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Patent Searching and Data


Title:
TRANSPORTING SYSTEM FOR AN INSTALLATION, IN PARTICULAR A PRODUCTION, PACKAGING, FILLING, ASSEMBLY AND/OR PROCESSING INSTALLATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/102503
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a transporting system (1) for an installation, in particular a production, packaging, filling, assembly and/or processing installation, comprising a carrier system (2) having a conveying route and having a multiplicity of carrier elements (21), also comprising a first drive apparatus (3), wherein the carrier elements (21) each have a coupling device, by means of which the carrier elements (21) can be coupled to the first drive apparatus (3) for movement along the conveying route, further comprising at least one second drive apparatus (4), wherein the carrier elements (21) can be coupled, by means of the coupling device, to the at least one second drive apparatus (4) for movement along the conveying route, and additionally comprising at least one switching device (5), which is positioned on the conveying route, wherein the at least one switching device (5) can couple the coupling devices of the carrier elements (21) optionally to one of the drive apparatuses (3, 4) for movement along the conveying route. The invention also relates to an installation, in particular a production, packaging, filling, assembly and/or processing installation, having a transporting system. The invention further relates to a method for transporting carrier elements in an installation, in particular a production, packaging, filling, assembly and/or processing installation.

Inventors:
METZ MATHIAS (DE)
MOLL MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/080089
Publication Date:
June 22, 2017
Filing Date:
December 07, 2016
Export Citation:
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Assignee:
OPTIMA CONSUMER GMBH (DE)
International Classes:
B65G17/00; B23Q7/14; B65G19/02
Domestic Patent References:
WO1988002345A11988-04-07
Foreign References:
DE1035566B1958-07-31
US4256221A1981-03-17
US20080251352A12008-10-16
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE RUFF, WILHELM, BEIER, DAUSTER & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1 . Transportsystem für eine Anlage, insbesondere eine Herstell-, Verpackungs-, Abfüll-,

Montage-, und/oder Bearbeitungsanlage, umfassend

ein Trägersystem (2) mit einer Förderstrecke und mit einer Vielzahl an

Trägerelementen (21 ) und

eine erste Antriebsvorrichtung (3),

wobei die Trägerelemente (21 ) jeweils eine Kopplungseinrichtung aufweisen, mittels der die Trägerelemente (21 ) mit der ersten Antriebsvorrichtung (3) für eine Bewegung entlang der Förderstrecke koppelbar sind,

dadurch gekennzeichnet, dass

mindestens eine zweite Antriebsvorrichtung (4) und mindestens eine an der Förderstrecke positionierte Schalteinrichtung (5) vorgesehen sind, wobei die Trägerelemente (21 ) mittels der Kopplungseinrichtung mit der mindestens einen zweiten Antriebsvorrichtung (4) für eine Bewegung entlang der Förderstrecke koppelbar sind, und wobei mittels der mindestens einen Schalteinrichtung (5) die Kopplungseinrichtungen der Trägerelemente (21 ) wahlweise mit einer der Antriebsvorrichtungen (3, 4) für eine Bewegung entlang der Förderstrecke koppelbar sind.

2. Transportsystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die erste Antriebsvorrichtung (3) sich mindestens über einen ersten Abschnitt der Förderstrecke erstreckt und die zweite Antriebsvorrichtung (4) sich mindestens über einen zweiten Abschnitt der Förderstrecke erstreckt, wobei der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt einander überlappen.

3. Transportsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die mindestens eine zweite Antriebsvorrichtung (3, 4) mit unterschiedlichen Betriebsmodi ausgewählt aus der Gruppe umfassend kontinuierlicher Transport, single- index Transport, double-index Transport, multiple-index Transport betreibbar sind.

4. Transportsystem nach Anspruch 1 , 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Antriebsvorrichtung (3) und die mindestens eine zweite Antriebsvorrichtung (4) elektronisch und/oder mechanisch synchronisiert jeweils mit einer variablen, anwendungsspezifisch festlegbaren Fördergeschwindigkeit betreibbar sind.

5. Transportsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die mindestens eine zweite Antriebsvorrichtung (3, 4) als Zahnstangenantrieb, Kettenantrieb, Riemenantrieb, Rechenantrieb, Schneckenantrieb und/oder Linearmotorantrieb gestaltet sind, wobei vorzugsweise die erste und die mindestens eine zweite Antriebsvorrichtung (3, 4) gleicher Bauart sind.

6. Transportsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerelemente als Kopplungseinrichtung fungieren und/oder jeweils eine starr an dem Trägerelement angeordnete Kopplungseinrichtung aufweisen, wobei die Trägerelemente mittels der Schalteinrichtung für einen Wechsel der Antriebsvorrichtung quer zur Förderstrecke versetzbar sind.

7. Transportsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung eines Trägerelements (21 ) mindestens einen verstellbaren Kopplungsblock (22) umfasst, welcher mittels der mindestens einen Schalteinrichtung (5) mit einer der Antriebsvorrichtungen (3, 4) für eine Bewegung entlang der Förderstrecke koppelbar und von der mindestens einen weiteren Antriebsvorrichtung (3, 4) entkoppelbar ist.

8. Transportsystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalteinrichtung (5) mindestens eine an der Förderstrecke angeordnete Schikane (50) aufweist, wobei das Trägerelement und/oder der Kopplungsblock (22) mittels der Schikane (50) aus einer ersten Position, in welcher es/er mit der ersten Antriebsvorrichtung (3) zusammenwirkt, in eine zweite Position, in welcher es/er mit einer zweiten Antriebsvorrichtung (4) zusammenwirkt, verstellbar, insbesondere verschieblich ist.

9. Transportsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass während eines Wechsels der Antriebsvorrichtung (3, 4) die Trägerelemente in einem Übergangsbereich mit keiner Antriebsvorrichtung (3, 4) zusammenwirken, wobei die Trägerelemente (21 ) passiv mittels nachfolgender Trägerelemente (21 ) entlang der Förderstrecke bewegbar sind.

10. Transportsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderstrecke mindestens eine Führungsschiene (20) umfasst, an welcher die Trägerelemente (21 ) passiv oder mittels einer der Antriebsvorrichtungen (3, 4) verschieblich geführt sind.

1 1 . Anlage, insbesondere eine Herstell-, Verpackungs-, Abfüll-, Montage-, und/oder Bearbeitungsanlage, umfassend ein Transportsystem (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 10.

12. Verfahren zum Transport von Trägerelementen (21 ) in einer Anlage, insbesondere einer Herstell-, Verpackungs-, Abfüll-, Montage-, und/oder Bearbeitungsanlage, wobei die Trägerelemente (21 ) jeweils mittels einer Kopplungseinrichtung mit einer ersten Antriebsvorrichtung (3) für eine Bewegung entlang einer Förderstrecke gekoppelt werden,

dadurch gekennzeichnet, dass

mittels einer Schalteinrichtung (5) die Kopplungseinrichtungen der Trägerelemente (21 ) von der ersten Antriebsvorrichtung (3) entkoppelt und mit einer zweiten Antriebsvorrichtung (4) für eine Bewegung entlang der Förderstrecke gekoppelt werden.

Description:
Transportsvstem für eine Herstell-, Verpackungs-, Abfüll-, Montage-, und/oder

Bearbeitungsanlage

ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK

Die Erfindung betrifft ein Transportsystem für eine Anlage, insbesondere eine Herstell-, Verpackungs-, Abfüll-, Montage-, und/oder Bearbeitungsanlage. Die Erfindung betrifft weiter eine Anlage, insbesondere eine Herstell-, Verpackungs-, Abfüll-, Montage-, und/oder Bearbeitungsanlage mit einem Transportsystem. Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Transport von Trägerelementen in einer Anlage, insbesondere eine Herstell-, Verpackungs-, Abfüll-, Montage-, und/oder Bearbeitungsanlage,

In einer Herstell-, Verpackungs-, Abfüll-, Montage-, und/oder Bearbeitungsanlage werden Behälter, Behälterpaletten, Werkstücke und/oder Werkstückträger entlang einer Förderstrecke zu verschiedenen Stationen gefördert und dort einer Behandlung unterzogen. Beispielsweise werden in einer Abfüllanlage Behälter in verschiedenen Stationen ausgeformt, befüllt, verschlossen und umverpackt.

Eine modulare Anlage zum Abfüllen von abzufüllendem Gut in einzelne Behälter ist beispielsweise aus DE 10 2004 044 846 A1 bekannt. Die Anlage umfasst ein Transportsystem, welches wahlweise über die gesamte Förderstrecke in einem intermittierenden Betrieb oder einen kontinuierlichen Betrieb betreibbar ist. Bei einem intermittierenden Betrieb ist ein Bearbeitungstakt für alle Stationen gleich und wird zentral festgelegt. Bei einem kontinuierlichen Betrieb werden alle Stationen mit der gleichen Geschwindigkeit durchlaufen. Je nach Bearbeitungsschritt ist ein kontinuierlicher Transport oder ein intermittierender Transport der Behälter vorteilhaft. Beispielsweise ist ein intermittierender Betrieb beim Ausformen oder Einsetzes eines Bechers vorteilhaft, um ein Mitbewegen der Werkzeuge zu vermeiden. Dagegen erfolgt ein Abfüllen von Flüssigkeiten vorzugsweise in einem kontinuierlichen Betrieb, um einen Überschwappen der eingefüllten Flüssigkeiten zu verhindern. Es ist daher bekannt, mehrere hintereinander in Reihe angeordnete Förderstrecken vorzusehen, sodass die einzelnen Stationen jeweils mit einem geeigneten Betriebsmodus durchlaufen werden. Dabei müssen Behälter, Behälterpaletten, Werkstücke und/oder Werkstückträger von einer Förderstrecke auf eine andere Förderstrecke umgesetzt werden. AUFGABE UND LÖSUNG

Es ist eine Aufgabe, ein Transportsystem für eine Herstell-, Verpackungs-, Abfüll-, Montage-, und/oder Bearbeitungsanlage zu schaffen, welche ein Durchlaufen der einzelnen Stationen mit einem jeweils geeigneten Betriebsmodus ohne Wechsel der Förderstrecke ermöglicht. Es sind weitere Aufgaben, eine entsprechen Anlage und ein Verfahren zum Transport von Trägerelementen zu schaffen.

Gemäß einem ersten Aspekt werden bei einem Transportsystem für eine Anlage, insbesondere eine Herstell-, Verpackungs-, Abfüll-, Montage-, und/oder Bearbeitungsanlage, umfassend ein Trägersystem mit einer Förderstrecke und mit einer Vielzahl an Trägerelementen und eine erste Antriebsvorrichtung, wobei die Trägerelemente jeweils eine Kopplungseinrichtung aufweisen, mittels der die Trägerelemente mit der ersten Antriebsvorrichtung für eine Bewegung entlang der Förderstrecke koppelbar sind, mindestens eine zweite Antriebsvorrichtung und mindestens eine an der Förderstrecke positionierte Schalteinrichtung vorgesehen, wobei die Trägerelemente mittels der Kopplungseinrichtung mit der mindestens einen zweiten Antriebsvorrichtung für eine Bewegung entlang der Förderstrecke koppelbar sind, und wobei mittels der mindestens einen Schalteinrichtung die Kopplungseinrichtungen der Trägerelemente wahlweise mit einer der Antriebsvorrichtungen für eine Bewegung entlang der Förderstrecke koppelbar sind.

Damit kann eine Anlage mit einer im Vorfeld definierbaren Förderstrecke geschaffen werden, wobei die Trägerelemente ohne die Förderstrecke zu verlassen entlang der Förderstrecke mittels verschiedener Antriebsvorrichtungen bewegbar sind.

Die Trägerelemente sind je nach Anforderung der Anlage durch den Fachmann geeignet gestaltbar. Sie dienen zur Aufnahme einer oder mehrerer Elemente oder Gegenstände. Beispielsweise sind die Trägerelemente für ein Transportsystem einer Abfüllanlage geeignet gestaltet, um Becher auszuformend oder um bereits ausgeformte Behälter aufzunehmen, wobei die Behälter entlang der Förderstrecke befüllt, versiegelt und umverpackt werden.

Mittels der Kopplungseinrichtung sind die Trägerelemente wahlweise mit einer der Antriebsvorrichtungen für eine Bewegungsübertragung koppelbar. Die Kopplungseinrichtung umfasst für diesen Zweck geeignete Elemente und ist je nach Anforderung geeignet gestaltet. In einer Ausgestaltung ist eine mechanische Kopplung vorgesehen. In anderen Ausgestaltungen ist eine magnetische, elektromechanische und/oder eine elektromagnetische Kopplung vorgesehen. Erfindungsgemäß sind für die Bewegung der Trägerelemente entlang der Förderstrecke mindestens zwei Antriebsvorrichtungen vorgesehen. Mittels mindestens einer an der Förderstrecke positionierten Schalteinrichtung ist ein Wechsel der Antriebsvorrichtungen möglich. Durch Anpassung der Position und Anzahl der Schalteinrichtung ist so eine Anpassung der Anlage an unterschiedliche Anforderungen möglich.

Die Zahl und Länge der Antriebsvorrichtungen, mit welcher die Trägerelemente koppelbar sind, ist je nach Anforderung der Anlage geeignet wählbar. In einer Ausgestaltung sind die Antriebsvorrichtungen in Reihe angeordnet-

In vorteilhaften Ausgestaltungen ist vorgesehen, dass die erste Antriebsvorrichtung sich mindestens über einen ersten Abschnitt der Förderstrecke erstreckt und die zweite Antriebsvorrichtung sich mindestens über einen zweiten Abschnitt der Förderstrecke erstreckt, wobei der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt einander überlappen. In anderen Worten erstrecken sich die Antriebsvorrichtungen in vorteilhaften Ausgestaltungen zumindest abschnittsweise parallel, sodass je nach Bedarf der Anlage eine Bewegung über einen Abschnitt der Förderstrecke wahlweise mittels der ersten oder der zweiten Antriebsvorrichtung möglich ist. Dadurch wird ein System mit eine hohen Flexibilität geschaffen, das bei einer Veränderung der Anforderungen schnell und einfach umrüstbar ist. In einer Ausgestaltung erstreckt sich die erste Antriebsvorrichtung über die gesamte Förderstrecke, d.h. das in jedem Abschnitt der Förderstrecke eine Bewegung der Trägerelemente mittels der ersten Antriebsvorrichtung möglich ist. Die zweite Antriebsvorrichtung erstreckt sich in einer Ausgestaltung dagegen nur über einen Abschnitt der Förderstrecke, in welchem ein anderer als der durch die erste Antriebsvorrichtung vorgegebener Betriebsmodus gewünscht oder erforderlich ist. In anderen Ausgestaltungen erstrecken sich die erste und die zweite Antriebsvorrichtung über die gesamte Förderstrecke.

Die erste und die mindestens eine zweite Antriebsvorrichtung sind mit unterschiedlichen Betriebsmodi ausgewählt aus der Gruppe umfassend kontinuierlicher Transport, single-index Transport, double-index Transport, multiple-index Transport betreibbar. Als single-index, double-index und multiple-index Transport wird im Zusammenhang mit der Anmeldung ein intermittierender Transport bezeichnet, wobei ein Vorzug der transportierenden Gegenstände, d.h. vorliegend der Transportträger, in einem Maschinentakt vereinzelt, als Paar bzw. als Gruppe erfolgt. In einer Ausgestaltung sind die Antriebsvorrichtungen jeweils in einer nicht veränderbaren Geschwindigkeit betreibbar, wobei die Auslegung der Antriebsvorrichtung einmalig und aufeinander abgestimmt erfolgt.

In vorteilhaften Ausgestaltungen sind erste und die mindestens eine zweite Antriebsvorrichtung jeweils mit einer variablen, anwendungsspezifisch festlegbaren Fördergeschwindigkeit betreibbar sind. Die die erste und die mindestens eine zweite Antriebsvorrichtung sind dabei vorzugsweise elektronisch und/oder mechanisch synchronisiert betreibbar. Dadurch ist es möglich, die Fördergeschwindigkeit der Anlage zu variieren, wobei die Antriebsvorrichtungen in jeder Fördergeschwindigkeit aufeinander abgestimmt bleiben, sodass Staupunkte oder andere Unregelmäßigkeiten in dem Förderstrom vermieden werden. Die Synchronisation der Antriebsvorrichtungen ist dabei derart möglich, dass - je nach Bedarf - bei einem Wechsel der Antriebsvorrichtungen Lücken zwischen Trägerelementen geschlossen oder erzeugt werden oder ein Wechsel erfolgt, ohne dass - mit Ausnahme eines Übergabebereichs - Lücken erzeugt oder geschlossen werden. Für eine Synchronisation ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass die erste und die mindestens eine zweite Antriebsvorrichtung mit einer gleichen, zentral festlegbaren, durchschnittlichen Fördergeschwindigkeit betreibbar sind. Zu diesem Zweck ist in einer Ausgestaltung ein gemeinsamer Antriebsmotor für beide Antriebsvorrichtungen vorgesehen. In anderen Ausgestaltungen sind zwei synchronisierte Antriebsmotoren vorgesehen. Die Synchronisation erfolgt beispielsweise mittels einer zentralen Steuereinrichtung oder über einen Master-Slave-Betrieb der Antriebsmotoren. In wieder anderen Ausgestaltungen variieren die Fördergeschwindigkeiten, wobei beispielsweise mittels der zweiten Antriebseinrichtung ein Transport über einen definierten Abschnitt der Förderstrecke mit einer höheren Geschwindigkeit erfolgt als mittels der ersten Antriebseinrichtung.

Die Antriebsvorrichtungen sind je nach Anforderungen durch den Fachmann geeignet gestaltbar. In vorteilhaften Ausgestaltungen sind die erste und die mindestens eine zweite Antriebsvorrichtung als Zahnstangenantrieb, Kettenantrieb, Riemenantrieb, Rechenantrieb, Schneckenantrieb und/oder Linearmotorantrieb gestaltet. Dabei sind in einer Ausgestaltung eine erste Antriebsvorrichtung und eine zweite Antriebsvorrichtung von unterschiedlicher Bauart vorgesehen. Beispielsweise ist für einen kontinuierlichen Antrieb eine Kette vorgesehen, wohingegen für einen individuellen Antrieb der Trägerelemente in einem Abschnitt der Förderstrecke ein Antrieb mittels den Trägerelementen zugeordneten Linearmotoren erfolgt. Die Kopplungseinrichtung ist hierfür beispielsweise derart gestaltet, dass eine mechanische Kopplung mit der Kette und Entkopplung von der Kette und eine Aktivierung und Deaktivierung der Linearmotoren mittels der Schalteinrichtung möglich ist. In vorteilhaften Ausgestaltungen sind die erste und die mindestens eine zweite Antriebsvorrichtung gleicher Bauart. Dadurch kann die Komplexität des Transportsystems minimiert werden.

Die Kopplungseinrichtung ist durch den Fachmann angepasst an die Wahl der Antriebsvorrichtungen geeignet gestaltbar.

In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Trägerelemente als Kopplungseinrichtung fungieren und/oder jeweils eine starr an dem Trägerelement angeordnete Kopplungseinrichtung aufweisen, wobei die Trägerelemente mittels der Schalteinrichtung für einen Wechsel der Antriebsvorrichtung quer zur Förderstrecke versetzbar sind. Die Trägerelemente weisen beispielsweise mindestens nach unten abragenden Zapfen auf, welcher je nach Querversatz der Trägerelemente zu einer Mittellinie der Förderstrecke mit der ersten oder der zweiten Antriebsvorrichtung zusammenwirkt.

In einer Ausgestaltung ist eine mechanische oder elektromechanische Kopplungseinrichtung umfassend mindestens einen verstellbaren Kopplungsblock vorgesehen, wobei der mindestens eine Kopplungsblock mittels der Schalteinrichtung verstellbar und dadurch mit einer der Antriebsvorrichtungen für eine Bewegung entlang der Förderstrecke koppelbar oder von dieser entkoppelbar ist. Der Kopplungsblock weist in einer Ausgestaltung einen Stift auf, welcher in eine Ausnehmung an der Antriebsvorrichtung einrückbar ist. In anderen Ausgestaltungen weist der Kopplungsblock eine Ausnehmung auf, in welche ein an der Antriebsvorrichtung vorgesehener Stift einrückbar ist. Dabei ist in einer Ausgestaltung für jede Antriebsvorrichtung mindestens ein Kopplungsblock vorgesehen. In vorteilhaften Ausgestaltungen ist ein Kopplungsblock vorgesehen, welcher durch eine Verstellbewegung wahlweise mit einer der Antriebsvorrichtungen koppelbar ist. Die Antriebsvorrichtungen weisen in einer Ausgestaltung jeweils zwei oder mehr Antriebsstränge auf, wobei für jeden Antriebsstrang separate Kopplungselemente vorgesehen sind.

Für ein Verstellbewegung des Trägerelements bzw. des Kopplungsblocks oder der Kopplungsblöcke weist die Schalteinrichtung in vorteilhaften Ausgestaltungen mindestens eine an der Förderstrecke angeordnete Schikane auf, wobei das Trägerelement oder der Kopplungsblock mittels der Schikane aus einer ersten Position, in welcher es/er mit der ersten Antriebsvorrichtung zusammenwirkt, in eine zweite Position, in welcher es/er mit einer zweiten Antriebsvorrichtung zusammenwirkt, verstellbar, insbesondere verschieblich ist. Dadurch ist eine einfache und damit wenig störanfällige mechanische Lösung geschaffen. Um einen gleichzeitigen Antrieb mittels mehrere Antriebsvorrichtungen und daraus resultierende entgegengesetzt wirkenden Kräfte auf das Trägerelement zu vermeiden ist in einer Ausgestaltung ein Übergangsbereich vorgesehen, wobei während eines Wechsels der Antriebsvorrichtungen die Trägerelemente in dem Übergangsbereich mit keiner Antriebsvorrichtung zusammenwirken, und die Trägerelemente passiv mittels nachfolgender Trägerelemente entlang der Förderstrecke bewegbar sind.

Gemäß einem zweiten Aspekt wird eine Anlage, insbesondere eine Herstell-, Verpackungs-, Abfüll-, Montage-, und/oder Bearbeitungsanlage, umfassend ein erfindungsgemäßes Transportsystem geschaffen. Die Anlage ist in einer Ausgestaltung als Abfüllanlage umfassend eine Behälterzuführung, eine Behälterreinigung, eine Behälterfüllung, eine Wiegestation, eine Zuführung von Behälterverschlüssen, eine Schließstation und ein Kontrollsystem gestaltet. In anderen Ausgestaltungen sind andere, zusätzliche oder weniger Stationen vorgesehen. Die Füllgüter sind je nach Ausgestaltung Pulver, Pasten, Flüssigkeiten, insbesondere Nahrungsmittel, Genussmittel, Reinigungsmittel, kosmetische Erzeugnisse oder pharmazeutische Erzeugnisse.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Transport von Trägerelementen in einer Anlage, insbesondere einer Herstell-, Verpackungs-, Abfüll-, Montage-, und/oder Bearbeitungsanlage, geschaffen, wobei die Trägerelemente jeweils mittels einer Kopplungseinrichtung mit einer ersten Antriebsvorrichtung für eine Bewegung entlang einer Förderstrecke gekoppelt werden, und wobei mittels einer Schalteinrichtung die Kopplungseinrichtung der Trägerelemente von der ersten Antriebsvorrichtung entkoppelt und mit einer zweiten Antriebsvorrichtungen für eine Bewegung entlang der Förderstrecke gekoppelt werden. Die Trägerelemente werden entlang einer im Vorfeld definierten Förderstrecke gefördert, wobei vorzugsweise für keinen Bearbeitungsschritt ein Verlassen der Förderstrecke notwendig ist. Die Trägerelemente dienen dabei wie beschrieben in einer Ausgestaltung selbst als Kopplungseinrichtung.

KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung, die nachfolgend anhand der Figuren erläutert sind. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines Transportsystems; Fig. 2 ein Detail II gemäß Fig. 1 und

Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung eines Trägerelements mit einem quer zur Förderstrecke verschieblich angebrachten Kopplungsblock.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFUHRUNGSBEISPIELE

Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines Transportsystems 1 für eine Stationen 90, 92, 94 umfassende Anlage. Fig. 2 zeigt ein Detail II des Transportsystems 1 gemäß Fig. 1 in einer vergrößerten Darstellung.

Das Transportsystem 1 umfasst ein Trägersystem 2 mit einer in dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch zwei parallele Führungsschienen 20 gebildeten Förderstrecke und einer Vielzahl an Trägerelementen 21 , welche entlang der Führungsschienen 20 in einer durch einen Pfeil gekennzeichneten Transportrichtung verschieblich geführt sind. In anderen Ausgestaltungen ist nur eine Führungsschiene 20 vorgesehen oder sind keine Führungsschienen vorgesehen, wobei die Förderstrecke durch alternative Elemente gestaltet ist. Zur besseren Übersicht sind die Führungsschienen 20 in Fig. 2 nicht dargestellt.

Die dargestellten Trägerelemente 21 weisen jeweils drei Ausnehmungen auf, in welche beispielsweise nicht dargestellte Behälter für einen Transport in einer Verpackungs- oder Abfüllanlage eingesetzt werden können. Die Behälter sind so geordnet in mehreren Reihen, im Ausführungsbeispiel in Dreierreihen einzelnen, in Fig. 1 durch gestrichelte Linien angedeuteten, Stationen 90, 92, 94 der Anlage zuführbar. Die Zahl und Form der Ausnehmungen und/oder anderer Bauteile zum Aufnehmen von Bearbeitungsgegenständen sind durch den Fachmann je nach Anwendungsfall geeignet wählbar. Dabei ist es auch denkbar, beispielsweise in einer Montagelinie Gegenstände lediglich auf den Trägerelementen abzustellen, ohne dass Haltemittel zwischen den Gegenständen und den Trägerelementen 21 vorgesehen sind. Vorzugsweise sind jedoch zumindest Positionierhilfen vorgesehen, welche eine exakte und wiederholbare Positionierung der Gegenstände auf den Trägerelementen 21 ermöglichen.

Bei den Stationen 90, 92, 94 handelt es sich beispielsweise um eine Behälterreinigungsstation 90, eine Füllstation 92 und eine Entladestation 94. Je nach Gestaltung einer Anlage sind jedoch auch andere, zusätzliche oder weniger Stationen denkbar. Für ein optimales Durchlaufen der Stationen sind verschiedene Betriebsmodi vorteilhaft. So durchlaufen die Trägerelemente 21 die Behälterreinigungsstation 90 vorzugsweise mit einer getakteten Bewegung, wobei die Trägerelemente 21 der Station 90 zugeführt, dort gestoppt und gereinigt und anschließend wieder von der Station abgeführt werden. Ein Befüllen erfolgt dagegen vorzugsweise bei einer kontinuierlichen Bewegung der Trägerelemente 21 .

Das dargestellte Transportsystem 1 umfasst zu diesem Zweck eine erste Antriebsvorrichtung 3 und eine zweite, zu der ersten Antriebsvorrichtung 3 parallel angeordnete Antriebsvorrichtung 4. In anderen Ausführungsbeispielen sind noch weitere Antriebsvorrichtungen vorgesehen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Antriebsvorrichtungen 3, 4 jeweils um Kettenantriebe, wobei jede Antriebsvorrichtung 3, 4 zwei parallel geführte Antriebsketten 30, 40 umfasst. Die zwei Antriebsketten 30, 40 jeder Antriebsvorrichtung 3, 4 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils über eine Kupplungsstange mechanisch miteinander gekoppelt und werden jeweils durch einen zugeordneten Antriebsmotor 31 , 41 angetrieben. Es sind jedoch auch andere Ausgestaltungen denkbar, wobei die Antriebsketten 30, 40 mittels eines gemeinsamen Antriebs angetrieben werden.

Die Trägerelemente 2 sind für eine Bewegung entlang der Führungsschienen 20 mit der ersten oder mit der zweiten Antriebsvorrichtung 3, 4 koppelbar. Beide Antriebsvorrichtungen 3, 4 erstrecken sich in dem dargestellten Ausführungsbeispiel über die gesamte Länge der Förderstrecke und sind grundsätzlich geeignet, mit der Antriebsvorrichtung 3, 4 gekoppelte Trägerelemente 21 über die gesamte Förderstrecke zu transportieren.

Die beiden Antriebsvorrichtungen 3, 4 sind in verschiedenen Betriebsmodi betreibbar. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass mittels der ersten Antriebsvorrichtung 3 ein intermittierender Vorschub der Trägerelemente 21 und mittels der zweiten Antriebsvorrichtung 4 ein kontinuierliche Vorschub der Trägerelemente 21 erfolgt. Selbstverständlich ist jedoch auch eine andere Wahl des jeweiligen Betriebsmodus denkbar.

Für einen intermittierenden Vorschub umfasst die erste Antriebsvorrichtung 3 vorzugsweise ein nicht dargestelltes zwischen dem Antriebsmotor 31 und den zwei Antriebsketten 30 der ersten Antriebsvorrichtung 3 angeordnetes Schrittgetriebe, mittels welchem eine kontinuierliche Bewegung des Antriebsmotors 31 in eine intermittierende Bewegung der Antriebsketten 30 umwandelbar ist. Für den kontinuierlichen Betriebsmodus der zweiten Antriebsvorrichtung ist beispielsweise als Antriebsmotor 41 der zweiten Antriebsvorrichtung 4 ein Servomotor vorgesehen, welcher die zwei parallel geführten Antriebsketten 40 der zweiten Antriebsvorrichtung antreibt.

In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Antriebsmotoren 31 , 41 vorgesehen, die an gegenüberliegenden Seiten eines Tragrahmens 10 des Transportsystems 1 angeordnet sind. Es sind jedoch auch andere Anordnungen denkbar. Die zwei Antriebsmotoren 31 , 41 sind miteinander synchronisiert, wobei zu diesem Zweck beispielsweise eine nicht dargestellte übergeordnete Regeleinrichtung vorgesehen ist oder die Antriebsmotoren 31 , 41 in einem Master-Slave-Modus betrieben werden. Alternativ ist es auch denkbar, einem gemeinsamen Antriebsmotor für beide Antriebsvorrichtungen 3, 4 vorzusehen, wobei mittels geeigneter Getriebeelemente unterschiedliche Betriebsmodi der Antriebsvorrichtungen realisierbar sind.

An den Trägerelementen 21 sind jeweils in den Fig. 1 und 2 nicht sichtbare Kopplungseinrichtung vorgesehen, mittels der die Trägerelemente 21 mit der ersten oder der zweiten Antriebsvorrichtung 3, 4 für eine Bewegung entlang der Förderstrecke koppelbar sind.

Für einen Wechsel der Antriebsvorrichtung 3, 4 und damit einen Wechsel der Antriebsart der Trägerelemente 21 umfasst das Transportsystem 1 weiter mindestens eine Schalteinrichtung 5, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Schalteinrichtungen 5 für zwei Wechsel der Antriebsart vorgesehen. Die Schalteinrichtungen 5 sind an geeigneten Positionen entlang der Förderstrecke angeordnet, wobei durch Wahl der Position sowie Anzahl der Schalteinrichtungen eine Anpassung an unterschiedliche Anforderungen der Anlage möglich ist.

Die dargestellten Schalteinrichtungen 5 umfassen jeweils Schikanen 50, mittels welcher eine Betätigung der Kopplungseinrichtungen zum Entkoppeln der Trägerelemente 21 von einer Antriebsvorrichtung 3, 4 und zur Kopplung mit der jeweils anderen Antriebsvorrichtung.

Fig. 3 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Ausgestaltung eines Trägerelements 21 , an welchem als Kopplungseinrichtung an einer Unterseite seitlich jeweils ein, wie durch einen Pfeil angedeutet, quer zur Transportrichtung verschieblicher Kopplungsblock 22 vorgesehen ist. Durch eine Verstellbewegung des Kopplungsblocks 22 ist dieser wahlweise mit einer der Antriebsvorrichtungen koppelbar und von der jeweils anderen Antriebsvorrichtung entkoppelbar. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Kopplungsblöcke 22 jeweils Gleitsteine 24 auf, welche mit den in Fig. 2 dargestellten Schikanen 50 für eine Verstellbewegung der Kopplungsblöcke 22 zusammenwirken. Die Schikanen 50 sind hierzu als Führungskulissen gestaltet, wobei die Gleitsteine 24 vorzugsweise nur abschnittsweise durch die Führungskulissen geführt werden. Dabei sind geeignete Vorkehrungen für ein Einfädeln der Gleitsteine 24 in die Führungskulissen zum Verhindern eines Verkantens der Gleitsteine 24 getroffen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Kopplungsblöcke 22 eines Antriebsblocks jeweils getrennt verstellt. In anderen Ausgestaltungen sind die Kopplungsblöcke 22 mittels einer Verbindungsstange für eine Übertragung der Verstellbewegung gekoppelt. Die Schikanen 50 sind vorzugsweise derart gestaltet, dass zunächst ein vollständiges Trennen der Kopplungseinrichtungen von einer Antriebsvorrichtung 3, 4 erfolgt und erst nach der vollständigen Trennung die Kopplungseinrichtungen mit einer anderen Antriebsvorrichtung 4, 3 gekoppelt werden. Während eines Wechsels der Antriebsvorrichtung 3, 4 wirken die Trägerelemente 22 folglich in einem Übergangsbereich mit keiner Antriebsvorrichtung 3, 4 zusammen. Ein Transport der Trägerelemente 21 entlang der Förderstrecke in diesem Übergangsbereich erfolgt passiv mittels nachfolgender Trägerelemente 21. Durch den Übergangsbereich ist sichergestellt, dass zu keinem Zeitpunkt eine Kopplung mit mehr als einer Antriebsvorrichtung erfolgt.

In einer anderen Ausgestaltung werden mittels der Schikanen 50 die Trägerelemente 21 quer zur Förderstrecke versetzt, wobei in diesem Fall auf seitliche Führungsschienen 20 verzichtet wird oder die Führungsschienen 20 derart angeordnet sind, dass die Trägerelemente 21 in jeder Lage jeweils einseitig seitlich geführt werden.