der Innenraum eines Waggons 16 des Sammeltransportmittels 12 gestaltet sein kann. Nach dem Einfahren in den Innenraum durch die Zugangsöffnung 21 fährt der Nutzer 2 mit seiner Transportvorrichtung 1 über eine erste Fahrspur 25 bis zu einem freien Aufnahmeplatz 13. Die Aufnahmeplätze 13 für die Transportvorrichtung 1 sind vorliegend diagonal zur Fahrtrichtung und in ei- ner Reihe, die in seitlicher Richtung etwa mittig im Sammeltransportmittel 12 angeordnet ist, angeordnet. An einem freien Aufnahmeplatz 13 angelangt fährt der Nutzer 2 mit seiner Transportvorrichtung 1 auf diesen auf und parkt die Transportvorrichtung 1 dort. Mittels der Verbindungseinrichtung 1 1 der Transportvorrichtung 1 und der Kopplungsvorrichtung 14 des Sammeltransportmittels 12, die zusammen ein genormtes oder anderweitig standardisiertes Kopplungssystem bilden, erfolgt die Kopplung zwischen beiden Fahrzeugen 1 , 12 im Sinne eines Andockens. Neben einer me- chanischen Fixierung am Aufnahmeplatz 13 wird ferner auch eine Verbindung zur Energieübertragung sowie eine Datenverbindung aufgebaut. Während der Fahrt können daher Daten zwischen der Transportvorrichtung 1 und dem Sammeltransportmittel 12 als Teil des Transportsystems ausgetauscht werden und ferner der Energiespeicher 10 der Transportvorrichtung 1 geladen werden, so dass neue Energie für den Antrieb 9 zur Verfügung steht, wenn der Nutzer 2 an der Zielhaltestelle 22 das Sammeltransportmittel 12 wieder über eine zweite Fahrspur 26 ver- lässt und seine Fahrt mit der Transportvorrichtung 1 fortsetzt. Eine Erkennung der Transportvorrichtung 1 am Aufnahmeplatz 13 erfolgt vorliegend über die Datenschnittstelle, die mit der Verbindungseinrichtung 1 1 gekoppelt ist. Darüber hinaus kann jedoch beispielsweise auch eine drahtlose Datenverbindung hergestellt werden. Eine Registrierung der Transportvorrichtung 1 im Zusammenhang mit der Nutzung des Sammeltransportmittels 12 und deren tariflicher Abrechnung erfolgt vorzugsweise ebenfalls per Datenverbindung über die entsprechende Schnittstelle.

Zusätzlich zu den Aufnahmeplätzen 13 für Transportvorrichtungen 1 können im Sammeltransportmittel 12 gemäß Fig. 3 auch reguläre Fahrgastplätze 27 in Form von Sitzplätzen für weitere Reisende vorgesehen sein. Das Sammeltransportmittel 12 dient somit in der dargestellten Ausgestaltung als öffentliches Verkehrsmittel sowohl für die Nutzung mit entsprechenden Transportvorrichtungen 1 als auch in der bekannten Weise als öffentliches Transportmittel zur Personenbeförderung. Fig. 5 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform des Sammeltransportmittels 12. Im vorliegenden Beispiel gemäß Fig. 5 wird die Transportvorrichtung 1 vielmehr mittels der Verbindungseinrichtung 1 1 an einer Förderkette 28 befestigt, welche die Transportvorrichtung 1 daraufhin auf einer Trasse 29 mitschleppt. Die Transportvorrichtung 1 wird somit durch die Förderkette 28 passiv angetrieben. Diese Form des Transportsystems bzw. des Sammeltransportmittels 12 besitzt den Vorteil, dass eine einheitliche und gesammelte Beförderung von Transportvorrichtung 1 und Nutzern 2 mit vergleichsweise geringem konstruktiven Aufwand ermöglicht wird. Aufwendige Umbauten bestehender Sammeltransportmittel 12 oder gar Neukonstruktionen entfallen hierbei. Für diese Art der passiven Bewegung der Transportvorrichtungen 1 sind vergleichsweise einfache infrastrukturelle Maßnahmen vorzunehmen, wie beispielsweise das Anlegen entsprechender gestalteter Trassen 29 bzw. das Modifizieren bestehender Trassen 29, so dass ein Betrieb mit einer Förderkette 28 oder einem Kabel möglich ist.

Auch im Fall des in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiels des Transportsystems bzw. des Sammeltransportmittels 12 kann eine Datenverbindung und insbesondere eine Energieübertragung zwischen dem Sammeltransportmittel 12, d.h. der Trasse 29 mit der Förderkette 28, und der Transportvorrichtung 1 etabliert werden. Ebenso wie eine Realisierung der Datenverbindung mittels Funktechnologie möglich ist, kann auch eine Energieübertragung auf kontaktlose Weise, insbesondere nach dem Prinzip der Induktion, erfolgen. Zum Übertragen höherer Ströme und damit für schnellere Ladezeiten ist jedoch eine elektrisch leitende Verbindung bevorzugt. Eine solche kann über eine Steckverbindung an einem mitlaufenden Kabel oder auch mittels Schleifkontakten realisiert werden. Fig. 6 zeigt schließlich eine beispielhafte Anwendungssituation für das erfindungsgemäße Transportsystem. In einem Nahbereich 30 seines Wohnortes 17, der letztlich durch die Reichweite des Energiespeichers 10 vorgegeben wird, kann sich der Nutzer 2 mittels der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung 1 individuell frei bewegen und Fahrten durchführen, bis der Energiespeicher 10 entleert ist. Ist dies der Fall, ist ein Aufladen des Energiespeichers 10 nötig.

Das Aufladen erfolgt beispielsweise am Wohnort 17 des Nutzers 2 über das örtliche Versorgungsnetz. Alternativ kann der Nutzer 2 auch eine nicht dargestellte Ladestation, insbesondere Schnellladestation, anfahren und den Energiespeicher 10 dort erneut füllen oder austauschen. Der Energiespeicher 10 ist vorliegend ausreichend groß bemessen, dass der Nutzer 2 eine in praktischer Hinsicht ausreichende Strecke, insbesondere wenigstens 50 km, weiter insbesondere 100 km, aber weniger als insbesondere 500 km, weiter insbesondere weniger als 200 km, zurücklegen kann, bevor der Energiespeicher 10 aufgeladen werden muss.

Innerhalb des Nahbereichs 30 um seinen Wohnort 17 befindet sich eine Haltestelle 18 einer Fernverbindungslinie 31 , auf der ein Sammeltransportmittel 12 zum Transport einer Mehrzahl von Transportvorrichtungen 1 und Personen verkehrt. Will der Nutzer 2 einen entfernten Zielort 24 außerhalb des Nahbereichs 30 errei- chen, so fährt er die Haltestelle 18 mit der Transportvorrichtung 1 an. Zur Nutzung der Fernverbindung 31 fährt der Nutzer 2 nun in ein Sammeltransportmittel 12 ein. Mit dem Sammeltransportmittel 12 gelangt er nun zu einer Haltestelle 22 in einem Nahbereich 32 um den Zielort 24 seiner Reise. Hierbei bleibt der Nutzer 2 während der Fahrt einfacherweise in seiner Transportvorrichtung 1 sitzen und kann beim Erreichen der Zielhaltestelle 22 unmittelbar aus dem Sammeltransportmittel 12 ausfahren und die Reise auf individuelle Weise mit der Transportvorrichtung 1 fortsetzen.

Die Nutzung des Sammeltransportmittels 12 auf der Fernverbindungslinie 31 erlaubt es, die Transportvorrichtung 1 mit einem kostengünstigen und leichtgewichtigen Energiespeicher 10 auszurüsten, da dessen Reichweite lediglich für den Nahbereich 30, 32 um bestimmte zentrale Orte 17, 24 ausreichend sein muss. Durch ein Aufladen des Energiespeichers 10 während der Fahrt auf der Fernverbindungslinie 31 steht dem Nutzer 2 im Nahbereich 32 um den Zielort 24 idealerweise wieder ausreichend Energie zur Verfügung, um mindestens den Zielort 24 von der Zielhaltestelle 22 aus zu erreichen oder sogar weitere Fahrten im Zielgebiet zu unternehmen, bevor der Energiespeicher 10 erneut aufgeladen werden muss.

Es ist darauf hinzuweisen, dass der Ausdruck„Fernverbindung" hier als Gegensatz zu den Fahrten im Nahbereich 30, 32 um den Wohnort 17 oder den Zielort 24 des Nutzers zu verstehen ist. Anders als die übliche Verwendung des Begriffs Fernverbindung im Beförderungswesen umfasst der Ausdruck hier auch regionale Verbindungen und allgemein alle Strecken, die über den Nahbereich 30, 32 hinausgehen. Im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Transportsystem ist die Nutzung eines Sammeltransportmittels 12 mit der Transportvorrichtung 1 jedoch nicht auf Fahrten beschränkt, die über den Nahbereich 30, 32, d.h. über die Reichweite des Energiespeichers 10 der Transportvorrichtung 1 , hinausgehen. Eine Nutzung von Sammeltransportmitteln 12 kann auch zur Beförderung innerhalb des Nahbereichs 30, 32 geschehen. Gründe hierfür können ökonomische und/oder ökologische Aspekte sein.

Bezugszeichenliste:

1 Transportvorrichtung

2 Nutzer

3 Karosserie

4 Fahrgastzelle

5 Rad

6 Lenkrad

7 Sitz

8 Gepäckabteil

9 Antriebseinrichtung

10 Energiespeicher

1 1 Verbindungseinrichtung

12 Sammeltransportmittel

13 Aufnahmeplatz

14 Kopplungseinrichtung

15 Datenverarbeitungseinrichtung

16 Waggon

17 Wohnort

18 Haltestelle

19 Rampe

20 Bahnsteig

21 Zugangsöffnung

22 Zielhaltestelle

23 Ausstiegsöffnung

24 Zielort

25 Fahrspur

26 Fahrspur

27 Fahrgastplatz

28 Förderkette

29 Trasse

30 Nahbereich

31 Fernverbindungslinie

32 Nahbereich

33 Photovoltaikanlage