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Title:
TREATMENT APPARATUS AND METHOD FOR TREATING CONTAINERS AND/OR PREFORMS UNDER ASEPTIC CONDITIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/018541
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a treatment apparatus (1) for treating containers (38) and/or preforms (2) under aseptic conditions, comprising an interior (3) delimited by at least one outer wall (4), at least one transport apparatus (5) for transporting the containers (38) and/or preforms (2) into the interior (3) and from the interior (3), at least one supply line (11) for a medium, which opens into the interior (3), for introducing at least one medium (12; 17; 19; 29) with an entry volumetric flow rate into the interior (3), and an extraction apparatus (21), leading from the interior (3), comprising at least one extraction opening (22) for extracting gas from the interior (3) at an extraction volumetric flow rate. The treatment apparatus (1) is distinguished, in particular, in that the entry volumetric flow rate and/or the extraction volumetric flow rate are/is adjustable in such a way that the extraction volumetric flow rate is greater than the entry volumetric flow rate and the treatment apparatus (1) comprises at least one secondary-air line (25), opening into the interior (3), for equalizing a pressure difference between the interior (3) and the surroundings (8). Further, the invention relates to a corresponding method for treating containers (38) and/or preforms (2) under aseptic conditions using a treatment apparatus (1).

Inventors:
NIEHR THOMAS (DE)
VORWERK JÜRGEN FRANZ (DE)
UNKRIG CHRISTINE (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/069325
Publication Date:
February 04, 2021
Filing Date:
July 09, 2020
Export Citation:
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Assignee:
KHS GMBH (DE)
International Classes:
A61L2/20; A61L2/06; B65B55/02; B65B55/06; B65B55/10; B67C3/22
Domestic Patent References:
WO2019007704A12019-01-10
WO2008014991A12008-02-07
WO2008014991A12008-02-07
Foreign References:
EP1357081A12003-10-29
DE102011122853A12013-02-14
EP3473406A12019-04-24
US5848515A1998-12-15
EP1941913B12011-11-09
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Claims:
Patentansprüche

1. Behandlungsvorrichtung (1 ) zur Behandlung von Behältern (38) und/oder

Vorformlingen (2) unter aseptischen Bedingungen, aufweisend einen durch zumindest eine Außenwand (4) begrenzten Innenraum (3), zumindest eine Transportvorrichtung (5) zum Transportieren der Behälter (38) und/oder Vorformlinge (2) in den Innenraum (3) hinein und aus dem Innenraum (3) heraus, zumindest eine in den Innenraum (3) mündende Mediumszuleitung (11 ) zum Einleiten von zumindest einem Medium (12;

17; 19; 29) mit einem Eintrittsvolumenstrom in den Innenraum (3) und eine aus dem Innenraum (3) führende Absaugvorrichtung (21 ) mit zumindest einer Absaugöffnung (22) zum Absaugen von Gas mit einem Absaugvolumenstrom aus dem Innenraum (3), dadurch gekennzeichnet, dass

der Eintrittsvolumenstrom und/oder der Absaugvolumenstrom derart einstellbar sind, dass der Absaugvolumenstrom größer als der Eintrittsvolumenstrom ist, und die Behandlungsvorrichtung (1 ) zumindest eine in den Innenraum (3) mündende

Fehlluftleitung (25) zum Ausgleichen eines Druckunterschieds zwischen dem

Innenraum (3) und der Umgebung (8) aufweist.

2. Behandlungsvorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die in den Innenraum (3) eingeleiteten Medien (12; 17; 19; 29) Verdrängerluft (19) zum Verdrängen von in den Innenraum (3) eintretender Umgebungsluft (27), ein

Sterilisationsmedium (12) zum Sterilisieren der Behälter (38) und/oder Vorformlinge (2), insbesondere Heißluft und/oder H2O2, und/oder Trocknungsluft (17) zum Trocknen der Behälter (38) und/oder Vorformlinge (2) umfassen.

3. Behandlungsvorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsvorrichtung (1 ) zum Hinein- und/oder Heraustransportieren der Behälter (38) und/oder Vorformlinge (2) in den bzw. aus dem Innenraum (3) einen Eintritts- bzw. Austrittsbereich (9; 10) aufweist, wobei der Eintritts- bzw.

Austrittsbereich (9; 10) vorzugsweise Blenden und/oder Schleusen umfasst. 4. Behandlungsvorrichtung (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mediumszuleitung(en) (11 ) in einem oberen Bereich des Innenraums (3) in den Innenraum (3) münden und/oder die Absaugöffnung(en) (22) der Absaugvorrichtung (21 ) in einem unteren Bereich des Innenraums (3) angeordnet sind.

5. Behandlungsvorrichtung (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsvorrichtung (1 ) eine Steuervorrichtung (37) zum Steuern des Eintrittsvolumenstroms und/oder Absaugvolumenstroms umfasst.

6. Behandlungsvorrichtung (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlluftleitung(en) (25) den Innenraum (3) direkt oder über zumindest einen Luftfilter (35) mit der Umgebung (8) verbindet bzw. verbinden.

7. Behandlungsvorrichtung (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlluftleitungen (25) eine Vielzahl von Öffnungen (26) in der Außenwand (4) sind und/oder die Fehlluftleitung(en) (25) als Labyrinthdichtung (32) ausgebildet ist bzw. sind.

8. Behandlungsvorrichtung (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum (3) durch eine theoretische Durchtrittsfläche (28) in einen sterilen Teilraum (3.1 ) und einen nicht sterilen Teilraum (3.2) geteilt ist, wobei die Mediumszuleitung(en) (11 ) in den sterilen Teilraum (3.1 ) mündet bzw. münden, die Fehlluftleitung(en) (25) in den nicht sterilen Teilraum (3.2) mündet bzw. münden und die Absaugöffnung(en) (22) im nicht sterilen Teilraum (3.2) angeordnet ist bzw. sind.

9. Behandlungsvorrichtung (1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass

zumindest eine der Mediumszuleitungen (11 ) zumindest eine in den sterilen Teilraum (3.1 ) mündende Sperrluftzuleitung (11.4) ist, zum Einleiten von steriler Sperrluft (29) zum Verhindern des Eintretens von durch die Fehlluftleitung (25) zugeführter Luft in den sterilen Teilraum (3.1 ), wobei die Sperrluftzuleitung (11.4) insbesondere in der Nähe der theoretischen Durchtrittsfläche (28) in den sterilen Teilraum (3.1 ) mündet. 10. Behandlungsvorrichtung (1 ) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsvorrichtung (1 ) ein im Bereich der theoretischen Durchtrittsfläche (28) angeordnetes Diffusorblech (33) zur Vermeidung einer Quervermischung von Luft aus dem nicht sterilen Teilraum (3.2) in den sterilen Teilraum (3.1 ) durch Turbulenzen aufweist.

11. Verfahren zum Behandeln von Behältern (38) und/oder Vorformlingen (2) unter

aseptischen Bedingungen mit einer Behandlungsvorrichtung (1 ), insbesondere einer Behandlungsvorrichtung (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Behälter (38) und/oder Vorformlinge (2) mittels zumindest einer Transportvorrichtung (5) in einen durch zumindest eine Außenwand (4) von einer Umgebung (8) ab- und begrenzten Innenraum (3) transportiert, im Innenraum (3) behandelt und wieder aus dem Innenraum (3) heraus transportiert werden, wobei über zumindest eine

Mediumszuleitung (11 ) zumindest ein Medium (12; 17; 19; 29) mit einem

Eintrittsvolumenstrom in den Innenraum (3) geleitet wird und mittels einer

Absaugvorrichtung (21 ) Gas mit einem Absaugvolumenstrom aus dem Innenraum (3) abgesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass Gas aus dem Innenraum (3) mit einem im Vergleich zum Eintrittsvolumenstrom größeren Absaugvolumenstrom abgesaugt wird und ein bestehender Druckunterschied zwischen dem Innenraum (3) und der Umgebung (8) durch Zuführung von Umgebungsluft (27) über zumindest eine in den Innenraum (3) mündende Fehlluftleitung (25) ausgeglichen wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass als Medien (12; 17; 19;

29) Verdrängerluft (19) zum Verdrängen von in den Innenraum (3) eintretender Umgebungsluft (27), ein Sterilisationsmedium (12) zum Sterilisieren der Behälter (38) und/oder Vorformlinge (2), insbesondere Heißluft und/oder H2O2, und/oder

Trocknungsluft (17) zum Trocknen der Behälter (38) und/oder Vorformlinge (2) eingeleitet werden.

13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der

Eintrittsvolumenstrom und/oder der Absaugvolumenstrom, insbesondere mittels einer Steuervorrichtung (37) der Behandlungsvorrichtung (1 ), gesteuert werden. 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum (3) durch eine theoretische Durchtrittsfläche (28) in einen sterilen Teilraum (3.1 ) und einen nicht sterilen Teilraum (3.2) geteilt ist, wobei über die

Mediumszuleitung(en) (11 ) dem sterilen Teilraum (3.1 ) des Innenraums (3) Medien (12; 17; 19; 29) zugeleitet wird bzw. werden, über die Fehlluftleitung(en) (25) dem nicht sterilen Teilraum (3.2) des Innenraums (3) Luft zugeleitet wird bzw. werden und mittels der Absaugvorrichtung (21 ) Gas aus dem nicht sterilen Teilraum (3.2) absaugt wird. 15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass in den sterilen Teilraum

(3.1 ) über zumindest eine als Sperrluftzuleitung (11.4) ausgebildete Mediumszuleitung (11 ) Sperrluft (29) zugeleitet wird zum Verhindern des Eintretens von durch die Fehlluftleitung (25) zugeführter Luft in den sterilen Teilraum (3.1 ). 16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines zwischen dem sterilen Teilraum (3.1 ) und dem nicht sterilen Teilraum (3.2)

angeordneten Diffusorblechs (33) Turbulenzen und damit eine Quervermischung von Luft aus dem nicht sterilen Teilraum (3.2) in den sterilen Teilraum (3.1 ) vermieden wird.

Description:
Behandlungsvorrichtung und Verfahren zur Behandlung von Behältern und/oder Vorformlingen unter aseptischen Bedingungen

Die Erfindung bezieht sich auf eine Behandlungsvorrichtung zur Behandlung von

Behältern und/oder Vorformlingen unter aseptischen Bedingungen gemäß dem

Oberbegriff des Patentanspruches 1 und auf ein Verfahren zum Behandeln von Behältern und/oder Vorformlingen unter aseptischen Bedingungen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 11.

Die Erfindung betrifft Maschinen zur Behandlung von Behältern und/oder Vorformlingen in der Getränkeindustrie, wobei die Behandlung unter aseptischen Bedingungen erfolgt. Eine derartige Behandlungsmaschine ist beispielsweise eine Maschine zur Sterilisierung von Vorformlingen.

Eine sterile Abfüllanlage ist beispielsweise aus der Druckschrift US 5,848,515 A bekannt. Dort werden die zu befüllenden Flaschen durch eine Mehrzahl an Funktionsgruppen geleitet, wobei jede Funktionsgruppe eine spezifische Funktion an den Flaschen ausführt. Jede Funktionsgruppe ist dabei in einem sterilen Raum angeordnet, wobei die sterilen Räume unter einem leichten Überdruck gehalten werden.

Ein Verfahren zur Sterilisation von Reinräumen für die Behandlung und/oder Füllung von Behältern ist aus der Druckschrift WO 2008/014991 A1 bekannt. Um im Inneren der Reinräume eine gezielte Luftführung zu erhalten werden steuerbare Belüftungseinheiten, steuerbare Lufteinlässe, steuerbare Luftauslässe und/oder steuerbare Türen verwendet.

Die Druckschrift EP 1 941 913 B1 beschreibt ein Verfahren zum Sterilisieren von

Kunststoffvorformlingen, wobei die Vorformlinge über eine Einlassöffnung in eine

Schutzkammer transportiert, in der Schutzkammer mit einem sterilisierenden Dampfstrom beaufschlagt und über eine Auslassöffnung wieder aus der Schutzkammer heraus transportiert werden. Des Weiteren wird die Atmosphäre aus der Schutzkammer extrahiert, um jeglichen Austritt des zerstäubten sterilisierenden Produkts zu vermeiden. Dabei wird der Extraktionsdurchsatz durch eine Extraktionsöffnung der Schutzkammer so gesteuert, dass er gleich der Summe einerseits aus dem Leckdurchsatz, der durch die Einlass- und Auslassöffnungen dringt, und andererseits aus dem Durchsatz des sterilisierenden Dampfstroms abzüglich 15 % bis 25 % ist, wobei die 15 % bis 25 % des sterilisierenden Dampfstroms auf den Vorformlingen haften bleibt. In der Praxis wird eine zufriedenstellende Einstellung des Extraktionsdurchsatzes dadurch erreicht, dass verifiziert wird, dass ein geeigneter Beschlagfilm aus dem sterilisierenden Produkt auf den Vorformlingen vorhanden ist und dass kein Kondensat an den Innenwänden der

Schutzkammer auftritt.

Die Steuerung des Extraktionsdurchsatzes ist also aufwendig und muss von

Bedienpersonal durchgeführt werden.

Ausgehend vom bekannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die

Aufgabe zu Grunde, eine Behandlungsvorrichtung zur Behandlung von Behältern und/oder Vorformlingen unter aseptischen Bedingungen sowie ein dazugehöriges Verfahren zu schaffen, bei denen die Luftzuleitung und -absaugung vereinfacht sind und keiner aufwendigen Steuerung bedürfen.

Die Aufgabe wird durch eine Behandlungsvorrichtung zur Behandlung von Behältern und/oder Vorformlingen unter aseptischen Bedingungen gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren zum Behandeln von Behältern und/oder Vorformlingen unter aseptischen Bedingungen gemäß den Merkmalen des nebengeordneten Patentanspruchs 11 gelöst. Die jeweiligen Unteransprüche betreffen dabei besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung.

Vorgeschlagen wird eine Behandlungsvorrichtung zur Behandlung von Behältern und/oder Vorformlingen unter aseptischen Bedingungen. Unter Behältern werden dabei

beispielsweise Flaschen, insbesondere PET-Flaschen oder Glasflaschen, Dosen und Kegs verstanden, es sind aber auch andere Behälter denkbar. Vorformlinge, auch

Preforms genannt, sind Kunststoffkörper, insbesondere aus PET, die im

Streckblasverfahren zu Behältern umgeformt werden. In der Behandlungsvorrichtung, beispielsweise einer Rundläufermaschine, werden die Behälter und/oder Vorformlinge unter aseptischen, also keimfreien, Bedingungen behandelt, was beispielsweise bei der Sterilisierung von Vorformlingen notwendig ist.

Die Behandlungsvorrichtung weist einen durch zumindest eine Außenwand begrenzten Innenraum auf, wobei in den Innenraum zumindest teilweise aseptische Bedingungen herrschen. Dabei kann der Innenraum von einer einzelnen, ortsfesten Außenwand begrenzt sein, oder auch von mehreren Außenwänden, die teilweise ortsfest und teilweise beweglich sind. Der Übergang zwischen den einzelnen Außenwänden, insbesondere zwischen ortsfesten und beweglichen, ist dabei vorzugsweise als Labyrinthdichtung und/oder Siphondichtung ausgeführt.

Des Weiteren weist die Behandlungsvorrichtung zumindest eine Transportvorrichtung auf, die zum Transportieren der Behälter und/oder Vorformlinge in den Innenraum hinein und aus dem Innenraum heraus ausgebildet ist. Darüber hinaus kann die Transportvorrichtung die Behälter und/oder Vorformlinge auch innerhalb des Innenraums transportieren. Zum Transportieren der Behälter und/oder Vorformlinge weist die Transportvorrichtung beispielsweise Greifer- und/oder Trägerelemente auf, mit denen die Behälter und/oder Vorformlinge gegriffen bzw. getragen werden. Ein Beispiel für eine derartige

Transportvorrichtung ist ein Transportstern.

Die Behandlungsvorrichtung weist auch zumindest eine in den Innenraum mündende Mediumszuleitung auf. Die Mediumszuleitung(en) ist/sind dabei zum Einleiten von zumindest einem Medium in den Innenraum ausgebildet. Die Summe der Volumenströme der über die Mediumszuleitung(en) in den Innenraum eingeleiteten Medien wird dabei als Eintrittsvolumenstrom bezeichnet. Zum Absaugen von Gas aus dem Innenraum ist zudem eine aus dem Innenraum führende Absaugvorrichtung vorgesehen, die zumindest eine an den Innenraum grenzende Absaugöffnung umfasst. Das Volumen des pro Zeiteinheit von der Absaugvorrichtung aus dem Innenraum abgesaugten Gases wird dabei als

Absaugvolumenstrom oder Absaugleistung bezeichnet.

Erfindungsgemäß sind der Eintrittsvolumenstrom und/oder der Absaugvolumenstrom derart einstellbar, dass der Absaugvolumenstrom größer als der Eintrittsvolumenstrom ist. Das Einstellen kann dabei auf vielfältige Weise erfolgen, beispielsweise durch das manuelle oder elektrische Öffnen oder Schließen eines Ventils, durch das An- oder Aufklappen von Lamellen oder durch das Einstellen der Leistung der Absaugvorrichtung. Vorzugsweise werden der Eintrittsvolumenstrom und der Absaugvolumenstrom dabei derart eingestellt, dass der Absaugvolumenstrom etwa 10 % bis 20 % größer als der Eintrittsvolumenstrom ist. Des Weiteren weist die Behandlungsvorrichtung zumindest eine in den Innenraum mündende Fehlluftleitung auf, zum Ausgleichen eines

Druckunterschieds zwischen dem Innenraum und der Umgebung. Der Luftdruck an dem dem Innenraum abgewandten Ende der Fehlluftleitung ist dabei gleich oder ungefähr gleich dem Umgebungsluftdruck. Ohne die Fehlluftleitung würde sich, da der von der Absaugvorrichtung abgesaugte Absaugvolumenstrom größer ist als der von der oder den Mediumszuleitung(en) in den Innenraum eingeleitete Eintrittsvolumenstrom, im Innenraum ein Unterdrück (im Vergleich zur Umgebung) ergeben. Über die Fehlluftleitung wird hingegen die fehlende Luft angesaugt, so dass sich der im Innenraum herrschende

Luftdruck etwa dem Umgebungsluftdruck angleichen wird. Der ungefähr gleiche Luftdruck im Innenraum und in der Umgebung sorgt dafür, dass an Öffnungen der Außenwand, wie sie beispielsweise bei einer Labyrinthdichtung oder in dem Bereich, in dem die Behälter und/oder Vorformlinge in den Innenraum hinein oder aus dem Innenraum heraus transportiert werden, keine Gase aus dem Innenraum in die Umgebung gelangen und keine unsterile Luft aus der Umgebung in den Innenraum gelangt, was bei

Druckunterschieden zwischen dem Innenraum und der Umgebung der Fall wäre. Die Kombination des Absaugvolumenstroms, der größer ist als der Eintrittsvolumenstrom, mit der Fehlluftleitung ist einfach in der Konstruktion und Herstellung und bedarf keiner Steuerung oder lediglich einer relativ groben Steuerung des Eintrittsvolumenstroms und/oder Absaugvolumenstroms, was problemlos auch automatisch machbar ist. Zudem sorgt die Zuleitung von Luft über die Fehlluftleitung für gleichmäßige

Strömungsverhältnisse im Innenraum.

Von Vorteil ist es, wenn die in den Innenraum eingeleiteten Medien Verdrängerluft, ein Sterilisationsmedium und/oder Trocknungsluft sind. Verdrängerluft dient dabei dem

Verdrängen von in den Innenraum eintretender Umgebungsluft, wobei die Umgebungsluft vorzugsweise schon verdrängt wird bevor sie in den Innenraum eintritt. Das

Sterilisationsmedium dient dem Sterilisieren der Behälter und/oder Vorformlinge, kann aber auch zum Sterilisieren des Innenraums und der im Innenraum befindlichen oder an den Innenraum angrenzenden Vorrichtungen verwendet werden. Als Sterilisationsmedium kommen dabei insbesondere Heißluft und/oder H2O2, also Wasserstoffperoxid, in Betracht, es sind aber auch andere Sterilisationsmedien denkbar. Die Trocknungsluft dient dem Trocknen der Behälter und/oder Vorformlinge, insbesondere nach dem Sterilisieren der Behälter und/oder Vorformlinge. Sowohl die Verdrängerluft als auch die Trocknungsluft sind dabei vorzugsweise steril, beispielsweise nach dem Durchlaufen eines

entsprechenden Filters. Es können auch noch andere Medien in den Innenraum

eingeleitet werden, wobei die Volumenströme dieser aktiv eingeleiteten Medien sich zum Eintrittsvolumenstrom summieren. Vorteilhafterweise weist die Behandlungsvorrichtung zum Hinein- und/oder Heraustransportieren der Behälter und/oder Vorformlinge in den bzw. aus dem Innenraum einen Eintritts- bzw. Austrittsbereich auf. Der Eintritts- und/oder Austrittsbereich ist dabei derart gestaltet, dass beim Hinein- bzw. Heraustransportieren der Behälter und/oder Vorformlinge möglichst wenig sterile Luft den Innenraum verlässt und möglichst wenig unsterile Umgebungsluft in den Innenbereich gelangt. Hierzu umfasst der Eintritts- bzw. Austrittsbereich vorzugsweise Blenden und/oder Schleusen.

Vorteilhaft ist es, wenn die Mediumszuleitung(en) in einem oberen Bereich des

Innenraums in den Innenraum münden und/oder die Absaugöffnung(en) der

Absaugvorrichtung in einem unteren Bereich des Innenraums angeordnet sind. Dann kann sich ein gerichteter Luftstrom von oben nach unten ausbilden. Das Sterilisationsmedium und die Trocknungsluft wirken dabei vorzugsweise von oben auf die Behälter und/oder Vorformlinge ein. Dies lässt sich beispielsweise derart realisieren, dass das

Sterilisationsmedium über eine Hauptleitung und einen Ringkanal zu einer Mehrzahl an Sterilisationslanzen geleitet wird, über die es nach unten gerichtet austritt. Die

Sterilisationslanzen sind dabei vorzugsweise ortsfest ausgebildet und die Behälter und/oder Vorformlinge werden unter den Sterilisationslanzen hindurch transportiert, wobei das Sterilisationsmedium auch in die Behälter und/oder Vorformlinge eingeleitet wird. Ebenso kann die Trocknungsluft über eine Hauptleitung und einen Ringkanal zu einer Mehrzahl an Trocknungslanzen geleitet werden, über die sie nach unten gerichtet austritt, wodurch die unter den Trocknungslanzen hindurch transportierten Behälter und/oder Vorformlinge getrocknet werden. Die Verdrängungsluft wird vorzugsweise noch oberhalb der Sterilisations- und/oder Trocknungslanzen in den Innenraum eingeleitet. Um einen besonders gleichmäßigen Verdrängungsluftschleier zu erzielen kann zwischen der Mündung der die Verdrängungsluft einleitenden Mediumszuleitung und den Mündungen der Sterilisations- und/oder Trocknungslanzen noch ein Lochblech angeordnet sein, das als Diffusor wirkt.

Von Vorteil ist es, wenn die Behandlungsvorrichtung eine Steuervorrichtung zum Steuern des Eintrittsvolumenstroms und/oder Absaugvolumenstroms umfasst. Dadurch kann ein manuelles Einstellen des Eintritts- und/oder Absaugvolumenstroms entfallen. Die

Steuervorrichtung kann beispielsweise den Absaugvolumenstrom in Abhängigkeit vom Eintrittsvolumenstrom steuern, so dass der Absaugvolumenstrom beispielsweise prozessabhängig auf den Eintrittsvolumenstrom angepasst werden kann. Die Steuervorrichtung kann zum Steuern des Eintritts- und/oder Absaugvolumenstroms auch auf bestimmte Sensoren der Behandlungsvorrichtung zurückgreifen, beispielsweise auf einen Drucksensor im Innenraum oder einen Durchflusssensor in der Fehlluftleitung. Sinkt beispielsweise der Luftdruck im Innenraum unter den Umgebungsluftdruck, so bedeutet dies, dass mehr zusätzliche Luft durch die Absaugvorrichtung abgesaugt wird als durch die Fehlluftleitung nachströmen kann; in diesem Fall wird der Absaugvolumenstrom reduziert. Umgekehrt kann der Durchfluss in der Fehlluftleitung sehr gering oder gar nicht vorhanden sein; in diesem Fall wird nicht genügend Luft durch die Absaugvorrichtung abgesaugt und der Absaugvolumenstrom wird erhöht.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Einstellung des

Eintrittsvolumenstroms und/oder Absaugvolumenstroms durch die Steuervorrichtung. Das heißt, vorzugsweise ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, im Betrieb der

Behandlungsvorrichtung den Eintrittsvolumenstrom und/oder Absaugvolumenstrom so einzustellen, dass der Absaugvolumenstrom größer als der Eintrittsvolumenstrom ist.

Vorteilhafterweise verbindet bzw. verbinden die Fehlluftleitung(en) den Innenraum direkt oder über zumindest einen Luftfilter mit der Umgebung. Über die Verbindung des

Innenraums mit der Umgebung strömt, sollte ein Druckunterschied zwischen dem

Innenraum und der Umgebung herrschen, so viel Umgebungsluft in den Innenraum bis der Druckunterschied ausgeglichen ist. Der Luftdruck im Innenraum ist dann also gleich dem Umgebungsluftdruck. Die Verbindung des Innenraums über eine oder mehrere

Fehlluftleitung(en) mit der Umgebung ist dabei einfach aber sehr effektiv. Eine direkte Verbindung zeichnet sich dabei durch einen ungehinderten Luftstrom aus. Zumindest ein Luftfilter in der oder den Fehlluftleitung(en) behindert zwar den Luftstrom, lässt allerdings gefilterte oder sogar sterile Luft in den Innenraum eintreten.

Dabei soll unter einer Fehlluftleitung ganz allgemein auch eine oder eine Vielzahl von Öffnungen verstanden werden. Somit ist es vorteilhaft, wenn die Fehlluftleitungen eine Vielzahl von Öffnungen in der Außenwand sind und/oder die Fehlluftleitung(en) als

Labyrinthdichtung ausgebildet ist bzw. sind. Durch Öffnungen in der Außenwand, die vorzugsweise gleichmäßig entlang eines Umfangs der Außenwand verteilt sind, kann eine große Menge Umgebungsluft in den Innenraum strömen, so dass ein Druckunterschied zwischen Innenraum und Umgebung schnell ausgeglichen wird. Des Weiteren lässt sich durch die Öffnungen in der Außenwand ein gleichmäßiger Luftstrom erreichen. Ist bzw. sind die Fehlluftleitung(en) als Labyrinthdichtung ausgebildet, so werden mögliche

Turbulenzen unterdrückt oder verhindert und die Wahrscheinlichkeit, dass Gas aus dem Innenraum in die Umgebung gelangt, reduziert.

Von Vorteil ist es, wenn der Innenraum durch eine theoretische Durchtrittsfläche in einen sterilen Teilraum und einen nicht sterilen Teilraum geteilt ist, wobei die

Mediumszuleitung(en) in den sterilen Teilraum mündet bzw. münden, die

Fehlluftleitung(en) in den nicht sterilen Teilraum mündet bzw. münden und die

Absaugöffnung(en) im nicht sterilen Teilraum angeordnet ist bzw. sind. Die theoretische Durchtrittsfläche hängt dabei auch von den Strömungsverhältnissen im Innenraum ab. Im Bereich der theoretischen Durchtrittsfläche können sich zudem Übergangs- bzw.

Mischzonen ausbilden, in denen sich sterile Luft mit nicht steriler Luft mischt. Die Behälter und/oder Vorformlinge werden dabei auf ihrem Weg durch den Innenraum zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, durch den sterilen Teilraum transportiert. Zum

Sterilisieren von Behältern und/oder Vorformlingen, bei dem es vor allem darauf ankommt, dass die Innenseite der Behälter und/oder Vorformlinge sterilisiert wird, muss sich zumindest die Öffnung der Behälter und/oder Vorformlinge stets im sterilen Teilraum befinden, das heißt, der sterile Teilraum muss sich zumindest bis zur Oberfläche der Greifer- bzw. Trägerelemente der Transportvorrichtung erstrecken. In dem Fall, dass die Mediumszuleitung(en) in einem oberen Bereich des Innenraums in den Innenraum münden und die Absaugöffnung(en) in einem unteren Bereich des Innenraums angeordnet sind, bedeutet die Aufteilung in einen sterilen Teilraum und einen nicht sterilen Teilraum, dass sich der sterile Teilraum in einem oberen Bereich des Innenraums und der nicht sterile Teilraum in einem unteren Bereich des Innenraums befindet.

Vorteilhafterweise ist zumindest eine der Mediumszuleitungen zumindest eine in den sterilen Teilraum mündende Sperrluftzuleitung. Diese Sperrluftzuleitung leitet sterile Sperrluft in den Innenraum ein, wobei die sterile Sperrluft das Eintreten von durch die Fehlluftleitung zugeführter Luft in den sterilen Teilraum verhindert. Die Sperrluftzuleitung mündet dabei insbesondere in der Nähe der theoretischen Durchtrittsfläche in den sterilen Teilraum, so dass sie in diesem Bereich die von der Fehlluftleitung zugeführte Luft verdrängt. Die Sperrluft wird dabei vorzugsweise unter erhöhtem Druck dem Innenraum zugeführt, so dass sich ein Luftschwert, das heißt, ein schneidender Luftvorhang, bildet. Um eine möglichst große Fläche mit Sperrluft zu versorgen, ist die Sperrluftzuleitung vorzugsweise als um den Innenraum umlaufender Ring mit einer Vielzahl von Öffnungen oder als umlaufender Spalt ausgebildet. Der dem Innenraum durch die Sperrluft zugeführte Volumenstrom ist ein Teil des Eintrittsvolumenstroms und wird ebenfalls von der Absaugvorrichtung aus dem Innenraum abgesaugt.

Von Vorteil ist es, wenn die Behandlungsvorrichtung ein im Bereich der theoretischen Durchtrittsfläche angeordnetes Diffusorblech aufweist zur Vermeidung einer

Quervermischung von Luft aus dem nicht sterilen Teilraum in den sterilen Teilraum durch Turbulenzen. Durch das Diffusorblech, das beispielsweise als Lochblech ausgebildet ist, werden die Gasströmungen im Bereich der theoretischen Durchtrittsfläche verlangsamt und so ein gleichmäßigerer Gasstrom vom sterilen Teilraum zum nicht sterilen Teilraum erreicht. Turbulenzen werden somit unterdrückt oder unterbunden und damit das Eintreten von nicht steriler Luft in den sterilen Teilraum weiter erschwert.

Ferner wird ein Verfahren zum Behandeln von Behältern und/oder Vorformlingen unter aseptischen Bedingungen mit einer Behandlungsvorrichtung, insbesondere einer

Behandlungsvorrichtung gemäß der vorangegangenen Beschreibung, vorgeschlagen. Unter Behältern werden dabei beispielsweise Flaschen, insbesondere PET-Flaschen oder Glasflaschen, Dosen und Kegs verstanden, es sind aber auch andere Behälter denkbar. Vorformlinge, auch Preforms genannt, sind Kunststoffkörper, insbesondere aus PET, die im Streckblasverfahren zu Behältern umgeformt werden. Die Behälter und/oder

Vorformlinge werden dabei unter aseptischen, also keimfreien, Bedingungen behandelt, was beispielsweise bei der Sterilisierung von Vorformlingen notwendig ist.

Bei dem Verfahren werden die Behälter und/oder Vorformlinge mittels zumindest einer Transportvorrichtung in einen durch zumindest eine Außenwand begrenzten Innenraum transportiert, im Innenraum behandelt und wieder aus dem Innenraum heraus

transportiert. Hierzu weist die Transportvorrichtung, beispielsweise ein Transportstern, zum Beispiel Greifer- und/oder Trägerelemente auf, mit denen die Behälter und/oder Vorformlinge gegriffen bzw. getragen werden.

Über zumindest eine Mediumszuleitung wird zumindest ein Medium in den Innenraum geleitet. Die Summe der Volumenströme der Medien, die über die Mediumszuleitung(en) in den Innenraum eingeleitet werden, wird als Eintrittsvolumenstrom bezeichnet. Mittels einer Absaugvorrichtung wird zudem Gas aus dem Innenraum abgesaugt. Das Volumen des Gases, das pro Zeiteinheit von der Absaugvorrichtung aus dem Innenraum abgesaugt wird, wird dabei als Absaugvolumenstrom oder Absaugleistung bezeichnet.

Erfindungsgemäß wird Gas aus dem Innenraum mit einem im Vergleich zum

Eintrittsvolumenstrom größeren Absaugvolumenstrom abgesaugt und ein bestehender Druckunterschied zwischen dem Innenraum und der Umgebung durch Zuführung von Luft bzw. Umgebungsluft über zumindest eine in den Innenraum mündende Fehlluftleitung ausgeglichen. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass der Absaugvolumenstrom und/oder der Eintrittsvolumenstrom eingestellt werden, wobei beispielsweise ein Ventil geöffnet oder geschlossen wird, Lamellen an- oder aufgeklappt werden oder die Leistung der Absaugvorrichtung eingestellt wird. Des Weiteren wird ein Druckunterschied zwischen dem Innenraum und der Umgebung über zumindest eine in den Innenraum mündende Fehlluftleitung ausgeglichen. Der Luftdruck an dem dem Innenraum abgewandten Ende der Fehlluftleitung ist dabei gleich oder ungefähr gleich dem Umgebungsluftdruck. Ohne die Fehlluftleitung würde sich, da der von der Absaugvorrichtung abgesaugte

Absaugvolumenstrom größer ist als der von der oder den Mediumszuleitung(en) in den Innenraum eingeleitete Eintrittsvolumenstrom, im Innenraum ein Unterdrück (im Vergleich zur Umgebung) ergeben. Über die Fehlluftleitung wird hingegen die fehlende Luft angesaugt, so dass sich der im Innenraum herrschende Luftdruck etwa dem

Umgebungsluftdruck angleichen wird. Der ungefähr gleiche Luftdruck im Innenraum und in der Umgebung sorgt dafür, dass an Öffnungen der Außenwand, wie sie beispielsweise bei einer Labyrinthdichtung oder in dem Bereich, in dem die Behälter und/oder Vorformlinge in den Innenraum hinein oder aus dem Innenraum heraus transportiert werden, keine Gase aus dem Innenraum in die Umgebung gelangen und keine unsterile Luft aus der

Umgebung in den Innenraum gelangt, was bei Druckunterschieden zwischen dem

Innenraum und der Umgebung der Fall wäre. Die Kombination von größerem

Absaugvolumenstrom als Eintrittsvolumenstrom mit der Fehlluftleitung ist das Verfahren zur Behandlung von Behältern und/oder Vorformlingen besonders einfach, da es keiner oder lediglich einer relativ groben Steuerung des Eintrittsvolumenstroms und/oder

Absaugvolumenstroms bedarf, was problemlos auch automatisch machbar ist.

Vorteilhaft ist es, wenn als Medien Verdrängerluft, ein Sterilisationsmedium und/oder Trocknungsluft eingeleitet werden. Von der Verdrängerluft wird in den Innenraum

eintretende Umgebungsluft verdrängt, wobei die Umgebungsluft vorzugsweise schon verdrängt wird bevor sie in den Innenraum eintritt. Mittels des Sterilisationsmediums werden die Behälter und/oder Vorformlinge sterilisiert, es können aber auch der Innenraum und die im Innenraum befindlichen oder an den Innenraum angrenzenden Vorrichtungen sterilisiert werden. Als Sterilisationsmedium kommen dabei insbesondere Heißluft und/oder H2O2, also Wasserstoffperoxid, in Betracht, es sind aber auch andere Sterilisationsmedien denkbar. Mittels der Trocknungsluft werden die Behälter und/oder Vorformlinge getrocknet, insbesondere nachdem sie sterilisiert wurden. Sowohl die

Verdrängerluft als auch die Trocknungsluft sind dabei vorzugsweise steril, beispielsweise nachdem sie einen entsprechenden Filter durchlaufen haben. Es können auch noch andere Medien in den Innenraum eingeleitet werden, wobei die Volumenströme dieser aktiv eingeleiteten Medien sich zum Eintrittsvolumenstrom summieren.

Vorteilhafterweise werden der Eintrittsvolumenstrom und/oder der Absaugvolumenstrom, insbesondere mittels einer Steuervorrichtung der Behandlungsvorrichtung, gesteuert.

Dadurch entfällt beispielsweise das manuelle Einstellen des Eintritts- und/oder

Absaugvolumenstroms. Der Absaugvolumenstrom kann in Abhängigkeit vom

Eintrittsvolumenstrom gesteuert werden, so dass der Absaugvolumenstrom beispielsweise prozessabhängig auf den Eintrittsvolumenstrom angepasst wird. Der Eintritts- und/oder Absaugvolumenstrom kann auch abhängig von bestimmten Parametern gesteuert werden, beispielsweise einem Luftdruck im Innenraum oder einem Durchfluss durch die

Fehlluftleitung, wobei diese Parameter z.B. von einem Drucksensor bzw. einem

Durchflusssensor gemessen werden. Sinkt beispielsweise der Luftdruck im Innenraum unter den Umgebungsluftdruck, so bedeutet dies, dass mehr zusätzliche Luft durch die Absaugvorrichtung abgesaugt wird als durch die Fehlluftleitung nachströmen kann, woraufhin der Absaugvolumenstrom reduziert wird. Umgekehrt kann der Durchfluss in der Fehlluftleitung sehr gering oder gar nicht vorhanden sein, was dann der Fall ist, wenn nicht genügend Luft durch die Absaugvorrichtung abgesaugt wird. In diesem Fall wird der Absaugvolumenstrom erhöht.

Von Vorteil ist es, wenn der Innenraum durch eine theoretische Durchtrittsfläche in einen sterilen Teilraum und einen nicht sterilen Teilraum geteilt ist, wobei über die

Mediumszuleitung(en) dem sterilen Teilraum des Innenraums Medien zugeleitet wird bzw. werden, über die Fehlluftleitung(en) dem nicht sterilen Teilraum des Innenraums Luft zugeleitet wird bzw. werden und mittels der Absaugvorrichtung Gas aus dem nicht sterilen Teilraum absaugt wird. Die theoretische Durchtrittsfläche hängt dabei auch von den Strömungsverhältnissen im Innenraum ab. Im Bereich der theoretischen Durchtrittsfläche können sich zudem Übergangs- bzw. Mischzonen ausbilden, in denen sich sterile Luft mit nicht steriler Luft mischt. Die Behälter und/oder Vorformlinge werden dabei auf ihrem Weg durch den Innenraum zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, durch den sterilen Teilraum transportiert. Um Behälter und/oder Vorformlinge zu sterilisieren, wobei es vor allem darauf ankommt, dass die Innenseite der Behälter und/oder Vorformlinge sterilisiert wird, muss sich zumindest die Öffnung der Behälter und/oder Vorformlinge stets im sterilen Teilraum befinden, das heißt, der sterile Teilraum muss sich zumindest bis zur Oberfläche der Greifer- bzw. Trägerelemente der Transportvorrichtung erstrecken. Falls die Mediumszuleitung(en) in einem oberen Bereich des Innenraums in den Innenraum münden und die Absaugöffnung(en) in einem unteren Bereich des Innenraums angeordnet sind, bedeutet die Aufteilung in einen sterilen Teilraum und einen nicht sterilen Teilraum, dass sich der sterile Teilraum in einem oberen Bereich des Innenraums und der nicht sterile Teilraum in einem unteren Bereich des Innenraums befindet.

Vorteilhaft ist es, wenn in den sterilen Teilraum über zumindest eine als Sperrluftzuleitung ausgebildete Mediumszuleitung Sperrluft zugeleitet wird. Dabei ist die Sperrluft

vorzugsweise steril und das Eintreten von durch die Fehlluftleitung zugeführter Luft in den sterilen Teilraum wird von der Sperrluft verhindert. Die Sperrluftzuleitung mündet dabei insbesondere in der Nähe der theoretischen Durchtrittsfläche in den sterilen Teilraum, so dass in diesem Bereich die von der Fehlluftleitung zugeführte Luft verdrängt wird. Die Sperrluft wird dabei vorzugsweise unter erhöhtem Druck dem Innenraum zugeführt, so dass sich ein Luftschwert, das heißt, ein schneidender Luftvorhang, bildet. Um eine möglichst große Fläche mit Sperrluft zu versorgen, ist die Sperrluftzuleitung vorzugsweise als um den Innenraum umlaufender Ring mit einer Vielzahl von Öffnungen oder als umlaufender Spalt ausgebildet. Der dem Innenraum durch die Sperrluft zugeführte

Volumenstrom ist ein Teil des Eintrittsvolumenstroms und wird ebenfalls von der

Absaugvorrichtung aus dem Innenraum abgesaugt.

Vorteilhafterweise werden mittels eines zwischen dem sterilen Teilraum und dem nicht sterilen Teilraum angeordneten Diffusorblechs Turbulenzen und damit eine

Quervermischung von Luft aus dem nicht sterilen Teilraum in den sterilen Teilraum vermieden. Durch das Diffusorblech werden die Gasströmungen im Bereich der

theoretischen Durchtrittsfläche verlangsamt, so dass das Gas gleichmäßiger vom sterilen Teilraum zum nicht sterilen Teilraum strömt. Turbulenzen werden somit unterdrückt oder unterbunden und damit das Eintreten von nicht steriler Luft in den sterilen Teilraum weiter erschwert.

Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.

Obwohl manche Aspekte im Zusammenhang mit einer Vorrichtung beschrieben wurden, versteht es sich, dass diese Aspekte auch eine Beschreibung des entsprechenden Verfahrens darstellen, so dass ein Block- oder ein Bauelement einer Vorrichtung auch als ein entsprechender Verfahrensschritt oder als ein Merkmal eines Verfahrensschrittes zu verstehen ist. Analog dazu stellen Aspekte, die im Zusammenhang mit einem oder als ein Verfahrensschritt beschrieben wurden, auch eine Beschreibung eines entsprechenden Blocks oder Details oder Merkmals einer entsprechenden Vorrichtung dar. Einige oder alle der Verfahrensschritte können durch einen Hardware-Apparat (oder unter Verwendung eines Hardware-Apparates) wie z. B. einen Mikroprozessor, einen programmierbaren Computer oder eine elektronische Schaltung ausgeführt werden. Bei einigen

Ausführungsbeispielen können einige oder mehrere der wichtigsten Verfahrensschritte durch einen solchen Apparat ausgeführt werden.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen beispielhaft:

Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine Behandlungsvorrichtung,

Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Behandlungsvorrichtung,

Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch ein nochmals weiteres

Ausführungsbeispiel einer Behandlungsvorrichtung und Fig. 4 einen schematischen Längsschnitt durch ein nochmals weiteres

Ausführungsbeispiel einer Behandlungsvorrichtung.

Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden in den Figuren identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersichtlichkeit halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind.

Figur 1 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch eine Behandlungsvorrichtung 1 zum Sterilisieren von Vorformlingen 2 unter aseptischen, also keimfreien, Bedingungen.

Vorformlinge 2, auch Preforms genannt, sind dabei Kunststoffkörper, insbesondere aus PET, die im Streckblasverfahren zu Behältern umgeformt werden. Mit dem Fachmann geläufigen Abwandlungen lässt sich die vorliegende Behandlungsvorrichtung 1 auch allgemein zum Behandeln von Behältern und/oder Vorformlingen 2 unter aseptischen Bedingungen verwenden. Behälter können dabei beispielsweise Flaschen, insbesondere PET-Flaschen oder Glasflaschen, Dosen oder Kegs sein.

Die Behandlungsvorrichtung 1 weist einen Innenraum 3 auf, der von Außenwänden 4 begrenzt wird. Transportvorrichtungen 5 dienen dem Transport der Vorformlinge 2. Dabei weist jede Transportvorrichtung 5 ein Transportelement 6 mit daran befestigten

Trägerelementen 7 auf. Der Übersichtlichkeit halber wurde auf die Darstellung von Antrieben, Stützen und weiteren Details der Transportvorrichtungen 5 verzichtet. Anstelle der Trägerelemente 7 können beispielsweise auch Greiferelemente oder andere Elemente verwendet werden, die die Vorformlinge 2 transportieren können.

Mittels einer ersten Transportvorrichtung 5.1 werden die Vorformlinge 2 aus der

Umgebung 8, das heißt, von außerhalb des Innenraums 3, über einen Eintrittsbereich 9 in den Innenraum 3 transportiert. Der Eintrittsbereich 9 kann dabei eine einfache Öffnung in der Außenwand 4 sein, vorzugsweise umfasst er allerdings Schleusen und/oder Blenden, so dass möglichst wenig Gas- bzw. Luftaustausch zwischen dem Innenraum 3 und der Umgebung 8 über den Eintrittsbereich 9 stattfindet.

Von der ersten Transportvorrichtung 5.1 werden die Vorformlinge 2 an als Transportsterne 5.2 ausgebildete Transportvorrichtungen 5 und schließlich an eine weitere

Transportvorrichtung 5.3 übergeben. Mittels der weiteren Transportvorrichtung 5.3 werden die Vorformlinge 2 dann aus Innenraum 3 über einen Austrittsbereich 10 in die Umgebung 8 transportiert. Ebenso wie der Eintrittsbereich 9 kann der Austrittsbereich 10 eine einfache Öffnung in der Außenwand 4 sein, vorzugsweise umfasst er allerdings Schleusen und/oder Blenden.

In den Innenraum 3 hinein führt eine Mediumszuleitung 11.1 für ein Sterilisationsmedium 12. Mittels des Sterilisationsmediums 12, insbesondere Heißluft oder, vorzugsweise gasförmiges, H2O2, werden die Vorformlinge 2 sterilisiert. Eine Hauptleitung 13 der Mediumszuleitung 11.1 tritt dabei durch eine obere Außenwand 4 des Innenraums 3 in den Innenraum 3 ein. Die Hauptleitung 13 mündet in einen Ringkanal 14, an dem nach unten gerichtete Sterilisationslanzen 15 angeordnet sind. Die Düsen 16 der

Sterilisationslanzen 15 befinden sich dabei über den Trägerelementen 7 eines der Transportsterne 5.2, so dass aus den Sterilisationslanzen 15 ausströmendes

Sterilisationsmedium 12 in die Vorformlinge 2 geleitet wird, so dass die Vorformlinge 2 insbesondere innen sterilisiert werden.

Über eine weitere in den Innenraum 3 führende Mediumszuleitung 11.2 wird

Trocknungsluft 17 zum Trocknen der Vorformlinge 2 eingeleitet. Auch die

Mediumszuleitung 11.2 umfasst eine Hauptleitung 13, die durch die obere Außenwand 4 des Innenraums 3 in den Innenraum 3 eintritt und in einen Ringkanal 14 mündet. An dem Ringkanal 14 sind nach unten gerichtete Trocknungslanzen 18 angeordnet, deren Düsen 16 sich über den Trägerelemente 7 eines weiteren der Transportsterne 5.2 befinden, so dass aus den Trocknungslanzen 18 ausströmende Trocknungsluft 17 in die Vorformlinge 2 geleitet wird, um die Vorformlinge 2 zu trocknen. Der Transportstern 5.2, über dem sich die Trocknungslanzen 18 befinden, ist dabei in Transportrichtung T der Vorformlinge 2 hinter dem Transportstern 5.2 angeordnet, über dem sich die Sterilisationslanzen 15 befinden.

Des Weiteren mündet eine ebenfalls durch die obere Außenwand 4 des Innenraums 3 in den Innenraum 3 eintretende Mediumszuleitung 11.3 für Verdrängerluft 19 im Innenraum 3. Die Düse 16 dieser Mediumszuleitung 11.3 ist dabei weit oben im Innenraum 3 angeordnet, so dass der gesamte Innenraum 3 von oben nach unten mit Verdrängerluft 19 beaufschlagt werden kann. Die Verdrängerluft 19 dient dabei dem Verdrängen von in den Innenraum 3 eintretender Umgebungsluft, wobei die Umgebungsluft vorzugsweise schon verdrängt wird bevor sie in den Innenraum 3 einströmt. Ein unterhalb der Düse 16 der Mediumszuleitung 11.3 für Verdrängerluft 19 und oberhalb der Sterilisationslanzen 15 und Trocknungslanzen 18 angeordnetes Lochblech 20 wirkt als Diffusor für die Verdrängerluft 19, so dass ein besonders gleichmäßiger Verdrängungsluftschleier erzeugt wird.

Mittels einer Absaugvorrichtung 21 wird über im unteren Bereich des Innenraums 3 angeordnete Absaugöffnungen 22 Gas aus dem Innenraum 3 abgesaugt. Dazu umfasst die Absaugvorrichtung 21 eine in ihrer Leistung einstellbare Saugeinheit 23, die

beispielsweise als Ventilator ausgebildet ist und mit den Absaugöffnungen 22 über einen Absaugkanal 24 verbunden ist.

Die Saugeinheit 23 wird dabei derart eingestellt, dass der abgesaugte

Absaugvolumenstrom größer ist als der über die Mediumszuleitungen 11 in den

Innenraum 3 geleitete Eintrittsvolumenstrom, der als Summe über die Volumenströme des Sterilisationsmediums 12, der Trocknungsluft 17 und der Verdrängerluft 19 zu verstehen ist. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Absaugvolumenstrom etwa 10 % bis 20 % größer als der Eintrittsvolumenstrom ist.

Um einen Unterdrück im Innenraum 3 zu vermeiden, weist die Behandlungsvorrichtung zudem eine Mehrzahl an in den Innenraum 3 mündenden Fehlluftleitungen 25 auf, die als Öffnungen 26 in der Außenwand 4 ausgebildet sind. Die Fehlluftleitungen 25 verbinden also direkt den Innenraum 3 mit der Umgebung 8, so dass Umgebungsluft 27 durch die Fehlluftleitungen 25 in den Innenraum 3 strömen kann. Ein Druckunterschied zwischen dem Innenraum 3 und der Umgebung 8 wird somit ausgeglichen. Wenn der im Innenraum 3 herrschende Druck gleich dem Umgebungsdruck ist, dann wird es erschwert oder verhindert, dass, beispielsweise über Labyrinthdichtungen in der Außenwand 4 oder den Eintritts- oder Austrittsbereich 9 bzw. 10, ein Gasaustausch zwischen dem Innenraum 3 und der Umgebung 8 stattfindet. Insbesondere kann dann kein Sterilisationsmedium 12 aus dem Innenraum 3 in die Umgebung 8 gelangen und es kommt - außer über die Fehlluftleitung 25 - keine verunreinigte Umgebungsluft 27 in den Innenraum 3. Eine aufwendige Regelung oder Steuerung des Eintritts- und/oder Absaugvolumenstroms ist nicht nötig, da über die Fehlluftleitung 25 dem Innenraum 3 stets so viel Umgebungsluft 27 zugeführt wird, wie es zum Ausgleich eines Druckunterschieds zwischen dem Innenraum 3 und der Umgebung 8 nötig ist. Da die einströmende Umgebungsluft 27 in der Regel verunreinigt und damit nicht steril ist, ist der Innenraum 3 in einen sterilen Teilraum 3.1 und einen nicht sterilen Teilraum 3.2 geteilt, wobei der nicht sterile Teilraum 3.2 der Bereich des Innenraums 3 ist, den die Umgebungsluft 27 vom Einströmen über die Fehlluftleitungen 25 bis zur Absaugung über die Absaugöffnungen 22 erreicht. Die Mündungen der Fehlluftleitungen 25 sowie die Absaugöffnungen 22 sind also im nicht sterilen Teilraum 3.2 angeordnet. Die

Fehlluftleitungen 25 sind zudem derart angeordnet, dass einströmende Umgebungsluft 27 vorzugsweise nach unten gerichtet einströmt, so dass die Umgebungsluft die

Transportelemente 6 der Transportvorrichtungen 5 sowie die Sterilisationslanzen 15 und Trocknungslanzen 18 nicht erreicht. Die Mediumszuleitungen 11 münden also im sterilen Teilraum 3.1 und die Transportelemente 6 befinden sich im sterilen Teilraum 3.1 , so dass die Vorformlinge 2 nicht durch die nicht sterile Umgebungsluft 27 verunreinigt werden.

Die Grenze zwischen dem sterilen Teilraum 3.1 und dem nicht sterilen Teilraum 3.2 ist eine theoretische Durchtrittsfläche 28, wobei der Durchtritt von Gas aus dem sterilen Teilraum 3.1 in den nicht sterilen Teilraum 3.2, überwiegend aber nicht umgekehrt erfolgt. Eine Ausbildung von Übergangs- bzw. Mischzonen im Bereich der theoretischen

Durchtrittsfläche 28, beispielsweise durch Turbulenzen, ist jedoch möglich.

Figur 2 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Behandlungsvorrichtung 1. Im Unterschied zu der Behandlungsvorrichtung 1 der Figur 1 weist diese Behandlungsvorrichtung 1 eine weitere Mediumszuleitung 11 auf. Diese weitere Mediumszuleitung 11 ist eine Sperrluftzuleitung 11.4, die sterile Sperrluft 29 in den Innenraum 3 leitet und die knapp oberhalb der theoretischen Durchtrittsfläche 28 im sterilen Teilraum 3.1 mündet. Die Sperrluft 29 wird dabei vorzugsweise unter erhöhtem Druck dem Innenraum 3 zugeführt, so dass sich ein Luftschwert, also ein schneidender Luftvorhang, knapp oberhalb der theoretischen Durchtrittsfläche ausbildet. Durch die Sperrluft 29 wird weiter verhindert, dass über die Fehlluftleitung 25 zugeführte Umgebungsluft 27 den sterilen Teilraum 3.1 erreicht. Die Sperrluftzuleitung 11.4 umfasst dabei einen um den Innenraum 3 umlaufenden Ring 30 zum Verteilen der Sperrluft 29 und einen umlaufenden Spalt 31 , durch den die Sperrluft 29 in den Innenraum 3 eintritt. Der Volumenstrom der Sperrluft 29 ist ein Teil des Eintrittsvolumenstroms, so dass der Absaugvolumenstrom auf einen Wert einzustellen ist, der größer, insbesondere 10 % bis 20 % größer, als die Summe aus den Volumenströmen des Sterilisationsmediums, der Trocknungsluft, der Verdrängerluft und der Sperrluft ist. In der Behandlungsvorrichtung 1 der Figur 2 ist zudem die Fehlluftleitung 25 als

Labyrinthdichtung 32 in der Außenwand 4 ausgeführt. Dies hat den Vorteil, dass ein gleichmäßigerer Strom an Umgebungsluft 27 in den Innenraum 3 erreicht wird,

Turbulenzen unterdrückt werden und somit die Wahrscheinlichkeit, dass Gas aus dem Innenraum 3 in die Umgebung 8 gelangt, reduziert wird.

Figur 3 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch ein nochmals weiteres

Ausführungsbeispiel einer Behandlungsvorrichtung 1. Im Unterschied zu den

Behandlungsvorrichtungen 1 der vorangegangenen Ausführungsbeispiele weist diese ein Behandlungsvorrichtung 1 ein Diffusorblech 33 auf, das im Bereich der theoretischen Durchtrittsfläche 28 angeordnet ist. Dieses Diffusorblech 33 verstärkt die Trennung des sterilen Teilraums 3.1 vom nicht sterilen Teilraum 3.2. Durch das Diffusorblech 33 werden insbesondere Turbulenzen vermieden, die zu einer Quervermischung von Luft aus dem nicht sterilen Teilraum 3.2 in den sterilen Teilraum 3.1 führen könnten.

Des Weiteren ist in einer Zuleitung 34 der Fehlluftleitung 25 ein Luftfilter 35 angeordnet. Durch diesen Luftfilter 35 wird die Umgebungsluft 27 von einer Vielzahl von

Verunreinigungen gereinigt. Eine kleine Vermischung von gereinigter Umgebungsluft 27 in den sterilen Teilraum 3.1 führt daher nur zu einer kleineren Verunreinigung des sterilen Teilraums 3.1 als eine vergleichbare Vermischung mit ungereinigter

Umgebungsluft 27. Die Zuleitung 34 mündet in einen Fehlluftringkanal 36, über den die gereinigte Umgebungsluft 27 über den Umfang des Innenraums 3 verteilt wird.

Ferner weist diese Behandlungsvorrichtung 1 eine Steuervorrichtung 37 auf, die den Absaugvolumenstrom über die Leistung der Saugeinheit 23 steuert. Diese Steuerung erfolgt vorteilhafterweise in Abhängigkeit von Betriebsparametern, die den

Eintrittsvolumenstrom steuern. Darüber hinaus können Sensoren vorgesehen sein, mittels derer ein zu geringer oder zu hoher Absaugvolumenstrom erkannt wird und über die vorzugsweise die Steuerung des Absaugvolumenstroms angepasst wird. Ist der

Absaugvolumenstrom beispielsweise so groß, dass über die Fehlluftleitung 25 nicht genügend Umgebungsluft 27 nachfließen kann, um einen Druckausgleich zu erreichen, dann sinkt der Druck im Innenraum 3. Über einen Drucksensor im Innenraum kann also ein zu hoher Absaugvolumenstrom erkannt werden. Ist umgekehrt der

Absaugvolumenstrom zu gering, so muss keine Umgebungsluft 27 mehr nachfließen, um einen Druckausgleich zu erreichen. Über einen Sensor, der den Volumenstrom der einfließenden Umgebungsluft 27 bestimmt, kann also ein zu geringer

Absaugvolumenstrom erkannt werden. Die Steuervorrichtung 37 erlaubt also einen automatischen Betrieb der Behandlungsvorrichtung 1 , insbesondere auch dann, wenn sich der Eintrittsvolumenstrom zeitlich verändert.

Schließlich zeigt Figur 4 eine Behandlungsvorrichtung 1 , die zum Füllen von Behältern 38 unter aseptischen Bedingungen ausgebildet ist. Die genaue Ausgestaltung der Fülleinheit 39 ist für die vorliegende Erfindung unwesentlich und wird daher sehr schematisch dargestellt. In den Innenraum 3 tritt lediglich Verdrängerluft 19 ein, die insbesondere verhindert, dass Umgebungsluft 27 über die Eintritts- bzw. Austrittsbereiche 9 bzw. 10 in den Innenraum 3 eindringt. Der Absaugvolumenstrom der Absaugvorrichtung 21 wird derart eingestellt, dass er größer, insbesondere 10 % bis 20 % größer, als der

Volumenstrom der Verdrängerluft 19 ist und ein Druckausgleich zwischen dem Innenraum 3 und der Umgebung 8 findet über die Fehlluftleitung 25 statt. Auch in diesem Fall ist keine oder nur eine einfache Steuerung des Absaugvolumenstroms erforderlich, um geeignete sterile Verhältnisse im sterilen Teilraum 3.1 zu schaffen.

Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, dass eine Vielzahl von Änderungen oder Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der durch die Patentansprüche definierte Schutzbereich der Erfindung verlassen wird.

Bezugszeichenliste

1 Behandlungsvorrichtung

2 Vorformling

3 Innenraum

3.1 steriler Teilraum

3.2 nicht steriler Teilraum

4 Außenwand

5 T ransportvorrichtung

5.1 erste Transportvorrichtung

5.2 Transportstern

5.3 weitere Transportvorrichtung

6 Transportelement

7 Trägerelement

8 Umgebung

9 Eintrittsbereich

10 Austrittsbereich

1 1 Mediumszuleitung

1 1 .1 Mediumszuleitung für ein Sterilisationsmedium

1 1 .2 Mediumszuleitung für Trocknungsluft

1 1 .3 Mediumszuleitung für Verdrängerluft

1 1 .4 Sperrluftzuleitung

12 Sterilisationsmedium

13 Hauptleitung

14 Ringkanal

15 Sterilisationslanze

16 Düse

17 Trocknungsluft

18 Trocknungslanze

19 Verdrängerluft

20 Lochblech

21 Absaugvorrichtung

22 Absaugöffnung

23 Saugeinheit

24 Absaugkanal 25 Fehlluftleitung

26 Öffnung

27 Umgebungsluft

28 theoretische Durchtrittsfläche

29 Sperrluft

30 umlaufender Ring

31 umlaufender Spalt

32 Labyrinthdichtung

33 Diffusorblech

34 Zuleitung

35 Luftfilter

36 Fehlluftringkanal

37 Steuervorrichtung

38 Behälter

39 Fülleinheit

T Transportrichtung