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Title:
TRANSPORT SYSTEM, PLASTICS-PROCESSING JOINING SYSTEM, METHOD FOR OPERATING A PLASTICS-PROCESSING JOINING SYSTEM AND PRODUCT PRODUCED THEREBY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/154196
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a transport system for a plastics-processing joining system, to the joining system itself and to a method for operating a plastics-processing joining system. It is known to feed plastics components by means of transport systems for processing purposes to a main material transport means, for example, to a moving film belt, in order to produce bags for medical purposes. According to the invention, individually controlled movable workpiece carriers for the components are provided, or in addition to a working conveyor belt for the workpiece carriers, a belt for temporary parking is provided for a separate number of workpiece carriers.

Inventors:
HAAS JOHANN (AT)
HALLETZ THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/DE2014/000153
Publication Date:
October 02, 2014
Filing Date:
March 28, 2014
Export Citation:
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Assignee:
KIEFEL GMBH (DE)
International Classes:
B29C65/78
Domestic Patent References:
WO2000068089A12000-11-16
Foreign References:
DE102006004611A12007-08-09
EP0589575A11994-03-30
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
KOCH, CARSTEN (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Transportsystem für eine Schar identischer Werkstücke, insbesondere identischer Kunststoffteile, wobei das Transportsystem als ein Anlagenteil einer kunststoffverarbeitenden Fügeanlage zum Anbringen der Werkstücke an Halbprodukten als ein Schritt zum Fertigen von Produkten konstruiert ist, wobei das Transportsystem eine Schar Werkstückträger auf einer umlaufenden Arbeitstransportbahn aufweist, wobei die Werkstückträger der Schar einheitlich gestaltete Haltebereiche aufweisen, sodass jeweils ein Haltebereich an einem der Werkstückträger der Schar mit einem der identischen Werkstücke zusammenwirken kann, wobei das Transportsystem dazu eingerichtet ist, im Betrieb mehrere der identischen Werkstücke gleichzeitig mittels der Schar Werkstückträger entlang der Arbeitstransportbahn zu transportieren, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportsystem für die Schar Werkstückträger ein Arbeitsbahnausbringmit- tel und ein Arbeitsbahneinbringmittel aufweist.

2. Transportsystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Bahn eine Schiene aufweist.

3. Transportsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeits- bahnausbringmittel und das Arbeitsbahneinbringmittel eine Schienenweiche aufweisen.

4. Transportsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Werkstückträgerparkbahn vorgesehen ist.

5. Transportsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückträgerparkbahn als Sackgasse an die Arbeitstransportbahn angeschlossen ist.

6. Transportsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückträgerparkbahn als Bypass an die Arbeitstransportbahn angeschlossen ist.

7. Transportsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere kollisionsfrei anfahrbare Werkstückträgerparkbahnen vorgesehen sind.

8. Transportsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Schar Werkstückträger mit zueinander einheitlich gestalteten Haltebereichen im Transportsystem befindlich ist, wobei die Haltebereiche der zweiten Schar zu den Haltebereichen der ersten Schar unterschiedlich sind.

9. Transportsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Individualregelmittel von jedem der Werkstückträger zu einem zentralen Controller vorgesehen sind.

10. Transportsystem nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, dass der Controller dazu eingerichtet ist, den Werkstückträgern stufenlos verstellbare Haltepunkte zuzuordnen.

1 1. Transportsystem nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Controller dazu eingerichtet ist, die Positionen aller Werkstückträger zu überwachen und einen Sicherheitskorridor um jeden Werkstückträger freizuhalten, bevorzugt die Größe des Sicherheitskorridors abhängig machend von einer Bewegungsgeschwindigkeit.

12. Transportsystem nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Controller dazu eingerichtet ist, ein Herausnehmen und/oder Einsetzen eines Werkstückträgers aus einer Bahn bzw. in eine Bahn zu erkennen und einen Antrieb für diesen Werkstückträger zu deaktivieren bzw. zu aktivieren.

13. Transportsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückträger aus der Bahn zerstörungsfrei herausnehmbar und wieder einsetzbar gestaltet sind.

14. Transportsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückträger einen magnetischen Antrieb aufweisen, insbesondere einen Linearmotor.

15. Transportsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zum Anordnen eines Tragadapters an einem Haltebereich vorgesehen ist.

16. Transportsystem für eine Schar identischer Werkstücke, insbesondere identischer Kunststoffteile, wobei das Transportsystem als ein Anlagenteil einer kunststoffverarbeitenden Fügeanlage zum Anbringen der Werkstücke an Halbprodukten als ein Schritt zum Fertigen von Produkten konstruiert ist, wobei das Transportsystem eine Schar Werkstückträger auf einer Arbeitstransportbahn aufweist, wobei die Werkstückträger der Schar einheitlich gestaltete Haltebereiche aufweisen, sodass jeweils ein Haltebereich an einem der Werkstückträger der Schar mit einem der identischen Werkstücke zusammenwirken kann, wobei das Transportsystem dazu eingerichtet ist, im Betrieb mehrere der identischen Werkstücke gleichzeitig mittels der Schar Werkstückträger entlang der Arbeitstransportbahn zu transportieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückträger der Schar voneinander unabhängige Antriebe aufweisen.

17. Transportsystem nach Anspruch 16 und einem der Ansprüche 1 bis 15.

18. Kunststoffverarbeitende Fügeanlage, eingerichtet zum Anbringen von Werkstücken, insbesondere identischer Kunststoffteile, an Halbprodukten als ein Schritt zum Fertigen von Produkten, wobei die Fügeanlage ein Transportsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 17 aufweist.

19. Kunststoffverarbeitende Fügeanlage nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Scharen Werkstückträger mit unterschiedlichen Haltebereichen in den Bahnen des Transportsystems vorhanden sind.

20. Kunststoffverarbeitende Fügeanlage nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Schar oder für eine weniger als für jede Schar Werkstückträger eine Werkstückträgerparkbahn vorgesehen ist.

21. Verfahren zum Betreiben einer kunststoffverarbeitenden Fügeanlage, insbesondere zum Herstellen medizinischer Beutel oder anderer medizinischer Behältnisse und bevorzugt zum Füllen der Behältnisse, wobei mittels eines Controllers ein Transportsystem für eine Schar identischer Werkstücke geregelt wird, insbesondere für eine Schar identischer Kunststoffteile, wobei die Werkstücke an Halbprodukten als ein Schritt zum Fertigen von Produkten angebracht werden, wobei der Controller im Transportsystem eine Schar Werkstückträger auf einer umlaufenden Arbeitstransportbahn in ihrer Bewegungsgeschwindigkeit und/oder in ihren Haltepunkten regelt, wobei die Werkstückträger der Schar einheitlich gestaltete Haltebereiche aufweisen, sodass jeweils ein Haltebereich an einem der Werkstückträger der Schar mit einem der identischen Werkstücke zusammenwirkt, wobei mittels des Transportsystems mehrere der identischen Werkstücke gleichzeitig mittels der Schar Werkstückträger entlang der Arbeitstransportbahn transportiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückträger für die Schar identische Werkstücke unabhängig voneinander mittels des Controllers geregelt werden.

Verfahren zum Betreiben einer kunststoffverarbeitenden Fügeanlage, insbesondere zum Herstellen medizinischer Beutel oder anderer medizinischer Behältnisse und bevorzugt zum Füllen der Behältnisse, wobei mittels eines Controllers ein Transportsystem für eine Schar identischer Werkstücke geregelt wird, insbesondere für eine Schar identischer Kunststoffteile, wobei die Werkstücke an Halbprodukten als ein Schritt zum Fertigen von Produkten angebracht werden, wobei der Controller im Transportsystem eine Schar Werkstückträger auf einer umlaufenden Arbeitstransportbahn in ihrer Bewegungsgeschwindigkeit und/oder in ihren Haltepunkten regelt, wobei die Werkstückträger der Schar einheitlich gestaltete Haltebereiche aufweisen, sodass jeweils ein Haltebereich an einem der Werkstückträger der Schar mit einem der identischen Werkstücke zusammenwirkt, wobei mittels des Transportsystems mehrere der identischen Werkstücke gleichzeitig mittels der Schar Werkstückträger entlang der Arbeitstransportbahn transportiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Controller wahlweise, bevorzugt zum Austausch der Schar Werkstückträger gegen eine zweite Schar Werkstückträger, die Schar Werkstückträger mittels eines Arbeitsbahnausbringmittels aus der Arbeitsbahn in eine Werkstückträgerparkbahn einfährt.

23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Controller vor, während oder nach dem Einfahren der Schar Werkstückträger die zweite Schar Werkstückträger aus ihrer Werkstückträgerparkbahn in die Arbeitsbahn einfahrt.

24. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass in der Fügeanlage Kunststoffröhrchen zwischen Folienlagen geschweißt werden.

25. Mittels einer kunststoffverarbeitenden Fügeanlage nach einem der Ansprüche 18 bis 20 und/oder eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 21 bis 24 hergestelltes Produkt, vor allem medizinischer Beutel oder anderes medizinisches Behältnis.

Description:
TRANSPORTSYSTEM, KUNSTSTOFFVERARBEITENDE FÜGEANLAGE, VERFAHREN ZUM BETREIBEN EINER KUNSTSTOFFVERARBEITENDEN FÜGEANLAGE SOWIE DAMIT

HERGESTELLTES PRODUKT

[01 ] Die Erfindung betrifft ein Transportsystem für eine Schar identischer Werkstücke, eine kunststoffverarbeitende Fügeanlage, ein Verfahren zum Betreiben einer kunststoffverarbeitenden Fügeanlage sowie ein damit hergestelltes Produkt, insbesondere einen medizinischen Beutel.

[02] Kunststoffverarbeitende Fügeanlage und die darin eingesetzten Transportsysteme sind im Stand der Technik umfangreich bekannt. [03] Die hier betrachtete Maschinengattung führt Komponenten zu, welche dann verarbeitet werden sollen. Für das Zuführen der Komponenten, beispielsweise Kunststoffschläuche, Kunststoffröhrchen oder Ventile, vor allem dann, wenn medizinische Beutel oder andere medizinische Behältnisse in der Anlage hergestellt werden, wird nach dem Stand der Technik ein Kettentransportsystem oder Riementransportsystem eingesetzt. Auf der meist horizontal umlaufenden Kette sind beispielsweise Mandrenenhalter mit Mandrenen montiert, wobei als„ Mandrene" im Rahmen der hier vorliegenden Patentanmeldung ein Einsteckstab bezeichnet wird, der in ein Kunststoffröhrchen eingeschoben und wieder herausgezogen werden kann. Es kann sich hierbei um eine Stabelektrode handeln, oder alternativ einfach nur um einen mechanischen Träger. [04] Die Komponenten werden auf die Mandrenen aufgesteckt und zwischen zwei Folienlagen transportiert. In einer Schweißpresse werden die Komponenten mit der Folie verschweißt. Die Umfangsverschweißung der Beutelkontur erfolgt meistens in einer zweiten Station. Die Mandrenenkette übernimmt eine Zentrierfunktion und bestimmt somit die Positionsgenauigkeit der jeweiligen Verfahrensschritte.

BESTÄTI GU NGSKOP I E [05] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem Stand der Technik eine Alternative oder eine Verbesserung zur Verfügung zu stellen.

[06] Nach einem ersten Aspekt der hier vorgestellten Erfindung löst diese Aufgabe ein Transportsystem für eine Schar identischer Werkstücke, insbesondere identischer Kunst- stoffteile, wobei das Transportsystem als ein Anlagenteil einer kunststoffverarbeitenden Fügeanlage zum Anbringen der Werkstücke an Halbprodukten als ein Schritt zum Fertigen von Produkten konstruiert ist, wobei das Transportsystem eine Schar Werkstückträger auf einer umlaufenden Arbeitstransportbahn aufweist, wobei die Werkstückträger der Schar einheitlich gestaltete Haltebereiche aufweisen, so dass jeweils ein Haltebereich an einem der Werkstückträger der Schar mit einem der identischen Werkstücke zusammenwirken kann, wobei das Transportsystem dazu eingerichtet ist, im Betrieb mehrere der identischen Werkstücke gleichzeitig mittels der Schar Werkstückträger entlang der Arbeitstransportbahn zu transportieren, wobei sich das Transportsystem dadurch kennzeichnet, dass es für die Schar Werkstückträger ein Arbeitsbahnausbringmittel und ein Arbeits- bahneinbringmittel aufweist.

[07] Begrifflich sei hierzu folgendes erläutert:

[08] Als die„Werkstücke" werden in der hier vorliegenden Patentanmeldung die zuzuführenden Komponenten bezeichnet. Diese haben üblicherweise an der Anlage eine Zuführung, sei es von einer Stangenware, von einer Schüttware oder von einer sonstwie gearteten Zulieferform. Als die Werkstücke sollen insbesondere Kunststoffröhrchen zur Bildung oder zur Aufnahme von Injektionsstopfen oder Entnahmestopfen an medizinischen Beuteln gebildet werden. Die Werkstücke können auch kombinierte Zugangsröhr- chen-Injektionsstopfen-Elemente sein. Bevorzugt handelt es sich um zumindest überwiegend aus Kunststoff gefertigte Körper, vor allem Hohlkörper, mit einer Länge zwischen etwa 10 mm und 100 mm sowie mit einem Außendurchmesser von meist unter 1 cm, wobei ausdrücklich erwähnt sei, dass auch andere Maße für die Komponenten in Frage kommen, wie beispielsweise Ringe oder ähnliche Strukturen für den Fall der Herstellung eines Ostomiebeutels wie beispielsweise eines Kolostomiebeutels. [09] Die zu verarbeitenden Werkstücke werden als„Schar" bezeichnet. Unter einer Schar ist eine zählbare, begrenzte Anzahl aus einer Vielzahl zu verstehen. Hier vorliegend werden zwar endlos viele Werkstücke, also Komponenten, von der Anlage verarbeitet. Zu einem beliebigen Zeitpunkt im Betrieb der Anlage befindet sich aber nur eine abge- schlossene Anzahl der Werkstücke auf dem Weg über die Arbeitstransportbahn. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt üblicherweise eine deutlich größere Anzahl, technisch gewissermaßen„endlos viele", Werkstücke vorgehalten werden, wurde die Bezeichnung der Schar gewählt, weil es bei der hier vorliegenden Erfindung auf dasjenige ankommt, was sich in der Arbeitstransportbahn abspielt. [10] Die Werkstücke sollen„identisch" sein, wobei einerseits eine ingenieurmäßige Abweichung von der Identität der Werkstücke toleriert werden kann, wobei andererseits erwähnt werden soll, dass der Ausdruck nicht etwa so verstanden werden soll, dass nur diese Werkstücke der einen Art verarbeitet werden sollen. So kommt es beispielsweise bei der Produktion von medizinischen Beuteln oft vor, dass nicht nur ein Zugang gelegt wird, sondern zwei oder mehr Zugänge gelegt werden sollen. In einer in der Praxis sehr häufig anzutreffenden Konstellation sollen zwei Zugänge für den Beutel gelegt werden, somit also zwei Kunststoffröhrchen zwischen die Folienlagen eingeschweißt werden, damit eines der beiden Röhrchen als Zugang zur Aufnahme eines Injektionsstopfens dient, das andere Röhrchen hingegen als Zugang für einen Entnahmestopfen. [1 1] Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass im Rahmen der hier vorliegenden Patentanmeldung unbestimmte Artikel und Zahlenangaben wie„ein...",„zwei..." usw. als mindestens- Angaben verstanden werden sollen, also als„mindestens ein...",„mindestens zwei..." usw., soweit sich nicht etwa aus dem jeweiligen Kontext ergibt, dass dort nur„genau ein...",„genau zwei..." usw. gemeint soll. [12] Es könnten somit auch zwei Scharen jeweils innerhalb der Schar identischer Werkstücke verarbeitet werden, oder mehr Scharen, vor allem genau zwei Scharen zum Zubringen von genau zwei unterschiedlichen Scharen jeweils identischer Werkstücke in Form von Komponenten für jeweils zwei an einem Beutel anzuordnenden Zugängen, oder genau eine Schar für jeweils genau einen an einem medizinischen Beutel anzuordnenden Zugang, oder drei Scharen für jeweils drei an einem Beutel anzuordnende Zugänge, wobei in der Praxis die Konstellation mit einem, zwei oder drei Zugängen an einem medizinischen Beutel die am meisten anzutreffenden Konfigurationen sind. [13] Es betont, dass auch bei n an einem Beutel anzubringenden Zugängen, meist in Form von Kunststoffröhrchen, eine geringere Anzahl an Scharen identischer Werkstücke möglich ist. Dies ergibt sich schon daraus, dass mehrere der Zugänge identisch gestaltet sein können, oder es können sogar alle Zugänge am Beutel zunächst identisch gestaltet werden, beispielsweise einfach durch das Einschweißen eines Kunststoffröhrchens, wo- bei in einer nachfolgenden Station noch verschiedene Stopfen in die Röhrchen eingefügt werden können, insbesondere nach einem Befüllen des medizinischen Beutels.

[ 14] Die„Halbprodukte" können vor allem Folienlagen sein, sei es in Endlosform oder sei es in Form von vereinzelten Stücken Folienlagen. Jedenfalls ist besonders bevorzugt, wenn die Halbprodukte ebenfalls aus Kunststoff sind. [15] Das Transportsystem soll als„Anlagenteil" konstruiert sein, was bedeutet, dass das Transportsystem alleinstehend und ohne den Kontext der Produktionsanlage keine eigenständige technische Funktion erfüllt, sondern erst mit der Anlage gemeinsam zum Herstellen der kombinierten Produkte aus Halbprodukten und zugeführten Komponenten dient. [16] Die Anlage als solche muss nicht zwingend die„Produkte" vollständig herstellen. Vielmehr ist es auch denkbar, dass mit einer Transferstation eine Übergabe von einer Maschine mit einer Station oder mehreren Stationen zu einer weiteren Maschine mit einer Station oder mehreren Stationen erfolgt. Bevorzugt jedoch ist ein medizinischer Beutel oder ein anderes medizinisches Behältnis nach Verlassen der gesamten Anlage vollstän- dig hergestellt, also insbesondere auch bedruckt und/oder beklebt und/oder befüllt mit einer Flüssigkeit und verschlossen. [17] Die„Arbeitstransportbahn" beschreibt diejenige Bahn, welche die Werkstückträger, somit die Träger für die vereinzelten Werkstücke, insbesondere Kunststoff-Komponenten, einerseits zum Zuführen des Werkstücks zur Anbringstation der Werkstücke an die Halbprodukte nimmt, andererseits den weiteren Weg der Werkstückhalter zurück zur Position, in welcher sie ein neues Werkstück aufnehmen können, wobei die„Bahn" abstrakter Natur ist. In einem Endlosbetrieb der Anlage ist es sinnvoll, einen endlosen Arbeitstransportwerg vorzusehen, also einen Kreislauf. Im Stand der Technik wurde hierfür die umlaufende Transportkette vorgesehen. Es sei aber ausdrücklich daraufhingewiesen, dass eine Bahn nicht kontinuierlich verlaufen muss, um„umlaufend" im hier vorliegen- den Sinn zu sein. Vielmehr soll in einem weiteren Verständnis des Worts auch dann eine Bahn als umlaufend verstanden werden, wenn beispielsweise ein Werkstückträger einer zum Beispiel linearen Bahn entnommen wird, in eine andere Bahn eingesetzt wird und dort zurückfährt oder nochmals umgesetzt werden muss. Entscheidend ist allein, dass der Werkstückträger wieder dort ankommt, wo er einen Zyklus begonnen hat, und von dort aus in selber Richtung wieder einen neuen Zyklus durchläuft.

[18] Die„Schar Werkstückträger" ist eine endliche Anzahl an Werkstückträgern. Je nach Anlagengröße und unter anderem der Anzahl der pro Produkt einzuarbeitenden Werkstücke kann es sich beispielsweise um 20 bis 100 Werkstückträger in einer Schar handeln. Die Anzahl der in der Schar Werkstückträger vorgesehenen Werkstückträger muss nicht identisch sein mit der Schar der Werkstücke. Im Regelfall wird es sogar einen Unterschied geben, was schon daran liegt, dass in einem üblichen Betriebszustand sowohl mit Werkstücken bestückte Werkstückträger vorhanden sind, welche gerade das Werkstück zur Verarbeitungsstation transportieren, als auch leere Werkstückträger, welche auf dem Weg sind, um ein neues Werkstück aufzunehmen. [19] Bevorzugt sind alle Werkstückträger bis auf ihren Haltebereich für das Werkstück beziehungsweise einen dort angebrachten Halteadapter identisch aufgebaut, auch wenn unterschiedliche Scharen jeweils in sich identischer Werkstücke verarbeitet werden sollen. [20] Gemäß dem vorstellten Aspekt der Erfindung weist das Transportsystem für die Schar Werkstückträger ein„Arbeitsbahnausbringmittel" und ein„Arbeitsbahneinbring- mittel" auf.

[21] Dies sei so zu verstehen, dass Mittel vorgesehen sein sollen, mittels welcher ein aktives Ausbringen der Werkstückträger aus der Arbeitstransportbahn sowie ein aktives Einbringen der Schar Werkstückträger in die Arbeitstransportbahn möglich ist, wobei die beiden Mittel in ihrer Abstimmung aufeinander dazu eingerichtet sein können, die identische Schar Werkstückträger aus- und wiedereinzubringen, bevorzugt aber eine erste Schar auszubringen und eine zweite Schar einzubringen. [22] Im Stand der Technik ist es erforderlich, für einen Produktwechsel an der Herstellanlage die Werkstückträger entweder auszutauschen oder umzurüsten. Dies ist mit einem erheblichen Zeitverlust einhergehend. Die nun vorgestellte Anlage kann demgegenüber eine erste Schar Werkstückträger über die Arbeitsbahnausbringmittel aus der Arbeitsbahn ausbringen, und vorher, gleichzeitig oder anschließend eine zweite Schar Werkstückträ- ger, und zwar für andere Werkstücke, in die Arbeitsbahn einbringen, somit die Anlage dazu in die Lage versetzen, andere Produkte herzustellen.

[23] Es ist auch denkbar, mit prinzipiell identischen Werkstückträgern ein anderes Muster zu fahren. So lässt sich vorstellen, dass in der kunststoffverarbeitenden Fügeanlage zunächst medizinische Beutel mit drei Zugängen hergestellt werden, und zwar je- weils mittels eines einzuschweißenden Kunststoffröhrchens, wobei beispielsweise eines der Kunststoffröhrchen länger ist als die beiden anderen. In einem geänderten Produktionsverfahren können beispielsweise für einen Beutel nur noch zwei Zugänge vorgesehen sein, nämlich einer gebildet durch das kürzere Röhrchen und der andere gebildet durch das längere Röhrchen. In diesem Fall können die ursprünglichen zwei verschiedenen Scharen Werkstückhalter nach wie vor eingesetzt werden, nur dass sich das Muster der Zubringung ändert. [24] Die erfindungsgemäße Anlage kann also bei geeigneter Gestaltung eine sehr große Produktionsflexibilität bereitstellen, wobei ebenfalls bei geeigneter Gestaltung nicht einmal Produktionsausfälle beim Wechsel der jeweiligen Zuführungen der Komponenten erforderlich sind. [25] Bevorzugt weist eine Bahn eine Schiene auf.

[26] Schienen sind in den vielfältigsten Weisen im Markt erhältlich und seit langer Zeit bewährt. Letztlich sind auch die im Stand der Technik verwendeten Transportketten in Schienen geführt. In einem einfachsten Fall kann eine Schiene ein Profil sein, in einem aufwendigeren, aber bevorzugten Beispiel kann die Schiene mit einer elektrisch bezie- hungsweise elektromagnetisch aktiven Ausrüstung vorgesehen sein.

[27] Es wird vorgeschlagen, dass im Falle einer Schiene ein in sich geschlossener Kreis für die Arbeitstransportbahn mittels einer Schiene bereitgestellt wird.

[28] Das Arbeitsbahnausbringmittel und das Arbeitsbahneinbringmittel können durch eine Schienenweiche dargestellt sein. Eine Weiche ist ein zwischen einem zuführenden Schienenstück und mindestens zwei abführenden Schienenstücken angeordnetes Schaltmittel für die Weitertransportrichtung beziehungsweise für die einlaufende Richtung, wobei im Falle einer Schaltung der Weitertransportrichtung eine aktive Schaltung in der Schiene beziehungsweise in der Weiche erfolgt, also bei einer Verzweigung, wohingegen bei einer Zusarrmenführung, also bei einem Verbinder von mindestens zwei zulaufenden Schienenstücken zu einer geringeren Anzahl weiterlaufenden Schienenstücken auch eine rein passive Ausgestaltung der Weiche möglich ist.

[29] Das Prinzip der Weichen kann identisch von im Stand der Technik bekannten Schienensystemen übernommen werden.

[30] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht eine Werkstückträgerpark- bahn vor. [31 ] Die Werkstückträgerparkbahn sei so verstehen, dass dort Werkstückträger, bevorzugt eine gesamte Schar von Werkstückträgern, außerhalb der Arbeitstransportbahn parkbar sind. So kann beispielsweise für den Fall eines geplanten Produktionswechsels die Schar der für die zunächst laufende Produktion in der Arbeitstransportbahn befindlich sein, wohingegen die Werkstückträger für den nachfolgenden Produktionsprozess in der Werkstückträgerparkbahn vorgehalten sind und aus der Werkstückträgerparkbahn zu einem beliebigen Zeitpunkt in die Arbeitstransportbahn hineingefahren werden können. Gleichzeitig, davor oder danach können die vorherigen Werkstückträger in dieselbe oder in eine andere Werkstückträgerparkbahn hineingefahren werden. Dies kann alles bei lau- fender Anlage geschehen.

[32] Die Werkstückträgerparkbahn kann einerseits als Sackgasse an die Arbeitstransportbahn angeschlossen sein, also beispielsweise als Sackgasse, welche über eine oder mehrere Weichen an die Arbeitstransportbahn unmittelbar oder mittelbar angeschlossen ist. In diesem Fall macht es Sinn, wenn die Werkstückträger in eine erste Richtung in die Werkstückträgerparkbahn hineingefahren werden können und wahlweise in einer zweiten Richtung wieder aus der Werkstückträgerparkbahn herausgefahren werden können.

[33] Alternativ oder kumulativ ist es denkbar, dass eine Werkstückträgerparkbahn als ein Bypass an die Arbeitstransportbahn angeschlossen ist, also im Idealfall über mindestens zwei Weichen, nämlich eine verzweigende Weiche und nach der Werkstückträger- parkbahn wieder über eine zusammenführende Weiche in die Arbeitstransportbahn hineinführend gestaltet ist. Bei einer solchen Konstellation müssten keine Transportbewegungen in umgekehrter Richtung ausgeführt werden. Vielmehr können die Werkstückträger einer Schar einfach wahlweise aus der Arbeitstransportbahn über die verzweigende Weiche in den Bypass hineingefahren werden, und zu einem späteren Zeitpunkt aus dem Bypass wieder über die vereinigende Weiche in die Arbeitstransportbahn hineingefahren werden. [34] Vor allem dann, wenn mehr als zwei Scharen Werkstückträger in dem Transportsystem vorgehalten und im Produktionsbetrieb befindlich sein sollen, ist es von Vorteil, wenn mehrere kollisionsfrei anfahrbare Werkstückträgerparkbahnen vorgesehen sind.

[35] Ähnlich der Schienenführung in Bahnhöfen können hierzu beispielsweise meh- rere parallel laufenden Werkstückträgerparkbahnen vorgesehen sein, jeweils gebildet durch Schienen, wobei eine entsprechende Vielzahl von Weichen verzweigender und auch wieder zusammenführender Natur vorgesehen ist.

[36] Eine Alternative sieht beispielsweise vor, dass mehrere Sackgassen vorgesehen sind. Auch mehrere Sackgassen können kollisionsfrei angefahren werden, wobei ledig- lieh eine etwas komplexere Kontrollierung oder Bewegung stattfinden muss, weil bei einer als Sackgasse ausgebildeten Werkstückträgerparkbahn im Normalfall eine Richtungsumkehr erforderlich ist, also ein Transportieren der Werkstückträger in der umgekehrten Richtung als beim Einfahren in die Werkstückträgerparkbahn. Demgegenüber scheint es leichter zu sein, wenn auf jedem Schienenabschnitt nur mit einer vorgegebenen Bewe- gungsrichtung von Werkstückträgern gerechnet werden muss.

[37] Auch ein Mehrfachverteiler ist denkbar, um mehrere Werkstückträgerparkbahnen anfahren zu können, so beispielsweise eine Drehscheibe, welche mindestens einen Werkstückträger aufnehmen kann, dann eine von mehreren verfügbaren Werkstückträgerparkbahnen ansteuert und den oder die Werkstückträger in die ausgewählte Werkstückträger- parkbahn ausfahren lässt.

[38] Es ist jedoch zu beachten, dass bei einer solchen Konstruktion meist ein ansonsten kontinuierlicher Betrieb der Bewegungen der Werkstückträger in ein diskontinuierliches Einfahren der Werkstückträger in die Arbeitsträgerparkbahn überführt werden muss, was ebenfalls einen erhöhten Berechnungsaufwand zur Folge hat. [39] Um die Konstellation mit einer Arbeitstransportbahn und einer Werkstückträgerparkbahn vollständig auszunutzen, wird vorgeschlagen, dass eine zweite Schar Werkstückträger mit zueinander einheitlich gestalteten Haltebereichen im Transportsystem befindlich ist, wobei die Haltebereiche der zweiten Schar zu den Haltebereichen der ersten Schar unterschiedlich sind.

[40] Bei einer solchen Konstellation kann die erste Schar Werkstückträger eine erste Art Werkstücke aufnehmen, wohingegen die zweite Schar Werkstückträger dazu eingerichtet ist, eine zweite Art von Werkstücken aufzunehmen, wobei die beiden Werkstücke unterschiedliche Typen haben, worunter im Normalfall schon veränderte Abmessungen fallen. Es wurde eingangs bereits eine Konstellation erwähnt, bei welcher verschiedene Kunststoffkörper, vor allem Hohlkörper, als Zugänge in einen medizinischen Beutel eingeschweißt werden. Beide können zwar in ihrer Form, vor allem als Hohlkörper, leicht von jeweils einer Mandrene transportiert werden. Dennoch sind die Haltebereiche unterschiedlich, weil verschiedene Körper getragen werden sollen. [41] Bevorzugt sind Individualregelmittel von jedem der Werkstückträger zu einem zentralen Controller vorgesehen.

[42] Ein zentraler Controller verfügt bei einer solchen Konstellation über eine Recheneinheit sowie über eine Vielzahl von Datenverbindungen zu den Werkstückträgern und/oder zu verschiedenen Positionen an der Bahn des Transportsystems, vor allem zu der Schienenbahn. Hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung lassen sich verschiedenste Möglichkeiten denken. So kann beispielsweise jeder der Werkstückträger ein Kommunikationsmittel aufweisen und sich beispielsweise individuell identifizierend mit dem Controller in eine Datenverbindung setzen, sei es über eine vorhanden elektrische Leitung wie beispielsweise durch die Schiene hindurch, sei über eine Funkverbindung; in diesem Falle sind somit die Werkstückträger kommunikationsaktiv gestaltet. [43] Eine Alternative sieht vor, dass der Controller mit kommunikationspassiven Werkstückträgern zu arbeiten eingerichtet ist. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass der Controller einen sehr genauen Zugriff auf die entsprechenden Auslesemittel in der Schiene hat, so dass die Schiene aktiv gestaltet ist, das Vorhandensein und die genaue Position und gegebenenfalls auch die Geschwindigkeit und/oder weitere Daten von eingesetzten Werkstückträgern zu erkennen und weiter zu übermitteln eingerichtet ist.

[44] Auch eine optische Erkennung ist denkbar, wobei beispielsweise eine Kamera oberhalb der Bahnführung oder unterhalb der Bahnführung oder jedenfalls in Sichtkon- takt mit der Bahnführung angeordnet ist, wobei Bildauswertemittel vorgesehen sind, insbesondere eine Software, so dass der Controller über die optische Auswertung erkennen kann, wo Werkstückträger befindlich sind, welcher Art diese Werkstückträger sind und/oder wie sie sich bewegen.

[45] Bevorzugt jedoch sind wohl die Werkstückträger als auch das Schienensystem jeweils aktiv ausgestattet, was einer Regelung von Bewegungsrichtung, Bewegungsgeschwindigkeit, Anhaltepunkten, Beschleunigungsrampen, Verzögerungsrampen und/oder der Gestaltung des Haltebereichs am Werkstückträger bevorzugt stufenlos oder sehr feinstufig geregelt werden können.

[46] Je höher die Feinheit der Regelung ist, desto genauer können die Werkstückträger angehalten werden, also vordefmierte Anhaltepunkte genauer getroffen werden. Letztlich führt aber eine sehr hohe Regelgenauigkeit zu hohen Kosten. Es wird daher vorgeschlagen, an einem Anhaltepunkt eine Nachzentrierungseinrichtung vorzusehen, welche dazu eingerichtet ist, ein bewegliches Teil am Werkstückhalter zu greifen, beispielsweise einen Halteadapter, den Körper des Werkstückträgers oder das Werkstück selbst, und mit hö- herer Positioniergenauigkeit zu positionieren. Dies sei als unabhängig von den übrigen Merkmalen der vorliegenden Erfindung vorteilhaft verstanden, vor allem aber in Kombination von Vorteil. [47] Beispielsweise kann dies mit einem schwimmend, vor allem in Bewegungsrichtung des Werkstückträgers entlang der Arbeitstransportbahn federnd, gelagerten Werkstückträger erfolgen, denn wenn der Werkstückträger mit zumindest einem Teil seines Körpers und/oder Haltebereichs und/oder Halteadapters in Arbeitstransportbahnrichtung einen Freiheitsgrad aufweist, dann kann die Nachzentriereinrichtung in der Richtung des Freiheitsgrads leichter nachzentrieren.

[48] Alternativ oder kumulativ zur schwimmenden Lagerung kann vorgesehen sein, dass die Nachzentriereinrichtung den nachzuzentrierenden Werkstückträger entlang eines Freiheitsgrads bewegt, der von der Transportrichtung abweicht. Zum Beispiel kann der Werkstückträger vertikal nach oben oder anderweitig orthogonal oder zumindest im Wesentlichen orthogonal oder jedenfalls in beliebiger Richtung aus der Bahn ausheben, vor allem von einer Schiebe abheben. Der Werkstückträger wird dann frei oder jedenfalls freier in seinen möglichen Bewegungen und kann von einer Nachzentriereinrichtung für das Werkzeug zentriert werden, also genau positioniert werden. Es ist beispielsweise denkbar, einen Hubtisch vorzusehen, der mindestens jeweils einen Werkstückträger aus der Bahn aushebt und nach dem Vorgang im Werkzeug wieder in die Bahn einsetzt.

[49] Eine redundante Informationsübermittlung oder Informationsermittlung zu den einzelnen Daten der Werkstückträger im Controller wird vorgeschlagen, um das Transportsystem oder die Anlage beschädigende Bewegungen mit größtmöglicher Sicherheit ausschließen zu können.

[50] Es sei darauf hingewiesen, dass im Rahmen der hier vorliegenden Patentanmeldung wann immer von einer„Regelung" die Rede ist in einer verschlechterten Ausführungsform auch eine„Steuerung" als Verwirklichung in Frage kommt und demgemäß mit offenbart sein soll, wohingegen wann immer von einer„Steuerung" die Rede ist eine „Regelung" als verbesserte Ausführungsform mit verstanden und offenbart sein soll. [51] Der Controller ist bevorzugt dazu eingerichtet, den Werkstückträgern stufenlos verstellbare Haltepunkte zuzuordnen. Der Controller kann so auf zu ändernde Produktionsbedingungen flexibel eingehen, ohne dass ein mechanischer Eingriff am Transportsystem erfolgen muss. Wenn der Controller dazu eingerichtet ist, die Position aller Werk- stückträger zu überwachen und einen Sicherheitskorridor um j eden Werkstückträger freizuhalten, bevorzugt die Größe des Sicherheitskorridors abhängig machend von einer Bewegungsgeschwindigkeit, dann lassen sich ebenfalls Kollisionen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vermeiden.

[52] Die Größe des Sicherheitskorridors ist bevorzugt von der Geschwindigkeit der Werkstückträger abhängig. So ist es bei geparkten Werkstückträgern sicherlich sinnvoll, den erforderlichen Sicherheitsabstand auf ein Minimum zu reduzieren, vor allem dann, wenn aus einer Reihe geparkter Werkstückträger ein Auflösen des Parkzustands dadurch erfolgen kann, dass die Werkstückträger der Reihe nach einzeln beschleunigt und von der Reihe geparkter Werkstückträger wegbewegt werden können. Hingegen lässt sich ohne weiteres denken, dass sich die Werkstückträger mit einer Geschwindigkeit von mehreren m/s in den Bahnen bewegen, vor allem wenn Schienen vorgesehen sind. Eine Geschwindigkeit von bis zu 10 m/s oder mehr ist ohne weiteres denkbar. Da es sich bei den Werkstückträgern im Normalfall um metallene oder kohlenstoffaufweisende Elemente handeln wird, ist davon auszugehen, dass sie eine gewisse Masse und somit eine gewisse Massen- trägheit haben werden. Mit einer höheren Geschwindigkeit sollte daher ein deutlich größerer Sicherheitskorridor um jeden Werkstückträger freigelassen werden als beispielsweise im Parkzustand.

[53] Ein Herausnehmen und/oder Einsetzen eines Werkstückträgers aus einer Bahn beziehungsweise in eine Bahn hinein wird bevorzugt vom Controller erkannt, woraufhin der Controller bevorzugt dazu eingerichtet ist, eine Antrieb für diesen Werkstückträger zu deaktivieren beziehungsweise zu aktivieren. [54] Die Werkstückträger selbst sind bevorzugt aus der Bahn zerstörungsfrei herausnehmbar und wiedereinsetzbar gestaltet. In einer einfachen, aber dennoch sehr vorteilhaften, Ausfuhrungsform ist ein Schienensystem gestaltet, bei welchem die Werkstückträger einen Freiheitsgrad nach oben haben, also gegen die Schwerkraft, so dass die Schwerkraft die Werkstückträger in der Schiene hält, die Werkstückträger aber gegen die Schwerkraft einfach nach oben aus der Schiene entnommen werden können beziehungsweise wieder nach unten in die Schiene eingesetzt werden können.

[55] Die Werkstückträger weisen bevorzugt einen magnetischen Antrieb in Zusammenwirken mit dem Schienensystem auf, insbesondere einen Linearmotor. Über einen solchen bewegungslosen Antrieb innerhalb des Schienensystems kann eine sehr feinstufige Regelung auch der individuellen Werkstückträger erfolgen. Gedacht sei hier insbesondere an ein Regelsystem wie es beispielsweise von bereits bekannten Magnetbahnen oder sogar von Magnetschwebebahnen in den großen Maßstäben des Personentransports bekannt ist. [56] Wenn eine Einrichtung zum Anordnen eines Tragadapters an einem Haltebereich vorgesehen ist, dann kann ein Werkstückträger automatisch umgerüstet werden. Die Einrichtung zum Anordnen des Tragadapters ist bevorzugt lokal fest installiert, kann aber von den Werkstückträgern angefahren werden, bevorzugt in einem Bypass angeordnet oder sogar in der Arbeitstransportbahn angeordnet. Die Werkstückträger können bei einer solchen Gestaltung die Einrichtung zum Anordnen eines Tragadapters anfahren. Die Einrichtung versieht den Haltebereich eines jeden oder nur einer gewissen Anzahl der Werkstückträger mit einem Tragadapter für ein anderes Werkstück, und der Werkstückträger kann weiterfahren. Auch bei einer solchen Gestaltung lässt sich also ein sehr schnelles Ändern der herzustellenden Produkte vornehmen, bei idealer Gestaltung sogar im Pro- duktionsbetrieb, ohne dass die Produktion angehalten werden muss.

[57] Bevorzugt ist ein Magazin mit verschiedenen Tragadaptern an der Einrichtung zum Anordnen eines Tragadapters vorgesehen. [58] Gemäß einem zweiten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung löst die gestellte Aufgabe ein Transportsystem für eine Schar identischer Werkstücke, insbesondere identischer Kunststoffteile, wobei das Transportsystem als ein Anlagenteil einer kunststoffverarbeitenden Fügeanlage zum Anbringen der Werkstücke an Halbprodukten als ein Schritt zum Fertigen von Produkten konstruiert ist, wobei das Transportsystem eine Schar Werkstückträger auf einer Arbeitstransportbahn aufweist, wobei die Werkstückträger der Schar einheitlich gestaltete Haltebereiche aufweisen, so dass jeweils ein Haltebereich an einem der Werkstückträger der Schar mit einem der identischen Werkstücke zusammenwirken kann, wobei das Transportsystem dazu eingerichtet ist, im Betrieb mehrere der identischen Werkstücke gleichzeitig mittels der Schar Werkstückträger entlang der Arbeitstransportbahn zu transportieren, wobei sich das Transportsystem dadurch kennzeichnet, dass die Werkstückträger der Schar voneinander unabhängige Antriebe ausweisen.

[59] Bevorzugt sind auch hinsichtlich dieses Aspekts die Werkstückträger als einzelne schienenfähige Schlitten ausgebildet, genau wie bevorzugt im ersten vorgestellten Aspekt der Erfindung.

[60] Die Vorteile der voneinander unabhängigen Verfahrbarkeit der Werkstückträger wurden vorstehend bereits erläutert.

[61] Die zum ersten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung genannten optionalen Ausgestaltungen seien jeweils auch als auf den zweiten Aspekt der Erfindung anwendbar verstanden.

[62] Bevorzugt ist das Transportsystem nach beiden der vorstehend genannten Aspekte der Erfindung gestaltet, wobei es zusätzlich mit den optional genannten Merkmalen ausgestattet sein kann.

[63] Eine kunststoffverarbeitende Fügeanlage, eingerichtet zum Anbringen von Werk- stücken, insbesondere identischer Kunststoffteile, an Halbprodukten als ein Schritt zum Fertigen von Produkten, ist dann unmittelbar von Vorteil, wenn die Fügeanlage ein Transportsystem wie vorstehend beschreiben aufweist.

[64] Wird die kunststoffverarbeitende Fügeanlage als Ganzes betrachtet, so ist Vorteil- haftigkeit des vorgeschlagenen Transportsystems sofort offensichtlich: So kann in der Fügeanlage die Zuordnung der einzelnen Werkstückträger beziehungsweise der Haltebereiche der einzelnen Werkstückträger besser zu den zu verarbeitenden Werkstücken erkannt werden, beispielsweise der Komponenten zum Herstellen von Zugängen für medizinische Beutel in Form von Kunststoffröhrchen oder anderen Kunststoffkörpern, vor allem Kunststoff-Hohlkörpern. [65] So lässt sich beispielsweise denken, dass zwei Scharen Werkstückträger mit unterschiedlichen Haltebereichen in den Bahnen des Transportsystems vorhanden sind, in einem einfachen Produktionsfall mit nur identischen Komponenten, die in die Beutel einzuschweißen sind, mit den Werkstückträgern der ersten Schar in der Arbeitstransportbahn, mit den Werkstückträgern der zweiten Schar hingegen in der Werkstückträgerpark- bahn. Es wurde jedoch bereits erläutert, dass auch andere zahlenmäßige Konstellationen sinnvoll sein können, beispielsweise zwei oder mehr Scharen von Werkstückträgern in der Arbeitstransportbahn, entsprechend der Anzahl der unterschiedlichen zu verarbeitenden Werkstücke, jedenfalls aber hinsichtlich der mit unterschiedlichen Werkstückhalteadaptern zu haltenden Werkstücken. Auch in solcher Konstellation ist es jedoch von Vor- teil, wenn zusätzlich anders ausgestattete Werkstückträger in der Werkstückträgerparkbahn vorhanden sind.

[66] Selbst mit nur einer einzigen Schar von Werkstückträgern oder jedenfalls mit nur einer in der Produktion gedachten Konstellation von Werkstückträgern macht es sinnvoll, eine Werkstückträgerparkbahn einzusetzen. So können die Werkstückträger beispiels- weise zum Abkühlen regelmäßig in die Werkstückträgerparkbahn hineingefahren werden. Alternativ oder kumulativ ist denkbar, eine Qualitätsüberwachung vorzusehen, welche einen vermuteten oder festgestellten Defekt an einem Werkstückträger den Controller dazu veranlasst, den eventuell beschädigten Werkstückträger aus der Arbeitstransportbahn hinauszufahren und stattdessen einen in Reserve vorhaltend geparkten Werkstückträger in die Arbeitstransportbahn einzufahren.

[67] Um jede Schar Werkstückträger individuell parken zu können, und um jede Schar wieder in die Arbeitstransportbahn fahren zu können, ohne die anderen Scharen rangieren zu müssen, wird vorgeschlagen, dass für jede Schar oder für eine weniger als für jede Schar Werkstückträger eine Werkstückträgerparkbahn vorgesehen ist.

[68] Bei einer geringeren Anzahl an Werkstückträgerparkbahnen können zwar ebenfalls alle Werkstückträger geparkt werden, wenn die Gestaltung sinnvoll gewählt wird, beispielsweise mit einer ausreichend langen Werkstückträgerparkbahn, was auch unter hier vorliegende Erfindung fällt. Wenn jedoch die Zeit optimiert werden soll, dann wird vorgeschlagen, auf das Rangieren nach Möglichkeit zu verzichten, was sich durch eine Mehrzahl an Werkstückträgerparkbahnen erreichen lässt.

[69] Nach einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung löst die gestellte Aufgabe ein Verfahren zum Betreiben einer kunststoffverarbeitenden Fügeanlage, insbesondere zum Herstellen medizinischer Beutel und bevorzugt zum Befüllen der Beutel, wobei mittels eines Controllers ein Transportsystem für eine Schar identischer Werkstücke geregelt wird, insbesondere für eine Schar identischer Kunststoffteile, wobei die Werkstücke an Halbprodukten als ein Schritt zum Fertigen von Produkten angebracht werden, wobei der Controller im Transportsystem eine Schar Werkstückträger auf einer umlaufenden Arbeitstransportbahn in ihrer Bewegungsgeschwindigkeit und/oder hinsichtlich ihrer Haltepunkte regelt, wobei die Werkstückträger der Schar einheitlich gestaltete Haltebereiche aufweisen, so dass jeweils ein Haltebereich an einem der Werkstückträger der Schar mit einem der identischen Werkstücke zusammenwirkt, wobei mittels des Transportsystems mehrere der identischen Werkstücke gleichzeitig mittels der Schar Werkstückträger entlang der Arbeitstransportbahn transportiert werden, wobei sich das Verfahren dadurch kennzeichnet, dass die Werkstückträger für die Schar identische Werkstücke unabhängig voneinander mittels des Controllers geregelt werden. [70] Nach einem fünften Aspekt der vorgestellten Erfindung löst die Aufgabe ein Verfahren zum Betreiben einer kunststoffverarbeitenden Fügeanlage, insbesondere zum Herstellen medizinischer Beutel und bevorzugt zum Füllen der Beutel, wobei mittels eines Controllers ein Transportsystem für eine Schar identischer Werkstücke geregelt wird, ins- besondere für eine Schar identischer Kunststoffteile, wobei die Werkstücke an Halbprodukten als ein Schritt zum Fertigen von Produkten angebracht werden, wobei der Controller im Transportsystem eine Schar Werkstückträger auf einer umlaufenden Arbeitstransportbahn in ihrer Bewegungsgeschwindigkeit und/oder in ihren Haltepunkten regelt, wobei die Werkstückträger der Schar einheitlich gestaltete Haltebereiche aufweisen, so dass jeweils ein Haltebereich an einem der Werkstückträger der Schar mit einem der identischen Werkstücke zusammenwirkt, wobei mittels des Transportsystems mehrere der identischen Werkstücke gleichzeitig mittels der Schar Werkstückträger entlang der Arbeitstransportbahn transportiert werden, wobei sich das Verfahren dadurch kennzeichnet, dass der Controller wahlweise, bevorzugt zum Austausch der Schar Werkstückträger ge- gen eine zweite Schar Werkstückträger, die Schar Werkstückträger mittels eines Arbeits- bahnausbringmittels aus der Arbeitsbahn in eine Werkstückträgerparkbahn einfährt.

[71] Es sei darauf hingewiesen, dass die verschiedenen Aspekte hinsichtlich des vorteilhaften Verfahrens miteinander kombinierbar sind und bevorzugt kombiniert sind.

[72] Es wird vorgeschlagen, dass der Controller vor, während oder nach dem Einfahren der Schar Werkstückträger in die Werkstückträgerparkbahn die zweite Schar Werkstückträger aus ihrer Werkstückträgerparkbahn in die Arbeitstransportbahn einfährt, wobei es sich bei der Werkstückträgerparkbahn um dieselbe Werkstückträgerparkbahn für beide Scharen Werkstückträger handeln kann, bevorzugt aber verschiedene Werkstückträgerparkbahnen vorgesehen sind. [73] Vor allem dann, wenn medizinische Beutel hergestellt werden sollen, wird vorgeschlagen, dass in der Fügeanlage Kunststoffröhrchen oder andere Kunststoffkörper zwischen Folienlagen geschweißt werden, um einen Zugang oder mehrere Zugänge zu dem Innenraum eines medizinischen Beutels zu legen, wobei in der Fügeanlage bevorzugt zusätzlich ein Befüllen und/oder ein Aufsetzen von Stopfen vorgenommen wird.

[74] Schließlich wird darauf hingewiesen, dass sich die Vorteile der beschriebenen kunststoffverarbeitenden Fügeanlage sowie des beschriebenen Verfahrens unmittelbar auf die damit hergestellten Produkte, vor allem auf medizinische Beutel, erstrecken.

[75] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Dort zeigt die Figur schematisch in einer Draufsicht ein Transportsystem für eine kunststoffverarbeitende Fügeanlage zum Herstellen von medizinischen Beuteln mit wahlweise einem oder zwei Zugängen.

[76] Die Fügeanlage (nicht im Vollständigen dargestellt) in der Figur besteht im Wesentlichen aus verschiedenen Stationen, darunter unter anderem eine Schweißpresse zum Verschweißen von mindestens zwei Folienlagen zu einem Beutel, wobei zwischen die beiden Folienlagen röhrenförmige Komponenten geschweißt werden, um einen Zugang zum Beutelinneren zu bilden.

[77] Um die Kunststoffröhrchen für den Schweißvorgang präzise positionieren zu können, sind an einem Transportsystem 1 eine erste Schar Werkstückträger 2 mit jeweils einer stabförmigen Mandrene 3 (exemplarisch beziffert) angeordnet. Die Werkstückträ- ger (exemplarisch beziffert) der ersten Schar 2 befinden sich auf einer umlaufenden Schiene 5. Die Stabförmigen Mandrenen 3 der Werkstückträger 4 der ersten Schar 2 sind so ausgerichtet, dass sie darauf aufgestecktes Kunststoffröhrchen in einen Schweißbereich 6 der Fügeanlage bringen können, um dort zwischen den Folienlagen (nicht dargestellt) der herzustellenden Beutel 7 (exemplarisch beziffert) zum Liegen zu kommen und dort eingeschweißt zu werden. [78] Im Betrieb der Anlage wird das Transportsystem 1 über einen Controller (nicht dargestellt) so geregelt, dass jeder der Werkstückträger 4 der ersten Schar 2 in einer Arbeitsrichtung 8 entlang einer Arbeitstransportbahn, welche mit der umlaufenden Schiene 5 identisch ist, transportiert wird. Die Kunststoffröhrchen werden dabei in einer Aufsteckstation (nicht dargestellt) auf die stabförmigen Mandrenen 3 aufgesteckt, dann über das Weitertransportieren der Werkstückträger 4 zwischen die Folienlagen gelegt und im Schweißbereich 6 von einer Schweißstation verschweißt. Die Werkstückträger 4 laufen anschließend weiter entlang der umlaufenden Schiene 5, so dass sich ein endloser Kreislauf zur Produktion der herzustellenden Beutel formt. [79] Jeder der Werkstückträger 4 ist über einen magnetischen Linearantrieb vom Controller individuell regelbar, und zwar sowohl hinsichtlich seiner Position als auch hinsichtlich seiner Fahrtrichtung, Fahrtgeschwindigkeit und auch hinsichtlich der Beschleu- nigungs- und Verzögerungsrampen. Der Controller berechnet außerdem um jeden der Werkstückträger 4 herum einen Sicherheitskorridor, in welchen kein anderer Werkstück- träger 4 einfahren darf. Ansonsten wird der Controller an der Stelle eingreifen.

[80] Über den linearen Trieb lassen sich die Werkstückträger 4 und somit die an den stabförmigen Mandrenen 3 gehaltenen röhrchenförmigen Werkstücke exakt positionieren und gegebenenfalls auch mit den Beuteln mittransportieren, zum Beispiel wenn erst einmal nur ein Anheften und dann ein vollständiges Verschweißen durchgeführt werden soll, oder wenn aus anderen Gründen es sich empfiehlt, einen Weitertransport gemeinsam mit den Folienbahnen und/oder den herzustellenden Beuteln zumindest für eine Teilstrecke ergibt.

[81] Das Transportsystem 2 verfügt in seinem Schienensystem zusätzlich über einen Bypass 9, der über eine verzweigende Weiche 10 und eine zusammenfuhrende Weiche 11 an die umlaufende Schiene 5 der Arbeitstransportbahn angeschlossen ist. Auf dem Bypass 9 befinden sich Werkstückträger 12 (exemplarisch beziffert) einer zweiten Schar Werkstückträger 13. [82] Ebenso wie die Werkstückträger 4 der ersten Schar 2 zueinander identisch ausgebildeten, sind auch die Werkstückträger 12 der zweiten Schar 13 zueinander identisch ausgebildet, wobei die beiden Scharen unterschiedlich sind. Zwar ist ein puckförmiger Gleitkörper 14 (exemplarisch beziffert) bei beiden Scharen gleich. In einem Haltebe- reich 15 hingegen (exemplarisch beziffert) verfügen die Werkstückträger 12 der zweiten Schar 13 über zwei stabförmige Mandrenen 16, 17 (exemplarisch beziffert).

[83] Die Werkstückträger 12 der zweiten Schar 13 können daher immer gleich zwei röhrchenförmige Werkstücke aufnehmen und in den Schweißbereich 6 transportieren. Hierzu sind auch die Werkstückträger 12 der zweiten Schar 13 vom Controller individuell regelbar fahrbar und können über die zusammenführende Weiche 1 1 aus ihrem Werkstückträgerparkbereich 18 in die Arbeitstransportbahn der umlaufenden Schiene 5 eingefahren werden.

[84] Analog dazu können die in der Figur auf der umlaufenden Schiene 5 befindlichen Werkstückträger 4 der ersten Schar 2 an der verzweigenden Weiche 10 aus der Arbeits- transportbahn der umlaufenden Schiene 5 heraus und in den Werkstückträger-Parkbereich 18 hineingefahren werden. Dadurch lässt sich die Fügeanlage von der Produktion von Beuteln mit nur einem Zugang ändern zur Produktion von Beuteln mit zwei Zugängen.

[85] Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich bei dem hier vorgestellten Ausführungsbeispiel nur um eins von zahllosen verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten handelt. Wichtig ist jedoch, dass die hier vorliegenden Produktionseigenschaften sogar im laufenden Betrieb einfach durch ein Umprogrammieren der verschiedenen parkenden beziehungsweise im Arbeitsumlauf befindlichen Werkstückträger geändert werden können.