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Title:
TUBE SYSTEM FOR TUBULAR CONSTRUCTIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1994/007038
Kind Code:
A1
Abstract:
A tube system for tubular constructions consists of mutually linkable tubes (12, 12', 13, 14, 39) and nodal elements ( 15, 19, 23, 28, 31, 35) slippable on the tubes so as to interconnect them. The tubes and the nodal elements are provided on the inner and/or outer surfaces of the free tube ends or free ends of the arms of the nodal elements with at least one circumferential wedging profile shaped on the one hand as a cam (5) which radially projects over an imaginary cylindrical surface (4) and on the other hand as a number of grooves (8) corresponding to the number of cams which radially deepen an imaginary cylindrical surface (7). The wedging surfaces (6, 9) of the wedging profiles substantially follow the course of a logarithmic spiral with respect to the axis (11) of the tubes or nodal elements. The slope of cooperating wedging surfaces has the same value and is so flat that when a determinable relative displacement between the tubes or the tubes and the nodal elements takes place, and the cooperating wedging surfaces contact each other, a joining pressure builds up, creating a clearance free, self-locking frictional engagement independent of direction of rotation and of stress, in the radial and axial directions, between the tubes or the tubes and the nodal elements.

Inventors:
KUEHL HANS (DE)
Application Number:
PCT/EP1993/002548
Publication Date:
March 31, 1994
Filing Date:
September 20, 1993
Export Citation:
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Assignee:
KUEHL HANS (DE)
International Classes:
E04G7/22; E04G7/20; F16B7/14; (IPC1-7): F16B7/14
Domestic Patent References:
WO1981001448A11981-05-28
WO1992016763A11992-10-01
Foreign References:
GB497314A1938-12-16
DE2642235A11978-03-23
DE1201619B1965-09-23
US4585367A1986-04-29
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Claims:
Patentansprüche
1. Rohrsystem für Rohrkonstruktionen, bestehend aus mit einander verbindbaren Rohren (12, 12', 13, 14; 39) und auf oder in die Rohre (12, 12', 13, 14; 39) einsteck baren Knotenelementen (15; 19; 23; 28; 31; 35) zum Ver¬ binden der Rohre (12, 12', 13, 14; 39) , bei welchem die Rohre (12, 12', 13, 14, 39) und die Knotenelemente (15; 19; 23; 28; 31; 35) auf den Innen und/oder Außenflä¬ chen der freien Rohrenden bzw. der freien Enden der Arme der Knotenelemente (15; 19; 23; 28; 31; 35) we¬ nigstens ein, sich in Umfangsrichtung erstreckendes Keilprofil aufweisen, einerseits in Form eines, eine gedachte Zylinderfläche (4) radial übersteigenden Nok¬ kens (5) und andererseits in Form einer, den Nocken (5) entsprechenden Anzahl von, eine gedachte Zylinderfläche (7) radial vertiefenden Nuten (8) , wobei die Keilflä¬ chen (6, 9) der Keilprofile im wesentlichen dem Verlauf einer logarithmischen Spirale bezüglich der Achse (11) der Rohre (12, 12', 13, 14; 39) bzw. der Knotenelemen¬ te (15; 19; 23; 28; 31; 35) folgen, wobei die Steigung zusammenwirkender Keilflächen (6, 9) einen gleichen Betrag aufweist und so flach ausgebildet ist, daß auf grund einer bestimmbaren Relativbewegung zwischen den Rohren (12, 12', 13, 14; 39) bwz. den Rohren (12, 12', 13, 14; 39) und den Knotenelementen (15; 19; 23; 28; 31; 35) nach erfolgter Berührung der zusammenwirkenden Keilflächen (6, 9) durch Aufbau eines Fugendrucks, somit spielfrei, ein selbsthemmender Reibschluß, un¬ abhängig vom Drehsinn und der Belastungsrichtung, in radialer sowie axialer Richtung sowie zwischen den Rohren (12, 12', 13, 14; 39) bzw. den Rohren (12, 12', 13, 14; 39) und den Knotenelementen (15; 19; 23; 28; 31; 35) gegeben ist.
2. Rohrsystem nach Anspruch 1, bei welchem die äußeren und/oder inneren Umfangs bzw. Umrißflächen der Rohre (12, 12', 13, 14; 39) bzw. die der Rohre (12, 12', 13, 14; 39) und der Knotenelemente (15; 19; 23; 28; 31; 35) jeweils drei, in Umfangsrichtung hintereinanderliegende Keilprofile aufweisen.
3. Rohrsystem nach Anspruch 1, bei welchem die Keilprofile sektorartig wenigstens über axiale Bereiche der Rohre (12, 12', 13, 14; 39) bzw. der Knotenelemente (15; 19; 23; 28; 31; 35) angeordnet sind.
4. Rohrsystem nach Anspruch 1, bei welchem nach Eingriff der Rohre (12, 12', 13, 14; 39) bzw. der Rohre (12, 12', 13, 14; 39) und der Knotenelemente (15; 19; 23; 28; 31; 35) ein Spalt (10) zwischen den sich gegenüber¬ liegenden Keilprofilen vorhanden ist.
5. Rohrsystem nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem der Verlauf der logarithmischen Spirale durch mehrere Krüm mungskreise erzeugt wird, die gegenüber der Achse (11) der Rohre (12, 12', 13, 14; 39) bzw. der Knotenelemente (15; 19; 23; 28; 31; 35) versetzte Kreismittelpunkte aufweisen.
6. Rohrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei wel¬ chem die Steigung der Keilflächen (6, 9) zwischen 1:5 und 1:500, vorzugsweise zwischen 1:20 und 1:100, liegt.
7. Rohrsystem nach Anspruch 1, bei welchem sich die Keil¬ profile der Rohre (12, 12', 13, 14; 39) über deren gesamte Länge erstrecken.
8. Rohrsystem nach Anspruch 1, bei welchem sich die Keil profile im Inneren der Rohre (39) über deren ganze Länge und die Keilprofile auf der Außenseite der Rohre (39) über diejenige Länge erstrecken, mit der sie in (39) über diejenige Länge erstrecken, mit der sie in die Keilprofile der Knotenelemente (35) einsteckbar sind.
9. Rohrsystem nach Anspruch 1, bei welchem die Rohre (12, 12', 13, 14; 39) unterschiedliche Durchmesser aufweisen und teleskopartig ineinandersteckbar ausgebildet sind.
10. Rohrsystem nach Anspruch 1, bei welchem zum stumpfen Stoß der Rohre (13) Knotenelemente (19) in Form von in den Rohren (13) angeordneten Steckverbindern (19) mit an deren Außenumfang angeordneten Keilprofilen oder in Form von Muffen (22) mit an deren Innenumfang angeord¬ neten Keilprofilen, in welche die Rohrenden einsteckbar sind, angeordnet sind.
11. Rohrsystem nach Anspruch 1, bei welchem im Inneren der Rohre (39) eingesetzte Rohrstücke (42) mit an deren Außenumfang angeordneten Keilprofilen vorgesehen sind.
Description:
Rohrsystem für Rohrkonstruktionen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rohrsystem für Rohr¬ konstruktionen wie es im Anspruch 1 beschrieben ist. Rohr¬ konstruktionen nach der vorgeschlagenen Erfindung können mit Vorteil insbesondere bei Gerüsten im Bauwesen und für Tribü¬ nen, Leitern, Geländer usw. eingesetzt werden.

Bekannte Rohrsysteme haben zylindrische Rohre, an denen Knotenelemente mittels Klemmschellen festklemmbar sind. Die Klemmschellen erfordern Gewinde und Schrauben oder Gewinde¬ bolzen und Muttern, die leicht verloren gehen, wobei vor allen Dingen im Gerüstbau durch Verschmutzung die einzelnen Teile schwergängig oder gar unbrauchbar werden.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Rohrsy¬ stem für Rohrkonstruktionen vorzuschlagen, welches einfach und kostengünstig herstellbar ist, eine einfache Handhabung aufweist und daneben große Kräfte in axialer sowie radialer Richtung aufnehmen kann.

Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkma- le gelöst.

Bei dem vorgeschlagenen Rohrsystem bedarf es somit keiner Gewinde, Schrauben oder Gewindebolzen, wobei die einzelnen Verbindungsstellen jederzeit wieder lösbar sind, wenn das angreifende Drehmoment den Reibschluß/ Formschluß im Ver¬ bindungsbereich überwindet. Die in axialer Richtung sowie beidseits in radialer Richtung übertragbaren Kräfte sind neben dem Material und der Oberflächenbeschaffenheit der Keilflächen insbesondere von dem Betrag der Relativverdre- hung zwischen den Rohren bzw. den Rohren und den Knotenele¬ menten - nach erfolgter Berührung der zusammenwirkenden

Keilflächen - abhängig. Zum Verbinden der Rohre bzw. der Rohre und der Knotenelemente werden deren freie Enden inein¬ ander gesetzt, so daß die zusammenwirkenden Keilprofile einander gegenüberliegen und sich berühren. Sollte gemäß einer bevorzugten Ausführungsform nach dem entsprechenden Eingriff ein Spalt zwischen gegenüberliegenden Keilprofilen vorhanden sein, bedarf es zunächst einer ersten Relatiwer- drehung, um den Spalt zu schließen, so daß sich die zusam¬ menwirkenden Keilflächen berühren. Danach bedarf es einer weiteren, abhängig von den zu übertragenden Kräften und insoweit bestimmbaren Relativverdrehung zwischen den Rohren bzw. den Rohren und den Knotenelementen, um den angestrebten selbsthemmenden Reibschluß zu erreichen. Unabhänig vom Dreh¬ sinn können dann in radialer sowie in axialer Richtung spielfrei erhebliche Kräfte übertragen werden, ohne daß sich die miteinander verbundenen Rohre bzw. Knotenelemente dabei voneinander lösen. Der Pol bzw. Koordinatenursprung der logarithmischen Spirale, die den Verlauf der Keilflächen festlegt, befindet sich dabei in der Achse der Rohre bzw. der Knotenelemente. Der Verlauf der Keilflächen in Form einer logarith ischen Spirale hat zur Folge, daß sich bei Berührung gegenüberliegender Keilflächen alle Punkte der Keilflächen gleichzeitig berühren und zu tragen beginnen. Im Querschnitt gesehen erfolgt also eine linienförmige Berüh- rung und nicht etwa nur eine punktförmige.

Vorzugsweise sind die äußeren und/oder inneren Unfangs- bzw. Umrißflächen der Rohre bzw. die der Rohre und der Knoten¬ elemente mit jeweils drei, in Umfangsrichtung hintereinander liegenden Keilprofilen versehen. Dies führt bei der Relativ¬ verdrehung zum selbsthemmenden Reibschluß zusätzlich zu einer Zentrierung der miteinander verbundenen Teile.

Zweckmäßigerweiεe sind die Keilprofile sektorartig wenig- stens über axiale Bereiche der Rohre bzw. der Knotenelemente angeordnet.

Um das Eingreifen der Rohre ineinander bzw. der Rohre in die Knotenelemente zu erleichtern, kann nach deren Eingriff ein Spalt zwischen den sich gegenüberliegenden Keilprofilen vorhanden sein. Um diesen Spalt zu schließen und zu einer Anlage der sich gegenüberliegenden Keilflächen zu gelangen, bedarf es lediglich einer Relativverdrehung zwischen den verbundenen Teilen. Dabei geht zwar ein Teil der Berührungs¬ flächen der sich gegenüberliegenden Keilflächen verloren, der dann nicht mehr zur Selbsthemmung beitragen kann, aber lediglich von geringem Betrag ist.

Die logarithmische Spirale ist zwar die mathematisch exakte Kurvenform, die die angestrebte vollflächige Berührung der gegenüberliegenden Keilflächen in sämtlichen Punkten be- dingt. In der Praxis kann die Berührung über die gesamte Keilfläche auch von Kurven erreicht werden, die der loga¬ rithmischen Spirale mehr oder minder angenähert sind. Ge¬ ringe Abweichungen können nämlich durch die elastische und/- oder plastische Verformbarkeit des Materials der Keilflächen ausgeglichen werden. Insoweit kann der Verlauf der loga¬ rithmischen Spirale auch durch mehrere Krümmungskreise er¬ zeugt werden, die gegenüber den Achsen der Rohre bzw. der Knotenelemente versetzte Kreismittelpunkte aufweisen. Es können also auch Kreisbögen mit Radien, Zentren und Zentri- winkeln gefunden werden, die bei nach innen geformten Keil¬ flächen nur unmerkliche Abweichungen vom Verlauf einer loga¬ rithmischen Spirale aufweisen.

Die bevorzugte Steigung der Keilflächen zur Erlangung des angestrebten selbsthemmenden Reibschlusses liegt zwischen 1:5 und 1:500, vorzugsweise zwischen 1:20 und 1:100. Bei darüber- bzw. darunterliegenden Steigungen kann der ange¬ strebte selbsthem ende Reibschluß nicht mehr erreicht wer¬ den, weil entweder ein zu frühes Durchrutschen der verbunde- nen Teile des Rohrsystems stattfindet oder die Relativver¬ drehung gar nicht mehr möglich ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erstrecken sich die Keilprofile der Rohre über deren gesamte Länge. Die Rohre können dann auch gekürzt werden, wenn sie insbesondere in Verbindung mit den Knotenelementen für Rohrkonstruktionen eingesetzt werden, die, wie beispielsweise Geländer, keine Durchmessersprünge aufweisen sollen.

Andererseits können sich die Keilprofile im Inneren der Rohre über deren ganze Länge und die Keilprofile auf der Außenseite der Rohre lediglich über diejenige Länge er¬ strecken, mit der sie in die Keilprofile bzw. Arme der Kno¬ tenelemente einsteckbar sind.

Ein teleskopartiges Ineinanderstecken der Rohre ist dann möglich, wenn diese unterschiedliche Durchmesser aufweisen, um sie somit in beliebigen gegenseitigen Längspositionen miteinander zu verbinden, um somit Rohrkonstruktionen belie¬ biger Maße auf einfache Weise herzustellen. Falls eine sol¬ che Konstruktion nicht mehr benötigt wird, kann sie leicht wieder zerlegt und die Rohre können anderweitig verwendet werden.

Miteinander verbundene Rohre können auch stumpf gestoßen werden, indem Knotenelemente in Form von in den Rohren an- geordnetene Steckverbindern mit an deren Außenumfang ange¬ ordneten Keilprofilen oder in Form von Muffen mit an deren Innenumfang angeordneten Keilprofilen vorgesehen werden, in welchen die Rohrenden einsteckbar sind.

Insbesondere zur Aussteifung können im Inneren der Rohre eingesetzte Rohrstücke mit an deren Außenumfang angeordneten Keilprofilen vorgesehen sein.

In weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das freie Ende der Rohre mit einem, am Außenumfang Keilprofile auf¬ weisenden Stift oder einer am Innenumfang Keilprofile auf¬ weisenden Kappe versehen sein. Dabei kann, um eine Dicht-

Wirkung zu erzeugen, zwischen dem freien Ende des Rohres und dem Stift bzw. der Kappe eine Dichtung angeordnet sein. Die verwendeten Knotenelemente können von der Konfiguration her insbesondere geradlinig verlaufend, T-, inkel- und/oder kreuzförmig ausgebildet sein. Bei dem geradlinig verlaufen¬ den Knotenelement können zwischen den beiden, die Keilprofi¬ le aufweisenden Stiften bzw. Armen Eingriffsbereiche für ein Dreh- oder Gegenhaltewerkzeug angeordnet sein. Schließlich können die Rohre und die Knotenelemente auf ihren Innen- oder Außenflächen auch mit paarweise zusammenwirkenden Dreh¬ anschlägen versehen sein, die den Drehwinkel beim Herstellen des Reibschlusses begrenzen. Die Drehanschläge können vor¬ zugsweise aus mindestens einer Feder am Rohr oder am Knoten¬ element und aus einer auf diese Feder abgestimmten Nut mit in Umfangsrichtung begrenzter Erstreckung am Knotenelement bzw. Rohr bestehen.

Das vorgeschlagene Rohrsystem wird anhand der nachfolgenden Figuren in beispielhafter Weise noch näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 das grundlegende Prinzip zum Verbinden der

Teile des Rohrsystems zum Zeitpunkt des In- einadersteckens;

Fig. 2 das Prinzip gem. Fig. 1 in der Klemmsteilung;

Fig. 3 die Ansicht eines Satzes von drei Rohren, teilweise im Schnitt;

Fig. 4 die Stirnansicht des Satzes gem. Fig. 3;

Fig. 5 u. 6 Knotenelemente zum geraden Verbinden von Roh¬ ren, teilweise im Längsschnitt;

Fig. 7 bis 10 Ansichten weiterer unterschiedlicher Knoten¬ verbindungen;

Fig. 11 die teilweise geschnitte Ansicht eines rohr- förmigen Ständers;

Fig. 12 u. 13 Drehanschläge in zwei unterschiedlichen Posi- tionen im Querschnitt;

Fig. 14 u. 15 eine Rohrverbindung für Fluide in Schnittdar¬ stellung in zwei verschiedenen Ebenen und

Fig. 16 u. 17 zwei Rohrverschlüsse im Längsschnitt.

In den Fig. 1 und 2 ist das Prinzip des Zusammenwirkens der Keilprofile an den Rohren bzw. den Rohren und den Knoten¬ elementen zum Herstellen eines selbsthemmenden Reibschlusses zwischen diesen Teilen schematisch erläutert. Dabei ist mit Stift 1 beispielsweise ein an einer Verbindungsstelle innen¬ liegendes Rohr oder ein innenliegender Arm eines Knotenele¬ ments und entsprechend mit Aufnahme 2 ein außenliegendes Rohr oder ein außenliegender Arm eines Knotenelements be- zeichnet. Der Stift 1 weist über einer gedachten Zylinder¬ fläche 4 drei diese überragende Nocken 5 auf, deren positiv gekrümmten Rückenflächen bzw. Keilflächen 6 flach ansteigen und von ihrem höchsten Punkt steil zum tiefsten Punkt des benachbarten Nockens 5 bzw. auf die Zylinderfläche 4 abfal- len. Sie bilden somit ein konvexes Keilprofil. Entsprechend weist die Aufnahme 2 über einer gedachten, einen etwas grö¬ ßeren Durchmesser als die Zylinderfläche 4 aufweisenden Zylinderfläche 3 Nuten 8 auf, deren negativ gekrümmte Kehl¬ flächen bzw. Keilflächen 9, ausgehend von der Zylinderfläche 7, flach zu einem tiefsten Punkt abfallen. Sie bilden somit ein konkaves Keilprofil. Infolge des Durchmesserunterschie- des zwischen den Zylinderflächen 5 und 7, die die Bezugs¬ flächen der Nocken 5 bzw. Nuten 8 bilden, ergibt sich zwi¬ schen dem konvexen Keilprofil des Stiftes 1 und dem konkaven Keilprofil der Aufnahme 2 ein Spalt 10. Dieser Spalt 10 ist aber nicht notwendig, sondern erleichtert lediglich das Ineinanderstecken der entsprechenden Teile. Die Breite des

Spaltes 10 ist gering gehalten, jedenfalls wesentlich gerin¬ ger als die Differenz zwischen dem Abstand des höchstens Punktes eines Nockens 5 oder einer Nut 8 von der Längsachse 11 des Stiftes 1 bzw. der Aufnahme 2. Dennoch kann der Stift 1 infolge dieses Spaltes 10 beim Ineinanderfügen leicht in die Aufnahme 2 geschoben werden. Der Spalt 10 bestimmt neben der Steigung der Keilflächen und der Anzahl der entsprechen¬ den Nocken 5 bzw. Nuten 8 am Umfang des Stiftes 1 und der Aufnahme 2 auch das radiale Maß, um welches sich die Nuten 8 und die Nocken 5 in Umfangsrichtung betrachtet überdecken, was wesentlich die Möglichkeit des "Überspringens" von Nuten 8 und Nocken 5 beim Herstellen des selbsthemmenden Reib¬ schlusses bestimmt. Wenn diese Möglichkeit des Überspringens nicht - etwa als Sicherung gegen Abdrehen des Stiftes 1 - gewollt ist, darf ein auch von der Elastizität des Materials der Keilprofile, also der Nocken 8 und der Nuten 5, abhängi¬ ges Maß der Überdeckung nicht unterschritten werden. Um den Stift 1 mit der Aufnahme 2 in selbsthemmenden Reibschluß zu bringen, werden die beiden Teile in einer zweiphasigen Ein- renkbewegung durch Relatiwerdrehung miteinander in Wirkver¬ bindung gebracht. Zunächst wird in einer Winkelstellung des Stiftes 1 und der Aufnahme 2 zueinander, in der die Nocken 5 des Stiftes l und die Nuten 8 der Aufnahme 2 miteinander fluchten, der Stift 1 axial auf die vorgesehene Länge in die Aufnahme 2 hineingesteckt (Fig. 1) . Dann wird der Stift 1 in der Aufnahme 2 im Uhrzeigersinn nach rechts gedreht. Dadurch vermindert sich der Abstand zwischen den Keilflächen 6, 9 des Stiftes 1 bzw. der Aufnahme 2, bis sämtliche Keilprofile jeweils paarweise aneinander liegen, also der Spalt 10 nicht mehr vorhanden ist. Beim weiteren Relativverdrehen des Stif¬ tes 1 im Bezug auf die Aufnahme 2 werden die Keilprofile des Stiftes 1 und der Aufnahme 2 elastisch verformt, wodurch sich in dieser Befestigungsstellung (Fig. 2) der Stift 1 in der Aufnahme 2 selbsthemmend verklemmt, um eine feste, je- doch wieder lösbare Verbindung zwischen Aufnahme 2 und Stift 1 herzustellen. Der Winkel, über den das Relativverdrehen erfolgt, hängt von der Breite des Spaltes 10 zwischen Stift

1 und Aufnahme 2, von der Elastizität des Materials der Keilprofile, von deren Steigung, von der Anzahl der Nocken 5 bzw. Nuten 8 um den Umfang von Stift 1 bzw. Aufnahme 2 und anderen Parametern ab. Die Verbindung weist einen flachen Momentenverlauf über den Drehwinkel auf, so daß das Lastmo¬ ment, wenn der selbsthemmende Reibschluß erreicht ist, bei Abweichungen vom vorgesehenen Drehwinkel nicht wesentlich vom angestrebten Wert abweicht.

Die Fig. 3 und 4 zeigen einen Satz von drei, im Durchmesser zum teleskopartigen Ineinanderstecken aufeinander abgestimm¬ ter Rohre 12, 13 und 14. Das Rohr 12 mit dem größten Durch¬ messer weist einen zylindrischen Außendurchmesser auf, wobei an dessen Innendurchmesser die konvexen Keilprofile (Fig. 4) angeordnet sind. Das Rohr 13 mit dem mittleren Durchmesser ist sowohl außen als auch innen mit den Keilprofilen ver¬ sehen, wobei dessen konvexe Keilprofile auf der Außenseite auf die konkaven Keilprofile des Rohres 12, welches den kleinsten Durchmesser aufweist, abgestimmt sind und die kon- kaven Keilprofile im Inneren des Rohres 13 auf die konvexen Keilprofile des Rohres 14 abgestimmt sind. Das Rohr 14 weist innenseitig einen zylindrischen Durchmesser auf. Die Keil¬ profile auf der Außen- und Innenseite der Rohre 12, 13, 14 erstrecken sich vorteilhafterweise über die ganze Länge der jeweiligen Rohre 12, 13, 14. Es ist jedoch auch möglich, die Keilprofile auf jeweils der Innen- oder Außenseite, vorzugs¬ weise auf der Außenseite, nur in den Endbereichen der Rohre 12, 13, 14 über diejenige Länge anzuordnen, mit welcher sie in entsprechende Knotenelemente eingesteckt werden. Dadurch können die Rohre 12, 13, 14 auf dem frei liegenden Bereich ihrer Außenseite glatt, insbesondere zylindrisch ausgeführt werden, was ihre Handhabbarkeit verbessert. Die Keilprofile auf der Innenseite durchlaufend anzuordnen, hat den Vorteil, daß sie dort besser gegen Beschädigungen geschützt sind, was ein Verdrehen zum Erreichen des selbsthemmenden Reibschlus- ses behindern könnte. Die Rohre 12, 13, 14 können, teleskop- artig ineinandergeschoben, durch gegenseitiges Verdrehen in

beliebiger gegenseitiger Längsposition in den selbsthemmen- den Reibschluß gebracht und somit untereinander befestigt werden. So kann beispielsweise mit zwei, je 4 langen Roh¬ ren 12, 13 stufenlos jede beliebige Länge von 4 m bis - unter Abzug der notwendigen Überdeckung - nahezu 8 m gebil¬ det werden. Die Rohre 12, 13, 14 können unter gleichzeitigem Ausbilden der Keilprofile im Strang aus Metall gezogen oder in Kunststoff gespritzt werden, wobei die erforderlichen Toleranzen der Keilprofile ohne weiteres eingehalten werden können, so daß die Rohre 12, 13, 14 in einem rasch ablaufen¬ den Arbeitsgang fertig herstellbar sind.

Um zwei Rohre 12, 12' gleichen Durchmessers miteinander zu verbinden, kann ein in Fig. 5 gezeigtes Knotenelement in Form eines Steckverbinders 15 verwendet werden. Der Steck¬ verbinder 15 weist beidseitig eines mittig angebrachten Eingriffsbereiches 16 für ein Dreh- oder Gegenhaltewerkzeug, beispielsweise einen Maulschlüssel, Stifte 17, 18 mit kon¬ vexem Keilprofil auf. Zum Verbinden der beiden Rohre 12, 12' werden deren Enden auf die Stifte 17, 18 aufgesteckt und unter Gegenhalten des Steckverbinders 15 bis zum selbsthem¬ menden Reibschluß ihrer Teilprofile verdreht. Der Steckver¬ binder 15 kann abweichend von der gezeigten Darstellung auch als Rohrstück ausgebildet sein.

Wenn die Rohre 13, 13 stumpf aufeinanderstoßen sollen, kann ein innerer Steckverbinder 19 gem. Fig. 6 eingesetzt werden. Da dieser Steckverbinder 19 von außen nicht zugänglich ist, ist vorgesehen, ihn beim Verdrehen der Rohre 13, 13 zum Herstellen des selbsthemmenden Reibschlusses an einem Innen- sechskant 20 gegenzuhalten, in den ein durch das eine Rohr 13 geführter, entsprechend langer Imbusschlüssel eingreift.

Fig. 6 zeigt eine weitere Möglichkeit, zwei Rohre 13, 13 stumpf aufeinanderstoßend miteinander zu verbinden. Die beiden, außen konvexe Keilprofile aufweisenden Rohre 13, 13 werden in eine innen konkave Keilprofile aufweisende Muffe

22 gesteckt und beide mit ihr durch gegenseitiges Verdrehen in selbsthemmenden Reibschluß und damit in feste Verbindung gebracht. Die Muffe 22 kann zum Festhalten beim Verdrehen auf ihrer Außenseite mit einer nicht dargestellten Angriffs- fläche für ein Drehwerkzeug versehen sein.

Eine besonders feste Verbindung zweier Rohre 13, 13 kann dadurch erzielt werden, daß die in Fig. 5 oder Fig. 6 ge¬ zeigte Rohrverbindung mittels des im Inneren der Rohre 13, 13 liegenden Steckverbinders 15 o. 19 mit der in Fig. 6 gezeigten, außen liegenden Muffe 22 kombiniert wird. Dazu weist der Eingriffsbereich 16 des Steckverbinders 15 aus Fig. 5 vorteilhafterweise einen geringeren Außendurchmesser auf als die lichte Weite der Muffe 22.

Fig. 7 zeigt ein kreuzförmiges Knotenelement 13, welches an seinen Armen 24, 25, 26, 27 konkave Keilprofile aufweist. Die in Fig. 7 nach oben und unten weisenden Arme 24, 25 sind auf Rohre 12 eines größeren Durchmessers abgestellt, die in Fig. 7 seitlich sich erstreckenden Arme 26, 27 auf Rohre 13 eines mittleren Durchmessers. Es versteht sich, daß auch Arme für gleiche Durchmesser oder beliebige andere Durch¬ messerkombinationen ausgebildet werden können.

In Fig. 8 ist ein T-förmiges Knotenelement 28 dargestellt, dessen senkrechter Arm 29 innen durchgehende Keilprofile aufweist, so daß das Knotenelement 28 an beliebiger Stelle eines außen konvexe Keilprofile aufweisenden Rohres 13 befe- stigbar ist. Auch der einzelne waagrechte Arm 30 besitzt innen konkave Keilprofile mit einem dem senkrechten Arm 29 entsprechenden Rohrdurchmesser.

Ein winkelförmiges Knotenelement 31 mit konvexen Keilprofi¬ len in beiden Armen 32, 33 ist in Fig. 9 gezeigt. Die in das Knotenelement 31 eingesteckten Rohre 13 sind an ihren einge¬ steckten Enden durch in ihrem Inneren angeordnete Rohrstücke 14 eines kleineren Durchmessers, welche außen angeordnete

konvexe Keilprofile aufweisen, verstärkt, um die Knickfe¬ stigkeit der Rohre 13 in diesem besonders auf Knickung be¬ anspruchten Bereich zu erhöhen. Eine Erhöhung der Knickfe¬ stigkeit kann auch an beliebiger Stelle entlang des Rohres 14 erfolgen, wie dies in Fig. 9 durch das an der Stelle 34 eingefügte Rohr 14 angedeutet ist. Ein solches einzusetzen¬ des Rohrstück 14 kann mittels eines entsprechend langen Werkzeuges, beispielsweise eines I busschlüssels, welches in eine entsprechende Angriffsfläche des Rohrstückes 14 ein- greift, in das äußere Rohr 13 eingeführt und an der vorgese¬ henen Stelle mit dem äußeren Rohr 13 breit verbunden werden.

Die auf einen mittleren Rohrdurchmesser abgestellten Arme 24, 25, 26, 27 des besonders vielseitig einsetzbaren kreuz- förmigen Knotenelementes 35 aus Fig. 10 weisen sowohl auf deren Außenseite konvexe als auch auf deren Innenseite kon¬ kave Keilprofile auf. Der sich in der Figur nach links er¬ streckende Arm ist freigelassen, um seine Keilprofile sicht¬ bar zu machen. Auf den sich nach unten erstreckenden Arm 25 ist ein Rohr 12 eines größeren Durchmessers außen aufge¬ steckt und mittels seiner innen angeordneten konkaven Keil¬ profile mit den äußeren konvexen Keilprofilen dieses Armes 25 reibschlüssig verbunden. Umgekehrt ist auf den sich nach oben erstreckenden Armen 24 ein Rohr 14 eines kleineren Durchmessers eingesteckt und mit seinen außen angeordneten konvexen Keilprofilen mit den inneren konkaven Keilprofilen dieses Armes 24 reibschlüssig verbunden. Am sich nach rechts erstreckenden Arm 27 ist ein Rohr 13 mit einem den Durch¬ messer des Armes 27 mittleren Durchmessers angeordnet. Als Zwischenglied dient hierzu ein Steckverbinder 19, wie er bereits in Fig. 6 beschrieben wurde.

Fig. 11 zeigt einen Anwendungsfall eines Satzes von Rohr¬ und Knotenelementen für einen rohrförmigen Ständer 36 zwi- sehen einer Bodenfläche 37 und einer Decke 38. Das durch¬ gehende Rohr 39 steht in einem Fußteller 40, in welchen konvexe Keilprofile eingearbeitet sind und in welchem das

Rohr 39 mit seinen konkaven außen angeordneten Keilprofilen befestigt ist. Ein Stützteller 41 am oberen Ende des Rohres 39 ist entsprechend ausgeführt. Auf dem Rohr 39 sind zwei kreuzförmige und ein T-förmiges Knotenelement 25 bzw. 28 reibschlüssig über die entsprechenden Keilprofile befestigt. Im mittleren Bereich des Rohres 39 ist ein weiteres Rohr¬ stück 42 zur Erhöhung der Knickfestigkeit eingesetzt. Die Knotenelemente 23, 28, 35, die auch beliebige andere Formen, andere Achsenwinkel, andere Armlängen usw. aufweisen können, sind vorzugsweise aus zusammengeschweißten Abschnitten von Rohren des entsprechenden Satzes von Rohren oder als Druck¬ gußteile hergestellt, bei welchen die Keilprofile gleich mitgeformt sind.

Es erscheint häufig zweckmäßig, den Winkelbetrag, um den die Teile zum Erzeugen des selbsthemmenden Reibschlusses gegen¬ einander verdreht werden, zu begrenzen. In den Fig. 12 und 13 ist eine vorteilhafte Möglichkeit für dieses Begrenzen des Drehwinkels am Beispiel zweier Rohre 12, 13 in Art einer Nut- Feder- Verbindung gezeigt. Das konvexe Keilprofil des Rohres 13 ist mit mindestens einer, im dargestellten Aus- führugnsbeispiel mit drei achsparallelen Federn 43 versehen, die in entsprechende Nuten 44 des konkaven Keilprofils des Rohres 12 eingreifen. Dabei ist die Breite der Nuten 44 so gewählt, daß die Federn 43 sich in den Nuten um eine dem maximal zulässigen Drehwinkel entsprechende Distanz in U - fangsrichtung bewegen können. Die gegenseitige Lage der Federn 43 und Nuten 44 ist so, daß der Bewegungsweg ausge¬ hend von der Position des Ineinandersteckens der zu verbin- denden Teile zur Verfügung steht. Fig. 12 zeigt dabei die Position nach dem Ineinanderfügen der Rohre 12, 13. Die Federn 43 liegen an einer Flanke der Nuten 44 an. Fig. 13 zeigt die Lage nach dem Relativverdrehen entgegen der Pfeil¬ richtung. Die Federn 43 liegen nunmehr an den anderen Flan- ken der Nuten 44 an und verhindern ein weiteres Verdrehen der Rohre 12, 13 gegeneinander. Die Federn 43 können in

kinematischer Umkehr auch am Innenumfang und die Nuten 44 am Außenumfang angeordnet sein.

Das erfindungsgemäße Rohrsystem zum Verbinden u.a. von Roh- ren ist auch für Rohre zum Leiten von Fluiden, wie Gasen oder Flüssigkeiten geeignet. Wie aus Fig. 14 und 15 ersicht¬ lich, kann auf ein außen mit konvexen Keilprofilen versehe¬ nes Leitungsrohr 45 ein T-förmiges Abzweigungεstück 46 auf¬ geschoben und an der Stelle, an der das Leitungsrohr 45 eine Ausstrittsöffnung 47 aufweist, durch Relatiwerdrehung zum angestrebten selbsthemmenden Reibschluß gebracht werden. Die Fig. 14 und 15 zeigen die End- bzw. Befestigungsstellung, in der die Austrittsöffnung 47 des Leitungsrohres 45 mit einer entsprechenden Durchtrittsöffnung 48 im Abzweigstück 46 kommuniziert. Durch die flächige Anlage der Rückenflächen der Nocken auf dem Leitungsrohr 45 an den Kehlflächen der Nuten im Abzweigstück 46 erfolgt eine zuverlässige Abdich¬ tung zwischen Leitungsrohr 45 und dem weiterführenden Zweig¬ rohr 48 des Abzweigstückes 46.

Das Ende eines Rohres 12, 13, 14 kann, wie in Fig. 16 und 17 dargestellt, mittels eines Stopfens 50 oder einer Kappe 51 verschlossen werden. Der Stopfen 50 weist dazu an einem Zapfen 52 konvexe Keilprofile auf, mit welchen er mit den inneren konkaven Keilprofilen eines Rohres 12, 13, 14 reib¬ verbunden werden kann. Umgekehrt weist die topfförmige Kappe 51 an ihrer Innenseite konkave Keilprofile auf, mit welchen sie mit den äußeren konvexen Keilprofilen eines Rohres 12, 13, 14 unter Erzeugung eines selbsthemmenden Reibschlusses verbunden werden können. Stopfen 50 und Kappe 51 können mit einer Dichtung 53 versehen sein, die sich auf die Stirnflä¬ che des Rohres 12, 13, 14 auflegt und durch die das Rohr 12, 13, 14 fluiddicht abgeschlossen werden kann.

Bezugszeichenliste