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Title:
TUBE SET FOR A BLOOD HANDLING APPARATUS AND BLOOD HANDLING APPARATUS COMPRISING A TUBE SET
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/020585
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a tube set for a blood handling apparatus, in particular an extracorporeal blood handling apparatus with an extracorporeal blood circuit or an apparatus for peritoneal dialysis. In addition, the invention relates to a blood handling apparatus that has such a tube set. The tube set (1) according to the invention is distinguished by a device (6) for collecting particles, which is provided in a tube line portion (3D) of the tube line (3) of the tube set that lies downstream of the tube portion (3C) to be placed into the occluding hose pump. The device (6) for collecting particles prevents retention of solid substances that are possibly contained in the dialysis fluid, the substituate or the peritoneal solution. The tube set according to the invention also has a device (8) for limiting the pressure in the tube line portion (3E), which lies between the tube portion (3C) to be placed into the occluding hose pump and the device (6) for collecting particles. The device for limiting the positive pressure prevents an excessive positive pressure from building up in the tube line when the flow of fluid through the device for collecting particles is reduced or interrupted.

Inventors:
HERRENBAUER MICHAEL (DE)
POHLMEIER ROBERT (DE)
LAUBROCK ANDREAS (DE)
BACHMANN ANGELIKA (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/004985
Publication Date:
February 24, 2011
Filing Date:
August 13, 2010
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DE GMBH (DE)
HERRENBAUER MICHAEL (DE)
POHLMEIER ROBERT (DE)
LAUBROCK ANDREAS (DE)
BACHMANN ANGELIKA (DE)
International Classes:
A61M1/34; A61M1/36
Domestic Patent References:
WO2002035979A22002-05-10
Foreign References:
US5605545A1997-02-25
US4391599A1983-07-05
US5605545A1997-02-25
US4391599A1983-07-05
Attorney, Agent or Firm:
OPPERMANN, FRANK (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Schlauchset für eine Blutbehandlungsvorrichtung mit einer Schlauchleitung 3, die einen in eine okkludierende Schlauchpumpe der Blutbehandlungsvorrichtung einzulegenden Schlauchabschnitt (3C) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Schlauchabschnitt (3D) stromab des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts eine Einrichtung zum Auffangen von Partikeln (6) vorgesehen ist, wobei eine Einrichtung (8) zur Begrenzung des Überdrucks vorgesehen ist, die derart ausgebildet ist, dass bei Überschreiten eines

vorgegebenen maximalen Überdrucks in einem Schlauchabschnitt, der stromab des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts (3C) und stromauf der Einrichtung (6) um Auffangen von Partikeln liegt, eine

Flüssigkeitsverbindung zwischen einem Schlauchabschnitt (3G), der stromab des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts liegt, und einem Schlauchabschnitt (3E), der stromauf des in die okkludierende

Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts liegt, hergestellt wird, und bei Unterschreiten des vorgegebenen maximalen Überdrucks die

Flüssigkeitsverbindung unterbrochen ist.

2. Schlauchset nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (8) zur Begrenzung des Überdrucks ein vorgespanntes Rückschlagventil (10) aufweist, das bei Überschreiten des vorgegebenen maximalen Überdrucks in Richtung der Flüssigkeitsströmung von dem stromab des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts (3C) zu dem stromauf des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts geöffnet ist und bei

Unterschreiten des vorgegebenen maximalen Überdrucks geschlossen ist.

3. Schlauchset nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass von dem

Schlauchabschnitt (3G), der stromab des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts (3C) liegt, ein erstes Schlauchstück (9B) abzweigt, dessen Ende mit dem einen Anschluss (10B) des vorgespannten Rückschlagventils (10) verbunden ist, und dass von dem Schlauchabschnitt (3E), der stromauf des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden

Schlauchabschnitts (3C) liegt, ein zweites Schlauchstück (9A) abzweigt, dessen Ende mit dem anderen Anschluss (10A) des vorgespannten Rückschlagventils (10) verbunden ist.

4. Schlauchset nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (8) zur Begrenzung des Überdrucks ein elektromagnetisch oder pneumatisch betätigbares Ventil (10') aufweist, das von einer Steuereinheit ansteuerbar ist, die mit einer Einrichtung zur Erkennung eines Störfalls aufgrund eines erhöhten Durchflusswiderstandes durch die Einrichtung zum Auffangen von Partikeln zusammenwirkt, wobei die Steuereinheit derart ausgebildet ist, dass das Ventil geöffnet ist, wenn ein Störfall erkannt wird, so dass eine Verbindung zwischen dem Schlauchabschnitt, der stromab des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts liegt, und dem Schlauchabschnitt, der stromauf des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts liegt, hergestellt wird, und das Ventil geschlossen ist, wenn kein Störfall erkannt wird.

5. Schlauchset nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass von dem

Schlauchabschnitt (3G), der stromab des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts (3C) liegt, ein erstes Schlauchstück (9B) abzweigt, dessen Ende mit dem einen Anschluss (10B) des elektromagnetisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigbaren Ventils (10') verbunden ist, und dass von dem Schlauchabschnitt (3E), der stromauf des in die okkludierende

Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts (3C) liegt, ein zweites

Schlauchstück (9A) abzweigt, dessen Ende mit dem anderen Anschluss (10A) des elektromagnetisch oder pneumatisch betätigbaren Ventils (10') verbunden ist.

6. Schlauchset nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Auffangen von Partikeln ein Partikelfilter (6) ist, der eine Porengröße von 0,1 μm bis 100 μm, vorzugsweise 0,2 μm bis 50 μm, besonders bevorzugt 0,2 μm bis 20 μrn aufweist.

7. Schlauchset nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlauchset (1) einen Beutel (7) zum Beheizen der durch die Schlauchleitung strömenden Flüssigkeit aufweist.

8. Anordnung mit einem Beutel (2) zur Bereitstellung von Dialysierflüssigkeit oder Substituat für eine extrakorporale Blutbehandlung oder einer Peritoneallösung für eine Peritonealdialyse und einem Schlauchset (1) nach einem der Ansprüche 1 bis

7.

9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Beutel (2) zur Bereitstellung von Dialysierflüssigkeit, Substituat oder Peritoneallösung ein Mehrkammerbeutel ist, dessen Kammern (2A,2B) mit verschiedenen Komponenten zur Herstellung der Dialysierflüssigkeit, des Substituats oder der Peritoneallösung befällt sind.

10. Vorrichtung zur Blutbehandlung mit einem Schlauchset nach einem der Ansprüche 1 bis 7.

11. Vorrichtung zur Blutbehandlung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blutbehandlungsvorrichtung eine Vorrichtung zur Peritoneldialyse mit einer Leitung (3) zum Zufuhren einer Peritoneallösung und einer Leitung (29) zum Abführen der Peritoneallösung ist, und dass die Schlauchleitung (3) des

Schlauchsets (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 die Leitung zum Zuführen der Peritonellösung ist, wobei die Schlauchleitung (3) des Schlauchsets (1) in eine okkludierende Schlauchpumpe (31) der Vorrichtung zur Peritonealdialyse zur Förderung der Peritoneallösung eingelegt ist.

12. Vorrichtung zur Blutbehandlung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass an ein Ende (3A) der Schlauchleitung (3) des Schlauchsets (1) ein Beutel (2) zur Bereitstellung von Peritoneallösung angeschlossen ist, der ein Mehrkammerbeutel ist, dessen Kammern (2A, 2B) verschiedene Komponenten zur Herstellung der Peritoneallösung enthalten.

13. Vorrichtung zur Blutbehandlung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blutbehandlungsvorrichtung eine Vorrichtung zur extrakorporalen

Blutbehandlung mit einer Austauscheinheit (11) ist, die eine erste Kammer (13) aufweist, die Teil eines extrakorporalen Blutkreislaufs (I) ist, und eine zweite Kammer (14) aufweist, die Teil eines Flüssigkeits Systems (II) ist, wobei der extrakorporale Blutkreislauf (I) eine zu einem Einlass (13A) der ersten Kammer (13) der Austauscheinheit (11) führende arterielle Blutleitung (15) und eine von einem Auslass (13B) der ersten Kammer (13) der Austauscheinheit (11) abgehende venöse Blutleitung (16) umfasst.

14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass an das eine Ende (3A) der Schlauchleitung (3) des Schlauchsets (1) ein Beutel (2) zur Bereitstellung von Dialysierflüssigkeit angeschlossen ist, der ein Mehrkammerbeutel ist, dessen Kammern (2A, 2B) verschiedene Komponenten zur Herstellung der

Dialysierflüssigkeit enthalten, und das andere Ende (3B) der Schlauchleitung an einem Einlass (14A) der zweiten Kammer (14) der Austauscheinheit (11) angeschlossen ist, wobei der in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegende Schlauchabschnitt (3C) in eine okkludierende Schlauchpumpe (17) der

extrakorporalen Blutbehandlungsvorrichtung zur Förderung von

Dialysierflüssigkeit eingelegt ist.

15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass an das eine Ende (3A) der Schlauchleitung (3) ein Beutel (2) zur Bereitstellung von Substituat angeschlossen ist, der ein Mehrkammerbeutel ist, dessen Kammern (2A, 2B) verschiedene Komponenten zur Herstellung des Substituats enthalten, und das andere Ende (3B) der Schlauchleitung (3A) an der venösen und/oder arteriellen Blutleitung (15, 16) des extrakorporalen Blutkreislaufs angeschlossen ist, wobei der in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegende Schlauchabschnitt in die Subtituatpumpe (18) der extrakorporalen Blutbehandlungsvorrichtung eingelegt ist.

16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Blutbehandlungsvorrichtung eine Einrichtung (24; 27, 21) zur Erkennung eines Störfalls aufgrund einer verringerten oder unterbrochenen Flüssigkeitsströmung durch die Einrichtung (6) zum Auffangen von Partikeln aufweist.

17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (24;

27, 21) zur Erkennung eines Störfalls mit einer Alarmeinheit (26) zusammenwirkt, die bei einem Störfall einen optischen und/oder akustischen und/oder taktilen Alarm gibt.

18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die

Einrichtung (24, 27) zur Erkennung eines Störfalls eine Auswerteinheit (24) und einen Druckaufnehmer (27) aufweist, der den Druck in dem Schlauchabschnitt (3E) misst, der zwischen dem in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitt(3C) und der Einrichtung (6) zum Auffangen von Partikeln liegt, wobei die Auswerteinheit (24) derart ausgebildet ist, dass der mit dem

Druckaufnehmer gemessene Druck mit einem vorgegebenen maximalen Überdruck verglichen wird, wobei bei Überschreiten des Überdrucks ein Störfall erkannt wird.

19. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die

Einrichtung (24, 21) zur Erkennung eines Störfalls eine Auswerteinheit (24) und eine Einrichtung (21) zum Wiegen eines Beutels zur Aufnahme von

Dialysierflüssigkeit, Substituat oder Peritonellösung aufweist, wobei die

Auswerteinheit (24) derart ausgebildet ist, dass die Gewichtsabnahme des Beutels innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen wird, wobei bei Unterschreiten des vorgegebenen Grenzwerts ein Störfall erkannt wird.

Description:
Schlauchset für eine Vorrichtung zur Blutbehandlung und

Vorrichtung zur Blutbehandlung mit einem Schlauchset

Die Erfindung betrifft ein Schlauchset für eine Vorrichtung zur Blutbehandlung, insbesondere eine Vorrichtung zur extrakorporalen Blutbehandlung mit einem

extrakorporalen Blutkreislauf oder eine Vorrichtung zur Peritonealdialyse. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Blutbehandlung, insbesondere eine

extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung oder eine Vorrichtung zur Peritonealdialyse, die über ein derartiges Schlauchset verfügt.

Es sind verschiedene Verfahren zur Blutbehandlung bekannt. Bei einer extrakorporalen Blutbehandlung wird das Blut des Patienten in einem extrakorporalen Blutkreislauf gereinigt, der eine Austauscheinheit, beispielsweise einen Dialysator oder Filter umfasst. Der Dialysator oder Filter weist eine Blutkammer und eine Dialysierflüssigkeitskammer auf, die von einer semipermeablen Membran getrennt sind. Bei der Hämodialyse im engeren Sinn wird die Blutkammer des Dialysators von Blut und die

Dialysierflüssigkeitskammer von Dialysierflüssigkeit durchflössen. Bei der Hämofϊltration wird die dem Patienten über die semipermeable Membran des Dialysators oder Filters entzogenen Flüssigkeit ganz oder teilweise durch eine sterile Substitutionsflüssigkeit (Substituat) ersetzt, wobei dies entweder stromauf oder stromab des Dialysators möglich ist. Hämodialyse und Hämofiltration können auch in einem Aufbau kombiniert werden, was als Hämodiafiltration bezeichnet wird. Diese Varianten werden im Folgenden als Hämodialyse im weiteren Sinne bezeichnet.

Neben der Hämodialyse ist auch die Peritonealdialyse bekannt, bei der über einen implantierten Peritonealkatheter eine Peritoneallösung dem Peritonealraum des Patienten zugeführt und aus dem Peritonealraum abgeführt wird. Bei der Peritonealdialyse erfolgt die Blutbehandlung durch den Peritonealraum hindurch.

Die Dialysierflüssigkeit kann bei der Hämodialyse mit einer zentralen Versorgungseinheit bereitgestellt werden. Das Substituat kann aus Frischwasser und Konzentrat oder aus der Dialysierflüssigkeit gewonnen werden. Bei der akuten Hämodialyse ist es bekannt, Dialysierflüssigkeit und Substituat zu verwenden, das in Beuteln bereitgestellt wird. Zur Bereitstellung von Dialysierflüssigkeit und Substituat sind auch Mehrkammerbeutel bekannt, die mit verschiedenen Komponenten zur Herstellung der Dialysierflüssigkeit oder des Substituats befüllt sind. Die einzelnen Komponenten werden üblicherweise erst kurz vor der Behandlung zur Herstellung der fertigen Flüssigkeit miteinander vermischt.

Bekannte Lösungsbeutel zur Herstellung von Dialysier- oder Substitutionsflüssigkeit weisen zwei getrennte Kammern auf, von denen die eine Kammer mit Bikarbonat als alkalische Lösung und die andere Kammer mit einer sauren Lösung aus Calcium und Elektrolyten befüllt sind. Die beiden Kammern des von einer Umverpackung

umschlossenen Zweikammerbeutels sind von einer auftrennbaren Naht getrennt. Nach Entnehmen des Beutels aus der Umverpackung und Auftrennen der Naht vermengen sich beide Lösungen zu einer pH- Wert neutralen Dialysier- oder Substitutionsflüssigkeit mit einem in etwa physiologischen pH- Wert. Je nach Ausführungsform ist in der

Primärverpackung und/oder der Umverpackung eine Gasbarriere integriert, die ein

Ausgasen von CO 2 aus der Bikarbonatlösung und eine daraus folgende Verschiebung des pH- Wertes zu höheren Werten hin verhindert. Durch unsachgemäße Lagerung und

Handhabung kann es aber zu einer Beschädigung der Verpackung kommen, so dass sich der pH- Wert der Bikarbonatlösung zu höheren Werten hin verschiebt. In einer solchen Lösung kann es zur Ausfällung von Calciumcarbonat in der fertigen Dialysier- oder Substitutionsflüssigkeit als fester Bestandteil kommen. Die Infusion dieser Partikel stellt dann eine Gefährdung für den Patienten dar.

Das Problem der Infusion ausfällender fester Bestandteile stellt sich auch bei der

Peritonealdialyse, bei der die Peritoneallösung in einem Mehrkammerbeutel bereitgestellt wird, der die erst kurz vor der Behandlung miteinander zu vermischenden Komponenten enthält. Die Peritoneallösung unterscheidet sich von der Dialysierflüssigkeit im

Wesentlichen durch den Glucose-Gehalt. Auch hier kann es bei unsachgemäßer Lagerung oder Beschädigung der Verpackung zum Ausfällen von Calciumcarbonat als feste

Bestandteile kommen, die in den Peritonealraum des Patienten gelangen können. Auch können weitere nicht gelöste Stoffe oder Teile, beispielsweise Splitter von Brechkonen, in der Peritoneallösung enthalten sein.

Die bekannten Blutbehandlungsvorrichtungen verfügen über Schlauchleitungen, die zur einmaligen Verwendung bestimmt sind. Derartige Schlauchleitungen werden als Sets angeboten. Die Schlauchleitungen werden in okkludierende Pumpen, insbesondere Rollenpumpen, eingelegt. Unter okkludierenden Pumpen werden im Folgenden auch Pumpsysteme aus einer nicht okkludierenden Pumpe, beispielsweise einer

Zentrifugalpumpe, mit vor- und/oder nachgeschalteten Ventilen verstanden, die von einer Steuerung derart angesteuert werden, dass sich das System aus Ventil oder Ventilen und nicht okkludierender Pumpe wie einer okkludierende Pumpe verhält.

Bei der Blutbehandlung sind zur Bilanzierung von frischer gegen verbrauchte

Dialysierflüssigkeit Bilanziereinrichtungen bekannt. Es sind Bilanziereinrichtungen bekannt, bei denen die Beutel, in denen die frische Dialysierflüssigkeit bereitgestellt und die verbrauchte Dialysierflüssigkeit aufgenommen werden, gewogen werden. Daher verfügen diese Bilanziereinrichtungen über Waagen für die Lösungsbeutel.

Die US-A-5,605,545 beschreibt eine medizinische Anordnung mit Beuteln zur Aufnahme von Flüssigkeiten, an denen eine Schlauchleitung angeschlossen ist, die zu einem chirurgischen Instrument führt. Die Flüssigkeiten aus den Beuteln werden mit einer okkludierenden Schlauchpumpe gefördert. Das Schlauchset umfasst weiterhin eine Bypass-Leitung, die den in die Pumpe eingelegten Schlauchabschnitt der Schlauchleitung überbrückt. In der Bypass-Leitung befindet sich ein Rückschlagventil, das den Druck im Schlauchset auf ein bestimmtes Maß begrenzt. Eine Infusionsleitung mit einer Bypass- Leitung zur Druckbegrenzung ist auch aus der US-A-4,391,599 bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Schlauchset für eine Vorrichtung zur Blutbehandlung, insbesondere eine extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung oder eine Vorrichtung zur Peritonealdialyse zu schaffen, das einen für den Patienten sicheren Betrieb der Blutbehandlungsvorrichtung erlaubt. Darüber hinaus ist eine Aufgabe der Erfindung eine Blutbehandlungsvorrichtung, insbesondere eine extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung oder eine Vorrichtung zur Peritonealdialyse zu schaffen, die eine erhöhte Sicherheit für den Patienten bietet.

Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der

Patentansprüche 1 und 10. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind

Gegenstand der Unteransprüche.

Das erfindungsgemäße Schlauchset für eine Blutbehandlungsvorrichtung, insbesondere eine extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung oder eine Vorrichtung zur

Peritonealdialyse, zeichnet sich durch eine Einrichtung zum Auffangen von Partikeln aus, die in einem Schlauchleitungsabschnitt der Schlauchleitung des Schlauchsets vorgesehen ist, der stromab des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden

Schlauchabschnitts liegt. Die Einrichtung zum Auffangen von Partikeln verhindert, dass in der Dialysierflüssigkeit, dem Substituat oder der Peritoneallösung möglicherweise ausgefällte Stoffe oder andere feste Bestandteile zurückgehalten werden. Insofern ist das erfindungsgemäße Schlauchset insbesondere zur Verwendung bei den Vorrichtungen zur akuten Hämodialyse von Vorteil, bei denen die für die Herstellung der Dialysierflüssigkeit oder des Substituats erforderlichen Komponenten in Mehrkammerbeuteln bereitgestellt werden, deren Umverpackung infolge unsachgemäßer Lagerung oder Handhabung beschädigt werden könnte.

Das erfindungsgemäße Schlauchset verfügt neben der Einrichtung zum Auffangen von Partikeln auch über eine Einrichtung zur Begrenzung des Drucks in dem

Schlauchleitungsabschnitt, der zwischen dem in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitt und der Einrichtung zum Auffangen von Partikeln liegt. Die Einrichtung zur Begrenzung des Überdrucks verhindert, dass sich bei einer verringerten oder unterbrochenen Flüssigkeitsströmung durch die Einrichtung zum

Auffangen von Partikeln in der Schlauchleitung ein zu großer Überdruck aufbaut.

Wenn das erfindungsgemäße Schlauchset bei den bekannten Vorrichtungen zur akuten Hämodialyse Verwendung findet, kann es in einigen Fällen zusätzlich einen

Schlauchabschnitt enthalten, der dem Heizen der mit dem Schlauchset geförderten Flüssigkeit dient. Dieser kann als Heizungsbeutel ausgeführt sein. Dieses Heizen erfolgt üblicherweise, um die Temperatur der Lösung in die Nähe der Körpertemperatur zu bringen. Der Schlauchabschnitt zum Heizen kann sich stromauf oder stromab der okkludierenden Pumpe befinden. Vorzugsweise befindet sich der Schlauchabschnitt zum Heizen stromauf der Schlauchpumpe. Die Einrichtung zur Begrenzung des Überdrucks verhindert, dass bei laufender okkludierender Schlauchpumpe ein Teil des Schlauchsets stromab der Schlauchpumpe bersten kann. Wenn der Heizungsbeutel also dennoch stromab der Pumpe angeordnet sein sollte, kann somit auch dieser aufgrund eines zu hohen Überdrucks nicht bersten.

Die Einrichtung zur Begrenzung des Überdrucks stellt bei Überschreiten eines

vorgegebenen maximalen Überdrucks in einem Schlauchabschnitt, der stromab des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts und stromauf der Einrichtung zum Auffangen von Partikeln liegt, eine Flüssigkeitsverbindung zwischen einem Schlauchabschnitt, der stromab des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts liegt, und einem Schlauchabschnitt her, der stromauf des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts liegt. Dadurch wird bei Überschreiten des vorgegebenen maximalen Überdrucks eine Bypass-Leitung geschaffen, durch die bei laufender okkludierender Schlauchpumpe die Flüssigkeit zirkulieren kann. Bei Unterschreiten des vorgegebenen maximalen Überdrucks ist die Flüssigkeitsverbindung unterbrochen, so dass mit der okkludierenden Schlauchpumpe die Flüssigkeit gefördert werden kann.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Einrichtung zur Begrenzung des Überdrucks ein vorgespanntes Rückschlagventil auf, das bei Überschreiten des

vorgegebenen maximalen Überdrucks in Richtung der Flüssigkeitsströmung von dem Schlauchabschnitt stromab des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts zu dem Schlauchabschnitt stromauf des in die okkludierende

Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts geöffnet ist. Bei Unterschreiten des vorgegebenen maximalen Überdrucks ist das Rückschlagventil geschlossen. Das

Rückschlagventil kann an Schlauchstücken angeschlossen sein, die von der Schlauchleitung unmittelbar stromauf und stromab des in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitts abzweigen.

Bei einer alternativen Ausfuhrungsform weist die Einrichtung zur Begrenzung des Überdrucks ein elektromagnetisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigbares Ventil auf, das von einer Steuereinheit ansteuerbar ist, die mit einer Einrichtung zur Erkennung eines Störfalls auf Grund eines erhöhten Durchflusswiderstandes durch die Einrichtung zum Auffangen von Partikeln zusammenwirkt. Die Steuereinheit ist derart ausgebildet, dass das Ventil geöffnet ist, wenn ein Störfall erkannt wird, während das Ventil geschlossen ist, wenn kein Störfall erkannt wird. Auch das elektromagnetisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigbare Ventil kann an Schlauchstücken angeschlossen sein, die von der Schlauchleitung abzweigen.

Die Einrichtung zum Auffangen von Partikeln ist vorzugsweise ein Partikelfilter, der eine Porengröße von 0,1 μm bis 100 μm, vorzugsweise 0,2 μm bis 50 μm, besonders bevorzugt 0,2 μm bis 20 μm aufweist. Derartige Partikelfilter als solche gehören zum Stand der Technik. Der Partikelfilter kann fest mit den Schlauchabschnitten der Schlauchleitung verbunden oder mit entsprechenden Anschlussstücken an die Schlauchleitungsabschnitte angeschlossen sein.

Das erfindungsgemäße Schlauchset findet zusammen mit einem Beutel zur Bereitstellung von Dialysierflüssigkeit oder Substituat für eine extrakorporale Blutbehandlung oder zur Bereitstellung einer Peritoneallösung für eine Peritonealdialyse Verwendung. Der Beutel kann über entsprechende Anschlussstücke mit der Schlauchleitung verbunden werden. Es ist aber auch möglich, dass Beutel und Schlauchleitung bereits fest miteinander verbunden sind.

Der Beutel zur Bereitstellung von Dialysierflüssigkeit, Substituat oder Peritoneallösung ist vorzugsweise ein Mehrkammerbeutel, dessen Kammern mit verschiedenen Komponenten zur Herstellung der jeweiligen Flüssigkeit befüllt sind. Insbesondere ist der Beutel ein Zweikammerbeutel, dessen Kammern von einer auftrennbaren Naht voneinander getrennt sind. Wenn das erfindungsgemäße Schlauchset für eine extrakorporalen Blutbehandlung Verwendung findet, kann das Schlauchset zum Fördern der Dialysierflüssigkeit eingesetzt werden, wobei die Schlauchleitung in die Dialysierflüssigkeitspumpe eingelegt wird. Das erfindungsgemäße Schlauchset kann bei der extrakorporalen Blutbehandlung aber auch zum Fördern des Substituats verwendet werden, wobei die Schlauchleitung in die

Substituatpumpe eingelegt wird. Bei der Verwendung des Schlauchsets für die

Peritonealdialyse wird die Schlauchleitung des Schlauchsets in die okkludierende

Schlauchpumpe zur Förderung der Peritoneallösung eingelegt.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung zur Blutbehandlung, bei der es sich um eine Vorrichtung zur extrakorporalen Blutbehandlung oder eine Vorrichtung zur

Peritonealdialyse handeln kann, sieht eine Einrichtung zur Erkennung eines Störfalls auf Grund einer verringerten oder unterbrochenen Flüssigkeitsströmung durch die Einrichtung zum Auffangen von Partikeln vor. Die Einrichtung zur Erkennung eines Störfalls wirkt bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform mit einer Alarmeinheit zusammen, die bei einem Störfall einen optischen und/oder akustischen und/oder taktilen Alarm gibt, um den Anwender darauf aufmerksam zu machen, dass zur Vermeidung eines zu hohen

Überdrucks in der Schlauchleitung die Flüssigkeit bei laufender okkludierender Pumpe nur in der Bypass-Leitung zirkuliert.

Die Einrichtung zur Erkennung eines Störfalls weist bei einer ersten bevorzugten

Ausführungsform eine Auswerteinheit und einen Druckaufnehmer auf, der den Druck in dem Schlauchabschnitt misst, der zwischen dem in die okkludierende Schlauchpumpe einzulegenden Schlauchabschnitt und der Einrichtung zum Auffangen von Partikeln liegt. Die Auswerteinheit ist derart ausgebildet, dass der mit dem Druckaufnehmer gemessene Druck mit einem vorgegebenen maximalen Überdruck verglichen wird. Wenn der vorgegebene maximale Überdruck überschritten wird, erkennt die Auswerteinheit den Störfall. Dann wird das elektromagnetisch oder pneumatisch betätigbare Ventil in der Bypass-Leitung von der Steuereinheit geöffnet, so dass die Flüssigkeit bei laufender okkludierender Pumpe zirkulieren kann. Eine alternative Ausführungsform der Einrichtung zur Erkennung eines Störfalls sieht eine Auswerteinheit und eine Einrichtung zum Wiegen eines Beutels zur Aufnahme von Dialysierflüssigkeit, Substituat oder Peritoneallösung vor. Eine derartige Einrichtung zum Wiegen ist bei den bekannten Blutbehandlungsvorrichtungen zur Bilanzierung der Flüssigkeiten ohnehin vorhanden. Die Auswerteinheit ist derart ausgebildet, dass die Gewichtsabnahme des Beutels innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen wird. Der vorgegebene Grenzwert entspricht der zu erwartenden Gewichtsabnahme des Beutels, wenn die Flüssigkeit mit der gewünschten Förderrate gefordert wird. Wenn die Flüssigkeitsströmung durch die Einrichtung zum Auffangen von Partikeln verringert oder unterbrochen ist, d.h. sich der Partikelfilter teilweise oder vollständig zugesetzt hat, unterschreitet die Gewichtsabnahme den vorgegebenen Grenzwert. Dann erkennt die Auswerteinheit den Störfall.

Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schlauchsets für eine

Blutbehandlungsvorrichtung in schematischer Darstellung,

Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur

extrakorporalen Blutbehandlung mit einem erfindungsgemäßen Schlauchset in stark vereinfachter schematischer Darstellung,

Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur extrakorporalen Blutbehandlung mit einem erfindungsgemäßen Schlauchset in stark vereinfachter schematischer Darstellung,

Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der extrakorporalen

Blutbehandlungsvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Schlauchset in stark vereinfachter schematischer Darstellung und Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur

Peritonealdialyse mit einem erfindungsgemäßen Schlauchset in stark vereinfachter schematischer Darstellung.

Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schlausets, das bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel zur Verwendung in einer Vorrichtung zur akuten Hämodialyse bestimmt ist. Das Schlauchset 1 umfasst einen Beutel 2 zur Bereitstellung der für die Herstellung der Dialysierflüssigkeit oder des Substituats erforderlichen Komponenten und eine Schlauchleitung 3. Bei dem vorliegenden

Ausführungsbeispiel sind Beutel 2 und Schlauchleitung 3 fest miteinander verbunden. Es ist aber auch möglich, dass der Beutel 2 nicht Teil des Schlauchsets ist, sondern Beutel 2 und Schlauchleitung 3 mit entsprechenden Konnektoren miteinander verbunden werden können.

Bei dem Beutel 2 handelt es sich um einen Zweikammerbeutel, der eine erste Kammer 2A und eine zweite Kammer 2B aufweist, die von einer auftrennbaren Naht 2C voneinander getrennt sind. Die erste Kammer 2A des Beutels 2 enthält eine bikarbonathaltige Lösung, während die zweite Kammer 2B eine typischerweise saure, calciumhaltige Lösung enthält. Beide Lösungen werden erst kurz vor der Behandlung nach Auftrennen der Naht 2C miteinander vermischt.

Das eine Ende 3 A der Schlauchleitung 3 ist an einem Auslass 2D des Beutels 2

angeschlossen. Der Auslass 2D des Beutels 2 ist mit einem Verschlussteil 2E verschlossen, der erst kurz vor der Behandlung geöffnet wird. Das andere Ende 3B der Schlauchleitung 3 weist ein Anschlussstück 4 auf, um die Schlauchleitung an ein entsprechendes

Anschlussstück an dem Einlass der Dialysierflüssigkeitskammer eines Dialysators oder an eine Tropfkammer anschließen zu können.

Die Schlauchleitung 3 gliedert sich in mehrere Schlauchabschnitte. Die Schlauchleitung 3 weist einen Schlauchabschnitt 3C auf, der in eine okkludierende Schlauchpumpe 5, bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in die Dialysierflüssigkeitspumpe oder

Substituatpumpe einer Vorrichtung zur akuten Hämodialyse eingelegt werden kann. Die Dialysierflüssigkeits- oder Substituatpumpe 5 der extrakoφoralen

Blutbehandlungsvorrichtung ist in Fig. 1 nur andeutungsweise dargestellt.

In dem Schlauchabschnitt 3 D der Schlauchleitung, der stromab des in die okkludierende Schlauchpumpe 5 einzulegenden Schlauchabschnitts 3 C liegt, befindet sich eine

Einrichtung 6 zum Auffangen von Partikeln. Bei dieser Einrichtung handelt es sich um einen im Stand der Technik als solchen bekannten Partikelfilter 6. Der Partikelfilter 6 weist ein Gehäuse 6A auf, das beispielsweise aus Polycarbonat besteht. In dem Gehäuse befindet sich eine Filtermembran 6B mit einer Porengröße von 0,1 bis 100 μm, vorzugsweise 0,2 bis 50 μm, besonders bevorzugt 0,2 bis 20 μm. Die Membran kann aus Polyamid bestehen. Das Filtergehäuse 6A weist einen Einlass 6C und einen Auslass 6D auf, die mit den zu dem Filter 6 hinführenden bzw. von dem Filter wegführenden

Schlauchleitungsabschnitten fest verbunden sind.

Das Schlauchset 1 verfügt bei dem Ausfuhrungsbeispiel von Fig. 1 über einen Beutel 7, der zum Aufheizen der Dialysierflüssigkeit auf die Körpertemperatur des Patienten dient. Der Heizbeutel 7 befindet sich vorzugsweise in dem Schlauchabschnitt 3E, der zwischen dem Beutel 2 und dem in die Schlauchpumpe 5 einzulegenden Schlauchabschnitt 3 C liegt. Folglich ist der Heizbeutel 7 stromauf der Schlauchpumpe 5 angeordnet. Der Heizbeutel kann aber auch in dem Schlauchabschnitt 3 F stromab des in die Schlauchpumpe 5 einzulegenden Schlauchabschnitts 3 C und stromauf des Partikelfilters 6 angeordnet sein. Der Heizbeutel weist einen Einlass 7A und einen Auslass 7B auf, der mit den

entsprechenden Schlauchabschnitten fest verbunden ist. Zum Aufheizen der

Dialysierflüssigkeit oder des Substituats auf die Körpertemperatur wird der Heizbeutel 7 auf eine nicht dargestellte Heizeinrichtung der Vorrichtung zur akuten Hämodialyse aufgelegt.

Der Partikelfilter 6 hält Partikel zurück, die bei einer unsachgemäßen Lagerung oder Beschädigung des nicht vollständig dargestellten Verpackungssystems ausfallen können. Wenn sich der Partikelfilter 6 teilweise oder vollständig zugesetzt haben sollte, so dass der Durchflusswiderstand des Partikelfilters relevant gestiegen ist, kann sich bei laufender Schlauchpumpe 5 ein Überdruck in dem Schlauchabschnitt 3F aufbauen, der zwischen der Schlauchpumpe 5 und dem Partikelfilter 6 liegt. Daher verfügt das Schlauchset 1 über eine Einrichtung 8 zur Begrenzung des Überdrucks in dem Schlauchleitungsabschnitt 3F zwischen Schlauchpumpe 5 und Partikelfilter 6.

Die Einrichtung 8 zur Begrenzung des Überdrucks weist eine Bypass-Leitung 9 und ein Rückschlagventil 10 auf, das in der Bypass-Leitung 9 angeordnet ist. Die Bypass-Leitung

9 umfasst zwei Schlauchstücke 9 A und 9B. Das eine Schlauchstück 9 A zweigt von dem Schlauchabschnitt 3E ab, der stromauf des in die Schlauchpumpe 5 einzulegenden

Schlauchabschnitts 3 C liegt, und ist an dem einen Anschluss 1OA des Rückschlagventils

10 angeschlossen. Das andere Schlauchstück 9B ist an dem anderen Anschluss 10 B des Rückschlagventils 10 angeschlossen und mündet in den Schlauchabschnitt 3 G, der zwischen dem in die Schlauchpumpe 5 einzulegenden Schlauchabschnitt 3 C und dem Heizbeutel 7 liegt.

Das Rückschlagventil 10 ist vorzugsweise ein federbelastetes Kugelrückschlagventil, das sich bei Überschreiben eines maximalen vorgegebenen Überdrucks in dem

Schlauchabschnitt stromab der Pumpe 5 und stromauf des Filters 6 in Richtung des Beutels 2 öffnet, ansonsten aber geschlossen ist. Für den Fall, dass sich das Partikelfilter 6 zusetzen sollte, öffnet das Rückschlagventil 10 bei laufender Schlauchpumpe 5, so dass die Flüssigkeit über die Bypass-Leitung 9 zirkuliert. Dadurch wird verhindert, dass sich der Überdruck bei laufender Pumpe weiter erhöht, wodurch die Gefahr des Berstens von Komponenten stromab der laufenden Pumpe, insbesondere von Komponenten der

Einrichtung zum Auffangen von Partikeln, besteht.

Das erfindungsgemäße Schlauchset 1 kann neben dem Beutel 2 zur Aufnahme der

Dialysierflüssigkeit oder des Substituats und dem Heizbeutel 7 noch weitere Komponenten aufweisen, die der besseren Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt sind. Beispielsweise kann das Schlauchset weitere Anschlussstücke enthalten. Auch kann eine Tropfkammer Bestandteil des Schlauchsets sein, wenn das Schlauchset zum Zuführen von Substituat verwendet wird. Das Schlauchset kann aber auch an eine Tropfkammer angeschlossen werden, die in dem Schlauset des extrakorporalen Blutkreislaufs vorgesehen ist. Fig. 2 zeigt die wesentlichen Komponenten einer extrakorporalen

Blutbehandlungsvorrichtung mit dem Schlauchset. Bei dem vorliegenden

Ausfuhrungsbeispiel handelt es sich um eine Vorrichtung zur akuten Hämodialyse, die sich dadurch auszeichnet, dass Dialysierflüssigkeit und/oder Substituat in Beuteln bereitgestellt werden. Da eine Vorrichtung zur akuten Hämodialyse zum Stand der Technik gehört, zeigt Fig. 2 nur in stark vereinfachter schematischer Darstellung die wesentlichen Komponenten der Vorrichtung.

Die extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung weist als Austauscheinheit einen

Dialysator 11 auf, der durch eine semipermeable Membran 12 in eine Blutkammer 13 und eine Dialysierflüssigkeitskammer 14 getrennt ist. Die Blutkammer 13 ist Teil eines extrakorporalen Blutkreislaufs I, während die Dialysierflüssigkeitskammer 14 Teil eines Flüssigkeitssystems II der extrakorporalen Blutbehandlungsvorrichtung ist.

Eine arterielle Blutleitung 15 führt von dem Patienten zu einem Einlass 13A der

Blutkammer 13. Zum Fördern des Bluts dient eine Blutpumpe 32. Von dem Auslass 13B der Blutkammer 13 führt eine venöse Blutleitung 16 zu dem Patienten.

Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur akuten Hämodialyse im weiteren Sinn findet das unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschriebene Schlauchset sowohl zum Fördern von Dialysierflüssigkeit als auch Substituat Verwendung, weshalb das Behandlungsverfahren treffender auch als Hämodiafiltration bezeichnet werden kann. Daher werden für das Schlauchset 1 die gleichen Bezugzeichen verwendet. Zur

Bereitstellung von Dialysierflüssigkeit ist der Beutel 2 des Schlauchsets 1 mit den für die Herstellung der Dialysierflüssigkeit erforderlichen Komponenten befüllt, während zur Bereitstellung von Substituat der Beutel 2 mit den zur Herstellung des Substituats erforderlichen Komponenten befüllt ist. Es können die im Wesentlichen gleichen

Komponenten wie zur Herstellung der Dialysierflüssigkeit sein. Insofern unterscheiden sich in diesem Ausführungsbeispiel beide Schlauchsets nicht voneinander.

Das freie Ende 3 B der Schlauchleitung 3 des Schlauchsets 1 für die Dialysierflüssigkeit ist an dem Einlass 14A der Dialysierflüssigkeitskammer 14 des Dialysators 11 angeschlossen, während das freie Ende 3B der Schlauchleitung 3 des Schlauchsets 1 für das Substituat an der venösen Blutleitung 16 angeschlossen ist. Das freie Ende 3B der Schlauchleitung 3 kann auch an der arteriellen Schlauchleitung 15 angeschlossen sein. Der besseren

Übersichtlichkeit halber wird auf die Darstellung entsprechender Anschlussstücke verzichtet. Auch ist eine Tropfkammer nicht dargestellt. Dabei wird die Schlauchleitung 3 in eine Dialysierflüssigkeitspumpe 17 zum Fördern der Dialysierflüssigkeit bzw. eine Substituatpumpe 18 zum Fördern von Substituat eingelegt, die Bestandteil der

Blutbehandlungs Vorrichtung sind.

Die beiden Partikelfilter 6 halten möglicherweise ausfällende Partikel wirkungsvoll zurück. Für den Fall, dass sich einer der beiden Partikelfilter 6 zusetzen sollte, öffnet sich das jeweilige Rückschlagventil 10, so dass die Dialysierflüssigkeit bzw. das Dialysat durch die Bypass-Leirung 9 zirkulieren kann, ohne dass der Druck in der jeweiligen

Schlauchleitung über einen vorgegebenen maximalen Grenzwert ansteigt.

Die verbrauchte Dialysierflüssigkeit wird in einem Beutel 19 aufgefangen, der über eine Schlauchleitung 20 an dem Auslass 14B der Dialysierflüssigkeitskammer 14

angeschlossen ist. Die Schlauchleitung 20 wird üblicherweise in eine

Schlauchrollenpumpe 33 (Effiuentpumpe) eingelegt, die stromab der

Dialysierflüssigkeitskammer 14 angeordnet ist.

Des Weiteren verfügt die extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung über eine

Einrichtung zum Wiegen der Beutel 2, 19, die eine gemeinsame Waage 21 für die Beutel 2 für frische Dialysierflüssigkeit bzw. Substituat und eine Waage 22 für den Beutel 19 für verbrauchte Dialysierflüssigkeit umfasst, auf denen die Beutel liegen. Anstelle einer gemeinsamen Waage für frische Dialysierflüssigkeit bzw. Substituat können aber auch getrennte Waagen vorgesehen sein. Die Blutpumpe 32, die Schlauchrollenpume 33 (Effluentpumpe), die Dialysierflüssigkeitspumpe 17 und die Substituatpumpe 18 werden von einer zentralen Steuereinheit 24 über nicht dargestellte Steuerleitungen angesteuert, die über Datenleitungen 21', 22 'die Messwerte der Waagen 21, 22 empfängt. Die zentrale Steuer- und Recheneinheit 24 ist über eine Datenleitung 25 mit einer

Alarmeinheit 26 verbunden, die in einem Störfall einen optischen und/oder akustischen und/oder taktilen Alarm gibt.

Fig. 3 zeigt ein zweites Ausfuhrungsbeispiel der extrakorporalen

Blutbehandlungsvorrichtung in stark vereinfachter schematischer Darstellung. Die einander entsprechenden Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Die extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung von Fig. 3 weist ein Schlauchset 1 für Dialysierflüssigkeit auf, bei dem anstelle eines Rückschlagventils 10 in der Bypass- Leitung 9 ein elektromagnetisch betätigbares Absperrorgan 10' vorgesehen ist. Darüber hinaus weist die Blutbehandlungsvorrichtung von Fig. 2 eine Einrichtung zur Erkennung eines Störfalls auf Grund einer verringerten oder unterbrochenen Flüssigkeitsströmung durch den Partikelfilter 6 und eine Steuereinheit zum Ansteuern des elektromagnetisch betätigbaren Absperrorgans 10' auf. Die Einrichtung zur Erkennung des Störfalls verfügt über eine Auswerteinheit und eine Einrichtung zum Wiegen des Beutels für die

Dialysierflüssigkeit, bei der es sich um die Waage 21 zum Wiegen des Beutels 2 handelt. Die Auswerteinheit 24A ist Teil der zentralen Steuer- und Recheneinheit 24 der

Blutbehandlungsvorrichtung, mit der das elektromagnetische Absperrorgan 10' über eine Steuerleitung 10" verbunden ist. Die Auswerteinheit 24 A der zentralen Steuer- und Recheneinheit 24 überwacht während der Blutbehandlung die Gewichtsabnahme des Beutels 2, in der sich die Dialysierflüssigkeit befindet. Die Gewichtsabnahme der

Dialysierflüssigkeit in einem vorgegebenen Zeitintervall vergleicht die Auswerteinheit mit einem vorgegebenen Grenzwert. Bei Unterschreiten des vorgegebenen Grenzwertes schließt die Auswerteinheit darauf, dass die Flüssigkeitsströmung für den Partikelfilter 6 verringert oder unterbrochen ist, so dass sich bei laufender Dialysierflüssigkeitspumpe 17 ein unzulässig hoher Überdruck in der Schlauchleitung 2 aufbaut. Wenn dieser Störfall erkannt ist, erzeugt die Steuer- und Recheneinheit 24 ein Alarmsignal, das die

Alarmeinheit 26 empfängt, die über die Datenleitung 25 mit der Steuer- und Recheneinheit 24 verbunden ist. Die Alarmeinheit gibt dann einen optischen und/oder akustischen und/oder taktilen Alarm. Gleichzeitig öffnet die Steuer- und Recheneinheit 24 das elektromagnetische Absperrorgan 10' in der Bypass-Leitung 9, so dass die Dialysierflüssigkeit zirkulieren kann. Der vorgegebene Grenzwert für die

Gewichtsabnahme pro Zeiteinheit sollte so gewählt sein, dass die Bypass-Leirung geöffnet wird, wenn der vorgegebene maximale Überdruck in der Schlauchleitung überschritten wird.

Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der extrakorporalen

Blutbehandlungsvorrichtung, die sich von der unter Bezugnahme auf die in Fig. 3 beschriebenen B lutbehandlungs Vorrichtung dadurch unterscheidet, dass nicht die

Gewichtsabnahme des Beutels 2, sondern der Druck in der Schlauchleitung 3 des

Schlauchsets 1 gemessen wird. Die einander entsprechenden Teile sind wieder mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Bei der Blutbehandlungsvorrichtung von Fig. 4 ist in dem Schlauchset 1 für die

Dialysierflüssigkeit ein Druckaufnehmer 27 vorgesehen, der in dem Schlauchabschnitt 3F zwischen dem in die Blutpumpe 5 einzulegenden Schlauchabschnitt 3 C und dem

Partikelfilter 6 angeordnet ist. Der Druckaufnehmer 27 ist über eine Datenleitung 27' mit der zentralen Steuer- und Recheneinheit 24 verbunden. Für den Fall, dass mit dem

Druckaufnehmer 27 ein Druck gemessen wird, der den vorgegebenen maximalen

Überdruck überschreitet, wird der Störfall erkannt und Alarm gegeben. Die

Gewichtsabnahme des Beutels 2 braucht bei diesem Ausführungsbeispiel nicht überwacht zu werden, um einen erhöhten Strömungswiderstand durch den Partikelfilter zu erkennen.

Die Figuren 2 bis 4 zeigen Ausführungsbeispiele, bei denen das Schlauchset 1 für das Substituat nicht über ein elektromagnetisch oder pneumatisch betätigbares Absperrorgan 10', sondern ein Rückschlagventil 10 verfügt. Es ist aber auch möglich, dass das

Schlauchset für das Substituat über ein elektromagnetisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigbares Absperrorgan verfügt, das von der zentralen Steuer- und Recheneinheit 24 angesteuert wird.

Fig. 5 zeigt in stark vereinfachter schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur

Peritonealdialyse, bei der das unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschriebene Schlauchset 1 auch Verwendung finden kann. Für die Verwendung des Schlauchsets bei der Peritonealdialyse ist der Beutel 2 aber nicht mit den für die Herstellung einer Dialysierflüssigkeit, sondern einer Peritoneallösung erforderlichen Komponenten befüllt. Ansonsten unterscheiden sich die Schlauchsets aber nicht voneinander. Die einander entsprechenden Teile sind daher wieder mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Die Vorrichtung zur Peritonealdialyse umfasst das erfindungsgemäße Schlauchset 1 , wobei das freie Ende 3 B der Schlauchleitung 3 an das erste Lumen 28 A eines zweilumigen Peritonealkatheters 28 zum Zuführen von Peritoneallösung in den Peritonealraum bzw. Abführen der Lösung aus dem Peritonealraum des Patienten angeschlossen ist. An das zweite Lumen 28B des Peritonealkatheters 28 ist eine Schlauchleitung 29 angeschlossen, die zu einem Beutel 30 zum Auffangen von Peritoneallösung führt. Die Schlauchleitung 2 des Schlauchsets wird in eine okkludierende Schlauchpumpe 31 der Vorrichtung zur Peritonealdialyse eingelegt.

Der Partikelfilter 6 des Schlauchsets 1 hält wieder ausfällende Partikel zurück, die bei unsachgemäßer Lagerung oder Beschädigung des Verpackungssystems des Beutels 2 in der Peritoneallösung enthalten sein können. Auch wird hier wieder das Übersteigen eines maximal vorgegebenen Überdrucks bei laufender Schlauchpumpe verhindert, wenn sich der Partikelfilter zusetzen sollte.