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Title:
TRIMETHYLDECENYL COMPOUNDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/085672
Kind Code:
A1
Abstract:
Compounds of general formula (I), where X = a CHO, CN, CH=NOH, or CH¿2?OH group and the C=C double bond may be either E or Z configuration are characterised by an interesting and original odour characteristic with high dispersion. Said compounds are suitable for use as fragrances, for example in cosmetic preparations, technical products or in alcoholic perfumery.

Inventors:
MARKERT THOMAS (DE)
FABER WERNER (DE)
PIERIK THEO TEN (NL)
Application Number:
PCT/EP2001/004817
Publication Date:
November 15, 2001
Filing Date:
April 28, 2001
Export Citation:
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Assignee:
COGNIS DEUTSCHLAND GMBH (DE)
MARKERT THOMAS (DE)
FABER WERNER (DE)
PIERIK THEO TEN (NL)
International Classes:
C07C33/03; C07C45/74; C07C47/21; C07C251/40; C07C255/07; C11B9/00; (IPC1-7): C07C255/07; C07C251/40; C07C47/21; C07C33/03; C11B9/00
Foreign References:
US5105005A1992-04-14
US4687599A1987-08-18
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Claims:
Patentansprüche
1. Verbindungen der allgemeinen Formel worin X eine GruppeCHO oderCN oderCH=NOH oderCH2OH ist und wo bei die C=CDoppelbindung Zoder Ekonfiguriert sein kann.
2. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) worin X eine GruppeCHO oderCN oderCH=NOH oderCH2OH ist als Riechstoffe.
3. RiechstoffKompositionen mit einem Gehalt an einem oder mehreren Verbindun gen (I) gemäß Anspruch 1, wobei die Verbindungen (I) in den Kompositionen in einer Menge von 1 bis 70 Gew.%bezogen auf die gesamte Kompositionent halten sind.
Description:
"Trimethyldecen-Verbindungen" Gebiet der Erfindung Die vorliegende Erfindung betrifft neue Trimethyldecen-Verbindungen spezieller Struktur, sowie deren Verwendung als Riechstoffe.

Stand der Technik Viele natürliche Riechstoffe stehen, gemessen am Bedarf, in völlig unzureichender Menge zur Verfügung. Beispielsweise sind zur Gewinnung von 1 kg Rosenöl 5000 kg Rosenblüten notwendig. Die Folgen sind eine sehr stark limitierte Weltjahresprodukti- on sowie ein hoher Preis. Es ist daher klar, dass die Riechstoffindustrie einen ständigen Bedarf an neuen Riechstoffen mit interessanten Duftnoten hat. Einerseits kann dadurch die Palette der natürlich verfügbaren Riechstoffe ergänzt werden, andererseits ist es dadurch möglich, die notwendigen Anpassungen an wechselnde modische Ge- schmacksrichtungen vornehmen zu können. Darüber hinaus wird es auf diese Weise möglich, den ständig steigenden Bedarf an Geruchsverbesserern für Produkte des tag- lichen Bedarfs wie Kosmetika und Reinigungsmittel decken zu können.

Im Übrigen besteht generell ein ständiger Bedarf an synthethischen Riechstoffen, die sich günstig und mit gleichbleibend hoher Qualität herstellen lassen und die originelle olfaktorische Eigenschaften haben. Insbesondere sollen sie angenehme, möglichst na- turnahe und qualitativ neuartige Geruchsprofile von ausreichender Intensität besitzen und in der Lage sein, den Duft von kosmetischen und Verbrauchsgütern vorteilhaft zu beeinflussen. Mit anderen Worten : es besteht ein ständiger Bedarf an Verbindungen, die charakteristische neue Geruchsprofile bei gleichzeitig hoher Haftfestigkeit, Ge- ruchsintensität und Strahlkraft aufweisen.

Beschreibung der Erfindung Es wurde gefunden, dass die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) die oben ge- nannten Forderungen in jeder Hinsicht ausgezeichnet erfüllen und in vorteilhafter Wei- se als Riechstoffe mit unterschiedlichen nuancierten Geruchsnoten mit guter Haftfe- stigkeit eingesetzt werden können.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind zunächst Trimethyldecen-Verbindungen der allgemeinen Struktur (I) worin X eine Gruppe-CHO oder-CN oder-CH=NOH oder-CH20H ist, wobei die C=C-Doppelbindung Z-oder E-konfiguriert sein kann.

In einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung die Verwendung von Tri- methyldecen-Verbindungen der oben näher bezeichneten allgemeinen Struktur (I) als Riechstoffe.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen (I) zeichnen sich durch eine Geruchscharakteri- stik aus, in der Mandarine-Noten sowie fruchtige Aspekte dominieren. Sie weisen eine ausgezeichnete Stabilität in Rezepturen der Kosmetik und Gebrauchsparfiimerie auf.

Die Herstellung der Verbindungen (I) kann nach bekannten Syntheseverfahren der or- ganischen Chemie erfolgen.

In Parfüm-Kompositionen verstärken die Verbindungen (I) die Harmonie und die Aus- strahlung sowie die Natürlichkeit und auch die Haftung, wobei die Dosierung unter Berücksichtigung der übrigen Bestandteile der Komposition auf die jeweils angestrebte Duftnote abgestimmt wird.

Dass die Verbindungen (I) die oben genannten Duftnoten aufweisen, war nicht vorher- sehbar und ist damit eine weitere Bestätigung für die allgemeine Erfahrung, dass die olfaktorischen Eigenschaften bekannter Riechstoffe keine zwingenden Rückschlüsse auf die Eigenschaften strukturverwandter Verbindungen zulassen, weil weder der Me- chanismus der Duftwahrnehmung noch der Einfluss der chemischen Struktur auf die Duftwahrnehmung hinreichend erforscht sind und somit also normalerweise nicht vor- hergesehen werden kann, ob ein geänderter Aufbau bekannter Riechstoffe überhaupt zur Änderung der olfaktorischen Eigenschaften führt und ob diese Änderungen vom Fachmann positiv oder negativ beurteilt werden.

Die Verbindungen der Formel (I) eignen sich aufgrund ihres Geruchsprofiles insbe- sondere auch zur Modifizierung und Verstärkung bekannter Kompositionen. Hervor- gehoben werden soll insbesondere ihre ausserordentliche Geruchsstärke, die ganz all- gemein zur Veredelung der Komposition beiträgt.

Die Verbindungen der Formel (I) lassen sich mit zahlreichen bekannten Riechstof- fingredienzien, beispielsweise anderen Riechstoffen natürlichen, synthetischen oder partial-synthetischen Ursprungs, ätherischen Ölen und Pflanzenextrakten kombinieren.

Die Palette der natürlichen Riechstoffe kann dabei sowohl leicht-, als auch mittel-und schwerflüchtige Komponenten umfassen. Die Palette der synthetischen Riechstoffe kann Vertreter aus praktisch allen Stoffklassen umfassen.

Beispiele für geeignete Substanzen, mit denen die Verbindungen (I) kombiniert wer- den können sind insbesondere : (a) Naturprodukte wie Baummoos-Absolue, Basilikumöl, Agrumenöle wie Berga- motteöl, Mandarinenöl, usw., Mastix-Absolue, Myrtenöl, Palmarosaöl, Patchou- liöl, Petitgrainöl, Wermutöl, Myrrheöl, Olibanumöl (b) Alkohole wie Farnesol, Geraniol, Linalool, Nerol, Phenylethylalkohol, Rhodinol, Zimtalkohol, Sandalore [3-Methyl-5- (2. 2.3-trimethylcyclopent-3-en-1-yl) pentan- 2-ol], Sandela [3-Isocamphyl- (5)-cyclohexanol], (c) Aldehyde wie Citral, HelionalR, cc-Hexylzimtaldehyd, Hydroxycitronellal, Li- lialR [p-tert.-Butyl-a-methyldihydrozimtaldehyd], Methylnonylacetaldehyd, (d) Ketone wie Allylionon, a-Ionon, ß-Ionon, Isoraldein, Methylionon, (e) Ester wie Allylphenoxyacetat, Benzylsalicylat, Cinnamylpropionat, Citronellyla- cetat, Decylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat, Ethylacetoacetat, Hexenyliso- butyrat, Linalylacetat, Methyldihydrojasmonat, Vetiverylacetat, Cyclohexylsa- licylat, (f) Lactone wie gamma-Undecalacton, 1-Oxaspiro [4.4] nonan-2-on, sowie verschiedene weitere in der Parfumerie oft benutzte Komponenten wie Moschus-und Sandelholz-Riechstoffe, Indol, p-Menthan-8-thiol-3-on, Methy- leugenol und Ambroxan.

Bemerkenswert ist ferner die Art und Weise, wie die Verbindungen der Struktur (I) die Geruchsnoten einer breiten Palette bekannter Kompositionen abrunden und harmoni- sieren, ohne jedoch in unangenehmer Weise zu dominieren. 2,5,9-Trimethyl-dec-2-en- nitril ist in dieser Hinsicht ganz besonders hervorzuheben.

Die einsetzbaren Anteile der erfindungsgemäßen Verbindungen (I) oder deren Gemi- sche in Riechstoffkompositionen bewegen sich von etwa 1-70 Gew. %, bezogen auf die gesamte Mischung. Gemische der erfindungsgemäßen Verbindungen (I) sowie Kompositionen dieser Art können sowohl zur Parfümierung kosmetischer Präparate wie Lotionen, Cremes, Shampoos, Seifen, Salben, Pudern, Aerosolen, Zahnpasten, Mundwässern, Deodorantien als auch in der alkoholischen Parfümerie (z. B. Eau de Cologne, Eau de Toilette, Extraits) verwendet werden. Ebenso besteht eine Einsatz- möglichkeit zur Parfümierung technischer Produkte wie Wasch-und Reinigungsmittel, Weichspüler und Textilbehandlungsmittel. Zur Parfümierung dieser verschiedenen Produkte werden diesen die Kompositionen in einer olfaktorisch wirksamen Menge, insbesondere in einer Konzentration von 0,05-2 Gew. %-bezogen auf das gesamte Produkt-zugesetzt. Diese Werte sind jedoch keine beschränkenden Grenzwerte, da der erfahrene Parfümeur auch mit noch geringeren Konzentrationen noch Effekte er- zielen oder mit noch höheren Dosierungen neuartige Komplexe aufbauen kann.

Beispiele Beispiel 1 : Herstellung von 2,5,9-Trimethyldec-2-enal Ansatz : 1) 156 g (1 mol) 3,6-Dimethyloctanal 2) 174 g (3 mol) Propanal 3) 4,2 g (0,05 mol) Piperidin 4) 3,0 g (0,05 mol) Essigsäure 5) 200 ml Toluol Apparatur : 1 L Dreihalskolben mit Rührer, Thermometer und Wasserabscheider.

Ausführung : Die Komponenten 1), 2) und 5) werden unter Rühren nacheinander in den Kolben eingewogen. Anschließend wurde Komponente 3) zu der Mi- schung unter Rühren bei Raumtemperatur zudosiert, danach 4). Die Mi- schung wurde unter azeotropen Abdestillieren des Reaktionswassers am Wasserabscheider 4 Stunden unter Rückfluß erhitzt und 25 ml Wasser abgelassen. Die Umsatzkontrolle zeigte eine Produktkonzentration von 57,3% an. Nach erneuter Zugabe von 3) und 4) und 2 Stunden Erhitzen zum Rückfluß hatten sich 33 ml Wasser abgeschieden und die Produkt- konzentration lag bei 82,4%. Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt und im Scheidetrichter 2 mal mit 10% iger Natriumsulfatlösung gewa- schen, über MgS04 getrocknet, am Rotationsverdampfer eingeengt und der verbleibende Rückstand von 202 g gelbe Flüssigkeit wurden zur De- stillation an einer 30 cm Füllkörperkolonne eingesetzt. 145 g Hauptlauf mit einer gaschromatographisch (GC) bestimmten Reinheit von 95% wurden bei 70-75°C/0, 06 mbar erhalten.

Ausbeute : 69,5% der Theorie Das IR-Spektrum (Film zwischen NaCl) zeigte charakteristische Schwin- gungsbanden bei 1690 (CO) und 2709 cm~l.

Das 1H-NMR zeigte Signale für 2 Methylgruppen (Dubletts) bei 0,9ppm und 1 Methylgruppe bei 1,7 ppm, mehrere Multipletts bei 1,2 ; und 1,5 ppm (4 CH2-Gruppen) daneben 2 Septetts (je 1 H) bei 2,2 und 2,3 ppm und ein Dublett vom Triplett bei 6,5 ppm (1 olefinisches H). Das Aldehydproton er- gab ein Singulett bei 9,4 ppm.

Geruch : Im Angeruch nach Orange, Mandarine, MNA (MNA = Methylnonylacetalde- hyd) und im Nachgeruch nach Orange.

Beispiel 2 : Herstellung von 2,5,9-Trimethyl-dec-2-enal-oxim Ansatz : 1) 60,8 g (0,375 mol) Hydroxylaminsulfat in 240 ml Wasser 2) 24,0 g (0,6 mol) Natriumhydroxid in 48 ml Wasser 3) 121, 7 g 2,5,9-Trimethyl-dec-2-enal (96% ig) hergestellt nach Beispiel 1 Apparatur : 2 L Vierhalskolben mit Rührapparatur und Tropftricher.

Ausführung : Komponente 1) wurde im Kolben vorgelegt und unter Rühren in 20 Mi- nuten 2) zugetropft, die Temperatur stieg dabei von 17 auf 25 °C an.

Unter Rühren und Kühlung mit einem Eisbad wurde 3) in 0,5 Stunden zudosiert. Danach zeigte die Mischung eine hellgelbe Färbung. Das Re- aktionsgemisch wurde auf 80°C erhitzt und 1 Stunde bei dieser Tempe- ratur gerührt.

Nach 1 Stunde betrug die Konzentration des Produkts 86,7%, die des Edukts 11,2 %. Nach 2 Stunden : 88, 8% Produkt und 8, 3 % Edukt.

Aufarbeitung : Die Mischung wurde abgekühlt und 2 mal mit 100 ml Ether extrahiert, die Etherphasen wurden mit Wasser und Natriumsulfatlösung gewa- schen (pH 6) und über Nacht mit Natriumsulfat getrocknet. Das Löse- mittel wurde am Rotationsverdampfer eingeengt und als Rückstand 113,17 g Rohprodukt mit einem Gehalt von 84,9% erhalten.

Das Rohprodukt wurde an einer 15 cm Vigreux-Kolonne destilliert, 99 g orangefarbener Hauptlauf wurden bei 119-136 °C/0, 15-0,12 mbar mit einer GC-Reinheit von 94% erhalten.

Ausbeute : 66,5% der Theorie Geruchscharakteristik : Im Angeruch metallisch, nasses Fell, Orange, Mandarine, und im Nachgeruch nach Mandarine.

Beispiel 3 : Herstellung von 2,5,9-Trimethyl-dec-2-en-nitril Ansatz : 1) 91 g (0,41 mol) 2,5,9-Trimethyl-dec-2-enal-oxim (94% ig) hergestellt nach Beispiel 2.

2) 109,24 g (1,07 mol) Acetanhydrid Apparatur : 2 L Vierhalskolben mit Rührer, PT 100 Thermometer, 250 ml Tropftrichter und Rückflußkühler, Eiswasserbad zur Kühlung, Ölbad zum Erhitzen.

Ausführung : Komponente 1) wurde im Reaktionsgefäß vorgelegt und unter Rühren und Kühlung mit einem Eiswasserbad 2) in 30 Minuten zugetropft. Die Temperatur der Mischung stieg dabei von 22°C auf 33°C an. Nach Zuga- be von 28 g des Acetanhydrids war eine Farbveränderung zu beobachten, die anfangs orangefarbene Mischung wurde heller. Nach vollständiger Zugabe von 2) wurde auf 130°C erhitzt und 1 Stunde bei dieser Tempe- ratur gerührt.

Aufarbeitung : Die Reaktionsmischung wurde auf 300 g Eis gegossen, die organische Phase abgetrennt und die wäßrige Phase 3 mal mit je 100 ml Ether ex- trahiert. Die organischen Phasen wurden vereinigt und mit Natriumbi- carbonat neutralisiert. Danach wurde über Natriumsulfat getrocknet und am Rotationsverdampfer eingeengt. Es wurden 91,1 g Rohprodukt (92,3% Peakfläche) erhalten.

Das Rohprodukt wurde an einer 15 cm Vigreux-Kolonne destilliert, 59,2 g Hauptlauf gingen bei 79-80°C/0, 08-0,06 mbar über. Die GC- Reinheit betrug 98, 6%.

Ausbeute : 86,4% der Theorie Analytik : Das IR-Spektrum (Film zw. NaCl) zeigte charakteristische Schwingungs- banden bei 1461 (C=C) und 2218 (CN) cm~l.

Das'H-NMR zeigte Signale für 2 Methylgruppen (Dubletts) bei 0,9 ppm und ein Singulett für eine Methylgruppe bei 1,9 ppm. Die 4 CH2-Gruppen ergeben Multipletts bei 1,1 ; 1,3 ; 1,5 und 1,6 ppm. Bei 2,0 und 2,1 ppm er- schienen 2 Multipletts für die beiden Hs an C-5 und C-9. Das olefinische H erschien als Dublett vom Tripletts bei 6,4 ppm.

Geruchscharakteristik : Im Angeruch Tridecen-2-nitril, Mandarine, nasses Fell, metal- lisch ; im Nachgeruch nach Nitril, Mandarine.